„Die Insel“ – Eine neue Geschichte von Martina Wildner zu „La

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„Die Insel“ – Eine neue Geschichte von
Martina Wildner zu „La Création du Monde“
von Darius Milhaud
Mi, 20. Januar 2016, 11 Uhr
Freiburg, Konzerthaus
Fr, 22. Januar 2016, 11 Uhr
Karlsruhe, Konzerthaus
SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Erzähler: Wanja Mues
Dirigent: Maxime Pascal
Empfohlen für die Grundschule
Erstellt von Rebecca Nuber
1
Inhalt
1. Hintergrundinformationen für Lehrerinnen und Lehrer ............................. 2
1.1
Der Komponist Darius Milhaud ............................................................................................2
1.2
Zur Musik Milhauds .............................................................................................................4
1.3
„La création du monde“ ........................................................................................................5
2. Martina Wildner: Die Insel .......................................................................... 7
2.2 Inhalt der Geschichte ................................................................................................................8
3. Unterrichtsideen zur Vorbereitung des Schulkonzerts ............................... 9
3.1 … zur Musik von Darius Milhaud ...............................................................................................9
3.2 … zur Geschichte von Martina Wildner ................................................................................... 11
4. Literatur und Medien ................................................................................ 12
5. Material ..................................................................................................... 12
M1a Der Komponist Darius Milhaud.............................................................................................. 13
M1b Kreuzworträtsel zur Biografie ................................................................................................ 14
M2 „La création du monde“ von Darius Milhaud ........................................................................... 15
M3 Die Autorin Martina Wildner ................................................................................................... 16
M4 Klanggeschichte „Gewitter auf See“ ........................................................................................ 17
M5 Adjektive zur Musikbeschreibung............................................................................................ 18
M6 „Die Insel“ von Martina Wildner ............................................................................................. 19
2
1. Hintergrundinformationen für Lehrerinnen und Lehrer
1.1
Der Komponist Darius Milhaud
Darius Milhaud wurde am 4. September 1892 in Marseille geboren und wuchs in Aix-enProvence auf. Sein Vater war der Mandelgroßhändler Gabriel Milhaud, seine Mutter die aus
Italien stammende Jüdin Sophie Allatini Milhaud. Der Vater gehörte einer wohlhabenden,
alteingesessenen Familie provenzalischer Juden an. In der damaligen Grafschaft Venaissin,
Sitz der ältesten Synagoge Frankreichs, wurden Juden seit Hunderten von Jahren
Schutzprivilegien eingeräumt. Milhauds Kindheits- und Jugendjahre in dieser Region, unter
dem Einfluss der jüdischen Religion, blieben nach eigenen Angaben auch für sein späteres
Leben sehr prägend. Darius‘ Mutter hatte vor ihrer Hochzeit Gesang studiert, und beide
Eltern waren große Musikliebhaber.
So erlernte Darius bereits mit 4 Jahren das Klavierspiel. Im Alter von 7 Jahren bekam er
seinen ersten Violinunterricht, dem sich erste Kompositionsversuche anschlossen. Während
seiner Jugend musizierte Darius oft mit seinen Eltern, außerdem spielte er in einem
Streichquartett. Nach dem altphilologischen Abitur studierte er ab 1909 am Pariser
Konservatorium Violine, legte seinen Schwerpunkt aber später auf das Fach Komposition.
Seine Lehrer am Konservatorium waren u.a. die Komponisten Paul Dukas und Charles-Marie
Widor. In den Kursen André Gedalges lernte er Artur Honegger und Jacques Ibert kennen.
Auch Debussy, der zu dieser Zeit in Paris wirkte, übte besonders auf Milhauds frühe Werke
entscheidenden Einfluss aus.
Mit dem Dichter und Diplomaten Paul Claudel verband Milhaud eine lebenslange
Freundschaft und Zusammenarbeit. Im Jahr 1916 wurde Claudel als französischer
Botschafter nach Rio de Janeiro entsandt, und Milhaud – vom Dienst im 2. Weltkrieg befreit
– begleitete ihn als Attaché. Während seines zweijährigen Aufenthaltes in Brasilien lernte
Milhaud die brasilianische Folklore mit ihren exotischen Rhythmen kennen. Diese fremde
Welt übte auf Milhauds nun folgende Werke und innovative Kompositionstechniken einen
wesentlichen Einfluss aus.
3
Wieder zurück in Paris, schloss sich Milhaud 1919/20 der
„Groupe des Six“ an. Diese Gruppe bestand aus einem
losen Zusammenschluss junger Komponisten, welche die
deutsche
romantische
(v.a.
wagnerianische)
Musik
ablehnte, aber auch den musikalischen Impressionismus
Debussys. Sie strebten eine Überwindung des Gegensatzes
zwischen ernster Musik und Popularmusik an und
integrierten Elemente des Jazz oder des französischen
Variétés in ihre Werke.1
Die „Groupe des Six“
Links im Bild: Darius Milhaud
Zu dieser Zeit entstand Milhauds Werk „Le boeuf sur le toit“ (dt. Der Ochse auf dem Dach),
das zunächst als Stummfilmbegleitung gedacht war und später als Ballettmusik berühmt
wurde.
Das südamerikanisch kolorierte, zum Teil polytonale Werk besteht aus einer Sequenz
unterschiedlicher lebhaft-reizvoller Episoden, verbunden durch eine brasilianische Melodie.
Neben vielen Erfolgen löste manches Werk auch einen Skandal aus. Milhaud gehörte zu den
führenden Komponistenpersönlichkeiten Frankreichs, auch wenn das Publikum ihn lange nur
als „Spaßmacher“ und „Musikclown“ sehen wollte.
Milhauds Reisen führten ihn an viele Orte, u.a. nach London, wo er 1920 zum ersten Mal
eine amerikanische Jazzband hörte, und 1922 nach New York, wo er in den Straßen von
Harlem erstmals authentischen New-Orleans-Jazz kennenlernte. Jede freie Minute
verbrachte er in den Kneipen, um sich den Jazz anzueignen.
Diese Erfahrung veranlasste ihn zu seiner nächsten Komposition: Der Ballettmusik „La
création du monde“.
1
Der „Groupe des Six“ gehörten – neben Milhaud – folgende Komponisten an: Arthur Honegger, Germaine
Tailleferre, Francis Poulenc, Georges Auric und Louis Durey. Ihr Mentor und ästhetischer Vordenker war der
Schriftsteller Jean Cocteau, ihr Vorbild Erik Satie übernahm die „Patenschaft“ für die jungen Komponisten.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Les_Six_Tableau.jpg; links im Bild Darius Milhaud
4
Im
Jahr
1925
heiratete
er
seine
Kusine,
die
Schauspielerin Madeleine Milhaud. Die beiden bekamen
1930 einen Sohn namens Daniel, der heute als Maler in
Paris und Italien lebt.
Seit den 30er Jahren machten Milhaud schwere
Lähmungsanfälle und Arthritis zu schaffen, so dass er
zeitweise dauerhaft im Rollstuhl saß. Nachdem im Juni
1940 deutsche Truppen nach Paris einmarschierten,
flüchteten die Milhauds über Lissabon in die USA.
