Vorfreude auf das Kantonale bereits spürbar

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Region
Zürcher Unterländer
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Familienvater nach elf Jahren
wegen Vergewaltigung angeklagt
Bezirksgericht Bülach Weil er seine Jugendfreundin vor
elf Jahren vergewaltigt haben soll, stand ein Familienvater
gestern vor Gericht. Er wurde freigesprochen.
Mit einem kniffligen Fall musste
sich gestern das Bülacher Bezirksgericht befassen. Ein 30-jähriger Schweizer aus einer Unterländer Landgemeinde war wegen
mehrfacher Vergewaltigung angeklagt. Die Taten sollen sich Anfang 2004 ereignet haben. Der
heute verheiratete Familienvater
soll damals im Alter von 18 Jahren
seine damals 15-jährige Freundin
aus dem Zürcher Oberland mehrmals vergewaltigt haben – einmal
sogar im Beisein seiner Kollegen.
Das Bezirksgericht kam aber zum
Schluss, dass erhebliche Zweifel
an den Vorwürfen bestehen, und
sprach den Mann auf der ganzen
Linie frei.
Zur gestrigen Verhandlung ist
es gekommen, weil eine Drittperson vor eineinhalb Jahren eine
Strafanzeige gemacht hat. Da es
sich bei einer Vergewaltigung um
ein Offizialdelikt handelt, leitete
die Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein und erhob schliesslich
Anklage.
Die Aussagen darüber, was vor
elf Jahren geschehen war, gingen
vor Gericht weit auseinander.
Kennen gelernt haben sich die
beiden in einem Chat im Internet.
Es folgten einige Telefonate und
bald schon das erste Treffen in
Winterthur, zu welchem der Angeklagte eine Rose mitbrachte.
Soweit kann der Sachverhalt als
erstellt betrachtet werden.
«Dominant und böse»
Die junge Frau erzählte vor Gericht, dass es nach dem ersten
Treffen mit der Romantik aber
schon bald vorbei gewesen sei. Im
Beisein anderer habe sich der Angeklagte stets nett verhalten, sobald sie alleine gewesen seien, sei
er dominant und böse geworden.
Bei einem ersten Vorfall am Pfäffikersee habe er sie gegen ihren
Willen an ihren Schenkeln berührt und geküsst. Bei einer späteren Übernachtung beim Angeklagten zu Hause habe er sie dann
vergewaltigt und sie dabei geschlagen und psychischen Druck
ausgeübt. «Er sagte immer, ich sei
sein Mädchen, ich gehörte ihm
und ich müsse das machen», sag-
te die sichtlich angeschlagene
junge Frau bei ihrer Befragung.
Sie war spürbar nervös, sprach
mit schwacher, leiser Stimme und
ihre Beine bewegten sich nervös
auf und ab. Zwischenzeitlich
brach sie in Tränen aus.
Ein zweites Mal solle der Angeklagte die Frau im Hardwald bei
Bülach vergewaltigt haben. Nach
dem Besuch des Thermalbades
Zurzach sei er auf einen Seitenweg gefahren und habe sie ins Dickicht gezogen. Dort habe er sie
zu Boden gedrückt und gegen
ihren Willen den Geschlechtsverkehr an ihr vollzogen. Die junge
Frau erinnerte sich noch, dass sie
in die Brennnesseln gedrückt
worden sei. Später soll der Angeklagte sie auf einer Wiese zum
Oralverkehr gezwungen haben.
Der gravierendste Vorfall soll
sich in einem unbekannten Raum
am Wohnort des Angeklagten ereignet haben. Dort sei sie von ihm
und mehreren Kollegen zum
Oralverkehr gezwungen worden.
Sie gab an, dass der Angeklagte
stets damit gedroht habe, sich
auch an ihrer Zwillingsschwester
zu vergehen. Sie habe sich deshalb
nicht von ihm getrennt und niemanden über die Vorfälle infor-
miert. «Er war extrem dominant
und ich hatte Angst vor ihm», erklärte sie.
Die junge Frau konnte ihre Erinnerungen an die Ereignisse nur
bruchstückhaft vortragen. Sie
könne sich nur noch in Form von
Bildern und Flashbacks an das Erlebte erinnern. Ihr sei es bis heute nicht gelungen, die Erlebnisse
zu verarbeiten. Seit ihrem 16. Lebensjahr befindet sie sich in Therapie. Einen Grossteil der Zeit befand sie sich in einer psychiatrischen Klinik. Die Frau leidet an
einer Borderlinestörung, Depressionen und einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Erinnerungen an schöne Zeit
Der Angeklagte aber zeichnete
ein ganz anderes Bild der damaligen Teenager-Beziehung. «Wir
waren ineinander verliebt», sagt
er. Er erinnere sich an eine schöne Zeit. Er gab zu, dass es damals
einmal zum Geschlechtsverkehr
zwischen ihm und der 15-Jährigen gekommen sei. Dies sei aber
einvernehmlich gewesen. An
einen Besuch im Thermalbad
könne er sich nicht erinnern und
den Hardwald habe er in seinem
ganzen Leben noch nie betreten.
Am Pfäffikersee sei er mit seiner
damaligen Freundin einmal gewesen. «Wir flanierten und assen
Glace», sagt er. Vielleicht hätten
sie etwas geschmust. «Aber in der
Öffentlichkeit mit Sicherheit
nicht allzu heftig.»
