Oktober 2015 Seniorenfahrt Seite 21 Theater Diamant Seite 33 Regionaler Gottesdienst Seite 35 Erntedankfest Seite 56 Foto: K. Wirbel Monatsspruch für Oktober Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? Hiob 2, 10 Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Gemeinde, Was ist das für eine eigenartige Frage! Natürlich müssen wir die Dinge hinnehmen, wie sie uns gegeben werden. Das weiß und erlebt doch jede und jeder von uns! Wenn wir erkranken, dann müssen wir damit fertig werden. Und wenn wir Erfolg haben und einen Arbeitsplatz, eine Wohnung, eine Freundin oder Freund finden, dann müssen wir auch damit fertig werden. Bei allem, was uns geschieht, kann Gutes und Böses dabei sein. Denn schließlich gilt die Volksweisheit: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“ Was uns in den Weg gelegt wird, damit müssen wir umgehen. Da gibt es schöne und gute Dinge, aber auch unangenehme und leidvolle. Eigenartig ist an der Frage nicht die erwartete Antwort: „Ja, wir müssen das Gute und das Böse annehmen!“, sondern dass beides von Gott kommen soll. Ein zweiter Anlauf: „Nachts sind alle Katzen grau“, sagt der Volksmund und beschreibt damit die Schwierigkeit festzulegen, was gut und böse ist. Die berühmte Schwarz-WeißUnterscheidung ist im Lebensalltag schwer zu treffen und oftmals verändert die voranschreitende Entwicklung die Dinge so sehr, dass aus Schwarz schon mal weiß wird oder umgekehrt. So kann aus einem Fahrradunfall die große Liebe werden mit dem Pflegepersonal im Krankenhaus, das ansonsten fremd geblieben wäre. Und auch so manchem Lottogewinn folgte aus Hochmut oder Größenwahn ein tiefer Absturz ins Existenzminimum. Eigenartig ist an der Frage nicht die erwartete Antwort: „Ja, wir sollen beides aus Gottes Hand nehmen, das Gute und das Böse!“, sondern die klare Unterscheidung der Dinge in Gut und Böse. Hiob hat das Gute in vollen Zügen genossen. Er ist reich geworden und hatte mit seiner Frau mehrere Söhne und - Seite 2 - Monatsspruch für Oktober Töchter, denen es allen gut erging. Er lebte in vollem Vertrauen zu Gott, doch dann geschah das Entsetzliche: Nacheinander, in einer Kette des Grauens, ohne Abriss: Die Kinder wurden ermordet, deren Besitz verbrannte und im Hause seines Bruders wurden alle Übrigen durch einen gewaltigen Sturm getötet. Hiob war entsetzt und tief getroffen. Doch in seiner Trauer sagt er: „Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ Doch es kommt noch schlimmer. Im Himmel wird beschlossen, dass er selbst an seiner eigenen Haut betroffen sein solle. Und so bekommt Hiob böse Geschwüre von der Fußsohle bis zum Scheitel am Kopf! Ob diese schmerzen oder nicht, wird nicht überliefert, nur dass er sie abkratzt. Das Einzige, was ihm geblieben ist, besser gesagt, die Einzige, die ihm geblieben ist, seine Ehefrau tritt zu ihm und fordert ihn auf, nun endlich mit dem Glauben aufzuhören. Das weist Hiob deutlich zurück und sagt: „Haben wir Gutes empfangen von Gott, und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ Wie die Frau reagierte, wird nicht überliefert, sondern dass nunmehr drei Freunde auftreten und nacheinander in langen, sehr langen Redeabschnitten, mit Hiob sprechen. Das Reden scheint hier das Wichtige zu sein, denn als Ergebnis kommt heraus, was Hiob schon zuvor gesagt hat. „Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen“ und dann sogar wiedergegeben und noch mehr! Als Ende wird festgehalten: „Und Hiob starb alt und lebenssatt.“ Einen gesegneten Herbst wünsche ich Ihnen, mit allem, was voranbringt und der Fülle des Lebens dient, viel Gutes und nur wenig, wenn möglich gar kein Böses! - Seite 3 - Pfr Olaf Köppen Monatslied für Oktober Singt Jubilate 94 Refrain Lobe den Herrn, meine Seele, und seinen heiligen Namen. Was er dir Gutes getan hat, Seele vergiss es nicht. Amen. l. Der meine Sünden vergeben hat, der mich von Krankheit gesund gemacht, den will ich preisen mit Psalmen und Weisen von Herzen ihm ewiglich singen: Refrain 2. Der mich vom Tode errettet hat, der mich behütet bei Tag und Nacht, den will ich preisen mit Psalmen und Weisen von Herzen ihm ewiglich singen: Refrain 3. Der Erd und Himmel zusammenhält, unter sein göttliches Jawort stellt, den will ich preisen mit Psalmen und Weisen von Herzen ihm ewiglich singen: Refrain Im Marienfelder Gemeindebrief gab es eine Kategorie. „Welches ist dein Lieblingslied?“. Als ich davon hörte, fand ich diese Frage für mich nicht einfach zu beantworten. So viele schöne Lieder gibt es, die mich in Melodie und Text berühren. Aber unter den Favoriten ist eindeutig das aktuelle Monatslied. Dieses Lied gehört in Text und Melodie zu meinen Lieblingen. Ein Loblied im SechsachtelTakt, das keine schmetternde Fanfare ist, sondern eher die romantische Seite im Herzen anspricht. Eine weniger kraftstrotzende als viel mehr beruhigende Melodie, die von einem kraftvollen Gott erzählt. Der Text des 103. Psalms ist hier verarbeitet, der uns zum Lobe auffordert für einen Gott, der für uns handelt. Und so kommen zu der beruhigenden Melodie die beruhigenden Aussagen über unseren ebenso kraftvollen wie sanften und zugewandten Gott. - Seite 4 - Monatslied für Oktober Dieser Text in seiner Zusage des vergebenden Gottes kann uns die Angst vor eigenem Versagen und vor eigenem Unvermögen und Scheitern nehmen. Aufgehoben sind wir trotz aller Schwächen und mit allen Schwächen bei unserem Gott. Das göttliche Jawort steht über uns. Gott hat die Erde geschaffen und sich niemals von ihr abgewendet. Lebenserhaltend, heilend und vergebend begleitet er die Erde und das Leben eines jeden Menschen auf dieser Erde. Unter seinem göttlichen Jawort steht die Erde. Unter diesem göttlichen Jawort steht aber auch das Leben einer jeden und eines jeden von uns. Gegen unsere Ängste und unsere Verwirrungen stehen Gottes Schutz und seine Klarheit. Gegen unsere Zweifel und unser Versagen steht Gottes JA.. Er ist uns mit diesem JA stets zugewandt und damit sozusagen immer gesprächsbereit. Wo wir suchen, wo wir uns in die andere Richtung gewandt haben: Gottes JA bleibt bestehen. Er bleibt in unserer Nähe und bleibt immer für uns bereit. Wir müssen dieses JA nur erwidern - im Bekenntnis und im Tun. Und ihm, dem bejahenden Gott, gebührt unser Lob und unser Dank. - Seite 5 - Beate Klein Aus dem Gemeindekirchenrat Liebe Gemeinde, nichts bleibt, wie es ist... Das ist oft gut, weil sich die Dinge verbessern, wir wieder einen Schritt vorankommen. Zum Beispiel in der Dorfkirche, die wir ja derzeit nicht für Gottesdienste nutzen können, weil sie renoviert wird. Hier liegen wir im Moment genau im Zeitplan, und wenn alles weiter so gut läuft wie bisher, dann können wir Weihnachten in der frisch renovierten Kirche feiern. Auch die Baumaßnahmen in der Kita sind abgeschlossen – alles hat bestens geklappt. In Albrechts Teerofen tut sich ebenfalls einiges: Ein fleißiges Team hat hier die Küche ausgeräumt, alles sortiert – was kann weg?, was können wir noch gebrauchen? - , jetzt können wir auch hier den nächsten Schritt der Renovierung angehen. Und auch die konzeptionelle Entwicklung der Martin-Luther-Gedächtniskirche (MLGK) nimmt Formen an. In unserer September-Sitzung präsentierte das vierköpfige Team mit Pfarrerin Gardei, Herrn Kleimeier von STATTBAU sowie Frau Geyler-von Bernus und Frau Rossié vom Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart