KIEFERGELENKS- BESCHWERDEN

Kleiner
RATGEBER
für die Hosentasche
vom Aktiv-Punkt Team
FÜR SIE:
denn Sie liegen uns
am Herzen!
KIEFERGELENKSBESCHWERDEN
WENN´S KNIRSCHT UND KNACKT
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Inhaltsübersicht
1. Kiefergelenksschmerzen - wenn‘s knirscht und knackt
2. Das Kiefergelenk – ein Gelenk wie jedes andere
3. Was versteht man unter CMD?
4. Wechselbeziehung Halswirbelsäule und Kiefergelenk
5. Was kann ich tun?
6. Übungsprogramm
7. Zusammenfassung
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KIEFERGELENKS
BESCHWERDEN –
allgemeines
1.
WENN´S KNIRSCHT UND KNACKT
Das Kiefergelenk ist das wohl aktivste Gelenk unseres Körpers.
Nahezu an jeder mimischen Bewegung ist es, wenn auch nur
minimal beteiligt. Zudem erlaubt es uns zu sprechen, essen,
gähnen, kauen, küssen und knirschen. Voraussetzung für eine
gute Funktion ist das Zusammenspiel aller Gelenkstrukturen. Nur
eine kleine Störung kann das System aus dem Gleichgewicht
bringen. Vielschichtige Beschwerden und mitunter Schmerz sind
die Folge.
Gegen Kiefergelenksbeschwerden können Sie aber selbst etwas
tun: Gezielte Übungen tragen zur Lockerung bei.
Dieses kleine Heft soll Ihnen dabei helfen, den Schmerzen
entgegenzuwirken.
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allgemeines
2.
Das Kiefergelenk –
EIN GELENK WIE JEDES ANDERE
Die beiden Kiefergelenke sitzen auf der rechten und linken Seite
des Kopfes, jeweils unmittelbar vor dem Ohr.
Das Kiefergelenk ist ein Gelenk wie jedes andere Gelenk im
menschlichen Körper und verfügt über dieselben gelenkbildenden Strukturen.
Es ist von einer Gelenkkapsel umgeben und besitzt eine Zwischengelenkscheibe (Diskus). Für die Bewegung sorgen Muskeln
und Bänder.
Plastische Ansicht des
Kiefergelenks und
Muskelaufbaus.
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allgemeines
WAS VERSTEHT 3.
MAN UNTER CMD?
BEGRIFFLICHKEIT
Der Begriff CMD (Cranio-Mandibuläre Dysfunktion) bezeichnet
eine Funktionsstörung (Fehlfunktion) des Kiefergelenks.
WIE DIE STÖRUNGEN ENTSTEHEN
Die Ursachen für eine Fehlfunktion der Kiefergelenke und des
Kauapparates sind sehr vielfältig. In vielen Fällen handelt es sich
um eine Über-/Fehlbeanspruchung (durch z.B. exzessives Kaugummi kauen, Zähneknirschen, viel reden, etc.). Einen weiteren
Störfaktor stellt die Fehlstellung von Zähnen und Kiefer dar, dies
hat eine verstärkte Gelenkabnutzung zur Folge. Eine schlechte
Körperhaltung, sowie eine erhöhte psychische Belastung (anhaltender Stress) können zudem negativen Einfluss nehmen.
WIE ZEIGEN SICH KIEFERGELENKSSTÖRUNGEN
Durch die genannten Störfaktoren entsteht ein Ungleichgewicht
der gelenkumgebenden Strukturen. Bewegungseinschränkungen, Knack-/und Reibegeräusche, muskuläre Verspannungen bis
hin zu Schmerzen im gesamten Gesichts-/und Kopfbereich, oder
auch angrenzenden Regionen (wie z.B. der Halswirbelsäule) sind
die Folge.
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allgemeines
Faktoren wie anhaltende Anstrengung oder Stress erhöhen
zusätzlich die Spannung der Kaumuskulatur und können zum
sogenannten „Knirschen“ und Aufeinanderpressen der Zähne
führen. Die dadurch entstehende Druckzunahme in den Kiefergelenken führt dann zu Verspannungen im Mund und Gesichtsbereich, sowie im Nacken und den Schultern. Kopfschmerzen,
Nackenverspannungen oder Schulterbeschwerden sind die
Folgen.
Art und Auswirkung der Beschwerden können sehr vielfältig sein
und sind von Patient zu Patient sehr unterschiedlich.
Kiefer-/
Zahnfehlstellung
Verletzung
Stress
CMD
schlechte
Körperhaltung
Überlastung
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allgemeines
WECHSELBEZIEHUNG
HALSWIRBELSÄUE
UND KIEFERGELENK 4.
Die Stellung der Halswirbelsäule hat Einfluss auf die Stellung
des Kiefergelenks. Fehlhaltungen von Halswirbelsäule und Kopf
verändern die Zugrichtungen der Muskulatur. Dadurch wird auch
das Kiefergelenk in eine fehlerhafte Position gebracht, Als Folge
entsteht ein fehlerhafter Aufbiss, welcher wiederum die Kaumuskulatur in ein Ungleichgewicht bringt.
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allgemeines
5.
WAS KANN ICH TUN?
Wurde eine Funktionsstörung durch Ihren Zahnarzt oder Kieferorthopäden festgestellt, lässt sich diese häufig mit einer ärztlich
angefertigten Mundschiene kombiniert mit Physiotherapie
behandeln.
Sie selbst können zum Behandlungserfolg beitragen, indem Sie
nachfolgende Dinge beachten:
• Vermeiden Sie Überbelastung
Verzichten Sie zum Beispiel auf Kaugummi kauen.
• Vermeiden Sie Fehlbelastung
Kauen Sie beim Essen gleichmäßig rechts und links.
