Gut geplant ist halb gewonnen

BKS Aargau
Gut geplant ist halb gewonnen
Check S2. Seit diesem Schuljahr ist der
Check S2 an allen Aargauer Schulen obligatorisch. Eine gute Vorbereitung lohnt
sich und beginnt schon jetzt, wie das Beispiel der Bezirksschule Mellingen zeigt.
Für die Aargauer Schulen war der Check
S2 bis anhin noch freiwillig. Trotzdem
hat sich die Bezirksschule Mellingen im
vergangenen März am Check S2 beteiligt.
Schulleiter Stefan Lüpold war es wichtig,
allfällige Schwierigkeiten frühzeitig zu
erkennen und anzugehen. «Wir wollten
auf die kommende obligatorische Durchführung vorbereitet sein», sagt er. Ausserdem interessierte es den Schulleiter, wo
die Schule Mellingen im Vergleich zu anderen Schulen mit der Vermittlung des
Schulstoffs steht.
Schulblatt AG/SO · 22/2015
Frühzeitige Planung – klare Zuständigkeiten
20
300 Schülerinnen und Schüler besuchen
die Bezirksschule Mellingen, 100 davon
sind in der 8. Klasse und haben im letzten
März den Check S2 innerhalb von zwei
Wochen absolviert. Der grösste Aufwand,
so Stefan Lüpold, sei die Organisation und
Koordination der Stundenpläne und der
Infrastruktur gewesen, die in seiner Verantwortung lagen. Er sei die Planung,
die inklusive Initialaufwand und IT-Tests
rund eine Woche Arbeitszeit in Anspruch
genommen habe, frühzeitig angegangen
und habe die betroffenen Lehrpersonen
laufend informiert. Das habe sich auf jeden
Fall gelohnt. Die Checks fanden alle im
gleichen Schulzimmer statt, wo pro Tag
je drei Schulklassen je zwei Prüfungslektionen absolvierten. Ausgezahlt habe
sich auch, dass er von Anfang an Zeitund Raumreserve eingeplant habe. Schülerinnen und Schüler, die Prüfungen versäumt hatten, konnten diese dadurch noch
innerhalb dieser zwei Wochen nachholen.
IT im Voraus getestet
«Besonders wertvoll war die Planung der
IT-Infrastruktur im Voraus», betont Lüpold.
Die beiden für die IT verantwortlichen
Lehrpersonen wurden frühzeitig in den
Prozess miteinbezogen, haben sich seriös
auf die Situation vorbereitet und mit viel
Aufwand für die zwei Wochen einen Laptop-Raum mit verkabelten Laptops vorbe-
reitet. Ein Breitbandanschluss für jeden
Computer war nötig, denn das WLAN wäre
für die rund 20 PCs zu langsam und instabil gewesen. Trotz der guten Vorbereitung
sei es während der Tests zu kleineren technischen Pannen gekommen, die man jedoch rasch beheben konnte. Ganz vermeiden liessen sich diese wahrscheinlich nie,
findet Lüpold. Das Institut für Bildungsevaluation der Uni Zürich habe aber in
solchen Fällen jeweils rasch Hilfe geboten.
Es ist im Auftrag des Bildungsraums Nordwestschweiz zuständig für die Entwicklung, Durchführung und Auswertung des
Check S2. Auch das Institut für Weiterbildung und Beratung der PH FHNW steht
Lehrpersonen und Schulleitungen beratend
zur Seite und kann bei technischen wie
pädagogischen Fragen rund um die Checks
per Telefon und E-Mail kontaktiert werden.