Bereits während der Fahrt über den Atlantik bekam
Milhaud per Telegramm das Angebot, eine Professur
für Musik und Komposition am kalifornischen Mills College in Oakland zu übernehmen.
Milhaud nahm dankend an und verbrachte drei Jahrzehnte an der Westküste der USA. Nach
Kriegsende reisten die Milhauds nach Frankreich. Ihre Pariser Wohnung war geplündert
worden, viele Dokumente waren vernichtet. Mehr als zwanzig Verwandte waren in
deutschen Vernichtungslagern umgekommen, wie Milhaud in seiner Autobiographie schrieb.
Zusätzlich zu seiner Professur am Mills College lehrte er von 1948-1962 am Pariser
Konservatorium, arbeitete jeweils ein halbes Jahr in Kalifornien und ein halbes Jahr in Paris.
Ab 1971 lebte Milhaud die meiste Zeit in Genf. Dort starb er am 22. Juni 1974.
1.2
Zur Musik Milhauds
Milhauds Werkverzeichnis beinhaltet 444 Stücke. Er war sehr produktiv, komponierte Stücke
in jeder Lebenslage. Er schuf Werke aller bedeutenden traditionellen Musikgattungen (Oper,
sinfonische Werke, Konzerte, Kammermusik, Vokalmusik, Lieder), aber auch Filmmusik.
Zwar bezeichnete sich Milhaud selbst als Polystilist („Ich habe keinen Stil, ich habe Stile!“),
dennoch lassen sich folgende Merkmale innerhalb Milhauds Werken ausmachen:
-
Ausgeprägte, ideenreiche Melodik, oft beeinflusst durch provenzalische, italienische
oder südamerikanische Volks- und Unterhaltungsmusik, v.a. brasilianische Folklore
-
Weitgehender Verzicht auf strenge Techniken des Tonsatzes
-
Verwendung von Elementen des Jazz
5
-
Bi-/Polytonalität (Überlagerung unterschiedlicher Tonarten)
-
Polyrhythmik (Überlagerung verschiedener Rhythmen, angeregt durch afrikanische
Rhythmen, Jazz)
1.3
„La création du monde“
Die Ballettmusik „La création du monde“ op. 81 entstand, nachdem Milhaud 1920 nach
London und 1922 nach New York gereist war. Er hatte sich dort begeistert der Jazzmusik
gewidmet und brachte zahlreiche Schallplatten mit. Nun wollte er die Rhythmen und
Klangfarben des Jazz in ein Kammermusikwerk integrieren.
Den Auftrag zu diesem Werk erhielt er von Rolf de Maré, vermögender schwedischer
Aristokrat und Leiter des Tanzensembles „Ballets suédois“. Es war am Pariser Théâtre des
Champs-Élysées ansässig und von de Maré im Jahr 1920 als Konkurrenz zu Diaghilews
„Ballets russes“ gegründet worden – mit dem Ziel, noch innovativer zu sein und noch
extremere Avantgarde zu bieten als Diaghilews Compagnie.
Im Jahr 1921 hatte der Schriftsteller und Abenteurer Blaise Cendrar, der das Szenarium zu
Milhauds Musik schuf, die „Anthologie Nègre“ herausgegeben. Es ist eine Sammlung
afrikanischer Mythen, die unter anderem von der Erschaffung der Welt erzählen. Die Pariser
Kunstwelt der 20er Jahre war ganz hingerissen vom Primitivismus und ließ sich in
exotistischer Manier von der afrikanischen Volkskunst inspirieren.
Die furchterregenden Masken, Kostüme und
das Bühnenbild zum Ballett (s. Abb.) entwarf
der kubistische Maler Fernand Lèger. Bei der
Uraufführung des ca. 18-minütigen Stückes
am 24. Oktober 1923 schauten große,
afrikanisch anmutende Götterstatuen von
der Bühne, die Handlung wurde dargestellt
von
spätkubistisch-wild
Tänzern.
kostümierten
6
Das Publikum reagierte amüsiert, die Kritiker taten Milhauds Werk allerdings eher abschätzig
als „Musik fürs Tanzcafé“ ab – eine Meinung, die sie einige Zeit später revidieren sollten.
Heute gilt „La création du monde“ als Milhauds beste Ballettmusik und besonders Leonard
Bernstein setzte sich dafür ein, dass das Werk Eingang in die Konzertprogramme fand.
Das Werk ist ähnlich besetzt wie ein Jazz-Musical, das Milhaud einst in Harlem gehört hatte.
Er schrieb für 2 Flöten, Oboe, 2 Klarinetten, Fagott, Altsaxofon, Horn, 2 Trompeten, Posaune,
Klavier, Pauken, Schlagzeug (Kleine Trommel, Becken, Tamburin, Metall- und Holzblock) und
vier Streicher (2 Violinen, 1 Cello, 1 Kontrabass). Die Rolle der Bratsche im Quartettsatz wird
teilweise vom Saxofon übernommen.
Die Musik Milhauds besteht, entsprechend dem Ballett-Szenarium, aus 6 ineinander
übergehenden Sätzen.2 Die folgenden Timecode-Angaben beziehen sich auf die YoutubeAufnahme (Orchestre National de France unter der Leitung von Leonard Bernstein).
Ouverture (Anfang bis 03:55): Ruhig-melancholisches, vom Saxophon-Solo dominiertes
Vorspiel, melodisch an Johann Sebastian Bach gemahnend (bei geschlossenem Vorhang)
1. Le chaos avant la création (03:56 bis 05:32): Von Rumba-Rhythmen und einer JazzFuge beherrschte Schilderung des Chaos vor der Schöpfung. Drei Götterfiguren
richten sich auf, halten Rat und vollführen Beschwörungen.
2. La naissance de la flore et de la faune (05:33 bis 08:47): Soli von Flöte und Oboe.
Langsam erheben sich verschiedene Pflanzen und Tiere darstellende Tänzer.
3. La naissance de l'homme et de la femme (08:48 bis 10:47): Rasches Tempo, von
Synkopenmelodik in verschiedener Besetzung bestimmt. Die Tiere umtanzen die
Götter. Nach neuerlichen Beschwörungen lösen sich Mann und Frau aus der Masse
der Tiere.
4. Le désir (10:47 bis 14:53): Sehr rasches Tempo, Saxophon- und Klarinettensoli über
Ostinati. Orgiastischer Tanz des ersten Menschenpaares.
5. Le printemps ou l'apaisement (14:54 bis Ende): Ruhiges Tempo, Wiederkehr
thematischer Gestalten der früheren Sätze. Ende des Rundtanzes, Beginn des
Frühlings.
2
Quelle: Wikipedia, La création du monde
7
Charakteristisch für Milhauds Werk ist das thematische Material, das in den
unterschiedlichen Sätzen immer wieder erscheint. Die Motive werden fragmentiert,
umgewandelt, miteinander kombiniert, einander gegenübergestellt. Milhaud verbindet
traditionelle westliche Kunstmusik mit afro-amerikanischem Jazz.
