Programm - Literarische Gesellschaft Zug

MICHAEL STILLER
Geboren 1967 in Wien. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft.
Lebt in Wien.
Michael Stiller ist ein profunder Kenner der
österreichischen Literaturszene.
Bahnhofstrasse
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18:00Begrüssung
Adrian Hürlimann, Präsident
10:00 3. Lesung:
GERTRAUD KLEMM
Das Augenmerk der literarischen Öffentlichkeit
richtet sich jeweils auf unser Nachbarland, wenn
sommers in Klagenfurt der Ingeborg-BachmannPreis verteilt werden soll, am „Bewerb“, aber
auch dann vor allem aus Interesse an der hiesigen
Produktion. Dass es seit dem vor hundert Jahren
verstorbenen Kaiser auch im kulturellen Bereich
schöpferische Kräfte gegeben hat, ohne die das
geistige Europa nicht zu denken wäre, das gilt es
hierzulande immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Die Existenz einer österreichischen Literatur, die
vor wenigen Jahren vielen noch als literarische
Pigmentstörung innerhalb der deutschsprachigen Literaturszene galt, steht heute außer
Frage. Schwieriger zu fassen sind allerdings
die konstituierenden Elemente und Merkmale
dieser österreichischen Literatur jenseits einseitiger geographischer Zuordnungen. LiteraturwissenschaftlerInnen führen dazu abwechselnd
die Lust an gesellschaftlicher und politischer
Systemkritik, betont individualisierte Zugänge,
kulturräumliche Prägung, Sprachakrobatik oder
die Verwendung von Austriazismen und österreichischer Sprachmelodie ins Treffen.
2008 erschien in der Bibliothek der Provinz
die Anthologie: A – CH nachbarschaftliche
Betrachtungen mit Texten von Katharina
Faber, Antonio Fian, Pedro Lenz, Klaus Merz,
Gerhard Ruiss, Sylvia Treudl u. a.
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GRÜEZI
Literarische Gesellschaft Zug
Matthias Michel, Regierungsrat
Martina Hermann, Direktorin
Österreichische Kulturforum Bern
Armin Oswald, Projektleitung
18:30 1. Lesung:
ERICH HACKL
Als Herausgeber publizierte er zahlreiche
Bücher.
Art
SAMSTAG, 23.APRIL
Organisiert seit Mitte der Neunzigerjahre
Literaturfestivals in Niederösterreich. 1998
Mitbegründer des Internationalen Kulturenfestivals Literatur & Wein und vom Literaturhaus Niederösterreich in Krems, wo er seit
2009 als Geschäftsführer arbeitet.
1 Bahnhof 2 Postplatz 3 Kolinplatz 4 Landsgemeindeplatz
5 Theater im Burgbachkeller, St.Oswalds-Gasse 3
6 Hotel Restaurant Ochsen, Kolinplatz 11
FREITAG, 22.APRIL
Moderation: Adrian Hürlimann
19:30 2. Lesung:
ANNA WEIDENHOLZER
Moderation: Brigitte Aschwanden
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Moderation: Thomas Heimgartner
11:00 4. Lesung:
BERNHARD STROBEL Moderation: Brigitte Aschwanden
14:00GESPRÄCHSRUNDE:
Leitung: Adrian Hürlimann
Teilnehmer: Michael Stiller
Anna Weidenholzer
Antonio Fian
15:00 5. Lesung:
ELISABETH KLAR
Eintrittspreise:
Freitag: Fr. 20.–
Samstag: Fr. 30.–
Freitag / Samstag: Fr. 40.–
Konzert Enda Anaconda: Fr. 30.–
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Moderation: Adrian Hürlimann
16:00 6. Lesung:
ANNA BAAR
Moderation: Richard Vogt
17:00 7. Lesung:
ANTONIO FIAN
Moderation: Thomas Heimgartner
Vorverkauf und Büchertisch:
Buchhandlung Schmidgasse 4, 6300 Zug
Tel. 041·7118883
20:00 Lesung / Konzert:
ENDO ANACONDA
& Begleitmusiker
www.literarische.ch
21:30 Ausklang / Fest
Am besten tun wir das mit einem Blick auf die
aktuelle Literatenszene. Standen in den beiden
früheren Ausgaben von „Literatur kompakt“ thematische Schwerpunkte im Vordergund (sieben
Berlinerinnen – Schreiben in der Immigration ins
Deutschsprachige), so geht es diesmal um einen
geografisch bestimmten Raum, der uns politisch
recht ähnlich sieht und daher oft Eifersucht oder
Dünkel provoziert. Ähnlich wie das Festival
„Höhenflug“ des Innerschweizer SchriftstellerInnenvereins ISSV, das alle drei Jahre ebenfalls in
Zug stattfindet, sucht auch unser Tour d’horizon
mit sieben Autorinnen und Autoren und dem singenden Berserker und Doppelbürger Endo Anaconda den Austausch mit Gleichgesinnten in der
Sprache, die uns in ihren Texten das Gemeinsame,
Grenzüberschreitende wie auch das Unterschiedliche der beiden neutralen Sprachverwandten
bewusst machen können und sollen.
