Wenn der Kiefer schmerzt Zahnärzte im Mundgesundheitszentrum suchen die oft unerkannten Ursachen bei Gelenkerkrankungen HOMBRUCH. Seit einigen Jahren ist es für Laien einfach, körperliche Beschwerden treffend zu beschreiben. Horst Schlämmer hat es uns vorgemacht. „Ich hab‘ Kreislauf und Rücken“. Und viele Menschen hatten auf einmal nicht nur Kreislauf oder Rücken, sondern auch Knie oder Fuß, Hals oder Kopf. Aber das Leben ist komplizierter als die Fernsehwelt. Und häufig steckt hinter einem offensichtlichen Symptom eine versteckte Ursache. Darauf weisen die Zahnärzte im Hombrucher Mundgesundheitszentrum hin. Denn oft sind Ohren-, Kopf- und Rückenschmerzen, Kieferknacken, Schwindel, Hörminderung, Ohrgeräusche, Migräne, Taubheitsgefühl in den Fingern und Armen bis hin zu Hüft- und Knieproblemen Zeichen einer Kiefergelenkserkrankung. „Da sich das Krankheitsbild wie ein Chamäleon hinter vielfältigen Symptomen von Kopf bis Fuß versteckt, wird der Zusammenhang mit dem Kiefergelenk beinahe vorprogrammiert übersehen“, betont Dr. Alexander Rether. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung sind von der Erkrankung betroffen. „Für viele bedeutet das einen langen und beschwerlichen Leidensweg“, bedauert der Zahnarzt. Aufbiss-Schiene Das muss nicht sein. Immer mehr Ärzte und Therapeuten erkennen den richtigen Zusammenhang und verweisen ihre Patienten an die zuständige Fachdisziplin. „Die notwendigen Analysen für die Diagnose der Erkrankung sollte ein auf die Bereiche Kiefergelenk und Funktionsanalyse ausgebildeter Zahn- Dr. Alexander Rether zeigt am Modell, welche Folgen eine Kiefergelenkserkrankung haben kann. Foto Otworowski / Mundgesundheitszentrum arzt mit Kiefergelenksspezialisierung durchführen“, erläutert Dr. Rether. Mittlerweile gebe es dafür bundesweit zahlreiche speziell ausgebildete Kollegen, so der 41-Jährige. Sie können zum Beispiel über besondere Hochgeschwindigkeitskameras und geschickte Berechnungsalgorithmen den Kiefergelenkbahnverlauf reproduzierbar, schnell und exakt be- stimmen. „Alles übrigens ohne nennenswerte Belastung des Patienten“, ergänzt der Hombrucher Zahnarzt. Ist das Krankheitsbild erst einmal erkannt, lässt sich das Leiden zumeist schnell lindern. Dazu tragen unter anderem technische Hilfsmittel bei. Wie beispielsweise eine für jeden Patienten individuell programmierte AufbissSchiene. „Diese Schiene wird ähnlich wie eine Brille auf den Unterkiefer gesetzt und führt zu einer medizinisch korrekten Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer; das ist wie ein Lernprozess für das Kiefergelenk“, sagt Rether. Diese Therapie sollte durch ein begleitendes Netzwerk aus Physiotherapeuten und weiteren Fachärzten unterstützt werden. Der Erfolg stellt sich häufig unerwartet schnell ein: In den meisten Fällen verspüren die Betroffenen schon nach wenigen Wochen eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden. Oder, um mit Horst Schlämmer und Hape Kerkeling zu sprechen: Kein Kopf, kein Rücken und kein Knie. ...................................................... Kontakt: Zahnärzte im Mundgesundheitszentrum, Windthorststraße 4, Tel. 725 05 80.
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