Klimakonferenz Paris: Entscheidung für die Zukunft

Presseinformation
Klimakonferenz Paris: Entscheidung für die Zukunft
 SDW fordert weiterhin Vorreiterrolle
 Gemeinsame Strategie aller Länder notwendig
Bonn, 26.11.2015 Dürre, Hitze, Unwetter – die ganze Welt leidet unter den Veränderungen des Klimas. 2014
und 2015 sind die wärmsten Jahre seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Die Treibhausgase erhitzen die Welt
immer mehr. Doch seit Kyoto 1997 haben es die Staaten der Welt nicht mehr geschafft, sich auf ein Abkommen
gegen den Klimawandel zu einigen.
Als Ziel der Weltklimakonferenz in Paris wurde nun festgesetzt, sich auf Einsparungen bei den Treibhausgasen
zu einigen, so dass die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzt werden kann. Wobei erwähnt werden muss, dass
diese Grenze für Länder wie Bangladesch oder die Malediven zu hoch ist. Sie werden von der Landkarte
verschwinden.
Positiv ist, dass heute Länder wie China und die USA nicht mehr behaupten, dass es keinen Klimawandel gibt.
Negativ ist, dass Paris ein Gipfel der Unverbindlichkeit werden wird. Man baut auf die Freiwilligkeit der 195
Länder.
„Damit erreichen wir nicht unser Ziel, den Klimawandel einzudämmen“, erläutert SDW-Präsident Dr. Wolfgang
von Geldern, „nach unserer Einschätzung müssen folgende Forderungen erfüllt werden, um die Folgen des
laufenden Klimawandels abzumildern.“
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Deutschland hat die erneuerbaren Energien bezahlbar gemacht. Die SDW erwartet von Deutschland
weiterhin die Vorreiterrolle, damit der steigende Energiebedarf mit erneuerbaren Energien gestillt
werden kann. Holz als regenerative Energiequelle kann dazu beitragen.
Die SDW begrüßt den geplanten fairen Lastenausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern.
Mit dem 100-Milliarden-Dollar-pro-Jahr-Fonds soll der Umstieg auf erneuerbare Energien in
Entwicklungsländern mitfinanziert werden.
Die SDW begrüßt die Einführung einer weltweiten C02-Steuer. Damit sollen alte und energiefressende
Technologien an Attraktivität verlieren.
Die Wälder sind eine wichtige Senke für den Kohlendioxidgehalt der Luft. Die immer noch hohe
Zerstörung der wertvollen Tropenwälder muss endlich gestoppt werden.
In Paris müssen auch Verfahrensfragen geklärt werden: Wer kann die Veränderungen beurteilen? Wie
kann man Einsparungen messen? Und es muss Sanktionen geben. Kanada konnte sich zwischenzeitlich
aus dem Kyoto-Prozess verabschieden ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Das Klima ist eine Aufgabe auch für jeden Einzelnen. Jeder Bürger hat noch Spielraum an seinem
eigenen ökologischen Fußabdruck zu arbeiten. Das fängt bei Geländewagen im Stadtverkehr an und
hört bei Stand-Bys der elektronischen Geräte auf.
Hintergrund:
Auf dem Erdgipfel in Rio 1992 wurden die ersten wichtigen Weichen für die Entwicklung zu einer ökologisch handelnden
Welt gestellt. In Kyoto 1997 vereinbarten die Vertragsstaaten, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2012 unter das Niveau von
1990 zu senken. Seitdem wurde auf keiner Konferenz eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls erreicht. Wenn jetzt auf der
21. UN-Klimakonferenz in Paris keine Klimaschutzverordnung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet wird, wird
der Klimawandel in einem Maße fortschreiten, der das Leben von Hunderte von Millionen von Menschen verändern wird.
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V.
Meckenheimer Allee 79
53115 Bonn
Tel.: 0228 9459835
Fax: 0228 9459833
Pressereferentin:
Sabine Kroemer-Butz
[email protected]
www.sdw.de