Wo sind die Engel geblieben?

Wo sind die Engel geblieben?
Als kleines Kind haben wir alle früher unsere Eltern mit Fragen gelöchert. Was ist das, wie
funktioniert dies, warum ist das so, wieso kann man das nicht so machen, wo leben die Engel?
Wo leben die Engel? Im Himmel, in den Wolken, natürlich, bis wir mit unserer Tochter, die
damals 4 oder 5 war, nach München geflogen sind. Kaum durch die Wolkendecke durch
geflogen, folgte lautstark, so dass es fast jeder im Flieger hören konnte, ihre Enttäuschung:
"Papa, ihr habt mich angelogen. Ich sehe keine Engel. Die wohnen gar nicht im Himmel!" Die
Passagiere um uns herum schmunzelten und ich war in Erklärungsnot. Irgendwie kam ich aus
der Nummer raus. Da ist die Erklärung, warum bei manchen Sonnenuntergängen der Horizont
wunderschön rot ist viel besser, weil auch niemals überprüfbar: "Heute backen die Engel
wieder Kuchen."
Mal ganz ehrlich, wo sind die Engel wirklich? Für mich ist das ganz eindeutig. Sie sind
überall. Natürlich kann ich es immer noch nicht erklären, wo die Engel wohnen, geschweige
denn, wie sie ausschauen aber das muss ich nicht. Nicht weil meine Kinder schon älter sind.
Eines Tages könnten meine Kinder auch Kinder haben und dann kommen die gleichen Fragen
wieder. Ich muss es nicht erklären können, weil es egal ist. Es ist wichtiger daran zu glauben,
so wie ich daran glaube, dass es einen Gott gibt, obwohl ich ihn auch nie gesehen habe.
Und ich glaube, dass es Engel gibt, die mir mich beschützen und nur Gutes tun oder auch nur
für mich da sind. Ich betrachte das so. Mein Schutzengel hat mich nie verlassen. Er war
immer da, wenn er gebraucht wurde. Er war immer da, wenn was passiert ist. Er war immer
bei mir und hat immer Schlimmeres verhindert. Und mit dieser Denkweise, kann ich die
Schuld nicht auf andere abschieben. Mein Engel oder meine Engel waren immer da um
Schlimmeres zu verhindern. Ich weiß wirklich nicht ob ich einen oder mehrere Engel um
mich herum habe. Ich weiß nicht ob ein oder mehrere Engel immer oder nur teilweise um
mich herum sind. Ich weiß nur, dass es sie gibt und dass die Engel für alle da.
Und ich weiß, dass es unmöglich ist – und das kann man auch nicht verlangen – dass die
Engel gänzlich für mich verantwortlich sein dürfen. Denn schließlich bestimme ich ja selbst
den Weg, den ich gehe. Ob dies der richtige Weg ist oder nicht, dass weiß ich erst später aber
wenn ich in mich hinein höre, dann höre ich oft eine Stimme, manche nennen es
Unterbewusstsein, und diese Stimme sagt mir oft ob es der Weg zugehen ist oder nicht. Sind
das vielleicht meine Engel? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich gut genug hinhöre und ich mich
nicht blenden lasse, dann kann ich oft auf den richtigen Pfad kommen oder bleiben.
So kommt es, dass ich mich immer freue wenn ich ein Bild oder eine Figur von einem Engel
sehe, dann denke ich an alle die Engel, die es gibt und freue mich, dass es sie gibt. Und
abends, wenn ich ins Bett gehe, bedanke ich mich, egal, wo die Engel sind. Ich wünsche mir,
dass das alle Menschen machen.
Geschrieben von Kent P. von Maubeuge – „Gott helfe weiter“
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