dem Gemeindebeirat und dem Gemeindekirchenrat die Idee, die MLGK als Ort der Inklusion und Integration zu profilieren. „Zur Zeit der Entstehung dieser Kirche ging es um den Ausschluss von Menschen – jetzt wollen wir das umkehren und diese Kirche zu einem Ort machen, dessen Türen für alle Menschen geöffnet werden, an dem sie mit ihren Bedürfnissen, Wünschen, Träumen wahrgenommen und zu einem Teil der Gemeinde gemacht werden“, erklärt Pfarrerin Marion Gardei die Grundidee des Konzepts. Zur Umsetzung sollen noch erfahrene Kooperationspartner gesucht werden. Uns vom GKR hat die Idee gefallen. Also haben wir Pfarrer Brehm beauftragt, gemeinsam mit dem vierköpfigen Team das Konzept weiter zu entwickeln und die dazu erforderlichen Schritte abzustimmen. Außerdem haben wir den Kirchenkreis gebeten, ein Mitglied in die Organisationsgruppe zu entsenden. Aber erst, wenn sich das Konzept weiter konkretisiert hat, können wir mit der Innensanierung der Kirche - Seite 6 - Aus dem Gemeindekirchenrat beginnen. Da kommt dann auch noch mal ein ordentliches Arbeitspaket auf uns zu, denn auch in der MLGK wird dann einiges nicht so bleiben, wie es bisher war. Nichts bleibt, wie es ist... Alles ist im Fluss, und das ängstigt manchmal auch, weil sich Dinge , Einstellungen oder Konstellationen, von denen man annahm, sie wären unverrückbar, plötzlich ändern. So hatte uns Superintendentin Isolde Böhm zwei Tage vor der Sitzung schriftlich und an diesem Abend auch persönlich darum gebeten, Pfarrer Köppen ab 1. Oktober dieses Jahres und bis Ende November 2016 an den Kirchenkreis Tempelhof abzuordnen. Für eine adäquate Vertretung während dieser Zeit ist gesorgt, aber trotzdem fiel es uns nicht gerade leicht, dieser Bitte zu entsprechen. Aber weil auch Pfarrer Köppen selbst von der Notwendigkeit überzeugt war, haben wir dann am Ende doch zugestimmt. Nichts bleibt, wie es ist... Das ist mitunter auch schade, weil es mit Abschieden zu tun hat. So hat sich unsere jüngste Ersatz-Älteste, Sinja Lichtenberg, in der September-Sitzung von uns verabschiedet. Aus beruflichen Gründen und damit verbundenem Ortswechsel muss sie leider von ihrem Amt zurücktreten, was wir sehr bedauern. Wir wünschen ihr Gottes Segen für ihren weiteren Lebensweg. Nichts bleibt, wie es ist... Aber auf eine Konstante dürfen Sie getrost zählen: Wir feiern auch am nächsten Sonntag um 10 Uhr Gottesdienst in der MartinLuther-Gedächtniskirche und würden uns sehr freuen, wenn Sie dabei wären! Im Namen des Gemeindekirchenrates grüßt Sie ganz herzlich - Seite 7 - Ihre Sabine Flamme-Brüne Manege frei für Zirkus Mötzow … Die diesjährige Kinderfreizeit der Gemeinde Mariendorf führte uns mit der Gemeinde Alt-Tempelhof geradewegs auf das Gelände der Perspektivfabrik in Mötzow. Um den Zirkus sollte es gehen – eine ganze Woche lang! Und es war in der Tat ein richtiger Zirkus, jeden Tag wieder! Bunt, voller Kreativität, Lachen, Ausprobieren, neue Dinge entdecken und am Ende mit einer veritable Zirkusshow samt tobendem Publikum! Dafür haben die Kinder eine Woche lang hart geprobt, damit es am Ende so toll wurde, wie es war! Aber jetzt gibt’s die Geschichte mal von Anfang an: Antonia, die Zirkus-Direktorin war pleite. All ihre Artisten sind schlussendlich in die weite Welt gezogen, weil sie sie nicht mehr bezahlen konnte. Und zu allem Überfluss stand sie jetzt nicht nur traurig und allein in der Manege, der böse Banker Kischstein wollte auch noch, dass sie ihre Schulden bezahlt. Doch wie nur bei leeren Zirkusbänken…? Da kommt ihr eine Idee – die Kinder sollen ihr helfen. Sie sollen mit ihr zusammen eine Zirkusshow auf die Beine stellen, um wieder an neue Einnahmen zu kommen und den Zirkus zu retten. Die Kinder sind begeistert und fangen an mit dem Zaubertraining, Tänze werden choreographiert, auf dem Seil wird getanzt, beim Rope-Skipping und Jonglieren fliegen die Seile bzw. die JonglageBälle sowie die Diabolos nur so durch die Luft, Akrobaten kreieren allertollste Pyramiden und schlagen Räder, die Einrad-Fahrer - Seite 8 - Manege frei für Zirkus Mötzow … sind unterwegs – und all das haben die Kinder innerhalb einer Woche erlernt. Es war sehr beeindruckend…! Und die Zirkus- Vorstellung am Ende ist natürlich ein voller Erfolg! Immer, wenn wir nicht gerade beim Zirkus-Training waren, gab es auch jede Menge Abenteuer zu bestehen. In einem aufregenden Geländespiel wurden alle ursprünglichen Artisten überredet, wieder zurück zum Zirkus zu kommen, es wurde im See gebadet, Kanu gefahren, es gab einen tollen Kino-Abend und natürlich – für die Kinder sehr wichtig – den gelände-internen Kiosk! Wir hatten eine superschöne gemeinsame Woche mit den Kindern und natürlich auch mit dem Team, dem wir an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön sagen möchten! Ihr ward wirklich großartig! Und im nächsten Jahr gibt es bestimmt wieder ein neues Abenteuer in Mötzow zu bestehen! Darauf freuen sich schon sehr Susanne & Birgit - Seite 9 - Zur Luther-Dekade Augsburger Bekenntnis Das Augsburger Bekenntnis, lateinisch Confessio Augustana ist das Bekenntnis, das Philipp Melanchthon für den Reichstag in Augsburg verfasste und am 25. Juni 1530 vor Reichstag und Kaiser verlas. Es ist die wichtigste Bekenntnisschrift der reformatorischen Kirchen. In der letzten Ausgabe veröffentlichten wir die Artikel 3 und 4. Wir setzen die Reihe fort: ARTIKEL 5: VOM PREDIGTAMT Um diesen Glauben zu erlangen, hat Gott das Predigtamt eingesetzt, das Evangelium und die Sakramente gegeben, durch die er als durch Mittel den Heiligen Geist gibt, der den Glauben, wo und wann er will, in denen, die das Evangelium hören, wirkt, das da lehrt, dass wir durch Christi Verdienst, nicht durch unser Verdienst, einen gnä- Seite 10 - Zur Luther-Dekade digen Gott haben, wenn wir das glauben. Und es werden die verdammt, die lehren, dass wir den Heiligen Geist ohne das leibhafte Wort des Evangeliums durch eigene Vorbereitung, Gedanken und Werke erlangen. ARTIKEL 6: VOM NEUEN GEHORSAM Auch wird gelehrt, dass dieser Glaube gute Früchte und gute Werke hervorbringen soll und dass man gute Werke tun muss, und zwar alle, die Gott geboten hat, um Gottes willen. Doch darf man nicht auf solche Werke vertrauen, um dadurch Gnade vor Gott zu verdienen. Denn wir empfangen Vergebung der Sünde und Gerechtigkeit durch den Glauben an Christus - wie Christus selbst spricht: Wenn ihr alles getan habt, sollt ihr sprechen: Wir sind untüchtige Knechte. So lehren auch die Kirchenväter. Denn Ambrosius sagt: So ist es bei Gott beschlossen, dass, wer an Christus glaubt, selig ist und nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben ohne Verdienst Vergebung der Sünde hat. ARTIKEL 7: VON DER KIRCHE Es wird auch gelehrt, dass allezeit eine heilige, christliche Kirche sein und bleiben muss, die die Versammlung aller Gläubigen ist, bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden. Denn das genügt zur wahren Einheit der christlichen Kirche, dass das Evangelium einträchtig im reinen Verständnis gepredigt und die Sakramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und es ist nicht zur wahren Einheit der christlichen Kirche nötig, dass überall die gleichen, von den Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden, wie Paulus sagt: Ein Leib und ein Geist, wie ihr berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe (Eph 4,4.5). - Seite 11 - Miteinander von Mensch und Tier „Tiere unter sich“ ist ein Buch von Hans W. Behm(Berlin 1955), das diesem Thema aber rein naturwissenschaftlichbiologisch nahekommt. In der Bibel finden wir noch einen ganz anderen Aspekt im „Miteinander von Mensch und Tier“. Wie Bileams Eselin sprechen kann, so sind auch die Raben in der Geschichte des Elia Weggefährten des Menschen. Tiere als Menschen Lehrer des Vor allem in den weisheitlichen Schriften der Bibel finden sich immer wieder Beobachtungen aus der Natur und der Tierwelt, aus denen die Menschen Rückschlüsse für ihr eigenes Verhalten ziehen sollen, um daraus auch weiser zu werden. Die Weisheitsliteratur betont vor allem die Vorbildfunktion, die Tiere gegenüber dem Menschen einnehmen können. Eines der schönsten und sicher auch bekanntesten Beispiele dafür ist im „Buch der Sprüche“ belegt: „Gehe zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Wege und werde weise. Die kein Oberhaupt hat, noch Amtmann oder Herrscher, sie bereitet im Sommer ihr Brot und sammelt ihre Speise in der Ernte.“ ( Spr.6, 6-8 ). In diesen wenigen Versen wird ein dreistufiger Erkenntnisprozess beschrieben, der auf Beobachtung beruht: „Gehe hin - sieh - werde weise.“ Man könnte hier geradezu von einem „Lerngang“ sprechen. Es geht also nicht um einen theoretischen Erkenntnisfortschritt, sondern um einen durch praktische Anschauung vermittelten, der die Nähe zum Tier voraussetzt. Der Zahlenspruch dagegen stellt mit Ameise, Klippdachse, Heuschrecke und Gecko vier Tierarten zusammen, die ihre Kleinheit und Schwäche durch ein besonderes Maß an Weisheit wettmachen, das ihr Überleben garantiert. „Vier sind die Kleinsten auf Erden und sind doch die Allerklügsten. Die Ameisen sind kein starkes Volk und besorgen sich doch im Sommer ihr Futter. Klippdachse sind ein Volk ohne Macht und doch bauen sie ihre Wohnung im Fels. Die Heuschrecken haben keinen König und doch schwärmen sie alle geordnet aus. Eidechsen fängst du mit - Seite 12 - Miteinander von Mensch und Tier der Hand und doch wohnen sie in Königspalästen.“ (Spr. 30, 24-28). Auch Hiob, dem das Walten Gottes unbegreiflich ist, dieses jedoch nicht in Frage stellt, anerkennt, dass ihn die Tiere gelehrt haben, dass er dem Schöpfer des Himmels und der Erde ist und alles in seiner Hand liegt. „Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, die Vögel des Himmels, sie künden es dir. Wer wüsste nicht bei allem, dass die Hand des Herrn dies gemacht hat? In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens und jeden Menschenleibes Geist“. (Hiob 12, 7-10) Oder wenn bei Hiob 38,36 hingewiesen wird, dass gerade Tiere etwas von den der Schöpfung innewohnenden Naturgesetzen verstehen. So kann auf Hahn und Ibis verwiesen werden, die den Wechsel der Jahreszeiten ankündigen: „Wer verlieh dem Ibis Weisheit oder wer Einsicht dem Hahn?“ Im Halten der göttlichen Ordnung werden die Zugvögel bzw. Rind und Esel geradezu zu Lehrmeistern des Menschen, der sich dieser Ordnung oft genug widersetzt. „Selbst der Storch am Himmel kennt seine Zeiten; Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Frist ihrer Rückkehr ein; mein Volk aber kennt nicht die Rechtsordnung des Herrn. (Jer.8,7) Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.“(Jes. 1,3). Darüber hinaus können Tiere dem Menschen durch ihr Dasein Gottes Schöpfermacht bezeugen und so zu Trägern einer eigenen natürlichen Theologie werden. Die Beziehung Gott und Tier zwischen Eine Gottesbeziehung der Tiere besteht nach biblischem Prinzip darin, dass Gott demjenigen gibt, der seine Gebote hält und ihm die Ehre erweist, die ihm zusteht. In diesem Sinne kann man auch die Tierwelt dieser Kategorie zuordnen. Als Geschöpfe des einen Gottes kümmert sich JHWH um die Tiere, richtet für sie besondere Lebensräume und Tages - zeiten ein und gibt ihnen zu essen. Anders als die Menschen respektieren Tiere die von Gott - Seite 13 - Miteinander von Mensch und Tier verfügten, lebensstiftenden Ordnungen. Sie vergessen nicht, dass Gott sie ernährt, dass sie ihm gehören. Dafür preisen sie ihren Schöpfer: · Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre Nahrung; · Er gibt dem Vieh seine Nahrung, gibt den jungen Raben, wonach sie schreien; · Wer bereitet dem Raben seine Nahrung, wenn seine Jungen schreien zu Gott und umher irren ohne Futter? Am Beispiel des Buches Hiob wird deutlich, dass alle Mitgeschöpfe neben dem Menschen auf Gott als Schöpfer hinweisen. An dieser Stelle stellt man eine eigene Theologie der Tiere fest (Hiob 12, 7ff). Diese Theologie macht einerseits eine enge Verbindung mit dem Menschen, andererseits die gemeinsame Verpflichtung aus, die von Gott gesetzte Ordnung zu bewahren. In Psalm 36,7 – Gott die Quelle des Lebens – kommt zur Sprache, dass Gott den Tieren die gleiche Aufmerksamkeit schenkt wie den Menschen, da sie ihm gehören: „Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes , deine Urteile sind tief wie das Meer, du hilfst Menschen und Tieren.“ Im Gegenzug zur Zuwendung und zur Fürsorge JHWHs bietet ihm die Tierwelt ihren Lobpreis an: „Die wilden Tiere werden mich preisen, die Schakale und Strauße, denn ich lasse in der Steppe Wasser fließen und Ströme in der Wüste, um mein Volk, mein erwähltes zu tränken.“ (Jes. 43,20) Das Recht der Tiere auf eine eigene Existenz In der Weisheitsund Liedtradition Israels wird – anders als in den Schöpfungserzählungen – die Einsicht entwickelt, dass die Tierwelt von Gott eine eigene, von den Menschen unabhängige Existenzberechtigung erhalten habe. Gedacht ist hier an die Wildtiere , nicht an die Nutztiere. Nach Psalm 104 gehört der Acker dem Erdling, die Bergtäler hingegen sind dem Wildesel, die hohen Berge den Steinböcken und den Klippdachsen zugedacht. Auch in den Gottesreden des Buches Hiob vertritt Gott das Recht der wilden Tiere auf ein - Seite 14 - Miteinander von Mensch und Tier unverzwecktes, nicht am Profit der Menschen orientiertes Leben, ja er stellt sich selbst als Herrn und Hirten dieser Tierwelt dar (Hiob 38f.) Das Bild einer Gottheit, die sich um die Tiere sorgt, die nicht arbeiten, produzieren und etwas leisten, greift auch Jesus von Nazareth auf, um bei seinen Jüngern Vertrauen in die Fürsorge Gottes zu wecken: „Achtet auf die Raben: Sie säen nicht noch ernten sie, sie haben weder Vorratskammer noch Scheune, und Gott ernährt sie doch.