Annemarie Riedel Mit dem größtem Vergnügen verfolgten die

Theater beim ZV
Mit dem größtem Vergnügen verfolgten die Besucher der ausverkauften Thiersteiner Zentralhalle
die Premiere des Stückes „Geht die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse!“ von Beate Irmisch.
Das Ensemble des Zentralvereins brachte den, mit Situationskomik und Wortwitz gespickten,
Dreiakter gekonnt auf die Bühne. Mit Szenenapplaus und begeisterten Gelächter belohnten die
Zuschauer die fantastischen Darsteller. Die Schauspieler, allen voran Silvia Ludwig als keifende,
und tobende „Sicherheitsvorkehrung Klothilde“, lebten ihre Rollen so herzerfrischend aus, das es
das Publikum einfach mitriss. Das Stück gewährte einen unverhohlenen Blick in den
Familienalltag der Familie Brösel. Was war doch der gute Detlef Brösel (Uwe Fraas) in jungen
Jahren ein Draufgänger, bevor er seiner Erika (Monika Wölfel) in die Hände fiel. Nun ist die
Silberhochzeit vorbei und nichts erinnert mehr an den Teufelskerl von damals. In jungen Jahren
Wein und Weib nicht abgeneigt, steht er inzwischen mit Kittelschürze und Kopftuch unter dem
Pantoffel seiner dominanten Erika. Und nun der Lichtblick: Erika muss nach einer HüftgelenkOperation für einige Wochen zur Kur. Da die resolute Erika ihren Detlef kennt wie keine andere,
hat sie für ihre Abwesenheit bereits Vorkehrungen getroffen, um ihm ordentlich die Suppe zu
versalzen. Ihre Freundin Klothilde (Silvia Ludwig) soll die Stellung halten, dafür stattet Erika sie
sogar mit dem Haustürschlüssel aus. Leider hat sie damit den Bock zur Gärtnerin gemacht, denn
diese falsche Schlange, im Ort als eiserne Jungfrau bekannt, schwärmt schon lang für den guten
Detlef. Dieser will mit seinem Kumpel und Gigolo Eberhard (Hermann Markus) die Gunst der
Stunde nutzen, um wieder ein Stück Freiheit zu genießen, wie in seiner Sturm und Drangzeit. Die
beiden Schwerenöter haben jedoch die Rechnung ohne „Sicherheitsvorkehrung“ Klothilde
gemacht. Dazu taucht nicht nur Sohn Hannes (Dominik Heber) bei Papi auf sondern auch noch
andere nicht angemeldete Zeugen, wie Opa Kurt (Erwin Wendler). Der hat sich Urlaub vom
Seniorenheim genommen und lässt in der neuen Nachtbar als „Zampano“ den Bär steppen.
Dumm nur, dass ihn seine fesche und mondäne Seniorenheimliebschaft Hedwig (Andrea
Scherzer) nach reist und selbst die Ausrede vom Veteranentreffen bei ihr nicht greift. Sexy
Barfrau Pussi Lilli (Anika Wunderlich), der Enkel Hannes hoffnungslos verfallen ist, mischt den
Laden noch mehr auf. Strohwitwer Detlef kommt nicht zur Ruhe, nicht nur die liebestolle Johanna
(Anna-Lena Wunderlich) verfolgt ihn mit ihren Häppchen. Für die neugierige Klothilde gibt es
keine Schranken, einen nächtlichen Einbruch hält sie für ein legitimes Mittel der Kontrolle. Sie
überwacht jeden Schritt des armen Ehemannes und gerät dabei in unangenehme und peinliche
Situationen. Wie meistens ist das Erwachen am Morgen danach nicht ganz problemlos und mit
einigen Überraschungen verbunden. Martina Nickl sorgte mit ihrer Steyrischen für exzellente
musikalische Unterhaltung in den Pausen. Mit Friseurkamm und Farbtopf agierten Uschi Knopf
und Diana Geymeier in hervorragender Weise. Für die richtigen Worte auf der Bühne sorgte
Annemarie Riedel
Theater beim ZV
Souffleuse Margit Wunderlich, als Mädchen für alles agierte Rosemarie Kottus. Für alle, die zur
ersten Vorstellung keine Karte mehr bekommen haben, findet eine zweite Vorstellung am 14.
November um 20 Uhr in der Zentralhalle statt.
Bild: Dominik Heber als gelehriger Enkel, der von seinem Opa Kurt (Erwin Wendler) lernt, wie
man(n) der Bardame Pussi Lilli (Anika Wunderlich) den Kopf verdreht.
Bild: Frauen klären die Situation, Andrea Scherzer, Anna-Lena Wunderlich, Anika Wunderlich,
Monika Wölfel und Silvia Ludwig lösen die Missverständnisse
Annemarie Riedel
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Bild: Silvia Ludwig als vorwitzige Lauscherin mit Lockenwicklern
Annemarie Riedel