MAGAZIN DIE MITGLIEDERZEITSCHRIFT WWW.TRANSFAIR.CH NR. 1 I FEBRUAR 2016 Herausforderungen 2016 ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Personalbefragung Verbesserungen nötig POST/LOGISTIK Lohngarantie Lohnüberführung wird mit Füssen getreten! ÖFFENTLICHER VERKEHR Bildung bei der SBB transfair setzt sich ein COMMUNICATION Contact Center Das Personal steht für uns im Vordergrund EDITORIAL Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Sie sehen es, wir sind mit einer neuen Kampagne ins Jahr 2016 gestartet: transfair macht stark! Die Kampagne kommt frisch und modern daher. Unserer bewährten Botschaft sind wir aber treu geblieben: transfair ist der starke Partner für die Arbeitnehmenden im Service Public, wir sind und bleiben Ihre Verstärkung im Beruf. Mit dieser Botschaft wollen wir auch in diesem Jahr neue Mitglieder für transfair gewinnen. Denn jede Mitgliedschaft stärkt unsere Verhandlungsposition gegenüber den Sozialpartnern und verstärkt unsere politische Einflussnahme in Bundesbern. Diese Einflussnahme ist dringend nötig, denn die Lage im Service Public ist angespannt. Erst kürzlich hat die Swisscom die Schliessung von sechs Contact Center angekündigt, Hunderte von Menschen sind davon betroffen. Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 18/19. Stefan Müller-Altermatt Präsident von transfair Aber nicht nur in der Communication, in allen vier Branchen, in denen transfair tätig ist, stehen grosse Herausforderungen an. Darum widmen wir dieses Heft den Herausforderungen 2016 – es gibt viel zu tun, sowohl im sozialpartnerschaftlichen Bereich als auch auf der politischen Bühne! Erstmals veröffentlichen wir im magazin auch eine Liste mit den Lohnresultaten, die transfair in den vergangenen Monaten ausgehandelt hat. Die Liste soll Vergleiche zwischen den Branchen vereinfachen und eine Gesamtschau ermöglichen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Impressum Herausgeber: transfair, Hopfenweg 21, 3000 Bern 14, T 031 370 21 21, [email protected], www.transfair.ch, Mitgliederzeitschrift Personalverband transfair; Redaktion: Angela Pertinez, Aline Leitner; Anzeigen: transfair; Preis: ist im Mitgliederbeitrag enthalten; Erscheinung: 6 Mal pro Jahr; Übersetzungen: Ivano Zannol, www.transterm.ch; Cécile Jacq, www.jacq.ch. Druck: Stämpfli AG; Satz: Luc Loosli, Stämpfli AG; Bilder: xcid/fotolia.com, Peter Christensen/Grafik & Fotografie, Gajus/fotolia.com, Cartoon Robert Métrailler, ra2 studio/fotolia.com, Stockr/fotolia.com, SBB CFF FFS, Travail.Suisse. transfair Beglaubigte Auflage (2015): 9 224 Exemplare (WEMF). Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird die Verantwortung abgelehnt. transfair magazin 1/2016 3 Inhalt 12 05–07 Herausforderungen 2016: Das nimmt transfair in Angriff 08 Präsidentenkonferenz 2016 ÖFFENTLICHE VERWALTUNG 09 Personalbefragung Bund: grosses Verbesserungspotenzial bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie 12 Lohnüberführung von der Post mit Füssen getreten! 23 Bildung bei der SBB: Es gibt Optimierungsbedarf! TRANSFAIR 24 Regionale SBB Cargo-Produktion: Die Belastung nimmt zu 13 Hauptgewinner Wettbewerb 2015: Willi Helmle im Interview 14–17 Lohnresultate für 2016: alle Resultate im Überblick COMMUNICATION 18–19 Schliessung Contact Center: Eine reine Sparmassnahme! POST/LOGISTIK 20–21 Branchenversammlung 2015: digitale Revolution auf dem Vormarsch 11 GAV-Verhandlungen für die IMS AG sind gestartet 4 transfair magazin 1/2016 25 Branchenübliche Arbeitsbedingungen im Güterverkehr TRANSFAIR 09 transfair nimmt Abschied von Conrad Schranz 10 GAV für die Epsilon AG in den Startlöchern 24 ÖFFENTLICHER VERKEHR 22 Schildbürgerstreich am Gotthard: deshalb das Nein zum Bau der zweiten Gotthardröhre 26–27 Agenda 27 Zu guter Letzt: Durchsetzungsinitiative: durchsetzt mit Risiken 28 Adressen Titelbild: xcid/fotolia.com TRANSFAIR 20 TRANSFAIR Herausforderungen 2016 transfair macht immer mehr Arbeitnehmende im Service Public stark: 2015 sind wir wieder gewachsen, vor allem unsere junge Basis wurde durch neue Mitglieder gestärkt. Auch 2016 wollen wir die Arbeitnehmenden vom starken Partner transfair überzeugen, indem wir die Themen angehen, die unsere Branchen bewegen. Text: Aline Leitner und Angela Pertinez POST/LOGISTIK Kerngeschäft GAV Das gewerkschaftliche Kerngeschäft wird uns auch im Jahr 2016 stark beschäftigen. Denn für alle postalischen Dienstleister in der Schweiz müssen gemäss Gesetz Gesamtarbeitsverträge ausgehandelt werden. Neue GAV-Verhandlungen werden 2016 zum Beispiel für SecurePost AG, IMS AG, DMC und weitere Konzerngesellschaften der Post aufgenommen. Längerfristig aber strebt transfair die Ausarbeitung eines allgemeinverbindlichen GAV an, der sowohl für die privaten Postdienstleister wie auch für die Schweizerische Post und ihre Tochterfirmen Gültigkeit hat. Dabei wollen wir die Messlatte für die «branchenüblichen Arbeitsbedingungen» im Sinne unserer Mitglieder möglichst hoch ansetzen. Was uns ebenfalls beschäftigen wird, ist die Umsetzung der neuen GAV Post, die per 1.1.2016 in Kraft getreten sind. Zum Schutz unserer Mitglieder werden wir nicht zögern, die Vollzugsbehörden einzuschalten, wenn die Arbeitgebenden dagegen verstossen sollten. Umsetzung WPV 2015 hat transfair das Pilotprojekt WPV (Weiterentwicklung Poststellen und Verkauf) aufmerksam begleitet. Vor allem das Teilprojekt «Trennung Beratung/Verkauf» und seine möglichen Konsequenzen haben wir mit unseren Mitgliedern intensiv diskutiert. Im Frühjahr 2016 werden wir eine weitere Veranstaltung zum Thema durchführen, bis dahin sollten alle relevanten Auswertungen des Pilotprojektes, also auch die heiklen Punkte Lohnthematik und Verkaufsdruck, auf dem Tisch liegen. Danach gilt es, die Umsetzung des Projekts eng zu begleiten, damit die Interessen der Mitarbeitenden gewahrt bleiben. Arbeitszeiterfassung Die Schweizerische Post will für ihre Fach-, Führungskader und Spezialisten die neue Möglichkeit des Verzichts auf Arbeitszeiterfassung nutzen. transfair wird dabei mitreden, denn mit dem Verzicht auf Arbeitszeiterfassung gehen Risiken einher. Ausnahmen von der Regel der Arbeitszeiterfassungspflicht wollen wir kon- transfair magazin 1/2016 5 kret definieren und Gesundheitsrisiken durch Zusatzmassnamen ausräumen. Eines steht fest: Der Verzicht auf Arbeitszeiterfassung ist durch die Mitarbeiterin, den Mitarbeiter immer frei wählbar, diese Freiwilligkeit muss vonseiten Arbeitgeberin in jedem Fall gewährt sein. Darum werden wir die Umsetzung der zukünftigen Regeln nicht aus den Augen verlieren. Im Herbst 2016 organisieren wir einen Infoanlass zum Thema, der allen Kaderleuten der Post offensteht. Wahlen Stiftungsrat PK Post Im zweiten Halbjahr stehen die Wahlen für den Stiftungsrat der Pensionskasse Post an. transfair ist derzeit mit Nathalie Kunz, HR-Beraterin bei PostMail, vertreten. Wir werden uns gut auf die Wahlen vorbereiten, damit wir im Stiftungsrat weiterhin vertreten sind. COMMUNICATION Operational Excellence Unter dem Titel Operational Excellence hat Swisscom ein Grossprojekt angerissen, das viele Reorganisationen und Restrukturierungen umfasst – unter anderem die Schliessung von sechs Callcentern. Das Projekt betrifft alle Bereiche und sehr viele Mitarbeitende von Swisscom. Wir Sozialpartner begleiten den Prozess, um die Interessen der Mitarbeitenden bestmöglich zu wahren. Das ist ein grosses Unterfangen, die Ziele dieses Grossprojekts, die eigentliche Vision konnten uns die Verantwortlichen bis anhin nämlich nicht greifbar machen. Hinzu kommt, dass wir bei Swisscom bereits seit Jahren keine Stabilität mehr hatten, das Unternehmen angelt sich von einer Reorganisation zur nächsten. Natürlich, Technologie und Dynamik der Branche fordern einen steten Wandel. Für transfair aber ist klar, dass wir dabei den Menschen nicht aus den Augen verlieren dürfen. Welche Aussichten haben zum Beispiel noch Mitarbeitende, die über 50 Jahre alt sind? Diese und viele weitere Fragen werden uns 2016 beschäftigen. Wir wollen Antworten, und wir wollen, dass die Swisscom-Mitarbeitenden durch Aus- und Weiterbildungen fit gemacht werden für die Zukunft. Externes und temporäres Personal bei Swisscom Die Swisscom hat unsere Analyse zum externen und temporären Personal als weitere