SPITAL BUSINESS Grosses Interview zur Insel Gruppe AG 04

4
15
www.punktdasmagazin.ch
S P I TA L B US I N ESS
Gros se s I nt er v iew z u r I n sel
Gr upp e AG 0 4
PE R S PEK T I V E N
E r folg sge sc h ic ht e P f lege 18
SE RV I C E
G ol f I n sel Gr upp e 25
E D I TO R I A L
Grosses steht an
NEWS
03 Swiss Transplant
07 Neues Mitwirkungsreglement
07 Neues Magazin Insel Gruppe AG
13 Magen-Darm-Praxis Münsingen
14 Symposien GP
S P I TA L B U S I N E SS
Der Beschluss des Regierungsrates, die Spital Netz Bern AG und das
Inselspital zu fusionieren, wurde im Jahr 2009 gefasst. Seither ist
eine Menge Zeit vergangen. Aber dank unserer Mitarbeitenden
konnte der Spannungsbogen für dieses grosse Projekt nicht nur
aufrechterhalten werden, sondern das Projekt konnte erfolgreich
zu Ende gebracht werden. Auch wenn die zuweilen langen Warteund Realisierungszeiten von uns allen ein grosses Mass an Überzeugungsarbeit und Durchhaltewillen verlangten. Wir alle haben
uns mit Ideen und Anliegen ins Projekt eingebracht und möchten
nun dessen Umsetzung sehen.
Der Zusammenschluss des Inselspitals mit dem Stadt- und den
Landspitälern wird per 1.1.2016 vollzogen sein. Mit diesem Verbund bieten wir ein attraktives Versorgungsmodell an, das sowohl
die Grund- als auch die Spitzenmedizin integriert. Damit betreten
wir Neuland. Durchgängige Prozesse, qualitativ hochstehende
­Medizin bei vernünftigem Ressourceneinsatz sind nur einige Attribute für diesen ersten medizinischen Vollversorger der Schweiz.
Wir sind davon überzeugt, dass dieser Zusammenschluss funktionieren wird. Den Beweis werden wir im kommenden Jahr antreten.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Interessen vor Ort, die unterschiedlichen Ansprüche und die unterschiedlichen Betriebskulturen sind unser betrieblicher Vorteil. Wir können und wollen keine
einheitliche Unternehmenskultur forcieren, wenn wir in einem
Spital achtzig und gleichzeitig in einem anderen tausend Betten
haben. Aber wir arbeiten in einem Rahmen, der für alle Mitarbeitenden verpflichtend ist.
Unterschiedlichkeit als Vorteil zu erkennen und die jeweiligen
Stärken hervorheben und leben, um unseren Patientinnen und
Patienten stets die bestmögliche Versorgung anbieten zu können,
das ist unser Bestreben und dafür werden wir uns einsetzen.
So danke ich Ihnen im Namen der gesamten Geschäftsleitung für
Ihre wertvolle Mitarbeit und wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit.
Holger Baumann, Vorsitzender Geschäftsleitung
2
PUNKT • AUSGABE 4 /15
04 Interview mit Holger Baumann
und Markus Lüdi
08 Umfrage am Standort Tiefenau
10 Geburt in der Frauenklinik
15 Porträt Roger Rauch
16 Pflege von Herzkindern
PERSPEK TIVEN
18 Erfolgsgeschichte Pflege
20 Ich lerne, also bin ich
21 Lehrmeister des Jahres
SERVICE
22Forschungsaufenthalte
25 Golf Insel Gruppe
26Kolumne
27 Personelles/Auszeichnungen
31 Auflösung Wettbewerb
AK TUELL
Cartoon von Jonas Räber
T R A N S P L A N TAT I O N S Z E N T R U M
Nationaler Tag der
Organspende
Umfrage Spital Tiefenau Seite 8
Integration läuft an
Anlässlich des Nationalen Tags der Organspende fand am 18. September 2015
in der Eingangshalle des Bettenhochhauses ein Informationsstand des Trans­
plantationszentrums statt.
Geburt in der Frauenklinik Seite 10
Das Gute liegt nah!
Entscheiden – Reden – Entlasten: Dies waren die Schwerpunkte der gesamtschweizerischen Kampagne von Swisstransplant. Broschüren wiesen auf die
Wichtigkeit hin, die persönliche Einstellung zur Organspende mit den Angehörigen zu besprechen.
Die Spenderausweise fanden regen Zuspruch, und nebst den angeregten Diskussionen mit interessierten Besuchern war das Wiedersehen mit den ehemaligen
und nun transplantierten Patienten bereichernd.
www.transplantnet.ch
www.swisstransplant.org
Magen-Darm-Praxis Seite 13
Das Angebot bleibt in Münsingen
3
S P I TA L B U S I N ESS | B I L A N Z
«Die Nagelprobe kommt erst noch.»
Der 2009 von der Berner Regierung veranlasste Zusammenschluss von Inselspital und Spital Netz Bern
zur Insel Gruppe AG wird ab Januar 2016 konkret.
Der Vorsitzende Geschäftsleitung, Holger Baumann,
und der Direktor Personal, Markus Lüdi, ziehen
­Bilanz.
INTERVIEW: Marianne Kaiser FOTOS: Pia Neuenschwander
Learning by doing und voneinander Der Vorsitzende Geschäftsleitung und det und gesamtschweizerisch als zulernen. – Zwei wichtige Merkmale ei- der Direktor Personal räumen Verbes- kunftsweisender Weg im Zeitalter der
ner Fusion. Davon sind die Interview- serungspotenzial ein, wie beispiels- DRGs angesehen wird.
partner Holger Baumann und Markus weise der noch mangelhafte Kontakt
Lüdi überzeugt. Auch dass die Integra- mit den Hausärzten. Und auch, dass der
tion planmässig voranschreite, der Verbund letztlich besser funktionieren PUNKT: Herr Baumann, in der Berner
«Rohdiamant» Insel Gruppe AG aber müsse als die einzelnen Einheiten. Sie Tagespresse wurde der Zusammen­
noch geschliffen werden müsse und zeigen sich aber umso erfreuter, dass schluss Inselspital mit Spital Netz
sich die Nagelprobe erst in den nächs- das abgestufte Versorgungsmodell in Bern öfter negativ kritisiert. Ärgert
ten Jahren zeige.
der Praxis bereits erfolgreich angewen- Sie das?
4
PUNKT • AUSGABE 4 /15
und ihre Empathie gezeigt haben. Und
auch ihre Freude, an einem neuen
Standort nun etwas Neues aufbauen zu
können. Diese Freude des Aufbruchs
überwiegt hier gegenüber der Trauer
des Verlustes. Auf dieses kostbare Gut
wollen wir bauen.
PUNKT: Herr Lüdi, unterdessen ha­
ben alle Mitarbeitenden die neuen
Anstellungsverträge zur Insel
Gruppe AG unterschrieben und stim­
men dem Übergangs-Gesamtarbeits­
vertrag GAV zu, der bis Ende 2017
gelten wird. Was ist ab 2018?
Holger Baumann: Das ist das normale
Los: Die Presse berichtet ungern darüber, was man richtig macht. Aber, auch
wenn die Kritik teilweise gerechtfertigt
war und ist, bedaure ich, dass die positiven Themen, die wir an die Presse
richteten, zu wenig Raum gefunden
haben. Mir wäre eine objektivere Berichterstattung, die die Ziele und die
Chance dieses Verbundes aufzeigt, lieber. Der Sachverhalt, dass wir die von
der Regierung beschlossene Fusion
umzusetzen haben, kam etwas zu
kurz.
ralen Einstellung zur Fusion die positive Grundhaltung gestärkt. Und ohne
positive Grundhaltung geht ein Zusammenschluss nicht.
Holger Baumann: Jeder und jede Einzelne, die das Unternehmen verlassen
hat, ist ein Verlust und hat auch einiges
an Vertrauen zerstört. Vertrauen zu
Hausärzten und Patienten, das wir
wieder aufbauen wollen. Dafür brauchen wir Zeit. – Vertrauen ist etwas
Langwieriges, das man schnell verlieren, aber nur langsam gewinnen kann.
Markus Lüdi: Dass alle unterschrieben haben, freut mich ausserordentlich! Die Absicht bleibt seitens Arbeitgeberschaft, organisiert in die
«diespitäler.be» und seitens der Sozialpartner VSAO, VPOD und SBK, auf den
1.1.2018 einen neuen GAV für alle Spitäler im Kanton Bern zu schaffen. Die
Insel Gruppe AG ist Teil der Verhandlungsdelegation. Wenn wir uns nicht
einigen sollten, haben wir immer noch
die Option, unseren eigenen GAV über
2017 hinaus zu verlängern. Aber die
Unternehmensleitung und der Verwaltungsrat stehen für einen Gesamt­
arbeitsvertrag ein.
Markus Lüdi: Auch, dass wir die per- Aber, und das ist das Positive unseres
sonalpolitische Prämisse «niemand Verbundes, die Verluste, die wir beiverliert seine Stelle» umgesetzt haben. spielsweise durch Abgänge von KaderDenn das kommt in der Schweiz doch ärzten in Kauf nehmen mussten, laseher selten vor. Im privatwirtschaftli- sen sich durch ehrliches Bemühen,
chen Umfeld zieht eine solche Verände- gute Arbeit und mit guten Nachfolgerung in der Regel Kündigungen nach regelungen auffangen.
sich. – Wir haben für alle Mitarbeitenden adäquate Lösungen gesucht und PUNKT: Die Pläne des neuen Stadt­
gefunden.
spitals auf dem Gelände Spital Tie­
fenau werden einiges zur positiven
Grundhaltung beitragen. – Die
PUNKT: Aber es sind Mitarbeitende
Schliessung des Spitals Ziegler ging
von sich aus gegangen, haben den
ja mit erstaunlich wenig Kritik über
Betrieb verlassen. Ist das bei Zusam­
die Bühne.
menlegungen von Unternehmen
unausweichlich?
Holger Baumann: Die Schliessung eiMarkus Lüdi: Leider ja. Und dabei ist nes Spitals ist eine hoch emotionale
viel Know-how verloren gegangen, Angelegenheit und keine einfache Sawelches es jetzt wieder aufzuholen gilt. che. Da hängen Schicksale von PatienDas ist weder einfach noch schnell ge- ten und Mitarbeitenden mit drin, die
macht. Doch dadurch, dass der Prozess man nicht leichtfertig als courant norsieben lange Jahre gedauert hat, ist mal betrachten darf.
während dieser Zeit bereits eine grosse Den Verantwortlichen vor Ort, die
Anzahl neuer Mitarbeitenden einge- diese Schliessung umgesetzt haben,
treten, die weder das Inselspital noch gebührt hier ein grosses Kompliment,
das Spital Netz Bern, sondern eine und ich ziehe vor ihnen den Hut. Es hat
neue Welt repräsentiert. Diese neuen mich sehr berührt, wie die MitarbeiMitarbeitenden haben mit ihrer neut- tenden bis zum Schluss mitgezogen
5
ner, der ins Inselspital eintritt mit der
Absicht auf eine Professorenkarriere,
letztendlich seine wahre Berufung im
Landspital findet und später eine
Hausarztpraxis eröffnet. Oder dass
eine Ärztin mit einer Teilzeitanstellung im Stadtspital beginnt und später
merkt, dass sie eigentlich akademisch
tätig sein möchte. – Und genau solche
Modelle sollen über alle Berufsgruppen möglich werden.
PUNKT: Herr Baumann, Herr Lüdi,
was ist Ihr persönliches Resümee der
bereits erfolgten Integrationen und
Vorhaben?
PUNKT: Seit dem Regierungsrats­
beschluss zur Zusammenlegung sind
sieben Jahre vergangen. Ein Prob­
lem?
Holger Baumann: Ja. Der Prozess hat
schlicht zu lange gedauert, hier wie
dort Ermüdungserscheinungen zu
Tage gebracht und dazu geführt, dass
der Glaube an den Zusammenschluss
teilweise nicht mehr da war. Müsste
ich einen Tipp an eine andere Unternehmung abgeben, die vor gleichen
Voraussetzungen steht, würde ich raten, eine so lange «Durststrecke» wenn
immer möglich zu verhindern. Das
lies­se sich mit einer verabschiedeten
Projektskizze verhindern, die keine so
lange Beschlusslage nach sich zieht.
Aber, und da übe ich bewusst Selbstkritik, wir haben auch kommunikative
Fehler gemacht: Unser Anliegen ist
nicht, der grösste Klinikverbund zu
sein, sondern über das abgestufte Versorgungsmodell eine optimale Medizin anzubieten, aber bei einem adäquaten Ressourceneinsatz. Dieses
Anliegen ist leider noch nicht überall
aufgegangen. Da besteht noch Handlungsbedarf.