“ (Luk. 12,24). Quelle: JÜDISCHE KULTURBÜHNE April 2012 , Hrgg. von R.M. Guggenheim. (gekürzt) Foto: Lotz - Seite 15 - Beate Barwich Worte Luthers: „Gott“ Was heißt einen Gott haben oder was ist Gott? Ein Gott heißt das, von dem man alles Gute erwarten soll und wo man Zuflucht in allen Nöten findet. Einen Gott haben heißt darum nichts anderes als ihm von Herzen trauen und glauben. Allein das Trauen und Glauben des Herzens macht beide aus. Gott und Abgott. Ist der Glaube und das Vertrauen recht, so ist auch Dein Gott recht. Wiederum: Wo das Vertrauen und der Glaube falsch und unrecht sind, da ist auch der rechte Gott nicht. Denn die zwei gehören zusammen, der Glaube und Gott. Woran Du nun Dein Herz hängst und worauf Du Dich verlässt, das ist eigentlich Dein Gott. Es gibt manchen, der meint, er habe Gott und von allem, was er braucht, genug, wenn er Geld und Gut hat, und er verlässt sich fest und sicher darauf, so dass er auf niemanden anderen zählt – dieser Mensch hat einen Gott, der heißt Mammon. Er setzt sein Herz ganz auf Geld und Gut – und dies ist der am weitesten verbreitete Gott auf Erden. Wer Geld und Gut hat, der fühlt sich sicher, ist fröhlich und unerschrocken, als sitze er mitten im Paradies. Dagegen: Wer keins hat, der verzweifelt und verzagt, als kenne er keinen Gott. Man wird wohl wenige Menschen finden, die guten Mutes sind, weder trauern noch klagen, wenn sie kein Geld haben. Es klebt und hängt der Natur an bis ins Grab. Einen Gott haben heißt das ganze Herz des Menschen und seine Zuversicht auf ihn setzen. Einen Gott haben heißt wohlverstanden, dass man ihn nicht mit Händen greifen oder fassen kann, noch in seinen Beutel stecken oder in einen Kasten schließen. Fassen kann man ihn nur, wenn das Herz ihn ergreift und an ihm hängt. Mit dem Herzen an ihm hängen heißt nichts anderes als sich ganz auf ihn verlassen. - Seite 16 - Wer`s glaubt wird selig – Redewendungen aus der Bibel „Das Zeichen der Zeit erkennen“ – Vorzeichen kommender Entwicklungen verstehen. In den angesagten Metropolen, aber auch in Studenten- und Künstlervierteln soll es Trend-Scouts geben, die nichts anderes tun, als Menschen zu beobachten, um ihnen künftige Trends abzugucken, vor allem bei Kleidung, Frisuren, Styling. Sie versuchen die Entwicklung der nächsten Zeit zu antizipieren, indem sie die Kreativität, die sich in Subkulturen oft ungebremst entwickelt, ausbeuten. Hier handelt es sich „nur“ um Mode, aber Mode ist ein Milliardenmarkt, bei dem es darauf ankommt, Trends in Massenproduktionen umsetzen. Bei Jesus ging es natürlich nicht um Mode. Aber auch er belehrte seine Kritiker, dass jede Zeit ihre Zeichen habe; es komme nur darauf an, sie zu interpretieren: „Des Abends sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist rot und trübe. Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen; könnt ihr denn nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen?“ (Mt. 16,21) - Seite 17 - Aktuelles aus dem Gemeindeleben Volkskirche im Wandel ? Ja, natürlich: Volkskirche im Wandel! Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Gemeinde, als ein Zwischenergebnis des sogenannten Reformprozesses legte unser Bischof, Dr. Markus Dröge vor dem Werktag 2014 zehn Thesen vor unter der Überschrift: Volkskirche im Wandel. Und selbstverständlich hat er Recht, dass wir uns wandeln. Denn wie sollte es auch anders sein?! Die Zeit steht nicht still, die Umstände und Situationen wandeln sich und als „natürliche Lebewesen“ sind wir dem „natürlichen“ Prozess des Werdens und Vergehens unterworfen. Und dies gilt auch für Strukturen und Organisationsformen. Sie wandeln sich! Ich schreibe Ihnen dies, weil dieser Veränderungsprozess nun auch unsere Gemeinde und speziell meine Person betrifft. Am 11. September hat unser „Kirchparlament“, die Kreissynode Tempelhof, parallel tagend mit der Kreissynode Berlin-Schöneberg, beschlos- sen, das Konsistorium zu bitten, die beiden Kirchenkreise zum 1.1. 2016 zum Evangelischen Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg zu vereinen. Damit diese Fusion gelingt, habe ich von mir aus angeboten, die Superintendentin zu unterstützen. Nach Gesprächen im Beratenden Ausschuss, dem Pfarrkollegium und dem Gemeindekirchenrat, werde ich vom 1. Oktober dieses Jahres mit 50% und ab 1. Dezember mit 100% in den Kirchenkreis abgeordnet, komme mit 50% ab dem 1. August 2016 und mit 100% ab dem 1. Dezember 2016 wieder zurück in die Gemeinde. Für Vertretung im jeweiligen Stellenumfang ist gesorgt! Schon im nächsten Gemeindebrief wird sich „mein Ersatzmann“, Pfarrer Veit Hoffmann, Ihnen vorstellen. Wie im normalen Leben sind Veränderungen teilweise planbar und teilweise unvorhersehbar, aber in jedem Falle eine spannende - Seite 18 - Aktuelles aus dem Gemeindeleben Herausforderung, die es zu gestalten gilt. Und deshalb werde ich im Kirchenkreis nunmehr im Leitungsteam mitwirken und die notwendigen Veränderungen begleiten. Danach werde ich wieder zurückkommen in die Gemeinde. Gefragt wurde ich, warum dies denn gerade im Advent geschehen müsse, und meine Antwort konnte schlicht und einfach sein: Zum 1.1. 2016 startet der neue Kirchenkreis, so dass neben dem Umbau in der Götzstraße zum Sitz der Superintendentur mit allen kreiskirchlichen Arbeitsstellen und Mitarbeitenden, eben in diese Adventszeit die letzten wegweisenden Absprachen fallen, wozu es eben der Mitsprache aus Tempelhof bedarf! Während in Schöneberg der amtierende Superintendent, Herr Pfr. Bornemann, nebst seinem Stellvertreter, Dr. Zarnow, nebst Pfr. Moll zur Verfügung stehen, war es in Tempelhof bislang allein Superintendentin Böhm. Nun werde ich ihr nicht nur zur Seite stehen, sondern den gesamten Fusionsprozess vorantreiben und im Leitungsteam Tempelhof-Schönberg Verantwortung für das Ganze übernehmen. Damit es für Sie als Gemeinde nachvollziehbarer wird, wird es eine Zeit am Anfang und am Ende geben, wo ich teilweise in der Gemeinde aktiv sein werde 50% der Regelarbeitszeit (RAZ). Doch natürlich wandeln sich die Zeiten und damit auch die Umstände und die Rahmenbedingungen. Deshalb sage ich Ihnen meine Rückkehr auch nur zu unter dem berühmten und christlichen Vorbehalt des Jakobusbriefes: „So Gott will und wir leben!“ Anstelle eines richtigen Abschieds - so Gott will und wir leben - werde ich wieder zu Euch und Ihnen kommen, - ein langsamer Wandel, weil wir eben eine Volkskirche im Wandel sind! - Seite 19 - Pfr Olaf Köppen - Seite 20 - Seniorenbildungsfahrt am 22. Oktober 2015 in die Lutherstadt Wittenberg LUCAS CRANACH DER JÜNGERE WIRD 500! Lassen Sie sich von großartigen Cranach Gemälden beeindrucken! Staunen Sie mit uns! Entdecken Sie einen Meister! Zu seinem 500. Geburtstag wird Lucas Cranach der Jüngere mit einer Landesaustellung gefeiert. ln der Lutherstadt Wittenberg spürt man den Geist der Reformation auf Schritt und Tritt. Die authentischen Arbeitsund Wohnorte der Malerdynastie Cranach gibt es bis heute. Verbunden mit einer Druckerei war die Cranachwerkstatt der wichtige Impulsgeber der deutschen Kunstszene. Mit ihren Portraits von Luther und seinen Mitstreitern gaben sie der Reformation ein Gesicht und entwickelten neue Bildformeln für den protestantischen Glauben. Wir wollen diesen Maler neu entdecken und Wissenswertes über sein Umfeld erfahren. Noch nie gezeigte Quellen und seine herausragenden Kunstwerke werden Sie beeindrucken, ebenso wie sie die Zeitgenossen mit Bewunderung erfüllt haben. 8.30 Uhr Abfahrt - Berlin Bhf.- Alt-Mariendorf, vor Hahn Bestattungen 10.00 Uhr Führung durch die Ausstellung „Lucas Cranach der Jüngere - Entdeckungen eines Meisters" im Augusteum/Lutherhaus (Dauer 1. Stunde) 11.30 Uhr „Cranachs Kirche" Führung durch die Ausstellung in der Stadtkirche St.Marien 12.30 - 14.00 Uhr Zeit zur freien Verfügung incl. Mittagessen ( nicht im Preis enthalten) - Seite 21 - 14.00 Uhr Cranachs-Welt , Kulturhistorische Führung durch das Geburtshaus ( Dauer 1. Stunde) 15.30 Uhr Austausch/Resümee 16.00 Uhr Abfahrt in Wittenberg 17.30 Uhr Ankunft in Berlin (Bhf.-Alt Mariendorf) Kosten: 20,- 6 für Fahrt, Eintritt, Führungen (ohne Mittagessen) Verbindliche Anmeldung bitte an: Dagmar Klatte Tel.: 75750204 Veranstalter: Seniorenarbeit im Kirchenkreis Tempelhof, Dirk Möller, Götzstr. 