Künstlerbiographie Plate, Anna

Anna Plate
1871 Bremen – Löbichau 1941
Biographie
Anna Plate wurde am 26. August 1871 in Bremen geboren. Sie studierte Anfang der
1890er Jahre in ihrer Heimatstadt bei Kunz Meyer und anschließend bei Gottfried Hofer. 1897 brach sie nach Paris auf, um ihre Ausbildung an der Académie Colarossi fortzusetzen. Ihre Studien führten sie zudem nach München an die private Malschule von
Ludwig Schmidt-Reutte. 1911 zog Anna Plate von Bremen nach Dresden-Loschwitz.
Dort wurde sie um 1919 Mitglied im Künstlerbund und der Kunstgenossenschaft Dresden. Zu ihrem 60. Geburtstag im Jahr 1931 organisierte die Stadt ihr zu Ehren eine
Jubiläumsausstellung. Am 23. Juli 1941 starb Anna Plate in Löbichau. Anlässlich ihres
Todes fand noch im gleichen Jahr im Graphischen Kabinett in Bremen eine Gedächtnisausstellung statt.
Bereits in Paris beschäftigte sich Anna Plate mit den Werken von Gustave Courbet,
Edouard Manet und Pierre-Auguste Renoir und kopierte sie zu Studienzwecken. Ihr
Œuvre, das neben Straßenansichten und Porträts vor allem Stillleben umfasst, lässt eine
Auseinandersetzung mit Arbeiten dieser Künstler erkennen. Auch eine Beschäftigung
mit den Stillleben Cézannes ist spürbar. Darüber hinaus studierte Plate die Haarlemer
Stilllebenmalerei, die ihr sowohl stilistisch als auch motivisch wichtige Anregungen lieferte. Die Verarbeitung so vielfältiger Einflüsse erschwert eine klare zeitliche Einordnung von Plates Bildern, die nur selten datiert sind.
Bärbel Schönbohm
Allgemeine Literatur
Wilhelm Hartnacke: Weihnachtsausstellung bremischer Künstler, in: Niedersachsen:
Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur 21, 1915, S. 98
Emil Waldmann: Bremer Künstler, in: Niedersachsen: Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur 25, 1920, S. 272–274, hier S. 273
Dresslers Kunsthandbuch, hg. von Willy Oskar Dressler, Berlin 1930, Bd. 2, S. 770
Emil Waldmann: Anna Plate zum Gedächtnis, in: Bremer Nachrichten, 31. Juli 1941
Thieme-Becker Bd. 27, S. 139
Lutz Wolde: Trauerrede bei der Gedächtnisfeier für Anna Plate im Graphischen Kabinett, 11. September 1941, unveröffentlicht, Archiv des Graphischen Kabinetts, Bremen
Hermann Apelt: Trauerrede bei der Gedächtnisfeier für Anna Plate im Graphischen
Kabinett, 11. September 1941, unveröffentlicht, Archiv des Graphischen Kabinetts,
Bremen
E. Bénézit (Hg.): Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs, Bd. 6, S. 721
Frauke Krahe: Allein ich will. 20 Malerinnen aus Bremen, Worpswede und
Fischerhude, Lilienthal 1990, S. 128–131
Gisela Hildebrand: Anna Plate, in: Bremer Frauen von A–Z. Ein biografisches Lexikon,
hg. von Hannelore Cyrus / Helga Fuhrmann u. a., Bremen 1991, S. 134–136
100 Jahre Künstlerhaus – die Gegenwart: Dresden-Loschwitz 1898–1998, Kat. Ausst.
Kunsthaus Dresden 1998, S. 94
E. Bénézit (Hg.): Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs, Neuauflage 1999, Bd. 11, S. 53
Hannelore Cyrus: Zwischen Tradition und Moderne. Künstlerinnen und die bildende
Kunst in Bremen bis Mitte des 20. Jahrhunderts, Bremen 2005, S. 57–63
Bärbel Schönbohm: Anna Plate, in: ...und sie malten doch! Geschichte der Malerinnen.
Worpswede – Fischerhude – Lilienthal, hg. von der Lilienthaler Kunststiftung, Bremen
2007, S. 74f., Abb. S. 75
Künstler am Dresdner Elbhang II, hg. vom Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V.,
Dresden 2007, S. 347