Diskussionsbasis erhalten. Für die Zukunft fordern wir einen transparenten und geordneten Umgang mit den temporären Mitarbeitenden sowie eine periodische Überprüfung des IST-Zustandes. Wir bleiben im laufenden Jahr auf jeden Fall mit grossem Einsatz am Thema dran. 6 transfair magazin 1/2016 Ausbau Sozialpartnerschaften Heute ist transfair in der Branche Communication anerkannter Sozialpartner von Swisscom, cablex und local.ch. Mitglieder haben wir als Branchenkenner aber bereits in vielen anderen Unternehmen, es ist also höchste Zeit, dass wir unsere Sozialpartnerschaften ausbauen und Gesamtarbeitsverträge für unsere Mitglieder verhandeln können. Einiges ist schon aufgegleist, im Gespräch oder angedacht. Fest steht, dass wir uns 2016 ungebremst ins Spiel bringen werden. ÖFFENTLICHER VERKEHR «RailFit 20/30» Der Spardruck auf die Branche Öffentlicher Verkehr hat zugenommen. Die SBB hat reagiert und will bis 2020 mindestens 550 Millionen und bis 2030 rund 1,75 Milliarden Franken sparen. Das erklärte Ziel: das heutige Bahnsystem effizienter und kostengünstiger zu betreiben. In einem ersten Schritt haben die Überprüfung der strukturellen Gemeinkosten in der Verwaltung, die Optimierung im Bereich Bau, Betrieb und Unterhalt und daraus folgend die Anpassung von Strukturen in den Divisionen Priorität. Im Rahmen der angestrebten Kosteneinsparungen werden mindestens 900 Stellen bis 2020 abgebaut – ein zusätzlicher Abbau wird als möglich betrachtet. Die Stellenreduktionen werden zwar im Rahmen der GAV-Regelungen erfolgen, und transfair wird zu allen Vorhaben Stellung nehmen. Damit sich die Arbeitslast auf den Schultern der SBB Mitarbeitenden nicht unnötig verdichtet, fordert transfair rechtzeitige Aus- und Weiterbildung auf Basis einer genauen Personalplanung. So können effektive Stellenverluste minimiert und gute Anschlusslösungen gefunden werden. In einem zweiten Schritt bis 2030 plant die SBB die Nutzung von Automatisierungen und neuen Technologien. Ausserdem will sie ihre Angebotskonzepte überprüfen. transfair setzt sich bereits jetzt dafür ein, dass die Mitarbeitenden auch in einer zunehmend digitalisierten und automatisierten Bahnzukunft einen starken Platz einnehmen. Abschluss der GAV-Verhandlungen mit der BLS Die GAV-Verhandlungen mit der BLS sind Ende 2015 wieder aufgenommen worden. Bis Juni 2016 sollen sie abgeschlossen sein, und per 2017 könnte der neue GAV in Kraft treten. transfair wird sich im Umfeld einer herausfordernden Sozialpartnerschaft für die Interessen seiner Mitglieder starkmachen. Ziel ist es, den bestehenden GAV zu aktualisieren und weiterzuentwickeln. So können attraktive Arbeitsbedingungen er- TRANSFAIR halten und punktuell Verbesserungen geschaffen werden. verlässlichen und diskussionsbereiten Partnern geführt wird. Neue Branchenstrukturen Am Branchenkongress 2015 haben die Anwesenden ein klares Ja zur neuen Branchenstruktur gegeben. Diese gilt es nun per 2016 zu festigen und die neu gegründeten Gremien zu besetzen. Durch die Ergänzung der Netzwerkstruktur wird dem Wunsch nach demokratischer Mitwirkung der Mitglieder besser Rechnung getragen: Näher an seinen Mitgliedern zu sein und auf die individuellen Bedürfnisse optimaler und schneller eingehen zu können, lautet der Fokus. Stabilisierungsprogramme nicht mehr auf dem Buckel der Mitarbeitenden Zusätzliche 60 Millionen Franken will man jährlich beim Personal einsparen. So fallen 500 bis 700 Stellen dem Rotstift zum Opfer. transfair fordert eine sozialverträgliche Umsetzung des Stabilisierungsprogramms. Entlassungen sind zu vermeiden, und wo Sparmassnahmen umgesetzt werden, müssen auch Aufgaben abgebaut werden. Für transfair ist klar, dass auf weitere Sparmassnahmen, die auf das Personal zielen, verzichtet werden muss. Die sparwütige Mehrheit des neu aufgestellten Parlaments davon zu überzeugen, wird eine der grössten Herausforderungen 2016. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Bewährte Sozialpartnerschaft weiterführen Im Oktober 2015 kommunizierte Eveline Widmer-Schlumpf ihren Rücktritt. Gemeinsam mit der verlässlichen Verhandlungspartnerin konnten wir einige gute Resultate erzielen. Die Erwartungen an Finanzminister Ueli Maurer sind entsprechend hoch. Die Situation ist prekär: Anpassungen der Anstellungsbedingungen sorgen für Besorgnis, und auch die beschlossenen Sparmassnahmen sind eine spürbare Belastung. Es ist jetzt wichtiger denn je, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Besonders bei der Evaluation des Lohnsystems und der Anpassung des Sozialplans wird sich transfair im Sinne seiner Mitglieder starkmachen. Eine gute Basis für gute Resultate ist eine respektvolle Sozialpartnerschaft, welche von Neue Branchenstrategie und neue Branchenstrukturen Damit transfair auch in Zukunft seine Kräfte auf die Kernpunkte der Öffentlichen Verwaltung konzentrieren kann, ist eine Überarbeitung der Branchenstrategie nötig. Die neue Strategie soll alle relevanten Aspekte der Bundesverwaltung aufgreifen und aufzeigen, welche Ziele transfair erreichen wird. Im Herbst 2016 wird der Branchenvorstand über die Strategie beraten. Ab 2017 soll sie umgesetzt werden. Im kommenden Jahr gilt es ausserdem, die Struktur der Branche bedürfnisgerecht weiterzuentwickeln. Durch neu zu gründende Fachgruppen, welche den Puls ihrer Arbeitskollegen direkt spüren. transfair magazin 1/2016 7 Präsidentenkonferenz 2016 Am 29. Januar 2016 hat transfair die diesjährige Präsidentenkonferenz durchgeführt. Die Sektionspräsidentinnen und Sektionspräsidenten aus der ganzen Schweiz kamen in Olten zusammen. Ein Hauptthema war die neue Strategie für die Sektionsorganisation. Text: Angela Pertinez Geschäftsführerin Tanja Brülisauer zeigte an der Konferenz die erfreuliche Zielerreichung 2015 auf und präsentierte unter anderem den Ablauf des Jahresabschlusses. Anschliessend referierte Pascal Deschamps, Leiter der Region Ost, über die neue Strategie für die Sektionsorganisation. In der Region Ost hatte die Sektion Linth-Limmat die neue Organisation erstmals per 1. Januar 2016 umgesetzt, die gemachten Erfahrungen konnten an der Konferenz weitergegeben werden. Workshops in Gruppen Am Nachmittag haben die Sektionsvertretungen mit den transfair Mitarbeitenden der Regionen die Herausforderungen und die Zusammenarbeit fürs laufende Jahr besprochen. Die Regionen und die Zentrale nehmen die Resultate der Workshops auf, damit sie in die kommenden Arbeiten einfliessen. Andrea Amacher Alejandro Garcia Barros Regine Blänkner Pascal Deschamps Erich Schlegel 8 transfair magazin 1/2016 Programm für die Pensionierten Wie bereits im letzten Jahr waren nebst den Sektionspräsidentinnen und Sektionspräsidenten auch die Pensioniertenvertretungen aus den Sektionen sowie die Mitglieder der Pensioniertenkommissionen an die Konferenz eingeladen worden. Parallel zu den Workshops fand das Programm für die Pensionierten statt: Nach einem Input von Michel Pillonel tauschten sich die pensionierten Teilnehmenden über aktuelle Versicherungsthemen aus. An seiner Sitzung vom 27. Januar 2016 hat der Bundesrat Kenntnis genommen von den Resultaten der Personalbefragung 2015. Neben kritischen Resultaten im Bereich der beruflichen Perspektiven und der obersten Führung sticht für transfair vor allem ein Ergebnis negativ hervor: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Text: Matthias Humbel Bereits die Personalbefragung 2014 wies auf die Problematik hin, dass die Bundesverwaltung zwar verschiedene Möglichkeiten zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet, diese aber von den Mitarbeitenden der Verwaltung nicht im gewünschten Umfang genutzt werden können. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf. Es darf nicht sein, dass die Mitarbeitenden die bestehenden Möglichkeiten zur Vereinbarkeit ihres Berufs und ihrer Familie nicht ausschöpfen können. transfair wiederholt deshalb seine letztjährigen Forderungen: •Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie darf nicht nur auf dem Papier existieren, sie muss auch effektiv gelebt werden – von allen Akteuren! Das Commitment dazu darf nicht bereits beim Vorgesetzten enden. •Der Zugang zu den heute bestehenden Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss allen Mitarbeitenden offenstehen. Die Arbeitgeberin ist in der Pflicht, dies so weit als möglich sicherzustellen. Fraglich ist, wie sich die im vergangenen Jahr beschlossenen Sparmassnahmen – keine generellen Lohnmassnahmen, Anpassungen bei den Anstellungsbedingungen sowie zusätzliche Sparmassnahmen im Rahmen des Stabilisierungsprogrammes 2017–2019 – auf die Mitarbeitenden auswirken werden. Der Rückgang bei der Beurteilung der beruflichen Perspektiven ist ein erstes Signal, dass diese Sparmassnahmen nicht spurlos an den Mitarbeitenden vorbeigehen werden. WIR NEHMEN ABSCHIED VON C ONRAD SCHRANZ Am 10. Januar verstarb unser langjähriges und geschätztes Mitglied Conrad Schranz völlig unerwartet in seinem 52. Lebensjahr an einem Herzversagen. Conrad war als Vertreter von transfair seit 2013 ein wichtiges Mitglied der Conrad Schranz Kassenkommission PUBLICA. Bereits davor – seit 2009 – setzte sich Conrad ausserdem als Mitglied des Paritätischen Organs des Vorsorgewerkes Bund für die Interessen der Mitarbeitenden der Bundesverwaltung ein. Conrad konnte dabei sein grosses Fachwissen und sein feines Menschengespür zum Wohle der bei der PUBLICA versicherten Arbeitnehmenden einsetzen. Mit sei- ner einfühlsamen Art, seiner grossen Hilfsbereitschaft und seinem Engagement war er in weiten Kreisen als beliebtes und anerkanntes Mitglied bekannt. Seit 1986 war der verheiratete Vater zweier Kinder in verschiedenen Funktionen in der Eidgenössischen Zollverwaltung tätig – zuletzt als Abteilungschef der Oberzolldirektion. Nebst seinem grossen verbandspolitischen und beruflichen Engagement zeigte sich sein Einsatz für das Gemeinwohl unter anderem auch in seiner bis 2014 dauernden Tätigkeit als Gemeinderat von Rubigen. Mit Conrad verlieren wir einen Menschen mit grossem Herzen, feinem Gespür für seine Nächsten, grossem Engagement und Hilfsbereitschaft sowie einen fundierten Kenner der beruflichen Vorsorge. Du wirst uns fehlen, Cony! Matthias Humbel Branchenleiter Öffentliche Verwaltung transfair magazin 1/2016 9 ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Personalbefragung Bund Gesamtarbeitsvertrag für die Epsilon AG Wir haben erste Schritte zu einem GAV für die Zeitungsfrühzustellung der Epsilon AG gemacht. Text: René Fürst Die Firma Epsilon AG wurde im Jahre 1973 gegründet und ist seit Ende 2011 im vollständigen Besitz der Post. Der Hauptsitz befindet sich in Carouge. Das Hauptgeschäft liegt zu drei Vierteln bei der Zustellung unadressierter Sendungen und fast ein weiterer Viertel in der Zeitungsfrühzustellung. Epsilon ist in der Westschweiz aktiv, vor allem in den Kantonen Genf, Waadt und Freiburg. Für Aufträge zur Verteilung in die Deutschschweiz arbeitet Epsilon auch mit DMC, einem weiteren Postunternehmen zusammen. Rund die Hälfte der über 700 Mitarbeitenden von Epsilon arbeitet als Verträger in der Zeitungsfrühzustellung. Die Postgesetzgebung sieht die GAV-Verhandlungspflicht aller Unternehmen vor, welche Postdienstleistungen erbringen. Die Epsilon AG hat sich daher im November 2015 mit dem Personalverband transfair und der Gewerkschaft syndicom zu einem Austausch getroffen. Dabei einigten sich die Teilnehmenden dar- auf, dass im Mai 2016 ein weiteres Treffen erfolgen soll, um dann die Verhandlungen zu den Anstellungsbedingungen in der Frühzustellung führen zu können. Ursprünglich haben die Sozialpartner angedacht, zuerst einen GAV für die Direct-Mail-Company (DMC) zu verhandeln. Dies, weil danach zusammen mit dem Presto-GAV eine Verhandlungsgrundlage für die beiden Bereiche von Epsilon (Frühzustellung von Tageszeitungen und Zustellung von Sendungen ohne Adressen) vorliegen würde. Auf Wunsch der Gewerkschaft syndicom wurde die Verhandlung mit DMC jedoch verschoben. transfair wird wie üblich im Vorfeld der Verhandlungen eine Konsultation bei den Mitgliedern durchführen und ein entsprechendes Verhandlungsmandat abholen, damit werden die Basisdemokratie und die Mitwirkung der betroffenen Arbeitnehmenden sichergestellt. Bereits abgeschlossen, der GAV mit dem Verband KEP&Mail. transfair Branchenleiter René Fürst mit KEP&Mail-Präsident Peter Sutterlüti 10 transfair magazin 1/2016 transfair hat die Verhandlung des neuen GAV für die Mitarbeitenden der IMS AG aufgenommen. Besonders bei der totalen Flexibilisierung und Abbaubestrebungen von Leistungen und Stellen wird transfair im Sinne seiner Mitglieder hart, aber fair verhandeln. Text: René Fürst Nach der Firmenversammlung IMS sind die Erwartungen an den neuen GAV IMS AG definiert. Angestrebt werden Lösungen, die in Richtung Niveau des GAV Post zielen. Auf die Verhandlungsdelegation wartet am 27. Januar, 17. Februar und 3. März 2016 ein hartes Stück Arbeit. Obwohl transfair mit viel Gegenwind rechnet, stehen die Interessen der Mitarbeitenden im Mittelpunkt. transfair wird sich unter anderem für folgende wichtige und zugleich umstrittene Punkte einsetzen: •Verschiebung zwischen Einsatzorten sollen zur Arbeitszeit gehören •Beschränkung der Anzahl Überstunden bei Teilzeitmitarbeitenden •Niveau der Entschädigung des Pikettdienstes beibehalten •Garantie für die Löhne der bisherigen Mitarbeitenden •Entwicklung der tieferen Lohnklassen Weitere wichtige Themen sind: •Mitarbeitende der Funktionsstufe 9 sollen analog GAV Post weiterhin dem GAV unterstellt sein. •Beibehaltung der Regelung bezüglich befristeter Arbeitsverhältnisse und Beschäftigungsgrad mit Option •Beibehaltung der Regelung bezüglich Feiertagen, bezahlter Abwesenheiten sowie Änderungen und Beendigungen der Arbeitsverhältnisse •Definition der Übergangsregelung für Treueprämien •Verteidigung der Umwandlung des Erfahrungsanstiegs in jährlich individuelle Lohnmassnahmen •Entwicklung der Löhne, die unter dem neuen Lohnband liegen • Beibehaltung des Niveaus der beruflichen Vor sorge •Beibehaltung der Leistungen des Sozialplanes EINLADUNG BRANCHENKONGRESS Mittwoch, 13. April 2016, in Luzern Hauptthemen: Verkauf/Kauf von Ferien & Pensionskasse Post Anmeldungen bis spätestens 31. März 2016 an: [email protected] Wer am Kongress teilnimmt, erhält von transfair einen Urlaubscheck, die geplante Arbeitszeit wird Ihnen gutgeschrieben. Mehr Details zum Kongress unter www.transfair.ch/Post-Logistik/Aktuell transfair magazin 1/2016 11 POST/LOGISTIK GAV-Verhandlungen für IMS AG Lohnüberführung wird mit Füssen getreten! Die Post hat mehrmals bekräftigt, dass die Löhne aller bisherigen Beschäftigten unter dem neuen GAV Post bestehen bleiben. Kaum sind die neuen GAV aber in Kraft, treten bereits bekannte, unsaubere Vorgehensweisen nicht nur häufiger, sondern auch akzentuierter auf. transfair erwartet ein klares Commitment von Post-CEO Susanne Ruoff. Text: René Fürst Am 1.1.2016 sind die neuen GAV für Post CH, PostFinance und PostAuto in Kraft getreten. Es war uns und der Post bewusst, dass es bei der Umsetzung noch Schwierigkeiten geben kann. Deshalb haben die Sozialpartner im Voraus einen klaren Eskalationsweg definiert. Was im Moment aber vor sich geht, veranlasst transfair zum dringenden Handeln und zur sofortigen Eskalation. Was wir bei der Betreuung unserer Mitglieder schon mehrfach festgestellt haben, hat sich seit der Einführung der neuen GAV nochmals intensiviert: •Unter dem Deckmantel «Restrukturation/Reorganisation» weist die Post Mitarbeitenden unter Kündigungsandrohung neue Arbeitsorte zu, die FS-Abstufungen zur Folge haben, das heisst Lohnabbau! • Die Post «motiviert» Mitarbeitende dazu, ihr Arbeitspensum zu reduzieren, das bedeutet Lohnabbau! •Wollen die Mitarbeitenden ihr Arbeitspensum erhöhen, wird der Lohn auf Basis der neuen GAV berechnet. Das kann dazu führen, dass trotz höherem 12 transfair magazin 1/2016 Beschäftigungsgrad ein tieferer Lohn als vorher resultiert! • Vorgesetzte nehmen die Einführung der neuen GAV zum Anlass, unliebsame, leistungsschwache oder kranke Mitarbeitende loszuwerden, das heisst FS-Abstufungen, Versetzungen, Lohnabbau. Unter dem Feigenblatt der neuen GAV wird vertuscht, dass die Fürsorgepflicht, welche die Arbeitgeberin gegenüber den Mitarbeitenden hat, nicht wahrgenommen wurde. Die versprochene Garantie der Lohnüberführung bleibt im Moment vielerorts auf der Strecke. Oft sind langjährige Mitarbeitende betroffen. Darum vermuten wir, dass die erwähnten Massnahmen rein ökonomische Hintergründe haben. Wir vom Personalverband transfair