Artikel im Engel

Mach
lıch
das
D
er Mensch lernt am besten durch Druck. Erleben wir eine „Not_Wendigkeit“, sind wir eher
bereit und offen für Veränderung. Tauchen
wir durch eine Krise, schenken wir dem
Bewusstsein neue Grenzen und öffnen uns
anderen Welten des (Er)Lebens. Geht es uns
scheinbar schlecht, suchen wir neue Wege.
Fotos: www.shutterstock.com
Dein Alltag hält dich
gefangen. Deine verlorenen
Träume nennst du
Erfahrung. Vieles, was einst
von der Sonne beschienen war,
verschwindet in grauer
Dämmerung. Höchste Zeit,
sagt Daniela Hutter, dass du in
deinem Leben wieder das
Licht anmachst.
26 I ENGELmagazin
VON DANIELA HUTTER
Für manch einen von uns ist der Alltag des Lebens wie
ein schlechter Traum. Man fühlt sich verfolgt von den
ungerechten Situationen des Lebens. Man erlebt sich
auf der Flucht. Und die Verfolger scheinen nur Unangenehmes zu bringen, Böses zu wollen. Man möchte
manchmal meinen, das Leben bestraft uns mit dem
Leben selbst. So finden sich viele Menschen in ihrem
alltäglichen Leben in einer Opferrolle. Und wie im
nächtlichen Traum, gibt es den Moment, an dem
man sich erinnert – bitte aufwachen, jetzt. Das Licht
des Tages möge das Dunkel der Nacht beenden.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Wie viele Jahre
habe ich damit verbracht, alle anderen für die
Unmöglichkeiten meines Lebens verantwortlich zu
machen. Oft war mir, als würde sich das Leben mir
An 
selbst unafhörlich in den Weg stellen. Die Eltern hatten mich in einen Beruf gedrängt, der mir nicht gefiel.
Die erste Ehe bin ich viel zu früh eingegangen, der
Altersunterschied war zu groß. Mutterwerden war
mir Freude, doch die Konsequenz des Mutterseins
erschien mir manchmal erdrückend. Ich hatte mir
ein Leben kreiert, das wirklich anstrengend war, und
verantwortlich dafür war so manches und so mancher: die Eltern, der Partner, das Alter, die Gesellschaft, die Kinder, die Schule, das Geld, die Schulden
u.v.a. – und ich in alledem mittendrin. Und dann?
Irgendwann in einem wachen Moment ereilte mich
die Erkenntnis – so nicht mehr! So geht’s nicht weiter!
Das ist nicht mein Leben. Das habe ich mir anders
vorgestellt. Das Leben will ich so nicht (er)leben. Und
dann hilft hilft nichts anderes, als die Hemdsärmel
hochzukrempeln und das Projekt Leben neu anzugehen. Ich wollte mein Leben hell machen. Ich hatte die
Nase voll von der Dunkelheit, der Enge und Unfreiheit. Und ich wollte nicht länger darauf warten, dass
das Leben sich irgendwann wie von Zauberhand
ändert. Ich spürte, die Kraft dafür ruht in mir. Der
Bitte umblättern ENGELmagazin I 27
Antrieb dafür ist meine Seele. So war es meine Seele,
die mich rief …
Damit kam ich dem Leben plötzlich auf die Spur. Die
Seele wünscht sich ein Erlebnis_Leben: stetigen
Fluss, keinen Stillstand, aktive Prozesse. Das bedeutet auch, die Seele will sich einbringen, das Leben
gestalten.
Für mich hieß es auch, zu erkennen, welche Blockaden, Glaubensmuster und Prägungen auf mich bisher einwirkten. Was hielt mich davor zurück „es zu
tun“ – mein Leben zu ändern? Ich fing an, es zu tun.
Dabei kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Eine
Vielfalt an kollektiven und individuellen Mechanismen steuerten mein Leben, ungefragt und von meiner Seele ungewollt. Ich holte die Ver-Antwortung zu
mir zurück. Ich wollte die sein, die die Antwort gibt
auf die Fragen, die ich mir stellte. Niemand außer mir
sollte die Richtung und den Lebensinhalt definieren.
Ich ging eine innere Verbindlichkeit ein, hin zu mir:
Ich wollte mein Leben nach dem Licht ausrichten,
hin zu mehr Lebensfreude und Lebensglück.
Hat sich das Feld des Ahnens und Wissens erstmal
geöffnet, gibt es auch keinen Schritt mehr zurück. Ich
kannte solche Situationen, wusste, dass Eigenverantwortung sich durchaus auch mal anstrengend und
erschöpfend anfühlen kann. Wie viel leichter war es
doch, Verantwortung abzugeben. Wie viel verlockender mag es sein, die Schuld für das eigene Unglück
jemandem zuzuschreiben, auch wenn das heißt,
dass man sich in eine Ohnmacht begibt, sich die
eigene Ermächtigung verwehrt. Spiritueller Tiefschlaf scheint dann manchmal verlockender zu sein.
Doch die Seele spielt dabei nicht mit, die Rolle des
schlafenden Dornröschens bleibt uns verwehrt. Die
Seele hat uns nämlich schon wachgeküsst und will
nicht nur mit einem Prinzen aufwarten, sondern mit
einem ganzen Königreich.
Nun weiß ich, dass die Seele sich ein stetig verän
derndes Leben wünscht: neue Situationen und viele
neue Möglichkeiten, um zu lernen und zu wachsen.
Dies tun wir an Herausforderungen, scheinbaren
Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten. Es ist unser
Bewusstsein, das sich entfalten möchte und die
eigene Tiefe erforschen will. Alles ist möglich. Nichts
ist schwer. Ein Leben in Leichtigkeit will sich ankündigen – wenn du denn dafür bereit bist, und auch
bereit bist, dafür deinen Einsatz zu leisten.
