Jubiläumsbroschüre

Wald fürs Leben
– ein Grund zum Danke sagen
So feiern wir 12 Jahre WaKiTa
Die Kinder setzen sich in Zusammenarbeit mit dem Förster und der
Naturschutzstelle der Stadt Zürich für gefährdete Tierarten ein.
WaKiTa ist seit der Gründung am 1. Mai 2004 ein ansehnlicher Betrieb
geworden – mit zwei Tagesstättegruppen, zwei Kindergartengruppen und
einem Hortangebot. Unser 12. Jubiläumsjahr möchten wir gemeinsam
mit euch feiern und nehmen dies zum Anlass, Danke zu sagen.
Danke an die Waldkinder, die mit ihrer Begeisterung und vertrauensvollen
Offenheit anstecken und jeden Tag zu einem Erlebnis werden lassen.
Danke an die Eltern, die uns ihre Kinder anvertrauen und sich mit der
Ausrüstung für Matsch- und Wintertage und mit Waldschätzen gefüllten
Rucksäcken auseinandersetzen.
Marga Keller, Gründerin und Leiterin der WaKiTa
Danke an die Mitarbeitenden, die mit grossem Engagement und viel
Liebe und Feingefühl eine qualitativ hochstehende Arbeit leisten.
Und natürlich Danke an den Wald! Der Wald, der unbegrenzte sensomotorische Möglichkeiten bietet, den neugierigen Geist anregt, Kreativität
und Schaffensfreude weckt und Raum gibt, um zur Ruhe zu kommen.
Am 30. Januar 2016 geben wir am Bürkliplatz Einblick in die
Waldpädagogik und unsere Umweltprojekte.
Der monatlich stattfindende «Abendwald» richtet sich an Erwachsene
und spricht alle Sinne an – erkenntnisreich, genussvoll und berührend.
Natürlich sind wir auch neugierig, was aus den Waldkindern geworden
ist, die seit der Entstehung von WaKiTa ihr Lachen ins Stöckentobel
getragen haben – der offizielle Festakt findet am 28. Mai 2016 statt.
Detailprogramm siehe www.wakita.ch
Es ist erstaunlich, was sich aus meinem Wunsch entwickelt hat, einen Ort
zu schaffen, wo Kinder, Eltern und Mitarbeitende sich gleichermassen
wohlfühlen und sich selbst sein können. Es finden echte Wachstumsprozesse
statt. Ich hoffe, dass alle ihre WaKiTa-Zeit im Herzen weiter tragen. Es ist
Platz für Jeden, und die Einzigartigkeit jedes Einzelnen macht die Vielfalt
der WaKiTa aus. Danke!
«Mami, weisst du was das Schönste ist? Wenn es warm ist
und es ein bisschen windet und man läuft durch den Wald.
Das ist das Schönste was es gibt!»
Warum eigentlich WaKiTa?
Emil (5)
Der Wald ist Abenteuerspielplatz,
Künstlerwerkstatt, Sinnesparadies,
Erholungsoase und Wissensquelle
gleichzeitig.
Im abwechslungsreichen Gelände
und in der Dynamik der Gruppe wird
das Kind ganz nebenbei mehr in
seinem Körper heimisch, es trainiert
Kraft und Geschicklichkeit. Das
erfolgreiche Bewältigen von Herausforderungen stärkt das Kind. Es
erfasst die Welt mit allen Sinnen
und baut so sein Weltbild auf.
«Ich gehe so gerne in die WaKiTa,
weil wir jeden Tag im Wald sind und
Wölfe und Eichhörnchen suchen.»
Elio (3 1/2 )
Die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt
sowie die jahreszeitlich und wetterbedingten Veränderungen der Natur
wecken Neugier und Entdeckungsfreude.
Im eigenaktiven, selbstbestimmten
Tun entsteht echtes Verständnis
und realistische Selbsteinschätzung.
