www.bfr.bund.de Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe: ADI-Werte und gesundheitliche TrinkwasserLeitwerte Aktualisierte Information Nr. 036/2015 des BfR vom 1. September 2015* Pflanzenschutzmittel durchlaufen in der Europäischen Union ein Zulassungsverfahren. Sie müssen wirksam sein und dürfen bei sachgemäßem Einsatz weder den Anwender, unbeteiligte Dritte, noch die Umwelt schädigen. Ebenso wenig dürfen die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln und speziell im Trinkwasser die Gesundheit der Verbraucher gefährden. In Deutschland ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für die gesundheitliche Bewertung der Pflanzenschutzmittel zuständig. Seit den 1990er Jahren werden Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union (EU) in einem Gemeinschaftsverfahren entsprechend der Richtlinie 91/414/EWG, nunmehr entsprechend der EU-Verordnung 1107/2009, bewertet. Das BfR ist an diesem Gemeinschaftsverfahren beteiligt. Im Rahmen der gesundheitlichen Prüfung dieses Verfahrens werden ADI-Werte abgeleitet, die das BfR bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln berücksichtigt. ADI-Werte, die so genannten duldbaren täglichen Aufnahmemengen, bezeichnen diejenige Höchstmenge eines Wirkstoffes auf Basis Körpermasse oder Körpergewicht, bis zu der jeder Verbraucher und jede Verbraucherin täglich lebenslang belastet sein könnte, ohne mit einer gesundheitlichen Schädigung rechnen zu müssen. Auf Basis dieser Werte bestimmt das BfR auch den gesundheitlichen Trinkwasser-Leitwert (LWTW) für die unterschiedlichen Wirkstoffe. Der LWTW gibt die Höchstkonzentration eines betreffenden Stoffes im Trinkwasser an, die lebenslang ohne gesundheitliche Besorgnis aufgenommen werden könnte. An diesen Trinkwasser-Leitwerten orientiert sich das Umweltbundesamt (UBA) bei der Festlegung seiner zumeist wesentlich niedrigeren Trinkwasser-Maßnahmewerte (MWTW). Falls in einem Trinkwasser der Grenzwert für Parameter 11 (Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln und Biozidprodukten) in Anlage 2 Teil I TrinkwV 20011 überschritten sein sollte, empfiehlt das UBA dem Gesundheitsamt (vgl. § 3, Abs. 2, Ziff 5 der TrinkwV 2001), vorübergehende Abweichungen vom gültigen Grenzwert gemäß § 10 TrinkwV 2001 nur bis zur Höhe der hier publizierten MWTW zuzulassen, denn sie sind nicht nur gesundheitlich sicher, sondern nach Auffassung des UBA vorübergehend auch trinkwasserhygienisch duldbar. Im Folgenden stellt das BfR in Abstimmung mit dem UBA eine Tabelle der ADI-Werte, seiner LWTW-Werte und der MWTW-Maßnahmewerte des UBA von Wirkstoffen bereit, die in der Bundesrepublik Deutschland als wirksamer Bestandteil von Pflanzenschutzmitteln zugelassen sind. Sie wird an dieser Stelle regelmäßig aktualisiert. Pflanzenschutzmittel, die zum Schutz von Kulturpflanzen ausgebracht werden, gelangen zwangsläufig in die Umwelt und manche ihrer Komponenten unter Umständen auch in Lebensmittel oder in Gewässer, die (auch) der Trinkwassergewinnung dienen oder dafür vorgehalten werden (sollen). Sie können daher für Menschen, Tiere und Umwelt Risiken mit sich bringen. Die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ist deshalb seit