Aufgefallen Roger Grolimund, Freestyle mit Uga

UBS impulse
#2 / 2015
KMU-Krdt.
Abgekürzt: Der neue Online-Antrag für KMU-Kredite.
für Unternehmen
Aufgefallen
Roger Grolimund,
Freestyle mit
Uga-Uga
In nur 15 Minuten Kontokorrentkredite oder
Leasingfinanzierungen bis 300 000 Franken
beantragen. ubs.com/kmu-kredit
Wachstum im Ausland: Panolin und Lombardi • Standort Schweiz: Hans Grunder und
Thomas Holenstein im Gespräch mit Christine Novakovic • Wissen: Liquiditätsmanagement
© UBS 2015. Alle Rechte vorbehalten.
ab
Auf den ersten Blick scheint es, als ob die Schweizer
Wirtschaft die Freigabe des Frankenkurses
­gegenüber dem Euro locker wegstecken könnte.
Schliesslich verharrt die Beschäftigung auf
hohem Niveau. Doch der Schein trügt: Neue Stellen
werden überwiegend in der Verwaltung sowie
im Sozial- und Gesundheitswesen geschaffen,
­während sie in der Industrie verschwinden. Das ist
Gift für den hiesigen Wirtschaftsstandort.
Jetzt sind Sie als Unternehmer gefordert: Es gilt,
Wertschöpfungsketten zu überprüfen und vermehrt
Märkte ausserhalb der Eurozone zu bearbeiten,
um künftiges Wachstum zu sichern. Zugleich muss
die Politik Wege aufzeigen, wie die Schweizer
­Wirtschaft unter den global veränderten Rahmen-
bedingungen auch in Zukunft prosperieren
kann. Die Mittel der klassischen Ordnungspolitik
sind weitgehend ausgereizt; die Sicherung
unseres Wohlstands verlangt nach frischen Ideen.
Einige davon finden Sie in diesem Magazin.
Ich wünsche uns allen viel Erfolg.
Christine Novakovic
Leiterin Firmen- und insti­
tutionelle Kunden und
­Investment Bank Schweiz
Abonnieren Sie das Magazin oder den
E-Newsletter UBS impulse für Unternehmen
online unter ubs.com/kmu-impulse oder
fragen Sie Ihren Kundenberater.
2 Editorial
4 In Kürze
–E-Commerce: ganz easy
–UBS e-banking verknüpft mit
­E-Buchhaltung
–Vorsorge für Unternehmer
–KMU-Frauen in der Romandie
–Ausgezeichnete UBS
6 Wachstum im Ausland
Wie Panolin den globalen Markt
bedient. Und: Warum die Tessiner
Lombardi AG weltweit wächst.
14 Wachstum der Kantone
Welcher Kanton wächst am stärksten?
Wer leidet an Strukturschwäche?
Die Topografie des Wachstums.
16 Standort Schweiz wohin?
Christine Novakovic diskutiert mit
Hans Grunder und Thomas Holenstein
über Globalisierung und eine neue
Industriepolitik.
6 Lukrativer Nischenmarkt: Panolin punktet weltweit mit biologisch
­abbaubaren Schmierstoffen für hydraulische Maschinen und Anlagen.
20Liquiditätsmanagement
Wie KMU mit Liquiditätsmanagement
auch in schwierigen Zeiten bestehen.
22 Online-Kreditantrag Warum die Genfer Contact Stores SA
so schnell zu einem KMU-Kredit kam.
24 Aufgefallen: Uga-Uga Wie ein Zürcher Social Entrepreneur
jugendliche Bewegungsmuffel
und Stubenhocker auf Trab bringt.
Impressum: UBS impulse richtet sich an die Unternehmenskunden von
UBS in der Schweiz / Herausgeber: UBS Switzerland AG, Postfach, 8098
Zürich / ­E-Mail: [email protected] / Redaktionsrat:
­Christine ­Novakovic, Patrick Forte, Thomas Sommerhalder, Oliver Kaiser,
Adrian Roost, Markus Suter, Sava Stanisic / Chefredaktion und
Produktions­leitung: Adrian Roost / Gestaltung und ­Produktion: ­Raffinerie
AG für G
­ estaltung, Zürich / Bildredaktion: Maria Schönbucher, Zürich /
Über­setzung: SprachWeberei AG, Zürich / Produktionsmanagement:
­Gothuey & Partner, ­Zürich / Prepress: Detail AG, Zürich / Druck:
­Vogt-Schild Druck AG, Derendingen / Erscheint in deutscher, französischer
und italienischer Sprache. / Nr. 80440D-1502
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beziehen sich, sofern nicht auf einen anderen Zeitpunkt verwiesen wird,
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Copyright: Die vollständige oder teilweise Reproduktion ohne Erlaubnis
von UBS ist untersagt. © UBS 2015. Das Schlüsselsymbol und UBS
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16 Zeit zum Handeln:
Die Globalisierung
fordert Unter­
nehmer und Politik.
Foto: Jos Schmid, Anne Gabriel-Jürgens
Frische Ideen für
unsere Zukunft
24 Spass und Selbstbewusstsein: Mit GORILLA und Freestyle-Sport entdecken Jugendliche, welche
Energien Bewegung freisetzen kann.
3
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E-Banking
verknüpft
mit E-Buchhaltung
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4 In Kürze
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Fachkräfte
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E-Commerce: ganz easy
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elektronisch – und bietet ein integriertes
Mahnwesen.
Die webbasierte Business Software
gleicht nach der Verknüpfung mit dem UBS
e-banking automatisch die aktuellen Transaktions- und Saldodaten mit den offenen
Forderungen ab. Damit entfallen aufwen­
dige Abstimmungs- und Kontrollarbeiten
zwischen Bankinformationen und Buchhaltung.
Die Vorsorge News für KMU bietet einen Überblick über die
wichtigsten Themen der beruflichen Vorsorge und Unternehmensnachfolge. Ein paar Beispiele: Vollversicherung, Teilautonomie oder
eine eigene autonome Pensionskasse – wie funktionieren diese verschiedenen Vorsorgelösungen? Welche empfiehlt sich
für Start-ups und kleine, welche für mittelgrosse Firmen?
Die Antworten finden Sie in
der Vorsorge News für KMU.
Oder: Wer die Wahlfreiheit bei der Anlagestrategie seiner beruflichen Vorsorgeeinrichtung hat, kann
seinen Mitarbeitenden im
Überobligatorium interessante Renditechancen bieten – und sich so im Wettstreit um die b
­ esten Fachkräfte und Kader
positiv von der Konkurrenz abheben.
Eine weitere Frage, die sich viele Unternehmer stellen: Soll ich
mir einen tieferen Lohn auszahlen und dafür von grösseren Dividendenausschüttungen profitieren? Was wird von der Ausgleichskasse
noch akzeptiert? Und wann lohnt sich eine Lohnminderung zu­
gunsten höherer Dividenden nicht?
KMU-­
Frauen in
der
Romandie
Frauen spielen in vielen KMU eine tragende
Rolle – und bleiben dabei oft im Hintergrund. Manche haben sich ihre Quali­fi ­­
kationen in der Praxis angeeignet und halten nicht selten die wichtigsten Fäden des
Betriebs in der Hand.
Für diese KMU-Frauen gibt es jetzt
auch in der Westschweiz ein Netzwerk
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«Femmes PME Suisse romande» steht dem
Schweizerischen Gewerbeverband nahe
und wird auch von UBS unterstützt.
Als Mitglied lernen Sie andere KMUFrauen aus Ihrer Region kennen und tragen
dazu bei, dass die Leistungen von Frauen in
Wirtschaft und Gesellschaft besser wahr­
genommen werden.
•
Mehr über Femmes PME Suisse romande auf
femmespme.ch
Ausgezeichnete UBS
Mit dem letzten grossen Projekt einer Unternehmerlaufbahn –
der Regelung der eigenen Nachfolge – tut sich ein Grossteil der Patrons besonders schwer. Wie sollen Geschäfts- und Privatvermögen
entflochten werden? Wie muss die künftige Unternehmensstruktur
aussehen, damit die Firma auch für den Käufer attraktiv bleibt? Was
ist aus steuerlicher Sicht ratsam? Wann soll man mit den Vorbereitungen der Nachfolgeregelung beginnen? Und wie werde ich den
Übergang vom Unternehmertum zum Leben danach meistern?
Denkanstösse und Antworten auf diese und weitere Fragen
rund um Vorsorge und Unternehmensnachfolge finden Sie in der
neuen Spezialausgabe der Vorsorge News für KMU. Sichern Sie sich
jetzt ein Exemplar.
Bereits zum fünften Mal hintereinander
wurde UBS als «Best Cash Manager Switzerland» ausgezeichnet. Dies geht aus einer
Umfrage hervor, welche die renommierte
britische Finanzzeitschrift Euromoney jedes
Jahr bei wichtigen Finanzchefs in der
Schweiz durchführt.
2015 hat UBS überdies zum vierten
Mal in Folge den Award for Excellence in der
Kategorie «Best Bank in Switzerland» erhalten. Die Bank wurde auch zum «Best Global
Wealth Manager» erkoren.