2. Martina Wildner: Die Insel
Im Kinderkonzert wird die Musik im Wechsel mit Martina Wildners hierzu neu verfassten
Geschichte „Die Insel“ aufgeführt. Martina Wildner griff dazu die Ursprungsgeschichte von
"La création du monde" bewusst nicht auf, sondern ging beim Schreiben der Geschichte zu
Milhauds Musik assoziativ vor. Dadurch entstehen neue Zusammenhänge, die von Musik
und Text gemeinsam erzählt werden. Die Geschichte ist im Anhang zu finden und darf zur
Vorbereitung des Konzerts verwendet werden. Es handelt sich dabei um einen nicht
veröffentlichten Auftragstext des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, eine
Veröffentlichung ist nicht gestattet!
2.1 Die Schriftstellerin Martina Wildner
Martina Wildner wurde am 11. September 1968 in
Obergünzburg geboren. Nach dem Abitur folgten
Praktika
bei
verschiedenen
Bildhauern.
Anschließend studierte sie Islamwissenschaften an
der Universität Erlangen bis zur Zwischenprüfung
mit
mehrmonatigem
Damaskus.
Ihr
Studienaufenthalt
Grafik-Design-Studium
an
in
der
Fachhochschule Nürnberg mit Schwerpunkt
Illustration beendete sie 1996 mit dem Diplom. Seit 1994 hatte sie begonnen, kleine Texte zu
verfassen, die sie selbst illustrierte. Martina Wildner ist als freie Autorin und Illustratorin
tätig. Sie veröffentlichte Bücher wie „Liebe Isolde“ (2003), „Jede Menge Sternschnuppen“
(2003,
ausgezeichnet mit dem Peter-Härtling-Preis) „Das schaurige Haus“ (2011/2012,
nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis) oder „Königin des Sprungturms“ (2013),
8
für das sie 2014 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Martina Wildner lebt mit ihrer
Familie in Berlin.3
2.2 Inhalt der Geschichte
Zusammenfassung der Handlung
Der Ich-Erzähler („Käptn“) ist mit seinem Steuermann an einem sonnigen Tag unterwegs zum Ufer.
Der Erzähler trägt das Boot, der Steuermann hat einen Eimer in der Hand, über dessen Inhalt wir
zunächst nichts erfahren. Die beiden pumpen das rote Gummiboot auf, der Steuermann lädt den
Eimer ins Boot und die beiden paddeln auf eine Insel zu.
Der Steuermann drängt zum Losfahren, denn die Wolken werden dunkler und dunkler. Der Leser
erfährt, dass es sich nicht ums offene Meer handeln kann, denn es gibt keine Haie – höchstens
Hechte.
Düstere Wolken ziehen auf, ein Gewitter ist im Anmarsch. Der Steuermann drängt zur Umkehr, doch
der Ich-Erzähler möchte unbedingt die Insel erreichen. Nun erfahren wir, was es mit dem Eimer auf
sich hat: Der Ich-Erzähler hatte vor einiger Zeit einen Nachbarn, der ein Terrarium besaß, dabei
beobachtet, wie er den Laich der wunderschönen Chinesischen Rotbauchunke einfach auf den
Komposthaufen kippte. Also sammelte er den Laich heimlich ein, leerte ihn in einen Kübel mit Wasser
geleert und versteckte ihn vor seinen Eltern hinter einem Schuppen. Nach ein paar Tagen schlüpften
die Kaulquappen. Voller Stolz zeigte er seinem Freund, dem jetzigen Steuermann, die Kaulquappen,
die sich bald an Land aufhalten würden. Die beiden beschlossen, die Tiere auf der Insel im Badesee
auszusetzen.
Nun fängt es an zu blitzen, zu donnern und zu regnen. Der Käpt‘n möchte seine Mission zu Ende
führen, doch der Steuermann will zurück ans Ufer. Plötzlich erblicken die beiden einen Mann im
Wasser, der den beiden zuwinkt und ruft. Der Steuermann ist der Meinung, dass der Mann in Seenot
ist. Er sagt, dass er ihn retten möchte und paddelt auf ihn zu – unter dem Protest des Käptns, der
weiter zur Insel paddeln möchte. Der Schwimmer, der in Wirklichkeit gar nicht in Seenot ist, sondern
die Rettung der Kinder anstrebt, ergreift den Bootsrand, treibt das Boot mit seinen Flossen in Richtung
Ufer und zieht das Boot an Land.
Der vor Kälte zitternde Ich-Erzähler versichert sich, dass die Kaulquappen in Sicherheit sind. Der Mann
fragt, was es mit dem Eimer im Boot auf sich hat und öffnet den Deckel. Er erkennt sofort, dass es
3
Homepage von Martina Wildner: www.marimawi.de
9
Kaulquappen der Chinesischen Rotbauchunke sind und fragt die beiden, was sie damit wollen.
„Nichts“, meint der Ich-Erzähler, worauf der Mann antwortet, das sei auch besser so. Er nimmt den
Eimer und geht damit davon.
Die Geschichte ist für Kinder besonders reizvoll, da beim Zuhören im Kopf sofort eine
Abenteuerwelt entsteht. Man assoziiert zunächst einmal eher eine Insel im offenen Meer als
im heimischen Badesee. Die Schilderung der Wildnis, die Mückenabwehr und die
Bezeichnung der Kinder als „Steuermann“ und „Käpt‘n“ verstärken den Eindruck von
Abenteuerromantik. Spätestens mit dem Auftauchen eines roten Gummibootes, der
Erwähnung von Rucksack und Turnschuhen oder der Wetter-App wird dem Zuhörer klar,
dass die Geschichte in der Jetztzeit spielt. Durch das Aufziehen des Gewitters wird neue
Spannung erzeugt.
Am Ende ist die Mission der Kinder, die Unken auszusetzen, gescheitert: Der Mann läuft mit
dem Eimer davon. Sicher ist den meisten Kindern bewusst, dass man exotische Tiere bei uns
nicht einfach aussetzen darf. Das Aussetzen der Chinesischen Rotbauchunke könnte zur
Entstehung von Arthybriden und zur Gefährdung einheimischer Arten führen.
3. Unterrichtsideen zur Vorbereitung des Schulkonzerts
Die Unterrichtsideen bauen nicht aufeinander auf, sondern sind als Module zu betrachten.
Jeder Lehrkraft ist selbst überlassen, ob sie den Schwerpunkt bei der Konzertvorbereitung
auf den Komponisten, das Werk oder die Geschichte setzen möchte.