Markus Lüdi: In einem solchen Veränderungsprozess hinkt die Kommunikation immer hinten nach. Man weiss
zwar aus dem Lehrbuch wie man es
machen müsste und tappt dennoch
immer wieder in dieselben Fallen.
PUNKT: Wie wird sich der Zusam­
menschluss auf die Gruppe als uni­
versitären Standort auswirken?
Holger Baumann: Indem der Zusammenschluss dem Universitätsspital er-
6
PUNKT • AUSGABE 4 /15
möglicht, Lehre und Forschung zu forcieren. Dank der nun gesamthaft
grösseren Anzahl von Patienten innerhalb der Gruppe lassen sich Studien
ausdehnen und mehr Daten generieren. Das ist wiederum eine Chance für
die Standorte, die so direkt von neusten Forschungsergebnissen profitieren
können.
PUNKT: Ab Januar wird die Insel
Gruppe AG also real. Können Sie sich
nun getrost zurücklehnen?
Holger Baumann: Nein, im Gegenteil.
Nun beginnt die Arbeit erst recht. Die
Nagelprobe kommt noch. Nun gilt es zu
evaluieren, ob das abgestufte Versorgungskonzept, das quasi unsere Lebensversicherung für die Gruppe ist,
auch funktioniert und trägt. Ich bin
überzeugt, dass wir es schaffen.
Markus Lüdi: Vorausgesetzt, wir zeigen uns als Arbeitgeber modern und
attraktiv und bieten unseren Mitarbeitenden eine breite Palette an beruflichen Möglichkeiten und Karriereoptionen an. So klischiert das klingen mag:
Von der Landarzt- bis zur Professorenkarriere können wir in der Gruppe nun
alles anbieten. Und dabei geht es nicht
nur um die Ärzteschaft, sondern vor
allem auch um unsere grösste Berufsgruppe, die Pflegenden. Analog der abgestuften Versorgung, die wir jetzt
zum Leben erwecken werden, ist die
Rekrutierung, Aus- und Weiterbildung
noch mehr voranzutreiben. Wir müssen und wollen nach innen und nach
aussen aufzeigen, wie viele Entwicklungsmöglichkeiten die Insel Gruppe
AG aufgrund ihrer Heterogenität anbietet. Zum Beispiel, dass ein Medizi-
Holger Baumann: Der riesige Einsatz
der Mitarbeitenden hat sich gelohnt!
Dass wir ab Januar ein gemeinsames
Unternehmen haben werden, zeichnet
sich jetzt ab. Dabei konnten wir schon
viele Vorhaben umsetzen wie die Integration des Labors zum Zentrum für
Labormedizin oder die erfolgte Zusammenarbeit in den Bereichen Radiologie
und Viszerale Chirurgie wie auch der
Orthopädie, Geriatrie und Pneumologie. Daneben planen wir ein neues
Stadtspital, haben eines geschlossen
und den Inhalt auf ein anderes migriert, haben dank dem Berner Stimmvolk die Überbauungsordnung durchgebracht, die uns für die Zukunft ein
völlig neues Spital bauen lässt. – Das
sind Perspektiven, wie man sie an einem anderen Standort kaum erkennen
kann und mir darob zuweilen die
Worte fehlen. – Die Kritik, die uns wieder und wieder entgegengebracht wird,
kann ich nicht ganz verstehen. Wir
sind nicht dazu angetan, gigantomanisch aufzutreten, sondern um qualitativ gute Versorgung zu machen und
Grund- wie Spitzenversorgung nach
den gleichen Qualitätsstandards anzubieten.
Markus Lüdi: Diese sogenannte Postmerger-Phase, die Phase nach der Fusion, wird wiederum Veränderungen
mit sich bringen. In den folgenden Jahren müssen wir Bilanz ziehen, ob «es»
funktioniert oder nicht und bereit sein,
Anpassungen laufend vorzunehmen.
Lassen Sie es mich bildlich ausdrücken: Der Rohdiamant Insel Gruppe
AG liegt da, doch braucht es unser aller
Engagement und Freude, den Diamanten und seine Facetten zum Glänzen zu
bringen.
N E W S | A K T U EL L
Neues Mitwirkungsreglement für
die Insel Gruppe AG
Mit dem Zusammenschluss des Inselspitals und SpitalNetz
Bern zur Insel Gruppe AG per 1. Januar 2016 werden sich
auch die beiden Personalvertretungen zusammenschlies­
sen und gemeinsam unter dem Namen Personalkommission Insel Gruppe, kurz PeKo, die Interessen aller Mit­
arbeitenden der Gruppe vertreten. Als Grundlage wurde
in enger Zusammenarbeit der Direktion Personal mit den
beiden bestehenden Personalvertretungen bereits ein
neues Mitwirkungsreglement erstellt. Es hat zum Ziel, die
Arbeit in der neuen Personalvertretung attraktiver und
konkreter zu gestalten und beinhaltet die Definition der
Mitwirkungsthemen, Mitwirkungsrechte, Regelungen zur
Entlastung für die geleistete Mitwirkungsarbeit sowie eine
Steigerung der Attraktivität der Mitarbeit an der internen
Mitwirkung.
Die Direktion Personal wird in enger Zusammenarbeit mit
der neuen Personalvertretung ein neues Wahlreglement erarbeiten. Dieses wird am 1. Januar 2018 in Kraft treten. Zu
diesem Zeitpunkt wird auch die Wahl der neuen Personalvertretung stattfinden. Um bis dahin eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten, haben sich alle Mitglieder der beiden
Personalvertretungen bereit erklärt, eine verlängerte Amtsdauer zu absolvieren.
Die Personalkommission ist sich sicher, dass die Insel
Gruppe mit dem neuen Mitwirkungsreglement eine zeitgemässe und fortschrittliche Regelung der internen Mitwirkung erhält.
Regine Böttke für die Personalkommission Insel Gruppe
«vita»: Magazin der Insel Gruppe AG
Für das Magazin der Insel Gruppe als Nachfolgeprodukt
von PUNKT sind via SMS 96 Namensvorschläge eingegangen. Die erweiterte Jury hat sich für «vita» entschieden.
Aus 96 eingegangenen Vorschlägen hatte die ausgewählte
Jury zu entscheiden: Martin Graf, Leiter ICT Inselspital &
Spital Netz; Brigitte Dubach, Leiterin Pflegedienst OP-Z INO;
Dieter Fiechter, Leitender Chef-MTRA; Carolina Bosshard,
Leiterin Pflegedienst Riggisberg; Regula Rohrbach Büttiker,
Assistentin Direktor Dienste; Gabriele Felder, Stv. Leiterin
Pflegedienst Aarberg; und Simon Kurt, Social Media Manager, taten es sich mit ihrer Entscheidung nicht leicht und
konsultierten im Nachgang auch die Meinung eines externen Werbe-Profis sowie die­jenige von Franziska Ingold, der
neuen Chefin Kommunikation.
«vita»
wird die Publikation PUNKT im Rahmen der neuen Gesamtstrategie Kommunikation nächstes Jahr ablösen.
Die Redaktion gratuliert Lester Gosset, Leiter Personal­
entwicklung und -marketing, herzlich und dankt ALLEN
für ihre Vorschläge.
Im Verlauf des nächsten Jahres werden wir mit
PUNKT einen SCHLUSSPUNKT setzen.
7
S P I TA L B U S I N ESS | W ECHSEL
Darüber reden hilft
Während das Spital Ziegler am 28. August geschlossen
und mit einem Abschiedsanlass verabschiedet wurde,
waren einige seiner Mitarbeitenden bis Oktober/
November dort noch im Einsatz. Andere arbeiten
schon seit Juli am Standort Tiefenau. – Ein Zwischenbericht.
UMFRAGE: Marianne Kaiser FOTOS: Pascal Gugler
Für einige liegt der Umzug schon fast ein halbes Jahr zurück, andere sind erst seit Anfang Oktober richtig angekommen. Eines gemeinsam haben alle: Ein Wechsel des Arbeitsortes erfordert Flexibilität, Toleranz, Akzeptanz,
eine gute Kommunikation und die nötige Zeit, bis Kulturen zusammenwachsen.
Vier Personen, die vom Spital Ziegler an den Standort Tiefenau gewechselt haben, über ihre ersten Eindrücke und
Erfahrungen.
Iris Baumgartner, Leiterin Patientenmanagement
«Der Umzug, die Einarbeitung im Tiefenau und das SAP lernen (innert vier Monaten) ist eine sportliche Leistung, die
wir jetzt trotz neu zusammengesetztem Team erstaunlich
gut hinkriegen. Ich bin positiv überrascht, wie gut wir bislang festgefahrene Strukturen aufgeweicht, voneinander
gelernt und neue Abläufe akzeptiert haben.
Dabei wird uns die Zukunft nicht ruhen lassen, denn ab
1.1.2016 werden wir mit dem SAP (vorher Navision) arbeiten. Nun ist es unsere Aufgabe, die User zu schulen und für
diesen Start vorzubereiten. Dafür danke ich allen für ihren
grossen Einsatz.»
Jutta Walthert, Leitende Ärztin Innere Medizin
«Seit dem 1. Juni arbeite ich am Standort Tiefenau, der mir
nicht unbekannt ist. Zum einen war ich bereits letztes Jahr
für eine Vertretung hier im Einsatz, zum anderen ist unser
Team schon länger über zwei Standorte aktiv. Das hat den
Wechsel für uns Ärzte und Ärztinnen einfacher gemacht.
Wo in der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen
dennoch Verunsicherungen auftreten, führen offene Gespräche in der Regel rasch zur Bereinigung. Heute steht der
Gewinn des für mich etwas breiter gewordenen medizinischen Spektrums und weniger der Verlust des Vertrauten im
Vordergrund.»
8
PUNKT • AUSGABE 4 /15
Mathias Schertenleib, Produktionsleiter Küche/
Patientengastronomie
«Seit 1. September bin ich offiziell am Standort Tiefenau tätig, doch noch bis Oktober war ich tageweise als Koordinator des Umzugs Küche und Restauration im Spital Ziegler im
Einsatz, räumte auf – oft mutterseelenallein – und wimmelte am Telefon auch schon mal einen wildfremden Küchenchef ab, der mir Gastronomiematerial abkaufen wollte.
Am 1. Oktober fuhren wir zum letzten Mal mit Material
vom Spital Ziegler an den neuen Standort, wo wir uns in
eine andere Kultur enfügen und zurechtfinden müssen.
Viele Gespräche und direkte Begegnungen helfen mit, dass
neue Arbeitsabläufe verstanden und angewendet werden.»
Patrick Wermuth, Leiter Therapien
«Dank der guten Zusammenarbeit mit dem technischen
Dienst verliefen der Umzug und der Umbau ohne grössere
Probleme, und wir haben uns gut eingelebt.
Zwar lag am Anfang etwas Skepsis in der Luft, aber diese hat
sich schnell gelegt. Heute erlebe ich die interdisziplinäre Zusammenarbeit als sehr konstruktiv. Dennoch gehe ich von
einem Jahr aus, bis wir uns alle ganz aneinander gewöhnt
haben und Prozesse so ablaufen wie gewünscht. Doch mit
einer positiven Einstellung, wie ich sie in unserem Team
stark erlebe, werden wir allfälligen Missverständnissen vorbeugen.»
Iris Baumgartner
Mathias Schertenleib
Jutta Walthert
Patrick Wermuth
9
S P I TA L B U S I N ESS | I N T ERV I E W
Geburt in der Frauenklinik
«Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt
so nah?» – Die Geburtsklinik am Inselspital ist auch
für Spitalmitarbeiterinnen attraktiv: Der Chefarzt
Geburtshilfe und eine Mutter über das Angebot.
TEXT: Monika Kugemann FOTOS: Pascal Gugler
Das Angebot
Hebammenpraxis durchführen, die Frau während der Geburt in der Frauenklinik betreuen und danach im Wochenbett zu Hause begleiten. Wir sind die einzige Klinik in Bern
und Umgebung, die das so anbietet.
PUNKT: Prof. Surbek, gebären in der Frauenklinik – für
wen kommt das in Frage?
Daniel Surbek: Wir haben ein breites Angebot für gesunde Wie sieht das Angebot während der Geburt konkret aus?