In der Stille des Waldes können
feinste innere und äussere Vorgänge
wahrgenommen werden. Von der
Schönheit des Waldes kann man
sich berühren lassen. Gerade weil
vorgefertigtes Spielzeug fehlt, wird
die Phantasie angeregt, und die Lust
zum kreativen Gestalten erwacht.
Das vorschulische Lernen
Die Wichtigkeit der ersten Lebensjahre wird oft verkannt, die vorschu-
lische Betreuung zu einem Hüteangebot degradiert. Dabei lernt ein
Kind nie so intensiv, wie in den
ersten Monaten und Jahren. Auf allen
Ebenen bahnt sich das Lernen an.
Das Hirn wird darauf vorbereitet,
später mit abstrakten Gedankenprozessen klarzukommen.
Je mehr sensomotorische Erfahrungen gemacht werden, desto mehr
Synapsen entstehen im Gehirn und
desto mehr Informationen können
gespeichert werden. Die ersten
Lebensjahre beeinflussen auch, wie
sich das Kind auf die Welt einlässt.
Erfährt es Sicherheit, verlässliche
Informationen und positive Zuwendung, kann es seine Energie – entspannt und voller Selbstvertrauen –
auf das Lernen richten. Es lernt
standzuhalten, das heisst, nicht
gleich bei der ersten Schwierigkeit
aufzugeben. Es lernt, dass man
Fertigkeiten üben muss und dass
man manchmal andere Wege finden
kann, wenn es auf dem ursprünglich
eingeschlagenen nicht funktioniert.
Der Mensch als soziales Wesen
Soziale Lernprozesse sind in der
WaKiTa zentral. Ein Kind, das sich
offen und vertrauensvoll in der
Welt bewegt, macht mehr positive
Erfahrungen als ein ängstliches,
zurückhaltendes Kind.
Wir sehen unsere Rolle als BetreuerInnen darin, dem Kind zu einem
starken, gesunden Selbstvertrauen
zu verhelfen und ihm Gemeinschaft
als Bereicherung erlebbar zu machen.
Drei zentrale Leitgedanken
von WaKiTa
• sorgsamer Umgang mit sich selbst,
den anderen und der Umwelt leben
• eine solide Basis für lebenslanges Lernen schaffen
• Gemeinschaft und Zusammenhalt
erleben und fördern
Die Natur ist also nicht nur unser
Ursprung, sondern ein absolut
geniales Umfeld, das uns nährt,
schützt, anregt, berührt und erfüllt.
Tragen wir Sorge zur Natur – auch
für kommende Generationen!
Warum also WaKiTa? Weil Naturerfahrungen wertvoll sind, weil
es unserer Natur entspricht und
weil es einfach Spass macht!
«Unsere Kinder haben viel Sinn dafür,
in der Natur zu spielen und mit den
Materialien, die sie im Wald finden,
etwas Phantasievolles zu machen.
Unser Sohn hat es allerdings mit
seiner Sammlerleidenschaft manchmal etwas übertrieben und den
halben Wald nach Hause getragen ...»
Karin
Was erleben die Waldkinder?
Sommer
«Wenn meine Kinder mir erzählen, dass sie eine Wanderung
durchs Wasser gemacht haben, dann wird mir einfach warm ums Herz.»
Christina
Im
wandern die
Waldkinder im Bach zu ihrem Mittagsplatz. Die Schuhe baumeln am Rucksack, die Hose ist hochgekrempelt
oder ausgezogen. Sorgfältig erkunden
wir die tieferen Stellen im Wasser,
testen die Rutschigkeit der Steine,
suchen uns den Weg unter Baumstämmen hindurch und über grosse Steinblöcke. Den Znüni gibt’s mitten im
Bach auf einem sonnenbeschienenen
Stein. Im Tunnel wird es plötzlich
düster und kühl, und es braucht schon
recht viel Mut, hindurchzuwaten.
Natürlich lassen wir auch tüchtig
Steine spritzen, bauen Dämme und
Brücken. Wir brechen auf zu Exkursionen. Hoch geht es oft auf allen Vieren,
runter auf dem Hosenboden. Wenn
es regnet, entstehen überall MatschRutschbahnen, die ganz schön schnell
sein können.
