Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht
Name: G a b r i e l a, G e r o v a
Austauschjahr: Wintersemester 2014/2015
Gastuniversität: Universidade de Coimbra
Stadt: Coimbra
Land: Portugal
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Mein Erasmus Semester in Coimbra war ein tolles Abenteuer mit viel von allem- Reisen, Abenteuer, Party, neue Freunde, Lernen.
Ankunft
Man kann entweder nach Porto oder nach Lissabon fliegen, dann ist es leicht- es gibt
die Busen „Rede Expressos“ ( http://www.rede-expressos.pt/default.aspx ), die täglich mehrmals –fast jede Stunde, die Strecken fahren. Von Porto bis Coimbra war es
ca.11 Eur (vergessen sie nicht zu sagen, dass sie Studenten (estudante) sind, dann
gibt es Rabatt!) und von Lissabon ca.14 Eur.
Unterbringung (Kosten, Standard, etc.)
Ich habe falsch vor meiner Ankunft mir schon ein Zimmer besorgt. Das richtige wäre
im Hostel für 2-3 Nächte zu bleiben und dann vor Ort ein Unterkunft finden. Hostels
sind in Portugal billig, zwischen 11 und 15 Euro pro Nacht. Ich war in einer WG mit
sieben Studenten noch. Meine Wohnung war im Endeffekt nicht wie beschrieben, ich
war enttäuscht und bin nach einen Monat umgezogen. Lieber suchen sie etwas vor
Ort, auf jeden Fall ihrer Buddy sagen wann ihr ankommt, manche sind wirklich hilfreich und kommen mit ihr und organisieren die Besichtigungstermine.
Es gibt wenige Wohnheime in Coimbra, obwohl niemand, den ich kannte, im Wohnheim lebte. Die meisten sind in einer WG, oder eine gute Möglichkeit ist BECoimbra,
(http://becoimbra.pt/residences ) eine Residenz bzw. Haus mit mehreren Zimmern.
Genauso wie Wohnheim, aber privat und ganz günstig. Ich finde das am besten,
wenn man ein sozialer Typ ist und immer mit Leute sein mag. Ich war ständig zu Besuch in den Residenzen, da wir immer die Party dort angefangen haben. Natürlich
gab es auch der Nachteil, dass die Küche immer dreckig war, aber bei fast 30 Leuten
und zwei große Küchen zur Verfügung, ist das unvermeidlich.
Uni (Kursangebot, Kursniveau, Prüfungsarten, etc.)
Viele Studenten denken sich, dass wenn man Erasmus macht, muss man fast nie
lernen und die Bücher aufmachen. Vielleicht irgendwo anders ist es so, aber nicht in
Coimbra. Die Uni und die Professoren sind schon streng, man muss sich Mühe geben wenn man die Kurse gut bestehen will. Im Wintersemester ist stressig eher vor
und nach Weihnachten. September, Oktober und November kann man sich Reisen,
Party und Weggehen ruhig leisten.
Anerkennung von Kursen
Ich habe problemlos alle Kurse anerkannt bekommen, nur vor Ankunft muss man
dafür sorgen, zu dem Professor, der zuständig für den Modul ist, zu gehen und die
Anerkennungsvereinbarung unterschreiben lassen. Dann ist es sicher, dass alles
anerkannt wird. Ich hatte doch Änderungen vor Ort, aber ich habe alles mit E-Mails
mit den Professoren geklärt.
Vorlesungszeiten, Aufbau des Studienjahres
Die Vorlesungen im Wintersemester 2014-15 haben Mitte September Angefangen.
Sie haben bis Dezember gedauert, dann hatten wir Weihnachtsferien und Januar war
die Klausurenphase. Meine Prüfungen waren bis Ende Januar, dann Ende Februar
gibt es eine Nachholklausurphase für die Studenten, die ihre Note verbessern möchten oder eine nicht bestandene Klausur wiederholen möchten. Es gibt Anwesenheitspflicht bei allen Kursen, man darf 20% der Vorlesungen fehlen. Die Professoren
geben jedes Mal eine Anwesenheitsliste zu unterschreiben.
Leben auf dem Campus (Kosten, Mensa, Arbeitsmöglichkeiten, etc.)