3.1 … zur Musik von Darius Milhaud
• AB und Kreuzworträtsel zur Biografie Milhauds, ab Kl. 3/4 (M1)
• Malen zur Musik: eine bildliche Welt entstehen lassen beim Hören der Ouvertüre
10
-
beim erstmaligen Hören mit den Händen in die Luft malen (am besten mit
geschlossenen Augen und großflächig mit dem Handinnenflächen; sich eine
imaginäre riesige Leinwand vorstellen)
-
beim zweiten Hören auf ein großes Blatt Papier mit bunten Farben malen
• Hör-/Assoziationsfragen zu den einzelnen Sätzen (dazu dürfen die Kinder die Geschichte
noch nicht kennengelernt haben): Kärtchen mit Adjektiven an die Tafel heften (M5) sowie
Blanko-Kärtchen für weitere Adjektive; Kinder wählen und begründen:
-
„Diese Stelle klingt für mich…“
• Höraufgaben: (Time-Codes bezogen auf die Youtube-Aufnahme):
Anfang
01:18
02:28
03:56
03:59
04:32
06:00
06:58
08:48
12:04
13:43
16:12
Welches Instrument kann so geheimnisvoll singen? (Saxofon)
Wer stört denn da? (Posaunen)
So laut spielen die … (Trompeten)
Das … spielt auch mit (Klavier)
Hier beginnt ein tiefes Streichinstrument! (Kontrabass)
Welche Instrumente setzen nun nacheinander ein? (Posaune, Saxophon, Trompete)
Welches Rhythmusinstrument könnte das sein? Tipp: Es ist eines der Orff-Instrumente!
(Holzblock)
Kommt euch diese Melodie bekannt vor? Sie wird jetzt nicht mehr vom Saxofon
gespielt, sondern von der … (Flöte)
So zart kann die …. (Oboe) spielen
Die … (Streicher) geben hier den Ton an und werden vom … (Klavier) begleitet.
Versucht, den Rhythmus mitzuklopfen! (Synkopen)
Hier spielen die …. (Flöten) wieder die Melodie vom Anfang!
Jetzt wird’s wild – aber wer spielt denn diese schrillen Töne? (Flöten/Klarinette)
Am Schluss klingen die Instrumente ganz anders – wie geht denn das? (Tremolo mit
Flatterzunge/gerolltes r ausprobieren: d-rrrrrrr)
• „Meine Überschrift über das ganze Musikstück heißt ….“/“Wenn ich eine Geschichte dazu
erfinden dürfte, dann würde sie handeln von …“
• Eine eigene Geschichte im Klassenverbund erfinden (z.B. im Sitzkreis mit Erzählstein;
Musik an bestimmter Stelle stoppen; das Kind, das jeweils an der Reihe ist, erzählt die
Handlung weiter)
• Selbst eine Welt erschaffen (erzählen/malen): „Was müsste es in meiner Welt unbedingt
geben?“
• Info-AB „La création du monde“
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• Instrumentenkunde
Link zu Arbeitsblättern mit Beschreibung der Blasinstrumente, durch Laminieren und
Ausschneiden auch als Memory einsetzbar
https://www.schule.at/portale/volksschule/faecher/musikerziehung/instrumentenkunde/det
ail/blasinstrumente-beschreibungen.html
• Kennenlernen von afrikanischen Schöpfungsmythen (s. Literaturliste)
• Afrikanische Masken basteln/Verzieren mit Perlen, Bändern, Fransen, etc. (Vorlagen im
Internet)
 Bewegungsgestaltung mit Masken, Erarbeiten einer kurzen eigenen Choreographie zum
Anfang des 3. Satzes „La naissance de l’homme et de la femme“ (08:48 bis 10:08)
3.2 … zur Geschichte von Martina Wildner
• Informationen zur Autorin Martina Wildner (M3)
• Anfang der Geschichte vorlesen, Kinder erzählen oder schreiben die Geschichte weiter
(M6), evtl. Kennenlernen der ganzen Geschichte
• Verklanglichung eines Sturms (M4) mit Orff-Instrumenten und der Stimme (z.B. Wind/
Sturm = geräuschhaftes Pusten; Blitz = hell klingendes Instrument; Donner = Trommeln;
Regen/Wellen = Regenmacher)  Zeichen zum Aufhören vereinbaren oder Gewitter vorbeiziehen lassen und schwächer werden
• Steckbrief zur Chinesischen Rotbauchunke:
http://herz-fuer-tiere.de/ratgeber-tier/terraristik/amphibien/steckbriefe/steckbriefchinesische-rotbauchunke
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4. Literatur und Medien
• Die Götter vom Montmartre. Darius Milhauds „La création du monde“; Magazin der
Gesellschaft der Musikfreunde, April 2009,
https://www.musikverein.at/monatszeitung/show_artikel_pdf.php?artikel_id=1116
• Robert Ward Miller: Darius Milhaud’s La Création du Monde“ – The conductor’s guide to
performance. University of Iowa, 2011; http://ir.uiowa.edu/etd/2746
• „Gute reife Olive“ – Artikel in „Der Spiegel“ vom 11.05.1950;
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44448312.html
• Partitur: “La création du monde” – op. 81a, Éditions Durand-Salabert-Eschig
• Komponistenbroschüre mit Biographie und Werkkatalog, Verlag Éditions Durand-SalabertEschig:
http://www.durand-salabert-eschig.com/english/catalogues.php?act=7 Milhaud, Darius
• Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Cr%C3%A9ation_du_monde,
https://de.wikipedia.org/wiki/Darius_Milhaud
• „Eine Welt in der Schule: Schöpfungsmythen“ - Unterrichtsanregungen für die
Grundschule und die Sekundarstufe I. Heft 3/September 2004
www.weltinderschule.uni-bremen.de/pdf/Heft3_04.PDF
• Erich Jooß: Kinder des Himmels und der Erde: Schöpfungsgeschichten aus aller Welt
• Sylvia Schopf: Sieben Schöpfungsgeschichten aus aller Welt
• Aufnahme des Orchestre National de France unter der Leitung von Leonard Bernstein,
erschienen bei EMI Classics:
https://www.youtube.com/watch?v=h3GPtgY9hSQ
5. Material
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M1a Der Komponist Darius Milhaud
Darius Milhaud wurde am 4. September 1892 in Marseille/Frankreich geboren.
In seiner Familie wurde viel musiziert. Schon mit 4 Jahren lernte er Klavier spielen. Doch sein
Lieblingsinstrument war die Violine, und so bekam er mit 7 Jahren endlich seinen ersten
Geigenunterricht. Am liebsten erfand er eigene kleine Melodien und Musikstücke. Er ging
zur Schule, wo er viele Freunde hatte, und machte sein Abitur.
Danach studierte er Violine und Komposition in Paris. Im Jahr 1916 begleitete Milhaud
seinen Freund nach Rio de Janeiro. Während der 2 Jahre in Brasilien lernte er die
brasilianische Volksmusik kennen. Die fremden Melodien und Rhythmen beeindruckten ihn
sehr. Auch als er wieder zurück in Paris war, unternahm Milhaud viele Reisen. In London
hörte er zum ersten Mal eine amerikanische Jazzband. Er war begeistert! Mit den neuen
Klängen und Melodien komponierte er dann eigene Stücke. Besonders bekannt ist das Stück
„Le bœuf sur le toit“ (deutsch: „Der Ochse auf dem Dach“) – Milhaud war ein richtiger
Spaßvogel und immer zu Scherzen aufgelegt.