Wir betrachten diese Auszeichnungen
als Anerkennung für unsere geleistete Arbeit – und als Ansporn, unseren Kunden in
Zukunft noch bessere Dienstleistungen zur
Verfügung zu stellen.
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Mehr auf ubs.com/awards
... und Unternehmensnachfolge
•
•
5
Bye-bye,
Europe
Von Madetswil in die weite Welt hinaus:
Warum die Familie Lämmle mit abbaubaren
Schmier­stoffen global erfolgreich ist.
Jost Dubacher (Text) und Anne Gabriel-Jürgens (Bilder)
«Wir sind zwar klein,
haben aber den Markt für
abbaubare Schmierstoffe
­wesentlich mitentwickelt.»
6 Wachstum im Ausland
Christian Lämmle, CEO
und Präsident der Panolin
Holding AG (links), mit
seinem Bruder Patrick, der
das welt­weite Export­
geschäft von Panolin leitet.
D
ie Schleusentore des Panamakanals, die
Stauklappen des südkoreanischen Süss­
wasserreservoirs Saemangeum und das
Riesenrad London Eye stehen auf drei verschie­
denen Kontinenten. Eines aber haben sie ge­
meinsam: In ihre hydraulischen Antriebe kommen
nur Schmierstoffe aus roten Fässern mit weis­
sem Schriftzug. Der Grund: Das Hydrauliköl von
­Panolin ist biologisch abbaubar. Der Damm von
­Saemangeum zum Beispiel steht in einem ökologisch s­ ensiblen Wattenmeer. Die Zylinder, welche
die Stauklappen bewegen, fassen 7500 Liter. Und
trotzdem braucht keine Ölwehr auszurücken, falls
sie je einmal lecken sollten.
Erfunden wurde das biologisch abbaubare
Hydrauliköl in Madetswil, einem Ortsteil der Zürcher Oberländer Gemeinde Russikon. Im kleinen
Chemielabor von Panolin gelang es, einzelne
­Molekülketten eines fossilen Basisöls so zu modifizieren, dass das Endprodukt von Mikroorganismen
zersetzt werden kann.
Der Zeit weit voraus
Gut 30 Jahre ist das jetzt her und Christian
Lämmle, VR-Präsident der Panolin Holding, staunt
noch heute: «Wir waren der Zeit wirklich weit voraus.» Unterdessen ist viel geschehen in Madetswil:
1984 folgten Christian und sein jüngerer Bruder
Patrick Firmengründer Bernhard Lämmle nach und
zusammen formten sie aus dem Kleinbetrieb, der
Garagen und Werkstätten mit Schmierstoffen für
Getriebe, Ketten, Motoren und Hydraulik­anlagen
versorgte, ein stark exportierendes Mittelstands­
unternehmen mit gut 100 Mitarbeitern.
Das Produktionsgebäude ist schmucklos,
aber technisch auf dem neuesten Stand. «Wir verarbeiten rund tausend chemische Zusatzstoffe»,
erklärt Christian Lämmle. Und diese sogenannten
Additive sind teuer. Als die Schweizerische Nationalbank am 15. Januar den Frankenkurs freigab,
berichtigte Panolin den Lagerwert noch am selben
Tag um einen siebenstelligen Betrag.
Aufwendige Logistik
«Ich halte hier die Stellung», scherzt
­ hris­tian Lämmle auf dem Weg ins Konferenz­
C
zimmer. Sein Bruder ist derweil ständig unterwegs.
Er betreut als VR-Präsident der Panolin Interna­
tional Inc. das Exportgeschäft. Unlängst hat ihm
Swiss mitgeteilt, er habe innert eines Jahres etwa
330 Stunden in der Luft verbracht.
Auf den unteren Etagen des dreistöckigen
Verwaltungsgebäudes liegen die Büros einer global operierenden Organisation. Von hier aus wird
der Verkehr mit Produktionspartnern auf drei Kontinenten gemanagt. Diese werden von Panolin mit
Schmierstoffessenzen beliefert, rühren vor Ort
­fertige Produkte an und halten sie in den Zoll­
freilagern verschiedener Hochseehäfen vorrätig.
Auch das Vertriebsnetzwerk wird von Madetswil
8 Wachstum im Ausland
aus betreut. Dazu zählen drei Tochterfirmen in
Schweden, Frankreich und den USA sowie die
Wiederverkaufsorganisationen in über 50 Ländern. Es handelt sich dabei in der Regel um lokale
Distributoren mit eigenen Servicekapazitäten.
«Unsere Logistik ist aufwendig», betont
Lämmle. Aber ohne geht es nicht. Denn Panolin
liefert mehr als einfach nur Schmierstoffe. Man
nimmt den Kunden – Infrastrukturbetreiber und
Transportunternehmen – auch die fachgerechte
Befüllung ihrer Maschinen und Anlagen ab.
Der Aufwand lohnte sich
Heute gilt das Rundum-sorglos-Paket aus
Produkt und Dienstleistung als das wichtigste
­Verkaufsargument der Lämmles. In den ersten Jahren der Exporttätigkeit war es indes mit einem er­
heblichen unternehmerischen Risiko verbunden.
Denn es ist eines, Schmierölfässer zu verschiffen,
und ­etwas völlig anderes, eine internationale Serviceorganisation zu unterhalten. «Aber wir waren
jung damals», erinnert sich der heute 63-jährige
Christian Lämmle. «Und wir wollten Gas geben.»
Der erste Zielmarkt war Deutschland. «Paddy
und ich frassen Tausende von Autobahnkilometern, wir putzten Klinken und schliefen wenig.»
Es war hart, aber der Aufwand hat sich gelohnt.
Die kleinen unbekannten Schweizer mit ihren
­bio­lo­gisch abbaubaren Hydraulikölen gewannen
Kunde um Kunde.
Zugute kam ihnen dabei das wachsende
Umweltbewusstsein in der Industrie: Am 24. März
1989 lief in Alaska der Öltanker Exxon Valdez auf
Grund und verursachte eine gigantische Umweltkatastrophe. «Von da an hatten wir es vor allem
bei Anlagen in Siedlungsgebieten oder in Wassernähe leichter», erzählt Lämmle.
Lukrative Nische
Global betrachtet, sind biologisch abbau­
bare Schmierstoffe noch ein vergleichsweise
teures Nischenprodukt. Aber der Markt wächst
und Panolin mit ihm. Und das langfristige Absatz­
potenzial ist erheblich.
Denn wo Kräfte übertragen werden, muss
geschmiert werden. Ohne die dünnen Ölfilme,
welche Kolben, Ketten oder Räder vor Verschleiss,
Überhitzung und Verschmutzung schützen, würde
die industrialisierte Welt buchstäblich stillstehen.
2014 lag die weltweite Jahresproduktion bei 44
Millionen Tonnen, in der Schweiz betrug der Verbrauch der Bevölkerung pro Kopf 7,5 Kilogramm.
Diese Volumina erklären, warum ein öko­
logisch orientierter Anbieter wie Panolin auch von
hohen Ölpreisen profitiert. In den Anfängen der
Exporttätigkeit lag der Preis pro Fass noch weit unter zehn Dollar. Um die Jahrtausendwende ging
das Zeitalter des billigen Öls zu Ende. Wirtschaftlich starke Länder wie Deutschland und die USA
legten staatliche Förderprogramme für Öle aus
Attraktive Absatzmärkte
Land
Erwartetes Wachstum
2016 (BIP real)
Indien
Malaysia
China
Indonesien
Philippinen
Israel
Thailand
Südkorea
Türkei
Schweden
Taiwan
Neuseeland
Australien
Südafrika
USA
7,60 %
4,20 %
6,50 %
5,60 %
5,50 %
3,20 %
4,10 %
2,90 %
3,30 %
3,20 %
2,90 %
2,40 %
2,60 %
2,10 %
2,80 %
Quelle: UBS CIO WMR Global Forecasts
Mehr als die Hälfte der Schweizer Exporte geht in die Euro­
zone, die 2016 real um 1,9 Prozent wachsen dürfte. Seit der
Freigabe des Frankenkurses
­gegenüber dem Euro erwägen
viele Schweizer Exporteure,
­vermehrt Märkte ausserhalb
der Eurozone zu bedienen.
Die Tabelle zeigt 15 Absatzmärkte mit überdurch­schnitt­
Die Additive machen den ­Unter­schied: Nach geheimen Rezep­turen
werden die Schmierstoffe von
­Panolin in Madetswil oder direkt
vor Ort gemischt.
lichem Wachstumspotenzial.
Die Reihen­folge der Länder
­ergibt sich aus der Gewichtung
von erwartetem Wachstum
und erwarteter Währungs­
aufwertung gegenüber dem
Franken. 2016 bieten Indien,
Malaysia und China die ­besten
Wachstumsaussichten.
9
Hydraulik weltweit
Nur in Motoren werden mehr
Schmierstoffe verbraucht als in
Hydraulikanlagen. Die biologisch abbaubaren Hydrauliköle
von Panolin gehen in drei
Märkte.
