Mariella Mehr Melinda Nadj Abonji «Eine Geschichte. Meine Geschichte. Mein ganzes Leben.» Mariella Mehr – Melinda Nadj Abonji Mittwoch, 28. Oktober 2015, 18.00–20.30 h, mit Apéro | Schweizerische Nationalbibliothek, Hallwylstrasse 15, 3005 Bern «Eine Geschichte. Meine Geschichte. Mein ganzes Leben.» Mariella Mehr – Melinda Nadj Abonji Mittwoch, 28. Oktober 2015, 18.00 h –20.30 h, mit Apéro Schweizerische Nationalbibliothek, Hallwylstrasse 15, 3005 Bern Begrüssung: Marie-Christine Doffey, Direktorin Schweizerische Nationalbibliothek Lesung und musikalische Intermezzi: Melinda Nadj Abonji und Balts Nill Vorträge zu Lyrik und Prosa von Mariella Mehr: Beate Eder-Jordan und Martin Zingg Archiv-Präsentation: Nina Debrunner Einführung und Moderation: Christa Baumberger und Franziska Kolp Archive bergen Geschichten – eigene und fremde. Sie enthalten und entfalten ganze Leben. Mariella Mehrs Archiv konnte dank der Unterstützung durch die Christoph Geiser Stiftung von Nina Debrunner erschlossen werden. Nun zeigt es seine Schätze und lädt Forscherinnen, Literaturkritiker und Autorinnen zur Auseinandersetzung mit dem vielfältigen Schaffen ein. An dieser Soirée werden verschiedene Zugänge zum brisanten Werk von Mariella Mehr präsentiert: Die Literaturwissenschaftlerin Beate Eder-Jordan ist Spezialistin für Roma-Literatur, der Literaturkritiker Martin Zingg kennt sich mit Lyrik aus wie kaum ein zweiter und die Autorin Melinda Nadj Abonji hat sich intensiv für Mariella Mehr eingesetzt, zwischen beiden Werken gibt es enge thematische Bezüge. Zusammen mit dem Perkussionisten Balts Nill nähert sie sich Mehrs Werk über die Musik. Eine Kabinettausstellung präsentiert ausgewählte Dokumente aus dem Archiv von Mariella Mehr. Eintrittspreis CHF 10.– Vorverkauf ab 7.10.2015 Mariella Mehr (*1947 in Zürich) erlangte in den 1980er-Jahren durch ihre engagierte Aufarbeitung der Pro-Juventute-Initiative «Kinder der Landstrasse» grosse Bekanntheit. Ihr literarisches Hauptwerk ist die Trilogie der Gewalt Daskind (1995), Brandzauber (1998) und Angeklagt (2002). Daneben schuf sie ein reiches lyrisches Œuvre, in dem sie eine ganz eigene Sprache entwickelte für existenzielle Erfahrungen wie Fremdheit und Zugehörigkeit, Verletzung und Schmerz. Für ihr literarisches Werk und ihr politisches Engagement erhielt Mariella Mehr 1998 die Ehrendoktorwürde der Universität Basel. Ihr Werk wurde mehrfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. 2012 wurde sie mit dem Schweizer Pro Litteris-Preis ausgezeichnet. Nach mehreren Jahren in Italien lebt sie heute wieder in der Schweiz. Melinda Nadj Abonji wurde 1968 in Bečej im heutigen Serbien als Angehörige einer ungarisch sprechenden Minderheit geboren. Die ersten fünf Jahre verbrachte sie dort bei ihrer Grossmutter, bevor sie ihren Eltern in die Schweiz folgte. In Zürich studierte sie Germanistik und Geschichte und bildete sich als Musikerin (Geige und Gesang) aus. Dem Schweizer Publikum wurde sie zunächst als Textp erformerin ihrer eigenen Wort-MusikProgramme bekannt. Ihr zweiter Roman Tauben fliegen auf (2010) wurde mit dem Deutschen wie auch mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet. Melinda Nadj Abonji ist eine profunde Kennerin von Mariella Mehrs Werk. Auf ihre Initiative wurde deren Roman Angeklagt (2014) als Hörbuch produziert. Balts Nill (*1953) ist Schlagzeuger, Perkussionist und Multiinstrumentalist. Er gründete 1989 mit Endo Anaconda das Duo «Stiller Has». Wichtige Auszeichnungen sind der Salzburger Stier 1995 und die Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises 1996. Seit 2006 Soloauftritte und improvisierte Musik mit Katharina Weber u.a. Seit 2011 Literatur und Musik mit Melinda Nadj Abonji an Literaturfestivals in Thun, Leukerbad, Berlin – und 2012 in der Schweizerischen Nationalbibliothek. Beate Eder-Jordan (*1964) arbeitet am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte befassen sich mit Literatur, Kunst und Kultur von Minderheiten, Fragen zum kulturellen Gedächtnis und Minderheiten im Nationalsozialismus. 2014 hat sie Die gekrönten Schlangen von József Holdosi neu herausgegeben. Martin Zingg (*1951) ist in Lausanne geboren. Gemeinsam mit Rudolf Bussmann war er während 25 Jahren Herausgeber der Literaturzeitschrift Drehpunkt. Heute lebt er als freier Literaturkritiker und Publizist in Basel. Im Frühjahr 2015 ist ein Band mit Prosastücken erschienen: Selbstanzeige (Engeler Verlag). Karten erhalten Sie über die Verkaufskanäle von www.kulturticket.ch oder am Empfang der Schweizerischen Nationalbibliothek, Tel. 058 465 02 57. Reservierte Tickets müssen bis 15 Minuten vor Beginn abgeholt werden, die Plätze werden sonst freigegeben. Fotonachweis: Melinda Nadj Abonji © Gaëtan Bally
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