Danke ist mein ganzes Gebet Bruder Armin Cieslik SJ „Das Kruzifix hängt nicht umsonst über meinem Schreibtisch“, mit diesen Worten ist schon fast alles gesagt über Bruder Armin Cieslik. Aber eben nur fast. Denn neben dieser treuen Ergebenheit, dem „sich ganz führen lassen vom Herrn“, hat der gebürtige Danziger viele unbekannte Ecken. In diesem Juli beging er sein 55. Ordensjubiläum. Bruder Amnin Cieslik (re) im Gespräch mit Pater Alban Müller Es muss schon eine besondere Bewandtnis haben, wenn ein ehemaliger Mitarbeiter schreibt: „Armin …tat alles für die „Freunde“, besuchte hier, besuchte da und war, wenn nötig, immer nah.“ Mehr als ein Viertel Jahrhundert war der gelernte Maschinenschlosser in seiner Sorge um die Wohltäterinnen und Wohltäter des Jesuitenordens in der damaligen Oberdeutschen Ordensprovinz im ganzen süddeutschen Raum unterwegs. Bis 2001 firmierte er als „Geschäftsführer“ des Bundes Freunde der Gesellschaft Jesu e.V., der 1950 als Förderverein für den Jesuitenorden gegründet worden war. Er betreute die Spender und bereiste 11 südliche Diözesen; war unterwegs von Freiburg bis Speyer und Mainz. (Anschließend übernahm P. Eugen Hillengass SJ das Amt.) Dass er diese „Managerposition“ einmal bekleiden würde, das hat sich Cieslik nie erträumt. Das einzige, was für ihn von Anfang an klar war: Er wollte Bruder – und nicht geweihter Pater – sein; „und ich bin immer noch der Meinung, das ist mein Weg“, sagt er zurückblickend. Bei Ordenseintritt war er gerade mal 22 Jahre alt. Für die damalige Zeit eher die Regel; wer heute in den Orden kommt, der hat meist Studium oder Berufsbildung hinter sich (vgl. Interview mit dem scheidenden Novizenmeister Josef Maureder in diesem Newsletter). Sein handwerkliches Können würde heute dem eines Ingenieurabsolventen der Fachhochschule wohl in nichts nachstehen. Und dennoch zog es Armin Cieslik in eine Ordensgemeinschaft. „Zuerst dachte ich gar nicht an die Jesuiten, die kannte ich gar nicht.“ Doch irgendwann bemerkte er bei seinen vielen stillen Meditationen in der Kirche St. Josef in München, in der er auf dem Nachhauseweg Station machte, wie sehr ihn das Geheimnis der Eucharistie gefangen nahm. Seine ursprüngliche Aufgabe war die Leitung der Schreinerei im Provinzialat. In dieser Zeit wurde er auch mit Verwaltungsaufgaben vertraut gemacht. Selbst Rhetorik stand auf dem Lehrplan. Bis heute erinnert er sich, dass er ein kurzes Referat über Feuerzeuge halten musste. Die zweite Schiene seiner Berufung war das Krankenapostolat. Wiederum nicht richtig gesucht, eher ihm zugewiesen. „Weil Not am Mann war“, übernahm er im Jahr des Eucharistischen Weltkongresses in München die Krankenpflege; auch in Nervenheilanstalten in Bamberg, Nürnberg, München, Stuttgart war Bruder Cieslik bekannt. Diese pastoralen Besuche, die praktische Erfahrung machten ihn neugierig auf den theoretischen Unterbau. Er begann, sich mit Psychologie zu beschäftigen und machte ein „Laienstudium in Theologie“. Der Einsatz – oder Stress – forderte seinen Tribut: 2001 gab es eine deutliche Zäsur. Die Dankbriefe an die Freunde schrieb ab sofort Pater Hillengass; dieser hatte einen anderen Stil, doch behielt er bei, im Dankbrief an die Spender den gespendeten Betrag zu erwähnen – erste Schritte zu mehr Transparenz bei der Spendenbuchhaltung. Bruder Cieslik siedelte schließlich um ins Seniorenpflegeheim München- Unterhaching, wo er bei weitem keine „ruhige Kugel“ schiebt. Er besucht seine Kranken, ist im Heimbeirat und betreut seit 42 Jahren ununterbrochen in München St. Bonifaz einen charismatischen Gebetskreis. „Da kommen Menschen aus Norddeutschland genauso wie aus Australien; oft bin ich selbst erstaunt, wie sie von dem Angebot erfahren“, wundert sich Cieslik. Die spirituelle Dimension seiner Berufung brachte ihm über die Jahre immer wieder ergreifende Momente. „Ich kann es mir nicht erklären, wenn ich plötzlich einen Impuls bekomme, die eine oder andere (Bekannte) zu besuchen und es stellt sich heraus, dass dort ein Mensch in Seelennot genau auf ein zuhörendes Ohr gewartet hat.“ Gesandt werden, dienen, zuhören, da sein, Danke sagen, diese Worte verwendet Cieslik oft im Gespräch. Die Worte in der Eucharistie „sende Deinen Geist auf diese Gaben“ interpretiert der Bruder ganz wortwörtlich und im Sinne von Ignatius: „Der Geist Gottes kommt auf uns, auf mich herab, und Gott tut mit mir, worauf ich selbst gar nicht kommen würde. Dafür gibt es das beste Gebet: Danke!“ Juli 2015
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