Brücken und Schleusen
Die Qualität der Hydraulik­
flüssigkeit beeinflusst die
­Effizienz der Kraftübertragung.
Das ­Öl sollte möglichst dünnflüssig sein, nicht lecken
und trotzdem gut schmieren.
Von nichts kommt
nichts: Für den Aufbau
der Marke Panolin
Greenmarine nehmen
die Lämmles viel Geld
in die Hand. So sichern
sie die Zukunft ihres
­Exportgeschäfts.
Baumaschinen und Kräne
Kein Bagger und kein Trax
ohne hydraulische Kraft­über­tragung. Bei mobilen
­An­wendungen zählt unter
­anderem die Temperatur­
beständigkeit der hydraulischen Flüssigkeit.
Schifffahrt
Grosse Schiffe sind vollgepackt
mit hydraulischen Systemen.
Sie bewegen die Schotten, die
Kräne, das Steuerruder und
als Drehmomentwandler auch
die Schiffsschrauben.
nicht fossiler Biomasse wie Raps oder Soja auf. Seit
2006 ist die B
­ eimischung nachhaltig produzierter
Basisöle bei Panolin Standard.
«Wir sind zwar klein», räumt Lämmle ein,
«aber ich denke, dass wir den Markt für abbaubare Schmierstoffe wesentlich mitentwickelt haben.
Dies vor allem, weil es uns gelingt, immer wieder
neue Geschäftspotenziale zu erkennen.» So wie
unlängst in den USA. Dort revidierte die ObamaRegierung das sogenannte «Vessel General Permit». Die neuen Bestimmungen traten 2013 in
Kraft und verschärften die Wasserschutzvorschriften für Schiffe, die amerikanische Häfen anlaufen
und dort Waren löschen, Treibstoff aufnehmen
oder überholt werden.
Happige Investitionen
Experten schätzen, dass rund die Hälfte aller
eingesetzten Schmiermittel über Verdunstung, Verbrennung oder Lecks in die Umwelt gelangt. Für
die Lämmles war klar: Die verschärften Zulassungsbestimmungen der Amerikaner schaffen bei Werften und Hafenbetreibern eine erhebliche Nach­
frage nach biologisch abbaubaren Schmierstoffen.
Panolin Greenmarine heisst das neue Sortiment für Hochseeschiffe und Hafenanlagen. Die
Marke soll weltweit zu einem Begriff werden und
langfristig Umsätze in der Grössenordnung von
25 Millionen Franken generieren.
Zu diesem Zweck tätigt Panolin zum ersten
Mal Vorinvestitionen in Werbung und Personal.
Namentlich in Grossbritannien, den USA und
­Lateinamerika wurden neue Vertriebsmitarbeiter
eingestellt. Genaue Zahlen mag Lämmle nicht nennen: Man habe zwischen einer und zwei ­Millionen
Franken budgetiert.
Viel Geld für Panolin. Aber für internationale Werbekampagnen und spektakuläre Messeauftritte wird es trotzdem nicht reichen. Die Hauptlast
des Exportgeschäfts wird weiterhin auf den Inhabern ruhen. Von ihrem Verkaufsgeschick wird es
abhängen, wie schnell Panolin im neuen Geschäft
Fuss fassen kann. Genau wie damals, als Christian
und Patrick Lämmle die deutschen Autobahnen
auf und ab fuhren.
Kontakte entscheidend
«Der persönliche Kontakt zu den Schlüsselkunden ist matchentscheidend für ein Mittelstandsunternehmen, das mit innovativen Produkten punkten muss», weiss Christian Lämmle. So
sieht das auch sein Bruder Patrick. Er schaltet sich
telefonisch aus den Räumen der Panolin America
Inc. in Ventura, Kalifornien, zu. Eben kam der Leiter des internationalen Geschäfts aus Asien und
wird erst in 14 Tagen wieder in Madetswil eintreffen. Die stetige Reiserei schlaucht, aber klagen
mag Patrick Lämmle nicht. «Im Exportgeschäft ist
es wie im Leben: Von nichts kommt nichts.»
•
10 Wachstum im Ausland
Die dritte Generation am Werk
Tim Lämmle Der Sohn von
Patrick Lämmle führt die Panolin
America Inc. Der 26-Jährige
über den amerikanischen Markt
und über seine beruflichen
­Perspektiven im Familienbetrieb.
Wie bearbeitet man einen Markt in einem
Land mit 50 Staaten und 320 Millionen
­Einwohnern?
Tim Lämmle: Der Anfang war hart.
Die Entscheidungsträger in der Maschinen-,
Bau- und Rohstoffindustrie sind zwischen
45 und 55 Jahre alt. Da wollte lange niemand
mit einem Jungspund wie mir über umwelt­
schonende Schmierstoffe reden. Ich stand oft
vor ver­schlossenen Türen.
Was geht einem in einer solchen Situation
durch den Kopf?
TL: Was mache ich bloss falsch? Aber mein
Vater und mein Onkel Christian haben mir immer
gut zugeredet und mich aufgebaut.
Hat es gewirkt?
TL (lacht): Es sieht ganz so aus. Wir machen
Fortschritte und steigern unseren Umsatz hier
Jahr für Jahr im zweistelligen Prozentbereich.
Worin besteht derzeit Ihre ­Haupt­aufgabe?
TL: Meine Hauptaufgabe besteht darin, das
Unternehmen zu führen und für weiteres
Wachstum vorzubereiten. Ziele müssen definiert,
kommuniziert und der Weg dahin muss überwacht werden. Wir haben im Moment fünf Mitarbeiter und werden noch in diesem Jahr zwei
bis drei weitere Stellen besetzen.
Wie sehen Ihre persönlichen Pläne aus?
TL: Ich werde Anfang 2017 ins Stammhaus in
Madetswil zurückkehren und eine Weiterbildung antreten. Meine Rolle wird es sein, meinen
Vater, der Panolin International Inc. leitet, im
­täglichen Geschäft zu entlasten.
Ist vorgesehen, dass Sie dereinst auch
seinen Job übernehmen?
TL: Sie sprechen unsere betriebliche Nachfolgeregelung an. Wir gehen davon aus, dass mein
Cousin Silvan, der heute das Schweizer Geschäft
führt, die Gesamtleitung der Panolin AG übernehmen wird. Meine Cousine Sarah MohrLämmle wird weiterhin die Produktion unter sich
haben. Was mich betrifft, so ist vorgesehen,
dass ich nach Abschluss meiner Weiterbildung in
die Fussstapfen meines Vaters treten werde.
•
11
«Gefragt ist Expertise vor Ort»
Das Tessiner Ingenieurbüro Lombardi AG ist weltweit auf Wachstumskurs.
Jost Dubacher (Interview), Anne Gabriel-Jürgens (Bild)
Herr Bremen, was sagen Ihnen die Namen
Othmar Ammann und Maurice Koechlin?
Roger Bremen: Der eine hat den Bau
der Golden Gate Bridge geleitet, der andere den
­Eiffelturm konstruiert.
Profitieren Sie als Schweizer ­Ingenieurfirma
von diesen Vorgängern auf dem Weltmarkt?
RB: In einem gewissen Sinn schon, aber man
muss wissen, dass sich die internationale ­
Bauindustrie – namentlich der Bau von Infrastrukturprojekten – seither radikal verändert hat.
Inwiefern?
RB: Giovanni Lombardi, der Gründer unseres
Unternehmens, war ein Meister seines Fachs.
­Seine Erfahrung beim Bau von Staumauern
war international gefragt. Auftraggeber waren
gemeinhin Behörden oder Staatsbetriebe. In den
90er-Jahren wandelte sich das Bild: Viele Länder
beauftragten angesichts wachsender Staats­
schulden private Konzessionäre mit dem Bau
neuer Kraftwerke und Transportinfrastrukturen.
Den Bau und die schlüsselfertige Ausführung
übernahmen Generalunternehmer (GU).
Im Hochbau spielen Generalunternehmen
seit Langem eine wichtige Rolle. Was
­ver­ändert sich dadurch für die Ingenieure?
RB: Die Bedürfnisse eines GU unterscheiden
sich markant von denjenigen eines öffentlichen
Bauherrn. Erstgenanntem liegt an einer lang­
fristigen Optimierung des Bauvorhabens, Letzterer schaut in erster Linie auf Kosten und Termine.
­Alles geschieht kurzfristiger, projektiert wird
praktisch während der Bauphase. Dies führt
dazu, dass wir mit unserer Expertise vor Ort sein
­müssen. Darauf reagieren wir mit dem Aufbau
von ­Auslandsniederlassungen.
1997 nahm die Lombardi I­ngegneria Srl
in Mailand ihren Betrieb auf. Dann dauerte
es fast zehn Jahre, bis Sie die nächste
­Auslandsdépendance gründeten. Warum?