langem reglementiert. Bereits seit 1968 besteht in Deutschland eine Zulassungspflicht. * die aktualisierte Fassung ersetzt die Information Nr. 030/2013 des BfR vom 3. Dezember 2013 1 TrinkwV 2001 = TrinkwV 2001 in der Fassung gemäß Artikel 2 der Verordnung vom 03. Mai 2011 (BGBl I, 748) Seite 1 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Seit den 1990er Jahren werden Wirkstoffe von PSM in der Europäischen Union (EU) entsprechend der Richtlinie 91/414/EWG2 in einem Gemeinschaftsverfahren bewertet. Die Richtlinie 91/414/EWG wurde am 14. Juni 2011 von der EU-Verordnung 1107/20093 abgelöst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist an diesem Gemeinschaftsverfahren beteiligt. Im Rahmen der gesundheitlichen Prüfung werden in diesem Verfahren auch ADIWerte abgeleitet. Die ADI-Werte und alle weiteren Ergebnisse des Prüfverfahrens werden von der Europäischen Kommission veröffentlicht4 und bilden die Grundlage bei der Zulassung von PSM. Grundsätzlich können PSM nur dann in den Mitgliedstaaten zugelassen werden, wenn ihre Wirkstoffe im Anhang zur EU-Verordnung 540/20115 aufgeführt sind. Die Zulassungsdauer der PSM im Nachgang zur EU-Wirkstoffprüfung ist an die Dauer der EU-Genehmigung der Wirkstoffe gekoppelt, die i.d.R. 10 Jahre beträgt und dann aktualisiert wird, um technische Fortschritte sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Untersuchungen über die Wirkungen von PSM auf Mensch und Umwelt zu berücksichtigen. Davon unabhängig besteht die Möglichkeit, aufgrund neuerer Erkenntnisse die EU-Genehmigung der Wirkstoffe und deren Verwendung zu modifizieren oder aus begründetem Anlass sogar zu widerrufen. ADI-Wert ADI-Werte ("Acceptable Daily Intake") werden nach international abgestimmten Konventionen auf der Grundlage von Ergebnissen umfangreicher toxikologischer Untersuchungen, wie sie die Richtlinie 91/414/EWG bzw. nunmehr die EU-Verordnung 545/20116 fordert, abgeleitet. Sie bezeichnen diejenige Menge eines Stoffes (angegeben in mg Wirkstoff/kg Körpermasse), die ein Verbraucher täglich lebenslang ohne gesundheitliche Besorgnis aufnehmen könnte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berücksichtigt im Zulassungsverfahren von PSM die nach diesen Prinzipien im gemeinschaftlichen EU-Bewertungsverfahren festgelegten ADI-Werte. ADI-Werte dienen als Grundlage für die Festlegung zulässiger Höchstmengen von Rückständen dieser Wirkstoffe auf bzw. in Lebensmitteln. 2 Richtlinie des Rates vom 15. Juli 1991 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln (91/414/EWG) (ABl. L 230 vom 19.8.1991, S. 1) 3 Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und zur Aufhebung der Richtlinien 79/117/EWG und 91/414/EWG des Rates (ABl. L 309 vom 24.11.2009, S. 1) 4 European Commission, Plants, EU Pesticide database; [http://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/eupesticides-database/public/?event=activesubstance.selection&language=EN] 5 Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 der Kommission vom 25. Mai 2011 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Liste zugelassener Wirkstoffe (ABl. L 153 vom 11.06.2011, S. 1) 6 Verordnung (EU) Nr. 545/2011 der Kommission vom 10. Juni 2011 