Im Jahr 1925 heiratete er seine Kusine Madeleine. Sie war Autorin und Schauspielerin. Die
beiden bekamen einen Sohn. Bald wurde Milhaud krank: Er bekam Lähmungsanfälle und
hatte manchmal so große Gelenkschmerzen, dass er zeitweise nur im Rollstuhl sitzen
konnte.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, musste Milhaud mit seiner Frau nach Amerika flüchten,
denn die Milhauds waren Juden. In Kalifornien arbeitete er als Musikprofessor. Wann immer
er konnte, komponierte Darius Milhaud Stücke, sogar auf Zugfahrten.
Endlich war der Krieg zu Ende: Milhaud konnte wieder nach Europa reisen. Er arbeitete jetzt
ein halbes Jahr in Kalifornien und ein halbes Jahr in Paris. Ab 1971 lebte Milhaud mit seiner
Frau die meiste Zeit in Genf. Dort starb er am 22. Juni 1974.
14
M1b Kreuzworträtsel zur Biografie
1. Wie lautete der Vorname Milhauds?
2. In welcher Stadt wurde er geboren?
3. Welches Instrument lernte er schon mit 4 Jahren?
4. In welcher Stadt studierte Milhaud?
5. In welchem Land lebte er 2 Jahre lang?
6. Von welcher Musikrichtung aus Amerika war Milhaud begeistert?
7. Welchen Beruf übte Milhauds Frau aus?
8. Wohin flüchtete Milhaud, als der Krieg begann?
9. In welcher französischen Stadt verbrachte Milhaud seine letzten Lebensjahre?
15
M2 „La création du monde“ von Darius Milhaud
Im Jahr 1920 reiste der Komponist Darius Milhaud (1892-1974) zum ersten Mal nach
Amerika. Besonders begeistert war er von der Jazzmusik, die er in New York hörte. Von
seiner Reise brachte Milhaud zahlreiche Schallplatten mit. Nun wollte er die Rhythmen und
Klangfarben des Jazz in ein eigenes Werk einbinden.
Das Ballett
(von
ital.
Ballo
=
Tanz)
ist
ein
Bühnenwerk, bei dem der Tanz im
Mittelpunkt steht.
Im klassischen Ballett wird zu einem
Erzähltext (= Libretto) ein Musikstück
und eine sogenannte „Choreografie“
erschaffen, also eine Bewegungsabfolge
mit Tanzschritten, Gestik und Mimik.
Zusammen mit Bühnenbild, Kostümen
und
Requisiten
entsteht
so
ein
Bühnenwerk.
So kam es Milhaud gerade recht, dass er den Auftrag der modernen Ballettgruppe „Ballets
suédois“ erhielt, ein Musikstück für sie zu komponieren.
Die Erzählszenen zur Musik schrieb der Schriftsteller und Abenteurer Blaise Cendrar. Er hatte
eine Sammlung afrikanischer Geschichten herausgegeben, die von der Erschaffung der Welt
(französisch: „La création du monde“) handeln.
Die Pariser Gesellschaft zur damaligen Zeit war fasziniert von allem, was mit Afrika
zusammenhing. Damals war es noch nicht selbstverständlich, in ferne Länder reisen zu
können. Der Maler Fernand Lèger entwarf die furchterregenden Masken und Kostüme und
das Bühnenbild.
Am 24. Oktober 1923 wurde das 18-minütige Stück uraufgeführt. Heute gilt „La création du
monde“ als Milhauds beste Ballettmusik und wird oft gespielt.
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M3 Die Autorin Martina Wildner
Martina Wildner wurde am 11. September 1968 in
Obergünzburg geboren. Nach dem Abitur machte
sie
Praktika
bei
verschiedenen
Bildhauern.
Anschließend studierte sie Islamwissenschaften an
der Universität Erlangen. Danach studierte sie
Grafikdesign an der Fachhochschule Nürnberg.
Dort begann sie, die Texte, die sie illustrieren wollte, selber zu schreiben. Nach dem Studium
hatte sie verschiedene Jobs wie Fahrgastbefragerin, Küchenhilfe und Fragebogenauswerterin. Ihr Hobby ist Wasserspringen.
Martina Wildner ist als freie Autorin und Illustratorin tätig. Für das Buch „Königin des
Sprungturms“ bekam sie 2013 den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Martina Wildner lebt mit ihrer Familie in Berlin.4
4
Homepage von Martina Wildner: www.marimawi.de
17
M4 Klanggeschichte „Gewitter auf See“
Das Wasser ist ganz ruhig. Es ist
drückend heiß, das Wetter ist schön
und wir genießen die Ruhe.
Der Himmel verdunkelt sich, es
könnte ein Gewitter geben. Eine
leichte Brise ist schon spürbar.
Der Wind fängt an zu blasen. Ein Blitz
zuckt am Himmel und der Donner ist
zu hören.
Ein Sturm bricht los, die Wellen sind
hoch und das Boot fängt an zu
schaukeln.
Der Sturm wird immer gewaltiger. Die
Wellen werden immer höher und das
Wasser schwappt sogar ins Boot.
Die Wellen toben ununterbrochen.
Erneut zuckt ein greller Blitz am
Himmel, es donnert.
Der Sturm macht uns schwer zu
schaffen und wir schreien vor Angst.
Er wirbelt unser Boot umher.
Aufgabe: Überlegt gemeinsam, wie ihr die Geschichte klanglich
gestalten möchtet.
18
M5 Adjektive zur Musikbeschreibung
lustig
langweilig
spannend
energisch
gefährlich
dramatisch
geheimnisvoll
lebhaft
aufgeregt
feierlich
entspannt
schwungvoll
traurig
ruhig
tänzerisch
gewaltig
19
M6 „Die Insel“ von Martina Wildner
Orchester: „La création du monde“
Sprecher: Der Tag war gekommen. Die Sonne stand bereits hoch, als wir uns
zum Ufer aufmachten.
„Haben wir den Eimer?“, fragte ich.
„Aye, Käpt’n!“
Wir marschierten los. Das zusammengefaltete Boot wog schwer, die Luft
flirrte vor Hitze.
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: Bald gelangten wir in den Wald, dort war es kühler. Das Licht
wurde grünlich unter dem Blätterdach der alten Buchen.
„Hältst du ihn auch gerade?“, fragte ich, denn der Deckel saß nur locker auf
dem Eimer. Es war nicht leicht, ihn zu tragen, ohne dass Wasser
herausschwappte.
„Aye, Käpt’n!“
Wir hörten einen Kuckuck rufen, dann einen Specht hämmern und eine
Amsel singen. Mein Steuermann blieb kurz stehen, um zu verschnaufen. Er
wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann klatschte er mit der flachen
Hand auf seinen Unterarm. „Mist, Mücken!“, rief er.
Auch ich spürte einen Stich am Bein. Ich schlug nach der Mücke, aber die
Mücke war schneller.
„Weiter!“, kommandierte ich.
Dann endlich hatten wir das Ufer erreicht. Es war sandig, ein paar verrottete
Baumstümpfe alter Buchen ragten empor; die Erlen wirken düster. Darüber
sah
ich
dunkle
Wolken
aufziehen.