Frauen mit normalem Schwangerschaftsverlauf. So kann Uns ist wichtig, die Frau möglichst individuell zu betreuen
die Frau bereits während der Schwangerschaft hier betreut und eine natürliche Geburt zu fördern. Wenn die Geburt
werden, oder sie wird von ihrer Gynäkologin zur Geburt normal verläuft, greifen wir nicht mit technischen Mitteln
zugewiesen. Sehr beliebt sind unsere Beleghebammen, wel- oder Medikamenten ein. Während der Geburt ist uns eine
che die Schwangerschaftskontrollen zuhause oder in ihrer Eins-zu-Eins Betreuung durch die Hebamme sehr wichtig.
Anita Jaggi, Abteilungsleiterin Patientengastronomie, mit ihrem Partner
und Tochter Viola Ella
10
PUNKT • AUSGABE 4 /15
Sie kann, wenn die Frau sich einen intimeren Rahmen
wünscht und keine besonderen Risiken bestehen, die Geburt selbstständig durchführen und auch in punkto Geburtsposition auf alles eingehen, was von der Gebärenden
gewünscht wird (Mayahocker, Geburtswanne oder verschiedene Positionen auf dem Bett). Gegen den Geburtsschmerz kann die Frau von Homöopathie über einfache
Schmerzmittel bis hin zur Peridural-Anästhesie und neu
auch Lachgas für kurze Phasen der Geburt nutzen was sie
möchte.
Sollte wegen Problemen in der Schwangerschaft oder während der Geburt ein Kaiserschnitt notwendig werden, liegt
uns sehr daran, die Einheit Mutter-Kind und auch die Nähe
zum Partner nicht zu stören. Das Kind wird beim Kaiserschnitt noch vor Ende der Operation abgenabelt und der
Frau auf die Brust gelegt. Sie kann mit ihrem Kind und dem
Partner direkt nach dem Eingriff in ein normales Geburtszimmer, wo die Hebamme sie betreut.
Welche weiteren Möglichkeiten haben Frauen rund um
die Geburt?
Frauen, welche bereits die Schwangerschaftskontrollen bei
uns vornehmen wollen, können im Ambulatorium durch
eine Hebamme, durch eine Ärztin oder in der Privatsprechstunde (Chefarzt oder Leitender Arzt) betreut werden. Wir
haben die neuesten Möglichkeiten spezialisierter Schwangerschafts-Ultraschall-Untersuchungen und Pränataldiagnostik, zu denen Gynäkologen uns schwangere Frauen auch
direkt zuweisen können.
Daneben bieten wir Informations-Abende zur Geburt in der
Frauenklinik, verschiedene Geburtsvorbereitungskurse
(etwa auch an einem Wochenende), Akupunktur sowie
Kurse wie Schwangerschafts-Gymnastik, RückbildungsGymnastik und Babymassage an.
Wie begleiten Sie Ihre Patientinnen während dem
Wochen­bett im Spital und der ersten Zeit zu Hause?
Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Hebammen. Durch unser Hebammen-Netzwerk hat
jede Frau, die nach Hause geht, bereits am nächsten Tag eine
persönliche Hebamme, die in den ersten ein bis zwei Wochen Mutter und Baby zuhause betreut. Sehr wichtig ist uns
auch das Thema Bonding und Stillen. Wir fördern direkt
nach der Geburt und auch beim Kaiserschnitt den engen
Mutter-Kind-Kontakt und unterstützen Frauen beim Stillbeginn. Sollten zu Hause Fragen oder Unsicherheiten mit
dem Stillen auftreten, so haben wir eine 24-Stunden-StillHotline eingerichtet. Unser im Raum Bern einzigartiges
Stillambulatorium steht allen Stillenden auch kurzfristig
bei Stillproblemen wie Milchstau oder Brustentzündung
zur Verfügung.
Zusammengefasst: Was zeichnet die Frauenklinik aus?
Wir sind die einzige Klinik im Kanton Bern, wo immer rund
um die Uhr eine erfahrene Fachärztin für Gynäkologie und
Geburtshilfe und ein Facharzt für Neonatologie im Haus
sind. Damit können wir höchste Sicherheit für Mutter und
Kind gewährleisten, sollte während der Geburt eine unerwartete Komplikation auftreten. Im Bereich ZwillingsSchwangerschaften und -Geburten sind wir die schweizweit
Prof. Dr. med. Daniel Surbek Geschäftsführender Co-Direktor
Universitätsklinik für Frauenheilkunde
Chefarzt Geburtshilfe und feto-maternale Medizin
grösste Klinik mit der grössten Erfahrung. Schliesslich
zeichnet uns das Perinatalzentrum mit enger Anbindung
an die Neonatologie aus – ein zunehmend wichtiger Faktor
durch die steigende Anzahl an Neugeborenen, die zu früh
auf die Welt kommen.
Der Erfahrungsbericht
PUNKT: Anita Jaggi, Sie sind Leiterin der Patientengast­
ronomie für Inselspital und Spital Netz Bern, warum
­haben Sie sich für eine Geburt in der Frauenklinik ent­
schieden?
Anita Jaggi: Eigentlich hat sich das so ergeben. Da ich nicht
sofort schwanger wurde, hat mich meine Gynäkologin auf
meinen Wunsch an die Frauenklinik überwiesen (qualitativ
war für mich klar, dass ich hierhin wollte). Als es dann geklappt hatte, hätte ich wieder zu ihr zurückgekonnt. Ich
fand es aber ziemlich praktisch, dass ich intern so kurze
Wege zur Vorsorge hatte und für die Untersuchungen meine
Arbeit nur minimal unterbrechen musste. Wenn es beispielsweise Verzögerungen gab, rief man mich schnell an,
dass ich etwas später kommen könne. Diese kurzfristige Information findet man sonst nirgends! Auch dass als Patientin meine Privatsphäre so professionell gewahrt wurde,
fand ich sehr angenehm.
11
«Für mich war es das
­Wissen, hier hervorragend
betreut zu sein.»
A N I TA J AG G I Ü B E R I H R E
G R Ü N D E , A N D E R F R AU E N K L I N I K Z U G E B Ä R E N .
Spielten die Erfahrungen von Bekannten eine Rolle?
Ich habe Bekannte, die an der Frauenklinik geboren haben.
Für mich war es aber eher das Wissen, hier hervorragend
betreut zu sein. Wenn etwas in der Schwangerschaft oder
bei der Geburt ist, kann man auf beste medizinische Versorgung vertrauen.
Wie haben Sie sich über das Angebot informiert?
Hauptsächlich im Internet und Intranet. Dann habe ich in
der Kontrolle von Prof. Surbek, der mich behandelte, noch
Informationen bekommen, wo ich mich noch melden kann
(etwa bei den Hebammen) oder Internetlinks über wichtige
Entwicklungen in der Schwangerschaft. Ich hatte den Eindruck, alle nötigen Informationen verfügbar zu haben. Mir
wurde angeboten, dass ich mich jederzeit via interne Telefonnummer melden könne, wenn ich eine Frage hätte. So
habe ich viele Vorteile darin entdeckt, eine Spitalmitarbeiterin zu sein. Ebenso hat mir das Gefüge Geborgenheit und
Sicherheit vermittelt – auch in den unsicheren Momenten,
die man manchmal in einer Schwangerschaft hat.
Wie war die Geburt selbst?
Die Geburt ist ganz normal losgegangen, genau am Termin.
Dann sind wir hergekommen. Allerdings ging es dann nicht
richtig voran. Das Baby ist nicht ins Becken gerutscht, was
mir grosse Schmerzen bereitet hat. Nach 23 Stunden hat es
daher am Ende doch einen Kaiserschnitt gegeben. Für mich
war das nicht so schlimm. Ich habe mich auch in dieser Situation gut informiert gefühlt. Obwohl es nachts um halb
drei war, ist Prof. Surbek gekommen. Der Kaiserschnitt war
sehr gut vorbereitet, und nach 8 Minuten war unsere Tochter Viola Ella da.
Das Ganze war eine Achterbahn der Gefühle. Der Kaiserschnitt war wirklich eine Erlösung für alle – auch für meinen Mann, der so viele Stunden danebengestanden hatte
und nichts tun konnte. Wir waren überglücklich, als die
Kleine auf der Welt war und es allen gut ging. Ich konnte
nach fünf Tagen auf der Station zum Wochenende nach
Hause.
Würden Sie die Frauenklinik Spitalmitarbeitenden als
Geburtsklinik empfehlen? Warum?
Klar würde ich das! Sie ist bestens ausgerichtet. Für uns hat
das tipptopp gestimmt. Als Inselmitarbeitende hat man
noch den Vorteil, dass man automatisch ein Zimmerupgrade hat. Ich habe als Halbprivatversicherte ein Einzelzimmer haben können. Da hatte ich nie Angst, jemanden zu
stören und konnte mich ganz auf den Rhythmus meines
Babys einstellen. Das würde ich nicht missen wollen.
Geboren werden an der Frauenklinik des Inselspitals
Pro Jahr verzeichnet die Frauenklinik über 1600 Geburten, wovon knapp 100 Zwillingsgeburten und rund 10
Drillingsgeburten sind. Damit erblicken jedes Jahr weit
über 1700 Kinder hier das Licht der Welt.
Während 24 Stunden an 365 Tagen sind Entbindungsstation, telefonische Still-Hotline, Neonatologie und geburtshilflicher Notfalldienst verfügbar.
Wie haben Sie die Geburtsvorbereitung empfunden?
Ich habe mit meinem Partner den Geburts-Info-Abend besucht. Dort konnten wir ein Patientinnenzimmer und den
Gebärsaal sehen und wurden durch die Mitarbeitenden der
verschiedenen Bereiche sehr gut informiert. Auch Praktisches wie ein Rat zur aktuellen Parkplatzsituation kam dabei vor. Die ist ja derzeit nicht ganz einfach (lacht). Dann
ging es darum, was wir für Möglichkeiten haben: Wassergeburt, Hebammengeburt, ambulant, «normal» mit Ärzteteam im Rücken, Neonatologie... Das war sehr informativ!
Mehr über das vielfältige Angebot der Frauenklinik rund um Schwangerschaft und Geburt im YouTube-Video Frauenklinik: Ihre Klinik für Schwangerschaft und Geburt.
12
PUNKT • AUSGABE 4 /15
N E W S | PA RT N ER SCH A F T
Magen-Darm-Praxis bleibt bestehen
Die Magen-Darm-Praxis von Ulrich Baumann im
­Spital Münsingen ist dank der Partnerschaft mit der
­künftigen Insel Gruppe AG gesichert und wird durch
Markus Herzig weitergeführt.
TEXT: Medienstelle Inselspital FOTO: Tanja Läser VIDEO: Simon Kurt
Ab 1. Januar 2016 wird Dr. Markus Herzig, bisheriger Insel- Nur Vorteile
spital-Oberarzt, die Magen-Darm-Praxis am bisherigen Dank dieser Lösung werden Patienten am vertrauten Ort
Standort im Spital Münsingen weiterführen. Die fachliche weiterhin kompetent betreut und haben dank dem SpitalVerantwortung hat Prof. Radu Tutuian, Chefarzt im Spital verbund einen noch leichteren Zugang zu allen DienstleisTiefenau. Seit 1. September arbeitet sich Marcus Herzig un- tungen der Magen-Darm-Medizin und -Chirurgie bis hin
ter der Leitung von Dr. Ulrich Baumann, dem bekannten zur Spitzenmedizin. Zudem kann das Spital Münsingen sein
Gastroenterologen und Entwickler des Venendruck-Mess- umfassendes Angebot in der Grundversorgung auch im megeräts Veinpress (CTI Swiss Medtech Award 2014), in sein dizinischen Bereich sichern.
neues Umfeld ein. Ulrich Baumann wird in der Praxis bis
Ende Juni 2016 im Rahmen eines 40-Prozent-Pensums weiterhin Patienten betreuen.
Mehr zum Angebot am Standort Münsingen im Video unter www.punktdasmagazin.ch
13
N E W S | S Y M P OS I EN
Symposien im Vorfeld des
35. Grand-Prix von Bern
Auch 2016 – neu unter dem Namen INSEL GRUPPE AG
– sind wir als Medical Partner im Einsatz: Am 14. Mai
vor Ort und im Vorfeld auf dem Campus Inselspital.
Drei Mittwochabende für die breite Öffentlichkeit:
Hörsaal Ettore Rossi, Kinderkliniken, Inselspital 1
8.30 bis 20.00 Uhr
Mittwoch, 20. Januar 2016
Körperliche Aktivität und Leistungssport
bei Jugendlichen mit angeborenen
Herzerkrankungen
PD Dr. med. Matthias Wilhelm, Inselspital
Startalter Ausdauertraining und Anpassung
des Herzmuskels – neue Ergebnisse aus den
Läuferstudien zum GP Bern
Christoph Ryffel, Doktorand
Medical Partner des Grand-Prix von Bern
Vorbereitung für den GP Bern –
praktische Tipps aus Sicht des
Sportmediziners
Interaktive Podiumsdiskussion
Mittwoch, 17. Februar 2016
Belastungsluftnot – Habe ich Asthma?