RB: Das stimmt so nicht ganz. Wir gingen in
dieser Zeit Minderheitsbeteiligungen ein,
aus d
­ enen wir aber nach einigen Jahren wieder
ausgestiegen sind. Es hat einfach organisatorisch nicht geklappt. Wir mussten lernen, dass
wir als Schweizer Dienstleister im Ausland
nur erfolgreich sein können, wenn wir unseren
charakteristischen Lombardi-Geist rüberbringen.
Aus genau diesem Grund arbeiten wir heute
nur noch in Ausnahmefällen mit Freelancern.
Tessiner Italianità als Türöffner in Lateinamerika: Roger Bremen, Generaldirektor der
Lombardi AG und Präsident der Lombardi Holding, am Stammsitz in Minusio.
12 Wachstum im Ausland
Dadurch steigen naturgemäss die Lohnund übrigen Fixkosten. Wie finanzieren Sie
Ihre internationale Expansion?
RB: Die Kosten steigen zwar, aber nur
­kurz­fristig. Wir gehen davon aus, dass eine
Nieder­lassung innert zwei bis drei Jahren die
Gewinnschwelle erreicht und dann zum Erfolg
der Gruppe beiträgt. Dafür sind kompetente
und zielstrebige Niederlassungsleiter unerlässlich.
Roger Bremen
Der 52-jährige Bauingenieur
studierte an der ETH Lausanne
und stieg 1990 bei Lombardi
ein. Heute ist er General­
Bei produzierenden KMU geht die inter­na­
tionale Expansion oft mit einer Fokussierung
auf die Kernkompetenzen einher.
Gab es bei Lombardi auch eine solche Phase
der strate­gischen Neuausrichtung?
RB: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht,
ganz klar. Vor fünf Jahren haben wir unsere
­Aktivitäten im Hochbau und im Bau von Kanalisationen international eingestellt. Seither arbeiten
wir nur noch auf den beiden Gebieten Wasserkraft und Transport, wozu wir die Planung und
Bau­begleitung von Brücken und Tunneln zählen.
direktor des Stammhauses und
Verwaltungsratspräsident
der Lombardi Holding, zu der
die Auslandstöchter gehören.
Lombardi AG
Gegründet wurde das Inge­
nieurbüro 1955 von Giovanni
Lombardi, dem Vater von CVPStänderat Filippo Lombardi.
Die Lombardi AG hat sich auf
Wasserkraftwerke sowie auf
Strassen-, Brücken- und Tunnel-
Die Freigabe des Frankenkurses im Januar
macht vielen exportorientierten Firmen
zu schaffen. Wie gehen Sie mit dem starken
Franken um?
RB: Die Frankenaufwertung wird in unserer
­Erfolgsrechnung Spuren hinterlassen. Ausserdem spüren wir einen erhöhten Preisdruck. ­
Denn g
­ ewisse hoch spezialisierte Dienstleistungen erbringen wir nach wie vor aus der Schweiz;
so haben wir nur einen Felsmechaniker mit
30 Jahren ­Berufserfahrung auf der Lohnliste
und dieser arbeitet in Locarno. Aber umgekehrt
hilft uns die Tatsache, dass die Hälfte unserer
350 Mitarbeiter im Ausland stationiert ist und in
lokaler Währung entlöhnt wird. Dadurch haben
wir ein natürliches Hedging.
bau spezialisiert. Schon in den
90er-Jahren übergab der Patron
die Firma an seine leitenden
Mitarbeiter. 2014 erzielte die
Lombardi Holding mit 350 Beschäftigten einen Umsatz
von 43 Millionen Franken.
Projekte rund um die Welt
Transport
Heute unterhält Lombardi acht Nieder­
lassungen in Europa, Lateinamerika und
­Indien. Planen Sie die Gründung weiterer
Tochterfirmen?
RB: Wir schauen immer, wo sich neue Marktchancen auftun könnten. Aber im Moment konzentrieren wir uns weniger auf die geografische
Expansion. Vielmehr erweitern wir unsere Dienstleistungspalette und stärken Marktpositionen
an Orten, an denen wir bereits präsent sind. Wir
wollen mit unseren Leistungen den ganzen Lebenszyklus eines Infrastrukturprojekts abdecken.
– Alptransit Gotthard
Was darf man sich darunter vorstellen?
RB: In unseren europäischen Niederlassungen
geht der Trend eindeutig in Richtung Betrieb.
Wir versuchen das Projektgeschäft mit langfristigen Serviceaufträgen zu ergänzen.
Wasserkraft
– Brenner-Basistunnel
– Lyon–Turin-Basistunnel
– Agua Negra Trasandino
(Argentinien / Chile)
– Follo Line (Norwegen)
– Linth-Limmern-Pumpspeicherwerk (Schweiz)
– Toachi-Pilatón-Wasserkraftwerk (Ecuador)
– Cerro-del-Águila-Wasser-
Können Sie uns ein Beispiel nennen?
RB: Seit zwei Jahren sind wir auch in Belgien
­aktiv. Dort überwachen 22 Lombardi-Mitarbeiter
rund um die Uhr die Tunnel auf dem Autobahnring von Brüssel. Sie sind dort als Betreiber für die
gesamte Verkehrssicherheit verantwortlich.
•
kraftwerk (Peru)
– Nenskra-HPP-Wasserkraftwerk (Georgien)
– Cambambe-Wasserkraftwerk (Angola)
13
Wo wächst
die Schweiz?
Das Wachstumsdreieck
Je wettbewerbsfähiger ein Kanton ist, desto
eher kann er seine Wirtschaftsleistung nachhaltig
steigern. Im Kantonalen Wettbewerbsindikator
(KWI) ermittelt UBS periodisch das Wachstumspotenzial der 26 Kantone. In der jüngsten Auflage
des KWI schwingt Zug obenaus, gefolgt von Zürich
und Basel-Stadt. Dieses Trio bildet das Schweizer
Wachstumsdreieck, dessen Wirtschaft bis 2025
um mehr als 25 Prozent zulegen könnte. Am hin­
teren Ende der Skala finden sich die Kantone Jura,
Uri, Wallis und Graubünden. Sie wachsen wohl
auch in Zukunft nur unterdurchschnittlich.
Der KWI errechnet sich mithilfe von mehr als
50 Faktoren, die zu zehn Säulen zusammengefasst
und dann zu einer Gesamtrangliste aggregiert
werden. Von den zehn Säulen haben wir sechs
heraus­gepickt, welche das Wachstumspotenzial
der ­Kantone veranschaulichen.
SH
61,5
BS
84,5
ZH
TG
92,3
BL
65,8
79,2
AG
82,2
JU
32,7
ZG
SG
100,0
65,7
SO
AR
62,2
AI
Mehr auf ubs.com/kantonalerwettbewerbsindikator-de
58,6
65,1
SZ
LU
51,4
71,8
65,7
64,6
die wichtigsten Handelspartner
bestimmt. Vorn liegen BaselStadt, Neuenburg und Zug.
Am geringsten ist die Dynamik
in Glarus, Graubünden und Uri.
Innovation
Die Anzahl der Beschäftigten
in Forschung und Entwicklung,
von Patentanmeldungen und
Firmengründungen fördern
die Wettbewerbsfähigkeit. Der
innovativste Kanton ist B
­ asel-­
Stadt, gefolgt von Zug, Genf
und Neuenburg.
nehmen auf Standortsuche
50,0
an – oder schreckt sie ab. Am
63,5
FR
die ansässigen Branchen und
preise, Steuersätze lockt Unter-
GL
OW
VD
wird durch die Aussichten für
Kosten wie Mieten, Energie-
81,0
BE
Der kantonale Wachstumspfad
Die Höhe der ortsgebundenen
NW
NE
Dynamik
Kostenumfeld
79,1
81,3
Säulen des Wachstums
günstigsten sind die beiden
Appenzell und Nidwalden.
UR
38,0
Erreichbarkeit
Die Nähe zu Flughäfen und
GR
Universitäten sowie zu Be-
44,1
schaffungs- und Absatzmärkten begünstigt das Wachstum.
Sehr gut aufgestellt sind BaselStadt, Genf und Zürich, am
TI
53,9
GE
weitesten abgelegen sind
65,9
Graubünden, Wallis und Uri.
Humankapital
VS
42,7
Die lokale Verfügbarkeit von
Fachkräften ist ein zentraler
Wachstumstreiber. Die besten
Bedingungen bieten Zug,
Skala des Wachstums
Welcher Kanton wächst am stärksten?
Wer leidet an Strukturschwäche?
Die Topografie des Wachstums.
Adrian Roost und Elias Hafner (Text) und Raffinerie (Illustration)
14 Wachstum der Kantone
Pro Säule des Kantonalen Wettbewerbsindikators (KWI) erhält der Kanton mit der höchsten
Bewertung zehn, derjenige mit der tiefsten Bewertung null Punkte.
Die normierte Summe der Bewertungen
der zehn Säulen ergibt die Rangliste des KWI: Zug
liegt mit dem Maximum von 100 Punkten auf
Rang 1, der Jura mit 32,7 Punkten auf Rang 26.
Die drei­dimensionale Schweizer Karte visualisiert
die Wachstumsaussichten der Kantone. So liegt
der höchste Punkt des Landes nicht auf der
Dufour­spitze, sondern im Kanton Zug.
