Zu Besuch auf der fiktiven Insel „Albatros“ Einleitend wird erzählt, dass man nun auf der Insel Albatros zu Besuch sei. Die Teilnehmenden werden gebeten, ganz genau zu beobachten, wie die männlichen und weiblichen Bewohner der Insel zusammenleben. Dies wird von zwei Personen aus dem Vorbereitungsteam demonstriert. In der Raummitte ist ein einzelner Stuhl aufgestellt, und sie spielen Folgendes vor: Ein Mann und eine Frau betreten den Raum. Die Frau trägt keine Schuhe, und geht mit etwas Abstand hinter dem Mann her. Sie gehen eine Runde durch den Raum, anschließend setzt sich der Mann auf den Stuhl und die Frau auf den Boden. Sie setzen einen Moment lang ruhig da, dann steht die Frau auf, holt eine Schale mit Essen und bietet sie dem Mann an. Sie setzt sich wieder hin, während der Mann ein wenig aus der Schale ist, und diese anschließend der Frau reicht. Sie isst ebenfalls etwas, und stellt die Schale zur Seite. Er berührt sie an der Schulter, sie senkt den Kopf und legt eine Hand auf den Boden. Beide stehen wieder auf, und gehen nacheinander aus dem Raum. Anschließend werden die Teilnehmenden gefragt: Was ist Ihnen aufgefallen? Wie lebt es sich für Männer und Frauen auf Albatros? Dokumentiert die Aussagen der Teilnehmenden! Nun wird die Situation aufgelöst, indem man den Teilnehmenden über die Kultur der Einwohner von Albatros aufklärt: Die Bewohner von Albatros glauben an Götter und Geister, die in der Erde wohnen. Erde ist heilig! Frauen werden in dieser Kultur besonders respektiert, da sie Leben schenken können. Daher gehen Männer immer voraus, um im Falle von Gefahr die Frau schützen können. Aus demselben Grund essen Männer auch immer zuerst. Frauen dürfen ihre Schuhe ausziehen und auf der Erde sitzen, weil nur sie der heiligen Erde würdig sind. Männer hingegen müssen Schuhe tragen und auf Stühlen sitzen, da sie als unrein gelten. Nur über die Berührung einer Frau können sie Kontakt zur heiligen Erde herstellen. Der Unterschied zwischen Eindruck und Realität kommt meist dadurch zustande, dass wir Menschen unbewusst das interpretieren, was wir wahrnehmen. Nun kann man die gesammelten Eindrücke der Teilnehmenden nochmals diskutieren. Annika Kunze, DV München & Freising
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