• Achten Sie auf die Körperhaltung
Halten Sie Ihren Kopf gerade, Kinn nach innen gezogen.
• Vermeiden Sie Stress
Maßnahmen wie Yoga, Thai Chi, Muskelentspannung nach
Jakobsen können Stress reduzieren.
Im Falle einer Schienenversorgung, tragen Sie diese regelmäßig
und konsequent. Eigenübungen helfen leichte Symptome wie
z.B. Muskelverspannungen zu reduzieren.
Beißen Sie nicht weiter auf die Zähne, sondern werden Sie aktiv!
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6. ÜBUNGSPROGRAMM
Bei folgenden Übungen handelt es sich lediglich um eine kleine
Auswahl. Sie sind als Gedächtnisstütze zur Abrundung der
Therapie gedacht. Sie können sie teilweise auch als Selbsthilfemaßnahme einsetzen.
• Bitte seien Sie sich bewusst, dass diese Übungen keine
physiotherapeutische Sitzung ersetzen, sondern nur
ergänzen können.
• Bei länger anhaltenden Schmerzen sollten Sie sich von
einem Spezialisten untersuchen lassen.
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allgemeine Mobilisation
SELBSTMASSAGE DER
KAUMUSKULATUR
Start:
Nehmen Sie eine entspannte Position ein und
legen Ihre Fingerspitzen auf die Backen oder
Schläfen.
Ausführung:
Massieren Sie mit sanften kreisenden Bewegungen Ihrer Hände die entsprechende Region.
Wiederholung: So oft, wie es Ihnen gut tut.
M. Masseter
M. temporalis
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allgemeine Mobilisation
AUCH IHR KIEFERGELENK
Mundöffnung
Start:
Sie sitzen auf einem Hocker und schauen in
einen Spiegel. Der Rücken ist gerade, der Kopf
ist aufgerichtet.
Ausführung:
Öffnen und schließen Sie den Mund langsam und
kontrolliert. Dabei sollten Ober- und Unterkiefer
möglichst eine gerade Linie zueinander behalten.
Wiederholung: 3x 15
Ausführung richtig
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Ausführung falsch
allgemeine Mobilisation
BRAUCHT BEWEGUNG
Seitwärtsbewegung
Start:
Sie sitzen auf einem Hocker und schauen in
einen Spiegel. Der Rücken ist gerade, der Kopf
ist aufgerichtet.
Ausführung:
Der Mund ist leicht geöffnet, so dass sich
die Zähne nicht berühren. Bewegen Sie den
Unterkiefer nach rechts und links.
Wiederholung: 3x 15
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allgemeine Mobilisation
Vor- / Rückbewegung
Start:
Sie sitzen auf einem Hocker und schauen in
einen Spiegel. Der Rücken ist gerade, der Kopf
ist aufgerichtet.
Ausführung:
Der Mund ist leicht geöffnet. Bewegen Sie den
Unterkiefer nach vorne und nach hinten.
Wiederholung: 3x 15
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ÜBUNGEN ZUR
AUFRICHTUNG UND
STABILISATION DER
HALSWIRBELSÄULE
Im Folgenden sehen Sie Übungen, die die vordere Halsmuskulatur
kräftigen sollen.
Hierfür ist es wichtig, dass Sie nachfolgendes beachten:
• Wirbelsäule ist gerade
• Kinn ist sanft in Richtung Brustbein gezogen
Kinnposition darf während der Übung nicht verändert werden !!!
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STABILISATION
Schulterkreisen
Start:
Sie sitzen auf einem Hocker und schauen in
einen Spiegel. Der Rücken ist gerade, der Kopf
ist aufgerichtet.
Ausführung:
Heben Sie die Schultern in Richtung Ohren an
und führen Sie sie nach hinten unten zurück.
Die Bewegung folgt dabei einer Kreisbahn.
Wiederholung: 3x 15
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STABILISATION
Oberkörperdrehung
Start:
Sie sitzen auf einem Hocker, der Rücken ist
gerade und der Kopf ist aufgerichtet. Die Arme
sind vor dem Körper verschränkt.
Ausführung:
Drehen Sie den Oberkörper nach rechts und
nach links. Der Kopf dreht sich hierbei nicht mit
sondern bleibt gerade (fixieren Sie mit Ihren
Augen einen Punkt an der Wand).
Wiederholung: 3x 15
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STABILISATION
Chin in (Kinn rein)
Start:
Sie sitzen auf einem Hocker, der Rücken ist
gerade.
Ausführung:
Bewegen Sie Ihren Hinterkopf nach hinten oben,
das Kinn zieht dabei in Richtung Brustbein.
Wiederholung: 3x 15 jede Seite
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STABILISATION
Chin in (Kinn rein)
Start:
Sie liegen flach auf dem Boden, die Beine sind
aufgestellt und die Arme liegen locker neben dem
Körper.
Ausführung:
Spüren Sie die Auflagefläche des Kopfes. Ziehen
Sie das Kinn Richtung Brustbein, der Kopf wird
dabei nicht von der Unterlage abgehoben. Halten
Sie diese Position für 10 Sekunden und entspannen danach wieder.
Wiederholung: 3x 15 jede Seite
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ZUSAMMENFASSUNG
7.
zusammenfassung
Funktionsstörungen an den Kiefergelenken nehmen immer mehr
zu. Sie können die Beschwerden in den Griff bekommen.
Wichtig ist eine interdisziplinäre Betreuung durch den Zahnarzt und die Physiotherapie, sowie die Umsetzung eines für Sie
geeigneten Stressmanagements.
Gönnen Sie sich öfter eine Auszeit und beißen nicht länger
auf die Zähne. Bleiben Sie locker und denken positiv.
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