AMKonkret Das Gesundheitsmagazin Ausgabe März 2016 Förderung von Medizinstudenten Stippvisite im Materiallager Großes Klinikporträt Editorial Innovative Ideen und Mut zu Neuem Werte Leserinnen und Leser, um in der heutigen Welt zu bestehen, sind innovative Ideen gefragt und der Mut, Neues zu wagen. Das trifft auf nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zu. Auch die Altmark-Klinikum gGmbH sieht sich ständig vor neue Herausforderungen gestellt. Um beispielsweise unserer Verantwortung zur Sicherung einer bedarfsgerechten Vorhaltung von ambulant und stationär tätigen Ärzten gerecht zu werden, haben wir mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg einen Kooperationsvertrag geschlossen, der jungen Menschen aus der Region ein Medizinstudium ermöglichen soll. Wir fördern dies künftig pro Jahr mit Themen dieser Ausgabe: Editorial: Großzügige Spende für Förderverein 2 Aktuelles: Medizinische Versorgung auf dem Land sichern 3 Hinter den Kulissen: Ein Blick in die Materialwirtschaft 4 Fit für den Alltag: Konferenz für Praxisanleiter 5 Klinikporträt: Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie 6 Medizin: Minimalinvasive Hüftendoprothese 8 Sozialdienst: Vielfältige Unterstützung 9 Ausbildung: Begeisterte Lehrkräfte 10 Zu guter Letzt: Was sonst noch wissenswert ist 11 Titelbild: Patricia Bismark ist Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement im ersten Lehrjahr und erhält während der dreijährigen Ausbildungszeit u. a. Einblicke ins große Materiallager des Salzwedeler Krankenhauses. Seite 2 zwei Stipendien und ich hoffe sehr, dass sich in nächster Zeit geeignete Bewerber vorstellen, die nach dem Studium in ihre Heimat, die wunder- schöne Altmark, zurückkehren und hier als Mediziner arbeiten wollen – als niedergelassene Ärzte oder als Kollegen in unserem Klinikum. Dass unser Vorhaben weit mehr als eine Vision ist, belegt die Tatsache, dass wir aus einem früheren Stipendienprogramm bis jetzt acht ehemalige Studenten als Ärzte für unser Klinikum gewinnen konnten. Aktuelles aus unseren Häusern erfahren Sie in dieser Ausgabe unseres Gesundheitsmagazins. Zum Start in den nun schon dritten Jahrgang hatten wir auch hier Mut zu Neuem und unterzogen es einer „Erfrischungskur“. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Matthias Lauterbach Großzügige Spende Das Ehepaar Ehrengard Dümpertvon Alvensleben und Peter Dümpert sowie Wolfgang Ahrens vom Forstbetrieb Kenzendorf haben zu Beginn des Jahres 1.583,79 Euro an den Förderverein „Kindertraum“ der Gardelegener Kinderklinik überreicht. Das Geld ist der Erlös des Weihnachtsbaum-, Bratwurst- und Glühweinverkaufs am dritten und vierten Advent und „ist zum größten Teil schon wie- der verplant“, sagte Christine Schulz, Vorsitzende des Fördervereins lächelnd. Sie erklärt: „Wir feiern in diesem Jahr unser 15-jähriges Bestehen und wollen das am 12. Juni 2016 mit einem großen Kinderfest gebührend feiern.“ Apropos: Mit der diesjährigen Spende hat die Kenzendorf GbR den Förderverein nun schon mit insgesamt 15.000 Euro unterstützt. Das Ehepaar Ehrengard Dümpert-von Alvensleben und Peter Dümpert (r.) überreichte mit Wolfgang Ahrens im Beisein von Roswitha Seemann und Stationsleiterin Sabine Barnieck die Spende an die Vereinsvorsitzende Christine Schulz (v. l.). Aktuelles Matthias Lauterbach, Geschäftsführer der Altmark-Klinikum gGmbH, Gabriele Wolter, Geschäftsführerin Städtisches Klinikum Brandenburg, und Dr. Gunnar Pietzner (von links), Kaufmännischer Geschäftsführer der Ruppiner Kliniken GmbH, haben gemeinsam den Kooperationsvertrag zur Förderung von Studenten der Medizinischen Hochschule Brandenburg unterzeichnet. „Gefragt sind Bewerber