Herbst
lädt ein zum Laubhaufen Aufschichten und Hineinspringen, im weichen Laubbett Herumrollen
Der
oder Igel Spielen. Der dicke Blätterteppich verlockt zum Rutschen und Rollen, beim Hang hochkrabbeln hilft
das Seil. Wir rennen mit dem Wind um die Wette und stemmen uns gegen ihn, die Plache flattert und ist kaum
mehr zu halten. Überall gibt es Möglichkeiten zum Springen, Balancieren, Klettern und sich Verstecken. Der «Waldschrat» macht es vor, die anderen hintennach. Auch beim Hüttenbauen braucht es Kraft, Geschicklichkeit und
Phantasie. Wir kreieren Wippen und Schaukeln und geniessen die Hängematte, bevor es dafür zu kalt wird.
Wir basteln mit Kastanien, Eichenhütchen und Holunderstecken, erkunden die Farbenpracht in der Natur und
rösten Buchennüssli oder braten Äpfel in der Glut.
Winter
Wenn uns der
mit
Schnee verwöhnt, ist die kalte Jahreszeit ein Fest! Wir rutschen auf dem
Hosenboden, mit dem Po-Rutscher
oder mit den schnellen und unberechenbaren Winterhosen (Abfallsäcke, die wir wie Hosen anziehen).
Wir rollen gemeinsam riesengrosse
Schneekugeln, setzen unsere ganze
Kraft ein: vielleicht kriegen wir noch
eine weitere Drehung hin? Später
höhlen wir die Kugel aus und kriechen
durch. Ist der Wald wegen der Schneelast auf den Ästen zu gefährlich,
bauen wir ein Schneesofa auf der
Wiese. Der vereiste Nachhauseweg
ist besonders spannend: Mit Anlauf
lassen sich die Kinder auf den Hintern
plumpsen und schlittern den Weg
hinunter. Wer schafft es, stehen
zu bleiben? Wir ziehen uns gegenseitig oder lassen uns auf dem
Rutscher am Seil mitschleppen.
«Wir haben Lena gefragt, ob es sie
stört, wenn es regnet während
sie im Wald ist. Sie hat die Frage
nicht verstanden. Für sie ist Regen
eine Spielerweiterung!»
Shiho
Frühling
fallen die wärmenden aber einengenden Kleiderschichten weg, und wir staunen über die
Im
beweglichen Kinder, die darunter hervorkommen, über die unbändige Lebenslust, die spür- und greifbar wird.
Die Kinder machen Wettrennen zum Waldsofa, sie springen unerschrocken mit voller Kraft den abschüssigen Weg
hinunter. Alles will ausprobiert werden: Über Baumstämme balancieren – stehend oder rittlings – von grossen
Steinen springen, den Bach überqueren, die lange Rutschbahn testen, die letztes Jahr noch zu beängstigend war ...
Wir erobern unseren Wald neu!
Einsatz für Artenvielfalt in der Schlyfi
Pflanzen und Tiere, mit ihren Formen
und Farben, Gesängen und Düften,
bestimmen die Einzigartigkeit einer
WaldSchmetterling
Der Artenreichtum garantiert ein
gesundes, starkes Ökosystem.
In Zusammenarbeit mit dem Forstrevier Zürich-Nord und der Naturschutzstelle der Stadt Zürich schaffen
die WaKiTa-Kinder auf der SchlyfiWiese attraktivere Lebensbedingungen für gefährdete Tierarten.
Die Waldlichtung in der Schlyfi ist
heute schon ein sehr wertvoller und
artenreicher Lebensraum. Mit kleinen
Eingriffen wird sie auch für weitere
Arten attraktiver: Etwa für die WaldSchmetterlinge «Kleiner und Grosser
Schillerfalter» und «Grosser Fuchs»
oder die «Gelbbauchunke», «Gestreifte
Quelljungfer» und «Zauneidechse».