Zug, Standort globaler Unternehmen, Hort eines
hochrangigen Übersetzerpreises, sucht die
Weltoffenheit. Diese beginnt gleich hinter den
Landesgrenzen. Überregional ausgerichtete
Institutionen wie die Landis & Gyr-Stiftung, die
Ernst Göhner-Stiftung oder das Österreichische
Kulturforum unterstützen den Anlass ebenso wie
Stadt und Kanton Zug, und ihnen allen danken wir.
Adrian Hürlimann, Präsident
Von der Vielfältigkeit der gegenwärtigen österreichischen Literaturlandschaft kann man sich
dieses Jahr in Zug überzeugen, denn Literatur
kompakt widmet der aktuellen österreichischen
Literaturszene einen mit Ausrufezeichen versehenen Schwerpunkt. In diesem Sinn wünsche
ich Ihnen ein spannendes Hineinhören in die
große Bandbreite österreichischer Texte.
Martina Hermann
ERICH HACKL
GERTRAUD KLEMM
Geboren 1971 in Wien. Studium der Biologie.
Seit 2006 Autorin und Schreibpädagogin.
Zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Lebt in Pfaffstätten, Niederösterreich.
Geboren 1954 in Steyr. Studium der Germanistik und Hispanistik. Lebt seit 1983 als
freier Schriftsteller, Publizist und Übersetzer
in Madrid und Wien. Seinen Erzählungen,
die in 25 Sprachen übersetzt wurden, liegen
authentische Fälle zugrunde.
1987 Auroras Anlass
1989 Abschied von Sidonie
1995 Sara und Simón
2002 Hochzeit in Auschwitz
2010 Familie Salzmann
2013 Dieses Buch gehört meiner Mutter
2014 Drei tränenlose Geschichten
Erich Hackl ist Mitglied der Deutschen
Akademie für Sprache und Dichtung in
Darmstadt.
ANNA WEIDENHOLZER
Foto: Beck
Geboren 1956 in Klagenfurt. Aufgewachsen in Spittal an der Drau. Lebt seit 1976 in
Wien.
Antonio Fian veröffentlichte in vielen Sparten, ist aber besonders für seine wöchentlich publizierten Dramolette bekannt. Neben
Erzählungen, Theaterstücken, Hörspielen
und Essays erschienen im Droschl Verlag:
Elisabeth Klars Erzählungen wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie erhielt zahlreiche Preise, u.a.:
2012 Stipendium Werkstatt für junge
Literatur
2013 Finalistin des FM4-Wettbewerbs
Wortlaut
Gertraud Klemm ist eine österreichische
Schriftstellerin, deren Werk die feministische
Analyse der zeitgenössischen bürgerlichen
Frauenrolle ins Zentrum ihrer Texte rückt.
1992 Schratt. Roman
2014 Das Polykrates-Syndrom. Roman
2016 Schwimmuterricht. Dramolette
Im Residenz Verlag erschien 2014 ihr sprachmächtiger Debütroman Wie im Wald, der um
ein dunkles Familiengeheimnis kreist.
Foto: Dolores David
Foto: Beck
Foto: Heribert Corn
BERNHARD STROBEL
ANNA BAAR
ENDO ANACONDA
Geboren 1984 in Linz. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien und
Breslau. Seit 2010 freischaffende Schriftstellerin. Lebt in Wien.
Geboren 1982 in Wien. Studium der Skandinavistitk an der Universität Wien. Lebt als
freier Autor und Übersetzer in Neusiedl am
See.
