Wald fürs Leben – ein Grund zum Danke sagen So feiern wir 12 Jahre WaKiTa Die Kinder setzen sich in Zusammenarbeit mit dem Förster und der Naturschutzstelle der Stadt Zürich für gefährdete Tierarten ein. WaKiTa ist seit der Gründung am 1. Mai 2004 ein ansehnlicher Betrieb geworden – mit zwei Tagesstättegruppen, zwei Kindergartengruppen und einem Hortangebot. Unser 12. Jubiläumsjahr möchten wir gemeinsam mit euch feiern und nehmen dies zum Anlass, Danke zu sagen. Danke an die Waldkinder, die mit ihrer Begeisterung und vertrauensvollen Offenheit anstecken und jeden Tag zu einem Erlebnis werden lassen. Danke an die Eltern, die uns ihre Kinder anvertrauen und sich mit der Ausrüstung für Matsch- und Wintertage und mit Waldschätzen gefüllten Rucksäcken auseinandersetzen. Marga Keller, Gründerin und Leiterin der WaKiTa Danke an die Mitarbeitenden, die mit grossem Engagement und viel Liebe und Feingefühl eine qualitativ hochstehende Arbeit leisten. Und natürlich Danke an den Wald! Der Wald, der unbegrenzte sensomotorische Möglichkeiten bietet, den neugierigen Geist anregt, Kreativität und Schaffensfreude weckt und Raum gibt, um zur Ruhe zu kommen. Am 30. Januar 2016 geben wir am Bürkliplatz Einblick in die Waldpädagogik und unsere Umweltprojekte. Der monatlich stattfindende «Abendwald» richtet sich an Erwachsene und spricht alle Sinne an – erkenntnisreich, genussvoll und berührend. Natürlich sind wir auch neugierig, was aus den Waldkindern geworden ist, die seit der Entstehung von WaKiTa ihr Lachen ins Stöckentobel getragen haben – der offizielle Festakt findet am 28. Mai 2016 statt. Detailprogramm siehe www.wakita.ch Es ist erstaunlich, was sich aus meinem Wunsch entwickelt hat, einen Ort zu schaffen, wo Kinder, Eltern und Mitarbeitende sich gleichermassen wohlfühlen und sich selbst sein können. Es finden echte Wachstumsprozesse statt. Ich hoffe, dass alle ihre WaKiTa-Zeit im Herzen weiter tragen. Es ist Platz für Jeden, und die Einzigartigkeit jedes Einzelnen macht die Vielfalt der WaKiTa aus. Danke! «Mami, weisst du was das Schönste ist? Wenn es warm ist und es ein bisschen windet und man läuft durch den Wald. Das ist das Schönste was es gibt!» Warum eigentlich WaKiTa? Emil (5) Der Wald ist Abenteuerspielplatz, Künstlerwerkstatt, Sinnesparadies, Erholungsoase und Wissensquelle gleichzeitig. Im abwechslungsreichen Gelände und in der Dynamik der Gruppe wird das Kind ganz nebenbei mehr in seinem Körper heimisch, es trainiert Kraft und Geschicklichkeit. Das erfolgreiche Bewältigen von Herausforderungen stärkt das Kind. Es erfasst die Welt mit allen Sinnen und baut so sein Weltbild auf. «Ich gehe so gerne in die WaKiTa, weil wir jeden Tag im Wald sind und Wölfe und Eichhörnchen suchen.» Elio (3 1/2 ) Die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt sowie die jahreszeitlich und wetterbedingten Veränderungen der Natur wecken Neugier und Entdeckungsfreude. Im eigenaktiven, selbstbestimmten Tun entsteht echtes Verständnis und realistische Selbsteinschätzung. In der Stille des Waldes können feinste innere und äussere Vorgänge wahrgenommen werden. Von der Schönheit des Waldes kann man sich berühren lassen. Gerade weil vorgefertigtes Spielzeug fehlt, wird die Phantasie angeregt, und die Lust zum kreativen Gestalten erwacht. Das vorschulische Lernen Die Wichtigkeit der ersten Lebensjahre wird oft verkannt, die vorschu- lische Betreuung zu einem Hüteangebot degradiert. Dabei lernt ein Kind nie so intensiv, wie in den ersten Monaten und Jahren. Auf allen Ebenen bahnt sich das Lernen an. Das Hirn wird darauf vorbereitet, später mit abstrakten Gedankenprozessen