Wir hoffen, dass wir auf der
Schlyfi-Wiese schon bald folgende
Tierarten beobachten können:
Landschaft. Die Beziehungen der
Organismen (Pflanzen, Tiere, Pilze)
untereinander und zu ihrer Umwelt
sind komplex. Pflanzen beherbergen
unzählige andere Lebewesen,
meist Insekten, die sich von ihnen
ernähren und sie im Gegenzug bestäuben oder ihre Samen verbreiten.
Der Mensch nimmt immer mehr Einfluss auf die Natur und löst damit
zum Teil unabsehbare Folgereaktionen
aus. Unser Wald ist für viele Pflanzenund Tierarten zu dicht geworden.
Pionierarten wie Salweiden, Zitterpappeln oder Birken sind auf freie
Flächen mit genügend Licht angewiesen. Noch vor ein paar hundert
Jahren weideten in unseren Wäldern
Wisente, Auerochsen und Wildpferde;
sie hielten den Wald strukturreich
und schufen grosse, baumfreie
Stellen. Heute sind grössere Lichtungen im Hochwald meist nur
dann zu finden, wenn der Borkenkäfer zugeschlagen hat.
Waldkauz
Ringelnatter
Gelbbauchunke
Wildbienen
«Ich bringe meine Kinder in die
WaKiTa, weil sie dort nicht
beschäftigt, sondern liebevoll
begleitet werden. Der Wald und
der tolle Garten bieten jeden
Tag genug Anreiz für eigene
kreative Ideen der Kinder.»
Bernadette
Eltern packen an
Jedes Jahr heisst es von neuem:
Bitte meldet euch an für «Schwerund Dreckarbeit», «KulinarischVerwöhnendes»‚ «Handwerkliches»‚
«Kreatives und Verschönerndes».
Am alljährlichen Schaffitag packen
Eltern und Mitarbeitende gemeinsam
an, während die Kinder betreut
werden. Als gemeinsamer Ausklang
des Schaffitages zaubert die Küche
ein feines Mittagessen hin. Es ist
immer wieder erstaunlich, was
fünfzig Leute in wenigen Stunden
bewirken: Es werden Waldsofas
geflickt oder neu gebaut, der Garten
wird umgestaltet, das Sortiment
für einen Verkäuferli-Laden gefilzt,
Waldtücher genäht, Garderobetiere
«ausgesägelet» und vieles mehr.
Lustigerweise sind meist mehr
Eltern am Schaffitag als am Loorenkopffest anzutreffen. Vielleicht
haben sie die Freude am Schaffen
ja von ihren Kindern geerbt?
«Wir Eltern gehören auch dazu:
Frühlings- und Herbstfeste,
Flohmi oder der berühmte Schaffitag.
Wer kann schon von sich sagen,
dass er seinem Kind ein Waldsofa
gebaut hat?»
Jürg
w
Wie WaKiTa feiert
D sc h un g el
u b re r
He xe n u n d Z a e 2010
2011
D Ra ch e n
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D e r a ltee Sc hnabe l bu20r08
vo n d r
Fa rb e nfest
A b e n t e u e r d e r kl i n
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2014
2015
WaKiTa’s Familienfeste sind nicht
nur Beschäftigung für die Kinder,
sondern schaffen eine kreative
Atmosphäre für Gross und Klein.
Ganz selbstverständlich vermischen
sich die Generationen; plötzlich hat
man ein paar Kinder mehr an der
Hand und wird mitgerissen. Ateliers
für Sportliche, Kreative, Sinnliche,
Neugiere und Kopflastige zu einem
kindgerechten Thema, attraktive
Höhepunkte und natürlich das
reichhaltige Buffet lassen weder
Langeweile noch sonstige Mangelerscheinungen aufkommen.
Das erst kürzlich entstandene Mitmach-Theater ist bereits zur Tradition
geworden und ist für Kinder und
Erwachsene gleichermassen lustvoll.