Ein
Windstoß
kräuselte
die
Wasseroberfläche, die eben noch spiegelglatt und stahlblau vor uns gelegen
hatte. Ich kniff die Augen zusammen. Da drüben war sie, die Insel.
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Mein Steuermann stellte den Eimer in den Sand und breitete das
zusammengefaltete Boot am Boden aus.
„Steht der Eimer auch gerade?“, fragte ich.
„Aye, Käp’n!“, antwortete mein Steuermann und schob etwas mehr Sand
unter die eine Seite des Eimers.
Wir begannen, das Boot aufzupumpen. Aber unsere Pumpen waren schlecht
und es stachen uns noch viele Mücken. Doch endlich hatten wir es geschafft:
Unser rotes Gummiboot lag fertig aufgeblasen und fahrbereit vor uns.
Wir trugen es ins Wasser, das jetzt
grausilbrig schimmerte, denn der
Himmel hatte sich innerhalb von nur einer halben Stunde fast vollständig
bezogen.
Mein Steuermann lud den Eimer ins Boot.
„Fällt er auch nicht um?“, fragte ich.
Mein Steuermann platzierte den Eimer stabil zwischen Rucksack und
Turnschuhen. „Niemals, Käpt’n!“
Beruhigt stieg ich ein und ergriff eines der beiden Paddel. Mein Steuermann
schob das Boot in etwas tieferes Wasser und stieg dann selber ein. Ich warf
einen Blick zum Himmel, dann auf die Insel, unser Ziel.
Ich rief: „Volle Kraft voraus!“
Und mein Steuermann rief: „Aye, Käpt’n, ahoi!“
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: Wir winkten den Zurückbleibenden, die am Ufer saßen. Manche
packten bereits ihre Sachen zusammen, denn die Wolken wurden dunkler
und dunkler.
„Schätze, wir müssen uns beeilen, Käpt’n“, sagte mein Steuermann mit
einen Blick auf den Himmel. „Es zieht ein Gewitter auf.“
Ich nickte nachdenklich. Meine Wetter-App hatte vor aufziehenden
Gewittern gewarnt. Jetzt blies mir eine Windbö fast die Mütze vom Kopf. Ich
packte das Paddel fester und stieß es kräftig ins Wasser.
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Wir waren kein gutes Team. Ich paddelte links, mein Steuermann rechts,
aber wir hatten nicht den gleichen Rhythmus. Außerdem war mein
Steuermann viel stärker.
So kam es, dass wir immer weiter nach links fuhren. Manchmal sogar so
sehr, dass wir uns im Kreis drehten. Ich beschimpfte meinen Steuermann,
aber mein Steuermann schimpfte zurück.
„Schweig!“, befahl ich. „Meuterer werden ins Wasser geworfen! Dann
fressen dich die Haie!“
„Hier gibt es gar keine Haie!“, rief mein Steuermann empört.
„Dann eben die Hechte!“
„Und du bist zu schwach!“, beschwerte sich mein Steuermann.
„Nicht ich bin zu schwach, sondern du paddelst zu stark!“
Mein Steuermann schwieg verdrossen und paddelte nur noch halb so oft wie
ich, so dass wir nun den Kurs halten konnten. Wir kamen jetzt besser
vorwärts. In den Tagebüchern der großen Seefahrer steht zu lesen, dass es
für einen Kapitän das wichtigste ist, seine Mannschaft hinter sich zu haben.
Meutereien waren gefährlicher als tobende Stürme, die Pest an Bord oder
heimtückische Riffe.
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: Inzwischen hingen schwere, düstere Wolken über uns, aufgetürmt
zu hohen turmartigen Gebilden. Der Wind wurde immer heftiger, und er
kam uns genau entgegen. Eine plötzliche starke Bö trieb uns ein Stück
zurück. Wir schienen der Insel keinen Meter näher zu kommen.
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: „Ein Gewitter zieht auf“, erklärte mein Steuermann. „Wir sollten
umkehren.“
„Nein“, entgegnete ich. „Wir kehren nicht um.“
„Aber der Wind bläst uns fast zurück.“
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„Da müssen wir eben kräftiger paddeln!“
Mein Steuermann runzelte die Stirn, murmelte dann aber: „Aye, Käpt’n!“
Kräftig stieß er das Paddel ins Wasser und erhöhte auch die Anzahl seiner
Schläge. Natürlich konnte ich nun nicht mehr mithalten und so drehten wir
uns wieder im Kreis.
„Nicht so stark!“, rief ich.
„Du hast doch gerade vorhin gesagt, kräftiger!“
Ich stöhnte. Auch das hatte ich in den Berichten der großen Seefahrer
gelesen: Einfache Seeleute konnten unglaublich begriffsstutzig sein. Aber
mein Steuermann fand dann zum Glück das richtige Maß und wir hielten
wieder Kurs auf unser Ziel, die Insel.
„Ein Gewitter auf See kann gefährlich sein“, sagte mein Steuermann, als sich
die Wolken nahezu schwarzviolett über uns ballten.
„Wir werden die Insel erreichen, bevor es losgeht“, erwiderte ich.
Wieder fegte der Wind so stark über uns hinweg, dass wir kaum von der
Stelle kamen.
„Warum mussten wir auch ausgerechnet heute los?“, stöhnte mein
Steuermann, der zwar stark war, aber offensichtlich nicht besonders
ausdauernd.
„Weil es die letzte Gelegenheit ist. Ist mit dem Eimer übrigens alles in
Ordnung?“
Mein Steuermann beugte sich darüber. „Alles bestens, Käpt’n. Den
Kaulquappen geht es gut.“
Das war das Wichtigste, denn das war unsere Mission. Im Frühjahr hatten
wir etwa 20 Kaulquappen gerettet. Ich hatte einen Nachbarn, der ein großes
Terrarium besaß, dabei beobachtet, wie er den Laich seiner Bombina
orientalis, einer wunderschönen Chinesischen Rotbauchunke, einfach auf
den Komposthaufen gekippt hatte. Ich konnte das nicht verstehen, denn
Chinesische Rotbauchunken sind sehr, sehr hübsch: Oben leuchtend grün
mit schwarzen Punkten, unten orange mit schwarzen Punkten. So oft hatte
ich die Unken unseres Nachbarn in ihrem Terrarium bewundert und mir
immer gewünscht, auch welche zu haben. Jetzt hatte ich die Gelegenheit.
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Ich äugte im Garten herum. Niemand war zu sehen. Der Nachbar war im
Haus, sonst war keiner da. Das war kein Diebstahl. Das war Verhinderung
von Massenmord!
Also kletterte ich über den Zaun, sammelte den Laich vom Kompost in einem
Kübel gesammelt und füllte frisches Wasser ein. Dann versteckte ich den
Kübel hinter den Schuppen, in einem schmalen Spalt zwischen
Schuppenwand und Gartenzaun. Meine Eltern durften den Eimer auf keinen
Fall finden. Sie wären sicher gegen die Aufzucht von Chinesischen
Rotbauchunken gewesen, denn meine Mutter ekelt sich vor schleimigen
Tieren und mein Vater ist sowieso ganz und gar gegen Haustiere.