mit Biss“ Die Situation der medizinischen Versorgung ist in der ländlichen Region prekär. Ein jetzt geschlossener Kooperationsvertrag soll helfen, die Lage langfristig zu entspannen. Um den konstanten Ansprüchen einer ambulanten und stationären ärztlichen Versorgung adäquat zu entsprechen, hat die Altmark-Klinikum gGmbH mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) einen Kooperationsvertrag zur Förderung von Medizinstudenten geschlossen. Das Klinikum hat sich damit einem Netzwerk von 21 kooperierenden Kliniken angeschlossen. „Ziel ist es, zukünftig Ärzte aus und für unsere Region zu gewinnen und län- gerfristig zu halten“, sagt Geschäftsführer Matthias Lauterbach. So werden ab dem Sommersemester 2016 jährlich zwei Studenten, die zukünftig im Idealfall im Altmarkkreis Salzwedel zu Hause sind, mit jeweils einem Sti- „Ziel ist es, zukünftig Ärzte aus und für unsere Region zu gewinnen und längerfristig zu halten.“ (Matthias Lauterbach) pendium gefördert. Im Frühjahr wird das Altmark-Klinikum die Stipendien ausschreiben, um so der MHB die geeigneten Bewerber vorzuschlagen. Das Klinikum möchte in diesem Zusammenhang gezielt Abiturienten und auch Berufserfahrene des medizinischen Bereiches mit All- gemeiner Hochschulreife ansprechen. Die MHB wirbt mit einer NC-freien Zulassung und einem sehr praxisorientierten Reformstudiengang. Die Auswahl der Bewerber erfolgt vor allem nach persönlichen Kompetenzen. „Entscheidend sind Motivation, Praxiserfahrung sowie Empathie für den Beruf und unsere Region“, erklärte Matthias Lauterbach. „Gefragt sind Bewerber mit Biss.“ Interessenten können ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen direkt an die Altmark-Klinikum gGmbH, Brunnenstraße 1 in 29410 Salzwedel schicken. Nach einer ersten Sichtung müssen sich die Bewerber dann in einem nachfolgenden anspruchsvollen Auswahlverfahren der MHB durchsetzen. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Homepage www.altmark-klinikum.de unter Karriere/Studenten. Seite 3 Hinter den Kulissen Vom Anspitzer bis zur Zange Mehrere tausend Artikel beherbergt das große Materiallager der AltmarkKlinikum gGmbH. Sechs Mitarbeiter kümmern sich darum, dass die Regale stets gefüllt sind und alle Bereiche des Klinikums nach Bedarf versorgt werden. Vom Anspitzer bis zur medizinischen Zange und weit darüber hinaus findet sich nahezu alles in den Regalen des neun Räume und insgesamt 360 Quadratmeter umfassenden Materiallagers in den Katakomben des Salzwedeler Krankenhauses. Jeden Morgen ab 6:30 Uhr herrscht hier Hochbetrieb, besonders montags und donnerstags. „Dann steht die Hauptversorgung der einzelnen Stationen beider Krankenhäuser an“, erklärt Mitarbeiterin Mona Kern. Kattermes- ser, Kugelschreiber und Eddingstift werden dann zu den wichtigsten Arbeitsmitteln – um die großen Warenkartons aufzuschneiden, auf den oftmals mehrere Seiten umfassenden Bestelllisten die Artikel abzuhaken, die bereits auf den Lieferrolli gepackt wurden und um zu beschriften auf welche Station die Sendung gehen soll. Den größten Posten an Waren machen dabei alltägliche Verbrauchsmaterialien wie Handschuhe, Handtuchpapier, Desinfektionsmittel, Tupfer, Katheter-Wechselsets, Windeln für die Geburtsstationen und vieles andere mehr aus. Aber auch Instrumente, die beispielsweise in den Operationssälen benötigt werden, sind im Warenbestand enthalten oder medizinische Hilfsmittel, wie etwa Gehhilfen. Darauf, dass immer ausreichend Artikel im Lager sind, hat das Team der Materialwirtschaft ein wachsames Auge. Sämtliche Warenein- und -ausgänge werden mittels PC erfasst. „Die sogenannte Unterdeckungsliste zeigt dann an, was bestellt werden Hochbetrieb am Montagmorgen: Petra Preugschat arbeitet eine Bestellliste für eine Station des Salzwedeler Krankenhauses ab. Von den Mitarbeitern des Innerbetrieblichen Transports gelangen die Artikel auf dem Lieferrolli an den richtigen Ort. Seite 4 Mona Kern (links) und Alexandra Obier sorgen da haus Salzwedel alles stimmt. muss“, erläutert Alexandra Obier, die als Abteilungsleiterin des Finanzmanagments des Klinikums auch für das Warenlager verantwortlich ist. