Das Geheimnis liegt im Keller… Kennen Sie die Unterschiede zwischen Holzfass und Barrique? Und was hat es mit den Edelstahltanks auf sich? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass jedes Behältnis eine andere Art von Wein hervorbringt. Der Edelstahltank kam in den 60er Jahren auf den Markt und ermöglichte geschmacksneutral Weine, bei welchen die Gärtemperatur kontrolliert werden kann. Zudem hat der Tank auch aus hygienischer Sicht seine Vorteile, da das Reinigen mit solch glatten Oberflächen wesentlich leichter ist. Bei einem Edelstahltank vergärt der Wein verschlossen, weshalb er keine Luftzufuhr bekommt und somit nicht atmen kann. Was in diesem Fall herauskommt ist ein sehr fruchtiger Wein, der seine Spritzigkeit und Aromenintensivität behält. Aus diesem Grund werden Weißweine und Weißherbste in den meisten Fällen in einem Edelstahltank ausgebaut. Auch Rotweine, die sich durch eine leichte Tanninstruktur und Fruchtigkeit präsentieren sollen, verbringen Ihre Zeit von der Traube bis zum Wein in einem solchen Tank. Aus Dauben zusammengesetzte Holzfässer gelten als Erfindung der Kelten. Die erstmalige Erwähnung solcher Fässer geht auf verschiedene römischen Quellen ab 50 v. Chr zurück, sie wurden aber sicher schon einige Jahrhunderte zuvor im keltischen Raum genutzt. Daher ist das traditionelle Behältnis das Holzfass. Die Weine wurden in den Fässern vergoren und reiften auch dort. Doch nach der Erfindung der Edelstahltanks trennte man die beiden Prozesse und lässt heutzutage die Weine nur noch im Holzfass reifen. Vor allem für Rotweine ist die reife im Holzfass ein besonderer Veredlungsschritt, denn durch dass Holz kann Wein atmen und somit die Farbe des Weines beeinträchtigen und neue Aromen bilden (die so genannten Sekundäraromen) z.B. nach reifen Beeren oder Rauch. Zudem werden die Tannine im Wein weicher und reifen sozusagen mit. Das Durchschnittsvolumen eines Holzfasses ist ähnlich wie das eines Edelstahltanks und liegt bei ca. 5.000 – 7.000 Litern. Das letzte unserer Weinfässer ist das Barriquefass. Ein genormtes, regulär 225 Liter großes Eichenholzfass, welches höchstens dreimal befüllt werden darf um den darin gereiften Wein als Barriquewein zu kennzeichnen. Der Begriff stammt aus dem Französischen und wurde im Laufe der Zeit für das am häufigsten gebräuchliche Fassmaß eingeschränkt. Dabei handelt es sich in der Regel um ein Volumen von 225 Litern in Bordeaux oder auch 228 Liter in Burgund. Das Maß ergab sich aus der Fassgröße, die ein Hafenarbeiter in leerem Zustand von Hand verladen konnte. Eine weitere Besonderheit bei einem Barriquefass ist, dass das Eichenholz von innen angebrannt wird. Dieses „Toasting“ ist in drei Stufen möglich, welche durch die unterschiedlichen Brandstärken unterschieden werden. Durch dieses Toasten können Aromen von Mokka, Kaffee, Leder und Vanille im Wein gebildet werden, die das Geschmacksbild des Weines ergänzen und somit Spitzenweine erzeugt werden können.
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