Heraus- forderungen 2016

MAGAZIN
DIE MITGLIEDERZEITSCHRIFT WWW.TRANSFAIR.CH NR. 1 I FEBRUAR 2016
Herausforderungen
2016
ÖFFENTLICHE
VERWALTUNG
Personalbefragung
Verbesserungen nötig
POST/LOGISTIK
Lohngarantie
Lohnüberführung wird
mit Füssen getreten!
ÖFFENTLICHER
VERKEHR
Bildung bei der SBB
transfair setzt sich ein
COMMUNICATION
Contact Center
Das Personal steht für
uns im Vordergrund
EDITORIAL
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie sehen es, wir sind mit einer neuen Kampagne ins Jahr 2016 gestartet: transfair
macht stark! Die Kampagne kommt frisch und modern daher. Unserer bewährten
Botschaft sind wir aber treu geblieben: transfair ist der starke Partner für die Arbeitnehmenden im Service Public, wir sind und bleiben Ihre Verstärkung im Beruf.
Mit dieser Botschaft wollen wir auch in diesem Jahr neue Mitglieder für transfair
gewinnen. Denn jede Mitgliedschaft stärkt unsere Verhandlungsposition gegenüber den Sozialpartnern und verstärkt unsere politische Einflussnahme in Bundesbern.
Diese Einflussnahme ist dringend nötig, denn die Lage im Service Public ist angespannt. Erst kürzlich hat die Swisscom die
Schliessung von sechs Contact Center angekündigt, Hunderte
von Menschen sind davon betroffen. Lesen Sie mehr dazu auf
den Seiten 18/19.
Stefan Müller-Altermatt
Präsident von transfair
Aber nicht nur in der Communication, in allen vier Branchen,
in denen transfair tätig ist, stehen grosse Herausforderungen
an. Darum widmen wir dieses Heft den Herausforderungen
2016 – es gibt viel zu tun, sowohl im sozialpartnerschaftlichen
Bereich als auch auf der politischen Bühne!
Erstmals veröffentlichen wir im magazin auch eine Liste mit
den Lohnresultaten, die transfair in den vergangenen Monaten ausgehandelt hat.
Die Liste soll Vergleiche zwischen den Branchen vereinfachen und eine Gesamtschau ermöglichen.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Impressum
Herausgeber: transfair, Hopfenweg 21, 3000 Bern 14, T 031 370 21 21, [email protected], www.transfair.ch, Mitgliederzeitschrift
­Personalverband transfair; Redaktion: Angela Pertinez, Aline Leitner; Anzeigen: transfair; Preis: ist im Mitgliederbeitrag enthalten; Erscheinung: 6 Mal pro Jahr; Übersetzungen: Ivano Zannol, www.transterm.ch; Cécile Jacq, www.jacq.ch. Druck: Stämpfli AG; Satz: Luc Loosli,
Stämpfli AG; Bilder: xcid/fotolia.com, Peter Christensen/Grafik & Fotografie, Gajus/fotolia.com, Cartoon Robert Métrailler, ra2 studio/fotolia.com, Stockr/fotolia.com, SBB CFF FFS, Travail.Suisse. transfair Beglaubigte Auflage (2015): 9 224 Exemplare (WEMF). Für unverlangt
eingesandte Texte und Fotos wird die Verantwortung abgelehnt.
transfair magazin 1/2016 3
Inhalt
12
05–07
Herausforderungen 2016:
Das nimmt transfair in Angriff
08
Präsidentenkonferenz 2016
ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
09
Personalbefragung Bund:
grosses Verbesserungspotenzial
bei der Vereinbarkeit von Beruf
und Familie
12
Lohnüberführung von der Post mit
Füssen getreten!
23
Bildung bei der SBB:
Es gibt Optimierungsbedarf!
TRANSFAIR
24
Regionale SBB Cargo-Produktion:
Die Belastung nimmt zu
13
Hauptgewinner Wettbewerb 2015:
Willi Helmle im Interview
14–17
Lohnresultate für 2016:
alle Resultate im Überblick
COMMUNICATION
18–19
Schliessung Contact Center:
Eine reine Sparmassnahme!
POST/LOGISTIK
20–21
Branchenversammlung 2015:
digitale Revolution auf dem
Vormarsch
11
GAV-Verhandlungen für die
IMS AG sind gestartet
4 transfair magazin 1/2016
25
Branchenübliche
Arbeitsbedingungen im
Güterverkehr
TRANSFAIR
09
transfair nimmt Abschied von
Conrad Schranz
10
GAV für die Epsilon AG in den
Startlöchern
24
ÖFFENTLICHER VERKEHR
22
Schildbürgerstreich am Gotthard:
deshalb das Nein zum Bau der
zweiten Gotthardröhre
26–27
Agenda
27
Zu guter Letzt:
Durchsetzungsinitiative:
durchsetzt mit Risiken
28
Adressen
Titelbild: xcid/fotolia.com
TRANSFAIR
20
TRANSFAIR
Herausforderungen 2016
transfair macht immer mehr Arbeitnehmende im Service Public stark: 2015
sind wir wieder gewachsen, vor allem unsere junge Basis wurde durch neue
Mitglieder gestärkt. Auch 2016 wollen wir die Arbeitnehmenden vom starken
Partner transfair überzeugen, indem wir die Themen angehen, die unsere
Branchen bewegen.
Text: Aline Leitner und Angela Pertinez
POST/LOGISTIK
Kerngeschäft GAV
Das gewerkschaftliche Kerngeschäft wird uns auch im
Jahr 2016 stark beschäftigen. Denn für alle postalischen
Dienstleister in der Schweiz müssen gemäss Gesetz
Gesamtarbeitsverträge ausgehandelt werden. Neue
­
GAV-Verhandlungen werden 2016 zum Beispiel für SecurePost AG, IMS AG, DMC und weitere Konzerngesellschaften der Post aufgenommen. Längerfristig aber strebt
transfair die Ausarbeitung eines allgemeinverbindlichen
GAV an, der sowohl für die privaten Postdienstleister wie
auch für die Schweizerische Post und ihre Tochterfirmen
Gültigkeit hat. Dabei wollen wir die Messlatte für die
«branchenüblichen Arbeitsbedingungen» im Sinne unserer Mitglieder möglichst hoch ansetzen.
Was uns ebenfalls beschäftigen wird, ist die Umsetzung der neuen GAV Post, die per 1.1.2016 in Kraft getreten sind. Zum Schutz unserer Mitglieder werden wir
nicht zögern, die Vollzugsbehörden einzuschalten,
wenn die Arbeitgebenden dagegen verstossen sollten.
Umsetzung WPV
2015 hat transfair das Pilotprojekt WPV (Weiterentwicklung Poststellen und Verkauf) aufmerksam begleitet. Vor allem das Teilprojekt «Trennung Beratung/Verkauf» und seine möglichen Konsequenzen haben wir
mit unseren Mitgliedern intensiv diskutiert. Im Frühjahr 2016 werden wir eine weitere Veranstaltung zum
Thema durchführen, bis dahin sollten alle relevanten
Auswertungen des Pilotprojektes, also auch die heiklen Punkte Lohnthematik und Verkaufsdruck, auf dem
Tisch liegen. Danach gilt es, die Umsetzung des Projekts eng zu begleiten, damit die Interessen der Mitarbeitenden gewahrt bleiben.
Arbeitszeiterfassung
Die Schweizerische Post will für ihre Fach-, Führungskader und Spezialisten die neue Möglichkeit des Verzichts auf Arbeitszeiterfassung nutzen. transfair wird
dabei mitreden, denn mit dem Verzicht auf Arbeitszeiterfassung gehen Risiken einher. Ausnahmen von der
Regel der Arbeitszeiterfassungspflicht wollen wir kon-
transfair magazin 1/2016 5
kret definieren und Gesundheitsrisiken durch Zusatzmassnamen ausräumen. Eines steht fest: Der Verzicht
auf Arbeitszeiterfassung ist durch die Mitarbeiterin,
den Mitarbeiter immer frei wählbar, diese Freiwilligkeit muss vonseiten Arbeitgeberin in jedem Fall gewährt sein. Darum werden wir die Umsetzung der zukünftigen Regeln nicht aus den Augen verlieren. Im
Herbst 2016 organisieren wir einen Infoanlass zum
Thema, der allen Kaderleuten der Post offensteht.
Wahlen Stiftungsrat PK Post
Im zweiten Halbjahr stehen die Wahlen für den Stiftungsrat der Pensionskasse Post an. transfair ist derzeit
mit Nathalie Kunz, HR-Beraterin bei PostMail, vertreten. Wir werden uns gut auf die Wahlen vorbereiten,
damit wir im Stiftungsrat weiterhin vertreten sind.
COMMUNICATION
Operational Excellence
Unter dem Titel Operational Excellence hat Swisscom
ein Grossprojekt angerissen, das viele Reorganisationen und Restrukturierungen umfasst – unter anderem
die Schliessung von sechs Callcentern. Das Projekt betrifft alle Bereiche und sehr viele Mitarbeitende von
Swisscom. Wir Sozialpartner begleiten den Prozess,
um die Interessen der Mitarbeitenden bestmöglich zu
wahren. Das ist ein grosses Unterfangen, die Ziele dieses Grossprojekts, die eigentliche Vision konnten uns
die Verantwortlichen bis anhin nämlich nicht greifbar
machen. Hinzu kommt, dass wir bei Swisscom bereits
seit Jahren keine Stabilität mehr hatten, das Unternehmen angelt sich von einer Reorganisation zur nächsten.
Natürlich, Technologie und Dynamik der Branche fordern einen steten Wandel. Für transfair aber ist klar,
dass wir dabei den Menschen nicht aus den Augen
verlieren dürfen. Welche Aussichten haben zum Beispiel noch Mitarbeitende, die über 50 Jahre alt sind?