Dr. med. Sebastian R. Ott, Inselspital
Einzigartige Stimmung, pures
Laufvergnügen, grosse Emotionen –
wir freuen uns, wieder dabei zu sein.
Training mit System – Optimale
Vorbereitung für den GP Bern
Stefan Lombriser, Geschäftsführer runningcoach
Mittwoch, 23. März 2016
Sport und Sonnenschutz
Dr. med. Patrizia Weber, Inselspital
Unbeschwert laufen – Ernährung
und Ausdauersport
Dr. med. Bettina Isenschmid, Spital Zofingen AG
Weitere Informationen unter www.gpbern.ch /
symposien
14
PUNKT • AUSGABE 4 /15
S P I TA L B U S I N ESS | P O RT R ÄT
«Schönster Beruf der Welt.»
Rund 10 000 Kinder hat er in den letzten 30 Jahren auf
die Welt gebracht und ist als Chefarzt für Gynäkologie
und Geburtshilfe noch immer begeistert von seinem
Beruf. Nächstes Jahr will Roger Rauch kürzertreten.
TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Läser
Protzen ist seine Sache nicht. Bescheiden nennt sich Roger
Rauch aus Münsingen schlicht Geburtshelfer und besteht
darauf, dass er mit einem Neugeborenen abgebildet wird.
Sonst würde er nicht mitmachen beim Versuch, ein langes
Berufsleben in Wort und Bild zu fassen. Ein Berufsleben, das
der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe zu einer Zeit
begonnen hatte, als sich Patientinnen noch hinter vorgehaltener Hand und einigen Ausreden für einen Termin «beim
Neuen» entschuldigten. Freie Arztwahl war damals noch
ein anderes Thema und der «Gott in Weiss» noch etwas
weis­ser. Seither sind einige Jahre ins Land gezogen, der
«neue» Arzt hat im Spital Münsingen seine eigene Ära aufgebaut, unzähligen neuen Menschen auf die Welt geholfen,
eigene Kindergross gezogen und steht nun vor seinem letzten Jahr im Spital Münsingen: Per nächstem Jahr wird er
die Gynäkologie und Geburtshilfe in junge, weibliche Hände
geben.
In Harmonie gebären
Auch bei der Geburt, dem ältesten Akt des Lebens, hat sich
die Zeit verändert. Heute können Wehenschmerzen mittels
einer Peridural- oder Epiduralanästhesie (kurz PDA) als in
den Rücken gespritztes Betäubungsmittel gelindert werden.
Oder mit einem sehr kurz wirkenden Opioid (PCA). Oder
aber die Gebärende findet Linderung allfälliger Schmerzen
in der Badewanne oder erhält eine entspannende Massage
auf dem Gebärbett. So oder so gilt es für die Ärzteschaft
aufmerksam zu sein, zum richtigen Zeitpunkt die richtige
Entscheidung zu treffen. Kaiserschnitt ja oder nein? Jetzt
oder noch zuwarten? Laut Roger Rauch gehen hierzu die
Meinungen zwischen Hebammen und den Geburtshelfern
nicht selten auseinander.
Zeichen der Zeit
«Ist das nicht ein prächtiges Kindchen? Ein grossartiger Augenblick?» – Noch immer ist Roger Rauch ergriffen von der
Perfektion der Natur und bangt gleichzeitig, dass die Möglichkeiten der trauten Momente mit Schwangeren, Gebärenden und Eltern in Zeiten administrativer Arbeiten, Dokumentationen und Fall-Erfassungen seltener werden. So hofft
und wünscht er seinen Nachfolgerinnen, allen Kolleginnen
Dr. med. Roger Rauch, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe,
Spital Münsingen
und Kollegen, Hebammen und Pflegefachfrauen Mut und
Kraft, «dass unser Beruf trotzdem der schönste der Welt
bleiben wird.»
Gemeinsam unter einem Dach
Im Verlauf des nächsten Jahres wird Dr. Roger Rauch, Chefarzt
Gynäkologie und Geburtshilfe Spital Münsingen, seine Arbeit
in jüngere, weibliche Hände geben, die gemeinsam Rauchs
Erbe übernehmen und neu gestalten.
15
S P I TA L B U S I N ESS | R EP O RTAG E
Pflege von Herzkindern
Die Pflege von Kindern mit angeborenen Herzfehlern
ist anspruchsvoll und erfordert eine interdisziplinäre
Zusammenarbeit. Zwei Fachverantwortliche Kardiologie geben einen Einblick in ihr gemeinsames Engagement für «Herzkinder».
TEXT: Monika Kugemann FOTOS: Simon Kurt
Christine Siegrist, Klinische Spezialistin, Abteilung für Intensivmedizin, Kinderkliniken
Christine Siegrist empfängt uns auf der Kinderintensivsta- Die Kinder auf der Intensivstation sind zwischen frühgebotion APIB im Stock B der Kinderkliniken. Sie hat sich für das ren und 16 Jahre alt. Von den 12 Plätzen werden etwa acht
Gespräch extra Zeit genommen. Denn an einem normalen durch kleinere Kinder belegt. Die Kinder selbst merken
Arbeitstag ist sie für ein bis zwei Kinder vollverantwortlich; meist wenig von ihrem Aufenthalt, der im Schnitt vier bis
überwacht die Vitalparameter, den Kreislauf, den Herz- fünf Tage dauert, da sie die meiste Zeit schlafen.
rhythmus, die Sauerstoffsättigung und die Ausscheidungen
des Patienten. Daneben kümmert sie sich um die Pflege der Die Eltern und Geschwister erleben diese Zeit jedoch sehr
kleinen Patienten, wäscht oder wickelt sie, verabreicht Essen intensiv. Auch sie begleitet die Pflege, berät und unterstützt,
über eine Magensonde oder den Schoppen und lagert die bietet die hausinterne seelsorgerische oder psychologische
Kinder.
Unterstützung an. «Für mich ist einer der schönsten Momente, wenn ich Zeit finde, mit den Eltern zu reden», sagt
Auf der Abteilung hat Siegrist die Verantwortung der Fach- Siegrist. «In der Hektik geht das schnell unter. Das wird
gruppe Kardiologie und Kardiochirurgie. Die sechsköpfige auch von den Eltern sehr geschätzt.»
Gruppe überarbeitet und aktualisiert regelmässig die kardiospezifischen Richtlinien und Skripte auf der APIB.
Das Gespräch mit den Eltern ist auch für die Pflege der Station C Süd zentral. Hier liegen alle kardiologischen Kinder
Kinder mit angeborenen Herzfehlern oder schweren Herz- ab Geburt bis zwei Jahre (ältere Kinder sind auf J Süd). Die
erkrankungen machen etwa 15–20% der Eintritte der APIB Kinder treten zur Voruntersuchung für eine Herzoperation
aus. Sie werden hier nach der Geburt für eine Operation oder einen Herzkatheter ein, werden von der Pflege und den
stabilisiert oder erholen sich von einem Herzeingriff.
Eltern in den OP begleitet und kommen einige Tage nach
16
PUNKT • AUSGABE 4 /15
dem Eingriff von der APIB wieder zurück. Simone Schwertfeger, Fachverantwortliche Kardiologie auf der Abteilung C Süd, ist die Schnittstelle zur Kinderintensivstation. Schwertfeger ist dafür zuständig, neue kardiologische Richtlinien im Team C Süd zu implementieren.
«Die pflegerische Anleitung und Unterstützung der Eltern in der Betreuung ihrer
kranken Kinder ist uns sehr wichtig», so Schwertfeger. «Die Kinder müssen zwar
noch relativ engmaschig überwacht werden und ihre Medikamente sehr regelmässig einnehmen. Die Eltern können aber 24 Stunden bei ihnen sein und sind
so beim Austritt gut auf ihre spezifischen Bedürfnisse vorbereitet.»
Auf C Süd, wo auch Frühgeborene mit Atemproblemen oder neonatalen Infekten
hospitalisiert sind, bleiben die Kinder zwischen drei und vier Tagen und mehreren Monaten. Besonders Herzkinder müssen teils mehrmals operiert werden und
kommen immer wieder auf die Station. Diese Kinder sollen zwischen den nötigen
Operationen möglichst viel Zeit zu Hause verbringen können. Auch deswegen ist
die Anleitung der Eltern zentral.
Die enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen empfindet Schwertfeger als Plus.
«Ich wurde vor 15 Jahren der Station zugewiesen, und wir haben eine sehr geringe Fluktuation im Team. Das ist für mich super», sagt sie. Für die Familien
von Herzkindern wünscht sie sich eine nahtlose Anbindung bereits Pränatal (bei
Diagnose des Herzfehlers) und über die APIB, C Süd und J Süd bis hin zur Erwachsenen-Kardiologie.
Simone Schwertfeger, Expertin Pflege,
Christine Siegrist teilt diese Überlegung und setzt in ihrer Masterarbeit bereits
bei Eltern an, die ein Kind mit kongenitalem Herzfehler erwarten. «Sein frischgeborenes Kind auf der Intensivstation verkabelt zu sehen, ist für die Eltern ein
grosser Schock», so Siegrist. «Wissen sie aber bereits vor der Geburt, was auf sie
zukommt, können sie es meist besser bewältigen. Deshalb wollen wir die Besuche von werdenden Eltern auf der APIB standardisieren.» Auch für die Pflege
selber sei eine Vorbereitung auf das Herzkind, das meist nach Kaiserschnitt sehr
präzise am vorhergesehenen Datum auf der APIB eintrifft, gut.
Die Entscheidungen zur Therapie auf der Kinderintensivstation werden mit den
Eltern getroffen, denen der Herzfehler erklärt wurde. «Wenn die Eltern es wünschen, machen wir alles, was mit hochspezialisierter Medizin möglich ist, solange das Kind die Chance auf ein entwicklungsfähiges Leben hat», sagt Siegrist.
«Es muss aber nicht unbedingt alles gemacht werden. Wichtig ist, dass die Eltern
wissen, woran sie sind, einbezogen sind und sich im schlimmsten Fall nicht verantwortlich fühlen müssen.»
Manchmal ginge es nämlich auch darum, ein Kind, das nach mehrmaligen Herzoperationen nicht gesund wird, gehen lassen zu können. «Natürlich ist das für
die Eltern sehr schwer und auch wir in der Pflege haben viel investiert», sagt
Schwertfeger. «Aber es ist auch tröstlich zu wissen, dass man trotz den medizinischen Möglichkeiten nicht alles in der Hand hat.» Das Gespräch mit den Kolleginnen oder die Möglichkeit, gemeinsam wieder über Kleinigkeiten zu lachen,
helfe dann.
Die Arbeit mit Herzkindern würden beide nicht missen wollen. «Die Kardiologie
ist ein spannendes Fachgebiet, und es gibt sehr interessante Zusammenhänge»,
sagt Schwertfeger. «Zu sehen, wie sich ein Sechsmonatiges nach einer Herz-OP
entwickelt, Fortschritte macht und wieder lacht, fasziniert mich jedes Mal.» Siegrist schätzt die Herausforderung im immer komplexer werdenden Fachgebiet und
die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pflege, Kardiologen, Herzanästhesie
und Herzchirurg, die gemeinsam dafür kämpfen, dass das Kind eine möglichst
gute Lebensqualität bekommt. «Wenn wir bei einem frischgeborenen Baby, das
wir nach einer Operation sehr intensiv therapieren mussten, eine nach der anderen die Interventionen abbauen können, ist das ein sehr dankbarer Moment.»
Station C Süd, Kinderkliniken
Pflegerische Zusammenarbeit der
Kinderkliniken für Herzkinder
Regula Schweizer, Pflegefachfrau
Tagesklinik
«In der Tagesklinik arbeiten wir eng
mit den Kardiologen zusammen.
Auch mit der Physiotherapie haben
wir engen Kontakt. Nach einer HerzOperation oder Herz-Transplantation sehen wir die Kinder regelmäs­
sig zur Blutentnahme oder wo nötig
zur Infusionstherapie. Wir kennen
sie über die Zeit sehr gut und freuen
uns, ihre Entwicklung zu verfolgen.»