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen hat sie auch im Fokus, dass Hilfsmittel, die auf einer Stati- Kuli, Kattermesser und Edding – Katja Otto zeigt die wichtigsten Arbeitsmittel für die Warenauslieferung. Hinter den Kulissen „Sehr informativ und nicht so förmlich“ Wer auf seinem Arbeitsplatz Auszubildenden das Rüstzeug für den späteren Beruf mit auf den Weg geben will, muss gut gewappnet sein. Entsprechend groß war die Resonanz auf die Einladung zur Praxisanleiterkonferenz. afür, dass im großen Materiallager im Kranken- on nicht mehr benötigt werden, wie beispielsweise Gehilfen, wieder ins Lager zurückkommen und dass kleine Defekte, etwa an Rollstühlen, wieder repariert werden. „Wir haben einen Finanzplan, an den wir uns halten und müssen so auch die Kosten immer im Blick behalten“, so Alexandra Obier. Dieser Plan umfasst weit mehr Dinge, als die, die im Lager ständig vorrätig sind. So laufen Neuanschaffungen von medizinischen Großgeräten ebenso über die Materialwirtschaft wie die Ausstattung von Klinikbereichen. Damit im Lager immer alles wie am Schnürchen läuft, haben sich die Mitarbeiter so weit wie möglich auf verschiedene Bereiche spezialisiert. Während ein Mitarbeiter für Bestellungen und das Buchen der Rechnungen zuständig ist, kümmert sich ein anderer um die Wäsche, denn auch die Bekleidung der Ärzte und Pflegekräfte gehört zum Aufgabenbereich. „Die Arbeit ist interessant, sehr vielseitig und stellt uns ab und an auch vor recht große Herausforderungen“, sagt Mona Kern und ist froh, „dass wir alle hier als Team perfekt Hand in Hand arbeiten“. Zirka 60 dezentrale Praxisanleiter aus den Krankenhäusern Gardelegen und Salzwedel sowie von externen Partnern der Altmark-Klinikum gGmbH nahmen jüngst an der jährlichen Praxisanleiterkonferenz in Gardelegen teil. Ursprünglich hatten sich sogar über 70 Interessenten angemeldet, von denen allerdings einige kurzfristig dienstlich verhindert waren. „Diese große Resonanz stimmt uns sehr positiv und zeigt, dass sich die dezentralen Praxisanleiter weiterbilden und im Umgang mit den Auszubildenden ihr Bestes geben wollen“, sagt Karin Schulze. Sie ist die Leiterin der Krankenpflegeschule am AltmarkKlinikum und hatte gemeinsam mit ihren Kollegen ein interessantes wie abwechslungsreiches Tagesprogramm mit acht berufsspezifischen Referaten Nicole Finke (links) und Beatrix Kupsch lobten in einer Pause die Inhalte und die gute Vorbereitung der Konferenz. auf die Beine gestellt. Da wurde das Thema Burnout in der Pflege ebenso in den Fokus gestellt wie die Wichtigkeit von Humor. „Diese Konferenzen werden von Jahr zu Jahr besser und die Themen immer anspruchsvoller“, schätzte Beatrix Kupsch, zentrale Praxisanleiterin im Fachklinikum Uchtspringe, ein. Ihre Kollegin, die dezentrale Praxisanleiterin Nicole Finke, pflichtete ihr bei: „Es ist sehr informativ und nicht so förmlich, da nimmt man viel für den Berufsalltag mit.