Lebensraum Wald - Schweizer Berghilfe

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Lebensraum Wald
Interessantes und Erstaunliches über unsere Wälder
1 _ 2016 Berghilf-Ziitig
Lebensraum Wald
Ein Baum in eisiger Höhe
Oberhalb von Zermatt VS wächst
auf 2765 Metern Höhe eine Arve.
Sie misst knapp 11 Zentimeter.
Allgemeine Fakten
In den letzten 20 Jahren hat die Waldfläche um 7 Prozent zugenommen –
auf 1,31 Millionen Hektaren. Somit sind
32 Prozent der Schweiz bewaldet, doppelt
so viel wie 1840.
Wälder gegen Lawinen
Rund 42 Prozent des Waldes
schützen den Menschen
und seine Infrastruktur
vor Lawinen, Steinschlag
und Murgängen.
Baumarten
42%
In der Schweiz sind sieben Arten von
Nadelbäumen und 39 Arten von Laubbäumen
heimisch. Nadelbäume stellen die Mehrheit.
Laubbäume
18% Buche
5% Ahorn
5% Esche
2% Eiche
2% Kastanie
10% übrige
Nadelbäume
37% Fichte
11% Weisstanne
5% Lärche
3% Föhre
1% Arve
1% übrige
Bäume, die Schatten schätzen (wie Fichten,
Buchen, Tannen), verdrängen mit der Zeit ihre
lichtsüchtige Konkurrenz. Holzschlag fördert
darum die Artenvielfalt.
Weniger roden
Der Bund erliess 1876
das Forstpolizeigesetz.
Dessen Kern ist
das Rodungsverbot.
Wälder unter Schutz
CO2
Rund 5 Prozent der Waldfläche sind geschützt. Naturwald
ist reicher an Totholz und alten
Bäumen.
CO2
270 t/ha
50 Liter
80%
des Trinkwassers stammen
aus dem Grundwasser.
Wasser pro Quadratmeter werden
im Waldboden gespeichert.
CO2
Der Wald breitet sich aus
Im Schweizer Wald wächst alle drei
Sekunden ein Kubikmeter Holz. Das sind
10 Millionen Kubikmeter jährlich.
Er wächst und wächst in den Alpen
Im Mittelland wurde von 1993 bis 2013 mehr
Holz geschlagen, als nachgewachsen ist.
Im Alpenraum dagegen legte der Wald zu.
Nutzung
Zuwachs in m3/ha/Jahr
Bäume binden CO2
Beim Wachstum nehmen Bäume CO2 auf:
Sie bauen Kohlenstoff in ihre Biomasse
ein und geben Sauerstoff an die Umwelt
ab. Wenn das Holz verbrennt oder
vermodert, wird das CO2 wieder
freigesetzt.
Pro Hektare Wald sind 270 Tonnen
Kohlenstoff gespeichert.
Der Waldboden
ist wie ein Schwamm
Der humus- und wurzelreiche
Waldboden ist ein optimaler
Wasserfilter und -speicher.
Das Wasser sickert den Wurzeln
entlang ins Erdreich.
32%
Stammholz
6%
Äste
7,5 7,3
1%
Blätter
13,8 11,5
Mehr Buchen, mehr Tannen
2,7 5,1
7,3 8,6
1,0 4,2
CO2
Von 1995 bis 2013 hat der Vorrat an
Buchen und Weisstannen zugenommen.
Dagegen hat man mehr Fichten geschlagen,
als nachgewachsen sind.
oberirdisch
unterirdisch
Wo CO2
gespeichert
ist
10% Wurzeln
2% Totholz
6% organische
Auflage wie
Blätter
43%
Waldboden
CO2
Holznutzung
In der Schweiz wurden 2009 rund
9,6 Millionen Kubikmeter Holz verbraucht.
Wirtschaftliche Fakten
Die Schweiz führt mengenmässig etwa
gleich viel Holz und Holzprodukte ein, wie
sie ausführt. Wertmässig wird bedeutend
mehr importiert. Über 90 Prozent des
Handels laufen über EU-Länder.
27%
für Papier, Karton
und Druckwaren
45%
zur Gewinnung
von Wärme
9,6 Mio. m3
3%
andere
Verwendung,
Verlust
25%
für Holzprodukte
(Bauwesen, Möbel,
Verpackung, Holzwaren)
2321
1, 4 ha
Forstbetriebe mit 7000 Beschäftigten
erwirtschaften in der Schweiz jährlich
rund 260 Millionen Franken.
Feuerholz
Holz ist nach Wasser die
zweitwichtigste erneuerbare
Energiequelle der Schweiz.
Anteil der Holzenergie
am Endverbrauch:
4,2 Prozent (2012).
CO2
Viele Private besitzen Wald
2014 besassen 238393 private Eigentümer
je 1,4 Hektaren Wald. Der grösste Waldbesitzer ist der Staat.
gemischt
öffentlich
privat
CO2
Im Wald verunfallt
Forstarbeiter leben
gefährlich: Jedes Jahr
verunfallt fast jeder dritte.
Seit 2003 kamen im Wald
46 Forstarbeiter um.
Laubholz
Nadelholz
CH-Durchschnitt
300
durchschnittlicher Holzpreis in Fr. pro m3
realer Stundenlohn in Fr. (rechte Skala)
Erst Stuhl, dann Feuer
200
100
A
sü d lp e n sei
te
en
Alp
n
lp e
Vo
ra
and
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M it
J ur
a
0
27,1%
mit 238 393
Eigentümern
Der Preis für Fichte und Tanne ist in den
letzten Jahrzehnten stetig gesunken,
dafür haben die Löhne der Forstarbeiter
deutlich zugelegt.
Der Holzvorrat im Schweizer Wald
beträgt durchschnittlich 350 Kubikmeter
pro Hektare (2013).
400
70,3%
mit 3543
Eigentümern
Holz wird billiger, die Löhne steigen
Fichten und Buchen auf Reserve
500
2,6%
mit 5866
Eigentümern
Bei der sogenannten
Kaskadennutzung wird das
Holz zuerst in Häusern
verbaut oder zu Möbeln
verarbeitet – und später
verfeuert.
600
500
400
300
200
100
0
1940
1960
Gestrichelte Linie: Daten wurden interpoliert.
2008
35
30
25
20
15
10
5
0
Quellen: BAFU/WSL (Waldbericht 2015), BFS, LFI; Infografik: Beobachter/Andrea Klaiber; Text: Beobachter/Balz Ruchti