Madame mag keinen Sex

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Madame mag
keinen Sex
Madame Claude war im Paris
der Sechzigerjahre eine feste
Größe, ihr Bordell im 16. Arrondissement eine Institution.
Dass zu den Kunden der
heute 91 Jahre alten Fernande
Grudet berühmte, reiche, auch
mächtige Männer gehörten,
war bekannt, aber über die
Namen gab es nur Gerüchte.
Mitte der Achtzigerjahre traf
Madame den amerikanischen
Journalisten William Stadiem,
der ein Buch über sie schreiben wollte. Dazu kam es
nicht. Nun berichtet Stadiem
in Vanity Fair erstmals von
den Erzählungen Grudets.
Demnach zählten zu ihren
Gästen Muammar al-Gaddafi,
Mosche Dajan, Marlon Brando und Rex Harrison. Auch
Marc Chagall sei Kunde gewesen und habe von den
Prostituierten Skizzen angefertigt, nachdem er ihre
Dienste in Anspruch genommen hatte. John F. Kennedy
habe nach einem Mädchen
verlangt, das seiner Ehefrau
Jackie ähnlich sei, „aber
heiß“. Auch Jackies zweiter
Mann Aristoteles Onassis
habe ihr Etablissement besucht. Er sei mit Maria Callas
aufgetaucht, und die beiden
hätten Wünsche geäußert, die
Madame „erröten ließen“. Es
heißt, Madame Claude habe
Sex gehasst. ks
Venkaiah Naidu, 65, Minister für Stadtentwicklung in
Neu Delhi, beschäftigt Menschen in Affenkostümen:
Sie sollen die wilden Rhesusaffen vom Parlamentsgebäude fernhalten. Wie andere indische Städte leidet
auch die Hauptstadt unter einer Affenplage. Beamte
berichten von mittäglichen Essensdiebstählen und Aktenklau, Schulkinder werden von Affenbanden terrorisiert. Die Tiere gelten als heilig; weder die organisierte
Verdrängung durch die größeren Hanuman-Languren
noch der Einsatz von Affenfängern hat den Zehntausenden Tieren bisher Einhalt gebieten können. red
Grudet 1999
Stefan Dettl, 33, Frontmann der bayerischen Kultband
LaBrassBanda, wurde als „sprachkultureller Tabubrecher“ vom Bund Bairische Sprache mit der „Bairischen
Sprachwurzel 2014“ ausgezeichnet. Dettl habe mit seinen ausschließlich in Mundart gegebenen Interviews
in „allen medialen Lebenslagen“ der Generation Facebook in Bayern ein neues dialektales Selbstbewusstsein gegeben, so die Jury. Außerdem habe der Musiker
gegen „die Schwindsucht des Bairischen“ mehr bewirkt als einer seiner Vorgänger, der emeritierte Papst
Benedikt XVI., Preisträger 2006. red
DER SPIEGEL 34 / 2014
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