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Datenanforderungen für Pflanzenschutzmittel (ABl. L 155 vom 11.06.2011, S. 1) Seite 2 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Gesundheitliche Leitwerte für Trinkwasser (LWTW) des BfR und trinkwasserhygienische Maßnahmewerte (MWTW) des UBA LWTW-Werte des BfR Gesundheitliche Trinkwasser-Leitwerte LWTW (in µg Wirkstoff/Liter Trinkwasser) werden für in der Bundesrepublik Deutschland zugelassene PSM-Wirkstoffe vom BfR auf der Basis von ADI-Werten berechnet. Es handelt sich deshalb um gesundheitlich lebenslang duldbare Höchstkonzentrationen. In Anlehnung an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden vom BfR 10 % Ausschöpfung des ADI-Wertes einer täglichen Wasseraufnahme von 2 Litern und einer Körpermasse von 70 Kilogramm zugerechnet. Diese Verfahrensweise entspricht dem Vorgehen bei der Festlegung gesundheitlicher Grenzkonzentrationen auch für andere Stoffe als PSM-Wirkstoffe im Trinkwasser. Als absolute Obergrenze für einen LWTW werden vom BfR 1000 µg/l genannt (Kappungsgrenze). MWTW-Werte des UBA Die LWTW des BfR unterstützen das Umweltbundesamt (UBA) bei der Festlegung zulässiger Abweichungen in Form sogenannter Maßnahmewerte MWTW. Falls in einem Trinkwasser der Grenzwert für Parameter 11 (Wirkstoffe aus PSM und Biozidprodukten) in Anlage 2 Teil I TrinkwV 2001 überschritten sein sollte, empfiehlt das UBA dem Gesundheitsamt (vgl. § 3, Abs. 2, Ziff 5 der TrinkwV 2001), vorübergehende Abweichungen vom gültigen Grenzwert gemäß § 10 TrinkwV 2001 nur bis zur Höhe der hier publizierten MWTW zuzulassen, denn diese Werte sind nicht nur gesundheitlich sicher, sondern nach Auffassung des UBA vorübergehend auch trinkwasserhygienisch duldbar. Das UBA unterteilt dabei die Wirkstoffe in drei Gruppen A-C, deren jeweils gruppenspezifischer MWTW so berechnet ist, dass sich maximal 10 % eines stoffspezifischen ADI in 2 Litern Trinkwasser, der täglichen Trinkmenge von bis zu 98 % der Bevölkerung, befinden. Die Gültigkeit eines MWTW und damit auch die Dauer der Überschreitung eines oder beider PSMBP-Grenzwerte sind gemäß § 10 TrinkwV 2001 grundsätzlich auf 3 Jahre befristet. Beziehung zwischen den LWTW des BfR und den MWTW des UBA (Tabelle 1) Unter Rückgriff auf die in dieser Hinsicht nach wie vor auch für PSMBP7 gültige PBSM8Empfehlung (Bundesgesundhbl. 32 (7): 290-295, 1989) des einstigen Bundesgesundheitsamtes empfiehlt das Umweltbundesamt folgende Beziehung zwischen den toxikologisch abgeleiteten LWTW des BfR und den zusätzlich trinkwasserhygienisch begründbaren MWTW des UBA: 7 PSMBP = Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe und Biozidprodukt-Wirkstoffe gemäß Parameter 10 einschließlich Bemerkungen von Anlage 2/Teil I TrinkwV 2001 (vgl. Fußnote 1) 8 PBSM = chemische Stoffe zur Pflanzenbehandlung und Schädlingsbekämpfung einschließlich ihrer toxischen Hauptabbauprodukte gemäß Parameter 13 von Anlage 2 TrinkwV 1990 Seite 3 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Tabelle 1: Beziehung zwischen den toxikologisch abgeleiteten Trinkwasser-Leitwerten LWTW (BfR) und den zusätzlich trinkwasserhygienisch begründbaren Trinkwasser-Maßnahmewerten MWTW (UBA) LWTW (BfR*) MWTW des UBA* Stoffgruppe des UBA*** ≥ 10 μg/l 3 μg/l bis < 10 μg/l < 1,0 μg/l bis < 3,0 μg/l 10 μg/l**) 3,0 μg/l**) 1,0 μg/l**) C B A *) fachlich verantwortliche Institutionen seit Juli 1994 (UBA) bzw. 2002 (Errichtung des BfR, zuvor seit Juli 1994 BgVV) **) Vom UBA nach Anhörung der Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit beim Umweltbundesamt (TWK) gemäß § 10 TrinkwV 2001 vorläufig empfohlene zulässige Abweichungen (Maßnahmewerte) bei vorübergehender Überschreitung des Grenzwertes für PSMBP9 der TrinkwV 2001. Für die Bewertung nicht relevanter Metaboliten (nrM) von PSM gilt seit 04. April 2008 eine Empfehlung des UBA10. Die Überschreitung der in Tabelle 1 genannten MWTW wäre in Bezug auf den jeweiligen Einzelstoff mit keiner gesundheitlichen Besorgnis gemäß § 6(1) TrinkwV 2001 verbunden. Mehrstoffbelastungen sind toxikologisch und trinkwasserhygienisch auf Grundlage von Einzelfallbetrachtungen zu bewerten. ***) jeweils mit maximal 10 % eines ADI in 2 Litern Trinkwasser pro Tag, in den meisten Fällen wesentlich weniger Unter Beachtung der MWTW des UBA in Tabelle 1 werden selbst während befristeter Überschreitungen der beiden Grenzwerte für PSMBP mit der täglichen Menge an Trinkwasser (bis zu 2 Liter pro Tag) nie mehr, meistens viel weniger als 10 % eines ADI-Wertes aufgenommen. Diese Begrenzung berücksichtigt, dass Wirkstoffe oder ihre Metaboliten während der Bodenpassage oder während oxidativen Aufbereitungsschritten zu Reaktionsprodukten transformiert werden könnten, die humantoxikologisch oft noch nicht oder nur auf lückenhafter Datenbasis bewertbar sind. Nähere Erläuterungen zu ADI-Werten und Trinkwasser-Leitwerten für PSM-Wirkstoffe sind bei Hilbig, Pfeil, Schellschmidt, Bundesgesundheitsblatt 1993, 36; (6) 247-252 und Schellschmidt, Dieter, Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2000, 43, 494 – 504 sowie Schellschmidt, Dieter, Lingk, Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser in „Gesunde Pflanzen – Gesunde Nahrung“, Schriftenreihe der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft, Band 7, Ulmer Verlag 2004 zu finden. 9 einschließlich ihrer relevanten Metaboliten gemäß Michalski et al (2004): Beurteilung der Relevanz von Metaboliten im Grundwasser im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel. Nachrichtenblatt Deut. Pflanzenschutz 56 (3): 53-59 10 http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/nicht_relevante_metabolit en.pdf und aktuelle stoffspezifische Höchstwerte für nrM in http://www.umweltbundesamt.de/dokument/gesundheitliche-orientierungswerte-gow-fuer-nicht Seite 4 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Erläuterungen zur Tabelle der ADI-Werte, der Trinkwasser-Leitwerte des BfR (LWTW) und der Trinkwasser-Maßnahmewerte des UBA (MWTW) Die Tabelle 2 enthält in Spalte 1 PSM-Wirkstoffe, die vom BfR im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahrens bewertet wurden und in der Bundesrepublik Deutschland 2015 zugelassen sind 11 12 13. In der 2. Spalte sind ADI-Werte aufgeführt, die zu diesen Wirkstoffen im Rahmen des gemeinschaftlichen Bewertungsverfahrens der EU für PSM abgeleitet wurden. Die ADI-Werte sind in mg/kg Körpermasse