klarzukommen. Je mehr sensomotorische Erfahrungen gemacht werden, desto mehr Synapsen entstehen im Gehirn und desto mehr Informationen können gespeichert werden. Die ersten Lebensjahre beeinflussen auch, wie sich das Kind auf die Welt einlässt. Erfährt es Sicherheit, verlässliche Informationen und positive Zuwendung, kann es seine Energie – entspannt und voller Selbstvertrauen – auf das Lernen richten. Es lernt standzuhalten, das heisst, nicht gleich bei der ersten Schwierigkeit aufzugeben. Es lernt, dass man Fertigkeiten üben muss und dass man manchmal andere Wege finden kann, wenn es auf dem ursprünglich eingeschlagenen nicht funktioniert. Der Mensch als soziales Wesen Soziale Lernprozesse sind in der WaKiTa zentral. Ein Kind, das sich offen und vertrauensvoll in der Welt bewegt, macht mehr positive Erfahrungen als ein ängstliches, zurückhaltendes Kind. Wir sehen unsere Rolle als BetreuerInnen darin, dem Kind zu einem starken, gesunden Selbstvertrauen zu verhelfen und ihm Gemeinschaft als Bereicherung erlebbar zu machen. Drei zentrale Leitgedanken von WaKiTa • sorgsamer Umgang mit sich selbst, den anderen und der Umwelt leben • eine solide Basis für lebenslanges Lernen schaffen • Gemeinschaft und Zusammenhalt erleben und fördern Die Natur ist also nicht nur unser Ursprung, sondern ein absolut geniales Umfeld, das uns nährt, schützt, anregt, berührt und erfüllt. Tragen wir Sorge zur Natur – auch für kommende Generationen! Warum also WaKiTa? Weil Naturerfahrungen wertvoll sind, weil es unserer Natur entspricht und weil es einfach Spass macht! «Unsere Kinder haben viel Sinn dafür, in der Natur zu spielen und mit den Materialien, die sie im Wald finden, etwas Phantasievolles zu machen. Unser Sohn hat es allerdings mit seiner Sammlerleidenschaft manchmal etwas übertrieben und den halben Wald nach Hause getragen ...» Karin Was erleben die Waldkinder? Sommer «Wenn meine Kinder mir erzählen, dass sie eine Wanderung durchs Wasser gemacht haben, dann wird mir einfach warm ums Herz.» Christina Im wandern die Waldkinder im Bach zu ihrem Mittagsplatz. Die Schuhe baumeln am Rucksack, die Hose ist hochgekrempelt oder ausgezogen. Sorgfältig erkunden wir die tieferen Stellen im Wasser, testen die Rutschigkeit der Steine, suchen uns den Weg unter Baumstämmen hindurch und über grosse Steinblöcke. Den Znüni gibt’s mitten im Bach auf einem sonnenbeschienenen Stein. Im Tunnel wird es plötzlich düster und kühl, und es braucht schon recht viel Mut, hindurchzuwaten. Natürlich lassen wir auch tüchtig Steine spritzen, bauen Dämme und Brücken. Wir brechen auf zu Exkursionen. Hoch geht es oft auf allen Vieren, runter auf dem Hosenboden. Wenn es regnet, entstehen überall MatschRutschbahnen, die ganz schön schnell sein können. Herbst lädt ein zum Laubhaufen Aufschichten und Hineinspringen, im weichen Laubbett Herumrollen Der oder Igel Spielen. Der dicke Blätterteppich verlockt zum Rutschen und Rollen, beim Hang hochkrabbeln hilft das Seil. Wir rennen mit dem Wind um die Wette und stemmen uns gegen ihn, die Plache flattert und ist kaum mehr zu halten. Überall gibt es Möglichkeiten zum Springen, Balancieren, Klettern und sich Verstecken. Der «Waldschrat» macht es vor, die anderen hintennach. Auch beim Hüttenbauen braucht es Kraft, Geschicklichkeit und Phantasie. Wir kreieren Wippen und Schaukeln und geniessen die Hängematte, bevor es dafür zu kalt wird. Wir basteln mit Kastanien, Eichenhütchen und Holunderstecken, erkunden die Farbenpracht in der Natur und rösten Buchennüssli oder braten Äpfel in der Glut. Winter Wenn uns der mit Schnee verwöhnt, ist die kalte Jahreszeit