PM DE Climeworks Beta

 PRESSEMITTEILUNG
Climeworks AG baut erste industrielle Anlage zur CO2-Filterung
aus der Luft
Zürich / 21.10.2015
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Anlage in Hinwil (Kanton Zürich, Schweiz) mit Kapazität von 900 Tonnen CO2 aus
Umgebungsluft pro Jahr
•
CO2 wird an den Betreiber großer Gewächshäuser verkauft und verbessert das
Pflanzenwachstum um bis zu 20 Prozent
•
Projektpartner sind Gebrüder Meier Primanatura AG, KEZO und das Bundesamt für
Energie (BFE)
Die Schweizer Climeworks AG, Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich und Entwickler
der effizienten CO2-Filterung aus Umgebungsluft, hat heute den Bau und Betrieb einer
CO2-Filteranlage
auf
Industrieniveau
angekündigt,
die
weltweit
erstmals
atmosphärisches CO2 an einen Kunden verkauft. Die Anlage soll Mitte 2016
einsatzbereit sein und 900 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr abscheiden können. Das CO2
wird in einem nahegelegenen Gewächshaus der Gebrüder Meier Primanatura AG das
Wachstum der angebauten Pflanzen, wie Tomaten, Gurken oder Salat, um bis zu 20
Prozent erhöhen. Die CO2-Filteranlage wird im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten
Pilot- und Demonstrationsprojektes mit den Partnern Gebrüder Meier sowie dem
Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland KEZO realisiert. Das Projekt wird
vom Bundesamt für Energie BFE finanziell unterstützt.
Das Hauptziel des Projekts mit Entwicklungs- und Baukosten von insgesamt 3-4 Millionen
Euro ist es, die Direct-Air-Capture-Technologie (DAC-Technologie) von Climeworks zu
industrialisieren und eine großtechnische Anlage zu bauen und zu betreiben, die
kontinuierlich CO2 aus der Umgebungsluft filtert. Ein weiteres Ziel ist es, die Höhe der
Betriebskosten der Industrieanlage zu bestimmen. Darüber herrscht derzeit in Wissenschaft
und Forschung noch Uneinigkeit. Das ist ein bedeutender Schritt für die Entwicklung von
Geschäftsmodellen im internationalen Markt.
Die Anlage wird von der Müllverwertung des Zweckverbands Kehrichtverwertung Zürcher
Oberland KEZO in Hinwil (Kanton Zürich, Schweiz) Strom und Wärme beziehen. Das
hochreine, atmosphärische CO2 wird anschließend an den benachbarten GewächshausBetreiber Gebrüder Meier geliefert. Damit soll das Wachstum von Gemüse und Salat um bis
zu 20 Prozent erhöht werden.
Der Bau der ersten Industrieanlage ist ein bedeutender Meilenstein für die Vision von
Climeworks, den Kohlenstoff-Kreislauf zu schließen und die Skalierung der an ETH Zürich
und EMPA grundlegend erforschten Technologie in eine Industrieanwendung zu realisieren.
Darüber hinaus wird die Anlage verlässliche, energetische und wirtschaftliche Daten für
künftige Climeworks-Anlagen liefern.
Basierend auf den Ergebnissen des Projekts wird Climeworks seine Produkte
weiterentwickeln, um aus der Luft gewonnenes CO2 effizient für die Produktion
synthetischer Kraftstoffe einsetzen zu können (Power-to-Gas / Power-to-Liquids). Diese
Page 1 of 2 Kraftstoffe auf Basis von atmosphärischem CO2, Wasser und erneuerbarem Strom sind
klimaneutral und konkurrieren nicht mit Produkten des landwirtschaftlichen Anbaus.
Die Technologie von Climeworks ermöglicht das Schließen des Kohlenstoffkreislaufs, weil
CO2 aus jeglichen Quellen und für die Produktion von Kraftstoffen wiederverwendet
werden kann. In Kürze soll die Climeworks-Technologie eingesetzt werden, um CO2 für die
in der Getränkeindustrie benötigte Kohlensäure zur Verfügung zu stellen. Bislang erhält die
Getränkeindustrie vornehmlich CO2 als Abfallprodukt der Industrie, das aus der
Verbrennung fossiler Treibstoffe stammt.
Die DAC-Technologie basiert auf einem Kreislauf aus Filterung und Regeneration mit einem
speziellen Filtermaterial. Während der Filterung sammelt sich das CO2 aus der Atmosphäre
chemisch an der Oberfläche des Filters. Ist dieser gesättigt, wird das CO2 bei einer
Temperatur von ca. 100 Grad Celsius gelöst. Dadurch wird hochreines CO2freigesetzt. Der
Filter kann anschließend für weitere Kreisläufe wiederverwendet werden. Vorteil der
Technologie ist, dass 90 Prozent des Energiebedarfs aus Niedertemperatur-Wärme
stammen können. Der Rest wird als Strom für Pump- und Steuerungsvorgänge beim Betrieb
der Anlage benötigt.
Projektpartner
Die Climeworks AG ist als führender Projektpartner für das Design, den Bau und den
Betrieb der CO2-Filteranlage verantwortlich. Das Unternehmen wurde Ende 2009 als SpinOff der ETH Zürich gegründet und hat seine einzigartige Direct-Air-Capture-Technologie
(DAC) aus dem Labormaßstab auf Industrieniveau skaliert. Ende 2014 gab Climeworks die
Inbetriebnahme eines CO2-Kollektors mit einer Kapazität von 50 Tonnen CO2 pro Jahr
bekannt, der seither erfolgreich betrieben wird. Mehrere Module dieses CO2-Kollektors
werden für kommerzielle Anlagen auf Industrieniveau miteinander verbunden, um dem
jeweiligen Bedarf der Industrie flexibel gerecht zu werden.
Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland - KEZO liefert die Energie, die zum
Betrieb der CO2-Filteranlage benötigt wird. Fast 90 Prozent des Energiebedarfs können als
Prozesswärme mit regenerativem Anteil von 50 Prozent eingebracht werden.
Die Gebrüder Meier Primanatura AG ist der Abnehmer des hochreinen CO2. Der
Gewächshaus-Betreiber kauft das Gas und nutzt es, um den CO2-Gehalt der Luft im
Gewächshaus gleichbleibend hoch zu halten. Dies sorgt für effizientes Wachstum von
Gemüse und Salaten.
Das Bundesamt für Energie BFE fördert das Projekt im Rahmen seines Pilot- und
Demonstrationsprogramms.
Kontakt:
Climeworks AG, Birchstrasse 155, 8050 Zürich
Dominique Kronenberg, [email protected], +41 44 533 29 99 www.climeworks.com –
www.facebook.com/climeworks – Twitter: @climeworks Page 2 of 2