Der feurige Engel von Sergej Prokofjew

Presseinformation | Stand: 1.9.2015 | acr
Musikalisches Meisterwerk – atemlose Schaueroper
Der feurige Engel von Sergej Prokofjew
Wiederaufnahme: Donnerstag, 10. Dezember 2015, 19:30 Uhr
In fünf atemlosen Akten erzählt Sergej Prokofjew eine aberwitzige Geschichte: Renata
liebt seit ihrer Kindheit leidenschaftlich einen Engel, hinter dem sich der Teufel verbirgt.
Ihre Reise durch erotische Phantasien, das Auf und Ab der Gefühle und dunkle Magie
führt sie schließlich bis vor die Inquisition ... Prokofjew schuf mit Der feurige Engel eine
grandiose Schaueroper, die es an Spannung mit jedem Horrorfilm aufnimmt. Ab 10.
Dezember ist das Meisterwerk wieder an der Komischen Oper Berlin zu erleben.
Bis vor kurzem noch selten gespielt, erlebt Der feurige Engel in den letzten Jahren an
deutschen Opernhäusern eine Renaissance, an deren Anfang die gefeierte Berliner
Produktion von Benedict Andrews aus dem Jahr 2014 stand, gefolgt von einer
umjubelten Inszenierung an der Deutschen Oper am Rhein. Im November inszeniert
Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky das Werk an der Bayerischen Staatsoper.
Die 120 Minuten lange Parforce-Partie der Renata übernimmt auch in dieser Spielzeit
Svetlana Sozdateleva, die für ihre herausragende Interpretation dieser Rolle international
bejubelt wurde und für ihre Darstellung an der Komischen Oper Berlin 2014 für den
Theaterpreis »Faust« nominiert wurde. Die musikalische Leitung liegt in den Händen
von Generalmusikdirektor Henrik Nánási im Wechsel mit Vassily Sinaisky. Vassily
Sinaisky wurde an der Komischen Oper Berlin bereits 2004 für sein Dirigat von
Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk gefeiert.
Zur Wiederaufnahme am 10. Dezember bietet die After Show Lounge wieder
Gelegenheit zum Austausch mit den Sängern, die eben noch auf der Bühne standen.
Pressestimmen
»Benedict Andrews hat mit seiner Inszenierung … einen Weg gefunden, dem hoch
gespannten Pathos der Oper nüchterne und ironische Bilder entgegenzusetzen und ihre
betäubende, irritierende Wirkung gerade dadurch zu steigern.« (Berliner Zeitung)
»Svetlana Sozdateleva … kann der alles beherrschenden Partie eine ungeheure Präsenz
abringen und stimmlich vielschichtig leuchten.« (Berliner Morgenpost)
Bei Nennung des Fotografen honorarfreie Pressefotos für Veranstaltungsankündigungen
unter: www.komische-oper-berlin.de/newsroom/produktionen/a-e/der-feurige-engel/
Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin
Telefon +49 (0)30 202 60 370
Fax +49 (0)30 20260 366
Dr. Andrea C. Röber
Pressesprecherin
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
Sergej S. Prokofjew
Der feurige Engel
Oper in fünf Akten (1955)
Libretto von Sergej S. Prokofjew, nach dem Roman Ognenny angel (1908) von Waleri J.
Brjussow
In russischer Sprache
Musikalische Leitung: Henrik Nánási/Vassily Sinaisky
Inszenierung: Benedict Andrews
Bühnenbild: Johannes Schütz
Kostüme: Victoria Behr
Dramaturgie: Pavel B. Jiracek
Chöre: David Cavelius
Lichtdesign: Diego Leetz
Svetlana Sozdateleva (Renata), Evez Abdulla (Ruprecht), Jens Larsen (Graf
Heinrich/Inquisitor), Christiane Oertel (Die Wirtin), Hans-Peter Scheidegger
(Knecht/Wirt), Xenia Vyaznikova (Äbtissin / Wahrsagerin), Christoph Späth (Jakob
Glock, Buchhändler), Dmitry Golovnin (Mephistopheles / Agrippa von Nettesheim),
Alexey Antonov (Faust), Johannes Dunz (Arzt), Nikola Ivanov (Mathias Wissmann,
Universitätsfreund Ruprechts), Chorsolisten der Komischen Oper Berlin u.a.