Wir alle haben einen gemeinsamen Wunsch: Wir wollen im Hier und Jetzt glücklich sein, unser Leben in
Lebensfreude erleben – mehr Glück, mehr Freude,
mehr Lachen. Leichter und heller soll unser Leben
sein, unbedingt. Das Leben hell zu machen – bedeutet das Licht zu bringen. „Light“ im Englischen – nicht
umsonst auch „leicht“ in der Übersetzung – oder
wenn man mit Buchstaben spielen mag, könnte man
sagen: „Mach dein Leben l(e)icht!“
Heute fühlt sich mein Leben licht an und leicht
ebenso. Irgendwann im Laufe der Jahre geschah „es“.
Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann,
wie, wodurch. Nur aus heutiger Sicht sehe ich, „es“
hat sich verändert. Mit „Es“ meine ich das Leben, meinen Alltag, mein Umfeld. Es hat sich verändert,
indem es sich gar nicht verändert hat. Alles ist geblieben, wie es ist. Dennoch ist alles anders. Der Schlüssel muss sein – „Ich habe mich verändert“ und ermöglichte damit, dass „es“ geschehen konnte.
Wir müssen lernen, mehr und mehr spielerisch mit
den Herausforderungen unseres Daseins umzugehen. Und wir sollten erkennen, dass nichts zufällig
geschieht. Alles dient uns selbst, das Unangenehme
wie das Angenehme, jegliche Erfahrung. Im Alltäglichen mag man daran schon mal verzweifeln. Doch
wenn du den Schlüssel vor dir liegen siehst, der dir
neue Lebensräume öffnet, nimm ihn! Verlass deine
Komfortzonen, geh voran und blick nicht zurück,
deine Seele führt dich in ein neues Land. Ganz
bestimmt findest du dort mehr Glück, mehr Liebe
und mehr Freude.
❦
Der Prozess des Erwachens, Transformation, Schwingungserhöhung – oder wie immer man es nennen
möchte. Natürlich ist mein Alltag noch immer
geprägt von Normalität und alldem, was dazugehört,
große und kleine Dramen zwischen Haushalt, Ehe,
Beruf, Kinder und Nachbarn. Geprägt von mehr oder
weniger Emotionalität und auch mal von einer lauten Stimme. Trotzdem ist es anders als – sagen wir –
vor vielen Jahren. Wann immer das „vor vielen Jahren“ war. Mir ist, als könne ich mich daran gar nicht
mehr erinnern. Stimmt aber nicht. Kann ich sehr
wohl. Ich weiß, wie mühsam es schien, ich erinnere
mich an die dunklen Momente, an geweinte Tränen
und die vielen Fragen, die ich an das Leben hatte und
wie ungeduldig ich nach Antworten suchte. Ich
wollte das Leben erlernen, mir Wissen aneignen,
besuchte Kurse um Kurse, kaufte Bücher und Bücher,
löcherte weise Menschen mit meinen Fragen – und
die viele Antworten blieben offen, manche bis heute.
Das Leben wollte mir antworten und das hat es
immer wieder getan. Lektion für Lektion.
Tipp: Seminare & Vorträge zum neuen Buch in
Deutschland und Österreich siehe Kasten rechts.
Mehr Info: www.danielahutter.com
28 I ENGELmagazin
Das Leben selbst wurde für mich zum Lehrmeister,
Guru und Ashram zugleich. Im Zugang von spirituellem Bewusstsein, alltagsnahen Ritualen und regelmäßigen Praktiken hat sich das Erleben des Lebens
verändert. Die eigene Haltung ist keine Reaktion
mehr auf das, was geschieht. Vielmehr ist die eigene
Position ein stabiles Einnehmen der inneren Mitte,
einerlei, was geschieht, man bleibt in seiner Kraft
und ist selbst Akteur im Spiel des Lebens. Je bewusster die eigene Position im Leben wahr (im wahrsten
Sinne des Wortes) genommen wird, umso mehr können wir mit Energiearbeit und Bewusstseinsritualen
unseren Weg mitgestalten und werden zum aktiven
Schöpfer eines Lebens voller Freude, Fülle, Leichtigkeit, Liebe und Licht.
Die Position des Opfers wird zu einem Ort in einem
fremden Land. Opferhaltung hat uns lange genug
geschwächt und uns re-agieren lassen, von der
schöpferischen Aktionskraft getrennt und uns damit
in Abhängigkeit geführt.
Fotos: www.shutterstock.com
Fortsetzung von Seite 27
Daniela Hutter. Mach dein Leben hell.
Lichtvolle Wege aus der Schwere des
Seins. Taschenbuch, Klappenbroschur,
224 Seiten, 12,5 x 18,3 cm,
ISBN: 978-3-442-22102-8, € 8,99 [D],
€ 9,30 [A], CHF 12,50*
(*empf. VK-Preis), Verlag: Goldmann
VORTRAGSABENDE:
15.09.15 Ansfelden/Österreich
16.09.15 Graz/Österreich
17.09.15 Dornbirng/Österreich
18.09.15 Bramberg/Österreich
06.10.15 Silian/Österreich
07.10.15 Rosenheim
15.10.15 München Midheaven Bookshop
VORTRAGSABEND & SEMINAR
06.11.15 Frankfurt (V)
07.11.15 Frankfurt (S)
12.11.15 Hannover (V)
13.11.15 Hamburg (V)
14.11.15 Hamburg (S)
08.12.15 St.Vith/Belgien (V)
mehr Informationen/Anmeldung:
www.danielahutter.com
Tel. 0043-664-2250429
ENGELmagazin I 29