Dynamik
Innovation
Kosten­umfeld
Erreichbarkeit
Human­kapital
Zürich und Basel-Stadt. Schlusslichter sind Glarus, Jura
und Appenzell Innerrhoden.
Finanzspielraum
Wachstumsbedingungen lassen
sich am besten mit gesunden
Finanzen bei wenig Schulden
verbessern. Den grössten Spielraum haben Appenzell Inner-
ZG
100,0
Finanz­spielraum
rhoden, Zug und Glarus. Am
Kanton
eingeschränktesten sind Genf,
KWI-Gesamtwert
Neuenburg und Jura.
15
«
Wichtige Trümpfe
stechen nicht mehr»
Christine Novakovic diskutiert mit
den ­Unternehmern Hans Grunder und
Thomas Holenstein über die Folgen
der G
­ lobalisierung und die Notwendigkeit
einer staatlichen Industriepolitik.
Jörg Becher, Adrian Roost (Interview) und Jos Schmid (Bilder)
Der Niedergang des Industriestandorts
Schweiz wurde schon oft herauf­beschworen – und ebenso oft wieder
vertagt. Wie ernst ist die Lage?
Hans Grunder: Die Situation, in der wir
heute stecken, ist bedrohlicher, als viele
glauben. Kurzfristig betrachtet, sind die Auf­
tragsbücher der Schweizer Firmen zwar noch
immer relativ gut gefüllt. Was die Zukunft
angeht, habe ich hingegen kein gutes Gefühl.
Hans Grunder ist Gründer und
Chef der Ingenieurunternehmung Grunder Ingenieure AG.
Seit 2007 amtet er als Nationalrat
(SVP, dann BDP) und war von
2008 bis 2012 Präsident der BDP.
Thomas Holenstein ist Partner
und Chef der Unternehmens­
beratung Generis AG. 1997 bis
2015 war er Wirtschaftsför-
Was veranlasst Sie zur Skepsis?
HG: Die schleichende Verlagerung von Arbeits­
plätzen ins Ausland, die mit der Frankenstärke
einhergeht, ist für den Wirtschaftsstandort
Schweiz eine Riesengefahr. Zahlreiche Firmen
tun dies heute im Stillen, ohne es an die grosse
­Glocke zu hängen. Ich bezweifle, dass die
Öffentlichkeit diesen Exodus bereits in seinem
ganzen Ausmass realisiert hat.
Christine Novakovic: Betrachtet
man die aktuelle Erwerbstätigenstatistik, so
könnte man meinen, dass in den letzten
Jahren nichts Schlimmes passiert ist. Man könnte
fragen: «Was soll die Aufregung? Es herrscht
doch nach wie vor Vollbeschäftigung.» Schaut
man sich die Zahlen jedoch genauer an, wird
klar, dass die Beschäftigtenzahl in der Privat­
wirtschaft heute auf dem Niveau von 1991 liegt.
Geschrumpft ist vor allem die Industrie. In der
öffentlichen Verwaltung dagegen stieg die Zahl
derer des Kantons Schaffhausen,
der einzige in der Schweiz
mit ­einem privatwirtschaftlichen
Mandat. Heute berät er
­Schweizer KMU bei ihren Akti­vi­täten in China.
Christine Novakovic leitet nach
einer internationalen Bank­
der Beschäftigten im gleichen Zeitraum
um 41 Prozent. Wir müssen Sorge tragen, dass
die Erwerbstätigkeit in der wertschöpfenden
Industrie wächst und nicht nur in der Ver­
waltung oder im Sozial- und Gesundheitswesen.
HG: Dieser kontinuierliche Aufbau von
­Ver­waltungsstellen bereitet mir grosse Sorgen.
Wenn wir es fertigbringen, innerhalb von
vier Jahren 26 000 neue Stellen in der Verwal­
tung zu schaffen, dann bewegen wir uns –
salopp gesagt – in Richtung Griechenland. So
etwas schlägt sich nieder, und zwar nicht
nur in den Lohnkosten des Bundes, sondern
auch in der Wirtschaft, welche all die zusätzlich
geschaffenen Gesetze und Verordnungen
­auszubaden hat. Ich halte diese Entwicklung für
absolut fatal. Wenn es die Politik nicht schafft,
hier das Ruder rasch und bestimmt herum­
zureissen, sehe ich schwarz für die Zukunft des
Wirtschaftsstandorts Schweiz.
karriere bei UBS seit 2011 den
Bereich Firmen- und institu­
tionelle Kunden. Seit 2014 ist sie
auch Chefin der Investment
Bank Schweiz.
Herr Holenstein, teilen Sie diese Besorgnis?
Thomas Holenstein: Absolut. Die
an­haltende Frankenstärke macht einer wachsen­
den Zahl von Exportfirmen ernsthaft zu schaffen.
Die betroffenen Unternehmer fühlen sich von
der Politik im Stich gelassen. Dabei ist der über­
bewertete Franken nicht das einzige Problem.
Berechtigte Sorgen machen sich viele Unterneh­
mer auch über die bevorstehende Reform der
Unternehmenssteuer und den zu erwartenden
Die Politik muss
“sich
vermehrt die
Frage stellen, wie der
Schweizer Wirt­
schaftsstandort unter
den veränderten
Rahmenbedingun­
gen prosperieren
kann.
”
Christine Novakovic, Leiterin
UBS Firmen- und institutionelle
16 Standort Schweiz wohin?
Kunden und Investment Bank
Schweiz
Fachkräftemangel. Ich könnte Ihnen eine ganze
Reihe von Firmenchefs aufzählen, die ihrer
­früheren Überzeugung untreu geworden sind
und sich von der Schweiz abwenden, um
das langfristige Überleben ihres Unternehmens
zu sichern.
Schweizer Firmen passen sich den durch
die Globalisierung veränderten
­Rahmenbedingungen an. Werten Sie das
nicht positiv?
CN: Wenn sich Firmen der Globalisierung stel­
len und mit ihrem Geschäft ins Ausland expan­
dieren, verschiebt sich damit auch ihre Wert­
schöpfungskette. Bestimmte Produk­tionsschritte
finden nicht mehr hierzulande statt, sondern
anderswo auf der Welt. Dieser Prozess lässt sich
schwer aufhalten. Anstatt ­darüber zu klagen,
sollte man sich in der Politik vermehrt die Frage
stellen, wie der heimische Wirtschaftsstandort auch unter den veränderten Rahmenbedin­
gungen prosperieren kann – zum Beispiel
über F­ orschungs- und Entwicklungsausgaben,
die weiterhin in der Schweiz getätigt werden,
oder über Dividendenausschüttungen und
Ge­winnsteuer­erträge, die hier anfallen, obschon
die Arbeitsplätze anderswo sind.
Der kontinuierliche
“Aufbau
von Verwal­
tungsstellen bereitet
mir grosse Sorgen.
Hans Grunder, Unternehmer
”
und Nationalrat BDP
übergeordnete
“Ziel Dasbesteht
nicht
in der ­Auslagerung,
sondern im langfristigen Erhalt von
Arbeitsplätzen.
Thomas Holenstein,
18 Standort Schweiz wohin?
”
­Unter­nehmer und ehemaliger
Wirtschaftsförderer
Wie gross ist der politische Handlungsbedarf?
HG: Wir haben es mit einer Kumulation
von Problemen und Negativnachrichten für
die Schweizer Wirtschaft zu tun. Die damit
­ver­bundene Unsicherheit ist Gift für den Wirt­
schaftsstandort – vor allem auch in Bezug
auf die Neuansiedlung von Unternehmen.
­W ichtige Trümpfe der Schweiz wie Rechts­
sicherheit und Planungssicherheit stechen nicht
mehr. In Kom­bination mit der Währungs­
problematik ergibt sich daraus ein gefährliches
Gemisch. Vor diesem Hintergrund kann
ich nicht verstehen, dass man in Bern diese
­Fragen auf die lange Bank schiebt und nicht ver­
sucht, möglichst schnell Klarheit zu schaffen.
CN: Namentlich die Unklarheit beim Verhältnis
zur EU und bei der künftigen Ausgestaltung
des bilateralen Wegs hat dazu geführt, dass
die Neuansiedlung ausländischer Unternehmen
stark zurückgegangen ist. Früher war die
Schweiz einer der gesuchtesten Standorte welt­
weit. Das hat sich in den letzten Jahren ge­ändert,
insbesondere weil die Planungssicherheit und
Berechenbarkeit auf rechtlicher und politischer
Seite abgenommen hat.
Benötigen kleine und mittlere Betriebe
in dieser Situation staatliche Hilfe?
TH: Es führt kein Weg daran vorbei, dass
eine wachsende Zahl von Schweizer KMU in
­Schwellenländern wie China, Indien oder
­Bra­silien Fuss fasst und lernt, dort zu lokalen
Bedingungen konkurrenzfähig zu produzieren.
