Die Forster laufen die Stadtmeile Vom Gut in Keune ist wenig übrig

750 Jahre Forst (Lausitz)
Forst feiert - feiern Sie mit!
Die Forster laufen die Stadtmeile
Nirgends war Gemeinsamkeit so greifbar wie auf der Aschenbahn im Stadion
Mehr als 50 Sportler machten mit
Die Forster liefen die Jubiläumsmeile, insgesamt 750 Kilometer. Unter ihnen war auch Hannelore Andreck als einzige Teilnehmerin im
Rolli mit ihrem Ehemann Günter
und dem Team vom Noßdorfer Mühlenverein. Die Noßdorfer liefen zuerst die 2000 Meter und absolvierten danach noch eine gemeinsame
Extrarunde. Damit wollten sie ihre
Verbundenheit und den Zusammenhalt der Vereinsmitglieder untereinander und besonders mit Hannelore und Günter Andreck zeigen.
Bemerkenswert war der Lauf des
achtjährigen Maurice Döhler, der
neben den 2000 auch gleich noch
die 7500 Meter lief. Für die Jubiläumsmeile benötigte er 53:06 Minuten. Er besucht die Grundschule in
Groß Kölzig und spielt Fußball. Mit
Lauftraining hat er in seiner Freizeit
nichts zu tun. Für diese besondere
Leistung überreichte Cheforganisatorin Carola Schneider neben der
Teilnahme-Urkunde einen Gutschein
– für einen Museumsbesuch, wie zu Insgesamt 750 Kilometer kamen bei der Jubiläumsmeile zusammen. Dabei war auch Hannelore Andreck als einzige Teilneherfahren war.
mle2 merin im Rolli mit ihrem Ehemann Günter und dem Team vom Noßdorfer Mühlenverein.
Foto: mle2
Vom Gut in Keune ist wenig übrig
Das Bild des Monats Oktober zeigt das ehemalige Gut, das gegen 1890 die Reste der Brühlschen Landwirtschaft in Forst verwaltete
Wie in Groß Jamno befand sich
auch in Keune seit dem Mittelalter
ein Rittergut, das als Vasallengut
zur Herrschaft Forst gehörte. Zeitweilig teilten sich drei Adelsfamilien gleichzeitig die Herrschaft über
Dorf und Gut. Im 19. Jahrhundert
gelangte das bereits weitgehend
parzellierte Gut in die Hände von
Bürgerlichen, zuletzt an den Stadtmüller Paul Rüdiger, dem Forst die
Herrichtung der „Keuneschen Alpen“ als Naherholungsgebiet verdankt. Um 1890 erwarb die Pförtener Standesherrschaft das Gut Keune. Für Jahrzehnte diente es den
Brühls nun als Vorwerk für die Bewirtschaftung ihrer Ländereien der
ehemaligen Domäne (Amt) Forst.
Das Bild vermittelt einen Gesamteindruck von der vierseitig bebauten Gutshofanlage. Der Blick ist
nach Osten gerichtet, der Fotograf
stand ungefähr auf dem Gelände
der heutigen Keuner Turnhalle an
der Triebeler Straße. Rechts auf
dem kleinen Hang, teilweise verdeckt durch eine Remise, ist das
Herrenhaus zu erkennen. Es dürfte
im damaligen Zustand aus dem 18.
oder frühen 19. Jahrhundert stammen. Am linken Bildrand ist der
Gutsstall zu sehen. Links davon, außerhalb des Bildes, befand sich ei-
Gutshof in Keune, um 1929.
ne Gutsbrennerei, die den Hof zur
Triebeler Straße hin abgrenzte.
Das Foto entstammt den städtischen „Lagerbüchern“. Denn das
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Auch Hagen Ridzkowski, PSV-Vizepräsident und aktiver Reitsportler,
stieg auf einen Drahtesel. Als Chef
vom Autohaus Cottbus nahm er die
Strecke stilgerecht mit einem Zweirad der Marke Mercedes-Benz in
Angriff. „Meine Frau radelt für ihr
Leben gern“, sagte er. Für beide
war es die erste Fahrradtour übers
historische Forster Pflaster, das bei
Radsportlern als „Höllenpflaster“
berüchtigt ist. Seit mehr als 20 Jahren gibt es die gemütliche Ausfahrt
zum Abschluss der Freiluftsaison.