24b, 12099 Berlin , Tel: 755 15 16 -31 Kanzelabkündigung Wir drucken hier die von unserem Bischof Dr. Dr. h.c. Markus Dröge verfasste Kanzelabkündigung nach: Kanzelabkündigung zur aktuellen Situation der Flüchtlinge „Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!“ (Psalm 36,8) Liebe Schwestern und Brüder, ich schreibe Ihnen heute diesen Brief, weil die Situation der Flüchtlinge und das Engagement unserer Kirche für diese Menschen mich tief bewegt. Menschen verlassen aus Not und Verzweiflung ihre Heimat. Sie - Seite 22 - Kanzelabkündigung fliehen zum Beispiel aus dem zerstörten Syrien, wo sie täglich Gewalt, Terror und Tod vor Augen haben. Andere kommen, die in Europa und besonders in unserem Land das „gelobte Land“ sehen, weil ihre Heimat ihnen keine Hoffnung auf ein auskömmliches Leben bieten kann. Menschen kommen zu uns, in bisher ungeahnt großer Zahl. In der Runde der Leitenden Geistlichen der EKD-Landeskirchen haben wir bei unserem Treffen am 9. September 2015 in Hannover die Erklärung „Zur aktuellen Flüchtlingssituation“ verfasst und veröffentlicht, die Sie als Anlage zu diesem Brief finden. Alle Leitenden Geistlichen haben die Erklärung persönlich unterschrieben und untereinander vereinbart, diese Erklärung an die Leitenden Geistlichen all unserer europäischen Partnerkirchen zu verschicken und auch in den Gemeinden aller Landeskirchen bekannt zu machen. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass in unserem Land und in ganz Europa viele mit uns für die Menschen beten, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Wir hoffen, dass sie mit uns versuchen, alles was in unserer Macht steht zu tun, damit die Flüchtlinge das erleben können, was der Psalmist in seinem Gebet formuliert: „Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben“ (Psalm 36,8). Ich möchte Sie daher bitten, in den gottesdienstlichen Abkündigungen am kommenden Sonntag auf meinen Brief und die Erklärung der Leitenden Geistlichen hinzuweisen, nach Möglichkeit Ausschnitte zu verlesen und geeignete Wege der Veröffentlichung zu suchen (z. B. Verteilung der Erklärung am Ausgang). Ich weiß, dass in unserer Kirche das Engagement für Flüchtlinge beeindruckend ist. Willkommensfeste werden organisiert, Menschen werden untergebracht, die Öffentlichkeit wird für die Not der Menschen sensibilisiert, Beratung wird angeboten, es gibt Sprachkurse, man trifft sich zum gemeinsamen Kochen, eine Tanzgruppe wird gegründet und vieles, vieles mehr. Für Ihr Engagement möchte ich Ihnen danken. Es sind Zeichen - Seite 23 - Kanzelabkündigung der Hoffnung und der tätigen Nächstenliebe für Menschen, die unseren Beistand brauchen. Auch auf landeskirchlicher Ebene setzen wir uns mit großer Kraft für die Flüchtlinge ein. „Wir sind eine Kirche mit Flüchtlingen“, so heißt es in der Konzeption zur Flüchtlingsarbeit, die die Kirchenleitung Anfang dieses Jahres beschlossen hat, nachdem die Landessynode im November 2014 einen Betrag von 500.000 Euro zusätzlich für die Arbeit mit Flüchtlingen zur Verfügung gestellt hatte. Eine unserer Berliner Kirchen, die Kirche St. Simeon in Kreuzberg, werden wir am 8. Oktober 2015 als „Flüchtlingskirche“ eröffnen. Sie wird ein Ort der Begegnung und Beratung für Flüchtlinge sein, ein Raum für öffentliche Diskussionen und ein Ort der Unterstützung von Ehrenamtlichen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Eine mobile Beratung wird in der weiten Fläche unserer Kirche aktiv werden. Es ist heute noch nicht abzuschätzen, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Klar ist aber, dass das Flüchtlingsthema uns noch über eine lange Zeit begleiten wird. Zugleich sind wir auch in unseren Kräften begrenzt und müssen darauf achten, nicht in eine andauernde Überforderungssituation hinein zu kommen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass wir auf den verschiedenen Ebenen unserer Kirche und mit den zuständigen Kommunen, Bezirken und Länderverwaltungen zusammenarbeiten. Ich bitte Sie, sich vorsorglich zu überlegen, ob Sie in Ihrer Gemeinde Räume, wie etwa Gemeinderäume oder nicht benutzte Pfarrwohnungen zur Verfügung stellen könnten, wenn die Zahlen der Flüchtlinge weiterhin so groß bleiben und besonders, wenn die Wintermonate kommen. Zurzeit werden in Berlin bereits dringend Räume für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gesucht. Wichtig ist, dass Gemeinden nicht ohne konkrete Absprachen und fachkundige Beratung mit den zuständigen Behörden Verpflichtungen zur Beherbergung von Flüchtlingen eingehen. Die Dauer der Aufnahme, die Klärung - Seite 24 - Kanzelabkündigung einer professionellen Betreuung, die über das ehrenamtliche Engagement hinaus notwendig ist, sowie unabdingbare Genehmigungsfragen und Klärung über die Refinanzierung durch öffentliche Mittel sind dabei zu beachten. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass auch für die Kältehilfe in Berlin weitere Unterkunftsmöglichkeiten gesucht werden. Folgende Ansprechpartner können Ihnen Auskunft geben: Für die Bereitstellung von: ● Notunterkünften: Frau Franke, DWBO, Mail: [email protected] ● Räumen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Herr Liedtke, DWBO, Mail: ● [email protected] ● Wohnungen: Frau Subklew-Sehume, EJF, Mail: [email protected] ● Räumen für die Kältehilfe: Herrn Heidt, DWBO, Mail: [email protected] ● Diese landeskirchlichen ONLINE Portale geben einen Überblick der Hilfsangebote: www.ekbo.de; www.berlin-evangelisch.de; www.flüchtlingshilfe-berlin-brandenburg.de Das große Engagement für die Flüchtlinge auf den verschiedenen Ebenen unserer Kirche erfüllt mich mit Hoffnung und Zuversicht. Lassen Sie uns in dieser herausfordernden Situation gemeinsam auf dem Weg bleiben. Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen bin ich Ihr Dr. Markus Dröge Anlage: Erklärung - Seite 25 - 25 Jahre deutsche Einheit: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft 25 Jahre deutsche Einheit. Was bedeutet dieses Jubiläum? Ich denke, die Antworten auf diese Frage werden sehr unterschiedlich sein: Alle, die nach 1990 geboren sind, kennen es nicht anders. Auch die Älteren werden ganz unterschiedliche Erfahrungen haben, die ihre Einstellung zu diesem Tag prägen. Lebten sie vor der Wende in West- oder Ostdeutschland? Hatten sie als Westdeutsche familiäre Beziehungen in die damalige DDR oder war ihnen der andere Teil Deutschlands fremd? Wie ist es gerade den Menschen in Ostdeutschland nach der Wende ergangen? Viele unterschiedliche Erfahrungen, die zu unterschiedlichen Bewertungen dieses Jubiläums führen können. Bei der übergroßen Mehrheit wird neben anderem sicherlich Freude und Dankbarkeit vorherrschen. - Seite 26 - 25 Jahre deutsche Einheit: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Fährt man heute nach Berlin, den Ort, an dem die Trennung wie auch die Überwindung der Teilung Deutschlands vielleicht am sichtbarsten wurde, kann man den Eindruck gewinnen, Trennung und Wiedervereinigung sind vor allem touristische Themen, ein wenig wie ein Museumsbesuch. Das ist mit wachsendem zeitlichem Abstand einerseits verständlich, andererseits aber auch eine Gefahr. Die Demokratie, die sich die Menschen in Ostdeutschland vor 26 Jahren erkämpft haben, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss gelebt, gepflegt und so verteidigt werden. Auch die Einheit ist keine