Welche Zahlen sind die richtigen?

Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ | Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr
Professur für Integrierte Verkehrsplanung
und Straßenverkehrstechnik
Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Dr.-Ing. Frank Ließke
Welche Zahlen sind die richtigen?
Hintergründe der Vergleichbarkeit von Daten zum
Verkehrsverhalten.
[email protected]
Wuppertal, den 22. Januar 2016
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 2
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 3
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Im Anfang war die Frage
Gesucht:
Daten und
Methoden
für die integrierte
Verkehrsentwicklungsplanung
Fokus
Einwohnerverkehr:
Haushaltsbefragung
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22.01.2016 | Folie 4
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Datenbedarf der Verkehrsmodellierung
Eingangsgrößen
Ausgangsgrößen
Strukturdaten
Netzdaten
Verkehrsdaten
z.B. Verhaltensdaten
Modellparametrisierung
Modell
Verhaltensdaten aus
Verkehrsbefragungen
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
Modellergebnisse
Modellkalibrierung
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Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Die richtige Zahl – wofür steht sie?
Allgemein:
Art und Zweck der Erhebung?
 Befragter Personenkreis?
 Datengrundlage für Stichprobenziehung?
 Art der Stichprobe?
Beispiel:
spez. Verkehrsleistung
 Stichtag?
 Erhebungszeitraum?
Weitere:
 Definition des Weges?
 Verkehrszweck?
 Hauptverkehrsmittel?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
 Entfernungsabgrenzung?
 Räumliche Verkehrsart ?
 Untersuchungsraum?
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Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Modal Split – welchen meinen Sie?
Datenquelle: Mobilität in Städten – SrV 2013, Beispielstadt
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 7
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Modal Split: Relativ- und Absolutbetrachtung
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 8
Abgrenzung klärt Unterschiede auf:
Beispiel Zweckverteilung MiD 2008 und SrV 2008
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
2008
Ohne Heimwege
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 9
Entwicklung der Verkehrsmittelanteile
bei MiD und SrV
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)


Gleiche Entwicklungstendenzen
Unterschiedliche Anteilswerte gut aus methodischen Unterschieden erklärbar:
MiD: auch ländlicher Bereich sowie alle Wochentage und inkl. Ferien/Feiertage
SrV: Stadtverkehr sowie mittlerer Werktag und außerhalb von Ferien/Feiertagen
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 10
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 11
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Die Forderung nach richtigen Zahlen
Abwägungsgebot – allgegenwärtig?
„… Es muss zumindest bei Projektplanungen
der Nachweis überprüfbar geführt werden können,
dass
 eine Abwägung stattgefunden hat
 alle relevanten Belange in die
Abwägung eingestellt worden sind
 die Belange mit dem ihnen zukommenden
Gewicht eingestellt worden sind.
…“
Quelle: Leitfaden für Verkehrsplanungen, FGSV, 2001
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22.01.2016 | Folie 12
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Zahlensalat: Welche Zahlen sind die richtigen?
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22.01.2016 | Folie 13
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Vergleichbarkeit –
eine zentrale Forderung der Datennutzer
34 %
Einstellungen zum Verkehr
Rahmenbedingungen
von Verkehrsverhalten
51 %
45 %
längerfristige Zeitreihen
65 %
Mobilitätszwecke
Quelle-Ziel-Matrizen
68 %
82 %
Vergleichbarkeit
mittl. Erhebungsabstand: 5 Jahre
57 %
ABER:
Nur 30% sind
an methodischen
Erläuterungen
interessiert!
wichtig für x % der Befragten
(Quelle: Neukonzeption der deutschen Verkehrsstatistik, Prognos AG, 1999)
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22.01.2016 | Folie 14
MobilitätsstileMerkmal
Professur für Integrierte Verkehrsplanung
und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Studie
4,5
Wege pro
Person/Tag
Ab 14 Jahre
Herbst
Grundgesamtheit
Erhebungszeitraum
Klassische
Mobilitätsstudie
3,0
Ab 0 Jahre
Ganzes Jahr
Alle Wege
Wege
Wege bis 100 km
Enthalten
Wirtschaftsverkehr
Ausgeschlossen
‚Selbstselektion‘
Befragtenauswahl
Zufallsstichprobe
Design-Effekt
+ 1,8 Wege pro
Person und Tag
Einfluss von Designmerkmalen
(Beispiel)
Quelle: Brög, W.; Erl, E.: Systematische Fehler in Mobilitätserhebungen, 2000
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22.01.2016 | Folie 15
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Der lange Weg zur richtigen Zahl
Zielstellung
Fragekatalog
Grundgesamtheit
Stichprobenverfahren
Erhebungsmethode
Organisation, Motivation
Fragebogendesign, Layout
Qualitätssicherung
Datenaufbereitung
Datenauswertung
Publikation der Ergebnisse
Abstimmung, Kooperation im Vorfeld
statt nachträgliche Kompatibilitätsrechnung
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22.01.2016 | Folie 16
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 17
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Datenqualität – ein Kosmos
Anforderungen aus
Planung (?), Politik (?), Wissenschaft
an die Erhebungsinstrumente
Befragende
Befragte
Erhebungsinstrument
Prozesse
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
Anforderungen aus
Planung, Politik, Wissenschaft
an die Ergebnisse
Ergebnisse
Daten
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Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Zehnte SrV-Erhebungswelle 2013