Nach ein paar Tagen schlüpften die Kaulquappen. Plötzlich schwammen in
dem Eimer viele, viele kleine dunkle zappelnde Wesen. Sie hängten sich
mümmelnd an den Eimerrand. Es mochten etwa sechzig Stück sein, aber
genau weiß ich es nicht, denn es ist schwierig, herumschwimmende
Kaulquappen zu zählen.
Im Internet las ich, dass Kaulquappen Algen fressen und dass man sie mit
Fischfutter füttern kann. Also kaufte ich von meinem Taschengeld eine Dose
Fischfutter und streute es in den Eimer. Die Kaulquappen waren
hocherfreut.
Doch bald ergab sich ein neues Problem. Am nächsten Tag beobachtete ich,
wie sich Pippo, ein herumstreunender, vogelmordender fetter Kater an
meinem Kaulquappeneimer zu schaffen machte. Mehrmals versucht er den
Eimer umzustoßen, doch ich verscheuchte ihn mit dem Besen.
Ein anderes Versteck musste her. Also stellte ich den Eimer in den Schuppen
– hinter alle unsere Fahrräder, unter das kleine Fensterchen mit der trüben
Scheibe. Im Schuppen war es staubig und es gab viele Spinnen.
Trotz Spinnen und Staub gediehen meine Kaulquappen prächtig, denn
Kaulquappen sind Staub und Spinnen egal. Nach zwei Wochen entwickelten
an den Kaulquappen sich winzige Hinterbeinchen.
Bisher hatte ich niemandem von meiner Kaulquappenzucht erzählt, doch
jetzt hielt ich es nicht mehr aus. Voller Stolz zeigte ich meinem Freund und
jetzigen Steuermann meine süßen, winzigen Rotbauchunkenkaulquappen.
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Doch er war alles andere als begeistert: „Was willst du denn mit sechzig
chinesischen Rotbauchunken.“
„Es werden ja nicht alle durchkommen.“
„Und wenn es nur fünfzehn schaffen. Wo sollen die hin? Womit willst du sie
füttern?“
„Öh“, sagte ich. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Also, jedenfalls noch
nicht so richtig. „Sie sind ja noch klein“, sagte ich.
Wieder vergingen ein paar Tage. Wieder wuchsen die Kaulquappen. Sie
bekamen nun Ärmchen. Ich las im Internet, dass sie nun bald Lungen
entwickeln und sich mehr und mehr an Land aufhalten würden. In meinem
Eimer gab es kein Land. Ich legte ein paar Hölzchen hinein. Bald kamen ein
paar Kaulquappen angeschwommen und hängten sich mümmelnd an das
Stück Holz.
Zwei Tage später ertappte ich eine Kaulquappe dabei, wie sie halb auf dem
Holzstück saß und anscheinend versucht, Luft zu atmen.
Wie ich die Kaulquappe so sitzen sah, begriff ich: Ich musste eine Lösung
finden. Sie brauchten ein ordentliches Terrarium und anständiges Futter; sie
brauchten Wärme, Licht und Platz. Ich hatte das alles nicht.
Dafür hatte ich eine neue Idee.
„Wir setzen sie aus“, erklärte ich meinem Freund. „Und ich weiß auch schon,
wo. Nämlich auf der Insel.“
„Auf der Insel in unserem Badesee?“, fragte mein Freund.
„Ja, genau. Und stell dir vor, wie toll das wird. Die Tiere werden sich dort
vermehren und es wir die einzige Insel in unserem Land sein, auf der es
diese besonderen Unken gibt. Weil wir die da hingebracht haben!“
Ich hatte mich in Begeisterung geredet. Ja, die Idee war wirklich fabelhaft.
Wir würden sozusagen die Erfinder der Chinesischen Rotbauchunke auf der
Badeseeinsel sein!
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: Doch jetzt schien ein Gewitter unseren Plan vereiteln zu wollen.
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„Es donnert schon!“, rief mein Steuermann. „Wir könnten doch am
nächsten Wochenende noch einmal herkommen.“ Eine Welle schwappte ins
Boot. Alle Badenden am Ufer waren verschwunden.
„Das geht nicht.“ Ich dachte an die Kaulquappen. Sie bekamen jetzt Lungen
und brauchten Luft.
„Wir könnten sie woanders aussetzen.“
„Das wäre doch nur halb so spannend.“
„Besser als vom Blitz getroffen zu werden.“
„Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden ist geringer als ein
Sechser im Lotto.“
„Nicht auf einem See“, wandte mein besserwisserischer Steuermann ein.
„Wir sind doch gleich drüben.“
„Aber das kann ganz schnell gehen, das mit dem Blitz.“ Mein Steuermann
sah sich ängstlich um.
Auch das kann man in der Seefahrerliteratur immer wieder lesen. Viele
Seeleute verlässt im Ernstfall der Mut. Ohne die Durchsetzungskraft der
Kapitäne wären weder die Osterinseln, die Magellanstraße noch Hawaii
entdeckt worden. Man würde immer noch Amerika für Indien halten
Tasmanien für einen Zipfel Australiens und den Sambesi für einen
Nebenfluss des Nils. Irgendwo grollte wieder der Donner. Der Wind war ein
Sturm. Wir trieben mitten im See.
„Wir fahren jetzt hinüber zur Insel“, bestimmte ich mit fester Stimme, „und
besiedeln die Insel mit Rotbauchunken! Und wer jetzt noch was sagt, den
lasse ich am Mast aufknüpfen.“
„Wir haben doch gar keinen Mast“, murmelte mein Steuermann, doch ich
beschloss, die Bemerkung zu überhören.
Auf einmal zuckte ein greller Blitz über der Insel; nur vier Sekunden später
dröhnte der dazugehörige Donnerschlag. Das Gewitter war nur noch 1,2
Kilometer von uns entfernt. Weitere vier Sekunden später begann es zu
schütten.
„Starkregen!“
angekündigt.“
schrie
mein Steuermann.
„Wie
in der
Wetter-App
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Ich zog es vor, auch die Bemerkung zu überhören. Dass es stark regnete,
war auch mir klar.
„Wir schaffen das nicht!“, unkte mein Steuermann und ich fragte mich,
warum gerade Unken immer so negativ dachten.
„Wir schaffen das!“, brüllte ich gegen das Unken an.
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: Wieder blitzte es, der Donnerschlag erfolgte drei Sekunden später.
Mein Steuermann hatte den Augenblick, den ich benötigte hatte, um die
Entfernung des Gewitters zu berechnen, genutzt, änderte den Kurs und
paddelte nun scheinbar auf das Ufer zu, von dem wir gekommen waren. Das
versetzte mich in Wut.
„Was tust du?“, schrie ich ihn an.
Doch er paddelte unbeirrt weiter. Ich wollte ihn daran hindern, doch er
schubste mich weg. Beinahe wäre ich auf den Kaulquappeneimer gefallen.
Gerade konnte ich mich noch am, Rand des Bootes festhalten.
