bücher - BIOspektrum

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· B ÜCH E R
Akute Vergiftungen und
Arzneimittelüberdosierungen
Reinhard Ludewig und
Ralf Regenthal (Hrsg.)
897 S., 90 Abb., 5 Tab., Wissenschaftliche
Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2015. Geb.,
89,00 O.
ISBN 978-3-8047-3211-7
auch als E-Book erhältlich
ó Fast jede ärztliche Konsultation endet mit der Verschreibung eines Arzneimittels. Unsachgemäß eingenommen
können Arzneimittel Vergiftungserscheinungen auslösen, die im schlimmsten Falle zum Tod führen. Die Diagnostik und Therapie von Arzneimittelvergiftungen stellt den Notfallarzt und Intensivmediziner häufig vor große diagnostische und therapeutische Probleme.
Und genau hier hilft der „Ludewig“. Seit
beinahe 50 Jahren ist er das Standardwerk in diesem Bereich, heute in der völlig neu bearbeiteten 11. Auflage.
Im allgemeinen ersten Teil des Buches
werden Differentialdiagnostik und allgemeine Prinzipien der Therapie von Vergiftungen besprochen, inklusive Antidota. Im zweiten speziellen Teil werden in
alphabetischer Reihenfolge Arzneistoffe/Arzneistoffgruppen hinsichtlich klinischer Symptomatik, Diagnostik und
Therapie dargestellt. In diesen speziellen Teil sind auch toxikologisch relevante Schwermetalle, Industriechemikalien,
Umweltgifte und gängige Haushaltsmittel integriert. Dieser Teil des Buches ist
sehr trocken geschrieben, da er keinerlei Illustrationen oder Tabellen enthält.
Strukturformeln und Abbildungen der relevanten Giftstoffe und gängiger Produktformen sowie mechanistische und
klinische Schemata würden das Buch
in diesem Hauptteil sehr beleben. Das
wäre ein Vorschlag für Verbesserungen
in der 12. Auflage.
Der fast 200 Seiten umfassende Anhang beinhaltet Tabellen zu therapeu-
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tisch und toxisch relevanten Wirkstoffkonzentrationen der einzelnen Substanzen, Tabellen und Abbildungen zu toxikologisch relevanten Pflanzen und ausgewählten Missbrauchsubstanzen sowie
ein umfassendes Literaturverzeichnis.
Das Buch besticht durch seine Systematik. Allerdings wäre es für den praktischen Gebrauch sehr wertvoll, die relative Bedeutung einzelner Vergiftungen
zu gewichten und häufige Vergiftungen
ausführlicher darzustellen als seltene
und weitgehend obsolete Intoxikationen.
Das Buch hat den Charakter eines
Nachschlagewerks. Am ehesten kann
der relative kurze allgemeine Teil als
Lehrbuch gelesen werden. Das Buch
richtet sich vor allem an im Bereich der
klinischen Toxikologie tätigen Ärzte und
Apotheker sowie Mitarbeiter von Giftberatungsstellen. Auch für Kriminologen,
Umweltschützer und Gesundheitspolitiker ist das Buch relevant. Der Preis von
89 Euro ist angemessen.
ó
Roland Seifert, Hannover
Geniale Begegnungen – Weltreise zu
Nobelpreisträgern
Peter Badge und Sandra Zarrinbal
576 S., DAAB Media GmbH, Köln, 2015. Geb.,
29,95 O.