Diese und viele weitere Fragen werden uns 2016 beschäftigen. Wir wollen Antworten, und wir wollen, dass
die Swisscom-Mitarbeitenden durch Aus- und Weiterbildungen fit gemacht werden für die Zukunft.
Externes und temporäres Personal bei Swisscom
Die Swisscom hat unsere Analyse zum externen und
temporären Personal als weitere Diskussionsbasis erhalten. Für die Zukunft fordern wir einen transparenten
und geordneten Umgang mit den temporären Mitarbeitenden sowie eine periodische Überprüfung des
IST-Zustandes. Wir bleiben im laufenden Jahr auf jeden
Fall mit grossem Einsatz am Thema dran.
6 transfair magazin 1/2016
Ausbau Sozialpartnerschaften
Heute ist transfair in der Branche Communication anerkannter Sozialpartner von Swisscom, cablex und
local.ch. Mitglieder haben wir als Branchenkenner
aber bereits in vielen anderen Unternehmen, es ist
also höchste Zeit, dass wir unsere Sozialpartnerschaften ausbauen und Gesamtarbeitsverträge für unsere
Mitglieder verhandeln können. Einiges ist schon aufgegleist, im Gespräch oder angedacht. Fest steht, dass
wir uns 2016 ungebremst ins Spiel bringen werden.
ÖFFENTLICHER VERKEHR
«RailFit 20/30»
Der Spardruck auf die Branche Öffentlicher Verkehr
hat zugenommen. Die SBB hat reagiert und will bis
2020 mindestens 550 Millionen und bis 2030 rund
1,75 Milliarden Franken sparen. Das erklärte Ziel: das
heutige Bahnsystem effizienter und kostengünstiger
zu betreiben. In einem ersten Schritt haben die Überprüfung der strukturellen Gemeinkosten in der Verwaltung, die Optimierung im Bereich Bau, Betrieb und
Unterhalt und daraus folgend die Anpassung von
Strukturen in den Divisionen Priorität. Im Rahmen der
angestrebten Kosteneinsparungen werden mindestens 900 Stellen bis 2020 abgebaut – ein zusätzlicher
Abbau wird als möglich betrachtet. Die Stellenreduktionen werden zwar im Rahmen der GAV-Regelungen
erfolgen, und transfair wird zu allen Vorhaben Stellung
nehmen. Damit sich die Arbeitslast auf den Schultern
der SBB Mitarbeitenden nicht unnötig verdichtet, fordert transfair rechtzeitige Aus- und Weiterbildung auf
Basis einer genauen Personalplanung. So können effektive Stellenverluste minimiert und gute Anschlusslösungen gefunden werden. In einem zweiten Schritt
bis 2030 plant die SBB die Nutzung von Automatisierungen und neuen Technologien. Ausserdem will sie
ihre Angebotskonzepte überprüfen. transfair setzt sich
bereits jetzt dafür ein, dass die Mitarbeitenden auch in
einer zunehmend digitalisierten und automatisierten
Bahnzukunft einen starken Platz einnehmen.
Abschluss der GAV-Verhandlungen mit der BLS
Die GAV-Verhandlungen mit der BLS sind Ende 2015
wieder aufgenommen worden. Bis Juni 2016 sollen sie
abgeschlossen sein, und per 2017 könnte der neue
GAV in Kraft treten. transfair wird sich im Umfeld einer
herausfordernden Sozialpartnerschaft für die Interessen seiner Mitglieder starkmachen. Ziel ist es, den bestehenden GAV zu aktualisieren und weiterzuentwickeln. So können attraktive Arbeitsbedingungen er-
TRANSFAIR
halten und punktuell Verbesserungen geschaffen werden.
verlässlichen und diskussionsbereiten Partnern geführt wird.
Neue Branchenstrukturen
Am Branchenkongress 2015 haben die Anwesenden
ein klares Ja zur neuen Branchenstruktur gegeben.
Diese gilt es nun per 2016 zu festigen und die neu gegründeten Gremien zu besetzen. Durch die Ergänzung
der Netzwerkstruktur wird dem Wunsch nach demokratischer Mitwirkung der Mitglieder besser Rechnung getragen: Näher an seinen Mitgliedern zu sein
und auf die individuellen Bedürfnisse optimaler und
schneller eingehen zu können, lautet der Fokus.
Stabilisierungsprogramme nicht mehr auf dem Buckel
der Mitarbeitenden
Zusätzliche 60 Millionen Franken will man jährlich
beim Personal einsparen. So fallen 500 bis 700 Stellen
dem Rotstift zum Opfer. transfair fordert eine sozialverträgliche Umsetzung des Stabilisierungsprogramms. Entlassungen sind zu vermeiden, und wo
Sparmassnahmen umgesetzt werden, müssen auch
Aufgaben abgebaut werden. Für transfair ist klar, dass
auf weitere Sparmassnahmen, die auf das Personal
zielen, verzichtet werden muss. Die sparwütige Mehrheit des neu aufgestellten Parlaments davon zu überzeugen, wird eine der grössten Herausforderungen
2016.
ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
Bewährte Sozialpartnerschaft weiterführen
Im Oktober 2015 kommunizierte Eveline Widmer-Schlumpf ihren Rücktritt. Gemeinsam mit der verlässlichen Verhandlungspartnerin konnten wir einige
gute Resultate erzielen. Die Erwartungen an Finanzminister Ueli Maurer sind entsprechend hoch. Die Situation ist prekär: Anpassungen der Anstellungsbedingungen sorgen für Besorgnis, und auch die beschlossenen Sparmassnahmen sind eine spürbare
Belastung. Es ist jetzt wichtiger denn je, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Besonders bei
der Evaluation des Lohnsystems und der Anpassung
des Sozialplans wird sich transfair im Sinne seiner Mitglieder starkmachen. Eine gute Basis für gute Resultate ist eine respektvolle Sozialpartnerschaft, welche von
Neue Branchenstrategie und neue Branchenstrukturen
Damit transfair auch in Zukunft seine Kräfte auf die
Kernpunkte der Öffentlichen Verwaltung konzentrieren kann, ist eine Überarbeitung der Branchenstrategie nötig. Die neue Strategie soll alle relevanten Aspekte der Bundesverwaltung aufgreifen und aufzeigen,
welche Ziele transfair erreichen wird. Im Herbst 2016
wird der Branchenvorstand über die Strategie beraten.
Ab 2017 soll sie umgesetzt werden. Im kommenden
Jahr gilt es ausserdem, die Struktur der Branche bedürfnisgerecht weiterzuentwickeln. Durch neu zu
gründende Fachgruppen, welche den Puls ihrer Arbeitskollegen direkt spüren.
transfair magazin 1/2016 7
Präsidentenkonferenz 2016
Am 29. Januar 2016 hat transfair die diesjährige Präsidentenkonferenz durchgeführt. Die Sektionspräsidentinnen und Sektionspräsidenten aus der ganzen
Schweiz kamen in Olten zusammen. Ein Hauptthema war die neue Strategie
für die Sektionsorganisation.
Text: Angela Pertinez
Geschäftsführerin Tanja Brülisauer zeigte an der Konferenz die erfreuliche Zielerreichung 2015 auf und
präsentierte unter anderem den Ablauf des Jahresabschlusses. Anschliessend referierte Pascal Deschamps, Leiter der Region Ost, über die neue Strategie für die Sektionsorganisation. In der Region Ost hatte die Sektion Linth-Limmat die neue Organisation
erstmals per 1. Januar 2016 umgesetzt, die gemachten
Erfahrungen konnten an der Konferenz weitergegeben
werden.
Workshops in Gruppen
Am Nachmittag haben die Sektionsvertretungen mit
den transfair Mitarbeitenden der Regionen die Herausforderungen und die Zusammenarbeit fürs laufende Jahr besprochen. Die Regionen und die Zentrale
nehmen die Resultate der Workshops auf, damit sie in
die kommenden Arbeiten einfliessen.
Andrea Amacher
Alejandro Garcia Barros
Regine Blänkner
Pascal Deschamps
Erich Schlegel
8 transfair magazin 1/2016
Programm für die Pensionierten
Wie bereits im letzten Jahr waren nebst den Sektionspräsidentinnen und Sektionspräsidenten auch die
Pensioniertenvertretungen aus den Sektionen sowie
die Mitglieder der Pensioniertenkommissionen an die
Konferenz eingeladen worden. Parallel zu den Workshops fand das Programm für die Pensionierten statt:
Nach einem Input von Michel Pillonel tauschten sich
die pensionierten Teilnehmenden über aktuelle Versicherungsthemen aus.
An seiner Sitzung vom 27. Januar 2016 hat der Bundesrat Kenntnis genommen
von den Resultaten der Personalbefragung 2015. Neben kritischen Resultaten
im Bereich der beruflichen Perspektiven und der obersten Führung sticht für
transfair vor allem ein Ergebnis negativ hervor: die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie.
Text: Matthias Humbel
Bereits die Personalbefragung 2014 wies auf die Problematik hin, dass die Bundesverwaltung zwar verschiedene Möglichkeiten zu einer besseren Vereinbarkeit
von Beruf und Familie bietet, diese aber von den Mitarbeitenden der Verwaltung nicht im gewünschten
Umfang genutzt werden können. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf. Es darf nicht sein, dass die
Mitarbeitenden die bestehenden Möglichkeiten zur
Vereinbarkeit ihres Berufs und ihrer Familie nicht ausschöpfen können. transfair wiederholt deshalb seine
letztjährigen Forderungen:
•Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie darf nicht nur
auf dem Papier existieren, sie muss auch effektiv gelebt werden – von allen Akteuren! Das Commitment
dazu darf nicht bereits beim Vorgesetzten enden.
•Der Zugang zu den heute bestehenden Angeboten
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss allen
Mitarbeitenden offenstehen. Die Arbeitgeberin ist
in der Pflicht, dies so weit als möglich sicherzustellen.