„Spinnst du?“ Und wollte wieder nach dem Paddel greifen.
„Lass!“, schrie mein Steuermann zurück. „Siehst du das nicht? Da ist einer.“
„Wo?“, fragte ich.
„Im Wasser!“ Mein Steuermann zeigte auf einen aus dem Wasser ragenden
Arm. Der Arm winkte uns zu. Auch einen Kopf sah ich durch den Schleier des
niederprasselnden Regens.
„Hallllooooo!“, hörten wir eine Stimme. Der Arm winkte wieder. Wir waren
nur noch zwanzig Meter von ihm entfernt.
Auch mein Steuermann winkte.
„Hallllooooo!“, rief er auch er und paddelte auf den Arm mit Kopf zu. Der
Arm war schwarz, die Hand weiß, der Kopf trug eine rote Badekappe und
eine Schwimmbrille.
„Was tust du?“, brüllte ich meinen Steuermann an. „Wir kommen vom Kurs
ab!“
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„Der ist Seenot!“, brüllte mein Steuermann zurück. „Er braucht unsere
Hilfe!“
„Aber wir müssen zur Insel!“ Ich war völlig verblendet und hatte nur noch
unsere sagenhafte Mission im Kopf. Und die Stärke meiner Verblendung
wuchs mit der Zahl der Blitze, mit der Lautstärke des Donners und mit der
Kraft des Windes.
„Nein!“, brüllte mein Steuermann und blickte mich verständnislos an. „Wir
müssen ihn retten.“
„Aber unsere Kaulquappen! Unser Plan! Wir müssen. …“
Wieder blitzte es und es vergingen wieder drei Sekunden bis zum Donner.
Mein Steuermann kniete am Bug mit dem Paddel in der Hand. Unser Boot
schwankte im Sturm, der Regen füllte es mit Wasser. Es stand schon ein paar
Zentimeter tief. Das Boot schaukelte, der Kaulquappeneimer schaukelte mit.
Ich drängte meinen Steuermann zur Seite, doch er schob mich unwillig weg.
„Wir müssen, wir müssen“, äffte er mich nach, riss mir das Paddel aus der
Hand und nahm Kurs auf den Mann im Wasser. „Wir müssen den Mann
retten! Das müssen wir.“
Wie ein Wilder paddelte er auf den Mann zu, es blitzte es wieder, der
Donnerschlag folgte nach fünf Sekunden. 1,7 Kilometer. Der Regen ließ ein
klein wenig nach. Ich fasste meinen Steuermann an der Schulter.
„Das Gewitter zieht ab! Die Gefahr ist vorbei“, sagte ich. „Wir brauchen ihn
nicht zu retten.“
Doch mein Steuermann hörte nicht. Im Gegenteil. Er winkte wieder dem
Schwimmer zu. Nur noch drei Paddelschläge, dann hatten wir ihn erreicht.
Der Schwimmer ergriff den Bootsrand und hielt sich daran fest. Dann rief er
meinem Steuermann etwas zu. Mein Steuermann antwortete; ich verstand
nicht, was. Der Schwimmer gab mit der anderen Hand ein Zeichen, deutete
auf das Ufer und fing kräftig an, mit seinen gelben Flossen zu schlagen. Er
trieb unser Boot von hinten an wie ein Außenbootmotor. In unglaublicher
Geschwindigkeit näherten wir uns der Stelle, an der wir abgelegt hatten.
Dort standen Menschen in Regenmänteln und unter Schirmen. Sie winkten
uns zu. Manche riefen etwas.
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Nur wenige Minuten später hatten wir flacheres Wasser erreicht. Das
Gewitter war jetzt über zwei Kilometer weg und es regnete nur noch normal
stark. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir zehn Zentimeter tief im Wasser
saßen. Der Mann im Neoprenanzug konnte nun stehen und zog unser Boot
an Land.
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“
Sprecher: Mir war kalt, der Wind hatte mich ausgekühlt, ich zitterte am
ganzen Körper. Neben dem Boot schwamm ein Haubentaucher und
betrachtete verwundert das Geschehen.
Ich tastete nach dem Eimer mit den Kaulquappen. Er stand noch aufrecht da.
Die Kaulquappen schwammen seelenruhig herum. Manche mümmelten am
Eimerrand, mache saßen reglos ganz unten. Ich klopfte gegen den Eimer. Ob
sie wussten, dass ich das war? Das hatte ich mich immer gefragt. Ob sie
eigentlich wussten, dass ich sie gerettet hatte. Ob sie wussten, dass ich sie
fütterte? Ob sie wussten, woher sie kamen? Und ob sie wussten, wohin sie
gingen? Hatten sie auch nur die leiseste Ahnung, was wir mit ihnen
vorgehabt hatten? Sie hätten die ersten Chinesischen Rotbauchunken auf
dieser Insel sein können! Doch ein Gewitter und der Kleinmut meines
Steuermannes hatte das verhindert.
„Da habt ihr nochmal Glück gehabt“, sagte der Mann und schob seine
Taucherbrille hoch. Ich sah, dass er buschige weiße Augenbrauen hatte.
Auch einen Bart hatte er. Das Wasser tropfte aus den struppigen
weißgelockten Barthaaren. „Gewitter auf dem See können lebensgefährlich
sein! Gut, dass ich euch gesehen habe!“
„Ja, zum Glück“, sagte mein Steuermann und legte die Paddel ins Boot. Er
stieg aus, ich blieb sitzen. Der Regen hatte aufgehört.
„Und der Kleine?“, fragte der Mann und meinte mit dem Kleinen mich. „Der
ist so still. Geht’s dem auch gut?“
Ich antwortete nicht.
Dann sah der Mann den Eimer. „Und das da?“, fragte er.
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„Das ist nichts“, sagte ich. Ich wollte nicht, dass der Mann sich in unsere
Angelegenheiten mischte. Doch der Mann hatte den Deckel schon
hochgehoben. „Aha, aha, Kaulquappen des Bombina orientalis der
Chinesischen Rotbauchunke! Was wolltet ihr denn damit?“
„Nichts“, sagte ich.
„Das ist auch besser so“, sagte der Mann im Neoprenanzug, der nun auch
seine rote Badekappe abgenommen hatte. Sein Haar darunter war trocken
geblieben. Es war weiß und lockig wie sein Bart.
„Warum?“, wollte ich wissen.
„Darum“, sagte der Mann, nahm den Eimer, wandte sich um und ging damit
davon. Ich wollte etwas sagen, vielleicht widersprechen oder fragen.
Vielleicht wollte ich auch aufspringen und ihm nachlaufen, aber ich blieb
sitzen. Meine Beine waren bleischwer und meine Zunge wie gelähmt. Und
obwohl ich auch sehr enttäuscht war, spürte ich in mir eine große
Erleichterung.
Mein Steuermann und ich standen im feuchten Sand und sahen dem
weißhaarigen Mann im Neoprenanzug mit dem Eimer nach, bis er zwischen
den dicken Buchenstämmen verschwunden war.
Orchester: Fortsetzung „La création du monde“