Portugal ist allgemein billiger als Deutschland. Ich und meine Freunde haben sehr oft
in der Mensa gegessen. Die Uni in Coimbra ist aber kein Campus, sondern die Fakultäten sind überall verstreut, da die Uni 1290 gebaut wurde und danach später sind
mehrere Fakultäten dazu gekommen. Die WiWi Fakultät ist 30 Minuten von der
Hauptuniversität entfernt, aber hat auch ihre eigene Mensa, die sehr gute Speise in
große Portionen hat, nur für 2,40 Euro! Es gibt auch die Mensa bei Praca da Republica – wo die meisten Fakultäten sind, das Essen ist auch viel und gut für die 2,40
Euro.
Sprachniveau bzw. Sprachkurse vor Ort
Ich konnte kein Portugiesisch wenn ich nach Coimbra gegangen bin und habe
Sprachkurs A1 dort gemacht. Unsere Lehrerin war die beste, sehr nett aber auch
sehr streng. Im Endeffekt war sie mitfühlend und hat uns gute Noten geschrieben.
Natürlich wir waren diejenigen, die immer anwesend waren und fleißig im Klas teilgenommen haben.
Lebenshaltungskosten
Als eine Studentin, die in einer mittelgroßen Stadt in Deutschland studiert, schien mir
Coimbra billiger, aber nicht signifikant. Zum Beispiel ist Alkohol und Party allgemein
viel billiger als in Deutschland. Wenn man Essprodukte im Supermarkt einkauft ist es
minus ein paar Euro Unterschied im Vergleich zu was man in Deutschland gezahlt
hätte. Für die Miete haben die meisten Studenten zwischen 170 und 250 Euro gezahlt. Ich selber habe 180 Euro Warmmiete gezahlt für mein großes Zimmer in einer
5-er WG. Wenn es über 250 Euro ist, lohnt es sich nicht und der Vermieter versucht
vielleicht ausländische Studierende zu betrügen.
Kulturschock/ kulturelle Eigenheiten
Da ich aus Bulgarien komme und in Deutschland seit 3 Jahre studiere, habe ich
schon gelernt die kulturellen Unterschiede zu überwinden. Aber es gab einige interessante Sachen, wie zum Beispiel:
-Die Portugiesen küssen sich auf die beiden Wangen beim Treffen.
-Die Kurse an der Uni fangen 15 Minuten später an, weil die Professoren auf den
verspäteten Studenten nicht warten wollen. Also wenn man um 9 Uhr eine Vorlesung
hat, fängt sie eigentlich um 19:15 an.
-Wenn man weggeht, ist alles wirklich spät. Man trifft sich gegen 11, bis 01 oder 02
Uhr ist Vorglühen und erst gegen 03-04 Uhr geht man in die Disko bzw. Bar. Dann ist
man ungefähr um 8 wieder zuhause und der nächste Tag ist komplett verloren.
Klima/Wetter
Das Wintersemester war sehr warm bis Oktober, dann hat es geregnet und es war
nie weniger als 0 Grad. Der Winter ist warm, aber nicht zu unterschätzen. Meine Recherche hat mir geholfen, weil es überall stand, dass man mehrere Schichten an haben soll. Also nicht dicke Pullis, die viel Platz im Koffer nehmen, sondern Blusen, TShirts und Tops, die man aufeinander ziehen kann wenn das Wetter schlechter wird.
Soziale Kontakte
Die portugiesische Kultur ist so, dass man sehr leicht und ohne Mühe im Kontakt mit
anderen Menschen tritt. Für mich war es schön, dass ich ein wirklich hilfreiches Buddy hatte, die auch viele Studenten betreute und wir sind eine große Clique bekommen. Mein Ratschlag: geht auf alle ESN Exkursionen und Events, geht am Anfang
viel weg und ihr werdet eure Gruppe finden.
Stadt, Umgebung, Freizeitmöglichkeiten
Die Stadt ist klein mit ca. 100 000 Einwohnern, das macht sie die perfekte Studentenstadt. Man kann alles zu Fuß in 30-40 Minuten schaffen, aber wenn es regnet oder man keine Lust auf laufen hat, der Bus ist immer eine Möglichkeit, er kostet 1,60
Euro pro Fahrt.
Die Freizeitmöglichkeiten sind unzählbar – Spaziergänge in die Stadt, neben dem
Fluss, Picknicken neben dem Fluss, Spazieren im botanischen Garten… Es gibt alles
für alle Geschmäcke. Wenn man von Coimbra gelangweilt ist, liegt der naheste
Strand Figueira da Foz nur 40 Minuten mit dem Zug entfernt. Eine andere Möglichkeit für heiße Tage und Surfen Lovers ist Aveiro.