Fraglich ist, wie sich die im vergangenen Jahr beschlossenen Sparmassnahmen – keine generellen
Lohnmassnahmen, Anpassungen bei den Anstellungsbedingungen sowie zusätzliche Sparmassnahmen im
Rahmen des Stabilisierungsprogrammes 2017–2019 –
auf die Mitarbeitenden auswirken werden. Der Rückgang bei der Beurteilung der beruflichen Perspektiven ist ein erstes Signal, dass diese Sparmassnahmen
nicht spurlos an den Mitarbeitenden vorbeigehen werden.
WIR NEHMEN ABSCHIED VON ­C ONRAD SCHRANZ
Am 10. Januar verstarb
unser langjähriges und
geschätztes
Mitglied
Conrad Schranz völlig
unerwartet in seinem
52. Lebensjahr an einem
Herzversagen. Conrad
war als Vertreter von
transfair seit 2013 ein
wichtiges Mitglied der
Conrad Schranz
Kassenkommission PUBLICA. Bereits davor –
seit 2009 – setzte sich Conrad ausserdem als Mitglied
des Paritätischen Organs des Vorsorgewerkes Bund für
die Interessen der Mitarbeitenden der Bundesverwaltung ein.
Conrad konnte dabei sein grosses Fachwissen und sein
feines Menschengespür zum Wohle der bei der PUBLICA versicherten Arbeitnehmenden einsetzen. Mit sei-
ner einfühlsamen Art, seiner grossen Hilfsbereitschaft
und seinem Engagement war er in weiten Kreisen als
beliebtes und anerkanntes Mitglied bekannt.
Seit 1986 war der verheiratete Vater zweier Kinder in
verschiedenen Funktionen in der Eidgenössischen
Zollverwaltung tätig – zuletzt als Abteilungschef der
Oberzolldirektion. Nebst seinem grossen verbandspolitischen und beruflichen Engagement zeigte sich sein
Einsatz für das Gemeinwohl unter anderem auch in
seiner bis 2014 dauernden Tätigkeit als Gemeinderat
von Rubigen.
Mit Conrad verlieren wir einen Menschen mit grossem
Herzen, feinem Gespür für seine Nächsten, grossem
Engagement und Hilfsbereitschaft sowie einen fundierten Kenner der beruflichen Vorsorge. Du wirst uns
fehlen, Cony!
Matthias Humbel
Branchenleiter Öffentliche Verwaltung
transfair magazin 1/2016 9
ÖFFENTLICHE
VERWALTUNG
Personalbefragung Bund
Gesamtarbeitsvertrag für die
­Epsilon AG
Wir haben erste Schritte zu einem GAV für die Zeitungsfrühzustellung der
Epsilon AG gemacht.
Text: René Fürst
Die Firma Epsilon AG wurde im Jahre 1973 gegründet
und ist seit Ende 2011 im vollständigen Besitz der Post.
Der Hauptsitz befindet sich in Carouge. Das Hauptgeschäft liegt zu drei Vierteln bei der Zustellung unadressierter Sendungen und fast ein weiterer Viertel in
der Zeitungsfrühzustellung. Epsilon ist in der Westschweiz aktiv, vor allem in den Kantonen Genf, Waadt
und Freiburg. Für Aufträge zur Verteilung in die
Deutschschweiz arbeitet Epsilon auch mit DMC, einem weiteren Postunternehmen zusammen. Rund die
Hälfte der über 700 Mitarbeitenden von Epsilon arbeitet als Verträger in der Zeitungsfrühzustellung.
Die Postgesetzgebung sieht die GAV-Verhandlungspflicht aller Unternehmen vor, welche Postdienstleistungen erbringen. Die Epsilon AG hat sich daher
im November 2015 mit dem Personalverband transfair
und der Gewerkschaft syndicom zu einem Austausch
getroffen. Dabei einigten sich die Teilnehmenden dar-
auf, dass im Mai 2016 ein weiteres Treffen erfolgen
soll, um dann die Verhandlungen zu den Anstellungsbedingungen in der Frühzustellung führen zu können.
Ursprünglich haben die Sozialpartner angedacht,
zuerst einen GAV für die Direct-Mail-Company (DMC)
zu verhandeln. Dies, weil danach zusammen mit dem
Presto-GAV eine Verhandlungsgrundlage für die beiden Bereiche von Epsilon (Frühzustellung von Tageszeitungen und Zustellung von Sendungen ohne Adressen) vorliegen würde. Auf Wunsch der Gewerkschaft
syndicom wurde die Verhandlung mit DMC jedoch
verschoben.
transfair wird wie üblich im Vorfeld der Verhandlungen eine Konsultation bei den Mitgliedern durchführen und ein entsprechendes Verhandlungsmandat
abholen, damit werden die Basisdemokratie und die
Mitwirkung der betroffenen Arbeitnehmenden sichergestellt.
Bereits abgeschlossen,
der GAV mit dem Verband
KEP&Mail. transfair
Branchenleiter René Fürst
mit KEP&Mail-Präsident
Peter Sutterlüti
10 transfair magazin 1/2016
transfair hat die Verhandlung des neuen GAV für die Mitarbeitenden der IMS
AG aufgenommen. Besonders bei der totalen Flexibilisierung und Abbaubestrebungen von Leistungen und Stellen wird transfair im Sinne seiner Mitglieder hart, aber fair verhandeln.
Text: René Fürst
Nach der Firmenversammlung IMS sind die Erwartungen an den neuen GAV IMS AG definiert. Angestrebt
werden Lösungen, die in Richtung Niveau des GAV Post
zielen. Auf die Verhandlungsdelegation wartet am
27. Januar, 17. Februar und 3. März 2016 ein hartes Stück
Arbeit. Obwohl transfair mit viel Gegenwind rechnet,
stehen die Interessen der Mitarbeitenden im Mittelpunkt. transfair wird sich unter anderem für folgende
wichtige und zugleich umstrittene Punkte einsetzen:
•Verschiebung zwischen Einsatzorten sollen zur Arbeitszeit gehören
•Beschränkung der Anzahl Überstunden bei Teilzeitmitarbeitenden
•Niveau der Entschädigung des Pikettdienstes beibehalten
•Garantie für die Löhne der bisherigen Mitarbeitenden
•Entwicklung der tieferen Lohnklassen
Weitere wichtige Themen sind:
•Mitarbeitende der Funktionsstufe 9 sollen analog
GAV Post weiterhin dem GAV unterstellt sein.
•Beibehaltung der Regelung bezüglich befristeter
Arbeitsverhältnisse und Beschäftigungsgrad mit
Option
•Beibehaltung der Regelung bezüglich Feiertagen,
bezahlter Abwesenheiten sowie Änderungen und
Beendigungen der Arbeitsverhältnisse
•Definition der Übergangsregelung für Treueprämien
•Verteidigung der Umwandlung des Erfahrungsanstiegs in jährlich individuelle Lohnmassnahmen
•Entwicklung der Löhne, die unter dem neuen Lohnband liegen
•
Beibehaltung des Niveaus der beruflichen Vor­
sorge
•Beibehaltung der Leistungen des Sozialplanes
EINLADUNG BRANCHENKONGRESS
Mittwoch, 13. April 2016, in Luzern
Hauptthemen:
Verkauf/Kauf von Ferien & Pensionskasse Post
Anmeldungen bis spätestens 31. März 2016 an:
[email protected]
Wer am Kongress teilnimmt, erhält von transfair einen Urlaubscheck, die geplante Arbeitszeit wird Ihnen gutgeschrieben. Mehr Details zum Kongress
unter www.transfair.ch/Post-Logistik/Aktuell
transfair magazin 1/2016 11
POST/LOGISTIK
GAV-Verhandlungen für IMS AG
Lohnüberführung wird mit
­Füssen getreten!
Die Post hat mehrmals bekräftigt, dass die Löhne aller bisherigen Beschäftigten unter dem neuen GAV Post bestehen bleiben. Kaum sind die neuen GAV
aber in Kraft, treten bereits bekannte, unsaubere Vorgehensweisen nicht nur
häufiger, sondern auch akzentuierter auf. transfair erwartet ein klares Commitment von Post-CEO Susanne Ruoff.
Text: René Fürst
Am 1.1.2016 sind die neuen GAV für Post CH, PostFinance und PostAuto in Kraft getreten. Es war uns und
der Post bewusst, dass es bei der Umsetzung noch
Schwierigkeiten geben kann. Deshalb haben die Sozialpartner im Voraus einen klaren Eskalationsweg definiert. Was im Moment aber vor sich geht, veranlasst
transfair zum dringenden Handeln und zur sofortigen
Eskalation.
Was wir bei der Betreuung unserer Mitglieder
schon mehrfach festgestellt haben, hat sich seit der
Einführung der neuen GAV nochmals intensiviert:
•Unter dem Deckmantel «Restrukturation/Reorganisation» weist die Post Mitarbeitenden unter Kündigungsandrohung neue Arbeitsorte zu, die FS-Abstufungen zur Folge haben, das heisst Lohnabbau!
•
Die Post «motiviert» Mitarbeitende dazu, ihr Arbeitspensum zu reduzieren, das bedeutet Lohnabbau!
•Wollen die Mitarbeitenden ihr Arbeitspensum erhöhen, wird der Lohn auf Basis der neuen GAV berechnet. Das kann dazu führen, dass trotz höherem
12 transfair magazin 1/2016
Beschäftigungsgrad ein tieferer Lohn als vorher resultiert!
•
Vorgesetzte nehmen die Einführung der neuen
GAV zum Anlass, unliebsame, leistungsschwache
oder kranke Mitarbeitende loszuwerden, das heisst
FS-Abstufungen, Versetzungen, Lohnabbau. Unter
dem Feigenblatt der neuen GAV wird vertuscht,
dass die Fürsorgepflicht, welche die Arbeitgeberin
gegenüber den Mitarbeitenden hat, nicht wahrgenommen wurde.