ein Fest! Wir rutschen auf dem Hosenboden, mit dem Po-Rutscher oder mit den schnellen und unberechenbaren Winterhosen (Abfallsäcke, die wir wie Hosen anziehen). Wir rollen gemeinsam riesengrosse Schneekugeln, setzen unsere ganze Kraft ein: vielleicht kriegen wir noch eine weitere Drehung hin? Später höhlen wir die Kugel aus und kriechen durch. Ist der Wald wegen der Schneelast auf den Ästen zu gefährlich, bauen wir ein Schneesofa auf der Wiese. Der vereiste Nachhauseweg ist besonders spannend: Mit Anlauf lassen sich die Kinder auf den Hintern plumpsen und schlittern den Weg hinunter. Wer schafft es, stehen zu bleiben? Wir ziehen uns gegenseitig oder lassen uns auf dem Rutscher am Seil mitschleppen. «Wir haben Lena gefragt, ob es sie stört, wenn es regnet während sie im Wald ist. Sie hat die Frage nicht verstanden. Für sie ist Regen eine Spielerweiterung!» Shiho Frühling fallen die wärmenden aber einengenden Kleiderschichten weg, und wir staunen über die Im beweglichen Kinder, die darunter hervorkommen, über die unbändige Lebenslust, die spür- und greifbar wird. Die Kinder machen Wettrennen zum Waldsofa, sie springen unerschrocken mit voller Kraft den abschüssigen Weg hinunter. Alles will ausprobiert werden: Über Baumstämme balancieren – stehend oder rittlings – von grossen Steinen springen, den Bach überqueren, die lange Rutschbahn testen, die letztes Jahr noch zu beängstigend war ... Wir erobern unseren Wald neu! Einsatz für Artenvielfalt in der Schlyfi Pflanzen und Tiere, mit ihren Formen und Farben, Gesängen und Düften, bestimmen die Einzigartigkeit einer WaldSchmetterling Der Artenreichtum garantiert ein gesundes, starkes Ökosystem. In Zusammenarbeit mit dem Forstrevier Zürich-Nord und der Naturschutzstelle der Stadt Zürich schaffen die WaKiTa-Kinder auf der SchlyfiWiese attraktivere Lebensbedingungen für gefährdete Tierarten. Die Waldlichtung in der Schlyfi ist heute schon ein sehr wertvoller und artenreicher Lebensraum. Mit kleinen Eingriffen wird sie auch für weitere Arten attraktiver: Etwa für die WaldSchmetterlinge «Kleiner und Grosser Schillerfalter» und «Grosser Fuchs» oder die «Gelbbauchunke», «Gestreifte Quelljungfer» und «Zauneidechse». Wir hoffen, dass wir auf der Schlyfi-Wiese schon bald folgende Tierarten beobachten können: Landschaft. Die Beziehungen der Organismen (Pflanzen, Tiere, Pilze) untereinander und zu ihrer Umwelt sind komplex. Pflanzen beherbergen unzählige andere Lebewesen, meist Insekten, die sich von ihnen ernähren und sie im Gegenzug bestäuben oder ihre Samen verbreiten. Der Mensch nimmt immer mehr Einfluss auf die Natur und löst damit zum Teil unabsehbare Folgereaktionen aus. Unser Wald ist für viele Pflanzenund Tierarten zu dicht geworden. Pionierarten wie Salweiden, Zitterpappeln oder Birken sind auf freie Flächen mit genügend Licht angewiesen. Noch vor ein paar hundert Jahren weideten in unseren Wäldern Wisente, Auerochsen und Wildpferde; sie hielten den Wald strukturreich und schufen grosse, baumfreie Stellen. Heute sind grössere Lichtungen im Hochwald meist nur dann zu finden, wenn der Borkenkäfer zugeschlagen hat. Waldkauz Ringelnatter Gelbbauchunke Wildbienen «Ich bringe meine Kinder in die WaKiTa, weil sie dort nicht beschäftigt, sondern liebevoll begleitet werden. Der Wald und der tolle Garten bieten jeden Tag genug Anreiz für eigene kreative Ideen der Kinder.» Bernadette Eltern packen an Jedes Jahr heisst es von neuem: Bitte meldet euch an für «Schwerund Dreckarbeit», «KulinarischVerwöhnendes»‚ «Handwerkliches»‚ «Kreatives und Verschönerndes». Am alljährlichen Schaffitag packen Eltern und Mitarbeitende