Dieses Jahr startete der Pulk jedoch im Rahmen der 750-Jahrfeier
an der Stadtkirche St. Nikolai, um je
nach Kondition der Radler drei Strecken zwischen 16 und 29 Kilometern in Angriff zu nehmen. Die
Mehrheit entschied sich für die kürzeste Tour. Die führte entlang der
Mühlenstraße, auf dem Neiße-Radweg bis zur Grenzbrücke, anschließend nach Sacro und entlang der
Nordumfahrung ans Ziel. Im Radund Reitstadion empfingen PSV-Mitglied Simone Flicke und ihre Helfer
das Fahrerfeld mit Leckerem vom
Grill und Forster Plinse. Im Ziel aufatmen konnten aber nicht nur die
Teilnehmer, sondern auch Torsten
Flicke, dessen mobiler Notfalldienst
nicht angefordert wurde.
aha2
Mehr als 50 Radfahrer traten beim traditionellen Abradeln in
Foto: aha2
die Pedalen
Forst in alten Dias
Die Bilder sind undatiert und wurden offenbar alle kurz hintereinander aufgenommen. Werner Lanze
war gebürtiger Berliner, dessen väterliche Linie aus dem Raum Forst
stammte. Die in seinem Nachlass
befindliche Diaserie überließ dessen Sohn dem Stadtarchiv als
Schenkung. Die Auswahl der Motive
für den Kalender sowie die Texte
Im Rahmen des Themenmonats Oktober haben sich 51 Freizeitradler
und aktive Radsportler zum traditionellen Abradeln des Polizeisportverein (PSV) 1893 Forst getroffen.
Ein beachtlicher Enthusiasmus,
denn in der inoffiziellen Radfahrerstadt herrschten trotz Sonnenscheins, böige Winde und Temperaturen im einstelligen Bereich. „Das
ist doch fürs Radfahren ein angenehmes Wetter“, meinte Andreas
Beckmann, Abteilungsleiter Radsport beim PSV. „Wir sind auch
schon bei Regen losgefahren“, ergänzte der erfahrene PSV-Kampfrichter Jürgen Koch, der 1953 gemeinsam mit Siegfried Köhler bei
der damaligen BSG Einheit Forst
seine Radsportlaufbahn begann.
„Dabei sein ist alles“, lautete das
Motto von Editha und Manfred Mudlack. Obwohl sie nicht mehr mitradeln, lässt es sich das sportbegeisterte Ehepaar, das noch immer den
Artistennachwuchs beim PSV trainiert, nicht nehmen, alle Starter zu
begrüßen. Der jüngste Teilnehmer
war der zehnjährige Ole Laugksch.
Nestor im Fahrerfeld war Dr. Bertram Lerche (81), der gemeinsam
mit Ehefrau Ruth zu den Stammfahrern gehört. Beide starteten mit innovativen Klappfahrrädern.
Gut Keune war 1927 von der Stadt
aufgekauft und im Folgejahr eingemeindet worden; die Eingemeindung der restlichen Ortslage folgte
erst 1940. Auf den Gutshof zog die
Forster Stadtgärtnerei 1929/1930
von ihrem alten Standort neben der
Textilfachschule um. Auch der Gartendirektor und Schöpfer des Ostdeutschen Rosengartens Alfred
Boese wohnte hier für einige Jahre.
Die noch vorhandenen Ackerländereien des Gutes wurden für den
Siedlungs- und Wohnungsbau genutzt, wie für die Wohnsiedlung von
1929/1930 an der Ringstraße.
Der Gutshof ist 1945 weitgehend
zerstört worden. Auf dem Standort
des alten „Schlosses“ steht heute
ein Mehrfamilienwohnhaus. Auch
die Turnhalle ist ein Nachkriegsbau.
Lediglich der Viehstall existiert
noch. Er wird von der Öko-Gärtnerei Keune genutzt.
Stadtarchiv Forst /Klußmann
Foto: Fotograf unbekannt/Bild: Stadtarchiv
Bereits zum dritten Mal hat das
Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit
der Kalendermanufaktur Verden einen Wandkalender im Format A 3
herausgegeben. Der Kalender zeigt
Ansichten aus dem Raum Forst ,
festgehalten vom Berliner Hobbyfotografen Werner Lanze
(1909 - 2004), um das Jahr 1939
herum.
Abradeln übers
Forster Höllenpflaster
des Kalenders stammen von Dr. Jan
Klußmann. Der Kalender ist unter
anderem in der Touristinformation
und dem Bürgeramt der Rosenstadt
zu erwerben. Der Verkaufspreis beträgt 18 Euro. Mit vielfältigen Erinnerungen und historischen Momentaufnahmen aus dem frühen
20. Jahrhundert ist der Kalender
ein guter Geschenktipp.
red/js