Nicole Marro, Pflegefachfrau,
Stv. Stationsleitung Station J Süd
«Die Zusammenarbeit zwischen
den verschiedenen Diensten funk­
tioniert aufgrund der guten Kommunikation, jahrelanger Erfahrung
und Wertschätzung der jeweiligen
Berufsgruppe sehr gut. Jede Berufsgruppe bringt dabei ihre Stärken in
die Betreuung der Familie mit ihrem herzkranken Kind ein, wobei
bei allen das Kind und seine Familie im Zentrum steht.»
17
P E R S P E K T I V E N | ER F O LGSG E SCH I CH T E P F L EG E
Gemeinsam unterwegs für Pflege
und Forschung
Seit 2014 leitet Michael Simon den Bereich Universitäre Forschung der Direktion Pflege/MTT am Insel­
spital, welcher zur gemeinsamen Pflegeprofessur des
Instituts für Pflegewissenschaften an der Universität
Basel und des Inselspitals gehört.
TEXT: Michael Simon, Franziska Widmer FOTO: Tanja Läser
Bis vor wenigen Jahren war die Pflege- schaft mit der Pflegepraxis des Inselforschung ein unbegrünter Fleck im spitals, betreibt eine gemeinsame
Universitätskanton Bern, während in Nachwuchsförderung und entwickelt
anderen Kantonen Pflegewissenschaft akademische und fachliche Kapazitäund klinische Forschung bereits aufge- ten in der Pflege. Synergien werden gebaut waren. Pflegewissenschaft ist an- nutzt, um die Pflegeforschung, Lehre
wendungsorientiert und untersucht, und klinische Praxis weiterzuentwiwie Pflegefachleute im Zusammenspiel ckeln. Die gemeinsame Pflegeprofessur
mit Ärztinnen und Ärzten sowie weite- soll ein international anerkanntes Forren Berufsgruppen die Versorgung von schungsprogramm am Inselspital aufPatientinnen und Patienten verbessern bauen und etablieren. Konkret werden
können. Die Themen sind breit und gemeinsam Forschungsprojekte gevielfältig. Sie reichen von der Verbesse- plant, entwickelt und durchgeführt.
rung des Selbstmanagements bei trans- Die Spanne der initiierten Forschungsplantierten Patientinnen und Patienten projekte reicht von drittmittelfinanbis hin zur Rationierung pflegerischer zierten Projekten des Schweizer NatioMassnahmen in Pflegeheimen.
nalfonds bis zur Zusammenarbeit bei
Masterarbeiten und PromotionsproUm sinnvolle und praxisrelevante Pfle- jekten von Mitarbeitenden des Inselgeforschung durchzuführen, muss spitals. Der Assistenzprofessur kommt
diese eng mit der Praxis verbunden dabei eine Katalysatorfunktion zu:
sein. Deshalb schlossen das Institut für ­Neben dem Ausbau der gemeinsamen
Pflegwissenschaften und das Inselspi- Forschungsinfrastruktur und der Inital vor acht Jahren, im Rahmen der seit tiierung von Forschungsprojekten im
2004 bestehenden Strategischen Alli- Bereich Patientensicherheit und Veranz Medizin Basel-Bern, die Vereinba- sorgungsqualität – dem Forschungsgerung für die Akademie-Praxis-Part- biet von Prof. Michael Simon – sorgt sie
nerschaft (APP) ab.
für die Verbindung zwischen den Expertinnen und Experten im pflegerischen und medizinischen Bereich in
Akademie-Praxis-Partnerschaft
Ziel der schweizweit einzigartigen Zu- Basel und Bern, um die Interdisziplisammenarbeit ist, durch Forschung narität und Qualität der Projekte zu
und Lehre in der Pflege auf höchstem gewährleisten.
Niveau, bessere Gesundheitsergebnisse für die Bevölkerung zu erreichen. Neben der Forschung sind auch Lehre
und akademische NachwuchsfördeDie APP vernetzt das akademische rung wichtige Pfeiler der APP. Dazu geUmfeld des Instituts für Pflegewissen- hören insbesondere die Unterstützung
18
PUNKT • AUSGABE 4 /15
von talentierten Mitarbeitenden des
Inselspitals für ein Master- oder PhDStudium am Institut für Pflegewissenschaft, Angebote für einen Lehr- und
Lernort am Inselspital oder der Einbezug von Studierenden des INS in Praxisentwicklungsprojekte des Inselspitals.
Selbstmanagement von Patienten
mit Systemsklerose
Agnes Kocher ist Pflegeexpertin und
Advanced Practice Nurse an der Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie (RIA); sie
nimmt Ende Jahr das PhD-Studium
am Institut für Pflegewissenschaft in
Basel auf. Thema ihres Doktorats ist die
Entwicklung und Testung eines Interventionsprogramms für Patientinnen
und Patienten mit Systemsklerose. Die
Systemsklerose ist eine seltene Autoimmunerkrankung des Bindegewebes, welche durch Entzündungen der
Haut, Gelenke, Bänder und inneren Organe gekennzeichnet ist und besondere Herausforderungen an die Behandlung und das Selbstmanagement
der Patientinnen und Patienten stellt.
Diese leiden an einer Vielzahl von
Komplikationen, die z.B. die Haut, die
Durchblutung oder die Verdauung betreffen können. Derzeit existiert kein
Heilungsansatz, sodass sich die medizinische Behandlung auf die verschiedenen Beschwerden konzentriert. Aufgrund der Vielfalt der Beschwerden
und weil verschiedene Organe betrof-
Besprechung im Zug: Im Rahmen der Akademie-Praxis-Partnerschaft ist er je zur Hälfte am Institut für Pflegewissenschaften
in Basel und in der Direktion Pflege/MTT des Inselspitals tätig.
fen sind, stellen Behandlung und Symptommanagement eine besondere Herausforderung einerseits an Pflegende,
Ärztinnen und Ärzte und andererseits
an Patientinnen und Patienten sowie
deren Angehörige. Ziel des Doktorats
ist, den Stand der Forschung im Hinblick auf das Selbstmanagement zusammenzufassen und ein Programm
zur Förderung der Patientinnen und
Patienten zu entwickeln. Das PhD-Projekt wird durch die RIA sowie durch
das Institut für Pflegewissenschaft in
Basel unterstützt. Es ist geplant, das
PhD-Komitee durch Expertinnen und
Experten des Instituts für Pflegewissenschaft und der RIA des Inselspitals
zu besetzen.
WER@INSEL
Für viele Kliniken des Inselspitals
stellt sich die Frage, mit welcher Pflegepersonalausstattung Patientinnen
und Patienten qualitativ hochwertig
betreut werden können. Dabei spielt
neben der Zahl auch die Qualifikation
der Pflegenden eine Rolle. Es gibt zwar
viele Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen der Personalausstattung und der Versorgungsqualität nahelegen, aus diesen Studien
lassen sich jedoch keine Empfehlungen ter Griffiths (University of Southampfür die Praxis ableiten. Mit dem Projekt ton), ein führender Experte auf diesem
WER@INSEL (WER steht für «work- Gebiet der Versorgungsforschung.
force effectiveness research») soll ein
Verfahren entwickelt werden, um eine
optimale Personalausstattung vorherzusagen. Dabei werden vor allem Routinedaten verwendet, die einerseits
Zur Person:
den Bedarf und andererseits Patientenergebnisse abbilden sollen. Pflegefach- Professor Dr. Michael Simon wurde
personen des Inselspitals erfassen seit
2014 als Tenure-Track AssistenzproJahren mit dem Leistungserfassungs- fessor an die medizinische Fakultät
sytem tacs® ihre Aktivitäten und do- der Universität Basel berufen. Er leikumentieren den Pflegeprozess in der
tet im Rahmen der Akademie-Praelektronischen Patientenakte. Beides
xis-Partnerschaft des Inselspitals
liefert wichtige Informationen. Die
Bern mit dem Institut für PflegewisNutzung dieser Daten ist aber nicht
senschaft in Basel den Bereich Uniohne Weiteres möglich, weil Daten- versitäre Forschung Pflege/ Hebamschutzbestimmungen eingehalten und
men am Inselspital. Michael Simon
die Methodik zur Extraktion der Daten
stammt aus Deutschland und war
und für die Vorhersage angepasst wer- nach seiner Promotion an der Bergiden müssen. Die Herausforderung be- schen Universität Wuppertal Poststeht darin, einerseits sicherzustellen,
doctoral Fellow der National Datadass die Daten zuverlässig die relevan- base of Nursing Quality Indicator in
ten Charakteristiken abbilden und an- Kansas City, USA sowie Senior Redererseits die Komplexität der zu- search Fellow der Innovative and Esgrunde liegenden Datenstruktur. Zum
sential Care Group der University of
Forschungsteam gehört, neben dem
Southampton in England. In Basel
Forschungsleiter Prof. Dr. Michael Si- leitet er die Patient Safety & Quality
of Care Research Group.
mon und der PhD-Studentin Sarah
Musy hier am Inselspital, Prof. Dr. Pe-
19
P E R S P E K T I V E N | AUS - U N D W EI T ER B I L D U N G
Ich lerne, also bin ich
TEXT: Marianne Kaiser FOTOS: Tanja Läser und Pascal Gugler
Wie bist du zu diesem Berufswunsch gekommen?
Simon Bucher: «Nach der Anlehre im
Spital Riggisberg wollte ich den Beruf
richtig lernen und mehr ins Detail gehen. Der Beruf vereint die 12 Berufe Maler, Elektriker, Sanitär, Gärtner, Reinigungsfachmann, Kaminfeger, Schreiner,
Mauer, Gipser, Spengler, Strassenbauer
und Forstarbeiter. Für mich eine optimale Mischung von allem, das ich gerne
mache.»
Manuela Läderach: «Als ehemalige Kinderkrankenschwester hat mir meine
Mutter die Welt des Spitals schmackhaft
gemacht. Und bis heute bin ich fasziniert davon. Mit 14 absolvierte ich erste
Schnupperpraktika, die meinen ersten
Berufswunsch FaGe festigten.»
Was gefällt dir besonders?
Simon Bucher: «Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und bildet mich breit
aus. Meine Stärken liegen im elektronischen Bereich. Im überbetrieblichen
Unterricht lerne ich zudem viel Nützliches im Bereich PSA – der persönlichen
Schutzausrüstung.»
Manuela Läderach: «Während meiner
Zeit als ausgebildete FaGe im Spital Tiefenau entdeckte ich den vielseitigen Tätigkeits- und Verantwortungsbereich
einer Pflegefachfrau. Dieses Hintergrundwissen eigne ich mir nun als angehende Pflegefachfrau HF an.»
BUCHER SIMON , 19,
FACHMANN BETRIEBS­
UNTERHALT, 1. LEHRJAHR,
SPITAL RIGGISBERG
20
Was weniger?
Simon Bucher: «Das Reinigen.»
Manuela Läderach: «Gerne nähme ich
mir mehr Raum für die Anliegen und
Sorgen der Patienten. Doch leider reicht
die Zeit dafür selten aus. Das ist schade
und hinterlässt oft einen schalen Nachgeschmack. Aber aus eigener Erfahrung
weiss ich, dass wir hierzulande immer
noch zufriedenstellende Verhältnisse
haben.»
PUNKT • AUSGABE 4 /15
MANUELA LÄDERACH, 23,
PFLEGEFACHFRAU HF,
3. BILDUNGSJAHR, 6. SEMESTER, SPITAL TIEFENAU,
M1 PNEUMOLOGIE
(2. PRAKTIKUM)
P E R S P E K T I V E N | P R EI SE
Adrian Furer: Lehrmeister des Jahres
TEXT: Mediendienst Inselspital FOTOS: Tanja Läser
Am 21. September wurde Adrian Furer, Leiter Ausbildung und Hygiene von Inselspital und Spital Netz Bern, unter der
Moderation von Mona Vetsch im Zürcher Kaufleuten zum «Zukunftsträger 2015 – Lehrmeister des Jahres» in der Kategorie Koch gewählt. «Sein Herzblut für die Ausbildung und die Kommunikation mit den Lernenden auf Augenhöhe ist bemerkenswert», begründet die Jury ihre Wahl. Der Preis ist mit 10 000 CHF dotiert.
Bereits zum dritten Mal wurde Adrian Furer für den Preis angemeldet, diesmal von der Lernenden Sara Gruosso. «Dass
er diesen Preis gewonnen hat, ist auch ein Dankeschön für seine Arbeit mit uns», sagt sie. Seit 2011 verleihen das GastroJournal und Bischofszell Nahrungsmittel AG den Titel «Zukunftsträger» in den Kategorien Bäcker-Konditor-Confiseur,
Fleischfachmann /-frau, Koch, Restaurationsfachmann /-frau. Hinter dem Preis steht die Idee, das Engagement für die
handwerkliche Berufsbildung zu fördern. Für den Preis angemeldet werden die Lehrmeister von ihren Lernenden. Eine
unabhängige Fach-Jury bewertet die Kandidaten. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation hat dem
Preis dafür das Prädikat «100 Prozent Qualität» verliehen.