werden dies nicht hinnehmen und setzen uns mit einer sofortigen Eskalation für unsere Mitglieder ein. Von Post-CEO Susanne Ruoff erwarten wir ein klares Commitment zur garantierten Lohnüberführung. Vorgesetzte, die Willkür walten lassen, sollen zurückgepfiffen werden! Willi Helmle, ein langjähriges Mitglied von transfair, hat beim Wettbewerb der letzten Kampagne von transfair das grosse Los gezogen. Im Interview erzählt er uns, was ihn an transfair am meisten überzeugt und was er mit den 2500 Franken Reka-Checks erleben will. Text: Aline Leitner Sie haben beim Wettbewerb der letzten Kampagne den Hauptgewinn von 2500 Franken Reka-Checks gewonnen. Wissen Sie bereits, wie Sie den Gewinn einsetzen werden? Mit dem grössten Teil der Reka-Checks werde ich mein Streckenabo finanzieren. Mit dem übrigen Betrag werde ich die Schweiz mit meiner Familie unsicher machen. Wir machen gerne Ausflüge zu Schiff, mit dem Zug oder auf der Skipiste. Darauf freue ich mich bereits sehr. WETTBEWERB 2016 Gewinner Willi Helmle (links) mit Fritz Bütikofer, Leiter transfair Region Mitte Willi Helmle, Sie sind aufgrund einer herausfordernden Situation in Ihrem beruflichen Umfeld transfair beigetreten. Was überzeugt Sie heute immer noch an transfair? transfair erlebe ich als zuverlässigen und engagierten Partner, welcher mir auch in Konfliktsituationen den Rücken stärkt. In Fritz Bütikofer habe ich einen kompetenten und zugänglichen Gesprächspartner gefunden, welcher mir mit einem gesunden Mass an Verhältnismässigkeit gut umsetzbare Tipps gegeben hat. Diese konnte ich direkt in meiner täglichen Arbeit umsetzen, und meine Arbeitssituation hat sich – soweit ich dies beeinflussen konnte – dadurch verbessert. Ich bin mir sicher, dass transfair auch in Zukunft einen hohen Stellenwert haben wird, wenn es darum geht, sich im rauer werdenden Umfeld für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzusetzen. Kraftvoller und erholter mit transfair Wer im Job Tag für Tag ganze Arbeit leistet, hat hin und wieder eine Verschnaufpause verdient. Mit unserem Wettbewerbsgewinn – wir verlosen 6-mal ein Wellnesswochenende für 2 Personen – kommen Sie in den Genuss, in besonders entspannender Umgebung neue Kraft zu tanken. Machen Sie jetzt mit auf www.transfair.ch/gewinnen. transfair kümmert sich nicht nur um Ihr körperliches Wohl. Als transfair Mitglied profitieren Sie von einem starken Partner, welcher sich für Ihre individuellen Anliegen einsetzt, und von zahlreichen Dienstleistungen: • umfassender Rechtsschutz und juristische Beratung • Hotline bei dringenden Fragen • kostenlose Aus- und Weiterbildungskurse • Prämienreduktion bei Krankenkassen und Versicherungen • vergünstigte Reka-Checks transfair magazin 1/2016 13 WETTBEWERB Hauptgewinner Willi Helmle Lohnresultate für 2016 Insgesamt sind die Lohnergebnisse aufgrund vieler Nullrunden für transfair wenig zufriedenstellend. Die Lage im Service Public ist deutlich angespannt, vielerorts wird beim Personal gespart, und Angriffe auf den Service Public sind spürbar. Wir sind zufrieden, dass einige unserer Forderungen – zumindest die nicht monetären – in den sozialpartnerschaftlichen Gesprächen Gehör fanden. Beunruhigend hingegen ist, dass die Lohndialoge mancherorts sogar gescheitert sind. Text: Anja Schuler Bei keinem unserer Sozialpartner konnte eine generelle Lohnerhöhung erzielt werden. Die Abkehr von generellen Lohnmassnahmen hin zu individuellen Lohnmassnahmen bestätigt sich als Trend also weiter. Positiv hervorzuheben ist die Festlegung von Mindestlöhnen und Zulagen bei privaten Postdienstleistern im GAV KEP&Mail. Oder auch die neuen GAV-Bestimmungen beim Transportunternehmen Chemins de fer du Jura, wo es zur Aufwertung einer Lohnklasse gekommen ist. Communication: Resultate noch ausstehend Resultate der Lohngespräche cablex und Swisscom liegen noch nicht vor. Sie werden voraussichtlich im April 2016 umgesetzt. Dafür konnte der GAV um ein Jahr – bis Ende 2017 – verlängert werden. Auf eine generelle Forderung bei local.ch hat transfair im Verlauf der Verhandlungen verzichtet. In Anbetracht der guten finanziellen Lage des Unternehmens sollten die individuellen Massnahmen aber substanziell ausfallen. Trotz der Uneinigkeit zwischen den Sozialpartnern hat local.ch sich für 0,5 Prozent individuell ausgesprochen. Nun wird ein Schiedsgericht über den Fall entscheiden. Post/Logistik: Einmalige Auszahlungen sind nicht nachhaltig Bei der Post werden die bestehenden Löhne ohne Lohnabbau in den neuen GAV (gültig seit 1.1.2016) überführt und somit erhalten. Die Lohnmassnahmen 2016 sind in den letzten GAV-Verhandlungsrunden ausgehandelt worden. Sie gestalten sich folgendermassen: Post und PostFinance gewähren individuelle Lohnerhöhungen von 0,6 Prozent und eine Einmalzahlung von 400 Franken. PostAuto AG gewährt individu- 14 transfair magazin 1/2016 elle Lohnerhöhungen von 0,4 Prozent ohne Einmalzahlung. Neu werden allerdings nicht nur die generellen, sondern auch die individuellen Lohnmassnahmen in den Lohn eingebaut. Das Resultat der Lohnverhandlungen mit SecurePost AG ist mager: eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Franken. Dies bedeutet auf den Durchschnittslohn gerechnet gerade mal 0,73 Prozent. Ausserdem ist die einmalige Auszahlung keineswegs nachhaltig und somit für transfair nicht zufriedenstellend. Bei PostLogistics AG und Presto Presse-Vertriebs AG wiederum konnten gar keine Lohnmassnahmen getroffen werden. Es steht fest: Angestellte in der Postund Logistikbranche bekommen den strukturellen Wandel und den Margendruck besonders zu spüren. Deshalb ist es für transfair nun endlich an der Zeit, branchenweite Mindestarbeitsbedingungen festzulegen. Ein besonderes Augenmerk richten wir zudem auf das Leistungsziel bei der Pensionskasse Post. Hier liegt ein grösserer Hebel als bei den dürftigen Lohnverhandlungen. Die steigende Altersarmut hängt nicht nur vom Lohn, sondern auch von der Altersvorsorge ab. Öffentlicher Verkehr: Durch Nullrunden wächst die Unzufriedenheit des Personals Im Öffentlichen Verkehr fällt die Würdigung der sozialpartnerschaftlichen Gespräche deutlich negativ aus. Dies steht in klarem Zusammenhang mit dem Spardruck der öffentlichen Hand und dem Nachholbedarf für den Unterhalt der Infrastruktur. Dieser Spardruck wird nicht abnehmen, und die Auswirkungen des Stabilisierungsprogramms 2017–2019 des Bundes sind noch nicht genau abzuschätzen. Für das Personal harzt es immer mehr, denn es strengt sich für die Steigerung der Produktivität an, beteiligt sich an den internen Sparprogrammen, am Erfolg kann es aber wiederum nicht teilhaben. Verständlich, dass seine Unzufriedenheit wächst. Zumindest konnten aber in den meisten Fällen genügend hohe Abschlüsse zur Umsetzung der Lohnsysteme garantiert werden. Für SBB und SBB Cargo wurden Lohnmassnahmen im Rahmen des Stabilisierungspakets der Pensionskasse bereits mehrjährig definiert. Dies sind 0,8 Pro- «Der Trend weg von generellen Lohnmassnahmen hin zu individuellen nimmt stetig zu.» zent individuell im Jahr 2016. Für den einmaligen Leistungsanteil aus der Personalbeurteilung 2015 wird zudem der erforderliche Betrag bereitgestellt. Die BLS gewährt 0,9 Prozent für den automatischen Lohnanstieg, aber keine zusätzlichen Massnahmen. Weitere individuelle Lohnmassnahmen haben wir mit login (0,5%) und der Matterhorn-Gotthard-Bahn sowie Gornergratbahn (1,2%) ausgehandelt. Bei der SZU werden nur 0,1 Prozent für den individuellen Aufstieg für Mitarbeitende unter 25 Jahren gewährt. Immerhin wird der Vaterschaftsurlaub von zwei auf zehn Tage erhöht. Die Lohnverhandlungen mit der Südostbahn sind gescheitert. transfair ist bestürzt über die Haltung der Arbeitgeberin in den sozialpartnerschaftlichen Gesprächen. Bei allem Verständnis für das finanzielle Korsett der SOB ist es unverständlich, dass nur für das Lok- und Zugpersonal der Lohnanstieg gewährt wird und das übrige Personal eine Nullrunde in Kauf nehmen muss. Angriffe auf den Service Public abwehren Die diesjährigen Lohnresultate zeigen, dass die Lage im Service Public angespannt ist. Entschieden wird transfair die Angriffe auf den Service Public auch in der neuen politischen Ausgangslage nach den eidgenössischen Wahlen abwehren. Wir werden die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden im Service Public weiterhin verteidigen. transfair magazin 1/2016 15 LOHNRESULTATE Öffentliche Verwaltung: 500 bis 700 Stellen auf der Kippe wegen happigem Sparprogramm Bereits im Frühjahr 2015 kommunizierte der Bundesrat, dass aufgrund der Finanzlage des Bundes auf generelle Lohnmassnahmen für das Bundespersonal verzichtet wird. Damit spart der Bundesrat schon über 50 Millionen Franken. Darüber hinaus werden in der Bundesverwaltung mittels flächendeckenden und mehrjährigen Sparmassnahmen rund 90 Millionen beim Personalkredit eingespart. Mit dem Stabilisierungsprogramm 2017–2019 stellt der Bundesrat nun noch weitere Einsparungen in Höhe von 69 Millionen Franken in Aussicht. In den kommenden Jahren stehen dadurch insgesamt 500 bis 700 Stellen auf dem Spiel. Für transfair ist unverständlich, dass die Räte zusätzlich zu den Sparmassnahmen den Stellenbestand des Bundes auf 35 000 Vollzeitstellen einfrieren wollen. Es ergibt keinen Sinn, die Verwaltung anstatt über die Aufgaben, die sie zu erledigen hat, über eine Personalobergrenze steuern zu wollen. Aufgaben wohlgemerkt, die ihr vom Parlament zugewiesen werden. Eine Obergrenze beim Personalbestand ist unsinnig, denn sie schränkt die Flexibilität der Verwaltung ein und belastet das bestehende Personal. Angesichts der angespannten Lage in der Öffentlichen Verwaltung ist transfair hingegen mit den erzielten Ergebnissen bei Swissmedic, PUBLICA und im ETH-Bereich zufrieden. Wir haben individuelle Lohnmassnahmen in Höhe von 0,8 Prozent bei der Swissmedic ausgehandelt. Die Löhne für die Mitarbeitenden der PUBLICA werden sich im Schnitt um 1,2 Prozent erhöhen. Für den ETH-Bereich liegen die individuellen Lohnmassnahmen in Höhe von 1,2 Prozent. Es wird für transfair nun vor allem darum gehen, dem politischen Druck auf die Staatsfinanzen und damit auf die finanziellen Mittel, die dem ETH-Bereich zur Verfügung stehen, entgegenzutreten. Zudem wird sich transfair aktiv bei der momentan laufenden Evaluation des neuen Lohnsystems einbringen. Branche Unternehmen Lohnresultate für 2016 Communication cablex AG Lohngespräche nicht abgeschlossen local.ch Lohnverhandlungen gescheitert 0,5% individuell Swisscom AG Lohngespräche nicht abgeschlossen BLS AG Lohngespräche gescheitert; 0,9% individuell für den Lohnanstieg Chemins de fer du Jura Lohnsystematik gewährleistet: neue GAV-Bestimmungen: – Erhöhung Mahlzeitpauschale (200 CHF) – b ezahlte Absenz für Betreuung erkrankter Angehöriger (bis zu 10 Tage) – Aufwertung Lohnklasse 9 und neue Lohnklasse Berufsbildner login 0,5% individuell MGB und GGB 1,2% individuell RhB Lohngespräche nicht abgeschlossen SBB/SBB Cargo 0,8% individuell SBB Cargo International Lohngespräche nicht abgeschlossen Securitrans Public Transport Security AG 0,5% individuell 1 900 000 CHF Leistungsboni 15 CHF Entschädigung für auswärtige Verpflegung für MA Objektschutz Walliser Bergbahnen keine Lohnmassnahmen (NAV) SGV 0,9% individuell netto 1800 CHF Prämie, PK versichert (SGV zahlt Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) netto 1100 CHF Prämie für Saisonpersonal SOB Lohnverhandlungen gescheitert SOB verfügt automatischen Lohnanstieg bei Lok- und Zugpersonal, das übrige Personal erfährt eine Nullrunde. 0,71% Arbeitnehmeranteil an Splittingbeiträge Pensionskasse SZU 0,1% individuell für Mitarbeitende unter 25 Jahren im Aufstieg Vaterschaftsurlaub von 2 auf 10 Tage erhöht Thurbo AG 0,6% individuell TILO SA 660 Einmalzahlung Öffentlicher Verkehr 16 transfair magazin 1/2016 Unternehmen Lohnresultate für 2016 Öffentlicher Verkehr TMR Lohnsystematik gewährleistet Erhöhung Mahlzeitentschädigung auf 13 CHF Einmalzahlung 300 CHF TPF Lohnsystematik gewährleistet Prämie 500 CHF REKA zusätzliche Lohnklasse für Berufsbildner GAV-Verlängerung bis 2020 NBU-Prämie zulasten AN (1,7%) TPG automatischer Teuerungsausgleich (indice genevois) Lohnsystematik gewährleistet 90–110 CHF/monatlich Krankenkassenbeitrag TPL keine Lohnmassnahmen zb 0,9% individuell Öffentliche Verwaltung Bundesverwaltung Post/Logistik keine Lohnmassnahmen Sparprogramme ETH-Bereich keine Reallohnerhöhung 1,2% individuell PUBLICA 1,2% individuell Swissmedic 0,8% individuell (0,4% Erfahrungsanteil; 0,4% Leistungsanteil) DPD Schweiz AG 0,7% individuell Gratifikation Ende Jahr für Chauffeure (je nach Geschäftsgang) IMS MA InfraPost (ohne Reinigungspersonal): 0,8% individuell plus 400 CHF Einmalzahlung Reinigungspersonal: 600 CHF Einmalzahlung PostAuto Schweiz AG 0,4% individuell Post CH AG 0,6% individuell 400 CHF Einmalzahlung PostFinance AG 0,6% individuell 400 CHF Einmalzahlung PostLogistics AG keine Lohnmassnahmen Reduktion wöchentliche Normalarbeitszeit auf 44,5 Stunden Presto Presse-Vertriebs AG keine Lohnmassnahmen SecurePost AG 500 CHF Einmalzahlung Swiss Post Solutions AG Lohngespräche nicht abgeschlossen transfair magazin 1/2016 17 LOHNRESULTATE Branche Schliessung der Contact Center: eine reine Sparmassnahme Der Personalverband transfair bedauert die Schliessung von 6 der 14 Swisscom Contact Center in der Schweiz. Dabei geht es Swisscom nicht darum, einer technologischen Entwicklung vorzugreifen, und erst recht nicht darum, den Kundendienst zu verbessern. Das einzige Ziel dieser Schliessungen ist eine Kosteneinsparung. Text: Robert Métrailler Die angekündigte Schliessung von sechs Contact Center betrifft ca. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ab April und bis Ende 2016 werden die Standorte Genf, Bern, Basel, Luzern, Zürich und Rapperswil geschlossen. Auch wenn ein Grossteil der betroffenen Personen an anderen Standorten eine Stelle finden kann, müssen über hundert Mitarbeitende den Sozialplan in Anspruch nehmen. Ausserdem ist zu befürch- «transfair fordert von den Verantwortlichen konkrete Zukunftsperspektiven für die betroffenen Mitarbeitenden.» ten, dass ein Teil der Angestellten aus verständlichen familiären und privaten Gründen nicht in der Lage sind, eine Arbeitsstelle an einem anderen Standort anzunehmen. Im vorliegenden Fall sieht transfair auch keine konsequente Entwicklungsstrategie vonseiten der Swisscom. Die Verringerung der Anzahl Contact Center und die Erhöhung des Outsourcing-Anteils scheint die These zu belegen, wonach Swisscom sich langfristig von den Aufgaben im Bereich Kundenberatung trennen will. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies aus Sicht von transfair ein extrem negatives Signal. Wir können keinen klammheimlichen und scheibchenweisen Abbau zulassen. 18 transfair magazin 1/2016 Das Personal steht im Vordergrund Praktisch alle Bereiche des Unternehmens sind von diesen tief greifenden Umstrukturierungen betroffen. transfair begleitet den Prozess besonders aktiv und vertritt die Interessen der betroffenen Mitarbeitenden. Unser vorrangiges Ziel ist es, die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Swisscom zu erhalten. Konkret läuft dies über Weiterbildung und berufliche Umschulung. In diesem schwierigen Umfeld fordert transfair von den Verantwortlichen, dass sie den Mitarbeitenden gegenüber Respekt, Geduld und Verständnis aufbringen, um ihnen Zukunftsperspektiven zu bieten und eine massive Zunahme von Krankheitsfällen und Burn-outs zu vermeiden. Die Politiker müssen zu ihren Entscheidungen stehen transfair kann jedoch verstehen, dass Swisscom eine offensive Strategie entwickelt, die auf Kundenorientierung, Innovation und operativer Exzellenz beruht, um die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Swisscom ist zweifelsohne der progressiven und unvermeidlichen Digitalisierung der Wirt- COMMUNICATION schaft und der immer stärker werdenden Präsenz der Global Player auf dem Markt ausgesetzt. Daher ist eine starke Stellung des Hauptakteurs in diesem stets «Ziel ist es, die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten.» dynamisch werdenden Sektor von grosser Wichtigkeit für den Erhalt von hochwertigen Arbeitsplätzen in der Schweiz. Es sei darauf hingewiesen, dass Swisscom in den vergangenen vier Jahren über 5 Milliarden Franken in der Schweiz investiert hat. Seit mehreren Jahren üben eine aggressivere internationale Konkurrenz und gewisse politische Führungskräfte, denen die Überlegenheit von Swisscom auf dem Schweizer Telekommunikationsmarkt ein Dorn im Auge ist, immer