angegeben. Spalte 3 enthält das Jahr, in dem der ADI-Wert veröffentlicht bzw. festgelegt wurde, Spalte 4 den Trinkwasser-Leitwert (LWTW) des BfR in μg Wirkstoff/l Trinkwasser und Spalte 5 den Trinkwasser-Maßnahmewert (MWTW) und die Stoffkategorie des UBA gemäß Tabelle 1. Für die Wirkstoffe verwenden wir aus technischen Gründen die englischsprachigen Namen. BfR und UBA schreiben Tabelle 2 regelmäßig fort und veröffentlichen sie an dieser Stelle. Die jeweils neueste Ausgabe ersetzt die vorige Fassung. 11 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel in Deutschland mit Informationen über beendete Zulassungen (Stand: Juli 2015) 12 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Zulassungen für Notfallsituationen (letzte Änderung: 24. August 2015) 13 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Online-Datenbank Pflanzenschutzmittel, 27.08.2015; [http://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPS M/01_OnlineDatenbank/psm_onlineDB_node.html] Seite 5 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Tabelle 2: ADI-Werte, Trinkwasser-Leitwerte (LWTW des BfR) und Trinkwasser-Maßnahmewerte (MWTW des UBA); Stand: 1. September 2015 In roter kursiver Schrift sind gegenüber der vorigen Ausgabe hinzugekommene Wirkstoffe, veränderte ADI-Werte, LWTW und MWTW kenntlich gemacht. Wirkstoff ADI LWTW (BfR) [µg/l] MWTW (UBA) [µg/l] (Stoffgruppe AC laut Tabelle 1) [mg/kg] Jahr Abamectin 0,0025 2012 9 3,0 (B) Acequinocyl 0,023 2013 81 10,0 (C) Acetamiprid 0,07 2004 245 10,0 (C) Aclonifen 0,07 2008 245 10,0 (C) Ametoctradin 10 2013 1000 10,0 (C) Amidosulfuron 0,2 2007 700 10,0 (C) Aminopyralid 0,26 2014 910 10,0 (C) Amisulbrom 0,1 2013 350 10,0 (C) Azadirachtin (Neem) 0,1 2011 350 10,0 (C) Azoxystrobin 0,2 2015 700 10,0 (C) Beflubutamid 0,02 2007 70 10,0 (C) Benalaxyl-M 0,04 2013 140 10,0 (C) Bentazone 0,1 2000 350 10,0 (C) Benthiavalicarb 0,1 2007 350 10,0 (C) 5 2003 1000 10,0 (C) Benzyladenine, 6- 0,01 2011 35 10,0 (C) Bifenazate 0,01 2005 35 10,0 (C) Bifenox 0,3 2007 1000 10,0 (C) Bixafen 0,02 2012 70 10,0 (C) Boscalid (Nicobifen) 0,04 2008 140 10,0 (C) Bromoxynil 0,01 2004 35 10,0 (C) Bromuconazole 0,01 2010 35 10,0 (C) Captan 0,1 2008 350 10,0 (C) Carfentrazone-ethyl 0,03 2003 105 10,0 (C) Benzoic acid Seite 6 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Wirkstoff ADI [mg/kg] LWTW (BfR) [µg/l] MWTW (UBA) [µg/l] (Stoffgruppe AC laut Tabelle 1) Jahr Carvone 0,025 2008 88 10,0 (C) Chlorantraniliprole 1,56 2013 1000 10,0 (C) Chloridazon 0,1 2007 350 10,0 (C) Chlormequat 0,04 2008 140 10,0 (C) Chlorothalonil 0,015 2006 53 10,0 (C) Chlorotoluron 0,04 2005 140 10,0 (C) Chlorpropham 0,05 2003 175 10,0 (C) Clethodim 0,16 2011 560 10,0 (C) Clodinafop 0,003 2005 11 10,0 (C) Clomazone 0,133 2007 466 10,0 (C) Clopyralid 0,15 2005 525 10,0 (C) Clothianidin 0,097 2005 340 10,0 (C) Copper compounds 0,15 2008 525 10,0 (C) Cyazofamid 0,17 2002 595 10,0 (C) Cycloxydim 0,07 2014 245 10,0 (C) Cyflufenamid 0,04 2009 140 10,0 (C) Cyfluthrin, beta- 0,003 2002 11 10,0 (C) Cyhalothrin, gamma- 0,0012 2014 4 3,0 (B) Cyhalothrin, lambda- 0,005 2001 18 10,0 (C) Cymoxanil 0,013 2008 46 10,0 (C) Cypermethrin 0,05 2005 175 10,0 (C) Cypermethrin, alpha- 