21
S E RV I C E | F O R SCH U N GS AU FEN T H A LT
Fellow an der Upper GI Unit der
University of Washington
Medical Center in Seattle
«Der Aufenthalt in den USA
bot die einmalige Möglichkeit,
neue Behandlungskonzepte und
Methoden im Kontext eines anderen Patientengutes und Gesundheitssystems kennenzulernen.»
Y V E S B O R B É LY
OBERARZT I,
KLINIK FÜR VISZER ALE
CHIRURGIE UND MEDIZIN
An Säurereflux leidet – in unterschiedlichem Ausmass – ein
Drittel unserer Bevölkerung. Der aufsteigende Magensaft
verletzt die Schleimhaut und kann neben Verengungen und
Tumoren der Speiseröhre auch Lungenkrankheiten mitverursachen. Übergewicht betrifft rund die Hälfte der Gesellschaft und hat einen grossen Einfluss auf das Auftreten und
den Verlauf von unterschiedlichsten Krankheiten, vor allem
aber im Bereich des Magens und der Speiseröhre. Die Kombination von beidem, Übergewicht und Krankheiten des
oberen Verdauungstraktes, bedingt neue Formen der Therapie, auch der chirurgischen. Zum Beispiel im Falle von
Säurereflux, wo mittels neuerer Operationsmethoden
gleichzeitig beide Entitäten angegangen werden können.
Während fast zweier Jahre konnte ich mich in Seattle halb
in chirurgischer Tätigkeit und halb in der klinischen Forschung im Bereich des oberen Verdauungstraktes vertiefen.
Im Vordergrund standen einerseits die Effektivität minimal
invasiver Operationsmethoden und andererseits der Einfluss von krankhaftem Übergewicht auf die Funktion der
Speiseröhre und die Behandlung von Speiseröhren- und
Magenkrebs.
So konnten wir zeigen, dass bei Rezidiven nach Zwerchfellbruch- und Antirefluxoperationen v.a. bei Übergewicht die
traditionelle Operation ein schlechteres Resultat bringt als
in Kombination mit Übergewichtsoperation. Zudem kann
22
PUNKT • AUSGABE 4 /15
Übergewicht die Speiseröhrenfunktion derart verändern,
dass diese mit den aktuellen Operationen eher verschlimmert als verbessert wird.
Der Aufenthalt im Pacific Northwest war sehr bereichernd,
nicht nur in fachlicher, sondern auch in persönlicher Hinsicht. Die Geburt unseres Sohnes wird uns denn auch neben
vielen neuen Freundschaften als Highlight in Erinnerung
bleiben.
Der obere Verdauungstrakt wird mich auch hier am Inselspital weiterbeschäftigen. Bereits implementiert haben wir
eine neue Operation gegen Reflux, welche im Gegensatz zur
aktuell gebräuchlichen die Anatomie nicht verändert, sondern die Speiseröhrenfunktion verstärkt.
YVES BORBÉLY
Dr.med. Y. Borbély, FMH Chirurgie, spez. Viszeralchirurgie, hat
nach Abschluss der Matura im Zürcher Oberland, in Zürich und
New York studiert. Die Ausbildung zum Facharzt und Spezialisierung zum Viszeralchirurgen hat er in den Spitälern Limmattal,
Claraspital Basel und Inselspital Bern absolviert. Seit 2010 ist er
Oberarzt I, vom Juli 2013 bis 2015 war er als Fellow an der
­Upper GI Unit der University of Washington Medical Center in
Seattle tätig.
www.pneumologie.insel.ch
www.europeanlung.org /en /projects-and-research
«From Mice to Men»
«Die enge Betreuung der Patienten in der
Marfan-Sprechstunde erlaubt uns, klinisch relevante
Fragestellungen zu untersuchen
und die Ergebnisse direkt wieder
in den klinischen Alltag zurückfliessen zu lassen.»
FLORIAN SCHÖNHOFF
O B E R A R Z T,
KLINIK FÜR HER Z- UND
G E FÄ S S C H I R U R G I E
Erkrankungen der Hauptschlagader bilden einen der gros­
sen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte der
Klinik für Herz- und Gefässchirurgie.
Jährlich werden im Inselspital 1500 Patienten am Herzen
bzw. den herznahen Gefässen operiert. Dies umfasst ca. 200
Eingriffe an der thorakalen Aorta, sowie zusätzlich 200 Interventionen an der abdominalen oder thorako-abdominalen Hauptschlagader.
Man muss davon ausgehen, dass ca. 20% dieser Patienten
einen definierten genetischen Hintergrund für ihre Erkrankung haben und sie diese dementsprechend geerbt haben
oder vererben können. Betrachtet man die Patienten, bei
denen bereits eine Familienanamnese hinsichtlich Aneurysmenerkrankungen besteht, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass hier eine vererbbare Erkrankung des Bindegewebes vorliegt auf 75%.
Das klassische Beispiel einer solchen Bindegewebserkrankung ist das Marfan-Syndrom. Beim Marfan-Syndrom handelt es sich um eine systemische Erkrankung mit Beteiligung mehrer Organsysteme wie den Augen, des Skeletts
sowie des Herz-Kreislauf-Systems.
In den letzten 10 Jahren konnten wichtige Teile der Mechanismen der Entstehung von Aneurysmen bei Patienten mit
Marfan-Syndrom enthüllt werden, dies vor allem durch die
Arbeiten von Prof. H. Dietz in Baltimore. Dieser konnte einen bestimmten Signalweg als Hauptfaktor für die Entstehung von Aneurysmen identifizieren. Dies hat aktuell weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Patienten
mit Erkrankungen der Aorta generell.
Im Rahmen eines vom SNF, sowie der Novartis-Stiftung unterstützten Aufenthaltes in Baltimore (Johns Hopkins University), dem Epizentrum der Marfan-Forschung, hatte ich
die Gelegenheit, an der Erforschung dieses Mechanismus
der Aneurysmenentstehung am Mausmodell bzw. der Evaluation der Therapie durch Blockade dieses Signalweges in
der Maus und am Menschen mitzuarbeiten. Nach meiner
Rückkehr aus den USA begannen wir, zusammen mit Prof.
Carrel eine interdisziplinäre Marfan-Sprechstunde aufzubauen, in welcher Patienten mit Bindegewebserkrankungen
gemeinsam mit den anderen involvierten Disziplinen vollumfänglich betreut werden.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass das MarfanSyndrom nur eines von mehreren Aneurysmen-Syndromen
ist. Jedes Jahr kommen neue Gene dazu, und das Spektrum
erweitert sich ständig.
Wir sehen ca. 150 Patienten pro Jahr für eine einstündige
Evaluation und sind mittlerweile in der glücklichen Position, dass uns Patienten aus der ganzen Schweiz zugewiesen
werden, und wir täglich unser Wissen um diese Erkrankungen erweitern können.
FLORIAN SCHÖNHOFF
Dr. med. Florian Schönhoff ist Facharzt für Herzchirurgie und
Oberarzt an der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie. Nach dem
Studium der Humanmedizin in Heidelberg und klinischer Ausbildung in Bern ging er als Stipendiat der Novartis-Stiftung sowie des Schweizer Nationalfonds zu einem Forschungsaufenthalt an die Johns Hopkins Universität in Baltimore, USA. Nach
der Rückkehr aus den USA setzte er seine herzchirurgische Ausbildung in Bern fort und begann mit dem Aufbau einer interdisziplinären Marfan-Sprechstunde.
23
S E RV I C E | F O R SCH U N GS AU FEN T H A LT
Spezialisierung in klinischer
­Forschung und Surgical Oncology
«Eine Spezialisierung in klinischer Forschung und Surgical Oncology war eine einmalige
Kombination und bot die Möglichkeit, Klinik und Forschung auf
höchstem Niveau zu erlernen.»
M AT H I A S W O R N I
O B E R A R Z T,
KLINIK FÜR VISZER ALE CHIRURGIE
UND MEDIZIN
Zahlen und komplexe Berechnungen haben mich seit dem
Gymnasium interessiert, und so habe ich vor 6 Jahren beschlossen, mich praktisch und theoretisch in Statistik und
Epidemiologie weiterzubilden. Als mein SNF-Projekt zur
Trendforschung in laparoskopischer Chirurgie angenommen wurde, bin ich mit meiner Partnerin ein erstes Mal
nach Durham in North Carolina an die Duke University gereist. Das unterstützende und offene Klima hat mich enorm
stimuliert, und trotz absoluter Freiheit wurde der Computer
häufig erst nach Mitternacht abgestellt. Einige erfolgreich
publizierte Projekte später wurde ich motiviert, mich um
ein Fellowship in HPB/Surgical Oncology zu bewerben. Das
Nachholen des amerikanischen Staatsexamen, war dann
eine erste notwendige Formsache, um sich mit dem uns
unge­wohnten «Matching System» zu bewerben.
Die klinische Arbeit an einer amerikanischen Universitätsklinik war sehr abwechslungsreich: monatsweise durfte ich
durch die Abteilungen der Division of Surgical Oncology
rotieren, und ich wurde von den jeweiligen Experten ausgebildet – zum Teil mit strenger Hand. In der wenigen freien
Zeit wurde auch die klinische Forschung sehr gefördert, und
als Highlight durfte ich eine Podiumspräsentation am ASCO
in Chicago halten. Der tausend Erfahrungen und Eindrücke
nicht genug, wurden wir kurz vor der Rückkehr zum zweiten Mal Eltern. Glücklich sind wir diesen Sommer zu viert
zurück in die Schweiz gereist.
Trotz den vielen positiven Rückmeldungen kam dann der
Match-Entscheid nach der Rückkehr nach Bern im Herbst
2012 überraschend – eine zweite Runde Duke University
stand bevor. Der Umzug wurde komplizierter, und die administrativen Hürden wurden zur Geduldsprobe. Der erste
Visumsantrag wurde abgelehnt, und das O1-Visum kam
schliesslich einen Monat zu spät. Doch das war ein Glück,
denn in dieser Zeit kam auch unser erster Sohn am Insel­
spital zur Welt! Dank Skype und langen Arbeitszeiten wurden die ersten 8 Wochen bis zum Familiennachzug nicht zu
einsam.
MATHIAS WORNI
Dr. med. Mathias Worni hat Medizin an der Universität Bern
studiert und seine Ausbildung zum Facharzt Chirurgie am Inselspital und in Biel gemacht. Danach folgte ein zweijähriges SNF
unterstütztes Research Fellowship in Durham an der Duke-University kombiniert mit einem Clinical Research Training Program
mit Erlangung eines Master in Health Sciences in Clinical Research. Nach einem Jahr zurück am Inselspital hat er ein zweijähriges klinisches Fellowship in HPB Surgery/ Surgical Oncology
in Duke absolviert und ist nun als Oberarzt zurück am Insel­
spital auf der Viszeralen Chirurgie und Medizin.
24
PUNKT • AUSGABE 4 /15
S E RV I C E | V ER N E T Z T
Golf Insel Gruppe – vernetzt durch einen
kleinen weissen Ball
TEXT: Lester Gosset FOTOS: Tanja Läser
Noch vor dem formellen Zusammenschluss von Inselspi­
tal und Spital Netz Bern zur Insel Gruppe wurde in die­
sem Spätsommer ein Verein mit dem Namen «GIG – Golf
Insel Gruppe» gegründet. Der Verein beabsichtigt, dass
Mitarbeitende über ihr gemeinsames Hobby zu einem
Insel Gruppe-weiten Netzwerk zusammenfinden – unge­
achtet von Standorten, Berufsgruppen oder Hierarchie­
stufen.
Formell ist der Verein unabhängig von der Insel Gruppe. Es
ist selbstredend, dass sich der Verein selber finanziert und
dass die golferischen Aktivitäten in der Freizeit der Mitglieder stattfinden. Die künftige Vereinstätigkeit ist vielfältig
und reicht von der Durchführung von Golfturnieren über
die Organisation von Events wie z.B. Golfweekends bis hin
zur Ausrichtung von Benefizveranstaltungen zur Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen aus dem Gesundheitsbereich.
Obwohl das Interesse am jungen Verein bereits erfreulich
gross ist, sind neue Mitglieder sehr willkommen. Mitglied
werden können alle aktiven und ehemaligen/pensionierten
Mitarbeitenden (inkl. deren Familienangehörigen) von Inselspital, Spital Netz Bern und der Universität Bern.