“ Die Praxisanleiterkonferenz im Krankenhaus Gardelegen war sehr gut besucht. Die Teilnehmer holten sich hier Rüstzeug für die Arbeit mit Auszubildenden. Seite 5 Klinikporträt Die Ärzte um Chefarzt Dr. Levent Yücel (6.v.l.) sind Spezialisten in ihren jeweiligen Fachgebieten, wie Orthopädie, Unfallchirurgie, F Ein hohes Maß an Kompetenz 1.861 Frauen und Männer aus dem Altmarkkreis Salzwedel und Umgebung waren im Jahr 2015 Patienten der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Salzwedeler Krankenhaus. Bei Chefarzt Dr. Levent Yücel, seinen ärztlichen Kollegen und den Pflegekräften der Station 1 waren sie in allerbesten Händen. „Was unsere Klinik auszeichnet, ist das hohe Maß an Kompetenz der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter“, sagt Dr. Levent Yücel. Seit gut einem Jahr ist er Chefarzt der Klinik und sorgt mit dafür, dass sie sich stetig weiterentwickelt, das medizinisch-operative Spektrum erweitert wird und die Patienten eine Versorgung auf hohem Niveau erhalten. Das gilt für Patienten, die sich beispielsweise wegen al- Seite 6 tersbedingter Abnutzungserscheinungen ihrer Gelenke in die Obhut der Chirurgen begeben ebenso, wie für Frauen und Männer mit Sportverletzungen oder Menschen mit osteoporotischen Frakturen der Wirbelsäule. „Bei Letzteren kommt die Kyphoplastie zum Einsatz“, erklärt der Chefarzt. Bei dem minimalinvasiven Verfahren (Schlüssellochchirurgie) werden die gebrochenen Wirbelkörper mittels speziellem Zement wieder stabilisiert. „Der Zement härtet sofort aus und führt dazu, dass die Patienten gleich schmerzfrei sind“, so Dr. Yücel. Ehe sich Patienten für eine Operation entscheiden, haben sie oft einen langen Leidensweg mit extremen Schmerzen hinter sich. Der Chefarzt: „Wir drängen niemenden zur Operation, sondern operieren nur, wenn trotz ausgeschöpfter konservativer Therapie die Beschwerden resistent sind.“ Gleiches trifft zu, wenn es um die Endoprothetik der großen Gelenke geht. Auf diesem Gebiet hat der Chefarzt im vergangenen Jahr im Salzwedeler Klinikum übrigens Neuland eröffnet. Kurz nach Amtsantritt führte er die minimalinvasive Hüftprothesenoperation ein (siehe Seite 8). Vermehrt soll nun auch die Schulterchirurgie in Salzwedel etabliert werden. Klinikporträt Auf einen Blick Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Chefarzt: Dr. Levent Yücel Anzahl Betten: 33 Fallzahl im Jahr 2015: 1.861 Durchschnittliche Verweildauer stationärer Patienten: 5,7 Tage In der Klinik kümmern sich 10 Ärzte, 12 Pflegekräfte, 2 Servicekräfte sowie 1 Sekretärin um das Patientenwohl. Aus dem Leistungsspektrum: Fußchirurgie, Handchirurgie und Sportmedizin. Ein bedeutender Part der Klinik – das sagt der Name schon – ist die Unfallchirurgie. Wobei hier bei komplizierten Knochenbrüchen eine Operation von Anfang an die Indikation ist. Auch für die Versorgung von Schwerstverletzten, etwa nach Verkehrsunfällen, ist das Ärzte- und Pflegeteam gewappnet. Damit polytraumatisierten Patienten optimal geholfen werden kann, hat die Salzwedeler Klinik sich • Endoprothetik der großen Gelenke, (Hüftgelenk, Schultergelenk und Kniegelenk) einschließlich Wechseloperationen, • Minimalinvasive Implantationstechniken, • Arthoskopische Operationen an Knie-, Schulter-, Ellenbogen-, Handund Sprunggelenk, • Rekonstruktive Gelenkchirurgie, arthoskopische Kreuzbandersatzplastik, Meniskusnaht, Knorpelchirurgie, Schulterstabilisierung, • Korrektur von Achsfehlstellung und Gelenkkontrakturen, • Versorgung von einfachen und komplexen Knochenbrüchen, • Kyphoplastie bei osteoporotischen Wirbelkörpern, • Operative und konservative Behandlung von Bandscheibenvorfällen, • Versorung von Schwerunfallverletzten, • D-Arztverfahren bei Arbeitsunfällen, • Handchirurgie, • Sehnenchirurgie, Nervenkompressionssyndrom der oberen Extremität, • Moderne orthopädische Fußchirurgie, • Umstellungsosteotomie bei Hallux valgus und Hammerzehnen, • Prothesen bei Arthrose der Fußgelenke und Sprungglenke sowie • Plastische Chirurgie