Wintersport auf Göppingens Straßen und Hängen 1906 Nicht nur Rodeln, sondern auch Skifahren war bei der Göppinger Jugend „in“. Auf Holzskiern und in eleganten Skianzügen konnte man sich in den Steilhängen der Streuobstwiesen oberhalb des Walfischkellers vergnügen. Aufnahme von 1928. 202 Z um Wintersport fährt man heute ins Allgäu oder in die Alpen. Früher waren die Hänge am Stadtrand und abschüssige Straßen die Schauplätze winterlichen Vergnügens. Vor allem das Schlittenfahren war bei der Jugend wie bei den Erwachsenen beliebt. Eine der frequentiertesten Rodelbahnen führte vom Radkeller herab an der Landerer’schen Anstalt vorbei bis in die Faurndauer Straße hinein. Eine besondere Herausforderung war das Einbiegen beim Christophsbad in die Landstraße nach Faurndau. Die scharfe Kurve provozierte geradezu Stürze. Im Februar 1906 berichtete die Göppinger Lokalzeitung, dass ein 14-Jähriger, der mit mehreren Freunden mit dreifach zusammengebundenen Schlitten die Steige hinabgerast war, mit gebrochenem Fuß heimgebracht werden musste. Die Zeitung appellierte deshalb an die Freunde des Schlittensports: „Im allgemeinen sei aber zur Vorsicht gemahnt; nur nicht zu tollkühn und waghalsig! Bei der Beobachtung der nötigen Vorsicht macht der Rodelsport Vergnügen und ist gesund.“
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