Termine
Wiederaufnahme:
Donnerstag, 10. Dezember 2015, 19:30 Uhr (im Anschluss After Show Lounge)
Weitere Vorstellungen:
16., 22. Dezember 2015, 19:30 Uhr,
2. Januar 2016, 19:30 Uhr sowie 10. Januar 2016, 18:00 Uhr
Karten
Preise: 12–76 €
Kartentelefon (030) 47 99 74 00
Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
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Handlung
In einer Herberge begegnet Ruprecht einer mysteriösen Frau: Renata glaubt sich von
Dämonen verfolgt und offenbart ihm ihre Hingabe an einen feurigen Engel namens
Madiel, der ihr in ihrer Kindheit erschienen und zu ihrem innigsten Gefährten geworden
sei – bis sie als junge Frau den Liebesakt von ihm forderte. Daraufhin habe sich Madiel
erbost von ihr abgewandt, jedoch versprochen, eines Tages in menschlicher Gestalt
wiederzukehren. Die Inkarnation Madiels meint Renata im Grafen Heinrich zu erkennen,
mit dem sie kurzzeitig eine glühende Beziehung unterhielt, bis dieser sie verließ. Seither
ist Renata auf der Suche nach dem verschwundenen Geliebten. Hingerissen von Renata
beschließt Ruprecht, ihr bei ihrer Suche nach Heinrich beizustehen. Als Renata Heinrich
endlich ausfindig macht, wird sie von ihm schroff zurückgewiesen. Tief gekränkt facht sie
Ruprecht an, Heinrich zu töten, und verheißt ihm anschließend seine Frau zu werden.
Unmittelbar vor dem anstehenden Duell erscheint ihr der Graf jedoch erneut wie eine
Vision Madiels, woraufhin sie Ruprecht untersagt, Heinrich auch nur ein Haar zu
krümmen. Schwer verwundet überlebt Ruprecht. Nach seiner Genesung bittet Ruprecht
Renata, seine Frau zu werden. Sie jedoch weist ihn brüsk ab und flieht in ein Kloster.
Dort macht sich mit der Ankunft Renatas eine zunehmende Unruhe unter den Nonnen
breit. Die Äbtissin bereitet Renata daher auf eine Dämonenaustreibung durch die
Inquisition vor, doch auch der Inquisitor vermag es nicht, die Situation im Kloster unter
seine Kontrolle zu bringen. Während Renata sich weigert, Madiel abzuschwören,
beginnen einige Novizinnen und Nonnen dem Satan zu huldigen und den Inquisitor zu
bedrohen. Der Inquisitor verurteilt Renata schließlich zum Tod auf dem Scheiterhaufen.
Hintergrund
1919 entdeckte Sergej S. Prokofjew während seines Aufenthaltes in New York den Roman
Der feurige Engel seines Landsmanns Waleri Brjussow – einen symbolistischen
Schlüsselroman, dessen Handlung im spätmittelalterlichen Köln spielt, aber an
zeitgenössische Figuren aus dem Umfeld Brjussows angelehnt ist. Prokofjew fing sogleich
Feuer für den Stoff und machte sich daran, den Roman eigenhändig zum Libretto
umzuarbeiten. Zur Komposition zog er sich fast zwei Jahre lang in die Abgeschiedenheit
des bayerischen Dorfes Ettal bei Obergammergau zurück.
Fast wäre die Oper in Berlin uraufgeführt worden: Bruno Walter wollte Der feurige Engel
1927 an der Städtischen Oper herausbringen, doch Prokofjew konnte das
Orchestermaterial nicht rechtzeitig fertigstellen, und der Vertrag platzte. Erst 1955, zwei
Jahre nach Prokofjews Tod, erblickte das Werk szenisch schließlich in Venedig das Licht
der Welt.
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