und Wiederherstellungschirurgie. als lokales Traumazentrum zertifizieren lassen und kann als Mitglied im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Nord nach der ersten Stabilisierung des Patienten ggf. auch die schnellstmögliche Weiterbehandlung in einer Spezialklinik auf den Weg bringen. Krankenschwester Heike Tomschin (r.) und Maria Schulz, Schülerin im ersten Lehrjahr, erfassen die Patientendaten. Ein großes Plus der Klinik ist zudem, dass Patienten während des Aufenthaltes zur Mobilisation physiotherapeutisch betreut werden und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine ambulante Fortführung der Behandlung möglich ist. Ein Blick in den Flur der Klinik. Tagsüber herrscht hier oft Hochbetrieb. Seite 7 Medizin Blitzgespräch mit Dr. Levent Yücel Vor Beginn der Operation markiert der Chirurg die Schnittstelle auf der Haut. Das Röntgenbild einer Hüftprothese nach der Operation. Ein kleiner Schnitt mit großer Wirkung Dank der minimalinvasiven Operationsmethode ist das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenkes für den Patienten heute um ein Vielfaches schonender als noch vor einigen Jahren. Dr. Levent Yücel hat die minimalinvasive Hüftendoprothese – so der Fachbegriff – vor gut einem Jahr im AltmarkKlinikum eingeführt. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn beispielsweise Patienten mit Arthrose im Hüftgelenk von Dauerschmerz geplagt sind und eine Einsteifung stattgefunden hat. „Die Lebensqualität der Patienten ist dann sehr stark eingeschränkt“, berichtet der Chefarzt aus Erfahrungen seiner Patienten. Statt der herkömmlichen Operationsmethode, bei der zunächst ein langer Hautschnitt erfolgt und dann die Muskulatur durchtrennt wird, bedient sich Dr. Yücel der minimalinvasiven Seite 8 Methode. Und so läuft sie ab: Wenn der Patient gelagert und die betreffende Körperregion gewaschen und steril abgedeckt ist, zeichnet der Chirurg die Schnittmarkierung auf. Dann wird das Fettgewebe durchtrennt und mit speziellen Instrumenten zur Seite gehalten. Wenn die Schicht, die den Muskel umschließt (Faszie) durchtrennt ist, verschafft sich der Operateur durch eine anatomische Lücke in der Muskelschicht Zugang zum Schenkelhals und entfernt die geschädigten Gelenkteile. Die Prothese wird dann so eingebracht, dass sie mit der Zeit mit dem Knochen verwächst. „Das Prothesenmaterial besteht aus Titan, es ist hypoallergen und dadurch sehr gut verträglich“, erklärt der Spezialist. Wenn die Wunde am Ende der etwa 60-minütigen Operation vernäht ist, bleibt später nur eine sieben bis acht Zentimeter lange Narbe. Dadurch, dass die Muskulatur nicht durchtrennt wurde, ist sie weniger geschwächt, die Wunde heilt schneller, der Patient erholt sich in der Regel schneller und der Krankenhausaufenthalt verkürzt sich. Vor gut einem Jahr sind Sie vom Uelzener Klinikum nach Salzwedel gewechselt. Wie haben Sie sich eingelebt? Sehr gut. Ich wurde von den Kollegen gut aufgenommen, fühle mich wohl hier und bereue den Schritt nicht. Im Vergleich zu den Krankenhäusern, die ich bisher kennengelernt habe, ist dieses hier kleiner und dadurch familärer. Das gefällt mir gut, da viele Dinge auf dem kurzen und direkten Weg geklärt werden können. In Uelzen fuhren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit, belastet Sie die Autofahrt nach Salzwedel? Nein, gar nicht. Es sind ja nur 35 Minuten. Während der Hinfahrt kann ich schon über Sachen nachdenken, die anstehen. Und bei der Heimfahrt kann ich vieles verarbeiten, sodass ich zu Hause dann gleich Familienmensch bin. Wer gehört denn zu Ihrer Familie? Zu meiner Familie gehören meine Frau Yasemin und meine Kinder Alim (10 Jahre), Akin (7 Jahre) und