ca. 130.000 Personen
116 Untersuchungsräume
46 Auftraggeber
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 19
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Die Basis: Der SrV-Standard.
Grundgesamtheit
Fragekatalog
Wegedefinition
Stichprobenziehung
Befragte Personen
Erfasste Wege
Mindeststichprobe
Stichtag
Feldzeit
Methode
Ergebnisse
Städtische Bevölkerung
Haushalt, Personen, Wege
Ein Zweck,
mehrere Verkehrsmittel
Zufallsverfahren aus
Einwohnermelderegister
Alle Personen der
Haushaltsstichprobe
Alle Wege am Stichtag
1.000 Personen
Mittlerer Werktag
Seit 2008 Januar – Dezember
Seit 2003 telefonisch-schriftlich
Stadtspezifisch, Stadtgruppen, Städtevergleich
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 20
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Über den Standard hinaus
„Abwägungsgebot“ auch bei SrV
Inhaltliche
Vergleichbarkeit
• Fragebogen
• Versch. Abgrenzungen
Methodische
Vergleichbarkeit
•
•
•
•
Stichprobenkonzept
Zeitraum
Erhebungsmethode
Gewichtung
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
Veränderte
Anforderungen
•
•
•
•
•
•
Teilnehmende Städte
Kooperationen
Fragestellungen
Zeiträume
Untersuchungsräume
Randbedingungen
(z. B. Antwortbereitschaft)
22.01.2016 | Folie 21
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Standardisierung vs. Flexibilisierung 2013
7 Varianten des Fragekatalogs
19 Stichprobenumfänge
Mehrere Schichtungsprinzipien
Stichprobe:
1.000 Personen
Fragekatalog:
Standard
SrV-Standard
Untersuchungsraum:
Stadtgebiet
11 Städte mit innerstädt. Teilräumen
7 Stadt-Umland-Regionen
2 Ländliche Räume
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
Zeitraum/Stichtag:
Januar–Dezember
mittlerer Werktag
17 Städte zusätzlich am Wochenende
Großraum Leipzig zusätzlich 2014/15
22.01.2016 | Folie 22
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Methodenkonzept SrV 2013
 Adressziehung aus den Einwohnermelderegistern
 Telefonnummernrecherche in öffentlich zugänglichen
Registern
 Schriftliche Ankündigung
 Zweistufige Befragung für telefonisch nicht direkt erreichbare
Haushalte:
− 1. Kurzfragebogen
− 2. Stichtagsbefragung telefonisch oder online
 Methodenmix für telefonisch direkt erreichbare Haushalte:
− Telefoninterview
− Online-Fragebogen
 GIS-Einbindung bei der Wegeerfassung
 Erinnerungsaktivitäten
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 23
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Qualität der Prozesse:
Antwortquote mit vs. ohne Telefonnummer (SrV 2013)
Haushalte ohne direkt verfügbare Telefonnummer:
Haushalte mit direkt verfügbarer Telefonnummer:
Alle Haushalte (Verhältnis ca. 2/3 zu 1/3):
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8 % ... (19 %) … 32 %
19 % … (32 %) … 50 %
11 % … (23 %) … 40 %
22.01.2016 | Folie 24
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Detail: Spezifische Begleitschreiben
 Rücklaufsteigernde Maßnahme:


AG-spezifisches Begleitschreiben
mit unterschiedlichen
Briefköpfen, Textbausteinen,
Unterzeichnern
89 x AG-spezifische
Begleitschreiben
29 x TU-Begleitschreiben
Herausforderungen
 Zuständigkeiten
 Qualität von Grafikdateien
 Wechsel der Funktionsträger
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 25
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Qualität der Prozesse
Antwortquote nach Art des Anschreibens (SrV 2013)

In Untersuchungsräumen, in denen spezifische Anschreiben zum Einsatz
kamen, konnten deutlich höhere Antwortquoten erzielt werden
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 26
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 27
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Kernelement: Definition eines Weges
Weg 1
Zu Fuss
zur Haltestelle
mit der S-Bahn
zu Fuss
zum Büro
Zu Fuss
zur Wohnung
mit der S-Bahn
zu Fuss
zur Haltestelle
Weg 2
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
•
Ortsveränderung außerhalb des
Grundstückes
•
Genau ein Zweck
•
Ein oder mehrere Verkehrsmittel
•
Wegetappen (z.B. Zugangswege
zu Haltestellen) sind keine
eigenständigen Wege
•
Auch 'kurze Wege' sind Wege
•
Hin- und Rückwege sind
getrennte Wege
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Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Was ist ein Hauptverkehrsmittel?
„Eindeutige Zuordnung mit
Hilfe einer Verkehrsmittelhierarchie, in der die
Verkehrsmittel mit der
größten entfernungsbezogenen Leistungsfähigkeit
an erster Stelle stehen.“
Quelle: Methodenbericht SrV 2013, TU Dresden, Integrierte
Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, 2015
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 29
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Netto reicht nicht.
Aus dem Leben einer Stichprobe.
Auswahlstichprobe






Ziel
Grundgesamtheit
Kennziffern
Genauigkeiten
Teilräume
Zeiträume
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
Sollstichprobe

Erhebungsmethode

Ziehungsgrundlage

Antwortverhalten
22.01.2016 | Folie 30
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Aus dem Leben einer Stichprobe (1)
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 31
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Aus dem Leben einer Stichprobe (2)
Quelle: Mobilität in Deutschland 2008, Methodenbericht, 2010
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 32
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Varianten zur Angabe der Antwortquote
Quelle: Kraftfahrzeugverkehr in Deutschland 2002, Mengengerüst Grunderhebung
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 33
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Der Teufel im Detail – Bsp. Wegeerfassung
Erhebung A
Erhebung B
Zielort
Zielort
Startzeit
Startzeit
Ankunftszeit
Ankunftszeit
Entfernung
Entfernung
Zweck
Zweck
Genutzte Verkehrsmittel
Genutzte Verkehrsmittel
Von da aus zur Wohnung?
Ja: Ankunftszeit+Verkehrsmittel
Ggf. nächster Weg
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
Wegezahl?
Modal Split?
V‘Leistung?
Ggf. nächster Weg
22.01.2016 | Folie 34
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Tückisches Pflaster: Befragung vrs. Zählung

Hintergrund:
unterschiedliche Tendenzen
bei Zähl- und Befragungsdaten
zum Radeverkehr