Selbstverständlichkeit, zurzeit sind in Europa zahlreiche Bestrebungen zu Kleinstaaterei festzustellen, die viele längst überwunden glaubten: Die Katalanen und die Basken in Spanien; die Schotten und Waliser in Großbritannien sind nur wenige Beispiele. Selbst die europäische Einigung, in der die deutsche Einheit eingebettet ist, steht auf dem Spiel; in spätestens zwei Jahren entscheiden die Briten über ihre Zugehörigkeit. Gerne lassen sich Menschen mit dem „Buddy-Bär Berlin History“fotografieren. Doch die deutsche Einheit ist keine Geschichte, sondern Gegenwart; dass sie dauerhaft eine Zukunft hat, dafür müssen die Menschen sie immer wieder gestalten und leben. Peter Kane - Seite 27 - Unsere Gottesdienste und Andachten Sonntag, 04.10.2015 Sonntag, 11.10.2015 Sonntag, 18.10.2015 A 10.00 MLGK Uhr Erntedankfest mit Posaunen 10:00 MLGK Uhr Gottesdienst 10:00 Kindergottesdienst Uhr Saal, Friedenstr. Freitag, 23.10.2015 Sonntag, 25.10.2015 A 10.00 MLGK Uhr Gottesdienst mit Kantorei 18:00 MLGK Uhr Nagelkreuzandacht 10:00 MLGK Uhr Gottesdienst Samstag, 31.10.2015 Reformationstag Sonntag, 01.11.2015 19:00 MLGK Uhr Regionaler Gottesdienst mit Kantoreien A 10:00 MLGK Uhr Gottesdienst Pfr. Brehm, Pfr. Pretki A. Minden Pfr. Brehm Fr. Graf Pfr. Köppen Pfr. Brehm Pfr. Köppen Abendmahl (A) feiern wir jeden 1. + 3. Sonntag mit Saft. Eine-Welt-Stand jeden 1. + 4. Sonntag im Vorraum der Kirche Kirchencafe jeden Sonntag im Saal, Rathausstraße 28. Bitte beachten: In der MLGK ist die Raumtemparatur häufig sehr niedrig! Aber es gibt Decken. - Seite 28 - Gemeindechronik September – Freud und Leid Es feierten Goldene Trauung: Bestattungen Werner und Dilinde Krause geb. Teske Fr. Ursula Hoppe H. Günter Nimrich Fr. Christel Kögel H. Erwin Schiller H. Eberhard Hoffmann Fr. Ilse Krone Fr. Anneliese Arnold H. Michael Paschke - Seite 29 - 86 80 82 86 77 87 69 70 J. J. J. J. J. J. J. J. Veranstaltungen im Oktober Donnerstag, 01. und 15. Oktober, 15.00 Uhr Schleiermachersaal, Friedenstraße 20 Bibelstunde Pfr. Pretki Montag, 05. Oktober, 17.30 Uhr Neuer Gruppenraum, Friedenstraße 20 Bibelkreis für kritische Zeitgenossen Pfr. Pretki Montag, 05. Oktober 2015, 18.00 Uhr Gemeindezentrum Friedenstraße 20, Schleiermachersaal Selen und Krebserkrankungen Vortrag von Dr. med. Knut Waldschock - Seite 30 - Veranstaltungen im Oktober Donnerstag, 08. Oktober 2015, 09.00 Uhr U-Bhf Alt-Mariendorf Kulturgruppe Besuch im Abgeordnetenhaus Berlin Ltg. Hr. Hembd, Tel.: 7 03 31 85 Donnerstag, 22. Oktober 2015, 09.00 Uhr U-Bhf Alt-Mariendorf Wandergruppe Von der Hubertusbrücke zur Machnower Schleuse Ltg. Hr. Hembd, Tel.: 7 03 31 85 Freitag, 23. Oktober 2015, 10.00 bis 12.00 Uhr Gemeindezentrum Friedenstraße 20 Literaturkreis Wir sprechen über den Roman „Der kleine Rest des Todes“ von Ulla Lenze. - Seite 31 - Georg Philipp Telemann: Kantate Nun danket alle Gott Zwölf-Apostel-Chor, Ltg. Christoph Hagemann Sonntag, 04. Oktober, Erntedank, 11.00 Uhr > Zwölf-Apostel-Kirche Sonntag, 11. Oktober 2015, 09.30 Uhr > Dorfkirche Lichtenrade Johann Seb. Bach: Kantate Christus, der ist mein Leben BWV 95 Friedenauer Kantorei, Ltg. Gerhard Löffler Samstag, 10. Oktober, 18.00 Uhr > Kirche auf dem Tempelhofer Feld Sonntag, 11. Oktober 2015, 09.30 Uhr > Kirche Zum Guten Hirten Informationen zu Solisten und Veranstaltungsorten unter www.zu-besuch.info - Seite 32 - - Seite 33 - Der nackte Wahnsinn von Michael Frayn „Auftritte, Abgänge. Sardinen rein. Sardinen raus. Das ist Farce. Das ist Theater. Das ist Leben.“ So versucht der völlig verzweifelte Regisseur Lloyd sein Ensemble zu motivieren, denn auf der Generalprobe herrscht das blanke Chaos. Kein Text stimmt, kein Anschluss klappt, das Bühnenbild droht einzustürzen. Im weiteren Verlauf des Theaters auf dem Theater schauen wir ihnen dabei zu, wenn Intrigen gesponnen, Beziehungskisten gebastelt und zertrümmert werden und Liebe und Leid so dicht nebeneinander liegen wie im Leben. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter geht alles schief und wir amüsieren uns dabei köstlich. „Wir erleben es als Erleichterung, wenn wir jemand anderen scheitern sehen“, erklärte Michael Frayn in einem Interview. Der Erfolg dieser temporeichen Farce über den Irrsinn des Theaterlebens bleibt seit der Uraufführung 1982 unübertroffen. Kontakt Theater Diamant www.theater-diamant.de [email protected] Platzreservierungen/ Kartenvorbestellungen Tel: (030) 44 03 93 57 oder per E-Mail Karten: EUR 11,-, ermäßigt EUR 7,- - Seite 34 - - Seite 35 - Ankündigung eines Konzerts im November - Seite 36 - Flüchtlingsunterstützung Tempelhof-Schöneberg Interessierte aus den Kirchenkreisen Tempelhof und Schöneberg Liebe Interessierte aus den Kirchenkreisen Tempelhof und Schöneberg, liebe Schwestern und Brüder, die Entwicklungen im Sommer 2015 haben in unerwarteter und dramatischer Weise unsere Aufmerksamkeit gefangen und uns in Anspruch genommen. Die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, ihre Not und ihre Geschichten; unsere Gesellschaft und unsere Stadt und die drängenden Fragen, wie wir die Menschen unterbringen, und vor allem wie wir die, die bleiben werden, bei uns integrieren - das und Vieles mehr zeigen, dass wir mit dem kreiskirchlichen Projekt zur Flüchtlingsunterstützung genau den richtigen Schritt getan haben. Am 1. September 2015 haben Frau Claudia Eichhorst und Herr Mounaim Katir ihre Arbeit im Projekt zur Unterstützung der Flüchtlingsarbeit in unseren Kirchenkreisen aufgenommen. Derzeit sind sie mit hohem Engagement dabei, sich an vielen Stellen und bei vielen Initiativen bekannt zu machen und das weite Feld von Neukölln, Tempelhof und Schöneberg kennen zu lernen. Mit Ihnen allen gemeinsam wollen wir nun weiter überlegen und beraten, wie die Flüchtlingsarbeit in den Kirchenkreisen unterstützt werden kann, was nötig ist, wo unsere Stärken in der Arbeit mit Flüchtlingen liegen und wie wir diese gemeinsam mit den neuen Mitarbeitenden weiterentwickeln und stärken können. Beim nächsten Offenen Treffen zur Flüchtlingsunterstützung werden Frau Eichhorst und Herr Katir sich vorstellen und auch von ersten Erfahrungen und Vorhaben berichten. - Seite 37 - Wir laden herzlich ein zu Mittwoch, dem 4. November 2015, 18.00-20.00 Uhr Möbel im Margarete-Draeger-Haus Götzstr. 24b, 12099 Berlin Mit herzlichen Grüßen Für den Kirchenkreis Tempelhof: Superintendentin Böhm, Dr. Müller-Follert Für den Kirchenkreis Schöneberg: amt. Superintendent Bornemann, Pf. Dr. Fuhr, Michael Volz Für die Diakoniewerk Simeon gGmbH: Geschäftsführerin Sabine Grübler, Alix Rehlinger Bitte geben Sie die Einladung weiter oder erzählen Sie davon, gerne kann sie auch im Gemeindebrief abgedruckt werden oder anderweitig publiziert werden. Gottesdienste: Zur Zeit finden unsere sonntäglichen Gottesdienste um 10.00 Uhr in der Martin-Luther-Gedächtniskirche statt. Das Kirchencafé findet dann nach dem Gottesdienst in der Rathausstr. 