Eine wertvolle Standortbestimmung
1. Phase: Vorbereitung
(November/Dezember)
• Einführungsveranstaltung PH FHNW
• Information an Lehrpersonen
• Aufgabenverteilung im Team
2. Phase: Anmeldung
(Dezember/Januar)
• Erfassen der Klassen und
Anmelden zum Check auf
www.check-dein-wissen.ch
3.Phase: Planung (Januar/Februar)
• Zeitfenster pro Klasse planen
und eingeben
• B elegung des IT-Raums organisieren
• Nachtests planen
4. Phase: Durchführung (Februar/März)
• Prüfungssituation mit Aufsicht
und Trennwänden
• B ei technischen Problemen
umgehend Support der PH FHNW
anrufen
5. Phase: Ergebnisrückmeldung (Mai)
• Ergebnisse von www.check-dein-wissen.ch herunterladen
• Weiterbildungsangebot PH FHNW
• Ergebnisse an Schülerinnen und Schüler
abgeben und besprechen
Der Check S2 verläuft in fünf Phasen.
Obwohl der Check S2 nicht relevant ist
für das Zeugnis der Schülerinnen und
Schüler, legte Lüpold Wert darauf, dass
während des Tests eine Prüfungssituation
herrschte. Zudem war ihm wichtig, dass
die Resultate den Jugendlichen mit nach
Hause gegeben wurden. «Die meisten Jugendlichen haben den Test auch ernst genommen», stellt er fest. Schülerinnen und
Schüler könnten anhand der Testresultate
ihre Stärken und Schwächen im Hinblick
auf ihren Traumberuf einschätzen und
den Test auch einem künftigen Lehrmeister vorweisen. Für die Lehrpersonen liefert der Test wichtige Informationen für
die stoffliche Standortbestimmung.
Nur noch etwas verbessern
Der Check S2 ist gut über die Bühne gegangen. Nur etwas würde Stefan Lüpold
nächstes Jahr eventuell anders machen.
Er würde den Check nicht so kurz vor
den Frühlingsferien durchführen, damit
man bei einer grösseren technischen
Panne noch Tests nachholen könnte. Ob
die Bezirksschule Mellingen 2016 auch
schon den Check S3 durchführen wird,
ist angesichts des gedrängten Programms
im Mai noch offen. «Sinnvoll wäre es
schon», findet Lüpold. Denn er würde
gerne die Resultate des Check S2 mit
jenen des Check S3 vergleichen.
Christine Klinger, Kommunikation, BKS
Zur Anmeldung, Planung, Durchführung
und Ergebnisrückmeldung der Checks stehen
ausführliche Informations- & Anleitungsdokumente zur Verfügung:
www.check-dein-wissen.ch ➝ Check S2/Check S3
www.schulen-aargau.ch ➝ Beurteilung & Übertritte ➝ Leistungstests ➝ Check S2/Check S3
BKS Aargau
BKS aktuell
Informationsveranstaltung AD(H)S
Neues Fach Informatik
Informatik. Auf das Schuljahr 2016/17
wird das neue Fach Informatik an allen
Aargauer Gymnasien eingeführt. Das
Fach vermittelt keine Anwenderkompetenzen, sondern Informatik im Sinne
einer wissenschaf tlichen Disziplin.
Systeme, Vernetzung und Sicherheit bis
hin zur Modellierung und Simulation
reicht. Neben Begriffen wie Daten oder
Information werden auch Aspekte der Informationsgesellschaft thematisiert.
Beteiligte Lehrpersonen
Bis anhin besuchen die Aargauer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten den «Grundkurs Informatik». In diesem werden Kompetenzen in der Anwendung einzelner
Programme vermittelt, beispielsweise in
den Bereichen Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation. Auf Schuljahr 2016/17
wird dieses Fach abgelöst. Die frei werdenden Ressourcen werden für das neue und
für alle obligatorische Fach Informatik
verwendet. Im Zentrum des Fachs steht
die Vermittlung von Informatik im Sinne
einer wissenschaftlichen Disziplin. Informatikanwendungen werden im Rahmen von schulischen Zusatzgefässen wie
Blockkursen oder Freifächern nur noch
jenen Schülerinnen und Schülern vermittelt, die noch nicht über entsprechende
Kenntnisse verfügen.