Die versprochene Garantie der Lohnüberführung
bleibt im Moment vielerorts auf der Strecke. Oft sind
langjährige Mitarbeitende betroffen. Darum vermuten
wir, dass die erwähnten Massnahmen rein ökonomische Hintergründe haben. Wir vom Personalverband
transfair werden dies nicht hinnehmen und setzen uns
mit einer sofortigen Eskalation für unsere Mitglieder
ein. Von Post-CEO Susanne Ruoff erwarten wir ein klares Commitment zur garantierten Lohnüberführung.
Vorgesetzte, die Willkür walten lassen, sollen zurückgepfiffen werden!
Willi Helmle, ein langjähriges Mitglied von transfair, hat beim Wettbewerb
der letzten Kampagne von transfair das grosse Los gezogen. Im Interview
erzählt er uns, was ihn an transfair am meisten überzeugt und was er mit den
2500 Franken Reka-Checks erleben will.
Text: Aline Leitner
Sie haben beim Wettbewerb der letzten Kampagne
den Hauptgewinn von 2500 Franken Reka-Checks
gewonnen. Wissen Sie bereits, wie Sie den Gewinn
einsetzen werden?
Mit dem grössten Teil der Reka-Checks werde ich
mein Streckenabo finanzieren. Mit dem übrigen Betrag werde ich die Schweiz mit meiner Familie unsicher machen. Wir machen gerne Ausflüge zu Schiff,
mit dem Zug oder auf der Skipiste. Darauf freue ich
mich bereits sehr.
WETTBEWERB 2016
Gewinner Willi Helmle (links) mit Fritz Bütikofer, Leiter transfair Region Mitte
Willi Helmle, Sie sind aufgrund einer herausfordernden Situation in Ihrem beruflichen Umfeld transfair
beigetreten. Was überzeugt Sie heute immer noch an
transfair?
transfair erlebe ich als zuverlässigen und engagierten
Partner, welcher mir auch in Konfliktsituationen den
Rücken stärkt. In Fritz Bütikofer habe ich einen kompetenten und zugänglichen Gesprächspartner gefunden,
welcher mir mit einem gesunden Mass an Verhältnismässigkeit gut umsetzbare Tipps gegeben hat. Diese
konnte ich direkt in meiner täglichen Arbeit umsetzen,
und meine Arbeitssituation hat sich – soweit ich dies
beeinflussen konnte – dadurch verbessert. Ich bin mir
sicher, dass transfair auch in Zukunft einen hohen Stellenwert haben wird, wenn es darum geht, sich im rauer werdenden Umfeld für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzusetzen.
Kraftvoller und erholter mit transfair
Wer im Job Tag für Tag ganze Arbeit leistet, hat hin
und wieder eine Verschnaufpause verdient. Mit unserem Wettbewerbsgewinn – wir verlosen 6-mal ein
Wellnesswochenende für 2 Personen – kommen Sie
in den Genuss, in besonders entspannender Umgebung neue Kraft zu tanken. Machen Sie jetzt mit auf
www.transfair.ch/gewinnen.
transfair kümmert sich nicht nur um Ihr körperliches
Wohl. Als transfair Mitglied profitieren Sie von einem starken Partner, welcher sich für Ihre individuellen Anliegen einsetzt, und von zahlreichen Dienstleistungen:
• umfassender Rechtsschutz und juristische
­Beratung
• Hotline bei dringenden Fragen
• kostenlose Aus- und Weiterbildungskurse
• Prämienreduktion bei Krankenkassen und
­Versicherungen
• vergünstigte Reka-Checks
transfair magazin 1/2016 13
WETTBEWERB
Hauptgewinner Willi Helmle
Lohnresultate für 2016
Insgesamt sind die Lohnergebnisse aufgrund vieler Nullrunden für transfair
wenig zufriedenstellend. Die Lage im Service Public ist deutlich angespannt,
vielerorts wird beim Personal gespart, und Angriffe auf den Service Public
sind spürbar. Wir sind zufrieden, dass einige unserer Forderungen – zumindest die nicht monetären – in den sozialpartnerschaftlichen Gesprächen
Gehör fanden. Beunruhigend hingegen ist, dass die Lohndialoge mancherorts sogar gescheitert sind.
Text: Anja Schuler
Bei keinem unserer Sozialpartner konnte eine generelle Lohnerhöhung erzielt werden. Die Abkehr von
generellen Lohnmassnahmen hin zu individuellen
Lohnmassnahmen bestätigt sich als Trend also weiter.
Positiv hervorzuheben ist die Festlegung von Mindestlöhnen und Zulagen bei privaten Postdienstleistern im
GAV KEP&Mail. Oder auch die neuen GAV-Bestimmungen beim Transportunternehmen Chemins de fer
du Jura, wo es zur Aufwertung einer Lohnklasse gekommen ist.
Communication: Resultate noch ausstehend
Resultate der Lohngespräche cablex und Swisscom
liegen noch nicht vor. Sie werden voraussichtlich im
April 2016 umgesetzt. Dafür konnte der GAV um ein
Jahr – bis Ende 2017 – verlängert werden.
Auf eine generelle Forderung bei local.ch hat transfair im Verlauf der Verhandlungen verzichtet. In Anbetracht der guten finanziellen Lage des Unternehmens
sollten die individuellen Massnahmen aber substanziell ausfallen. Trotz der Uneinigkeit zwischen den Sozialpartnern hat local.ch sich für 0,5 Prozent individuell ausgesprochen. Nun wird ein Schiedsgericht über
den Fall entscheiden.
Post/Logistik: Einmalige Auszahlungen sind nicht
nachhaltig
Bei der Post werden die bestehenden Löhne ohne
Lohnabbau in den neuen GAV (gültig seit 1.1.2016)
überführt und somit erhalten. Die Lohnmassnahmen
2016 sind in den letzten GAV-Verhandlungsrunden
ausgehandelt worden. Sie gestalten sich folgendermassen: Post und PostFinance gewähren individuelle
Lohnerhöhungen von 0,6 Prozent und eine Einmalzahlung von 400 Franken. PostAuto AG gewährt individu-
14 transfair magazin 1/2016
elle Lohnerhöhungen von 0,4 Prozent ohne Einmalzahlung. Neu werden allerdings nicht nur die generellen,
sondern auch die individuellen Lohnmassnahmen in
den Lohn eingebaut.
Das Resultat der Lohnverhandlungen mit SecurePost AG ist mager: eine Einmalzahlung in Höhe von
500 Franken. Dies bedeutet auf den Durchschnittslohn
gerechnet gerade mal 0,73 Prozent. Ausserdem ist die
einmalige Auszahlung keineswegs nachhaltig und somit für transfair nicht zufriedenstellend.
Bei PostLogistics AG und Presto Presse-Vertriebs
AG wiederum konnten gar keine Lohnmassnahmen
getroffen werden. Es steht fest: Angestellte in der Postund Logistikbranche bekommen den strukturellen
Wandel und den Margendruck besonders zu spüren.
Deshalb ist es für transfair nun endlich an der Zeit,
branchenweite Mindestarbeitsbedingungen festzulegen. Ein besonderes Augenmerk richten wir zudem
auf das Leistungsziel bei der Pensionskasse Post. Hier
liegt ein grösserer Hebel als bei den dürftigen Lohnverhandlungen. Die steigende Altersarmut hängt nicht
nur vom Lohn, sondern auch von der Altersvorsorge
ab.
Öffentlicher Verkehr: Durch Nullrunden wächst die
Unzufriedenheit des Personals
Im Öffentlichen Verkehr fällt die Würdigung der sozialpartnerschaftlichen Gespräche deutlich negativ aus.
Dies steht in klarem Zusammenhang mit dem Spardruck der öffentlichen Hand und dem Nachholbedarf
für den Unterhalt der Infrastruktur. Dieser Spardruck
wird nicht abnehmen, und die Auswirkungen des Stabilisierungsprogramms 2017–2019 des Bundes sind
noch nicht genau abzuschätzen. Für das Personal harzt
es immer mehr, denn es strengt sich für die Steigerung der Produktivität an, beteiligt sich an den internen Sparprogrammen, am Erfolg kann es aber wiederum nicht teilhaben. Verständlich, dass seine Unzufriedenheit wächst. Zumindest konnten aber in den
meisten Fällen genügend hohe Abschlüsse zur Umsetzung der Lohnsysteme garantiert werden.
Für SBB und SBB Cargo wurden Lohnmassnahmen
im Rahmen des Stabilisierungspakets der Pensionskasse bereits mehrjährig definiert. Dies sind 0,8 Pro-
«Der Trend weg von
­generellen Lohnmassnahmen hin zu individuellen nimmt stetig
zu.»
zent individuell im Jahr 2016. Für den einmaligen Leistungsanteil aus der Personalbeurteilung 2015 wird
zudem der erforderliche Betrag bereitgestellt.
Die BLS gewährt 0,9 Prozent für den automatischen
Lohnanstieg, aber keine zusätzlichen Massnahmen.
Weitere individuelle Lohnmassnahmen haben wir mit
login (0,5%) und der Matterhorn-Gotthard-Bahn sowie
Gornergratbahn (1,2%) ausgehandelt. Bei der SZU
werden nur 0,1 Prozent für den individuellen Aufstieg
für Mitarbeitende unter 25 Jahren gewährt. Immerhin
wird der Vaterschaftsurlaub von zwei auf zehn Tage erhöht.
Die Lohnverhandlungen mit der Südostbahn sind
gescheitert. transfair ist bestürzt über die Haltung der
Arbeitgeberin in den sozialpartnerschaftlichen Gesprächen. Bei allem Verständnis für das finanzielle Korsett der SOB ist es unverständlich, dass nur für das
Lok- und Zugpersonal der Lohnanstieg gewährt wird
und das übrige Personal eine Nullrunde in Kauf nehmen muss.