Sena (9 Monate). Chefarzt Dr. Levent Yücel Sozialdienst Das Angebot umfasst: Ines Steinfeld (links) und Ines Schellenberg vom Sozialdienst Salzwedel. Hilfe in besonderen Lebenssituationen Wenn nach einem Krankenhausaufenthalt eine Reha oder Unterstützung bei der häuslichen Pflege nötig ist, sind die Mitarbeiterinnnen des Sozialdienstes und der Pflegeüberleitung Ihre Ansprechpartner. Auch in vielen anderen Belangen (siehe Kasten) sind Ines Steinfeld und Ines Schellenberg vom Sozialdienst im Krankenhaus Salzwedel sowie Melissa Korts und Corinna Schmidt von der Pflegeüberleitung im Krankenhaus Gardelegen für die Patienten und deren Angehörige Ansprechpartner. „Es gibt genug zu tun und der Bedarf steigt immer mehr“, weiß Teamleiterin Ines Steinfeld. Da die stationären Verweilzeiten heute deutlich kürzer sind als noch vor 10 oder 15 Jahren wird die bedarfsgerechte Sicherung der kontinuierlichen Weiterversorgung durch das Entlassungsmanage- • Organisation der häuslichen Krankenpflege, • Organisation und Hilfestellung bei der Beantragung von Pflegeheimplätzen, • Beratung zum Pflegeversicherungsgesetz, • Hilfestellung bei der Beantragung von Hilfsmitteln, • Organisation von Anschlussheilbehandlungen, Früh- und geriatrischen Rehabilitationen, • Information zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, • Anregung von Eilbetreuungen, • Informationen zum Schwerbehindertenrecht und Antragstellungen, • Vermittlung von Kontaktadressen der Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, Terminvereinbarungen sowie • Klärung von Fragen der finanziellen Absicherung bei Krankheit. Telefonkontakt: Krankenhaus Gardelegen: Melissa Korts: 03907 79-1244 Corinna Schmidt: 03907 79-1338 Krankenhaus Salzwedel: Ines Steinfeld: 03901 88-7011 Ines Schellenberg: 03901 88-7878 ment im Klinikum geregelt. In Absprache mit dem Patienten und dessen Angehörigen organisieren die Mitarbeiter die häusliche Pflege, die Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung und die Versorgung mit Hilfsmitteln. Im Jahr 2015 wurden zirka 3.400 Patienten betreut. „Die Patienten und Angehörigen sind sehr dankbar für die Hilfe“, sagt Melissa Korts aus langjähriger Erfahrung. Dankbar sind auch die Mitarbeiter der Altmark-Klinikum gGmbH, die für sich oder ihre Angehörigen von dieser vielfältigen Unterschützung ebenfalls Gebrauch machen können. So ist es im zertifizierten Projekt „audit berufundfamilie“ verankert. „Markante Themen bei den Mitarbeitern waren bisher Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen, dann aber auch Pflege von Angehörigen und Schwerbehinderung“, erklärt Corinna Schmidt (links) und Melissa Korts von der Pflegeüberleitung in Gardelegen. Ines Steinfeld. Seite 9 Ausbildung Das Team der Krankenpflegeschule am Altmark-Klinikum, von links: die zentralen Praxisanleiter Kai-Michael Neubüser und Detlef Kirste sowie die Lehrkräfte Karin Schulze, Franziska Kloss und Patrik Biele. „Wir sind ein gutes Team“ Das ist eine vorzeigbare Bilanz: 450 junge Menschen wurden seit Gründung der Krankenpflegeschule am Altmark-Klinikum im Jahr 1993 zu Gesundheits- und Krankenpflegern ausgebildet. Dafür, dass die angehenden Pflegekräfte fundiertes Rüstzeug für ein erfolgreiches Berufsleben mit auf den Weg bekommen, sind im Schulalltag Schulleiterin Karin Schulze, der Lehrer Patrik Biele, die Lehrerin Franziska Kloss sowie die beiden zentralen Praxisanleiter Kai-Michael Neubüser im Krankenhaus Gardelegen und Detlef Kirste im Krankenhaus Salzwedel verantwortlich. „Zusammen sind wir ein gutes Team, ergänzen uns prima und sorgen für ein angenehmes Lern- und Lehrklima“, sagt Karin Schulze. Die Lehrkräfte, die zurzeit 75 Schüler in drei