Ein Teil des ­Geldes, das sich im Ausland ver­
dienen lässt, fliesst an die Mutterhäuser zurück
und ermöglicht es so, Arbeitsplätze in der
Schweiz zu erhalten. Hier müsste eine zeit­ge­
mäs­se Standortförderung ansetzen. Das über­
geor­dnete Ziel besteht nicht in der Aus­lagerung,
sondern im langfristigen Erhalt von Arbeits­
plätzen in der Schweiz. Dies so zu kommunizie­
ren, dass es weder falsch verstanden noch
­populistisch ausgeschlachtet wird, erscheint
mir allerdings äusserst schwierig.
Wie könnte der Staat die KMU wirkungsvoll
unterstützen?
TH: Pfannenfertige Rezepte gibt es keine.
Umso mehr sollten wir beginnen, uns Gedanken
darüber zu machen. Anstatt wie heute Hunderte
von Millionen Franken in ausländische Aktien
zu investieren, könnte man etwa die Schweizeri­
sche Nationalbank dazu verpflichten, einen
begrenzten Teil ihrer Reserven in mittelständische
Betriebe im Inland zu investieren. Eine andere
Idee wäre die Schaffung von Schweizer Industrie­
parks im Ausland. Angeschoben durch die
öffentliche Hand, könnten sich dort verschiedene
Firmen in einem Cluster vereinen und gegen­
seitig von ihrer Auslandserfahrung, ihren
­Beziehungen und ihrem länderspezifischen
Know-how profitieren.
Neu angesiedelte
­ausländische Firmen in
der Schweiz
2014
2013
2012
274
780
298
983
315
1107
2011
391
2059
2010
379
2431
Quelle: BfS, UBS CIO WMR
Neu angesiedelte Firmen
Arbeitsplätze der n
­ eu
­angesiedelten Firmen
Der Glanz verblasst: Noch
vor ein paar Jahren war
die Schweiz als Standort für
ausländische Unternehmen
sehr beliebt. Doch die Zahl
der Neuansiedlungen und
die von neu angesiedelten
­ausländischen Unternehmen
­ge­schaffenen Arbeitsplätze
­gehen seit Jahren deutlich
Wer würde dabei die Moderatorenrolle
­übernehmen?
TH: Warum nicht die Banken, die über
das nötige Know-how und einen riesigen Pool
an Spezialisten verfügen? Ich verstehe nicht,
warum gerade die Schweiz, die über eine der
weltweit am besten entwickelten Finanz­
industrien verfügt, es bisher nicht verstanden
hat, diese mit der staatlichen Exportförderung
zu verknüpfen.
CN: Es stimmt, dass die Schweizer Finanz­
industrie im internationalen Vergleich gut auf­
gestellt ist, vor allem im Investment Banking
und im Wealth Management der beiden
Grossbanken. Tatsache ist aber auch, dass es
in der Schweiz keine einzige Bank gibt –
nicht ­einmal UBS –, die im Firmenkunden­
geschäft wirklich global agiert. Dies im Unter­
schied zu etlichen amerikani­schen und auch
europäischen Mitbewerbern. Wir haben darin
eine Lücke er­kannt und sind daran, diese
zu schliess­en. UBS verfügt heute in Hongkong,
Singapur, Frankfurt und New York über
spe­zialisierte Teams, die gerade auch für KMUKunden den Zahlungsverkehr durchführen sowie ­
Handels- oder Exportfinanzierungen anbieten.
­zurück.
•
19
C
ash is King
Die flüssigen Mittel sind das Element, welches ein
Unternehmen am Laufen hält. Mit ihnen werden
Rechnungen beglichen und Löhne bezahlt. Sie sind
das, was man in der Hand hat, um seine Verpflich­
tungen zu erfüllen. Das setzt zwingend voraus, zu
wissen, wie viel Geld heute und in absehbarer
Zeit im Unternehmen zur Ver­fügung steht. Kurz:
Cash is King.
Doch mit der Liquidität ist es so eine Sache.
Ihre tatsächliche Bedeutung offenbart sich ­meistens
erst dann, wenn sie knapp wird. Ein ­Unternehmer
hat den Ertrag und Gewinn im Fokus seiner Ge­
schäftstätigkeit – die Liquidität wird normaler­
weise als Folge davon angesehen. Nur: Ertrag und
Gewinn allein sind noch kein Garant für genügend
liquide Mittel.
Mit einem Liquiditätsmanagement können
die effektiven Geldmittel geplant und gesteuert
werden und man kann dadurch für Transparenz
sorgen. Das ist besonders wichtig für Firmen, die
lange Durchlaufzeiten bei der Produktion oder bei
Projekten haben. Eine Maschine herzustellen oder
auch eine Software zu entwickeln, braucht einiges
an Vor­leistungen und kostet zunächst einmal. Bis
der Auftrag dann endgültig beglichen wird, kön­
nen Monate bis Jahre vergehen.
Liquiditätsmanagement ist überlebens­
wichtig, vor allem in schwierigen
­Zeiten. Unser Experte weiss, was zählt.
Mehr Handlungsspielraum
Die flüssigen Mittel werden dabei losgelöst
von normalen Buchhaltungsprozessen erfasst. Die­
se stellen die effektiven Zahlungsströme – Ein- und
Ausgänge – auf einer Zeitachse über ein Jahr dar.
Die Erhebung erfolgt monatlich oder sogar wö­
chentlich. Das sollte akribisch bis aufs Produkt und
die einzelne Rechnung hinunter und sehr ehrlich
gemacht werden: Luft und Hoffnung haben in der
Liquiditätsplanung nichts verloren.
Der Aufwand lohnt sich. Liquiditätsmanage­
ment schafft Klarheit und vergrössert den Hand­
lungsspielraum. Denn gerade heute ist ein Unter­
nehmen immer wieder mit Unvorhergesehenem
konfrontiert. Anfang 2015 etwa, nach der Auf­he­
bung des Mindestkurses, war eine in Euro ausge­
stellte Rechnung auf einen Schlag mehr als zwölf
Prozent weniger wert.
Liquidität ist das Lebenselixier eines Unternehmens: Die ­
Geld­flüsse zu planen und zu steuern, bewahrt vor plötzlichen
­Eng­pässen und sichert das Überleben der Firma.
20 Liquiditätsmanagement
Foto: Patrick Hari, Porträtillustration: Gregory Gilbert-Lodge
Effekte der Bilanz
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
schieben viele Akteure ihre Zahlungen hinaus. Da
hilft der zukünftige Gewinn auf dem Auftrag
nichts, wenn heute das Geld auf dem Konto fehlt.
Wenn Kunden die Forderungen erst in 90 Tagen
zahlen, der Unternehmer seine Rechnungen aber
in 15 Tagen begleicht, dann entsteht eine Lücke
von 75 Tagen. Der Unternehmer spielt in dieser
Phase quasi die Bank für den Kunden.
Das ist übrigens auch ein treffendes Beispiel
dafür, dass in die Liquidität auch Effekte der Bi­
lanz, und zwar des Umlaufvermögens, einflies­
sen. Genauso wie auch das in der Bilanz als Wert
verbuchte Lager einen Einfluss auf die Liquidität
­haben kann, denn beim Verkauf von gelagerten
Produkten entsteht Cash. Und schlussendlich sind
die eingehenden Zahlungen ein Ertragseffekt auf
die Liquidität.
Risiken erfassen
Eine sorgfältige Liquiditätsplanung kann aber
noch mehr bewirken. Mit sogenannten Sensiti­
vitätsanalysen können Szenarien abgebildet wer­
den, die mögliche Risiken aufzeigen: Was würde
mit den eigenen flüssigen Mitteln passieren, wenn
in den nächsten Monaten der Kunde XY Konkurs
­ginge? Wenn ein erwarteter Auftrag nicht ein­
treffen oder wenn sich die Währungs­s ituation
verändern würde?
Es gibt Frühwarnindikatoren, die auf mög­
liche zukünftige Engpässe hinweisen können. Wenn
beispielsweise die Auftragseingänge zurückgehen,
die Margen sinken oder Preisverhandlungen schwie­
riger werden. Oder wenn eigene Rechnungen nicht
mehr so einfach bezahlt werden können und Lie­
feranten auf Vorauszahlung beharren. Wichtig ist,
die wirtschaftliche Lage – dazu gehört auch die
Zahlungsmoral – von K
­ unden und Wettbewerbern
zu beobachten.
Luft und Hoffnung
“haben
in der Liqui­
ditätsplanung nichts
verloren.
”
Patrick Forte ist Leiter Unternehmenskunden Region
­Zentralschweiz. Vor seiner
Zeit bei UBS begleitete
er Indus­trieunternehmen in
Turnaround-Phasen.
Fachbegriffe
­Liquiditätsmanagement:
Liquiditätsmanagement
Massnahmen und Aufgaben
zur Sicherung und aktiven
Rasch handeln
Steuerung der Liquidität,
Bei ersten Anzeichen eines Engpasses gilt
es, schnell zu handeln. Jetzt müssen Massnahmen
eingeleitet werden, um Cash zu beschaffen und
Abflüsse zu reduzieren. Mit Debitoren-KreditorenManagement, Lagerabbau und Sparmassnahmen
im Einkauf kann am ehesten reagiert werden. Es
empfiehlt sich übrigens auch, bei den ersten Anzei­
chen mit der Bank zu sprechen. Denn ist die Liqui­
ditätskrise erst da, besteht praktisch kaum noch
Handlungsspielraum.
