Deutsch-bosnisches Bandprojekt "Una Rock" Völkerverständigung auf die rockige Art Von Edgar Auth BORNHEIM-WALBERBERG. Deutsch-bosnisches Bandprojekt "Una Rock" überzeugt in Jugendakademie Walberberg mit perfektem Auftritt Zoom Das deutsch-bosnische Musikprojekt Una Rock der begeisterte die Zuhörer beim Konzert in der Jugendakademie Walberberg. Foto: Axel Vogel "Are You Ready", fragte eine der vier Sängerinnen ganz in bester Rockstarmanier das Publikum, bevor die Band mit "Whole Lotta Love" von der legendären Band Led Zeppelin loslegte. Und die Zuhörer waren bereit: Gleich das erste Lied ging sofort in die Beine. Una Rock, das sind 14 Musiker aus Bosnien-Herzegowina und Deutschland. Sie boten in der Jugendakademie Walberberg nicht nur Temperament und Spielfreude, sondern auch exakte Bass- und Gitarrenläufe, virtuose Soli an allen Instrumenten sowie mitreißenden mehrstimmigen Gesang. Stücke von Michael Jackson (Beat It) bis Queen (I Want To Break Free) waren in nur fünf Tagen eingeübt worden. Trotzdem saß jeder Einsatz und mit zunehmender Konzertdauer steigerten sich die jungen Rockstars fast in eine Art Ekstase, die stilistisch von Punk bis Gospel reichte. Vorangegangen war "viel Arbeit", wie sich Pressesprecher Cedrik Pelka erinnert. Mit ihrem Programm ging die Band dann auf eine kurze Tournee, die über Essen und Freising nach Dubica führt. Am meisten Spaß machten ihr die Auftritte als Straßenmusiker, erzählte Sängerin Danijela Gacic. Die Teilnehmer aus den beiden Ländern fand sie "sehr verschieden". Die Bosnier zeigten ihrer Beobachtung nach mehr Gefühle als die Deutschen Drei Tage lang wurde nicht viel geredet, umso mehr geprobt und wiederholt, dann sei die Gruppe eine eingeschworene Gemeinschaft geworden. Sie müsse wahrscheinlich weinen, wenn es vorbei ist, sagte die angehende Grafikdesignstudentin. Den Organisatoren war es "ein Anliegen, dass sich die Leute wie richtige Rockstars fühlen", sagte Pelka. Dazu wurde auch eine CD aufgenommen, Fotoshootings und Interviews absolviert. Als Musiktrainer waren Andre Pittelkau von der Folkwang-Musikschule Essen und die bosnische Sängerin Bozna Rados dabei. Una Rock hat seinen Namen von dem Fluss Una an der Grenze zu Kroatien. Dort liegt die Stadt Kozarska Dubica, der Sitz des bosnischen Partners der Jugendakademie "Putevi Mira" (Friedenswege). Mit der Jugendakademie Evangelische Jugend Essen gibt es seit dem Krieg in Bosnien-Herzegowina vor 20 Jahren intensive Kontakte. Einige der Beteiligten aus Bosnien wohnten während des Krieges in Essen, wie der Leiter der Jugendakademie Reinhard Griep mitteilte. Die 30 000-Einwohner-Stadt Kozarska Dubica ist noch heute vom Krieg gezeichnet. Ausgebrannte Häuser zeugten davon. Die meisten Jugendlichen wollten angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit von 70 Prozent weg, sagten sie. Deutschland sei ein begehrtes Ziel. Städte wie Köln und Bonn hätten sie bei Exkursionen im Rahmen des UnaRock-Programms bewundert. Hinzu kamen Informationen über die Geschichte beider Länder und Diskussionen, wie ein gemeinsames Europa aussehen könnte. 2013 fand die erste musikalische Begegnung beider Seiten statt. Davon waren diesmal noch vier Teilnehmer dabei. In Bosnien stehen ebenfalls Besichtigungen und ein Bad im Fluss Una auf dem Programm. Jugendliche aus dem Kreis reisen in ökologisches Dorf Gömörszölös Seit gestern sind Jugendliche aus dem Rhein-Sieg-Kreis im sogenannten ökologischen Dorf Gömörszölös in Ungarn zu Gast, um sich dort gemeinsam mit Mädchen und Jungen aus Ungarn und Bosnien-Herzegowina mit dem Thema "ökologische Nachhaltigkeit" auseinanderzusetzen. In ländlicher Umgebung leben die Teilnehmer zwischen 16 und 21 Jahren auf Einladung der Jugendakademie naturnah. Sie erforschen praktische Lösungen des Umweltschutzes und erproben nachhaltiges Wirtschaften. Dabei lernen sie kostengünstige Methoden des energiesparenden Wirtschaftens kennen: Wasseraufbereitung, Ofenbau, Nutzung von Solarenergie. Daneben durchlaufen sie die komplette Verwertungskette eines Produkts: Sie sammeln Früchte, die sie mit einem selbst konstruierten Solartrockner konservieren und später auf dem Markt verkaufen. Und sie beschäftigen sich mit "Upcycling". Heißt: Sie stellen aus Abfall Spielzeug her, das sie dem lokalen Kindergarten spenden. Artikel vom 27.07.2015
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