stärkeren Druck auf Swisscom aus. Diese Politiker täten gut daran, die Initiativen von Swisscom nicht aus ideologischen Gründen oder aus persönlichem Interesse zu bremsen. Die Bevölkerung, die Verbraucherorganisationen, die Politiker und die verschiedenen Lobbys sollten sich zwei einfache Fragen stellen: Wollen wir mit Schweizer Preisen Arbeitsplätze in der Schweiz erhalten oder mittels Verlagerung zahlreicher Arbeitsplätze nach Europa von europäischen Preisen profitieren? Wollen wir einen Schweizer Leader, der einen hochwertigen Service Public gewährleistet, oder ein durch amerikanische Firmen kontrolliertes Monopol? transfair magazin 1/2016 19 Digitale Revolution auf dem Vormarsch Die Branchenversammlung vom 26. November 2015 warf vor allem einen Blick in die herausfordernde Zukunft der Branche Communication. Branchenleiter Robert Métrailler betonte bei seiner Begrüssung, dass die Herausforderungen auf politischer, wirtschaftlicher und unternehmerischer Ebene zunehmen werden. Text: Aline Leitner Arbeitsumfelder im Umbruch Stefan Müller-Altermatt, Präsident von transfair und Nationalrat, betonte in seiner Rede, dass man sich im dynamischen Umfeld der Branche Communication stetig an die von neuer Technologie geprägten Bedürfnisse der Menschen anpassen muss. Die elektronische Revolution macht also vor dem Arbeitsumfeld der Mitarbeitenden nicht halt. Arbeitnehmende und Arbeitgebende müssen sich dieser Aufgabe gemeinsam annehmen. Denn wer in der dynamischen Kommunika 20 transfair magazin 1/2016 tionsbranche erfolgreich sein will, muss sich weiterbilden. transfair unterstützt seine Mitglieder und setzt sich für konstruktive und faire Lösungen ein. Anstellungsmodelle im Umbruch Dass sich die Branche Communication in ständigem Wandel befindet, merken unsere Mitglieder auch anhand der erhöhten Zahl an externen und temporären Mitarbeitenden. Deshalb hat sich eine Arbeitsgruppe mit der Thematik «Temporäre und Externe Mitarbei- Swisscom im Umbruch Brigitta Rudolf, Personalvertretung Swisscom, informierte die Anwesenden über die vielen internen Projekte. Dabei ist besonders die Umstrukturierung im Zusammenhang mit der neuen Konzernstruktur per 1. Januar 2016 allgegenwärtig. Die mobiler und digitaler werdende Welt bringt auch einige personalpolitische Revolutionen mit sich. Herkömmliche Karrierezyklen – man erlernt einen Beruf und geht auf diesem auch in Pension – sind überholt. Weiterbildung und berufliche Neuorientierung sind heute das A und O, wenn es darum geht, die Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten. Dies sei auch das Ziel von Swisscom, betont Hans Werner, Leiter Human Ressources Swisscom. Durch die strategische Personalplanung könne man zwar herausfordernde Situationen rechtzeitig identifizieren und entsprechend planen, jedoch muss dabei die Selbstverantwortung der Mitarbeitenden gefördert werden. Denn wer sich nicht mit seiner Zukunft befasse – der werde keine haben. Es ist wichtig, dass Swisscom ihre Mitarbeitenden und transfair mit einbezieht und ihre soziale Verantwortung bewusster wahrnimmt. Denn wenn im Rahmen der Digitalisierung alle gesetzten Ziele erreicht werden sollen, muss der Mensch auch weiterhin im Mittelpunkt stehen. Mitgliederbeiträge im Umbruch Zum Abschluss des intensiven Tages beriet sich die Branchenversammlung über die zukünftigen Mitgliederbeiträge. Da der Solidaritätsbeitrag erhöht wird, müssen auch die Mitgliederbeiträge angepasst werden. Der Branchenvorstand erarbeitet ein Modell, das die Erhebung des Mitgliederbeitrags nach Lohnklassen vorsieht. Die neuen Beiträge sollen, wenn möglich, ab 2017 gelten. KOMMENTAR Hindernis für die Sozialpartnerschaft? Für die Regionalsekretariate von transfair ist es nicht immer einfach, eine gute Beziehung zu den Vertretern der Sozialpartner aufzubauen. Die Kontakte beschränken sich oft auf den Austausch bei der Behandlung von einzelnen Anliegen unserer Mitglieder, z.B. im Fall von Streitigkeiten und Kündigungen. Unsere Kollegen aus den Regionen sind oft mit aggressiven Managern konfrontiert, die Mitarbeitende ohne Rücksicht auf Alter oder Dienstjahre entlassen. Doch es bestand phasenweise Hoffnung: Christian Aveni, Head of Sales Romandie, hat die Initiative ergriffen und die sozialpartnerschaftlichen Beziehungen zwischen transfair und Swisscom in der Westschweiz verbessert. An Sitzungen und Workshops hat er das gegenseitige Verständnis für die Arbeit des andern erhöht. So konnten zahlreiche Probleme besprochen und gelöst werden. Die für uns unverständliche Entlassung von Christian Aveni hat der Vertrauensbeziehung ein jähes Ende gesetzt. transfair fragt sich: «Haben die sozialpartnerschaftlichen Umgangsformen der neuen Verantwortlichen von Head of Sales & Retail Channels missfallen? Und wird der regelmässige und respektvolle Dialog nun weitergeführt?» transfair wünscht sich, dass die vertrauensvolle Beziehung auf derselben Basis weitergeführt wird. Andernfalls bleibt immer noch der Weg der Auseinandersetzung – doch zu wessen Vorteil? Robert Métrailler, Branchenleiter Communication transfair magazin 1/2016 21 COMMUNICATION tende bei der Swisscom» beschäftigt und die Vor- und Nachteile in einer Analyse aufgezeigt. Ein erheblicher Anteil der Mitarbeitenden von Swisscom ist extern angestellt – das Unbehagen der Mitarbeitenden ist nicht unbegründet. transfair fordert deshalb einen transparenten und geordneten Umgang mit den temporären Mitarbeitenden sowie eine periodische Überprüfung des IST-Zustandes. Die Veränderung der Anstellungsmodelle hin zu mehr externen Anstellungen zeigt auch Auswirkungen auf die Sozialpartnerschaft. transfair wird das Thema weiterverfolgen und hat das Analysedokument Hans Werner, Leiter Human Ressources Swisscom, als weitere Diskussionsbasis übergeben. Schildbürgerstreich am Gotthard! Folgendes Szenario: Die Gemeinde Seldwyla bezieht ihre Wärme durch den Anschluss an eine alte sanierungsbedürftige Ölheizung und hat alternativ einen Anschluss an eine Fernheizung. Aus Sicherheitsgründen beschliesst die Gemeinde, ein zusätzliches Modell einzubauen und die alte Ölheizung in einem weiteren Schritt zu sanieren. Wenn beide Heizungen wieder funktionstüchtig sind, werden sie – so verspricht man es den Einwohnern – nur mit je halber Kapazität benutzt. Ein typischer Fall von Schildbürgerstreich. Text: Werner Rüegg Gibts nicht gibts heutzutage nicht mehr, meinen Sie? Gibts doch, meint der Branchenvorstand Öffentlicher Verkehr von transfair. Das beste Beispiel: die aktuelle Situation am Gotthard. Das neue Strassenprojekt birgt viele Gefahren. Der Branchenvorstand empfiehlt deshalb aus folgenden Gründen die Neinparole zum Bau der zweiten Gotthard-Strassenröhre: •Die Delux-Sanierung des Strassentunnels ist überdimensional. Eine zweckmässige Sanierung ohne Vollsperre und zu kleinem Preis würde ebenfalls zum Ziel führen. Die Investitionskosten sind unverhältnismässig, und es scheint, als dass die Rechnung ohne die wiederkehrenden Betriebskosten gemacht wurde. Diese Fehlinvestition gilt es unbedingt zu vermeiden, weil sonst nämlich auf dem Bu- 22 transfair magazin 1/2016 ckel anderer Strassenprojekte gespart werden müsste. Der Schienengüterverkehr mit der bevorstehen• den Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist in seiner Blütezeit. Es scheint jedoch, als ob mit dem Bau der zweiten Gotthardröhre die Ziele, die CO2-Emissionen zu senken und die Entlastung der Strasse zugunsten der Schiene voranzutreiben, aus dem Blickfeld geraten würden. Der Branchenvorstand fürchtet, dass früher oder später auch der zweite Strassentunnel voll ausgelastet werden würde. Da fragt sich der Branchenvorstand zu Recht – wo bleibt da die konsequente Verlagerung von der Strasse auf die Schiene? Seit Frühjahr 2014 entsteht bei der SBB ein neuer Organisationsbereich zum Schlüsselthema «Bildung». Um die anstehenden Herausforderungen meistern zu können, ist es ein sehr wichtiger Schritt, die internen Bildungsleistungen zentral aus einer Hand durchzuführen. Aus Sicht unserer Mitglieder gibt es aber Optimierungsbedarf hinsichtlich der materiellen und formellen Anstellungsbedingungen. transfair setzt sich für weitere Perspektiven ein und fordert den Leiter Bildung zu einer klaren Stellungnahme auf. Text: Bruno Zeller Mitarbeitende im