ISBN: 978- 3-942597-27-3
ó Als 1901 das Vermächtnis des
schwedischen Dynamitproduzenten und
Menschenfreunds mit dem prestigeträchtigen (allerdings auf der zweiten Silbe zu betonenden) Namen Wirklichkeit
wurde, war es ein Programm, das nach
Erfüllung suchte, wenn auch der Betrag
in Goldkronen durchaus schwer wog. Zur
weiteren Beschwerung wurden erste
Kandidaten damit geehrt, die durchaus
nicht zum Kodizill passten, sondern bereits lange etablierte und hoch anerkannte Koryphäen ihres jeweiligen Metiers waren, die der Sache, zusammen
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KA R RIE R E , KÖP FE & KON Z EPTE · B ÜCHER
mit einer undurchdringlichen Regie der beteiligten Komitees und
Akademien eine beachtliche Dynamik gaben, wenn auch die „mediale Aufmerksamkeit“ der Belle
Epoque eher den hedonistischen
Künsten als den harten Fakten geneigt war.
Durch Vermittlung des Königshaus-verwandten Grafen Bernadotte von der Insel Mainau gründeten zwei Lindauer Ärzte die
dann berühmten Nobel-Tagungen,
bei denen sich in jährlichem Turnus Preisträger und „Hitler-Gaben“ eines Fachs mit Los-verlesenen jungen Deutschen trafen, um
zu zeigen, dass Eliten nicht Rasse,
sondern Klasse sind. So entstand
die Tradition der legendären
Lindauer Begegnungen von an gehenden mit aufgegangenen
Sternen.
Peter Badge, der Göttingen-motivierte Hamburger Kameramann
portraitierte mit Leidenschaft und
Augenmaß im Auftrag zum Hundertsten die Sammlung „NobelVoices – Celebrating 100 Years of
NP“ (2001). Hier nun zeigt er mit
Sandra Zarrinbal, notorisch für
bestsellende Memoiren aus der
Reichskanzlei, wie er mit Vor- und
Nachbereitung Zeugen und Zeuger von Menschheitsgeschichte
vor seine optischen und akustischen Aufnahmegeräte bekam; illustriert also mit Fotos, wie die
eindrücklich-zufallsposierten Doku-Portraits zustandekamen in
lebhafter, amüsanter, einverstandener und (Chapeau!) verständlicher Weise. Auch das eine hohe
Kunst der Sym- und Empathie.
Neue Wissenschaft muss sich
eine neue Sprache erschaffen, die
allerdings gewisse Schnittmengen
mit der Tagessprache braucht, will
sie nicht in Volapük oder Esperanto denken. Missverständnisse sind vorprogrammiert, wenn
im neuen Zusammenhang anders
gebräuchliche Schablonen verwendet werden.
Personen wie Sache und Be geisterung machen das Buch zu
einer Art Briefmarkenkatalog mit
flau-verwaschenen, auch gefärb-
ten Inklusionen – interessant, lesens- und durchaus besitzenswert! Mögen das auch andere finden, die nicht selbst bewaffnet mit
dem heut’ allzeit bereiten Finger
am iPod- Auslöser auf Prominentenbeutepfad sind.
ó
Lothar Jaenicke, Köln
Molekulare Genetik
Alfred Nordheim und
Rolf Knippers (Hrsg.)
568 S., 620 Abb., Georg Thieme Verlag,
Stuttgart, 10. Aufl., 2015. Brosch.,
59,99 O.
ISBN 978-3-134-77010-0
auch als E-Book erhältlich
ó Die „Molekulare Genetik“ herausgegeben von Alfred Nordheim
und Rolf Knippers gehört zu den
wenigen originär deutschsprachigen Lehrbüchern in diesem Fachgebiet. Für die neue 10. Auflage
hat sich erstmalig ein Team von
Autoren um Rolf Knippers gesellt:
Alfred Nordheim, Peter Dröge,
Gunter Meister, Elmar Schiebel,
Martin Vingron und Jörn Walter
haben Buchkapitel zu ihren jeweiligen Themengebieten entweder
aus der Vorläuferausgabe überarbeitet oder neu geschrieben. Sicher haben einige von ihnen diesen Lehrbuchklassiker, der seit
mehr als 40 Jahren auf dem Markt
ist, bereits selbst während ihres
Studiums gelesen. Eine große Herausforderung für die Modernisierung des „Knippers“ dürfte gewesen sein zu entscheiden, inwieweit
alte Strukturen und Kapitel entweder überworfen oder erhalten
werden. Ist das in der neuen Auflage gelungen? Weitgehend und
überwiegend ja! Epigenetik, Genomik und Schlüsseltechnologien
sind jetzt eigenständige oder neue
Kapitel, die grundlegende Entwicklungen der Genomforschung
der letzten 15 Jahre aufgreifen.
