Elevator Pitch 30 Sekunden Zeit für eine interessante Selbstpräsentation Gedankenversunken steigt Harald Engelmann in den Aufzug. Bevor die Fahrt beginnt, erkennt er seinen Mitreisenden: Lothar Adelhammer – der Direktor einer Privatbank und somit ein potenzieller Großkunde. Freundlich grüßt Herr Adelhammer und nach einem kurzen Small Talk passiert das Unglaubliche: „Was machen Sie denn beruflich?“ fragt ihn der Direktor. Mit der Situation überfordert stammelt Harald Engelmann etwas von zwölf Jahren BetriebszugeBetriebszuge hörigkeit, Standardlösungen für Privatbanken und bestem Service. Schon ist die Fahrt vorüber, die Herren verabschieden sich voneinander und gehen wieder ihre eigenen Wege. So, wie es Herrn Engelmann geht, geht es vielen. Auf Knopfdruck Wichtiges mit wenigen Worten zu sagen, fällt oft schwer. Selbstpräsentationen enthalten enthalten häufig allgemeine Floskeln, abstrakte BeschreiBeschrei bungen, Fremdwörter und Schachtelsätze, die Langeweile oder Verwirrung beim Gegenüber erzeugen. Ob im Aufzug, in einer Warteschlange am Buffet oder vor Beginn eines Vortrags in einer Sitzreihe - die Zeit ist knapp,, um sich überzeugend vorzustellen. Und manche Gelegenheiten bieten sich nur einmal im Leben. Elevator Pitch oder auch Elevator Speech ist eine Präsentationsmethode der 80er Jahre und stammt aus den USA. Sie ermöglicht es in kurzer Zeit – nämlich für die Dauer einer Fahrt mit dem Aufzug – die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners zu gewinnen, sich kurz kurz und prägnant vorzustellen und einen Folgekontakt zu generieren. Struktur 1. Informationen geben Um seriös zu wirken und eine klare Antwort auf die gestellte Frage zu geben, folgt zunächst eine sachliche Information. „Ich bin Experte für Veranstaltungsmanagement.“ „Unser Unternehmen befasst sich mit der Entwicklung ergonomischer, hochwertiger Bürostühle.“ Bürostühle. „Wir beschäftigen uns mit der Herstellung von Verpackungen für Solarmodule.“ Nach dem Einstieg wird die Reaktion des Gesprächspartners abgewartet. Zeigt er Interesse, so geht es weiter. 2. Spannung aufbauen Damit der Gesprächspartner interessiert zuhört, ist es wichtig als Problemlöser aufzutreten. Möglichkeit 1: Frage Fragen öffnen den Geist und regen zum Mitdenken an. - „Was denken Sie, aus welchem Grund haben redaktionelle Beiträge eine sehr hohe Werbewirksamkeit?“ - „Unser Unternehmen interessiert vor allem die Antwort auf die Frage, wie die Lebensdauer von … verdoppelt werden kann.“ - „Ich beschäftige mich mit der Frage, wie viel Energie gespart werden kann, wenn…“ Silvia Habedank Institut für Personalentwicklung Duisburger Straße 24 30173 Hannover Tel.: 0511 / 34 42 51 Fax: 0511 / 34 42 54 Internet: www.habe-dank.de E-Mail: Mail: [email protected] office@habe Möglichkeit 2: Metapher Bilder wecken Neugierde, veranschaulichen komplexe Zusammenhänge und bleiben haften. - „Stellen Sie sich vor, sämtliche wechselwillige Mitarbeiter einer Branche treffen sich zeitgleich mit sämtlichen Unternehmen derselben Branche, die vakante Stellen zu besetzen haben. Und das ist noch nicht alles…“ 3. Spannung lösen Der sich Vorstellende bezieht sich nun wieder auf die Kernaussage und bringt nun die Frage/die Metapher in Einklang mit dem Unternehmen. „Wir haben eine spezielle Wärmedämmung entwickelt, die mit geringem Aufwand…“ „Unsere Kunden profitieren genau von dieser Idee, denn wir haben eine Internetplattform ins Leben gerufen, die…“ 4. Folgeimpulse geben Ziel der Kurzpräsentation ist, einen verbindlichen Kontakt herzustellen. „Haben Sie Interesse bei unserer nächsten Informationsveranstaltung zu diesem Thema dabei zu sein? – Geben Sie mir Ihre Visitenkarte; ich sende Ihnen gern eine Einladung zu.“ „Haben Sie Interesse, dass wir eine Kurzanalyse für Ihr Unternehmen durchführen? Wir benötigen ca. 30 Minuten und Sie erhalten einen klaren Überblick und erste konkrete Ergebnisse.“ „Haben Sie Interesse an diesem Thema? Geben Sie mir einfach Ihre Visitenkarte und ich sende Ihnen unseren Newsletter mit einer aktuellen Studie/eine Checkliste/einen Miniratgeber... zu.“ Tipp: Schreiben Sie Ihren Pitch auf und sprechen Sie ihn sich selbst laut vor– denn: eine Rede ist keine Schreibe. Fragen Sie Familienmitglieder oder Freunde, ob Ihre Vorstellung anschaulich, interesseweckend und nutzenstiftend ist. Direkt! - Ausgabe 1. Quartal 2011 Habedank Personalentwicklung 2
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