28, Saal 1. Etage statt. Offene Kirche: Ist ab 03. September immer donnerstags in der Zeit von 17.00 bis 19.00 Uhr in der Martin-Luther-Gedächtniskirche. - Seite 38 - Vergangen - auch vergessen? Die EKD-Denkschrift zur Ostpolitik 1965 Inwieweit darf Kirche zu tagesaktuellen politischen Fragen Stellung nehmen? Diese Frage wurde leidenschaftlich diskutiert, nachdem am 1. Oktober 1965 zunächst vertraulich die Denkschrift über „Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des Deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn" an die Mitglieder des Rates der EKD versandt worden war. Die später „Ost-Denkschrift“ genannte Publikation sollte nach der Bundestagswahl im September 1965 noch bis zur Regierungsbildung unter Verschluss bleiben. Aber wenige Tage später erschienen Auszüge in deutschen Zeitungen. Insbesondere VertriebenenVerbände reagierten empört. Die Ost-Denkschrift trat an, die Lage der Vertriebenen in West-Deutschland zwanzig Jahre nach Kriegsende zu bilanzieren. Es brauche weitere Anstrengungen, um die aus den deutschen Ostgebieten Vertriebenen in ihrer „neuen Heimat" zu integrieren. Zudem aber forderte sie das Eingeständnis, dass der Kampf gegen die Oder-Neiße-Grenze das Verhältnis zu Polen belaste und Illusionen nähre. Es sei nunmehr „zur Nüchternheit in der politischen Verwendung völkerrechtlicher Argumente zu mahnen“ und einzuräumen, dass die von Polen besetzten Gebiete „nur durch eine deutsche Anerkennungserklärung“ Rechtssicherheit finden könn ten. Kaum wollte die EKD-Denkschrift die „Liebe zur Heimat“ gering schätzen, wie ihr Vertriebene erregt vorwarfen. Sie wollte Verantwortung wahrnehmen und im deutschen Volk eine Neuorientierung anstoßen, die zur Versöhnung mit den östlichen Nachbarn, aber auch im Inneren beitragen sollte. Man stehe „unausweichlich vor der Aufgabe, gegenwärtige reale menschliche, ethische, rechtliche und politische Probleme zu bewältigen, die durch den Zweiten Weltkrieg in unserem Volk und in seinem Verhältnis zu den östlichen Nachbarvölkern geschaffen wurden“, so die Denkschrift. Der Schmerz, den diese am Ende unausweichliche Neuorientierung begleitete, äußerte sich in einer Flut empörter Reaktionen. Und dennoch: Mit der Ost-Denk- - Seite 39 - Vergangen - auch vergessen? schrift vom Oktober 1965 wurde die Versöhnung mit Polen erstmals öffentlichkeitswirksam als Ziel deutscher Politik markiert. Dieses Interesse hat den Frieden in Europa stabilisiert - und zugleich die tiefen Wunden deutlich werden lassen, die auch lahrzehnte nach Kriegsende noch schmerzhaft nachwirken. Uwe Rieske Spieglein, Spieglein … Der Inhalt des Werbeprospekts, der heute seiner Tageszeitung beigelegt war, ging ihm schon den ganzen Tag nicht aus dem Kopf. Nach dem Abendbrot fragte er seine Frau, ob sie ihn auch gelesen hatte. Sie bejahte seine Frage und fügte hinzu, dass sie den geschilderten Ablauf nicht ganz verstanden habe. „Also das ist so“, begann er, „man kann bei dieser Firma einen Spiegel in der Größe eines Kosmetikspiegels bestellen. Dieser Spiegel hat im Fuß des Ständers drei Knöpfe. Ein Knopf ist zum Ein- und Ausschalten des Lichtes um die Spiegelfläche. Der zweite Knopf ist der Lernknopf.“ „Was lernt denn ein Spiegel? Soll der mein Aussehen lernen?“, unterbricht sie ihn. „Ja, genau das. Der Spiegel, oder genauer gesagt ein Speicherchip, speichert sich dein Gesicht ab. Dann sollst du ein Foto deiner Eltern und wenn vorhanden auch deiner Großmutter vor den Spiegel halten und jeweils kurz den zweiten Knopf, den Speicherknopf, drücken. So, und nun kannst du vom Spiegel etwas zurücktreten. Der Speicherchip errechnet nun, wie dein Gesicht in Zukunft aussehen wird. Dieses errechnete Gesicht zeigt er nach Drücken des dritten Knopfes im Fuß auf der Spiegelfläche an. Du erinnerst dich doch bestimmt an das Märchen, in dem es heißt: - Seite 40 - Spieglein, Spieglein … Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land. Und dann erscheint doch im Spiegelbild von Dornröschen die böse Hexe. Das Spiegelbild widerspiegelt eine andere Gestalt, ein anderes Gesicht als vor dem Spiegel steht.“ „Das ist ja so, als wenn beispielsweise die Polizei am Computer ein Phantombild aus verschiedenen Einzelteilen erstellt.“ „Ja, es hat schon eine gewisse Ähnlichkeit mit der Phantombilderstellung. Allerdings wird hier ein Gesicht ‚errechnet‘, das sich bestimmt aus deinem heutigen Aussehen und den Gesichtern deiner Eltern und deiner Großmutter. Du kannst also dadurch quasi über das Aussehen von Personen aus der Vergangenheit über die Gegenwart (dein heutiges Aussehen) in die Zukunft schauen. Und es geht noch genauer. Allerdings nur gegen Aufpreis und ein klein wenig Aufwand von dir. Dazu musst du nämlich eine Speichelprobe oder etwas Anderes von dir zur DNA-Bestimmung vor Auslieferung des Spiegels an die Firma schicken. Dann wird in der Firma eine DNA-Analyse auf ‚Alter‘ vorgenommen und im Chip gespeichert.“ „Dann gratuliert mir der Spiegel an meinem Geburtstag morgens, wenn ich das erste Mal in den Spiegel schaue?“ „Nein, das nicht. Aber der Spiegel verändert das Aussehen deines Gesichts bis zu deinem Tod. Er weiß in etwa, bis wann du Leben wirst. Das hat er aus der DNA errechnet. Das bedeutet auch, dass du aus deinem veränderten Spiegelbild sehen wirst, wie lange du leben wirst. Denn wenn er für die abgefragte Zukunft kein verändertes ‚Gesichtsbild‘ anzeigt, dann lebst du zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Willst du das? Ich jedenfalls will das auf keinen Fall!“ „Auf gar keinen Fall! Um Gottes Willen. Nein, das will ich nicht im Voraus wissen. Noch geht’s mir gut und ich möchte gern, dass so auch bleibt. Und da will ich auch nicht wissen, ob ich vielleicht in Kürze oder in wenigen Jahren sterbe. Oder der Spiegel prophezeit mir noch viele Jahre, verändert mein Aussehen auf seiner Oberfläche, aber eine plötzlich auftretende Krankheit spielt böse - Seite 41 - Spieglein, Spieglein … mit. Mein Gesicht wird krankheitsbedingt entstellt. Es stimmt nicht mehr mit dem vielleicht schön aussehenden Gesicht überein. Oder noch schlimmer, ein Unfall beendet mein Leben schlagartig.“ „Du hast Recht. Morgen werde ich diesen Prospekt in den Papiermüll stecken. Wir wollen lieber dankbar sein, dass es uns gut geht und wir hoffentlich noch lange gesund miteinander leben.“ Foto: Lotz - Seite 42 - Limerick – von Martin Neitzel Warum gleich verzagen? Motiviert Dann gab’s noch ’ne zweite Die Hummel kann nur brummen. Hummel, Als sie Bienen hörte summen, die ging auf den Jahrmarktsrummel, regt sich Neid, hört Schlagzeugspiel, und mit der Zeit das ihr gefiel, fängt sie an zu verstummen. und besorgt sich ’ne große Trummel. - Seite 43 - Selbsthilfegruppen in Mariendorf Regelmäßig stattfindende Zusammenkünfte von Selbsthilfegruppen im Gemeindezentrum Friedenstr. 20, 12107 Trauercafé jeden 1. Sonntag im Monat von 16.00 Uhr – 18.00 Uhr / Frau Dammasch, Dr. Griese Trauergruppe am 07.10., 21.10., 4.11., 18.11.2015 10.00 – 11.30 Uhr Rathausstraße 28 1. Etage Frau Klein, Dr. Griese Anonyme Alkoholiker und Angehörigengruppe Alanon mittwochs 20.00 Uhr – 22.00 Uhr Information: Elli, Tel. 785 58 72 Selbsthilfegruppe für Menschen mit Prostatakrebserkrankungen Am 1. Montag im Monat von 18.00 – 20.00 Uhr Hr. Slania - Information und Anmeldung unter Tel.: 706 93 45 Der „Berliner Mieterverein“ berät Sie montags von 17.00 Uhr – 19.00 Uhr - Seite 44 - Regelmäßige Veranstaltungen Offene Kirche Zeit zum Hören (Orgel), Andacht, Ruhe und Gespräch donnerstags 17.00 - 19.00 Uhr, ab Sept.: MLGK. Riegerzeile 1 Dorfkirchencafé donnerstags 15.00 - 17.00 Uhr, Friedenstr. 20, Saal A. Kraus-Gutsche und Team Spielegruppe für Senioren Brettspiele können auch mitgebracht werden dienstags von 14.00 - 16.00 Uhr, Gemeinderaum Friedenstr. 