Insgesamt haben außerdem die
unterschiedlichen regulatorischen
Prozesse des Genoms eine stärkere Gewichtung gefunden. Gelegentlich scheint die Umstrukturierung aber noch nicht ganz konsequent umgesetzt: So enthält
beispielsweise das Kapitel „Funktionelle Genomik“ einen halbseitigen Abschnitt zur Massenspektrometrie als Methode der Proteomik und im Teil „Schlüsseltechnologien“ gibt es einen Abschnitt Proteomanalysen, der teilweise Inhalte wiederholt. Es gibt
weitere Beispiele, die nahelegen,
dass die Strukturierung bisweilen
eher den jeweiligen Expertisen der
einzelnen Autoren zuzuschreiben
ist, als dass sie einer pädagogisch
sinnvollen, inhaltlichen Linie folgt.
Besonders gut gelungen ist das
neue Layout, das durch das geänderte, höhere Format des Buches
möglich wurde. Durch ein konsequentes Farbkonzept fällt die
Orientierung im Buch leicht. Die
sehr zahlreichen Abbildungen und
Schemata sind angemessen und
unterstützen das Verständnis hervorragend. Besonders nützlich
sind außerdem die farblich hervorgehobenen Definitionen und
kurzen Merksätze, die den Text
zweckmäßig unterbrechen, sowie
viele etwa viertel- bis halbseitigen
Infoboxen, die jeweils ein spezifisches Thema vertiefen. Durch die
sinnvollen und guten Aktualisierungen der 10. Auflage bleibt der
„Knippers“ weiterhin ein uneingeschränkt empfehlenswertes Standardwerk für Studierende der biologischen Wissenschaften und
sicher auch für Fachlehrer der
Biologie, die ihr Wissen über
die molekulare Genetik wieder
auffrischen oder vertiefen möchten.
ó
Johannes Beckers, München
Gute Hochschullehre:
Eine evidenzbasierte
Orientierungshilfe
Michael Schneider und
Maida Mustafic (Hrsg.)
193 S., Springer Verlag Heidelberg,
1. Aufl., 2015.
Softcover, 19,99 O.
ISBN 978-3-662-45062-8
ó Das Buch fasst prägnant die
empirische Evidenz über gute
Hochschullehre zusammen. Nach
einem einleitenden Kapitel über
Hochschuldidaktik als quantitativempirische Wissenschaft folgen je
ein Kapitel zu den Themen Vorlesung, Seminar, Projektseminar,
PowerPoint-Präsentation, Prüfung,
Lehrevaluation sowie ein Anhang,
in dem alle Befunde tabellarisch
zusammengefasst sind. Die HerausgeberInnen haben das Buch
in Lehrveranstaltungen mit Studierenden vorbereitet, die auch
Co-AutorInnen der Kapitel sind.
Jedes Kapitel beginnt mit typischen Fragen, die Hochschullehrende haben, z. B. ob Vorlesungen
noch zeitgemäß sind und wie die
TeilnehmerInnen in Seminaren aktiviert werden können. Bei der
Darstellung der empirischen Befunde stützen sich die AutorInnen
wenn möglich auf Metaanalysen.
Am Ende jedes Kapitels werden
ExpertInnen für hochschulisches
Lehren interviewt (z. B. TrägerInnen von Lehrpreisen) und diese
stellen Materialien aus ihrer Lehre zur Verfügung.