gemeinsam an, während die Kinder betreut werden. Als gemeinsamer Ausklang des Schaffitages zaubert die Küche ein feines Mittagessen hin. Es ist immer wieder erstaunlich, was fünfzig Leute in wenigen Stunden bewirken: Es werden Waldsofas geflickt oder neu gebaut, der Garten wird umgestaltet, das Sortiment für einen Verkäuferli-Laden gefilzt, Waldtücher genäht, Garderobetiere «ausgesägelet» und vieles mehr. Lustigerweise sind meist mehr Eltern am Schaffitag als am Loorenkopffest anzutreffen. Vielleicht haben sie die Freude am Schaffen ja von ihren Kindern geerbt? «Wir Eltern gehören auch dazu: Frühlings- und Herbstfeste, Flohmi oder der berühmte Schaffitag. Wer kann schon von sich sagen, dass er seinem Kind ein Waldsofa gebaut hat?» Jürg w Wie WaKiTa feiert D sc h un g el u b re r He xe n u n d Z a e 2010 2011 D Ra ch e n g D e r a ltee Sc hnabe l bu20r08 vo n d r Fa rb e nfest A b e n t e u e r d e r kl i n e e n H exe 2014 2015 WaKiTa’s Familienfeste sind nicht nur Beschäftigung für die Kinder, sondern schaffen eine kreative Atmosphäre für Gross und Klein. Ganz selbstverständlich vermischen sich die Generationen; plötzlich hat man ein paar Kinder mehr an der Hand und wird mitgerissen. Ateliers für Sportliche, Kreative, Sinnliche, Neugiere und Kopflastige zu einem kindgerechten Thema, attraktive Höhepunkte und natürlich das reichhaltige Buffet lassen weder Langeweile noch sonstige Mangelerscheinungen aufkommen. Das erst kürzlich entstandene Mitmach-Theater ist bereits zur Tradition geworden und ist für Kinder und Erwachsene gleichermassen lustvoll. Eltern und BetreuerInnen können sich untereinander austauschen und die Freunde ihrer Kinder kennenlernen. In kleinerem Rahmen, meist auf Gruppenebene, findet das Lichterfest im November sowie die Abschiedsfeier im Sommer statt. «Ich bin gerne im Wald, weil mein Freundbaum immer für mich da ist.» «Das Beste an der WaKiTa ist, dass ich so gerne in die WaKiTa gehe.» Nils (6 1/2 ) DAN (4) e AM M A20R07 I KÄ PteN W ND Z i r k us 2014 er l dk rön20l14 a W Ro tb a2r0t09 R i t te r H ex e n f est 2013 P i rat en 2012 Auch das Team lernt «Ich arbeite in der WaKiTa, weil ich den Kindern den Boden unter den Füssen zeigen möchte. Der Boden, auf dem alles wächst, und ohne den wir nicht leben können.» CHANTAL Nicht nur Kinder, auch Erwachsene lernen durch Erfahren und Selbermachen. Besonders deutlich wird dies an den Teamtagen (ein Wintertag im Januar sowie ein Wochenende mit Biwakieren im September), an denen wir uns gegenseitig besser kennenlernen, unsere Grenzen etwas dehnen und manchmal auch ein bisschen über unseren Schatten springen (z. B. bei einer Höhlenexkursion oder einer Flossfahrt, beim Abseilen am Loorenkopfturm oder beim Iglubau). Wir setzen uns mit Lehmbautechniken, Feuerküche und Heilkräutern, mit Seiltechnik oder Waldkunst auseinander. Lebenslanges Lernen praktizieren wir auch im Reflektieren unserer pädagogischen Arbeit. Für den regelmässigen Austausch in den Kernteams, Weiterbildungen und Supervision stellt WaKiTa gerne Zeit zur Verfügung. Die Resultate bestätigen uns darin, dass es sich lohnt. «WaKiTa erdet.» HArry Von Anfang an dabei Ein Gespräch mit Anja Stamm, Gruppenleiterin der Eichhörnli (Tagesstätte), seit 12 Jahren in der WaKiTa. Das Gespräch führte Anita Niederer. kommen und möchte das Zusammensein mit den Elementen nicht mehr missen. Die Natur ist offener als jeder Raum, es gibt unzählige Möglichkeiten etwas zu tun, also muss ich wachsamer sein, was andere Wer wärst du heute, hättest du als wie tun. Durch jede Begegnung und Kind die WaKiTa besucht? Bewegung draussen erzählt mir die