Lehrjahren in ihrer Obhut haben, brennen geradezu für ihren Beruf. Zu Beginn ihres Erwerbslebens hatten sie alle selbst Pflegeberufe erlernt und sich dann durch ein Hochschulstudium der Medizinpädagogik, in dem sich zurzeit Seite 10 noch zwei Kollegen befinden, für die anspruchsvolle Aufgabe gewappnet. Es fasziniert sie, ihr Wissen weiterzugeben und junge Menschen ein Stück ihres Lebensweges zu begleiten sowie deren Reifeprozess mitzuerleben: „Wie sie sich zu Beginn des Ausbildungsjahres verstohlen angucken und ungewiss sind, was sie erwartet und wie sie sich entwickeln, bis sie schließlich die Abschlusszeugnisse erhalten.“ Ein Spaziergang ist es bis dorthin keineswegs. Weder für die Lehrkräfte noch für die Schüler. Die theoretische Ausbildung umfasst 2.100 Unterrichtsstunden. In der praktischen Ausbildung kommen dann noch einmal 2.500 Stunden hinzu. Dass die Jugendlichen während dieser Zeit optimal auf ihren Beruf vorbereitet werden, bezeugt die Abschlussquote. Weit über 90 Prozent aller Absolventen erhalten nach drei Lehrjahren das Staatsexamen. „In der Abschlussprüfung werden die Absolventen in schriftlicher, mündlicher und praktischer Form sozusagen auf Herz und Nieren geprüft, da sie in ihrer künftigen Tätigkeit die Verantwortung für die zu betreuenden Patienten haben“, verdeutlicht die Schulleiterin. Drei Fragen an: Schulleiterin Karin Schulze Im Vergleich zu vor 15 Jahren und heute, wie haben sich die Schüler verändert? Die Lern- und die Persönlichkeitsvoraussetzungen sind anders geworden, da heute in der allgemeinbildenden Schule andere Prioritäten gesetzt werden. Kann man früher und heute in besser und schlechter trennen? Nein, auf keinen Fall. Die Schüler heute sind nett und sehr, sehr gewillt. Aufgrund der geänderten Gesellschaft hat sich eben die Schülersituation geändert. Wie kommen Sie an geeignete Schüler? Wir präsentieren uns auf Messen und bei Jugendzukunftsaktionen und sind sehr bemüht, die Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, dass es uns gibt und wir erstklassig ausbilden. Zu guter Letzt Die Hygiene im Fokus Dr. Ines Mewes ist Fachärztin für Anäs- Unabhängig von dieser Fortbildung thesie, spezielle anästhesiologische In- absolvierte die Ärztin von Februar bis tensivmedizin und Rettungsmedizin. Sie November 2015 einen Kurs zur ABSist als Oberärztin der Klinik für Anästhe- Expertin der Deutschen Gesellschaft für sie und Intensivmedizin im Gardelege- Krankenhaushygiene (ABS bedeutet Antiner Krankenhaus tätig. Vor kurzem hat biotic Stewardship, frei übersetzt Stratesie eine zweijährige Fortbildung beendet gien zum rationalen Einsatz von Antibiound ist nun zusätzlich als Krankenhaus- tika). Nach dem Infektionsschutzgesetz hygienikerin (curr.) für beide Standorte müssen Krankenhäuser den Verbrauch des Altmark-Klinikums zuständig. von Antibiotika und das Auftreten von „Es gibt zu wenig Krankenhaushygieni- besonders resistenten Krankenhauskeiker. Deshalb hat die Bundeärztekammer men erfassen und beurteilen. „Oft ist der diese Weiterbildung nach der Novellie- Antibiotika-Verbrauch zu hoch. Die Therung des Infektionsschutzgesetzes, zur rapiedauer zu lang oder gar nicht indiDeckung des zusätzlichen ziert“, erklärte Dr. Mewes. Bedarfes an KrankenhausUm fachkundige Teams hygienikern, ins Leben aufzustellen, sollen Kolgerufen“, erklärt Dr. Ines legen von beiden StandMewes. orten ebenfalls an einem Die Fortbildung wurde, ABS-Kurs teilnehmen. gemäß Curriculum der Ziel dieses Projektes ist es, Bundesärztekammer, in mit einem ABS-Team die fünf Kurse gegliedert. Es Antibiotikatherapie im Altmussten mehrere Prakmark-Klinikum zu optimietika, z. B. in der Krankenren und damit der weitehaushygiene, im Labor ren Resistenzentwicklung und im Gesundheitsamt der Krankenhauskeime Dr. Ines Mewes. absolviert werden. entgegenzuwirken. 