Die Vorwürfe hätten ihm stark
zugesetzt, erklärte er vor Gericht.
«Sie zeichnet ein Bild von mir als
böses, diabolisches Monster»,
sagte er. So sei er aber überhaupt
nicht. Er suche selber nach einer
Erklärung, weshalb seine ExFreundin so schreckliche Dinge
über ihn erzähle. Die Ermittlungen gegen den Angeklagten begannen gerade dann, als seine
Frau schwanger wurde. «Ich habe
ihr immer alles erzählt», sagte er.
Zum Glück habe seine Frau zu
ihm gehalten, obwohl auch sie alles stark belastet habe.
Der Staatsanwalt hatte eine
Freiheitsstrafe von vier Jahren
gefordert. Das Gericht war aber
der Ansicht, dass man zumindest
nicht ausschliessen kann, dass die
junge Frau sich bei ihren Erinnerungen täuscht oder andere negative Erlebnisse mit den Erinnerungen an die Beziehung mit dem
Angeklagten vermischt.
Fabian Boller
Weihnachts-Wettbewerb
Vorfreude auf
das Kantonale
bereits spürbar
regensdorf Rund 200 Dele­
gierte des Zürcher Kantonal­
Schwingerverbandes treffen
sich am nächsten Sonntag
in der Mehrzweckhalle
Pächterried in Watt zu ihrer
jährlichen Versammlung.
Die Vorfreude auf das 106. Zürcher Kantonal-Schwingfest in
Watt-Regensdorf ist bereits spürbar. Zwar findet es erst am 8. Mai
2016 statt, doch die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten wurden bereits vor einem Jahr in
Angriff genommen. Damals, an
der letzten Delegiertenversammlung, wurde der Bewerbung des
Schwingklubs Glatt- und Limmattal und dem Turnverein Watt für
die Durchführung des Grossanlasses zugestimmt.
In der Zwischenzeit haben bereits etliche OK-Sitzungen stattgefunden, und die Arbeiten in den
einzelnen Ressorts laufen gemäss
OK-Präsident Hans Frei auf
Hochtouren. So ist die Planung
für die Infrastruktur des Schwingfestes auf der Schulanlage Pächterried schon weit fortgeschritten. Aber auch im Bereich der
Festwirtschaft sowie dem Sponsoring- und Gabenkomitee sind
die Vorbereitungen auf Kurs.
Am Sonntag tagt nun der Zürcher Kantonal-Schwingerverband mit rund 200 Delegierten
und Gästen in der Mehrzweckhalle Pächterried. Auf dem Tagungsprogramm stehen unter anderem
die Abnahme der Jahresrechnung, die Wahl des Vorstandes
und des Festortes für das Kantonalschwingfest 2017. Ausserdem
wird OK-Präsident Hans Frei die
Versammlung über den Stand der
Vorarbeiten informieren.
Lange Wartezeit
Obwohl der Schwingsport seit
einigen Jahren bei der Land- wie
auch Stadtbevölkerung grosse
Sympathien geniesst, bleibt das
Kantonalschwingfest in der Region ein Anlass mit Seltenheitswert. Seit der Gründung des Zürcher Schwingerverbandes im
Jahre 1911 fand der bedeutende
Sportanlass erst einmal im Furttal statt, nämlich 1984 auf der
Sportanlage Wisacher in RegensBruno Auf der Maur
dorf.
Swiss wächst
europäisch
Pfarrerin Yvonne Waldboth arbeitet seit vier Jahren für die Reformierte Kirchgemeinde in Bülach. Die frühere Polizeiseelsorgerin verlas früher auch das «Wort zum Sonntag» im Schweizer
Madeleine Schoder
Fernsehen. In der Vorweihnachtszeit stehen für die Bülacher Pfarrerin vermehrt Seelsorgegespräche, Gottesdienste und Weihnachtsfeiern auf dem Programm.
flughafen Im November hat
die Swiss mehr Passagiere und
Flüge als im Vorjahr verzeichnet.
Das Wachstum kam alleine auf
europäischen Flügen zustande.
Weil die Anzahl Reisender aber
schwächer stieg als das Angebot,
sank der Sitzladefaktor leicht. Interkontinental gab es weniger
Flüge und auch weniger Passagiere, aber eine bessere Auslastung.
Insgesamt kumuliert sich im laufenden Jahr die Passagierzahl der
Swiss auf 15,1 Millionen, 1,1 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Es gab 133 750 Flüge, 0,5
Prozent mehr als 2014. Der Sitzladefaktor sank um 0,1 auf 83,7
Prozent. Im Frachtbereich sank
der Ladefaktor im laufenden Jahr
um 3,5 auf 75,8 Prozent.
red
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dem Unterland. Wer am zugehörigen Wettbewerb teilnehmen will,
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Buchstaben notieren, der irgend-
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ergeben alle Buchstaben aneinandergereiht zwei Wörter. Schicken
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Bülach und Rümlang) im Wert von
488 Franken oder Geschenkmünzen im Wert von 300 Franken, mit
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Die Redaktion
Für die Verlosung berücksichtigt
werden Postkarten und E-Mails,
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in der Redaktion eintreffen.
Die Adressen für Ihre Lösungsvorschläge: Zürcher Unterländer,
Grenzstrasse 10, 8180 Bülach;
E-Mail [email protected].
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