Eltern und BetreuerInnen können
sich untereinander austauschen
und die Freunde ihrer Kinder
kennenlernen.
In kleinerem Rahmen, meist auf
Gruppenebene, findet das Lichterfest im November sowie die Abschiedsfeier im Sommer statt.
«Ich bin gerne im Wald,
weil mein Freundbaum immer
für mich da ist.»
«Das Beste an der WaKiTa ist,
dass ich so gerne in die WaKiTa gehe.»
Nils (6 1/2 )
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2013
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2012
Auch das Team lernt
«Ich arbeite in der WaKiTa, weil ich den Kindern den
Boden unter den Füssen zeigen möchte. Der Boden, auf
dem alles wächst, und ohne den wir nicht leben können.»
CHANTAL
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene
lernen durch Erfahren und Selbermachen.
Besonders deutlich wird dies an den
Teamtagen (ein Wintertag im Januar
sowie ein Wochenende mit Biwakieren im September), an denen wir uns
gegenseitig besser kennenlernen,
unsere Grenzen etwas dehnen und
manchmal auch ein bisschen über
unseren Schatten springen (z. B. bei
einer Höhlenexkursion oder einer
Flossfahrt, beim Abseilen am Loorenkopfturm oder beim Iglubau). Wir
setzen uns mit Lehmbautechniken,
Feuerküche und Heilkräutern, mit Seiltechnik oder Waldkunst auseinander.
Lebenslanges Lernen praktizieren
wir auch im Reflektieren unserer
pädagogischen Arbeit. Für den regelmässigen Austausch in den Kernteams, Weiterbildungen und Supervision stellt WaKiTa gerne Zeit zur
Verfügung. Die Resultate bestätigen
uns darin, dass es sich lohnt.
«WaKiTa erdet.»
HArry
Von Anfang an dabei
Ein Gespräch mit Anja Stamm,
Gruppenleiterin der Eichhörnli
(Tagesstätte), seit 12 Jahren
in der WaKiTa. Das Gespräch
führte Anita Niederer.
kommen und möchte das Zusammensein mit den Elementen nicht mehr
missen. Die Natur ist offener als
jeder Raum, es gibt unzählige Möglichkeiten etwas zu tun, also muss
ich wachsamer sein, was andere
Wer wärst du heute, hättest du als
wie tun. Durch jede Begegnung und
Kind die WaKiTa besucht?
Bewegung draussen erzählt mir die
Ich war als Kind sowieso viel im
Natur zudem eine Geschichte, lehrt
Wald. Ich hätte jedoch früher gelernt, sie mich mehr über ihre Gesetze.
dass man für die wirklich grossen
Es ist mir eine grosse Ehre, den
Dinge aufeinander angewiesen ist.
Kindern den Wald näher zu bringen.
Und vielleicht wäre der Wald mit
seinen Bewohnern noch tiefer in
Wie hast du zur WaKiTa gefunden?
meinem Herzen präsent.
Der Einstieg ins Berufsleben nach
Aber auch so habe ich eine sehr tiefe der Schule war für mich schwierig.
Beziehung zum Wald, er gewährt
Ich kannte meine Stärken, meine
mir immer tiefere Einblicke in sein
Wünsche und meine Ziele zuwenig,
Wesen. Ich erlebe mich als Teil des
fand mich in der Vielfalt der MögWaldes, fühle mich herzlichst willlichkeiten nur schwer zurecht. Beim
Kraft etwas erreichen, erfinden oder
verändern kann und die täglichen
kleinen Erfolge, stärken das Kind.
Auch das Sich-Erleben in der Natur:
die Sorgsamkeit gegenüber einer
Schnecke und das Staunen über
dieses so andere Wesen, ist das
Erfahren des Lebens an sich und
Selbsterfahrung. Der Wald strahlt
eine grosse Ruhe aus und ist gleichzeitig pure Lebendigkeit. Er regt an,
ohne Vorgaben zu machen. Die Kreativität wird unmittelbar angestupft.
