Zum Artikel Bad Fredeburg ‐ VdK‐Hotel soll noch schöner werden Von Detlef Schmidt Geht die Identität verloren? Das einst als „Erholungsheim“ für Mitglieder erbaute Haus in Bad Fredeburg hat sich zum „Wellnesshotel“ gewandelt. Das Haus wird für Millionen € umgebaut. An der Fassade werden Balkone in Stahl Optik montiert. Damit die Zimmer größer wirken. Warum? Eben neuer Glanz! Die Bäder, so der Artikel, sind/werden teilweise „Schwellenarm“ umgebaut. (s. VdK‐Zeitung S. 15 Ausgabe Dezember 2014/ Januar 2015). Schwellenarm? Es ist schon bezeichnend das der größte Sozialverband in Deutschland den Begriff „Schwellenarm“ benutzt. Der Landesverband gibt Millionen € für neuen „Glanz“ aus. Doch für barrierefreies umbauen ist dann wohl kein Geld mehr da. Mir ist bewusst, dass ein altes Gebäude nicht einfach so barrierefrei umgebaut werden kann. Das ist von vielen Faktoren anhängig. Doch man kann auch mit wenig Aufwand gewisse Voraussetzungen schaffen. Ich verzichte hier bewusst auf das aufzählen von „Handwerklichen Mängeln“. Doch ein kleines, ganz kleines Beispiel: Am Frühstücksbuffet, steht wie überall, ein Brötchen‐/Brotkorb. Als Einhänder braucht man nun mal einen rutschfesten Untergrund um die Brötchen aufzuschneiden. Was in jeder 2 Sterne Pension Standard ist, sucht man hier vergebens. Ein Schneidebrett das nicht rutscht! Nein, hier steht ein Essteller auf glatter Marmorplatte. Schön! rutschig. Da habe ich doch lieber neuen GLANZ! Und was heißt beim VdK Landesverband Behindertengerecht? Welcher Behinderung angepasst? Menschen mit Sinnes Behinderungen, die also auf Zwei‐Sinne Prinzip angewiesen sind, nicht erwünscht? Blinde mit Blindenführhund dürfen erst gar nicht rein und werden ausgegrenzt (Stand: 07.05.2015). Sag mal Landesverband, geht es noch…! Und bedürftige Mitglieder? Treu nach dem Motto vom Sozialen Forum 2014: Älter, ärmer, ausgegrenzt? Wir Mitglieder finanzieren durch unseren Beitrag das Haus in Bad Fredeburg und genießen dafür einen Preisvorteil von 6 € (wenn man nicht die AO erfüllt) gegenüber Nichtmitgliedern. Dabei ist der Sozialverband VdK Mitglied bei der Agentur Barrierefrei NRW und Mitglied des Projektbeirates „REISEN FÜR ALLE“. Ziel des gemeinsamen Projektvorhabens von DSFT (Deutschen Seminar für Tourismus) und NatKo (Tourismus für Alle Deutschland e.V.) ist die Entwicklung und Vermarktung barrierefreier Angebote und Dienstleistungen, die sich primär an den z.T. spezifischen Wünschen und Bedürfnissen der Gäste ausrichten und dabei den Anbietern bessere Möglichkeiten einer erfolgreichen Profilierung bieten. Dabei gilt es durch geprüfte Qualität und einheitliche Darstellung verlässliche und detaillierte Informationen zu Nutz‐ und Erlebbarkeit touristischer Infrastruktur, Angebote und Dienstleistungen zu schaffen und somit eine zuverlässige Grundlage für Reise‐ entscheidungen zu bieten. Da muss man sich doch fragen, warum der Sozialverband VdK nicht mit gutem Beispiel voran geht und seine Geschäftsstellen und seine „Hotels“ erheben lässt!