Das Buch dürfte jedem, der sich
für Lehren an Hochschulen interessiert, viele Aha-Erlebnisse verschaffen. Diese werden weniger
daher rühren, dass völlig neue Einsichten in die Funktionsweisen
von Lehren und Lernen gewonnen
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werden, sondern daher, wie umfassend nahezu jeder Aspekt,
über den man sich als Lehrender
schon einmal Gedanken gemacht
hat, wissenschaftlich untersucht
worden ist. Kritisch zu hinterfragen wäre meiner Ansicht nach die
Annahme der AutorInnen, dass es
zwischen hochschulischem und
schulischem Lernen keine wesentlichen Unterschiede gibt.
Häufig wird John Hatties berühmte Metaanalyse zitiert, in der sehr
unterschiedliche Studien – meist
aus schulischen Kontexten – unter einem Schlagwort zusammengeworfen werden. Nicht alle diese
Studien sind für den Hochschulkontext aussagekräftig. Ich hätte
mir mehr Raum für eine Charakterisierung guter Hochschullehre
gewünscht, damit deutlich wird,
was hochschulisches Lernen ausmacht, und was außer fachlichem
Lernzuwachs noch Ziele von
Hochschullehre sind.
Zusammenfassend kann ich
das Buch allen Hochschullehrenden sehr empfehlen, da es ihnen
dabei helfen wird, auf Grundlage
empirischer Befunde begründbare
Entscheidungen über die Gestaltung ihrer Lehre zu treffen.
ó
Birgit Spinath, Heidelberg
Corynebacterium glutamicum:
From Systems Biology to
Biotechnological Applications
Andreas Burkovski (Hrsg.)
198 S., farbige Abb., Caister Academic
Press, Poole, U.K., 2015. Geb., 319 $.
ISBN: 978-1-910190-05-0
auch als E-Book erhältlich
ó Wer sich mit angewandter Biotechnologie beschäftigt, kommt
nicht um Corynebacterium glutamicum herum. Schließlich produ-
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ziert dieser Wegbereiter der großtechnischen mikrobiellen Anwendung seit Jahrzehnten jährlich
mehrere Millionen Tonnen Aminosäuren, vornehmlich Glutamat und
Lysin. Aspekte zur Bildung dieser
klassischen Produkte sowie zu
molekularen Methoden wurden in
einer ersten Monografie zu C. glutamicum bereits 2005 beschrieben. Das ist aber nun genau zehn
Jahre her, und in der Zwischenzeit
ist erstaunlich viel passiert.
Dem wird die jetzt von Andreas
Burkovski editierte Monografie gerecht. In elf Kapiteln stellen die
Autoren ihre Spezialgebiete mit
dem Focus auf C. glutamicum dar.
In den ersten drei Kapiteln geht es
um die große systembiologische
Perspektive, Proteomics, die
Metabolitflüsse und das metabolische Netzwerk. Verfeinerte
Modelle, die auch ATP- und Protonen-Bilanzen enthalten, bringen
die theoretischen Ansätze zum
Verständnis des Stoffwechsels
einen Schritt weiter zum hehren
Ziel, die Auswirkungen von Manipulationen vorhersagbar zu machen. Drei weitere Kapitel schildern die Erweiterung des Substratspektrums, also die Nutzung
neuartiger Kohlenstoff- und Stickstoffquellen. Attraktiv sind für den
Biotechnologen die verbleibenden
fünf Kapitel, in denen es um neuartige Anwendungen und Produktbildung geht. Die Kapitel zur
Produktion von organischen Säuren bzw. Alkoholen unter aeroben
und Sauerstoff-limitierten Bedingungen stellen ein Highlight dieses Buches dar, ebenso die Darstellung zur Produktion extrazellulärer Proteine mit C. glutamicum. Dies dürfte weniger bekannt
sein, wird aber bereits kommerziell genutzt. Nahezu spektakulär
sind die im letzten Kapitel vorgestellten Sensoren, mit denen in
einzelnen Zellen Produktbildung
detektiert und quantifiziert werden kann.