0,015 2004 53 10,0 (C) Cypermethrin, zeta- 0,04 2008 140 10,0 (C) Cyproconazole 0,02 2010 70 10,0 (C) Cyprodinil 0,03 2010 105 10,0 (C) D, 2,4- 0,05 2001 175 10,0 (C) Daminozide 0,45 2005 1000 10,0 (C) Seite 7 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Deltamethrin 0,01 2002 35 10,0 (C) Desmedipham 0,03 2004 105 10,0 (C) Dicamba 0,3 2008 1000 10,0 (C) Dichlorprop-P 0,06 2006 210 10,0 (C) Difenoconazole 0,01 2008 35 10,0 (C) Diflufenican 0,2 2007 700 10,0 (C) Dimethachlor 0,1 2010 350 10,0 (C) Dimethenamid-P 0,02 2003 70 10,0 (C) Dimethoate 0,001 2006 4 3,0 (B) Dimethomorph 0,05 2006 175 10,0 (C) Dimoxystrobin 0,004 2005 14 10,0 (C) Diquat (Deiquat) 0,002 2001 7 3,0 (B) Dithianon 0,01 2010 35 10,0 (C) Dodine 0,1 2010 350 10,0 (C) Epoxiconazole 0,008 2008 28 10,0 (C) Esfenvalerate 0,02 2005 70 10,0 (C) Ethephon 0,03 2008 105 10,0 (C) Ethofumesate 0,07 2002 245 10,0 (C) Etofenprox 0,03 2008 105 10,0 (C) Famoxadone 0,012 2002 42 10,0 (C) Fenamidone 0,03 2003 105 10,0 (C) Fenazaquin 0,005 2013 18 10,0 (C) Fenhexamid 0,2 2000 700 10,0 (C) Fenoxaprop-P 0,01 2007 35 10,0 (C) Fenoxycarb 0,053 2010 186 10,0 (C) Fenpropidin 0,02 2007 70 10,0 (C) Fenpropimorph 0,003 2008 11 10,0 (C) Fenpyrazamine 0,13 2012 455 10,0 (C) Seite 8 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Fenpyroximate 0,01 2008 35 10,0 (C) Ferric phosphate (Fe) 0,8 2002 1000 10,0 (C) Ferric phosphate (phosphate) 70 2002 1000 10,0 (C) Fipronil 0,0002 2006 0,7 1,0 (A) Flazasulfuron 0,013 2003 46 10,0 (C) Flonicamid 0,025 2010 88 10,0 (C) Florasulam 0,05 2002 175 10,0 (C) Fluazifop-P 0,01 2013 35 10,0 (C) Fluazinam 0,01 2011 35 10,0 (C) Fludioxonil 0,37 2007 1000 10,0 (C) Flufenacet 0,005 2003 18 10,0 (C) Flumioxazin 0,009 2002 32 10,0 (C) Fluopicolide 0,08 2010 280 10,0 (C) Fluopyram 0,012 2013 42 10,0 (C) Fluoxastrobin 0,015 2007 53 10,0 (C) Flupyrsulfuron-methyl 0,035 2001 123 10,0 (C) Fluroxypyr (acid) 0,8 2011 1000 10,0 (C) Flurtamone 0,03 2003 105 10,0 (C) Flutolanil 0,09 2008 315 10,0 (C) Fluvalinate, tau- 0,005 2010 18 10,0 (C) Fluxapyroxad 0,02 2012 70 10,0 (C) Folpet 0,1 2008 350 10,0 (C) Foramsulfuron 0,5 2002 1000 10,0 (C) 3 2012 1000 10,0 (C) Fosthiazate 0,004 2003 14 10,0 (C) Fuberidazole 0,0072 2008 25 10,0 (C) 0,68 2014 1000 10,0 (C) Eisen-II-sulfat • siehe Iron sulphate Fosetyl Gibberellic acid (Gibberellinsäure) Seite 9 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Gibberellin (GA4/GA7) 0,3 2012 1000 10,0 (C) 0,021 2013 74 10,0 (C) 0,3 2002 1000 10,0 (C) 0,00065 2009 2 1,0 (A) Halosulfuron methyl 0,063 2013 221 10,0 (C) Hexythiazox 0,03 2010 105 10,0 (C) Hymexazol 0,17 2010 595 10,0 (C) Imazalil 0,025 2010 88 10,0 (C) 9 2002 1000 10,0 (C) Imazosulfuron 0,75 2004 1000 10,0 (C) Imidacloprid 0,06 2015 210 10,0 (C) Indoxacarb 0,006 2005 21 10,0 (C) Iodosulfuron 0,03 2003 105 10,0 (C) Iprodione 0,06 2002 210 10,0 (C) Iprovalicarb 0,015 2002 53 10,0 (C) 0,8 2008 1000 10,0 (C) Isoproturon 0,015 2002 53 10,0 (C) Isopyrazam 0,03 2012 105 10,0 (C) Isoxaben 0,05 2010 175 10,0 (C) Isoxaflutole 0,02 2003 70 10,0 (C) Kresoxim-methyl 0,4 2011 1000 10,0 (C) Lenacil 0,12 2009 420 10,0 (C) Maleic hydrazide 0,25 2002 875 10,0 (C) Mancozeb 0,05 2009 