Ich war als Kind sowieso viel im Natur zudem eine Geschichte, lehrt Wald. Ich hätte jedoch früher gelernt, sie mich mehr über ihre Gesetze. dass man für die wirklich grossen Es ist mir eine grosse Ehre, den Dinge aufeinander angewiesen ist. Kindern den Wald näher zu bringen. Und vielleicht wäre der Wald mit seinen Bewohnern noch tiefer in Wie hast du zur WaKiTa gefunden? meinem Herzen präsent. Der Einstieg ins Berufsleben nach Aber auch so habe ich eine sehr tiefe der Schule war für mich schwierig. Beziehung zum Wald, er gewährt Ich kannte meine Stärken, meine mir immer tiefere Einblicke in sein Wünsche und meine Ziele zuwenig, Wesen. Ich erlebe mich als Teil des fand mich in der Vielfalt der MögWaldes, fühle mich herzlichst willlichkeiten nur schwer zurecht. Beim Kraft etwas erreichen, erfinden oder verändern kann und die täglichen kleinen Erfolge, stärken das Kind. Auch das Sich-Erleben in der Natur: die Sorgsamkeit gegenüber einer Schnecke und das Staunen über dieses so andere Wesen, ist das Erfahren des Lebens an sich und Selbsterfahrung. Der Wald strahlt eine grosse Ruhe aus und ist gleichzeitig pure Lebendigkeit. Er regt an, ohne Vorgaben zu machen. Die Kreativität wird unmittelbar angestupft. Schnuppern im Blindenwohnheim Mühlehalde stiess ich auf ein Plakat der WaKiTa, dass noch PraktikantInnen gesucht werden. Ich bekam die Stelle und so fing alles an. Warum bist du immer noch dabei? In den verschiedenen Rollen (Praktikantin, Lernende, Gruppenleiterin) konnte und kann ich täglich Neues lernen. Es ist spannend immer weiterzuwachsen. Ich erfahre viel über mich als Anja, als Gruppenleiterin und als Teil eines Teams. Ich erlebe WaKiTa als einen Ort, wo ich unterstützt werde. Weil das Werkzeug einer Betreuerin ihre Persönlichkeit ist, räumt WaKiTa auch persönlichen Bedürfnissen Platz ein. So kann ich Anja Stamm, Gruppenleiterin Eichhörnli beispielsweise meine junge Hündin, Shakti, zur Arbeit mitnehmen, was sich als grosse Bereicherung für die Kinder herausstellt. Oder ich kann mir eine Auszeit zum Reisen nehmen und bin dann wieder erholt und gesättigt viel präsenter und voller neuer Ideen. Was macht den Wald für die Kinder so wertvoll? Heute kann er bis zum vierten Ast klettern, morgen ist es schon der nächsthöhere. Heute mag sie den grossen Stein noch nicht werfen, am nächsten Tag schafft sie es! Die Erfahrung, dass man aus eigener Was verbindest du mit der WaKiTa? Die Zufriedenheit der Kinder, wenn sie es z.B. endlich schaffen auf einen Baum zu klettern, nachdem sie vorher intensiv probierten und auch scheiterten. Oder wenn wir mit der ganzen Gruppe auf dem Waldboden liegen und in die Bäume schauen. Und so das Wunder, die Unfassbarkeit der Natur für einen Moment fühlen können. WaKiTa – so vielseitig wie die Mitarbeitenden Zahlen & Fakten «Im Wald gibt es weniger Regentage als im Büro ... (gefühlsmässig natürlich)!» Marga Der Betrieb WaKiTa ist konstant gewachsen. Bei Strukturanpassungen stand immer die Qualität für Kinder, Eltern und Mitarbeitende im Vordergrund. 2008 • der Kindergarten wird obligatorisch – wir organisieren uns als Privatschule • Eröffnung der Degenriedgruppe, halbtags (Tagesstätte, 2–4 Jahre) • Wir verzeichnen die ersten drei erfolgreichen Lehrabschlüsse 1. Mai 2004 • Bau des ersten Waldsofas und Start der WaKiTa mit der Bergheimgruppe (12 Tages plätze, für Kinder zwischen 2–7 Jahre) 2010 • die WaldArt hat ihre heutige Form erreicht (Mittwochs-, Samstagsangebot und Schülerwochen) 2005 • Eröffnung der 1. Kindergarten-Gruppe • Bergheimgruppe neu für 2–4 Jährige • Die ersten 2 Lernenden (Kleinkinderzieherin) beginnen ihre