Schnuppern im Blindenwohnheim
Mühlehalde stiess ich auf ein Plakat
der WaKiTa, dass noch PraktikantInnen gesucht werden. Ich bekam die
Stelle und so fing alles an.
Warum bist du immer
noch dabei?
In den verschiedenen Rollen (Praktikantin, Lernende, Gruppenleiterin)
konnte und kann ich täglich Neues
lernen. Es ist spannend immer weiterzuwachsen. Ich erfahre viel über
mich als Anja, als Gruppenleiterin
und als Teil eines Teams. Ich erlebe
WaKiTa als einen Ort, wo ich unterstützt werde. Weil das Werkzeug
einer Betreuerin ihre Persönlichkeit
ist, räumt WaKiTa auch persönlichen
Bedürfnissen Platz ein. So kann ich
Anja Stamm, Gruppenleiterin Eichhörnli
beispielsweise meine junge Hündin,
Shakti, zur Arbeit mitnehmen, was
sich als grosse Bereicherung für die
Kinder herausstellt. Oder ich kann
mir eine Auszeit zum Reisen nehmen
und bin dann wieder erholt und
gesättigt viel präsenter und voller
neuer Ideen.
Was macht den Wald für die
Kinder so wertvoll?
Heute kann er bis zum vierten Ast
klettern, morgen ist es schon der
nächsthöhere. Heute mag sie den
grossen Stein noch nicht werfen,
am nächsten Tag schafft sie es! Die
Erfahrung, dass man aus eigener
Was verbindest du mit der WaKiTa?
Die Zufriedenheit der Kinder, wenn
sie es z.B. endlich schaffen auf
einen Baum zu klettern, nachdem
sie vorher intensiv probierten und
auch scheiterten. Oder wenn wir mit
der ganzen Gruppe auf dem Waldboden liegen und in die Bäume
schauen. Und so das Wunder, die
Unfassbarkeit der Natur für einen
Moment fühlen können.
WaKiTa – so vielseitig
wie die Mitarbeitenden
Zahlen & Fakten
«Im Wald gibt es weniger
Regentage als im Büro ...
(gefühlsmässig natürlich)!»
Marga
Der Betrieb WaKiTa ist konstant gewachsen.
Bei Strukturanpassungen stand immer die
Qualität für Kinder, Eltern und Mitarbeitende
im Vordergrund.
2008
• der Kindergarten wird obligatorisch –
wir organisieren uns als Privatschule
• Eröffnung der Degenriedgruppe, halbtags (Tagesstätte, 2–4 Jahre)
• Wir verzeichnen die ersten drei
erfolgreichen Lehrabschlüsse
1. Mai 2004
• Bau des ersten Waldsofas und Start der WaKiTa mit der Bergheimgruppe (12 Tages plätze, für Kinder zwischen 2–7 Jahre)
2010
• die WaldArt hat ihre heutige Form
erreicht (Mittwochs-, Samstagsangebot
und Schülerwochen)
2005
• Eröffnung der 1. Kindergarten-Gruppe • Bergheimgruppe neu für 2–4 Jährige
• Die ersten 2 Lernenden (Kleinkinderzieherin) beginnen ihre Ausbildung
2011
• Umstrukturierung der Tagesstätte Gruppen auf je 4 Tage für höhere
Konstanz in Kindergruppe und Team
2006
• Eröffnung der 2. Kindergarten-Gruppe
• Start der ersten Lernenden Fachperson
Betreuung
Das ist vorläufig unsere definitive Form
und Grösse – die Wachstumsgrenze mit
den Räumlichkeiten an der Bergheimstrasse ist erreicht. Der Fokus liegt jetzt
auf Qualitätssteigerung und -sicherung.