neuen Organisationsbereich «Bildung» der SBB sind grundsätzlich materiell nicht bessergestellt als die Kollegen in der Linie, die gelegentlich für die gleichen Funktionen Ausbildertätigkeiten übernehmen. Am Beispiel der Zugverkehrsleitenden (ZVL) wird dies besonders deutlich: Ob bei der Bildung oder in der Linie angestellt – das Anforderungsniveau und die Einreihung bleiben gleich. Wer als ZVL gelegentlich als Milizausbilder tätig ist, hat den Vorteil, von Ausbildungszulagen pro Stunde zu profitieren. Die ARC WEITERBILDUNG «Arbeitszeitgesetz und Dienstpläne öffentlicher Verkehr» am 26./27. Mai 2016 und 29./30. September 2016 in Olten Sind Sie auch oft mit Fragen aus dem Arbeitszeitgesetz (AZG) konfrontiert? Im ARC-Weiterbildungskurs lernen Sie die Grundlagen des AZG und der Verordnung kennen. So können Sie in Zukunft Fragen kompetent beantworten, weil sie genau wissen, wo die Rechte der Arbeitnehmenden gesetzlich verankert sind. Sie erkennen fehlerhafte Dienstpläne und können sie wenn nötig korrigieren. Mitarbeitenden in der Bildung erhalten diese Zulagen nicht, und dies obwohl sie über ausgeprägtere Methoden- und Prozesskompetenzen verfügen. transfair und die betroffenen Mitglieder fragen zu Recht: Ist das fair? Nein, finden transfair und die Betroffenen. Deshalb haben wir in unserem Schreiben an den Leiter Bildung klare Anträge gestellt: Die Zusatzkompetenzen der Mitarbeitenden in der Bildung müssen honoriert werden – mindestens in Form einer Zulage. Ausserdem beantragen wir, dass unsere Mitglieder bei der SBB Bildung in Zukunft nur noch einen Arbeitsvertrag haben. Die jetzige Situation mit einem Arbeitsvertrag für den Beschäftigungsgrad bei der Bildung und einem für den in der Linie führt zu Missverständnissen und Unmut. Weiter fordert transfair weiter gehende Massnahmen bei der Lohnrückführung der Mitarbeitenden ein, die von login zur neuen Organisation gestossen sind. Mit diesen Forderungen will transfair erreichen, dass dem Wert der Arbeit in der Bildung genügend Rechnung getragen wird. Mehr Informationen finden Sie auf der Website unseres Weiterbildungspartners: www.formation-arc.ch. transfair magazin 1/2016 23 ÖFFENTLICHER VERKEHR Was ist der SBB die Bildung wert? Belastung in den regionalen SBB Cargo-Produktionen Die Anforderungen an die Spezialisten in den regionalen Cargo-Produktionen (RCP) werden immer vielfältiger. Was früher mehrere Aufgabenträger erledigten, fällt nun vermehrt auf die Spezialisten mit Fahrkompetenz. transfair hat von seinen Mitgliedern beunruhigende Rückmeldungen zur zunehmend belastenden Situation erhalten. In einem Schreiben an den Leiter Produktion der SBB Cargo AG fordert transfair klare Antworten. Text: Bruno Zeller Das Anforderungsprofil eines Spezialisten RCP mit Fahrkompetenz ist vielseitiger geworden. Der Kompetenzbereich wurde vergrössert, die Anforderungen an die fachspezifischen und gesetzlichen Kenntnisse haben sich erhöht. Die Aufgabenkonzentration und Verdichtung des Berufsbildes setzt die Mitarbeitenden stark unter Druck. Die Situation wird dadurch erschwert, dass belastende Rahmenbedingungen hinzukommen. transfair verlangt, dass die SBB Cargo AG zu den folgenden Themen klar aufzeigt, ob die gesetzlichen Vorgaben (AZG, GAV, Sicherheit) und der Gesundheitsschutz so noch eingehalten werden können: •Komplexe Rangierabläufe müssen oft in Alleinarbeit durchgeführt werden. Können so die Sicherheitsbestimmungen noch eingehalten werden? 24 transfair magazin 1/2016 •Viele aufeinanderfolgende Nachtdiensttouren beginnen vor 01.00 Uhr. Werden die Bestimmungen des Arbeitsgesetzes, des Gesundheitsschutzes und der Sozialverträglichkeit noch eingehalten? •Stehen bei Pausen und flexiblen Arbeitszeitunterbrechungen alle notwendigen sanitären Einrichtungen und Verpflegungsmöglichkeiten zur Verfügung? •Werden bei früherem Dienstantritt aufgrund von Schneefall die Ruheschichten und Pausen eingehalten und die zusätzlich zum geplanten Dienst anfallende Zeit als Überzeit gutgeschrieben? •Ist die Bewertung und Einreihung des Spezialisten RCP mit Fahrkompetenz unter all diesen Bedingungen mit vielseitigen Kompetenzen und Anforderungen im heutigen Anforderungsniveau korrekt? transfair setzt sich für die Anliegen seiner Mitglieder ein. Um deren Arbeitsbelastung zu reduzieren und Sicherheitsbedenken auszuräumen, fordert transfair vermehrt die Arbeit in Zweierteams. Sobald erste Antworten eintreffen, informieren wir Sie auf unserer Website im grünen Bereich des Öffentlichen Verkehrs. Der lang erwartete Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts ist eingetroffen: Bahnunternehmen mit Sitz in der Schweiz müssen sich in Zukunft an den Löhnen der in der Schweiz bestehenden Güterverkehrsunternehmen orientieren. Trotz dieser eindeutigen Bekenntnis gegen die tiefen Löhne der italienischen Lokführer der Crossrail in Brig verfolgt transfair die Situation im alpenquerenden Güterverkehr weiter aufmerksam. Denn mit der Leistungsverlagerung in Brig von SBB Cargo zu SBB Cargo International gibt es weiteren Klärungsbedarf. transfair macht sich auch dort für die Anliegen seiner Mitglieder stark und fordert klare Antworten von den Verantwortlichen. Text: Bruno Zeller Positiver Gerichtsentscheid im Fall «Crossrail» Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Güterbahnunternehmen mit Sitz in der Schweiz müssen sich an den Löhnen der in der Schweiz bestehenden Güterverkehrsunternehmen orientieren. Ausländische Arbeitsbedingungen dürfen nicht miteinbezogen werden. Ein allfälliger Branchen-GAV für den Güterverkehr würde zur weiteren Absicherung der Schweizer Arbeitsbedingungen sicherlich beitragen. Nun ist das BAV gefordert, branchenübliche Arbeitsbedingungen im Gütertransitverkehr für die Bahnunternehmen mit Sitz in der Schweiz verbindlich festzulegen. Ob und wann das BAV dies tut, ist abhängig davon, ob Crossrail oder das Bundesamt den Entscheid ans Bundesgericht weiterziehen, was noch offen ist. Der Beschluss löst jedoch nicht die Bedenken im Zusammenhang mit den Güterbahnen mit Sitz im umliegenden EU-Ausland. Denn diese Unternehmen werden sich nicht an die neu geltenden Regeln halten müssen und können den alpenquerenden Güterverkehr basierend auf ausländischen Arbeitsbedingungen weiter durchführen. Basis ist das Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der EU. Im Hinblick auf die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist die Entwicklung genau zu verfolgen. Neue Sorgen Sorgen bereitet uns die Leistungsverlagerung in Brig von SBB Cargo zu SBB Cargo International. Mit dem Fahrplanwechsel 1/2016 optimierte SBB Cargo AG ihre Leistungen, indem sie wöchentlich 15 Züge zwischen Domo II und Brig an SBB Cargo International abgegeben hat. Diese Züge werden nun durch die italienischen Kollegen nach Brig gefahren, während die Lokführer vom Cargo-Depot Brig keine Züge mehr nach Domo II fahren. Die Gründe für die Auslagerung sind die Einsparung von Dienstfahrten. Weil die Züge nicht alle durch SBB Cargo International gefahren werden können, müssen sogar Bahndienstleister einspringen! Verspätungen sind weitere Konsequenzen dieses Vorgehens. transfair will verhindern, dass SBB Cargo International in dieser Situation sicherheitsrelevante oder gesetzesrelevante Aspekte vernachlässigt. Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat transfair die Unternehmungsleiter von SBB Cargo und SBB Cargo International zu einer klaren Stellungnahme aufgefordert. Sie sollen transparent aufzeigen, ob aus ihrer Sicht die zwischen den Sozialpartnern getroffene Vereinbarung zum grenzüberschreitenden Lokführereinsatz noch eingehalten wird. Ausserdem muss geklärt werden, wie weit die SBB Cargo International ihre ausländischen Lokführer in die Schweiz hinein fahren lassen will. Lokführer von SBB Cargo äussern berechtigte Ängste, künftig noch mehr Arbeit an SBB Cargo International zu verlieren. Daher verlangt transfair ein entsprechendes Bekenntnis von unseren SBB-Güterbahnen. transfair magazin 1/2016 25 ÖFFENTLICHER VERKEHR Branchenübliche Arbeitsbedingungen im Gütertransitverkehr Agenda ALLE BRANCHEN transfair Delegiertenversammlung Freitag, 20. Mai 2016 Wann? 10.00 bis17.00 Uhr Wo? Altes Spital Solothurn – Kultur & Kongresse, Oberer Winkel 2, Solothurn. Einladung mit Traktanden und Antragsfristen erfolgte direkt an die Delegierten. Fahrt nach Laupen ZH mit Kaffee bei Voland. Wanderung nach Hiltisberg-Dachsegg. Mittagessen im Restaurant Buurestube. Nachher gemütlich bis Rüti ZH. Dauer der ganzen Wanderung 2 bis 2½ Std. Treffpunkt: 9.10 Uhr Zürich HB. ZH ab 9.25 Uhr, Laupen Hauptstrasse an 10.22 Uhr. 9-Uhr-Pass lösen! (Achtung Programm leicht abgeändert gegenüber Vorankündigung). POST/LOGISTIK/ COMMUNICATION Pensioniertenvereinigung St. Gallen Zusammenkunft im März Mittwoch, 9. März 2016 Um 15.00 Uhr im Restaurant Scheitlinsbüchel ob St. Gallen. Es gibt drei Ankunftsmöglichkeiten. Alle Infos auf www.transfair.ch/Meta/ Agenda. Auskunft: Stefan Peter, 071 278 28 72. Pensioniertenvereinigung Basel Wanderung Möhlin–Zeiningen Montag, 7. März 2016 Wir besammeln uns beim Bahnhof SBB um 13.00 Uhr und fahren mit der S 1 um 13.20 Uhr nach Möhlin. Von dort aus wandern wir ca. 1½ Std. nach Zeiningen ins Rest. Traube, wo wir unser Zvieri einnehmen. Infos: Schmidiger Edy, 061 461 55 37. Pensionierte Bern Besichtigung Kriminalmuseum 25. April und 27. April 2016 Das Kriminalmuseum beinhaltet eine Dokumentation historischer und aktueller Fälle und/oder interessanter Kriminalitätsformen. Es zeigt zudem die polizeilichen Aufklärungsmittel. Wann und wo? Am 25. und 27. April, jeweils um 14.00 Uhr. Treffpunkt: 13.45 Uhr vor dem Eingang Nordring 30, Bern. Die Besichtigung dauert ca. 2 Std. Anmeldung bis 2. April 2016 notwendig mit Formular gemäss separater Einladung, die im März 2016 zugestellt wird. Pensioniertenvereinigung Basel Wanderung Montag, 4. April 2016 Besammlung um 12.45 Uhr Bahnhof SBB. Von dort fahren wir mit der S 3, 13.00 Uhr, nach Dornach, steigen um in den Bus Nr. 67, Abfahrt 13.18 Uhr, fahren nach Hochwald und wandern ca. 1½ Std. zur Pony Ranch nach Seewen. Dort werden wir in einem schönen, gemütlichen Restaurant unser Abendbrot einnehmen. Infos: Schmidiger Edy, 061 461 55 37. POST/LOGISTIK Pensioniertengruppe Zürich Post Frühjahrswanderung Rüti Donnerstag, 7. April 2016 26 transfair magazin 1/2016 POST/LOGISTIK/ COMMUNICATION/ ÖFFENTLICHER VERKEHR Sektion Calanda Generalversammlung Samstag, 19. März 2016 Am 19. März 2016 findet die alljährliche Generalversammlung der Sektion Calanda statt. Beginn 17.00 Uhr im Romantik Hotel Stern in Chur. Wir freuen uns auf euch! ÖFFENTLICHER VERKEHR Pensionierte Sektion Basel Pensioniertenwanderung Mittwoch, 16. März 2016 Treffpunkt: 9.15 Uhr Schalterhalle Bahnhof SBB; Basel ab 9.31 Uhr, Olten an 9.55 Uhr. ab 10.07 Uhr, Kappel, Schulhaus an 10.23 Uhr. Zürich HB ab 9.03 Uhr, Olten an 9.38 Uhr o. ab 9.30, an 10.00. Luzern ab 8.54, Olten an 9.27 o. ab 9.05, an 9.52. Nach dem Zwischenhalt beim Martin wandern wir über den Born in ca. 1 Std. nach Boningen zum Mittagessen im Restaurant St. Urs. Fahrgelegenheit für Nichtwanderer. Anmeldungen bis 12. März 2016 an Ernst Kottmann, 061 811 19 75. Pensionierte Sektion Basel Pensioniertenwanderung Mittwoch, 13. April 2016 SBB Schalterhalle Treffpunkt um 9.00 Uhr. Zürich ab 8.00 Uhr, Basel an 8.52 Uhr; Luzern ab 7.54 Uhr, Basel an 8.55 Uhr. Wir fahren mit dem Tram nach Birsfelden zum Restaurant Blume. Nach dem Kaffee wandern wir dem Rhein entlang zum Restaurant Auhafen. Dauer: ca. 1 Std. und 15 Minuten. Es besteht die Möglichkeit, mit dem Bus 80/81 bis zur Station Auhafen zu fahren. Dann eine kurze Wanderung zum Restaurant. Anmeldung: Vinzenz Purtschert, 061 302 24 07; Anmeldeschluss: Donnerstag, 7. April 2016. Generalversammlung Sektion Ostschweiz ÖV Samstag, 16. April 2016 im Restaurant Mattenhof in Flawil. Beginn um 15.00 Uhr. Die Kategorie Lokpersonal Lokpersonalreise 2016 1. Mai bis 5. Mai 2016 Das Reiseziel ist Böhmen/Tschechien. Mit der Bahn fahren wir bis München und mit einem bequemen Fernreisebus weiter nach Marienbad. Die Besonderheiten des Bäderdreiecks Marienbad, Karlsbad und Franzensbad besichtigen wir mit unserer einheimischen Führerin Frau Zdenka Steklikova. Preis: ca. 590 Franken pro Person im Doppelzimmer, Einerzimmer Zuschlag 80 Franken. Alle Infos auf www.transfair.ch/ Meta/Agenda. Auskunft, Anmeldung an: Beat Schumacher, 044 930 71 40, [email protected] oder Paul Egli, 044 491 38 75, [email protected]. Anmeldeschluss: 28. Februar 2016. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Sektion Bern Hauptversammlung 2016 Donnerstag, 17. März 2016 Zeit: 18.00 bis 19.00 Uhr mit anschliessendem Apéro riche. Ort: Restaurant Schmiedstube in Bern. Anmeldungen bitte bis 10. März 2016 an: Ursula Bürgi, Strassacker 14, 3065 Bolligen oder [email protected]. F REIZEITKOMMISSION Wanderung Müswangen– Gelfingen–(Baldegg) Donnerstag, 17. März 2016 Treffpunkt: Hitzkirch 9.40 Uhr, 9.42 Uhr Abfahrt mit Bus nach Müswangen. Wanderung über Lieli nach Gelfingen ca. 2 Std. (Mit- ZU GUTER LETZT Einladung mit allen Details folgt in der nächsten Säntisposcht. Der Vorstand freut sich auf ein zahlreiches Erscheinen! ZU GUTER LETZT Durchsetzungsinitiative: durchsetzt mit Risiken In der Schweiz ist man gemeinhin stolz auf das geordnete Staatswesen und den funktionierenden Rechtsstaat. Auch die Wirtschaft schätzt die stabilen Rahmenbedingungen und das verlässliche Rechtssystem. In internationalen Vergleichen zur Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit nimmt die Schweiz nicht zuletzt deshalb regelmässig einen Spitzenplatz ein. Die am 9. Februar 2014 angenommene Masseneinwanderungsinitiative hat bereits sehr viel Rechtsunsicherheit geschaffen. Auch nach zwei Jahren ist nicht klar, wie diese Initiative umgesetzt werden soll und ob dabei die bilateralen Verträge mit der Europäischen Union erhalten bleiben können. Die unklare zukünftige Beziehung mit unseren direkten Nachbarn und wichtigsten Handelspartnern verunsichert Bevölkerung und Unternehmen gleichermassen. Am 28. Februar wird jetzt über die Durchsetzungsinitiative der SVP abgestimmt. Mit dem vorgesehenen Automatismus wird die Gewaltentrennung ausgehebelt und das Verhältnismässigkeitsprinzip verletzt. Auch verletzt es internationale Verträge und ignoriert die europäische Menschrechtskonvention, was zusätzliche Rechtsunsicherheit schafft. Direkt betroffen sind zwei Millionen Menschen in der Schweiz. Bestens integrierte Secondos ebenso wie ausländische Fachkräfte für den Arbeitsmarkt. Betroffen sind aber auch wir alle, als Verwandte, Lebensgefährten, Freunde und Bekannte der Direktbetroffenen. Kurz: Diese Initiative spaltet die Gesellschaft, diskriminiert Teile davon und verstösst absichtlich gegen internationale Abkommen – dies ist eines Landes wie der Schweiz schlicht unwürdig und nebenbei auch wirtschaftlich brandgefährlich! Wir müssen dafür sorgen, dass diese Initiative abgelehnt wird. Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik Travail.Suisse, [email protected] tagessen) Ausstieg auf ÖV. Oder weiterwandern ca. 1 Std. nach Baldegg. Anmeldung bitte bis 15. März 2016 abends an Georges Moos, 041 855 23 63 oder [email protected]. Bluescht-Wanderung Kehlhof TG –Kümmertshausen–Sommeri Donnerstag, 28. April 2016 Besammlung: Kehlhof TG 9.06 Uhr (Zürich ab 8.07, Weinfelden an/ab. 8.58/9.02). Wanderung für Morgenwanderer nach Lenzhausen/Erlen ca. 2 Std., Mittagessen. Ausstieg auf ÖV (X.14) oder weiterwandern ab Lenzhausen mit Mittagessen aus dem Rucksack nach Sommeri ca. 2 Std. Heimfahrt ab Sommeri X.35. Anmeldung bitte bis Di., 26.4.2016, 19.00 Uhr, an Georges Moos, 041 855 23 63, oder [email protected]. transfair magazin 1/2016 27 Kontaktieren Sie uns REGION SÜD TRANSFAIR Via Cantonale 19 6814 Lamone T 091 950 09 01 [email protected] REGION WEST TRANSFAIR REGION MITTE Rue du Valentin 18 1004 Lausanne T 021 329 00 91 [email protected] TRANSFAIR BÜRO FREIBURG Hopfenweg 21 3000 Bern 14 T 031 370 21 21 [email protected] Route du Petit-Moncor 1a (Büro Syna) 1752 Villars-sur-Glâne T 079 322 82 42 BÜRO WALLIS Kantonsstrasse 11 3930 Visp T 027 946 62 25 [email protected] REGION OST TRANSFAIR Karstlernstrasse 9 8048 Zürich T 044 432 62 70 [email protected] BÜRO GENF 4, rue du Quartier Neuf 1205 Genève T 022 781 40 10 ZENTRALE TRANSFAIR Hopfenweg 21 3000 Bern 14 T 031 370 21 21 [email protected] Hotline 0848 112 848 Detaillierte Informationen zu unseren Öffnungszeiten finden Sie auf www.transfair.ch.
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