2010 Der Platz des Hundes. Erzählungen.
Mitter Verlag
2012 Der Winter tut den Fischen gut.
Roman. Residenz Verlag
Im Droschl Verlag sind erschienen:
Dieses heutige Gefühl der Unveränderlichkeit und damit Zeitlosigkeit drückt die
verschmitzte und gewitzte österreichische
Autorin nicht nur in der Romankonstruktion
aus, sondern auch dadurch, dass sie sämtliche Accessoires der Jetztzeit weglässt, das
Geschehen auf das Wesentliche reduziert
und auf jegliche Modewörter verzichtet.
Auf diese Weise belebt und erneuert Anna
Weidenholzer mit ihrem Debütroman die
Tradition der sozialkritischen Literatur.
(Harald Klauhs, Literatur und Kritik)
ANTONIO FIAN
Geboren 1986 in Wien. Studium der vergleichenden Literaturwissenschaft und Transkulturellen Kommunikation. Leitet gemeinsam
mit Susanne Müller die Literaturwerkstatt in
Wien.
2006 Höhlenfrauen. 12 Erzählungen.
Mille Tre Verlag.
2010 Mutter auf Papier. Essay.
Arovell Verlag
2014 Herzmilch. Roman. Droschl
2015 Aberland. Roman. Droschl
2016 Muttergehäuse. Roman. Kremayr &
Scheriau
Im Diogenes sind unter anderem erschienen:
Foto: Pedro + Timo + Solinis
ELISABETH KLAR
Geboren 1973 in Zagreb. Verbrachte
Kindheit und Jugend in Wien, Kärnten und
auf der dalmatinischen Insel Brac. Studierte
Publizistik, Slawistik, Theaterwissenschaft
und Öffentlichkeitsarbeit an den Universitäten Wien und Klagenfurt. Lebt seit 1996 in
Klagenfurt.
2007 Sackgasse. Erzählungen
2010 Nichts, nichts. Erzählungen
2015 Ein dünner Faden. Erzählungen
Foto: Lukas Dostal
Getrimmte Hecken, gepflegte Gemsegärten,
blitzblanke Swimmingpools... Geschichten
aus dem Land des realexistierenden Eigenheim-Albtraums... Mit lustvoll boshafter
Empathie zeigt der Erzähler, wie sich gerade
dadurch im Bereich der Demütigungen und
Drohgebärden ungeahnte Möglichkeiten
auftun.
(Georg Renöckl, NZZ)
Anna Baars Debütroman Die Farbe des Granatapfels erschien 2015 im Wallstein Verlag.
Die Autorin nahm 2015 auf Einladung des
Literaturkritikers Stefan Gmünder am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teil. Ihr Roman
stand im August und September 2015 auf
dem 1. Platz der ORF Bestenliste.
Foto: Johannes Puch
Die Farbe des Granatapfels ist keine Gegenwartsliteratur, sondern Zukunftsliteratur. Ein
Roman-Sprachwerk sondergleichen.
(Josef Winkler)
Foto: M. Schaer
Das Polykrates-Syndrom ist das Opus Magnum des österreichischen Schriftstellers, mit
dem er dem Gesellschaftsroman vollkommen neue Facetten abgewinnt.
Paul Jandl, Literarische Welt
Geboren 1955 in Burgdorf als Andreas
Flückiger. Die Mutter ist Österreicherin, der
Vater Schweizer. Seine Kindheit verbrachte
er in Biel. Nach dem Unfalltod seines Vaters
wurde er als 12-Jähriger in ein Internat in
Klagenfurt geschickt, wo sich anschliessend
auch seine Familie niederliess. In Wien macht
er eine Lehre als Siebdrucker.
Anfangs der Achtziger kommt Endo Anaconda in die Schweiz zurück. Nach verschiedenen erfolglosen Musikprojekten gründet
er 1989 mit Balts Nill das Duo Stiller Has. Im
gleichen Jahr erscheint der erste Tonträger
„Stiller Has“. Inzwischen hat Stiller Has
rund ein Dutzend CDs veröffentlicht. Seit
dem Jahr 2000 sind Schifer Schafer, Salome
Buser und Markus Fürst unverzichtbare
Musiker bei Stiller Has.
Endo Anaconda hat sich inzwischen auch als
Kolumnenschreiber einen Namen gemacht.
Die Erstausgabe der Texte unter dem Titel
Sofareisen erschien 2005.