Ein paar Eckpunkte der
Betriebsentwicklung
2007
• Erweiterung der Bergheimgruppe
auf 16 Tagesplätze
WaKiTa als Arbeitgeberin und
Ausbildungsbetrieb
WaKiTa bietet 6 Wochen Ferien, die Möglichkeit für unbezahlten Urlaub und hat im Jahr
2009 den Elternschaftsurlaub eingeführt. Nicht
nur Mütter erhalten einen zusätzlichen Monat,
auch Väter bekommen einen Vaterschaftsurlaub von einem Monat. Das Team besteht aus
12 Ausgebildeten (inkl. Hauswirtschafts- und
Geschäftsleitung), 8 –10 Lernenden / PraktikantInnen sowie 4 Waldköchen. Ausbilden ist nicht
nur eine spannende und lohnende Arbeit,
es garantiert gleichzeitig die konstante Weiterentwicklung und Qualität im Betrieb. Zudem
können wir so sicherstellen, dass das WaldKnowhow weitergegeben wird. Wir bilden auch
auf Tertiär-Stufe aus (HF Kleinkinderzieherin
und Sozialpädagogin). Bereits 18 Lernende
haben erfolgreich ihre Lehre abgeschlossen.
• Pro Jahr gibt es nur ein paar wenige Tage,
an denen wir nicht in den Wald gehen wegen
Sturmwinden, heftigstem Dauerregen oder
matschigem Tauwetter (gegen den Schneematsch ist noch kein Kraut gewachsen).
Auch noch spannend zu wissen ...
• WaKiTa bringt Individualität und Gemeinschaft, Flexibilität und Verbindlichkeit,
Freiheit und Professionalität unter einen Hut.
• Der Anteil Knaben in einem Schuljahr
bewegt sich zwischen 54 und 64%.
Es gab aber auch schon Gruppen mit mehr
Mädchen als Knaben. Im Wald kann man
sich eben nicht nur austoben, sondern auch
zur Ruhe kommen.
• Unser Jahresumsatz beträgt etwas mehr
als 1 Million Franken. Gut 90% machen
die Personalkosten aus, 3,5% die Miete,
3,4% Verwaltungskosten und 2,8% Aufwand
Krippenbetrieb (Material, Lebensmittel).
1 WaKiTa-Stunde mit allen Mitarbeitenden
(z. B. Gesamt-Team-Sitzung) beträgt Fr. 603.–.
• Für Verwaltung, Administration und Buchhaltung von unterdessen 132 Waldkindern
benötigt WaKiTa ca. 50 Stellenprozent und
belegt 5 Laufmeter Papierordner (inkl. Archiv).
• Waldkinder zeichnet eine hohe Selbständigkeit aus, und in der Schule sind sie an ihrer
Sozialkompetenz erkennbar.
• Die Dinne-Dusse-Kombination ist besonders
attraktiv; sie ermöglicht es, die Vorteile
verschiedener Räume zu nutzen, und die
Waldpädagogik mit Ganztagesbetreuung zu
kombinieren.
• Die jährliche Elternumfrage zeigt, dass
95% der Familien mit Angebot, Mitarbeitenden, Administration und Betriebsphilosphie
zufrieden sind, 65% davon kreuzen gar
«Erwartungen übertroffen» an.
• Mit Fingerhandschuhen unter den Fausthandschuhen bleiben die Hände warm,
und die Feinmotorik ist trotzdem möglich.
Dies ist nur einer von vielen Tricks, mit
denen Waldkinder sich zu helfen wissen.
Und zum Schluss verraten wir noch unser
Geheimrezept für glückliche Waldkinder
und zufriedene MitarbeiterInnen, auch im
Winter: heissi Öpfelstückli, Joghurt und
Streusel druuf!
Bergheimstrasse 22
8032 Zürich
T 043 534 11 22
[email protected]
www.wakita.ch
PC-Konto 60-79856-9
CH26 0900 0000 6007 9856 9,
WaKiTa Kinderbetreuung,
8032 Zürich
WaKiTa bietet subventionierte
Plätze der Stadt Zürich an.
Grafische Gestaltung:
Isabel Thalmann, Zürich
buchundgrafik.ch
und Bert Schnaitmann, Zürich
Fotos: wakita, Zürich
Druck: ropress, Zürich