Inhaltliche Ausrichtung
Das Fach Informatik ist promotionsrelevant. In der ersten Klasse ist es mit zwei
Lektionen pro Woche dotiert, in der zweiten Klasse mit einer. Basis des Unterrichts
bilden kompetenzorientierte Lehrpläne,
die durch Lehrpersonen der Aargauer Mittelschulen unter fachlicher Leitung von
Prof. em. Dr. Carl August Zehnder (ETH)
erstellt wurden. Im Zentrum des neuen
Fachs steht eine Themenpalette, die von
Algorithmen und Programmieren über
Das Fach Informatik wird durch Lehrpersonen unterrichtet, die bereits das Ergänzungsfach Informatik (dieses wird
an allen Aargauer Gymnasien angeboten)
oder informatiknahe Akzentfächer unterrichten. Lehrpersonen, die bereits mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer
am Gymnasium lehren, können sich mit
dem Besuch von entsprechenden Weiterbildungen zum Erteilen des Informatikunterrichts befähigen.
Beitrag zur gymnasialen Bildung
Mit der Einführung des Fachs wird der
immer grösser werdenden gesellschaftlichen Bedeutung der Informations- und
Kommunikationstechnologien Rechnung
getragen. Das Fach trägt Wesentliches
zur Erreichung der Bildungsziele des Gymnasiums bei. Die Relevanz der Informatik
für verschiedene Hochschulstudiengänge
ist ausgewiesen, das gymnasiale Fach
trägt somit seinen Teil zur allgemeinen
Studierfähigkeit bei. Auch das Ziel einer
vertieften Gesellschaftsreife wird gefördert. Den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten wird das nötige Rüstzeug mitgegeben, um als künftige Entscheidungsträger Informations- und Kommunikationstechnologien verstehen und basierend
darauf verantwortlich handeln zu können.
Claude Schwank, Sektion Mittelschule, BKS
Umsetzung Mundartinitiative
Der Regierungsrat hat am 6. November dem Grossen Rat die Botschaft zur
Unterrichtssprache in der Volksschule
im Anschluss an den Volksentscheid
zur Initiative «Ja für Mundart im Kindergarten» vom 18. Mai 2014 zur zweiten Beratung überwiesen. Der Grosse
Rat hat die Revision in erster Beratung
mit 120 zu 0 Stimmen beschlossen.
Die vorliegende Botschaft übernimmt
grundsätzlich das Ergebnis der ersten
Beratung. Es wurde lediglich eine geringfügige redaktionelle Anpassung
des Wortlauts vorgenommen. Die Unterrichtssprache soll im Rahmen einer
Teilrevision des Schulgesetzes für die
gesamte Volksschule geregelt und das
Volksbegehren wie folgt umgesetzt
werden:
−−Unterrichtssprache im Kindergarten
ist grundsätzlich Mundart
−−Unterrichtssprache in Primarschule und Oberstufe ist grundsätzlich Standardsprache
−−E inzelheiten werden über die
Lehrpläne geregelt.
Ein ausführlicher Artikel zur Umsetzung des Volksbegehrens erscheint
an dieser Stelle im Frühjahr 2016.
Schulblatt AG/SO · 22/2015
Im neuen Unterrichtsfach wird Informatik im Sinne einer wissenschaftlichen Disziplin vermittelt.
Foto: Fotolia.
Aufgrund grosser Nachfrage wird die
Veranstaltung «Kinder mit AD(H)S:
Informationen und Unterstützung für
Eltern und Lehrpersonen» mit dem
Lernpsychologen und Experten Fabian
Grolimund am 26. November erneut
durchgeführt. Fabian Grolimund wird
auf kurzweilige und lebendige Weise
wichtige Informationen zum Thema
vermitteln und konkrete Tipps geben,
die zu Hause, respektive im Klassenzimmer umgesetzt werden können.
Zeit: 19 bis 21 Uhr, Ort: Weiterbildungszentrum Lenzburg (Aula), Neuhofstrasse 36, 5600 Lenzburg.
Anmeldung bis 24. November an
[email protected].
Kommunikation, BKS
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