175 10,0 (C) Mandipropamid 0,15 2012 525 10,0 (C) Maneb 0,05 2005 175 10,0 (C) Glufosinate (ammonium) Glyphosate Haloxyfop-P (Haloxyfop-R) Imazamox Iron sulphate (Fe) Kaliumphosphonat (Kaliumphosphit) Siehe Phosphonates, potassium Seite 10 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de MCPA 0,05 2008 175 10,0 (C) Mecoprop-P 0,01 2003 35 10,0 (C) Mepanipyrim 0,02 2004 70 10,0 (C) Mepiquat (chloride) 0,2 2008 700 10,0 (C) 1 2004 1000 10,0 (C) Mesotrione 0,01 2003 35 10,0 (C) Metalaxyl-M 0,08 2002 280 10,0 (C) Metaldehyde 0,02 2010 70 10,0 (C) Metamitron 0,03 2008 105 10,0 (C) Metazachlor 0,08 2008 280 10,0 (C) Metconazole 0,01 2006 35 10,0 (C) Methiocarb 0,013 2006 46 10,0 (C) 0,1 2004 350 10,0 (C) 0,0009 2005 3 3,0 (B) Metiram 0,03 2005 105 10,0 (C) Metobromuron 0,008 2014 28 10,0 (C) Metolachlor, S- 0,1 2004 350 10,0 (C) Metosulam 0,05 2010 175 10,0 (C) Metrafenone 0,25 2006 875 10,0 (C) Metribuzin 0,013 2006 46 10,0 (C) Metsulfuron-methyl 0,22 2000 770 10,0 (C) Milbemectin 0,03 2005 105 10,0 (C) Myclobutanil 0,025 2010 88 10,0 (C) Napropamide 0,3 2010 1000 10,0 (C) Nicosulfuron 2 2007 1000 10,0 (C) Paclobutrazol 0,022 2010 77 10,0 (C) Penconazole 0,03 2008 105 10,0 (C) Pencycuron 0,2 2010 700 10,0 (C) 0,125 2003 438 10,0 (C) Mesosulfuron Methoxyfenozide Methylcyclopropene, 1- (1MCP) Pendimethalin Seite 11 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Penoxsulam 0,05 2009 175 10,0 (C) Pethoxamid 0,01 2006 35 10,0 (C) Phenmedipham 0,03 2004 105 10,0 (C) Phosphine (Hydrogen phosphide) 0,011 2005 39 10,0 (C) Phosphonates, potassium 2,25 2012 1000 10,0 (C) Picloram 0,3 2008 1000 10,0 (C) Picolinafen 0,014 2002 49 10,0 (C) Picoxystrobin 0,043 2003 151 10,0 (C) Pinoxaden 0,1 2013 350 10,0 (C) Pirimicarb 0,035 2005 123 10,0 (C) Pirimiphos-methyl 0,004 2005 14 10,0 (C) Prochloraz 0,01 2011 35 10,0 (C) Prohexadione 0,2 2011 700 10,0 (C) Propamocarb 0,29 2006 1000 10,0 (C) Propaquizafop 0,015 2008 53 10,0 (C) Propiconazole 0,04 2003 140 10,0 (C) Propoxycarbazone 0,4 2003 1000 10,0 (C) Propyzamide 0,02 2007 70 10,0 (C) Proquinazid 0,01 2009 35 10,0 (C) Prosulfocarb 0,005 2007 18 10,0 (C) Prosulfuron 0,02 2002 70 10,0 (C) Prothioconazole 0,05 2007 175 10,0 (C) Pymetrozine 0,03 2002 105 10,0 (C) Pyraclostrobin 0,03 2004 105 10,0 (C) Pyraflufen-ethyl 0,2 2002 700 10,0 (C) Pyrethrins (Pyrethrum) 0,04 2013 140 10,0 (C) Phosphan (Phosphorwasserstoff) (Siehe Phosphine) Seite 12 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Pyridate 0,036 2001 126 10,0 (C) Pyrimethanil 0,17 2006 595 10,0 (C) Pyroxsulam 0,9 2013 1000 10,0 (C) Quinmerac 0,08 2010 280 10,0 (C) Quinoclamine 0,002 2007 7 3,0 (B) 0,2 2003 700 10,0 (C) Quizalofop-P-ethyl (Quizalofop-P) 0,009 2012 32 10,0 (C) Quizalofop-P-tefuryl (Quizalofop-P) 0,013 2012 46 10,0 (C) 0,1 2005 350 10,0 (C) Silthiofam 0,064 2003 224 10,0 (C) Spinosad 0,024 2006 84 10,0 (C) Spirodiclofen 0,015 2009 53 10,0 (C) Spirotetramat 0,05 2013 175 10,0 (C) Spiroxamine 0,025 2011 88 10,0 (C) Sulcotrione 0,0004 2008 1 1,0 (A) Sulfuryl fluoride 0,014 2010 49 10,0 (C) Tebuconazole 0,03 2008 105 10,0 (C) Tebufenozide 0,02 2010 70 10,0 (C) Tebufenpyrad 0,01 2008 35 10,0 (C) Tefluthrin 0,005 2010 18 10,0 (C) Tembotrione 0,0004 2013 1 1,0 (A) Terbuthylazine 0,004 2011 14 10,0 (C) Tetraconazole 0,004 2008 14 10,0 (C) Thiabendazole 0,1 2001 350 10,0 (C) Thiacloprid 0,01 2004 35 10,0 (C) Thiamethoxam 0,026 2006 91 10,0 (C) Thiencarbazone 0,23 2013 805 10,0 (C) Thifensulfuron-methyl 0,01 2001 35 10,0 (C) Quinoxyfen Rimsulfuron Seite 13 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Thiophanate-methyl 0,08 2005 280 10,0 (C) Thiram 0,01 2003 35 10,0 (C) Tolclofos-methyl 0,064 2005 224 10,0 (C) Triadimenol 0,05 2008 175 10,0 (C) Triasulfuron 0,01 2000 35 10,0 (C) Triazoxide 0,0002 2011 0,7 1,0 (A) Tribenuron 0,01 2004 35 10,0 (C) Triclopyr 0,03 2005 105 10,0 (C) Trifloxystrobin 0,1 2003 350 10,0 (C) Triflusulfuron 0,04 2008 140 10,0 (C) Trinexapac 0,32 2005 1000 10,0 (C) Triticonazole 0,025 2010 88 10,0 (C) Tritosulfuron 0,06 2007 210 10,0 (C) Valifenalate 0,07 2013 245 10,0 (C) Zoxamide 0,5 2004 1000 10,0 (C) Ein ADI = Acceptable Daily Intake ist nach WHO die „Akzeptable Tägliche Aufnahme“ für absichtlich in die Umwelt oder einzelne ihrer Kompartimente ausgebrachte Substanzen. Der ADI-Wert bezeichnet diejenige Menge eines Stoffes (angegeben in mg Wirkstoff/kg Körpermasse), die selbst empfindliche Verbraucher täglich ohne gesundheitliche Besorgnis lebenslang aufnehmen könnten. ADI-Werte für PSM-Wirkstoffe werden im Rahmen des gemeinschaftlichen Bewertungsverfahrens der EU bzw. im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahren von PSM abgeleitet. Ein LWTW (BfR) = Trinkwasser-Leitwert des BfR ist die lebenslang gesundheitlich duldbare Höchstkonzentration eines PSMWirkstoffes im Trinkwasser, abgeleitet aus einem ADI. Ein MWTW (UBA) = Trinkwasser-Maßnahmewert des UBA ist die trinkwasserhygienisch vorübergehend duldbare Höchstkonzentration eines PSM-Wirkstoffes oder eines seiner „relevanten Metaboliten, Abbau- und Reaktionsprodukte“ im Trinkwasser während der Überschreitung eines der beiden Trinkwassergrenzwerte für PSMBP (Parameter 10 und 11 von Anlage 2/Teil I der Trinkwasserverordnung 2001) durch einen Stoff oder eine Stoffmischung. Ein MWTW ist mit Hilfe von Maßnahmen einzuhalten oder möglichst deutlich zu unterschreiten, die von der zuständigen Behörde im Rahmen von § 10 TrinkwV 2001 zwecks Wiedereinhaltung ihrer beiden PSMBP-Grenzwerte angeordnet werden. Die Überschreitung eines MWTW wäre in Bezug auf den jeweiligen Einzelstoff nicht zwangsläufig mit einer gesundheitlichen Besorgnis gemäß § 6(1) TrinkwV 2001 verbunden. Mehrstoffbelastungen sind toxikologisch und trinkwasserhygienisch auf Grundlage von Einzelfallbetrachtungen zu bewerten. Beantwortung von Fragen zu ADI- und LWTW (BfR)-Werten: Dr. B. Schellschmidt Fachgruppe 62 – Toxikologie der Pestizide und Biozide Bundesinstitut für Risikobewertung (Tel.: 030/18412-3339) Postanschrift: Postfach 33 0013, 14191 Berlin Beantwortung von Fragen zu MWTW (UBA)-Werten: Seite 14 von 15 Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de Dr. Alexander Eckhardt Fachgebiet II 3.6 - Toxikologie des Trink- und Badebeckenwassers [email protected] Umweltbundesamt Postanschrift: Heinrich-Heine-Straße 12, 08645 Bad Elster Seite 15 von 15
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