773 Babys... ... wurden im Jahr 2015 in den Krankenhäusern in Gardelegen und in Salzwedel geboren. Das sind 8 mehr als im Jahr zuvor. 327 neue Erdenbürger erblickten in Gardelegen das Licht der Welt und 446 in Salzwedel. Von den Neugeborenen sind 380 Jungen (168 in Gardelegen, 212 in Salzwedel) und 393 Mädchen (159 in Gardelegen, 234 in Salzwedel). Unter den Babys sind insgesamt 10 Zwillingspaare, von denen 3 in Gardelegen und 7 in Salzwedel geboren wurden. Die Hitliste der Namen, die Eltern ihrem Nachwuchs im Jahr 2015 gegeben haben, führen Oskar, Emma, Mia, Frieda/Frida sowie Hannah/ Hanna an. Vormittags im Klinikum... ...sind die Männer des Inner- betrieblichen Transports im Krankenhaus Gardelegen aktiv. Roland Eicks (links) und Frank Bösche gehören seit 32 beziehungsweise 37 Jahren zum Team der Technischen Abteilung. Vorrangig sind sie im Winter wie Sommer für die Pflege und Instandhaltung der Außenanlagen des Krankenhauses zuständig. Regelmäßig versorgen sie aber auch die Stationen mit frischem Mineralwasser für die Patienten, tauschen die leeren gegen volle Getränkekästen und stellen die Wagen mit der gesammelten Schmutzwäsche zur Abholung für die Reinigung bereit. Seite 11 In eigener Sache Der tägliche Kontakt zu Menschen ist dir wichtig. Du möchtest einen abwechslungsreichen Beruf, den du in unterschiedlichen Bereichen ausüben kannst. Dann bewirb dich! Wir bilden dich zum Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w) aus. Bei uns im Altmark-Klinikum erlernst du die Theorie in unserer eigenen Krankenpflegeschule am Krankenhaus Salzwedel und machst deine praktischen Erfahrungen an einem unserer Standorte in Gardelegen oder Salzwedel. Deine Bewerbung schickst du bitte an Altmark-Klinikum gGmbH Personalleiterin Frau Kassuhn Brunnenstraße 1 29410 Salzwedel Telefon: 03901 88-7030 oder 03907 79-1230 E-Mail: [email protected] weitere Infos: www.altmark-klinikum.de Angebot der Physiotherapie • Manuelle Therapie, auch nach Mulligan Konzept • Manuelle Lymphdrainage • Elektrotherapie • Ultraschall • Kurzwelle • Massagen, Spezialmassagen, Zentrifugalmassagen • Moorpackungen Ambulante Leistungen • Wärmetherapie nach ärztlicher Ver- • Behandlung nach Bobath-Konzept ordnung sind u. a.: • Krankengymnastik • Entwicklungskine• Krankengymnastik siologie nach Hanke-Konzept im Schlingentisch Das Leistungsspektrum unserer Physiotherapiepraxen in den Krankenhäusern Gardelegen und Salzwedel ist breit gefächert. Neben der Therapie von stationären Patienten werden auch zahlreiche ambulante Behandlungen angeboten. • Marnitz-Therapie • Kompressionsbandagierung • Zellenbäder Kursangebote: • Rückenschule • Osteoporosegymnastik • Autogenes Training So erreichen Sie uns: Standort Gardelegen: Telefon: 03907 79-1361 Wir sind für Sie da: Krankenhaus Gardelegen Ernst-von-BergmannStraße 22 39638 Gardelegen Telefon: 03907 79-0 Telefax: 03907 79-1248 Krankenhaus Salzwedel Brunnenstraße 1 29410 Salzwedel Telefon: 03901 88-6 Telefax: 03901 88-7005 Standort Salzwedel: Telefon: 03901 88-7290 Impressum Herausgeber: Altmark-Klinikum gGmbH / Redaktion: Florian Landsmann (Ltg.), Meike Schulze-Wührl, Ivonne Bolle / Kontakt: f.landsmann@altmark-klinikum. de / Druck: REMARK | One4Flyer.de / Verwendung von Inhalten nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. / Sprachliche Gleichstellung: Die Bezeichnung von Berufs- oder anderen Personengruppen gilt jeweils in der weiblichen und männlichen Form, auch wenn sie nicht in jedem Fall angewendet wird.
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