Angriffe auf den Service Public abwehren
Die diesjährigen Lohnresultate zeigen, dass die Lage
im Service Public angespannt ist. Entschieden wird
transfair die Angriffe auf den Service Public auch in
der neuen politischen Ausgangslage nach den eidgenössischen Wahlen abwehren. Wir werden die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden im Service Public
weiterhin verteidigen.
transfair magazin 1/2016 15
LOHNRESULTATE
Öffentliche Verwaltung: 500 bis 700 Stellen auf der
Kippe wegen happigem Sparprogramm
Bereits im Frühjahr 2015 kommunizierte der Bundesrat, dass aufgrund der Finanzlage des Bundes auf generelle Lohnmassnahmen für das Bundespersonal verzichtet wird. Damit spart der Bundesrat schon über
50 Millionen Franken. Darüber hinaus werden in der
Bundesverwaltung mittels flächendeckenden und
mehrjährigen Sparmassnahmen rund 90 Millionen
beim Personalkredit eingespart. Mit dem Stabilisierungsprogramm 2017–2019 stellt der Bundesrat nun
noch weitere Einsparungen in Höhe von 69 Millionen
Franken in Aussicht. In den kommenden Jahren stehen
dadurch insgesamt 500 bis 700 Stellen auf dem
Spiel.
Für transfair ist unverständlich, dass die Räte zusätzlich zu den Sparmassnahmen den Stellenbestand
des Bundes auf 35 000 Vollzeitstellen einfrieren wollen.
Es ergibt keinen Sinn, die Verwaltung anstatt über die
Aufgaben, die sie zu erledigen hat, über eine Personalobergrenze steuern zu wollen. Aufgaben wohlgemerkt, die ihr vom Parlament zugewiesen werden.
Eine Obergrenze beim Personalbestand ist unsinnig,
denn sie schränkt die Flexibilität der Verwaltung ein
und belastet das bestehende Personal.
Angesichts der angespannten Lage in der Öffentlichen Verwaltung ist transfair hingegen mit den erzielten Ergebnissen bei Swissmedic, PUBLICA und im
ETH-Bereich zufrieden. Wir haben individuelle Lohnmassnahmen in Höhe von 0,8 Prozent bei der Swissmedic ausgehandelt. Die Löhne für die Mitarbeitenden der PUBLICA werden sich im Schnitt um 1,2 Prozent erhöhen. Für den ETH-Bereich liegen die individuellen Lohnmassnahmen in Höhe von 1,2 Prozent. Es
wird für transfair nun vor allem darum gehen, dem politischen Druck auf die Staatsfinanzen und damit auf
die finanziellen Mittel, die dem ETH-Bereich zur Verfügung stehen, entgegenzutreten. Zudem wird sich
transfair aktiv bei der momentan laufenden Evaluation
des neuen Lohnsystems einbringen.
Branche
Unternehmen
Lohnresultate für 2016
Communication
cablex AG
Lohngespräche nicht abgeschlossen
local.ch
Lohnverhandlungen gescheitert
0,5% individuell
Swisscom AG
Lohngespräche nicht abgeschlossen
BLS AG
Lohngespräche gescheitert; 0,9% individuell für den
Lohnanstieg
Chemins de fer
du Jura
Lohnsystematik gewährleistet:
neue GAV-Bestimmungen:
– Erhöhung Mahlzeitpauschale (200 CHF)
– b ezahlte Absenz für Betreuung erkrankter Angehöriger (bis
zu 10 Tage)
– Aufwertung Lohnklasse 9 und neue Lohnklasse
Berufsbildner
login
0,5% individuell
MGB und GGB
1,2% individuell
RhB
Lohngespräche nicht abgeschlossen
SBB/SBB Cargo
0,8% individuell
SBB Cargo
International
Lohngespräche nicht abgeschlossen
Securitrans Public
Transport Security AG
0,5% individuell
1 900 000 CHF Leistungsboni
15 CHF Entschädigung für auswärtige Verpflegung für MA
Objektschutz
Walliser
Bergbahnen
keine Lohnmassnahmen (NAV)
SGV
0,9% individuell
netto 1800 CHF Prämie, PK versichert (SGV zahlt
Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil)
netto 1100 CHF Prämie für Saisonpersonal
SOB
Lohnverhandlungen gescheitert
SOB verfügt automatischen Lohnanstieg bei Lok- und
Zugpersonal, das übrige Personal erfährt eine Nullrunde.
0,71% Arbeitnehmeranteil an Splittingbeiträge
Pensionskasse
SZU
0,1% individuell für Mitarbeitende unter 25 Jahren im
Aufstieg
Vaterschaftsurlaub von 2 auf 10 Tage erhöht
Thurbo AG
0,6% individuell
TILO SA
660 Einmalzahlung
Öffentlicher ­Verkehr
16 transfair magazin 1/2016
Unternehmen
Lohnresultate für 2016
Öffentlicher ­Verkehr
TMR
Lohnsystematik gewährleistet
Erhöhung Mahlzeitentschädigung auf 13 CHF
Einmalzahlung 300 CHF
TPF
Lohnsystematik gewährleistet
Prämie 500 CHF REKA
zusätzliche Lohnklasse für Berufsbildner
GAV-Verlängerung bis 2020
NBU-Prämie zulasten AN (1,7%)
TPG
automatischer Teuerungsausgleich (indice genevois)
Lohnsystematik gewährleistet
90–110 CHF/monatlich Krankenkassenbeitrag
TPL
keine Lohnmassnahmen
zb
0,9% individuell
Öffentliche Verwaltung Bundesverwaltung
Post/Logistik
keine Lohnmassnahmen
Sparprogramme
ETH-Bereich
keine Reallohnerhöhung
1,2% individuell
PUBLICA
1,2% individuell
Swissmedic
0,8% individuell (0,4% Erfahrungsanteil; 0,4%
Leistungsanteil)
DPD Schweiz AG
0,7% individuell
Gratifikation Ende Jahr für Chauffeure (je nach
Geschäftsgang)
IMS
MA InfraPost (ohne Reinigungspersonal):
0,8% individuell plus 400 CHF Einmalzahlung
Reinigungspersonal: 600 CHF Einmalzahlung
PostAuto Schweiz AG
0,4% individuell
Post CH AG
0,6% individuell
400 CHF Einmalzahlung
PostFinance AG
0,6% individuell
400 CHF Einmalzahlung
PostLogistics AG
keine Lohnmassnahmen
Reduktion wöchentliche Normalarbeitszeit auf
44,5 Stunden
Presto
Presse-Vertriebs AG
keine Lohnmassnahmen
SecurePost AG
500 CHF Einmalzahlung
Swiss Post
Solutions AG
Lohngespräche nicht abgeschlossen
transfair magazin 1/2016 17
LOHNRESULTATE
Branche
Schliessung der Contact Center:
eine reine Sparmassnahme
Der Personalverband transfair bedauert die Schliessung von 6 der 14 Swisscom Contact Center in der Schweiz. Dabei geht es Swisscom nicht darum,
einer technologischen Entwicklung vorzugreifen, und erst recht nicht darum,
den Kundendienst zu verbessern. Das einzige Ziel dieser Schliessungen ist
eine Kosteneinsparung.
Text: Robert Métrailler
Die angekündigte Schliessung von sechs Contact
Center betrifft ca. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ab April und bis Ende 2016 werden die Standorte
Genf, Bern, Basel, Luzern, Zürich und Rapperswil geschlossen. Auch wenn ein Grossteil der betroffenen
Personen an anderen Standorten eine Stelle finden
kann, müssen über hundert Mitarbeitende den Sozialplan in Anspruch nehmen. Ausserdem ist zu befürch-
«transfair fordert von
den Verantwortlichen
konkrete Zukunftsperspektiven für die betroffenen Mitarbeitenden.»
ten, dass ein Teil der Angestellten aus verständlichen
familiären und privaten Gründen nicht in der Lage
sind, eine Arbeitsstelle an einem anderen Standort anzunehmen. Im vorliegenden Fall sieht transfair auch
keine konsequente Entwicklungsstrategie vonseiten
der Swisscom. Die Verringerung der Anzahl Contact
Center und die Erhöhung des Outsourcing-Anteils
scheint die These zu belegen, wonach Swisscom sich
langfristig von den Aufgaben im Bereich Kundenberatung trennen will. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies
aus Sicht von transfair ein extrem negatives Signal. Wir
können keinen klammheimlichen und scheibchenweisen Abbau zulassen.
18 transfair magazin 1/2016
Das Personal steht im Vordergrund
Praktisch alle Bereiche des Unternehmens sind von
diesen tief greifenden Umstrukturierungen betroffen.
transfair begleitet den Prozess besonders aktiv und
vertritt die Interessen der betroffenen Mitarbeitenden.
Unser vorrangiges Ziel ist es, die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Swisscom zu erhalten. Konkret läuft dies über Weiterbildung
und berufliche Umschulung. In diesem schwierigen
Umfeld fordert transfair von den Verantwortlichen,
dass sie den Mitarbeitenden gegenüber Respekt, Geduld und Verständnis aufbringen, um ihnen Zukunftsperspektiven zu bieten und eine massive Zunahme von
Krankheitsfällen und Burn-outs zu vermeiden.