Für Partnerfirmen besteht die Möglichkeit einer Spezialmitgliedschaft.
Als erster offizieller Anlass des Vereins wurde am 9. Oktober
im Golfpark Moossee bei bestem Herbstwetter die erste Golf
Insel Gruppe Trophy durchgeführt. 27 Spielerinnen und
Spieler nahmen am Teamwettkampf teil, darunter auch unser CEO, Holger Baumann, der an diesem Tag nach 2-jähriger Golfabstinenz seine Affinität zum kleinen weissen Ball
wiederentdeckt hat.
Gewonnen wurde das Turnier von dem Team
– Silvia Mori-Zeller, Stationsleiterin Geburtshilfe
– Andreas Janosa, Stv. Chefarzt Anästhesie Tiefenau
– Andreas Wettstein, Leiter Biomedizinische Systeme
Nach dem erfolgreichen Auftakt auf dem 18-Loch-Parcours
beim Moossee steht für das kommende Jahr ein Event schon
ganz dick in der Vereinsagenda: Die zweite Austragung der
Golf Insel Gruppe Trophy!
Interessiert an einer Mitgliedschaft?
Informationen und Anmeldung bei:
[email protected]
GIG auf Facebook: http: //tinyurl.com /golfinselgruppe
25
KO L U M N E
S E RV I C E | ER N EN N U N G EN
Ernennungen
A s s oz i ier t e P r ofe s s u r
Diesen Titel haben erhalten
Ironie des Schicksals
TEXT: BEDA M. STADLER
11. August 2015
• PD Dr. med. Christoph von Garnier
• Prof. Dr. phil. Franz Moggi
• PD Dr. med. Johanna Anna Kremer Hovinga
6. Oktober 2015
• PD Dr. med. Andreas Christe
Ven i a D o c end i
Diesen Titel haben erhalten
11. August 2015
• PD Dr. med. Ulf Kessler, für das Fach Kinderchirurgie
• PD Dr. med. Dominik Haider, für das Fach
Notfallmedizin
• PD Dr. med. Sven Trelle, für das Fach Klinische
Epidemiologie und Biostatistik
• PD Dr. med. Ulrike Stamer, für das Fach Anästhesiologie und Schmerztherapie
6. Oktober 2015
• PD Dr. phil. nat. Sarah Henning Longnus, für
das Fach Cardiac Physiology
• PD Dr. med. Thomas Riedel, für das Fach
­Pädiatrie
• PD Dr. med. Martinus Hauf, für das Fach
Neuroradiologie und Neurologie
• PD Dr. med. Florian Schönhoff, für das Fach
Herzchirurgie
• PD Dr. Jivko Stoyanov PhD, für das Fach Biochemistry and Molecular Biology
• PD Dr. med. dent. Christoph A. Ramseier, für
das Fach Zahnmedizin speziell Parantologie
Dank Krebszellen des Immunsystems, etwa Lymphome, kann man heute moderne Medikamente herstellen, um damit wiederum Krebs zu bekämpfen. Ich
war damals einer der ersten jungen Forscher in der Schweiz, der dank solcher
Krebszellen im Labor Antikörper herstellen konnte. Daraus entwickelte sich
ein regelrechter Boom für die Forschung, die Diagnostik und die Therapie.
Lymphome waren somit für mich kein Schreckgespenst, sondern ein Werkzeug zur Forschung, völlig unpersönlich.
Das Blatt hat sich gewendet. Ein Familienmitglied ist an einem Lymphom
erkrankt und wird derzeit in der Onkologie am Inselspital behandelt. Die optimale Betreuung, traditionelle Zytostatika und ein Antikörper, gentechnisch
hergestellt, lassen hoffen. Als ob die Ironie des Schicksals noch nicht ausreichen würde, spritze ich dem Familienmitglied, sozusagen als Spitex-Ersatz,
gentechnisch hergestellte, hormonartige Substanzen, um das Wachstum der
weissen Blutkörperchen anzukurbeln. Auch dies ist ein weiterer Hoffnungsschimmer für eine baldige Genesung und zugleich eine Erinnerung an ehemalige Kollegen in Amerika, denen ich über die Schulter geschaut habe, wie
sie dieses Medikament entwickelten.
Derzeit werden mehr als 40 solcher gentechnisch hergestellter Medikamente
gegen verschiedenste Krankheiten in unseren Spitälern verwendet. Die Ironie
des Schicksals ist dabei allerdings nicht mehr persönlich, sondern es wäre
nicht vorstellbar, wie viel Leid Patienten und Angehörige heute aushalten
müssten, wäre die Genschutzinitiative 1998 in der Schweiz angenommen worden. Ich bin froh, dass ich damals mit vielen andern Forschern und Medizinern auf die Strasse ging, um diese neuen Therapien auch politisch zu ermöglichen.
Was ich allerdings derzeit nicht ertragen würde, wäre eine Diskussion über
den Nutzen von Alternativmedizin für Krebspatienten. Auch mein Humor hat
Grenzen. Schliesslich gibt es auch keine Alternativchemie oder Alternativphysik und jeder wirklich Kranke weiss, es gibt nur DIE Medizin.
26
PUNKT • AUSGABE 4 /15
S E RV I C E | P ER SO N EL L E S
Jubilare
Pensionierungen
Novemb er – Ja nu a r 2 016
3 0 . Novemb er 2 015
4 5 Ja h r e
Verena Sieber-Spring Spital Aarberg
2 0 Ja h r e
Ruth Aeschbacher Spital Tiefenau • Ana Bandera
Plastische- und Handchirurgie • Frank Behrens­
meier Radioonkologie • Hanna Blum Neurologie •
4 0 Ja h r e
Anitta Elia Spital Tiefenau • Ruth Salvisberg-
• Nikola Donev Physiotherapie • Ursula Dummer­
Salzmann Frauenklinik
muth Dirketion Pflege/MTT • Monika Ebner
Neuro­chirurgie • Yvonne Frei Kardiologie •
Christina Gardi Herz- /Gefässchirurgie • Lester
Gosset Direktion Personal • Annemarie Graf
Ambulante Schmerztherapie • Shqipe Haziri
Eva Blunschli Herz-/Gefässchirurgie • Rudolf
Nephrologie • Franziska Hermann Marina
Bühlmann Stoffwechseldiagnostik • Christine
Leitung Pflegedienst DFKE • Madeleine Johner-
Dällenbach Sozialberatung • Veronika Fritschi
Manapli Frauenklinik • Bruno Jung Direktion
Intensivbehandlung • Ernst Gübeli Ergotherapie •
Infrastruktur • Srikumaraskthivel Kathiravelu
Dejan Ilic Spital Tiefenau • Britta Jüni Notfallzent-
Spital Tiefenau • Luzia Rosmarie Kottmann
rum • Therese Krähenbühl Kinderklinik • Renate
­Augenklinik • Petra Krafft Anästhesie • Silvia
Nacht Elsässer OP-Neurochirurgie • Eila Anna
Lobsiger Spital Belp • Barbara Lüthi Sozialbera-
Katariina Vallo VKS KAIM • Daniela Von Nieder­
tung • Muriel Lüthi VKS KAIM • Miriam Mag­
häusern Spital Tiefenau
helli Frauenklinik • Chantal Morrison Kinderklinik
• Ruth Niederhauser Spital Tiefenau • Annemarie
3 0 Ja h r e
Anita Christen Beurer Kinderklinik • Christine
Elsbeth Friedli Institut für Medizinische Onkologie
• Elisabeth Jutzeler Plastische Chirurgie • Wolf­
gang Klaus VKS KAIM • Christa Krähenbühl
Spital Münsingen • Erika Spring Intensivbehandlung • Katharina Eveline Ulrich Neurol. Bettenstation
Ingold Molek. Humangenetik • Annemarie Ku­
feld Orthopädie • Marianne Probst Kinderklinik •
Katalin Pusz Neurochirurgie • Jörg Silva Spital
Aarberg
Christine Beck Kinderklinik • Rebecca Bolliger
Spital Aarberg • Vesma Cvitanovic Spital Tiefenau
35 Ja h r e
Bruno Bartlome Patiententransport • Franziska
Röthlisberger Spital Belp • Martina Schinke
31. D e z emb er 2 015
Marianne Briggen Medizinische Onkologie •
Mats Börje Dahlqvist Intensivmedizin • Elisabeth
Hefti Bewachungsstation • Silvia Koch Augenklinik • Katharina Mian HR-Business Partner • Anita
Ramseier Urologie • Renate Ruchti Physiotherapie
• Ruth Sharp Palliative Care • Beatrice Thomi
Frauenklinik • René Zedi Gastronomie • Alice
Zosso Kinderklinik
31. Ja nu a r 2 016
Liselotte Benovici HR Service Center • HansPeter Eisenring Röntgenarchiv • Christine Jucker
Medizinische Klinik • Eveline Lehmann Kinder­
klinik • Barbara Nydegger Dermatologie
Medizincontrolling • Antonio Silva Entsorgung •
Tonka Sladoja Spital Tiefenau • Marianne Solida
Nac ht r ag
VKS KAIM • Margrit Stoos zentraler Aufwachraum
• Barbara Studer Morphologie / Immunph. •
Marianne Tanner Direktion Betrieb, Pensionierung
­Dominique Vibert HNO • Lilian Volken Mutter
per 30.6.2015
Gefässchirurgie • Kurt Wüthrich Direktion Infras­
truktur • Doris Zbinden Radiologie • Linda
­Zbinden Spital Tiefenau • Petrit Zejnaj Spital
Münsingen • Karin Zwygart Institut DIPR
25 Ja h r e
Eveline Amport-Wüst Spital Aarberg • Simona
Bianco HNO • Sabina Blatter Gastronomie •
Verena Blatter Arifi Neurologische Poliklinik •
Johann Christen Direktion Infrastruktur• Mo­
nique Fuhrimann-Müller Spital Tiefenau • Eve­
line Gentile Augenklinik • Sladjana Gfeller Intensivmedizin • Karin Hölderle VKS KAIM • Barbara
Hügli Stammzellenlabor • Hubert Kössler Seelsorge • Marlise Künzi Kardiologie • Carlo Ro­
dolfo Largiadèr Klinische Chemie • Heidi Leib­
undgut Spital Tiefenau • Thomas Lier Spital
Tiefenau • Katrin Moser Patientengastronomie •
Franziska Reber Kardiologie • Maria Elvira
­Rodriguez Spital Tiefenau • Therese Rohrer
Radiologie • Ernesto Salafia Direktion Betrieb •
Doris Schaller Sozialberatung • Marianne Solcà
OP-Zentrum INO • Slavica Stevanovic Visz. Thorax
27
S E RV I C E | AUS Z EI CH N U N G EN
Erneut Pflegepreis an
Urologie-Team
Prostatakarzinom-Patienten und ihre
Angehörigen professionell begleiten:
Das Urologie-Pflegeteam des Inselspitals hat dafür zum zweiten Mal einen
Pflegepreis gewonnen.
Für die Einführung der Advanced
Practice Nurse (APN) zur Betreuung
von Prostatakrebs-Patienten und ihren
Angehörigen hat die Universitätsklinik
für Urologie nach dem Berner Pflegepreis 2015 nun auch den deutschen Innovationsaward Phenomenon gewon-
nen. Beide Preise fördern innovative
und zukunftsweisende Projekte und
pflegerische Leistungen, die eine Verbesserung der Arbeit im Pflegealltag
erwarten lassen.
Die Pflegeexpertin APN bietet Prostatakrebs-Patienten und ihren Angehörigen eine verbesserte pflegerische Betreuung. Sie erhebt systematisch den
Unterstützungsbedarf der Patienten
und ihrer Angehörigen und bietet gezielt Beratungen zu Themen wie Inkontinenz, erektile Dysfunktion, Stress
und Umgang mit den Auswirkungen
von Krankheit und Therapie an. Die
Patienten und ihre Angehörigen können so die krankheitsbedingten Herausforderungen und Veränderungen
besser bewältigen. Aktuell gibt es in
der Schweiz kein vergleichbares pflegerisches Beratungsangebot.
Die Urologie-Pflegeexpertinnen Rita
Willener (rechts im Bild) und Franziska Geese freuen sich über den deutschen Phenomenon-Preis.
aha! Award 2015 für Masterarbeit
In
seinem
Informationsv ideo
«BEESTING» zeigt Mirko Mikula auf,
wie und weshalb Bienen- oder Wespenstiche zu allergischen, teils lebensbedrohlichen Reaktionen führen können. Er inszenierte dafür eine Notfallsituation im Berner Inselspital, ergänzte diese mit Animationen, Videosequenzen und Aussagen «echter»
Patienten sowie medizinisch-wissenschaftlicher Experten.