Das Wichtigste am Liquiditätsmanagement
ist jedoch die entsprechende Einstellung jedes Ein­
zelnen im Unternehmen. Auch wenn die Verant­
wortung beim Geschäftsführer oder Finanzchef
liegt: Alle Mitarbeitenden müssen beim Liquidi­
tätsmanagement mitmachen. Der Einkäufer soll­
te haushälterisch denken, der Verkäufer auf die
Marge achten. Denn es zählt jeder Franken, der
aus­gegeben und eingenommen wird. •
die Bargeld, Bankguthaben,
Checks oder Wertpapiere sowie
Halb- und Fertigprodukte
­umfassen. In der Planung werden Zahlungseingänge und
-ausgänge auf einer Zeitachse
als Status in der Gegenwart
festgehalten und auf 12 Monate hinaus fortgeschrieben.
Sensitivitätsanalyse
In die Liquiditätsplanung
­werden Szenarien eingebaut,
um zu testen, wie und in
­welchem Ausmass diese die
­zukünftigen flüssigen Mittel
beeinflussen könnten – also
wie anfällig das System für
plötzliche Veränderungen ist.
Management von Kreditoren
und Debitoren
Die Liquidität lässt sich kurz­
fristig verbessern, indem For­
derungen von Kreditoren, etwa
Lieferanten, später beglichen
und zugleich die eigenen
­Leistungen schneller zu Geld
gemacht werden. Das birgt
aber Risiken und ist am besten
im Gespräch mit Kreditoren
und Debitoren umzusetzen.
21
Schneller, als man meint
Sie arbeiten rasch und präzis – und bieten T oppreise. Die Genfer Contact Stores SA
braucht eine Bank, die da mithalten kann.
Kaspar Meuli (Text) und Cédric Widmer (Bilder)
Bei so viel Tempo kann einem schwindlig werden.
Innert weniger Monate hat sich der Umsatz der auf
Sonnenschutzeinrichtungen spezialisierten Genfer
Firma Contact Stores verdoppelt. Auf einmal sind
die Auftragsbücher für ein Dreivierteljahr voll und
der 2011 als Einmannbetrieb gestartete Storen­
bauer hat es mit Arbeiten im Wert von bis zu einer
halben Million Franken zu tun.
In dieser Situation kam die Ankündigung des
neuen Online-Antrags für KMU-Kredite von UBS
für Firmengründer Durim Lika wie gerufen. «Wir
hatten gerade besprochen, dass es in einer Wachs­
tumsphase von Vorteil sein könnte, über eine Kre­
ditlimite zu verfügen.» Nicht etwa weil es Contact
Stores an Liquidität fehlte, sondern als Vorsichts­
massnahme, sollte sich einer der Kunden mit dem
Bezahlen einmal etwas mehr Zeit lassen.
Denn die Firma muss jederzeit flüssig sein,
um Sonnenschutzelemente einkaufen und die
Löhne bezahlen zu können. «Auch wenn man den
Kredit letztlich gar nie braucht», ergänzt Ilir Bun­
jaku, der beim Storenbauer für die Finanzen zu­
ständig ist. «Man fühlt sich damit abgesichert.»
Verblüfft, wie rasch es ging
Darum stellten die Verantwortlichen von
Contact Stores bei ihrer Bank umgehend einen
­Antrag für einen Kontokorrentkredit KMU über
50 000 Franken – und zwar online in UBS ­e-banking
und mit minimalem Aufwand (siehe Box). Danach
ging alles bemerkenswert schnell. «Noch am sel­
ben Tag rief uns unser Kundenberater an», erinnert
sich Durim Lika. «Zwei Tage später war der Vertrag
unterschrieben.» Ilir Bunjaku ergänzt: «50 000
Franken sind für unsere Firma nicht viel Geld. Aber
es gibt Luft, zum Beispiel beim Be­zahlen der Löh­
ne.» Und ein gutes Gefühl.
Den beiden Jungunternehmern ging es bei
ihrem Kreditantrag nämlich gar nicht nur ums Geld.
Sie wollten herausfinden, wie sie als kleiner Kunde
von einer grossen Bank behandelt werden. «Wir
waren verblüfft über die speditive, sympathische
und professionelle Art der Zusammenarbeit», ver­
rät Durim Lika rückblickend.
Über den Preis zum Erfolg
Günstige Preise und kurze Liefer­
fristen: Durim Lika will mit seiner
Contact Stores SA in der Westschweiz den Markt für Sonnen­
schutz­einrichtungen aufmischen.
22 Online-Antrag KMU-Kredit
«Professionalität» ist ein Schlüsselwort für
den Unternehmer mit kosovo-albanischen Wur­
zeln, wenn er erzählt, wie er sich in einer Sto­
renfirma vom Lehrling zum Kadermann hochar­
beitete. Und wie er sich vor knapp fünf Jahren
selbstständig machte und ein Unternehmen auf­
baute, das heute ein halbes Dutzend Mitarbeiter
beschäftigt und einen Jahresumsatz von rund zwei
Millionen Franken erzielt.
Den eigenen Erfolg erklärt sich Durim Lika
durch drei Faktoren: ausgeprägte Kundennähe,
kurze Lieferfristen und gute Preise.
Nach 25 Jahren Erfahrung in der Storenbran­
che ist Durim Lika bestens mit der Preisstruktur der
grossen Anbieter vertraut – und beschreitet mit
seiner etwas anderen Kalkulation neue Wege in
diesem Markt. Es sei ihm gelungen, meint er zuver­
sichtlich, anspruchsvolle P­ rodukte zu Preisen unter
jenen des Marktes ­einzuführen.
Doch günstige Preise allein garantieren kei­
nen langfristigen Erfolg. Die Devise von Contact
Stores lautet deshalb: «Die Tür über den Preis auf­
stossen und sie durch die Qualität unserer Arbei­
ten offenhalten.»
Online-Antrag für
KMU-Kredite
UBS bietet ihren KMU-Kunden
eine laufend wachsende Palette
Kürzeste Lieferfristen
digitaler Lösungen und Schnitt-
Das Rezept scheint sich zu bewähren. Noch
jedes Architekturbüro, das ihm einen Auftrag an­
vertraute, betont Durim Lika, habe sich mit Fol­
geaufträgen wieder gemeldet. So rüstet der New­
comer auf dem Platz Genf mittlerweile nicht nur
Einfamilienhäuser mit Sonnen- und Lamellensto­
ren aus, sondern ganze Wohnüberbauungen. «Für
eine Kleinfirma ist es nicht selbstverständlich, Ob­
jekte mit 500 Storen auszustatten, aber wir ­haben
gezeigt, wozu wir fähig sind.»
Nicht nur die Montage sei bei Contact Stores
perfekt, auch der Zeitplan sei heilig. «Wir garan­
tieren Lieferfristen von drei Wochen, das macht in
Genf sonst keiner.»
In Zukunft möchte Contact Stores noch kür­
zere Lieferfristen anbieten – zumindest für einen
Teil der Produktpalette. 2016 will die Firma direkt
neben ihrem Showroom in der Genfer Grossüber­
bauung Le Lignon Lamellenstoren herstellen.
Die Maschinen dazu stammen vom tschechi­
schen Produzenten, der bisher fertig zusammen­
gebaute Storen nach Genf lieferte. Neu sollen nur
noch einzelne Komponenten aus Tschechien kom­
men, die Alulamellen jedoch will Contact Stores
selbst produzieren.
stellen an. Zum Beispiel den
­neuen Online-Antrag für KMUKredite. Der Kreditantrag lässt
sich in fünf kurzen Schritten
­direkt online in UBS e-banking
oder auf der Website von
UBS e
­ rfassen. Der Online-Antrag e
­ ignet sich sowohl für
Konto­korrentkredite als auch
für ­Leasing bis zu einem Betrag
von 300 000 Franken.
Weitere Voraussetzungen:
– Das Unternehmen ist operativ tätig (keine Sitzgesellschaft), ist nicht Teil einer
Unter­nehmensgruppe und
hat keine Betreibungen.
– Das Unternehmen akzeptiert
UBS als die alleinige kredit­
gebende Bank und wickelt
seinen Zahlungsverkehr über
UBS ab.
– Die Kombination mit an­deren
Kreditprodukten (z. B. Hypo­
theken) ist nicht m
­ öglich.
Appetit auf mehr
Für die Umsetzung dieser Wachstumsstra­
tegie wird Contact Stores auf einen Kreditgeber
­angewiesen sein – und denkt dabei an UBS. «Der
Kontokorrentkredit war für uns eigentlich bloss ein
Test», erklärt Ilir Bunjaku, der Finanzverantwortli­
che, lachend. «Wir sind gespannt, wie weit uns die
Bank auf unserem Weg noch begleiten wird.»