Die Politiker müssen zu ihren Entscheidungen stehen
transfair kann jedoch verstehen, dass Swisscom eine
offensive Strategie entwickelt, die auf Kundenorientierung, Innovation und operativer Exzellenz beruht, um
die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens langfristig
zu sichern. Swisscom ist zweifelsohne der progressiven und unvermeidlichen Digitalisierung der Wirt-
COMMUNICATION
schaft und der immer stärker werdenden Präsenz der
Global Player auf dem Markt ausgesetzt. Daher ist
eine starke Stellung des Hauptakteurs in diesem stets
«Ziel ist es, die Arbeitsmarktfähigkeit der
­Mitarbeitenden zu erhalten.»
dynamisch werdenden Sektor von grosser Wichtigkeit für den Erhalt von hochwertigen Arbeitsplätzen in
der Schweiz. Es sei darauf hingewiesen, dass Swisscom in den vergangenen vier Jahren über 5 Milliarden
Franken in der Schweiz investiert hat. Seit mehreren
Jahren üben eine aggressivere internationale Konkurrenz und gewisse politische Führungskräfte, denen
die Überlegenheit von Swisscom auf dem Schweizer
Telekommunikationsmarkt ein Dorn im Auge ist, immer stärkeren Druck auf Swisscom aus. Diese Politiker
täten gut daran, die Initiativen von Swisscom nicht aus
ideologischen Gründen oder aus persönlichem Interesse zu bremsen. Die Bevölkerung, die Verbraucherorganisationen, die Politiker und die verschiedenen
Lobbys sollten sich zwei einfache Fragen stellen:
Wollen wir mit Schweizer Preisen Arbeitsplätze in
der Schweiz erhalten oder mittels Verlagerung zahlreicher Arbeitsplätze nach Europa von europäischen
Preisen profitieren? Wollen wir einen Schweizer Leader, der einen hochwertigen Service Public gewährleistet, oder ein durch amerikanische Firmen kontrolliertes Monopol?
transfair magazin 1/2016 19
Digitale Revolution auf dem
­Vormarsch
Die Branchenversammlung vom 26. November 2015 warf vor allem einen
Blick in die herausfordernde Zukunft der Branche Communication. Branchenleiter Robert Métrailler betonte bei seiner Begrüssung, dass die Herausforderungen auf politischer, wirtschaftlicher und unternehmerischer Ebene
zunehmen werden.
Text: Aline Leitner
Arbeitsumfelder im Umbruch
Stefan Müller-Altermatt, Präsident von transfair und
Nationalrat, betonte in seiner Rede, dass man sich im
dynamischen Umfeld der Branche Communication stetig an die von neuer Technologie geprägten Bedürfnisse der Menschen anpassen muss. Die elektronische
Revolution macht also vor dem Arbeitsumfeld der Mitarbeitenden nicht halt. Arbeitnehmende und Arbeitgebende müssen sich dieser Aufgabe gemeinsam annehmen. Denn wer in der dynamischen Kommunika­
20 transfair magazin 1/2016
tionsbranche erfolgreich sein will, muss sich weiterbilden. transfair unterstützt seine Mitglieder und
setzt sich für konstruktive und faire Lösungen ein.
Anstellungsmodelle im Umbruch
Dass sich die Branche Communication in ständigem
Wandel befindet, merken unsere Mitglieder auch anhand der erhöhten Zahl an externen und temporären
Mitarbeitenden. Deshalb hat sich eine Arbeitsgruppe
mit der Thematik «Temporäre und Externe Mitarbei-
Swisscom im Umbruch
Brigitta Rudolf, Personalvertretung Swisscom, informierte die Anwesenden über die vielen internen Projekte. Dabei ist besonders die Umstrukturierung im
Zusammenhang mit der neuen Konzernstruktur per
1. Januar 2016 allgegenwärtig.
Die mobiler und digitaler werdende Welt bringt
auch einige personalpolitische Revolutionen mit sich.
Herkömmliche Karrierezyklen – man erlernt einen Beruf und geht auf diesem auch in Pension – sind überholt. Weiterbildung und berufliche Neuorientierung
sind heute das A und O, wenn es darum geht, die Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten. Dies sei auch das Ziel
von Swisscom, betont Hans Werner, Leiter Human Ressources Swisscom. Durch die strategische Personalplanung könne man zwar herausfordernde Situationen
rechtzeitig identifizieren und entsprechend planen, jedoch muss dabei die Selbstverantwortung der Mitarbeitenden gefördert werden. Denn wer sich nicht mit
seiner Zukunft befasse – der werde keine haben.
Es ist wichtig, dass Swisscom ihre Mitarbeitenden
und transfair mit einbezieht und ihre soziale Verantwortung bewusster wahrnimmt. Denn wenn im Rahmen der Digitalisierung alle gesetzten Ziele erreicht
werden sollen, muss der Mensch auch weiterhin im
Mittelpunkt stehen.
Mitgliederbeiträge im Umbruch
Zum Abschluss des intensiven Tages beriet sich die
Branchenversammlung über die zukünftigen Mitgliederbeiträge. Da der Solidaritätsbeitrag erhöht wird,
müssen auch die Mitgliederbeiträge angepasst werden. Der Branchenvorstand erarbeitet ein Modell, das
die Erhebung des Mitgliederbeitrags nach Lohnklassen vorsieht. Die neuen Beiträge sollen, wenn möglich,
ab 2017 gelten.
KOMMENTAR
Hindernis für die Sozialpartnerschaft?
Für die Regionalsekretariate von transfair ist es nicht
immer einfach, eine gute Beziehung zu den Vertretern der Sozialpartner aufzubauen. Die Kontakte
beschränken sich oft auf den Austausch bei der Behandlung von einzelnen Anliegen unserer Mitglieder, z.B. im Fall von Streitigkeiten und Kündigungen.
Unsere Kollegen aus den Regionen sind oft mit aggressiven Managern konfrontiert, die Mitarbeitende
ohne Rücksicht auf Alter oder Dienstjahre entlassen.
Doch es bestand phasenweise Hoffnung: Christian
Aveni, Head of Sales Romandie, hat die Initiative ergriffen und die sozialpartnerschaftlichen Beziehungen zwischen transfair und Swisscom in der Westschweiz verbessert. An Sitzungen und Workshops
hat er das gegenseitige Verständnis für die Arbeit
des andern erhöht. So konnten zahlreiche Probleme
besprochen und gelöst werden.
Die für uns unverständliche Entlassung von Christian Aveni hat der Vertrauensbeziehung ein jähes
Ende gesetzt. transfair fragt sich: «Haben die sozialpartnerschaftlichen Umgangsformen der neuen
Verantwortlichen von Head of Sales & Retail Channels missfallen? Und wird der regelmässige und respektvolle Dialog nun weitergeführt?» transfair
wünscht sich, dass die vertrauensvolle Beziehung
auf derselben Basis weitergeführt wird. Andernfalls
bleibt immer noch der Weg der Auseinandersetzung – doch zu wessen Vorteil?
Robert Métrailler, Branchenleiter Communication
transfair magazin 1/2016 21
COMMUNICATION
tende bei der Swisscom» beschäftigt und die Vor- und
Nachteile in einer Analyse aufgezeigt. Ein erheblicher
Anteil der Mitarbeitenden von Swisscom ist extern angestellt – das Unbehagen der Mitarbeitenden ist nicht
unbegründet. transfair fordert deshalb einen transparenten und geordneten Umgang mit den temporären
Mitarbeitenden sowie eine periodische Überprüfung
des IST-Zustandes. Die Veränderung der Anstellungsmodelle hin zu mehr externen Anstellungen zeigt auch
Auswirkungen auf die Sozialpartnerschaft. transfair
wird das Thema weiterverfolgen und hat das Analysedokument Hans Werner, Leiter Human Ressources
Swisscom, als weitere Diskussionsbasis übergeben.
Schildbürgerstreich am
­Gotthard!
Folgendes Szenario: Die Gemeinde Seldwyla bezieht ihre Wärme durch den
Anschluss an eine alte sanierungsbedürftige Ölheizung und hat alternativ
einen Anschluss an eine Fernheizung. Aus Sicherheitsgründen beschliesst
die Gemeinde, ein zusätzliches Modell einzubauen und die alte Ölheizung in
einem weiteren Schritt zu sanieren. Wenn beide Heizungen wieder funktionstüchtig sind, werden sie – so verspricht man es den Einwohnern – nur mit je
halber Kapazität benutzt. Ein typischer Fall von Schildbürgerstreich.
Text: Werner Rüegg
Gibts nicht gibts heutzutage nicht mehr, meinen Sie?
Gibts doch, meint der Branchenvorstand Öffentlicher
Verkehr von transfair. Das beste Beispiel: die aktuelle
Situation am Gotthard. Das neue Strassenprojekt birgt
viele Gefahren. Der Branchenvorstand empfiehlt deshalb aus folgenden Gründen die Neinparole zum Bau
der zweiten Gotthard-Strassenröhre:
•Die Delux-Sanierung des Strassentunnels ist überdimensional. Eine zweckmässige Sanierung ohne
Vollsperre und zu kleinem Preis würde ebenfalls
zum Ziel führen. Die Investitionskosten sind unverhältnismässig, und es scheint, als dass die Rechnung ohne die wiederkehrenden Betriebskosten
gemacht wurde. Diese Fehlinvestition gilt es unbedingt zu vermeiden, weil sonst nämlich auf dem Bu-
22 transfair magazin 1/2016
ckel anderer Strassenprojekte gespart werden
müsste.
Der Schienengüterverkehr mit der bevorstehen•
den Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist in seiner Blütezeit. Es scheint jedoch, als ob mit dem Bau
der zweiten Gotthardröhre die Ziele, die CO2-Emissionen zu senken und die Entlastung der Strasse
zugunsten der Schiene voranzutreiben, aus dem
Blickfeld geraten würden. Der Branchenvorstand
fürchtet, dass früher oder später auch der zweite
Strassentunnel voll ausgelastet werden würde. Da
fragt sich der Branchenvorstand zu Recht – wo
bleibt da die konsequente Verlagerung von der
Strasse auf die Schiene?
Seit Frühjahr 2014 entsteht bei der SBB ein neuer Organisationsbereich zum
Schlüsselthema «Bildung». Um die anstehenden Herausforderungen meistern
zu können, ist es ein sehr wichtiger Schritt, die internen Bildungsleistungen
zentral aus einer Hand durchzuführen. Aus Sicht unserer Mitglieder gibt es
aber Optimierungsbedarf hinsichtlich der materiellen und formellen Anstellungsbedingungen. transfair setzt sich für weitere Perspektiven ein und
fordert den Leiter Bildung zu einer klaren Stellungnahme auf.
