Palmyra Das Reich der Königin Zenobia

Palmyra
Das Reich der Königin Zenobia
Vortragsreihe; Code-Nr.: AF
Die antike Stadt Palmyra, in der sich orientalische und griechisch-römische Kulturelemente in einzigartiger Weise begegnen
und die seit 1980 in der Weltkulturliste
der UNESCO eingetragen ist, wird seit Mai
2015 von der Terrormiliz Islamischer Staat
beherrscht, die die antiken Monumente
aber auch frühislamische Verehrungsstätten
zerstört. Der multikulturelle Wert der Stadt
fasziniert bis in die neuste Zeit Forscher
und Touristen und ist das Ziel der Angriffe
des IS, der sich u.a. aus dem Verkauf der
Fundstücke finanziert.
Die von Palmenwäldern umgebene Oase
Zenobias letzter Blick auf Palmyra. Palmyra (arab. Tadmor) in der heutigen
Gemälde von Herbert Schmalz.
Provinz Homs liegt an einer großen Karawanenstrasse, die von der Anbindung an die
Seidenstrasse profitierte.Als wichtiger altorientalischer Handelsposten gelangte
die Oase zu großem Reichtum. Im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. gehörte die
Oase zu dem von Seleukos I. Nikator gegründeten Seleukidenreich, das vom
Indus bis zum Bosporus reichte. Im 1. Jh. v. Chr. wurde Palmyra von römischen
Truppen erobert und erlebte eine Blütezeit als Teil der Provinz Syria im Imperium Romanum der frühen Kaiserzeit. Die Palmyrener versuchten immer, die
politischen Kräfteverhältnisse zwischen Orient und Okzident diplomatisch zu
ihren Gunsten zu nutzen. So auch der Fürst Septimius Odaenathus, der für die
Römer die Abwehr gegen die Perser organisierte und die Handelswege sicherte. Nach seiner Ermordung im Jahr 267 n. Chr. übernahm seine Frau Zenobia
die Regentschaft, besetzte 272 n. Chr. die reiche römische Provinz Ägypten
Panoramablick auf den den Tempel des Baal in Palmyra mit seinem Vorhof. Foto:
3rik Albers; Wikimedia Commons; CC BY 3.0
und nahm den Titel Augusta an. Noch im gleichen Jahr besiegte der römische
Kaiser Aurelian die Palmyrener bei Immae/ Antiochia und Emesa und führte die
Wüstenkönigin im Triumph nach Rom.
Die Oasenstadt lebte weiter in christlicher Zeit, wurde um 1400 Teil des Osmanischen Reiches, ab 1918 Teil des arabischen Königreichs Syrien und 1920 des
französischen Völkerbundmandats für Syrien und Libanon. Heute sind Landminen
und Sprengsätze rund um die Ruinen Palmyras installiert.
Die Veranstaltung behandelt die antike Oasenstadt mit ihren Tempeln, Heiligtümern, offiziellen Bauten, Nekropolen und Fundstücken, bevor diese nur noch
als Teil einer 3D Simulation existiert. Sie möchte zugleich die Teilnehmer der
Veranstaltung anregen, den Kultur zerstörenden Kräften – wo auch immer–
entgegenzutreten.
Dozentin:
Termin:
Zeit:
Ort:
Entgelt:
Dr. Helke Kammerer-Grothaus
Freitag, 19.02., 26.02., 04.03.
10:00 s.t. bis 12:00 Uhr
Gebäude GW2, Raum B2880
20.- Euro
Palmyra: Blick auf die arabische Zitadelle. Foto: Ulrich Waack; Wikimedia
Commons; CC BY 3.0