Mehr zum Online-Antrag auf
ubs.com/kmu-kredit
•
23
Freestyler mit Herz
Wie der Zürcher Roger
Grolimund jugendliche
Bewegungsmuffel
und Stubenhocker auf
Trab bringt.
Jörg Becher (Text) und Jos Schmid (Bilder)
24 Aufgefallen: Uga-Uga
«Für mehr Uga-Uga im Leben»:
Die GORILLA-Workshops von Roger
Grolimund begeisterten bis
heute mehr als 50 000 Jugendliche.
25
A
ls Schüler sei er nicht sehr erfolgreich ge­
wesen, deklariert Roger Grolimund gleich
zu Beginn mit entwaffnendem Lächeln.
Blutleere Theorie war nicht seine Stärke und vieles,
was an einer Zürcher Realschule auf dem Lehrplan
stand, hat ihn als Teenager kaum motiviert. «An­
dere Dinge machten mir viel mehr Spass», bekennt
der heute 37-jährige Freestyle-Aktivist. Zu seinen
bevorzugten Freizeitbeschäftigungen zählen noch
immer Skaten, Mountainbiken und Snowboarden.
Spüren, erfassen, erleben
«Was wir vermitteln, soll
­lange wirken.» Roger
­Grolimund will Jugendlichen
­einen nachhaltigeren Lebens­
stil schmackhaft machen.
Grolimund hat seine Leidenschaft für Free­
style-Sport zum Beruf gemacht. Auf Basis der von
ihm mitgegründeten Schtifti Foundation und de­
ren preisgekröntem Gesundheitsförderungspro­
gramm GORILLA setzt er sich seit über zehn Jahren
für mehr Bewegung, gesündere Ernährung und
ein nachhaltigeres Konsumverhalten bei Kindern
und Jugendlichen ein. «Wir wollen bei den jungen
Menschen Eigenverantwortung, Selbstinitiative
und einen ausgewogenen Umgang mit Körper und
Geist wecken, damit sie sich in ­einem gesunden
Kontext spüren, fühlen und er­leben», heisst es im
Manifest von GORILLA.
Ein Sportstudium oder eine Lehrerausbildung
hat Grolimund nie durchlaufen. Nach der Real­
schule machte er eine KV-Lehre und arbeitete spä­
ter für Werbeagenturen und als Verlagsleiter eines
Kindermagazins. Daneben eröffnete er in Zürich
mit Freunden einen der ersten Skateboard-Läden.
Dort lernte er Ernesto Silvani, den Mitgründer und
heutigen Präsidenten der Schtifti Foundation, ken­
nen. Silvani war damals als Sozialarbeiter für
­Pfarrer Sieber unterwegs und verfolgte die Idee,
für bewegungshungrige Kids in der Stadt Zürich
einen Freestyle-Park zu lancieren. Gemeinsam er­
warben sie einen gebrauchten Bus samt mobiler
Skateboard-Rampe und besuchten damit Schulen.
Etwas bewegen
Grolimund war gerade einmal 17 Jahre alt,
als seine Mutter an Krebs erkrankte und ein Jahr
später starb. «Das war ein einschneidendes Erleb­
nis», erinnert sich der agile Mittdreissiger, der
vor Lebensfreude nur so strotzt. «Ich realisierte,
wie schnell alles vorbei sein kann – und welch gros­
ses Geschenk im Leben die Gesundheit ist.» Eine
kleine Erbschaft, die er damals machte, steckte er
in den Aufbau seiner Organisation. Natürlich ­hätte
er sich ein Auto kaufen oder eine Weltreise unter­
nehmen können. Doch der passionierte Skateboar­
der wollte das Geld in etwas stecken, «was mir,
aber auch anderen und der ganzen Gesellschaft
wirklich etwas bringt. Der frühe Tod meiner Mut­
ter musste für mich einen Sinn erhalten.»
Mit Jugendlichen zu arbeiten, sei eine «extre­
me Bereicherung», betont Grolimund. «Wir haben
gemerkt, welche Emotionen und welche Begeis­
terung wir mit Freestyle-Sportarten bei den Kids
26 Aufgefallen: Uga-Uga
f­ reisetzen können und was das in ihrem Leben
­bewegen kann.» Mit dieser Gewissheit im Rücken
machte er sich mit Silvani an die Arbeit. Um mög­
lichst viele Kids zu erreichen, organisierten die
­beiden im Jahr 2003 ihre erste Freestyle-Tour mit
Streetskate, Slalom- und Longboard durch die gan­
ze Deutschschweiz.
Ein voller Erfolg
Die Tour war ein voller Erfolg, wurde von
Jahr zu Jahr grösser und vielfältiger – ergänzt um
Bewegungsangebote wie Breakdance, Footbag
und Frisbee sowie spezielle Ernährungstipps und
Rezeptvorschläge für die Kids. «Der ganze Ge­
sundheitsförderungs- und Präventionsgedanke
entwickelte sich erst mit der Zeit, weil uns anfangs
gar nicht bewusst war, wie viele Jugendliche an
Übergewicht leiden», erklärt Grolimund.
Dank diverser Kooperationen, unter ande­
rem mit Coop und der SV Stiftung, erreicht seine
Schtifti Foundation heute mit Workshops an Schu­
len, E-Learning-Angeboten, speziellen OutdoorEvents und jugendgerechten Ernährungsange­
bo­ten in der Schweiz jährlich rund 160 000 Kids
und Heranwachsende zwischen zehn und zwanzig
Jahren. Damit handelt es sich um das landesweit
bedeutendste private Gesundheitsförderungs- und
Präventionsprogramm für diese Altersgruppe. Vom
Erfolg beflügelt, haben Grolimund und sein Team
unlängst begonnen, das innovative Konzept auch
in Deutschland umzusetzen.
Seinen Einsatz für die Jungen versteht er als
«pädagogischen Auftrag» und Beitrag, «dass die­
se Welt auch für künftige Generationen lebens­
wert bleibt». Ist Grolimund ein Weltverbesserer?
Oder gar ein Schwärmer? «Es widerstrebt mir,
Dinge zu tun, mit denen ich mich nicht identifi­
zieren kann, nur um damit Geld zu verdienen»,
kontert der selbst ernannte Sportpädagoge. «Un­
ser Ziel ist es, die Welt zu verändern. Hier setzen
wir an: Ein bewussterer Umgang mit Geld und
Konsum ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer
höheren ­Lebensqualität.»
Ein bewussterer
“Umgang
mit Geld
und Konsum ist der
erste Schritt auf
dem Weg zu höhe­
rer Lebensqualität.
Roger Grolimund
”
Der Social Entrepreneur
Roger Grolimund ist ein
Pionier im Kampf gegen Übergewicht und Bewegungs­
mangel. Als ­Mitbegründer
und Co-Geschäftsführer
der Zürcher Schtifti Foundation setzt er sich seit 2003
für ­gesündere Ernährung,
mehr ­Bewegung und einen
nach­haltigeren ­Lebensstil
bei ­Jugendlichen ein. Dabei
nutzt Grolimund ­gekonnt
den ­Spassfaktor und die neuen
­Medien. Die Präventionsarbeit der Stiftung wurde bereits ­mehrfach ­ausgezeichnet – etwa mit dem Gleichstellungspreis der Stadt Zürich
(2013) oder dem seif Educational ­Innovation Award (2014).
schtifti.ch und gorilla.ch
Gesucht: Sponsoren
Bei aller Anerkennung: Bis heute ist die Mittelbeschaffung für Grolimund und sein neunköpfiges
Kernteam – neben 35 Freelance-Instruktoren –
eine wahre Knacknuss. «Wir tun alles, um unsere
Aktivitäten selbst zu finanzieren», versichert der
erfolgreiche Social Entrepreneur.
Doch ohne Partnerschaften und die tatkräf­
tige Unterstützung von Sponsoren geht es nicht.
«Wie schön wäre es doch, wenn uns jemand eine
Defizitgarantie gäbe oder das ganze Programm
­finanzieren würde», hofft Grolimund. «Aber das
Leben ist kein Zuckerschlecken, das lernt man
auch beim Freestyle-Sport. Beim Skaten fällt man
hin und muss wieder aufstehen, um es erneut zu
versuchen.»
•
27
Verlosung
Montreux Jazz
Festival live!
Geniessen Sie die unvergleichliche Atmosphäre des legendären
Montreux Jazz Festival live am Genfersee. Wir verlosen fünf
Mal je zwei Tickets für das Eröffnungskonzert am 1. Juli 2016 im
Auditorium Stravinski.
Teilnahmebedingungen: Einsendeschluss ist der 30. Januar 2016 (Datum des Poststempels). Jeder Teilnehmer darf nur einen ­Antworttalon e­ insenden. Unter allen Einsendungen entscheidet das Los. Eine Barauszahlung des Gewinns kann nicht verlangt ­werden. Nicht teil­­nahme­berechtigt sind die Mitarbeitenden von UBS und deren Tochtergesellschaften sowie deren Angehörige. Über die Verlosung wird
keine K
­ orrespondenz geführt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Illustration: Lina Müller
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