Die Idee zur filmischen Aufarbeitung
des Themas entstand im Rahmen seiner Masterarbeit als Medizinstudent
am Notfallzentrum des Inselspitals:
Seine Analyse von Patientendaten hat
ein Defizit an Informationen in der
breiten Bevölkerung zu Problemen,
Therapien und vorbeugenden Massnahmen bei der Bienen- und Wespengiftallergie bestätigt. Diese Lücke will
Mikula mit seinem Kurzfilm füllen:
Bienen- und Wespenstiche können neben lokalen Reaktionen nämlich auch
schwere, sogar lebensbedrohliche all-
28
PUNKT • AUSGABE 4 /15
ergische Reaktionen (Anaphylaxien)
auslösen. Sie sind neben Nahrungsmitteln und Medikamenten die häufigste
Ursache für Anaphylaxien. Weltweit
erleiden jährlich etwa 1 bis 7 Prozent
der Bevölkerung allergische Reaktionen nach einem Hymenopterenstich.
In «BEESTING» veranschaulicht der
angehende Mediziner neben grundlegenden Informationen auch die spezifische Immuntherapie als bisher einzige ursächliche Therapie bei einer
Insektengift- oder Medikamenten­
allergie.
Link zum Film
www.punktdasmagazin.ch
Beste Arbeit in nichtinvasiver Beatmung
Anlässlich des 25. Internationalen
Kongresses der European Respiratory
Society (ERS) wurde Frau Dr. AnneKathrin Brill, Oberärztin in der Universitätsklinik für Pneumologie, in
Amsterdam mit dem Preis für die beste
Arbeit in nicht-invasiver Beatmung
ausgezeichnet.
Im Rahmen der Arbeit Randomised
crossover trial of a pressure sensing visual feedback system to improve mask
fitting in non-invasive ventilation
(NIV) konnte gezeigt werden, dass
durch ein gezieltes praktisches und
feedbackgesteuertes Training im Bereich der nicht-invasiven Ventilation
ein verbesserter Maskensitz erreicht
wird. Diese Arbeit stellt einen wichtigen Schritt zur Optimierung der nichtinvasiven Beatmung bei ateminsuffi­
zienten Patienten dar.
Choice Critics Award
An der Jahrestagung 2015 der Association for the Study of Medical Education in Edinburgh ist sein Journal
ausgezeichnet worden.
Dr. Wolf Hautz, Oberarzt am Universitären Notfallzentrum, ist für «outstanding contributions in providing
high quality reviews and feedback on
papers submitted to the Journal Medical Education» mit dem «Choice
Critics Award» ausgezeichnet worden.
Das Journal ist gelistet im Science
Citation Index in Education/Scientific
Disciplines.
S E RV I C E | AUS Z EI CH N U N G EN
Forschungsförder­
preis 2015 EpilepsieLiga
SIWF-Award der FMH Ehrendoktor für Prof.
Dr. Thierry Carrel
Dr. Christian Rummel vom DIN erhält
den Forschungsförderpreis 2015 der
Epilepsie-Liga, dotiert mit 25 000 Franken.
Dr. Rainer Wolf hat im Rahmen des
2. MedEd-Symposiums der SIWF der
FMH einen Award erhalten.
Den diesjährigen Forschungsförderpreis der Schweizerischen Liga gegen
Epilepsie (Epilepsie-Liga) nimmt
Christian Rummel, wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Universitätsinstitut für
Diagnostische und Interventionelle
Neuroradiologie (DIN) des Inselspitals
Bern, am 30. Oktober in Bern entgegen.
Der Preis ist mit 25 000 Franken dotiert. Zum zwölften Mal gewährt die
Epilepsie-Liga mit diesem Preis in der
Schweiz tätigen Wissenschaftlern eine
Anschubfinanzierung für grössere
Forschungsvorhaben.
Das ausgezeichnete Projekt trägt den
Titel «Quantitative Analysis of Simultaneous and Co-localized EEG-fNIRS
Recordings in Patients with Interictal
Epileptic Discharges – a Pilot Study»
und bezweckt, bei Epilepsiepatienten
die Abklärung vor der Operation durch
eine neue, schonende Methode weiter
zu verbessern.
Die Schweizerische Liga gegen Epilepsie (Epilepsie-Liga) ist eine gesamtschweizerisch tätige Fachorganisation
und zugleich Schweizer Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie (International League Against Epilepsy
ILAE).
Die Epilepsie-Liga forscht, hilft und informiert. Ihr Ziel ist es, den Alltag von
Epilepsie-Betroffenen und deren Situation in der Gesellschaft nachhaltig zu
verbessern.
Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF)
hat 2014 ein Pilotprojekt zur Auszeichnung von besonders engagierten Weiterbildungsverantwortlichen lanciert.
In diesem Zusammenhang hat Rainer
Wolf, Leitender Arzt Pädiatrische Radiologie, von den 22 Preisträgern aus
1500 Ausbildungsinstitutionen der
Schweiz als einziger Ausbildner am Inselspital in diesem Jahr diese Auszeichnung erhalten.
Dazu Rainer Wolf:
«Bei der täglichen Arbeit erfahre ich
persönlich diese Wertschätzung immer wieder dann, wenn ich spüre, dass
sich meine eigene Begeisterung für die
Radiologie und besonders für die Pädiatrische Bildgebung ansteckend auf
unsere Assistenzärztinnen und -ärzte
auswirkt und diese mein Engagement
für das Fach und unsere Patienten teilen.
Um eine hohe Ausbildungsqualität
beizubehalten, bedarf es – neben anderen Rahmenbedingungen – eines intrinsischen Bedürfnisses, Wissen und
Erfahrung strukturiert weiterzugeben
und die Ausbildung kontinuierlich zu
optimieren.
Der SIWF-Award motiviert evtl. auch
Lehrende, die dies weniger empfinden
oder noch eine gewisse Hemmschwelle
haben, sich vertieft in der Aus- und
Weiterbildung zu engagieren.»
Die Uni Freiburg ernennt Prof. Thierry
Carrel zum Dr. h.c. Der Ehrentitel wird
am Dies academicus vom 14. November 2015 verliehen.
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg
verleiht den Ehrendoktortitel dem
Schweizer Herzchirurgen Thierry Carrel. Thierry Carrel ist in Freiburg aufgewachsen und studierte an der Universität Freiburg Medizin.
Seit Beginn seiner Tätigkeit hat Carrel
über 10 000 Eingriffe (als Operateur,
Lehrer oder Assistent) durchgeführt.
Er ist Autor von über 500 wissenschaftlichen Publikationen, ist Mitherausgeber von mehreren internationalen
Zeitschriften und aktives Mitglied von
25 Fachgesellschaften.
Unter seiner Leitung wurde die klinische und die experimentelle Forschung der Berner Herzklinik regel­
mäs­
s ig
vom
Schweizerischen
Nationalfonds, von der Novartis Stiftung, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von der Industrie
finanziell unterstützt. Die Resultate
dieser Forschung wurden mit 25 Preisen in der Schweiz und im Ausland
ausgezeichnet. Aus diesen Forschungsaktivitäten sind unter seiner Führung
65 Dissertationen, 13 Habilitationen
und 5 Beförderungen zu Professuren
an der Medizinischen Fakultät der
Universitäten Bern und Basel entstanden.
29
S E RV I C E | AUS Z EI CH N U N G EN
Forschungspreis 2015 und Förderpreise
am Tag der Klinischen Forschung
Der diesjährige Johanna Dürmüller-Bol DKF Forschungspreis ging an Federica Moalli. Ausgezeichnet wurden auch
die beste Präklinische Arbeit, die beste Klinische Arbeit und die beste Arbeit eines Med. Stud. Weiter wurde der
­Research Prize Alumni MedBern verliehen.
Die Gewinnerin des mit 30 000 Franken dotierten Johanna
Dürmüller-Bol DKF Forschungspreises 2015 heisst Dr. Federica Moalli. Sie forscht am Theodor Kocher Institut in der Forschungsgruppe «Lymphocyte Migration in vivo» von Prof. Dr.
Jens Stein im Departement Klinische Forschung der Universität Bern. Der Johanna Dürmüller-Bol DKF Forschungspreis
2015 dient der Nachwuchsförderung in der Klinischen Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Bern.
V.l.n.r.: Juan Antonio Delgado Rodríguez, Dr. Federica Moalli, Selina Crippa, Paola Francica, Eleanore Young, Prof. Hugues Abriel (Direktor DKF).
Am Tag der Klinischen Forschung wurden weitere Preise
verliehen:
Beste Präklinische Arbeit an Paola Francica
Department of Clinical Research, University of Bern,
­Research Group Radiation Oncology
Department of Radio-Oncology, Inselspital, Bern University
Hospital
Titel der Arbeit: FOXM1 is a critical mediator of DNA
­damage-induced senescence in gastric cancer models
­following targeting the MET receptor tyrosine kinase
Beste Klinische Arbeit an Juan Antonio Delgado
­Rodríguez
Department of Paediatrics, Division of Neuropediatrics,
Insel­spital, Bern University Hospital
Titel der Arbeit: Lesion overlap analysis in pediatric
stroke: preliminary results
Beste Arbeit eines Med. Stud. an Selina Crippa
Department of Neurology, Inselspital, Bern University
Hospital
Department of Clinical Research, University of Bern,
­Research Group Neurology
Titel der Arbeit: Transcranial direct current stimulation
­effects on cognitive control in high versus low conflict
situations
Research Prize Alumni MedBern an Eleanore Young
Gerontechnology and Rehabilitation, ARTORG Center,
University of Bern
Department of Old Age Psychiatry, University Hospital of
Psychiatry and
Division of Cognitive and Restorative Neurology, Department of Neurology, Inselspital, Bern University Hospital
Titel der Arbeit: Discreet in-home monitoring of activities
of daily living of dementia patients based on embedded
sensors
Ausführliche Informationen zu den jeweiligen Arbeiten
in www.punktdasmagazin.ch
sowie unter http: //www.unibe.ch
30
PUNKT • AUSGABE 4 /15
S E RV I C E | W E T T B E W ER B
Wettbewerb
Auflösung aus dem letzten Heft
Frage: Was bedeutet «Kaizen»
Antwort b) Veränderung zum Besseren
I mpr e s s u m
Herausgeberin:
Inselspital Bern und Spital Netz Bern
Redaktion & Gestaltung:
[email protected] (mak)
[email protected] (df)
Redaktionsbeirat:
[email protected] (AD)
Bilder:
Tanja Läser, Pascal Gugler, KFG
Simon Kurt, Pia Neuenschwander
Je 2 Tickets für die Vorstellung «Peter Pan» vom 15. Dezember 2015
im Stadtheater Bern haben gewonnen:
Cornelia Aebisegger
Abteilungsleiterin InselStellen, Direktion Personal
Irene Ansorg
Patientenmanagerin, Insel International Center, Direktion Dienste
Elke Bauer
Projektleiterin, Medizinisches Allianzmanagement, Ärztliche Direktion
Gabriele Berger Wermuth
Pflegeexpertin in Ausbildung, Herz- und Gefässchirurgie, Inselspital
Ursula Flükiger Meylan
House Staff Managerin, Allgemeine Innere Medizin, Inselspital
Bruno Gamma
Freiwilliger, Inselspital
Ursula Gerber
Lernbegleiterin Praxis, Bettenstationen Angiologie/Kardiologie
Lea Hofmann
Dipl. Pflegefachfrau, Intensivmedizin, Inselspital
Heidi Inäbnit
Direktionscontrollerin, Business Operations, Direktion Pflege/MTT
Matthias Pirschel
Projektleiter MT, Medizintechnik
Ulla Romano
Sachbearbeiterin Frontoffice, Gebäudetechnik und Unterhalt
Andrea Rufener-Erbe
Pain-/Study Nurse, Neurochirurgie
Mathias P. Schweizer
ICT-Projekt Manager, Informatik /ICT-Projektmanagement
Rosmarie Sempach
Mitarbeiterin Empfang/Patientenaufnahme, Spital und Altersheim Belp
Manfred Thomet
Sachbearbeiter Fakturierung, Finanzen und Controlling
Druck:
rubmedia, Wabern / Bern
www.rubmedia.ch
Druck auf FSC­-Papier
Erscheinungsweise:
4 Ausgaben pro Jahr
Auflage:
8700 Exemplare
Redaktionsschluss:
PUNKT 1/16: 22. Januar 2016
ISSN 2296-5807
PUNKT (Bern)
© 2015 Inselspital
31
MIROSLAV BARTÁK