Keine Frage: Ein wertvolles
Buch mit anderweitig in dieser
komprimierten Form kaum verfügbarer Information, jedoch für
Studierende zu detailliert und weniger geeignet, auch weil der Preis
astronomisch ist.
ó
Lothar Eggeling, Jülich
Angeborene Stoffwechselkrankheiten beim
Erwachsenen
Stephan vom Dahl,
Frank Lammert, Kurt Ullrich,
Udo Wendel (Hrsg.)
501 S., 109 Abb., Springer Medizin,
Heidelberg, 2014. Geb., 89,99 O.
ISBN: 978-3-642-45187-4
auch als E-Book erhältlich
ó Hand in Hand mit den Fortschritten der Kenntnis über die
Einzelheiten von Stoffwechselwegen auf molekularer Ebene ergaben sich Einsichten über Erkrankungen beim Menschen. Das
große Gebiet der angeborenen
Stoffwechselerkrankungen (Inborn Errors of Metabolism) hat
sich über alle Bereiche des Stoffwechsels – Aminosäuren, Proteine, Kohlenhydrate und Lipide
in erstaunlicher Weise entwickelt. Von den Anfängen vor über
100 Jahren bis zur Gegenwart
konnten dank immer weiter verfeinerter Analytik die diagnostischen Möglichkeiten erheblich erweitert werden. Auch gezielte Therapieansätze auf molekularer Ebene sind inzwischen gut dokumentiert.
Die Domäne dieses Gebiets
liegt in der Pädiatrie, aber mit zunehmenden Erfolgen der Diagnostik und der Therapie erleben
Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen das Erwachsenenalter. Aber es gibt auch angeborene Krankheiten, die sich erst
im Erwachsenenalter manifestieren. Das vorliegende Buch be-
schäftigt sich mit dieser Problematik. Die Anzahl diagnostizierter
jugendlicher und erwachsener
Patienten mit genetisch bedingten Stoffwechselkrankheiten in
Deutschland, Österreich und der
Schweiz betrug im Jahr 2014 über
40.000, von Ahornsirupkrankheit
bis Zystinose. Besonders häufig
sind alpha1-Antitrypsin-Mangel,
hereditäre Fruktoseintoleranz,
Hämochromatose, peroxisomale
Krankheiten, akute und chronische Porphyrien und die Wilsonsche Erkrankung.
Das Buch ist als gut zugängliches Kompendium aufgebaut, gegliedert in Grundlagen, Transition
(vom Kindesalter) und Betreuung
Erwachsener, Leitsymptome,
Krankheiten mit überwiegender
Manifestation im Kindesalter und
solche im Erwachsenenalter.
Die einzelnen Kapitel, jeweils
verfasst von aktuellen Experten,
behandeln Themen wie Hintergrund, Pathobiochemie/Pathophysiologie, Klinik, Verlauf, Diagnostik, Monitoring, Therapie, Prognose und Selbsthilfegruppen.
Die biochemischen und genetischen Grundlagen sind in anschaulichen Grafiken und Textabschnitten vermittelt und Diagnostik und Therapie sind auf dem letzten Stand. Besonders eindrucksvoll sind die jüngsten Entwicklungen der Therapie, beispielsweise
bei der Gaucher-Krankheit, einer
lysosomalen Speicherkrankheit,
die mit dem Mangel an Gluco cerebrosidase einhergeht. Zugeführtes Enzym ist in der Lage, die
Enzymaktivität zu supplementieren (Enzymersatztherapie), und
die Restaktivität kann durch Chaperoneffekte augmentiert werden
(Enzymverstärkungstherapie).
Auch kann die Bildung des Glucocerebrosids eingeschränkt werden (Substratreduktionstherapie).
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich mit der
Molekularen Medizin und Stoffwechselstörungen befassen, von
Grundlagenforschung bis zur aktiven klinischen Medizin.
ó
Helmut Sies, Düsseldorf