Aufklärung:
quartalsweise Abgrenzung der
Befragungsdaten bestätigt
gezählte Veränderungen
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 35
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Stichtag ist nicht gleich Stichtag
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 36
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Wetter und Verkehrsmittelwahl
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22.01.2016 | Folie 37
Mobilitätsraten in SrV, MiD und MOP 2002–2012
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Mobilitätsraten,
SrV-Städtepegel
(2003–2013)
Mobilitätsraten, MOP 2002–2012, Montag–Freitag, MiD 2002 und 2008, Dienstag–Donnerstag
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 38
Ursache der Erfassungsunterschiede 2008 vs. 2013
Datenbasis: Große Vergleichsstädte (25 Städte),
n = 87.447 (2008) bzw. 54.579 (2013) Personen
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
+ 0,2 Wege
+ 0,15 Wege
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 39
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 40
Aufkommensbezogener Modal Split an Werktagen
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
SrV-Wiederholerstädte
West (9 Städte)
SrV-Städtepegel (13 Städte)
Große SrVVergleichsstädte
(25 Städte)
Zu Fuß
Fahrrad
ÖPV
MIV
2008*
2013
2008*
* Basis: Revidierte Werte wegen systematischer Untererfassung kurzer Fußwege und Aktivitätsverknüpfungen zu Fuß und im MIV
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 41
2013
Personenkilometer nach Verkehrsmitteln
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
SrV-Wiederholerstädte
West (9 Städte)
SrV-Städtepegel (13 Städte)
Große SrVVergleichsstädte
(25 Städte)
MIV
ÖPV
Fahrrad
Zu Fuß
2008*
2013
2008*
* Basis: Revidierte Werte wegen systematischer Untererfassung kurzer Fußwege und Aktivitätsverknüpfungen zu Fuß und im MIV
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 42
2013
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Verkehrsmittelanteile 2013 (anonymisiert)
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 43
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Allgemeine Nutzung von Carsharingund Leihfahrradsystemen
(Städte über 100.000 EW, anonymisiert)
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 44
Führerscheinbesitz in Deutschland und
in SrV-Städten
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Große SrV-Vergleichsstädte
2008 und 2013
Deutschland (2003– 2012)
%
%
71+
Datengrundlage: Deutsches Mobilitätspanel (MOP)
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 45
Pkw-Verfügbarkeit
(Führerschein und Pkw im Haushalt)
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Große SrV-Vergleichsstädte
2008 und 2013
Deutschland (2003– 2012)
%
%
Datengrundlage: Deutsches Mobilitätspanel (MOP)
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 46
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
SrV im Kontext von MiD und MOP
•
•
•
•
Mittl. Wochentag
Ganzes Jahr
Querschnittsdaten
(1976, 1982, 1989 als KONTIV),
seit 2002, 2008 als MiD
• Ergebnisse für Deutschland,
Bundesländer und
Gebietstypen
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
• Mittl. Werktag
• Bis 2003: Apr-Juni
seit 2008: Jan-Dez.
• Querschnittsdaten
• Seit 1972 mind. alle
fünf Jahre
•
•
•
•
•
Mittl. Wochentag
Oktober - November
Längsschnittdaten
Seit 1994 jährlich
Ergebnisse ohne
räumlichen Bezug
• Ergebnisse für Städte
und Stadtgruppierungen
• Veränderung
individuellen
Verkehrsverhaltens
22.01.2016 | Folie 47
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Welche Zahlen sind die richtigen?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zahlen für alle?!
Der Traum von der Vergleichbarkeit
Die Kunst der Standardisierung
Klippen und Stolpersteine
Birnen und Äpfel
Ende gut?
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 48
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Wodurch werden die Zahlen richtiger?
Durch Klärung der Anforderungen
1. an die Ergebnisse:







Zweck der Untersuchung
(Gesamtstädtischer Modal Split? Verhalten von Carsharern?)
Grundgesamtheit (Alle Einwohner? Jugendliche? Carsharer?)
Räumlich (Ganze Stadt? Teilräume? Verbundgebiet? Stadt-Umland?)
Zeitlich (Werktag, Wochenende, Wochentag, Jahresgang)
Inhaltlich (Wegedefinition, Hauptverkehrsmitteldefinition,…)
Art der Ergebnisse (Welche Kennziffern in welcher Differenziertheit?)
Genauigkeit der Ergebnisse (Hauptmerkmale, Mindeststichproben?)
2. an ihr Zustandekommen:

Leistungsverzeichnis für Ausschreibung der Erhebungsleistungen
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 49
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Neue Empfehlungen seit 2012:
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 50
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Diskrepanz zwischen Befragung und Beobachtung
(Quelle: Diekmann, „Empirische Sozialforschung“. 1995)
Beispiel: Fußgängerverhalten an Querungsstellen
Behaupten es
Tun es
„Ich benutze immer den Zebrastreifen.“
99%
88%
„Ich warte stets, bis kein Fahrzeug mehr da ist.“
88%
78%
„Ich gebe dem Fahrzeugfahrer stets ein Zeichen.“
72%
10%
„Ich bedanke mich stets, wenn mich ein Fahrzeugfahrer über die Straße lässt.“
98%
18%
„Wenn die Fußgängerampel von Grün auf Rot wechselt,
versuche ich noch schnell, über die Straße zu kommen.“
20%
31%
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 51
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVST)
Dennoch:
Die nächsten Zahlen kommen bestimmt.
www.tu-dresden.de/vkw/ivst
Kontakt:
Dr.-Ing. Frank Ließke
0351 / 463 366 68
[email protected]
Ließke: Welche Zahlen sind die richtigen?
22.01.2016 | Folie 52