Text: Bruno Zeller
Mitarbeitende im neuen Organisationsbereich «Bildung» der SBB sind grundsätzlich materiell nicht bessergestellt als die Kollegen in der Linie, die gelegentlich für die gleichen Funktionen Ausbildertätigkeiten
übernehmen. Am Beispiel der Zugverkehrsleitenden
(ZVL) wird dies besonders deutlich: Ob bei der Bildung oder in der Linie angestellt – das Anforderungsniveau und die Einreihung bleiben gleich. Wer als ZVL
gelegentlich als Milizausbilder tätig ist, hat den Vorteil,
von Ausbildungszulagen pro Stunde zu profitieren. Die
ARC WEITERBILDUNG
«Arbeitszeitgesetz und Dienstpläne öffentlicher
Verkehr»
am 26./27. Mai 2016 und 29./30. September 2016
in Olten
Sind Sie auch oft mit Fragen aus dem Arbeitszeitgesetz (AZG) konfrontiert? Im ARC-Weiterbildungskurs lernen Sie die Grundlagen des AZG und der
Verordnung kennen. So können Sie in Zukunft Fragen kompetent beantworten, weil sie genau wissen,
wo die Rechte der Arbeitnehmenden gesetzlich verankert sind. Sie erkennen fehlerhafte Dienstpläne
und können sie wenn nötig korrigieren.
Mitarbeitenden in der Bildung erhalten diese Zulagen
nicht, und dies obwohl sie über ausgeprägtere Methoden- und Prozesskompetenzen verfügen. transfair und
die betroffenen Mitglieder fragen zu Recht: Ist das
fair?
Nein, finden transfair und die Betroffenen. Deshalb
haben wir in unserem Schreiben an den Leiter Bildung
klare Anträge gestellt:
Die Zusatzkompetenzen der Mitarbeitenden in der
Bildung müssen honoriert werden – mindestens in
Form einer Zulage. Ausserdem beantragen wir, dass
unsere Mitglieder bei der SBB Bildung in Zukunft nur
noch einen Arbeitsvertrag haben. Die jetzige Situation
mit einem Arbeitsvertrag für den Beschäftigungsgrad
bei der Bildung und einem für den in der Linie führt zu
Missverständnissen und Unmut. Weiter fordert transfair
weiter gehende Massnahmen bei der Lohnrückführung der Mitarbeitenden ein, die von login zur neuen
Organisation gestossen sind.
Mit diesen Forderungen will transfair erreichen,
dass dem Wert der Arbeit in der Bildung genügend
Rechnung getragen wird.
Mehr Informationen finden Sie auf der Website
­unseres Weiterbildungspartners:
www.formation-arc.ch.
transfair magazin 1/2016 23
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Was ist der SBB die Bildung
wert?
Belastung in den regionalen SBB
Cargo-Produktionen
Die Anforderungen an die Spezialisten in den regionalen Cargo-Produktionen (RCP) werden immer vielfältiger. Was früher mehrere Aufgabenträger
erledigten, fällt nun vermehrt auf die Spezialisten mit Fahrkompetenz. transfair hat von seinen Mitgliedern beunruhigende Rückmeldungen zur zunehmend belastenden Situation erhalten. In einem Schreiben an den Leiter
Produktion der SBB Cargo AG fordert transfair klare Antworten.
Text: Bruno Zeller
Das Anforderungsprofil eines Spezialisten RCP mit
Fahrkompetenz ist vielseitiger geworden. Der Kompetenzbereich wurde vergrössert, die Anforderungen an
die fachspezifischen und gesetzlichen Kenntnisse haben sich erhöht. Die Aufgabenkonzentration und Verdichtung des Berufsbildes setzt die Mitarbeitenden
stark unter Druck. Die Situation wird dadurch erschwert, dass belastende Rahmenbedingungen hinzukommen. transfair verlangt, dass die SBB Cargo AG zu
den folgenden Themen klar aufzeigt, ob die gesetzlichen Vorgaben (AZG, GAV, Sicherheit) und der Gesundheitsschutz so noch eingehalten werden können:
•Komplexe Rangierabläufe müssen oft in Alleinarbeit durchgeführt werden. Können so die Sicherheitsbestimmungen noch eingehalten werden?
24 transfair magazin 1/2016
•Viele aufeinanderfolgende Nachtdiensttouren beginnen vor 01.00 Uhr. Werden die Bestimmungen
des Arbeitsgesetzes, des Gesundheitsschutzes und
der Sozialverträglichkeit noch eingehalten?
•Stehen bei Pausen und flexiblen Arbeitszeitunterbrechungen alle notwendigen sanitären Einrichtungen und Verpflegungsmöglichkeiten zur Verfügung?
•Werden bei früherem Dienstantritt aufgrund von
Schneefall die Ruheschichten und Pausen eingehalten und die zusätzlich zum geplanten Dienst anfallende Zeit als Überzeit gutgeschrieben?
•Ist die Bewertung und Einreihung des Spezialisten
RCP mit Fahrkompetenz unter all diesen Bedingungen mit vielseitigen Kompetenzen und Anforderungen im heutigen Anforderungsniveau korrekt?
transfair setzt sich für die
Anliegen seiner Mitglieder ein.
Um deren Arbeitsbelastung zu
reduzieren und Sicherheitsbedenken auszuräumen, fordert
transfair vermehrt die Arbeit in
Zweierteams. Sobald erste Antworten eintreffen, informieren
wir Sie auf unserer Website im
grünen Bereich des Öffentlichen Verkehrs.
Der lang erwartete Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts ist eingetroffen: Bahnunternehmen mit Sitz in der Schweiz müssen sich in Zukunft an den
Löhnen der in der Schweiz bestehenden Güterverkehrsunternehmen orientieren. Trotz dieser eindeutigen Bekenntnis gegen die tiefen Löhne der italienischen Lokführer der Crossrail in Brig verfolgt transfair die Situation im
alpenquerenden Güterverkehr weiter aufmerksam. Denn mit der Leistungsverlagerung in Brig von SBB Cargo zu SBB Cargo International gibt es weiteren Klärungsbedarf. transfair macht sich auch dort für die Anliegen seiner
Mitglieder stark und fordert klare Antworten von den Verantwortlichen.
Text: Bruno Zeller
Positiver Gerichtsentscheid im Fall «Crossrail»
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Güterbahnunternehmen mit Sitz in der Schweiz müssen
sich an den Löhnen der in der Schweiz bestehenden
Güterverkehrsunternehmen orientieren. Ausländische
Arbeitsbedingungen dürfen nicht miteinbezogen werden. Ein allfälliger Branchen-GAV für den Güterverkehr würde zur weiteren Absicherung der Schweizer
Arbeitsbedingungen sicherlich beitragen. Nun ist das
BAV gefordert, branchenübliche Arbeitsbedingungen
im Gütertransitverkehr für die Bahnunternehmen mit
Sitz in der Schweiz verbindlich festzulegen. Ob und
wann das BAV dies tut, ist abhängig davon, ob Crossrail oder das Bundesamt den Entscheid ans Bundesgericht weiterziehen, was noch offen ist.
Der Beschluss löst jedoch nicht die Bedenken im
Zusammenhang mit den Güterbahnen mit Sitz im umliegenden EU-Ausland. Denn diese Unternehmen werden sich nicht an die neu geltenden Regeln halten
müssen und können den alpenquerenden Güterverkehr basierend auf ausländischen Arbeitsbedingungen weiter durchführen. Basis ist das Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der EU. Im
Hinblick auf die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels
ist die Entwicklung genau zu verfolgen.
Neue Sorgen
Sorgen bereitet uns die Leistungsverlagerung in Brig
von SBB Cargo zu SBB Cargo International. Mit dem
Fahrplanwechsel 1/2016 optimierte SBB Cargo AG ihre
Leistungen, indem sie wöchentlich 15 Züge zwischen
Domo II und Brig an SBB Cargo International abgegeben hat. Diese Züge werden nun durch die italienischen Kollegen nach Brig gefahren, während die Lokführer vom Cargo-Depot Brig keine Züge mehr nach
Domo II fahren. Die Gründe für die Auslagerung sind
die Einsparung von Dienstfahrten. Weil die Züge nicht
alle durch SBB Cargo International gefahren werden
können, müssen sogar Bahndienstleister einspringen!
Verspätungen sind weitere Konsequenzen dieses Vorgehens. transfair will verhindern, dass SBB Cargo International in dieser Situation sicherheitsrelevante
oder gesetzesrelevante Aspekte vernachlässigt.
Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat transfair die
Unternehmungsleiter von SBB Cargo und SBB Cargo
International zu einer klaren Stellungnahme aufgefordert. Sie sollen transparent aufzeigen, ob aus ihrer
Sicht die zwischen den Sozialpartnern getroffene Vereinbarung zum grenzüberschreitenden Lokführereinsatz noch eingehalten wird. Ausserdem muss geklärt
werden, wie weit die SBB Cargo International ihre ausländischen Lokführer in die Schweiz hinein fahren lassen will. Lokführer von SBB Cargo äussern berechtigte
Ängste, künftig noch mehr Arbeit an SBB Cargo International zu verlieren. Daher verlangt transfair ein entsprechendes Bekenntnis von unseren SBB-Güterbahnen.
transfair magazin 1/2016 25
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Branchenübliche Arbeitsbedingungen im Gütertransitverkehr
Agenda
ALLE BRANCHEN
transfair
Delegiertenversammlung
Freitag, 20. Mai 2016
Wann? 10.00 bis17.00 Uhr
Wo? Altes Spital Solothurn – Kultur
& Kongresse, Oberer Winkel 2, Solothurn. Einladung mit Trak­tanden
und Antragsfristen erfolgte direkt
an die Delegierten.