Ausbildung 2011 • Umstrukturierung der Tagesstätte Gruppen auf je 4 Tage für höhere Konstanz in Kindergruppe und Team 2006 • Eröffnung der 2. Kindergarten-Gruppe • Start der ersten Lernenden Fachperson Betreuung Das ist vorläufig unsere definitive Form und Grösse – die Wachstumsgrenze mit den Räumlichkeiten an der Bergheimstrasse ist erreicht. Der Fokus liegt jetzt auf Qualitätssteigerung und -sicherung. Ein paar Eckpunkte der Betriebsentwicklung 2007 • Erweiterung der Bergheimgruppe auf 16 Tagesplätze WaKiTa als Arbeitgeberin und Ausbildungsbetrieb WaKiTa bietet 6 Wochen Ferien, die Möglichkeit für unbezahlten Urlaub und hat im Jahr 2009 den Elternschaftsurlaub eingeführt. Nicht nur Mütter erhalten einen zusätzlichen Monat, auch Väter bekommen einen Vaterschaftsurlaub von einem Monat. Das Team besteht aus 12 Ausgebildeten (inkl. Hauswirtschafts- und Geschäftsleitung), 8 –10 Lernenden / PraktikantInnen sowie 4 Waldköchen. Ausbilden ist nicht nur eine spannende und lohnende Arbeit, es garantiert gleichzeitig die konstante Weiterentwicklung und Qualität im Betrieb. Zudem können wir so sicherstellen, dass das WaldKnowhow weitergegeben wird. Wir bilden auch auf Tertiär-Stufe aus (HF Kleinkinderzieherin und Sozialpädagogin). Bereits 18 Lernende haben erfolgreich ihre Lehre abgeschlossen. • Pro Jahr gibt es nur ein paar wenige Tage, an denen wir nicht in den Wald gehen wegen Sturmwinden, heftigstem Dauerregen oder matschigem Tauwetter (gegen den Schneematsch ist noch kein Kraut gewachsen). Auch noch spannend zu wissen ... • WaKiTa bringt Individualität und Gemeinschaft, Flexibilität und Verbindlichkeit, Freiheit und Professionalität unter einen Hut. • Der Anteil Knaben in einem Schuljahr bewegt sich zwischen 54 und 64%. Es gab aber auch schon Gruppen mit mehr Mädchen als Knaben. Im Wald kann man sich eben nicht nur austoben, sondern auch zur Ruhe kommen. • Unser Jahresumsatz beträgt etwas mehr als 1 Million Franken. Gut 90% machen die Personalkosten aus, 3,5% die Miete, 3,4% Verwaltungskosten und 2,8% Aufwand Krippenbetrieb (Material, Lebensmittel). 1 WaKiTa-Stunde mit allen Mitarbeitenden (z. B. Gesamt-Team-Sitzung) beträgt Fr. 603.–. • Für Verwaltung, Administration und Buchhaltung von unterdessen 132 Waldkindern benötigt WaKiTa ca. 50 Stellenprozent und belegt 5 Laufmeter Papierordner (inkl. Archiv). • Waldkinder zeichnet eine hohe Selbständigkeit aus, und in der Schule sind sie an ihrer Sozialkompetenz erkennbar. • Die Dinne-Dusse-Kombination ist besonders attraktiv; sie ermöglicht es, die Vorteile verschiedener Räume zu nutzen, und die Waldpädagogik mit Ganztagesbetreuung zu kombinieren. • Die jährliche Elternumfrage zeigt, dass 95% der Familien mit Angebot, Mitarbeitenden, Administration und Betriebsphilosphie zufrieden sind, 65% davon kreuzen gar «Erwartungen übertroffen» an. • Mit Fingerhandschuhen unter den Fausthandschuhen bleiben die Hände warm, und die Feinmotorik ist trotzdem möglich. Dies ist nur einer von vielen Tricks, mit denen Waldkinder sich zu helfen wissen. Und zum Schluss verraten wir noch unser Geheimrezept für glückliche Waldkinder und zufriedene MitarbeiterInnen, auch im Winter: heissi Öpfelstückli, Joghurt und Streusel druuf! Bergheimstrasse 22 8032 Zürich T 043 534 11 22 [email protected] www.wakita.ch PC-Konto 60-79856-9 CH26 0900 0000 6007 9856 9, WaKiTa Kinderbetreuung, 8032 Zürich WaKiTa bietet subventionierte Plätze der Stadt Zürich an. Grafische Gestaltung: Isabel Thalmann, Zürich buchundgrafik.ch und Bert Schnaitmann, Zürich Fotos: wakita, Zürich Druck: ropress, Zürich
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