20 A. Kraus-Gutsche und Team Musik Rathausstr. 28 montags 20.00 Uhr Posaunenchor dienstags 20.00 Uhr mittwochs 16.00 Uhr mittwochs 19.30 Uhr Friedenstr. 20 dienstags 18.00 Uhr dienstags 20.00 Uhr mittwochs 18.00 Uhr Kantorei Mariendorf Mariendorfer Lerchen Berliner Stadtstreicher K.-G. Graf / A. Dahms F.-W. Schulze T. Kielinger Fr. Ishimoto Gitarrenkreis ROCK-INI Bläserkreis Pfr. Brehm Tel. 7 05 08 08 M. Neitzel Seniorengymnastik montags 10.00 - 11.00 Uhr, Friedenstr. 20 Sportgruppe 65+ (Bewegung u. Entspannung) dienstags 10.00 - 11.00 Uhr, Friedenstr. 20 Yoga - für Frauen ab 50 (Anfängerinnen und Fortgeschrittene; Anmeldung erforderlich!) montags 10.00 - 11.15 Uhr, Alt-Mariendorf 39 S. Werner, Tel. 7 06 24 52 - Seite 45 - Regelmäßige Veranstaltungen Besuchskreis Treffen einmal monatlich Auskunft: Pfr. Köppen Tel. 7 06 50 03 Regelmäßige Veranstaltungen (FBS) Meditatives Tanzen An jedem 3. Dienstag im Monat 17.30 Uhr Johanna und Jochen Klepper Haus, Rathausstr. 1. Etage Kostenbeitrag 4,00€ Leitung: Frau Brigitte Beckmann Auskunft: Karin Holdorf Tel. 76 10 46 39 - Seite 46 - Adressen der Gemeinde Gemeindebüro Alt-Mariendorf 39 Tel.: 7 06 50 05 12107 Berlin Fax: 7 06 50 06 E-Mail: [email protected] Sprechzeiten: Di + Mi 9.00 - 12.00 Uhr Do 17.30 - 19.00 Uhr Internet www.ev-kirchengemeinde-mariendorf.de Dorfkirche (DK) Alt-Mariendorf 37, 12107 Berlin Martin-Luther-GedächtnisKirche (MLGK) Riegerzeile 1a, 12105 Berlin, Rathaus-/Ecke Kaiserstraße Gemeindezentrum Friedenstraße Friedenstraße 20, 12107 Berlin Pfarramt - - - Pfr. Hans-Martin Brehm dienstl. Tel.: 7 06 50 Sprechstunde nach Vereinbarung privat Tel.: 7 06 25 E-Mail: [email protected] Pfr. Olaf Köppen dienstl. Tel.: 7 06 50 Friedenstr. 20 privat Tel.: 79 74 59 Fax: 79 74 59 Sprechstunde donnerstags 10.30 - 12.00 Uhr (nach vorheriger telefonischer Absprache) Rathausstraße 28 Tel: 74 07 97 E-Mail: [email protected] Pfr. Thomas Pretki dienstl. Tel.: 70 20 61 Sprechstunde nach Vereinbarung privat Tel.: 3 12 69 E-Mail: [email protected] 05 46 03 50 52 88 58 03 Kirchenmusiker Friedrich-Wilhelm Schulze E-Mail: [email protected] Tel.: 7 03 49 08 Kirchwart Michael Krumbach Tel.: 7 06 50 21 Mobil: 0173-2 45 78 88 - Seite 47 - Adressen der Gemeinde Seniorenarbeit Antje Kraus-Gutsche Sprechstunde dienstags 12.00 - 13.00 Tel.: 70 20 61 56 Tel.: 7 06 24 52 Tel.: 7 06 24 52 Arbeit für Kinder Susanne Werner Jugendzentrum Friedenstr. 20 Arbeit für Jugendliche Susanne Werner Jugendzentrum Friedenstr. 20 Evangelische Kindertagesstätte Mariendorf Rathausstr. 28, 12105 Berlin 2. Etage 700 74 167 E-Mail: [email protected] Leitung: Manuela Keyl Kurator: Pfarrer Hans-Martin Brehm Tel.: Fax: 7 06 33 09 700 74 169 Tel.: Fax: 30 36 37 30 30 36 37 31 Friedhofsverwaltung Friedenstr. , Mariendorf-Ost: Christusfriedhof + Alt-Mariendorf I und II Verwalter: Mario Thiede Friedenstr. 14 Mo, Di, Do 10.00-15.00 Uhr, Fr 10.00-14.00 Uhr, Mittwoch geschlossen E-Mail: [email protected] Homepage: www.friedhoefe-mariendorf.de Freizeitgelände der Gemeinde Albrechts-Teerofen Anfragen über das Gemeindebüro Spendenkonto KVA Berlin Mitte-West, Verwendungszweck: KG Mariendorf (+ Zweckbestimmung) IBAN: DE80100100100028013100 BIC: PBNKDEFF Postbank Berlin - Seite 48 - Diakonie KoKuMa Stadtteilzentrum Mariendorf Rathausstr. 28 Leiterin: Angela Draws Soziale Beratung Tel.: 2 06 07 35 70 Tel.: 74 00 44 65 Werkhaus Anti-Rost Rathausstr. 28 Wolfgang Priewe Tel.: 7 06 91 42/43 Kinderhaus - Tagesgruppe Mariendorf Rathausstr. 29a Tel.: Tel.: 70 60 02 07 70 76 74 22 Tel.: 7 05 20 87 Ev. Jugendforum Rathausstr. 29 Diakonisches Werk Tempelhof-Schöneberg Götzstr. 24e Tel.: 75 750-204 Diakoniezentrum Mariendorf Riegerzeile 1 Tel.: 70 200-999 Ambulante Krankenpflege / Hauspflege / Pflegeberatung Andrea Braun E-Mail: [email protected] Kirchenkreis Tempelhof Superintendentur Tel.: 7 55 15 16 10 Fax: 7 55 15 16 14 Götzstr. 24b Kirchliches Verwaltungsamt Karolingerplatz 6a Tel.: Fax: 30 69 75-0 30 69 75-138 Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendarbeit Götzstr. 24b Tel.: 7 55 15 16 40 Fax: 7 55 15 16 44 Ev. Familienbildungsstätte Tel.: 7 55 15 16 36 Götzstr, 22 - Seite 49 - Kirchenkreis Tempelhof Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- und Lebensfragen Beratungsstelle für Trauernde Mo + Mi 14-15 Uhr, Do 10-12 Uhr Tel: 75 75 02 70 Tel.: 7 55 15 16 20 Fr. Groß, Dr. Griese Verteilstellen für den Gemeindebrief Außer in den Vorräumen unserer Kirchen, den verschiedenen Einrichtungen der Kirche und Diakonie in Mariendorf und dem Dibeliusstift können Sie den Mariendorfer Gemeindebrief auch hier bekommen: Prospektkästen - Friedenstr. 20 - Friedhof Friedenstr. 14 - Martin-Luther-Gedächtniskirche - Rathausstr. 28 In den Heimen Ullsteinstr. 159 Eisenacher Str. 70 Britzer Str. 91 Akazien-Apotheke Mariendorfer Damm 73 ARU Alt-Mariendorf 39 Bäckerei Forddamm 13 Domizil Mariendorfer Damm 148 Fortunatus-Apotheke Mariendorfer Damm 68 Hildegard-Apotheke Gersdorfstr. 50 Apotheke Knecht Forddamm 15 Kosmetikstudio Kurek Alt-Mariendorf 53 „Kurve“ Beratungsstelle Alt-Mariendorf 53 Park-Apotheke Mariendorfer Damm 112 Friedhofsgärtnerei Rademacher Reißeckstr. 14 Blumenhaus Raeder Friedenstr. 14 Schachverein im Mariendorfer SV 06 Rixdorfer Str. 130 Villa Morgenröte Friedenstr. 29 - Seite 50 - Verteilstellen für den Gemeindebrief Zeitungshandlung Mariendorfer Damm 108 Zeitungshandlung Forddamm 19 Impressum Herausgeber: Der Mariendorfer Gemeindebrief wird monatlich von der Evangelischen Kirchengemeinde Mariendorf herausgegeben. Adresse der Gemeinde: Alt-Mariendorf 39, 12107 Berlin. V.i.S.d.P.: Pfr. Olaf Köppen Redaktionsleitung: Pfr. Olaf Köppen, Redaktionsteam: Torsten Görisch (Gö), Gabriela Graf (Gf), HansJoachim Oelkers (Oe) achim.oelkers(at)gmail.com, Klaus Wirbel (KW). Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, entsprechen nicht immer der Meinung des Gemeindekirchenrates und der Redaktion. Artikel und Hinweise für den Gemeindebrief können Sie auch an die E–Mail Anschrift senden: kwirbel(at)aol.com . Artikel und Hinweise für unsere Webseite senden Sie bitte an torsten.goerisch(at)gmx.de Zur Vermeidung von Spam-Mail haben wir die E-Mail-Adressen nicht exakt aufgeführt. Bitte ersetzen Sie oben die Zeichenfolge (at) durch das Zeichen @. Druck: Gemeindebriefdruckerei, Gr. Oesingen Redaktionsschluss für die November-Ausgabe: 15.10.2015 - Seite 51 - Gemeindebrief bestellen Der Mariendorfer Gemeindebrief liegt zur Abholung in der Küsterei, in unseren Gemeinderäumen und unseren Kirchen und vielen Geschäften aus. Aber wir senden Ihnen unseren Gemeindebrief auch gerne per Post zu. ************************************************************************** Bitte senden Sie den Mariendorfer Gemeindebrief an: Name, Vorname:________________________________________________ Straße / Hausnr.:_______________________________________________ PLZ / Ort: _______________________________________________ Sollten durch die Zustellung Porto- oder Zustellkosten entstehen, bin ich bereit, mich mit jährlich €10,- daran zu beteiligen. ************************************************************************** Unsere Inserenten - Seite 52 - Unsere Inserenten - Seite 53 - Unsere Inserenten Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Gemeindebüro. 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