Fahrt nach Laupen ZH mit Kaffee
bei Voland. Wanderung nach Hiltisberg-Dachsegg. Mittagessen im
Restaurant Buurestube. Nachher
gemütlich bis Rüti ZH. Dauer der
ganzen Wanderung 2 bis 2½ Std.
Treffpunkt: 9.10 Uhr Zürich HB. ZH
ab 9.25 Uhr, Laupen Hauptstrasse
an 10.22 Uhr. 9-Uhr-Pass lösen!
(Achtung Programm leicht
abgeändert gegenüber
Vorankündigung).
POST/LOGISTIK/
COMMUNICATION
Pensioniertenvereinigung
St. Gallen
Zusammenkunft im März
Mittwoch, 9. März 2016
Um 15.00 Uhr im Restaurant
Scheitlinsbüchel ob St. Gallen.
Es gibt drei Ankunftsmöglichkeiten.
Alle Infos auf www.transfair.ch/Meta/
Agenda.
Auskunft: Stefan Peter,
071 278 28 72.
Pensioniertenvereinigung Basel
Wanderung Möhlin–Zeiningen
Montag, 7. März 2016
Wir besammeln uns beim Bahnhof
SBB um 13.00 Uhr und fahren mit
der S 1 um 13.20 Uhr nach Möhlin.
Von dort aus wandern wir ca. 1½
Std. nach Zeiningen ins Rest.
Traube, wo wir unser Zvieri einnehmen. Infos: Schmidiger Edy,
061 461 55 37.
Pensionierte Bern
Besichtigung Kriminalmuseum
25. April und 27. April 2016
Das Kriminalmuseum beinhaltet
eine Dokumentation historischer
und aktueller Fälle und/oder
interessanter Kriminalitätsformen.
Es zeigt zudem die polizeilichen
Aufklärungsmittel. Wann und wo?
Am 25. und 27. April, jeweils um
14.00 Uhr. Treffpunkt: 13.45 Uhr vor
dem Eingang Nordring 30, Bern.
Die Besichtigung dauert ca. 2 Std.
Anmeldung bis 2. April 2016
notwendig mit Formular gemäss
separater Einladung, die im März
2016 zugestellt wird.
Pensioniertenvereinigung Basel
Wanderung
Montag, 4. April 2016
Besammlung um 12.45 Uhr
Bahnhof SBB. Von dort fahren wir
mit der S 3, 13.00 Uhr, nach
Dornach, steigen um in den Bus
Nr. 67, Abfahrt 13.18 Uhr, fahren
nach Hochwald und wandern ca.
1½ Std. zur Pony Ranch nach
Seewen. Dort werden wir in einem
schönen, gemütlichen Restaurant
unser Abendbrot einnehmen.
Infos: Schmidiger Edy,
061 461 55 37.
POST/LOGISTIK
Pensioniertengruppe Zürich Post
Frühjahrswanderung Rüti
Donnerstag, 7. April 2016
26 transfair magazin 1/2016
POST/LOGISTIK/
COMMUNICATION/
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Sektion Calanda
Generalversammlung
Samstag, 19. März 2016
Am 19. März 2016 findet die
alljährliche Generalversammlung
der Sektion Calanda statt. Beginn
17.00 Uhr im Romantik Hotel Stern
in Chur. Wir freuen uns auf euch!
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Pensionierte Sektion Basel
Pensioniertenwanderung
Mittwoch, 16. März 2016
Treffpunkt: 9.15 Uhr Schalterhalle
Bahnhof SBB; Basel ab 9.31 Uhr,
Olten an 9.55 Uhr. ab 10.07 Uhr,
Kappel, Schulhaus an 10.23 Uhr.
Zürich HB ab 9.03 Uhr, Olten an
9.38 Uhr o. ab 9.30, an 10.00.
Luzern ab 8.54, Olten an 9.27 o. ab
9.05, an 9.52. Nach dem Zwischenhalt beim Martin wandern wir über
den Born in ca. 1 Std. nach Boningen zum Mittagessen im Restaurant St. Urs.
Fahrgelegenheit für Nichtwanderer.
Anmeldungen bis 12. März 2016
an Ernst Kottmann, 061 811 19 75.
Pensionierte Sektion Basel
Pensioniertenwanderung
Mittwoch, 13. April 2016
SBB Schalterhalle Treffpunkt um
9.00 Uhr. Zürich ab 8.00 Uhr, Basel
an 8.52 Uhr; Luzern ab 7.54 Uhr,
Basel an 8.55 Uhr. Wir fahren mit
dem Tram nach Birsfelden zum
Restaurant Blume. Nach dem
Kaffee wandern wir dem Rhein
entlang zum Restaurant Auhafen.
Dauer: ca. 1 Std. und 15 Minuten.
Es besteht die Möglichkeit, mit
dem Bus 80/81 bis zur Station
Auhafen zu fahren. Dann eine
kurze Wanderung zum Restaurant.
Anmeldung: Vinzenz Purtschert,
061 302 24 07; Anmeldeschluss:
Donnerstag, 7. April 2016.
Generalversammlung Sektion
Ostschweiz ÖV
Samstag, 16. April 2016
im Restaurant Mattenhof in Flawil.
Beginn um 15.00 Uhr. Die
Kategorie Lokpersonal
Lokpersonalreise 2016
1. Mai bis 5. Mai 2016
Das Reiseziel ist Böhmen/Tschechien. Mit der Bahn fahren wir bis
München und mit einem bequemen Fernreisebus weiter nach
Marienbad. Die Besonderheiten
des Bäderdreiecks Marienbad,
Karlsbad und Franzensbad besichtigen wir mit unserer einheimischen Führerin Frau Zdenka
Steklikova. Preis: ca. 590 Franken
pro Person im Doppelzimmer,
Einerzimmer Zuschlag 80 Franken.
Alle Infos auf www.transfair.ch/
Meta/Agenda. Auskunft, Anmeldung an: Beat Schumacher, 044
930 71 40, [email protected]
oder Paul Egli, 044 491 38 75,
[email protected].
Anmeldeschluss:
28. Februar 2016.
ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
Sektion Bern
Hauptversammlung 2016
Donnerstag, 17. März 2016
Zeit: 18.00 bis 19.00 Uhr mit
anschliessendem Apéro riche.
Ort: Restaurant Schmiedstube in
Bern. Anmeldungen bitte bis
10. März 2016 an: Ursula Bürgi,
Strassacker 14, 3065 Bolligen oder
[email protected].
F REIZEITKOMMISSION
Wanderung Müswangen–­
Gelfingen–(Baldegg)
Donnerstag, 17. März 2016
Treffpunkt: Hitzkirch 9.40 Uhr, 9.42
Uhr Abfahrt mit Bus nach Müswangen. Wanderung über Lieli
nach Gelfingen ca. 2 Std. (Mit-
ZU GUTER LETZT
Einladung mit allen Details folgt in
der nächsten Säntisposcht. Der
Vorstand freut sich auf ein
zahlreiches Erscheinen!
ZU GUTER LETZT
Durchsetzungsinitiative:
durchsetzt mit Risiken
In der Schweiz ist man gemeinhin stolz auf das geordnete Staatswesen und den funktionierenden
Rechtsstaat. Auch die Wirtschaft schätzt die stabilen Rahmenbedingungen und das verlässliche
Rechtssystem. In internationalen Vergleichen zur
Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit nimmt die
Schweiz nicht zuletzt deshalb regelmässig einen
Spitzenplatz ein. Die am 9. Februar 2014 angenommene Masseneinwanderungsinitiative hat bereits sehr viel Rechtsunsicherheit geschaffen. Auch
nach zwei Jahren ist nicht klar, wie diese Initiative
umgesetzt werden soll und ob dabei die bilateralen
Verträge mit der Europäischen Union erhalten bleiben können. Die unklare zukünftige
Beziehung mit unseren direkten Nachbarn und wichtigsten Handelspartnern verunsichert Bevölkerung und Unternehmen gleichermassen. Am 28. Februar wird jetzt über
die Durchsetzungsinitiative der SVP abgestimmt. Mit dem vorgesehenen Automatismus wird die Gewaltentrennung ausgehebelt und das Verhältnismässigkeitsprinzip
verletzt. Auch verletzt es internationale Verträge und ignoriert die europäische Menschrechtskonvention, was zusätzliche Rechtsunsicherheit schafft. Direkt betroffen
sind zwei Millionen Menschen in der Schweiz. Bestens integrierte Secondos ebenso
wie ausländische Fachkräfte für den Arbeitsmarkt. Betroffen sind aber auch wir alle,
als Verwandte, Lebensgefährten, Freunde und Bekannte der Direktbetroffenen.
Kurz: Diese Initiative spaltet die Gesellschaft, diskriminiert Teile davon und verstösst
absichtlich gegen internationale Abkommen – dies ist eines Landes wie der Schweiz
schlicht unwürdig und nebenbei auch wirtschaftlich brandgefährlich! Wir müssen dafür sorgen, dass diese Initiative abgelehnt wird.
Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik Travail.Suisse,
[email protected]
tagessen) Ausstieg auf ÖV. Oder
weiterwandern ca. 1 Std. nach
Baldegg. Anmeldung bitte bis
15. März 2016 abends an Georges
Moos, 041 855 23 63 oder
[email protected].
Bluescht-Wanderung Kehlhof TG
–Kümmertshausen–Sommeri
Donnerstag, 28. April 2016
Besammlung: Kehlhof TG 9.06 Uhr
(Zürich ab 8.07, Weinfelden an/ab.
8.58/9.02). Wanderung für
Morgenwanderer nach Lenzhausen/Erlen ca. 2 Std., Mittagessen. Ausstieg auf ÖV (X.14)
oder weiterwandern ab Lenzhausen mit Mittagessen aus dem
Rucksack nach Sommeri ca. 2 Std.
Heimfahrt ab Sommeri X.35.
Anmeldung bitte bis Di., 26.4.2016,
19.00 Uhr, an Georges Moos,
041 855 23 63, oder
[email protected].
transfair magazin 1/2016 27
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