Taufperle Die Gottesperle und die Ich

Taufperle
Bibelstelle I:
„Wisst Ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus getauft sind, die sind in seinen Tod
getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie
Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit Gottes, auch wir in
einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und gleich geworden
sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ (Röm
6,3-5)
Übung: „Elfchen“ zur Taufe:
Mit einem „Elfchen“ kannst du Dich Deinen eigenen Gedanken zum Thema Taufe
nähern. Ein „Elfchen“ ist ein kleiner Text mit elf Wörtern in fünf Zeilen, die nach
einem bestimmten Schema angeordnet werden. Über den folgenden
„Schreibanweisungen“ steht in unserem Falle das Thema „Taufe“:
Die Gottesperle und die Ich-Perle setzen sich fort in der Taufperle. Die
Taufperle ist größer als die Ich-Perle, weil die Taufe mehr und größer ist, als
ich fassen kann. Weil die Taufe über den Verstand geht. Die Taufperle liegt
schützend im Rücken der Ich-Perle. In ihr begegnet das eigene „Ich“ dem
„Du“. Zu dem „Ja“, das ich zu meinem Leben sagen kann, sagen möchte,
kommt das „Ja“, das ein anderer zu mir sagt. Das „Ja“ zu mir, das auch da ist,
wenn in mir das „Nein“ überhand gewinnt. Die weiße Perle weist darauf hin,
dass wir es wagen können, von Neuem anzufangen. In ihr liegt das
Versprechen unbegrenzter Gnade und Vergebung. Denn durch die Taufe sind
wir aufgenommen in die Gemeinschaft der Christen, getauft auf den Namen
des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, und damit hineingenommen
ist das Geheimnis von Leben, Tod und Auferstehung. Aber was bedeutet das
eigentlich?
1. Zeile, 1 Wort: Eigenschaftswort, Farbe oder Gefühl (z.B. „tiefblau“)
2. Zeile, 2 Wörter: Nomen (Gegenstand, Ort, Person…) („das Wasser“)
3. Zeile, 3 Wörter: Was tut 2, was passiert, was tue ich, wie ist 2 („umspülst mich
sacht“)
4. Zeile, 4 Wörter: etwas über sich selbst, Gefühle und Gedanken zu den vorherigen
Zeilen („Du nimmst mich mit“)
5. Zeile, 1 Wort: Was bleibt am Ende? Ein abschließendes Wort („Leben“)
Bibelstelle II:
„So spricht Gott, der dich geschaffen hat: Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich bei
deinem Namen gerufen; Du bist mein! Wenn Du durchs Wasser gehst, will ich bei Dir
sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen. Und wenn Du durchs Feuer gehst,
sollst Du nicht brennen, und die Flamme dich nicht versengen. Denn ich bin dein
Gott, der heilige Israels, dein Heiland!“ (Jes 43,1b.2)
Ein paar Gedanken zum Wasser:
Impulse für den Alltag:

Ein wichtiges Element im Zusammenhang mit der Taufe ist das Wasser. Ursprünglich
wurden die Menschen bei der Taufe dreimal ins Wasser getaucht. Damit wurde die in
der Taufe begründete Wandlung des Lebens leiblich spürbar. Die Taufe reinigt Körper
und Seele. Sie befreit von Schuld und schenkt einen neuen Anfang, immer wieder. Im
Wasser der Taufe geht alles unter, was einen Menschen von Gott und von der Liebe
trennt. Aus dem Wasser der Taufe steigt ein neuer Mensch, der mit Christus lebt. Das
ist Gnade, unbedingte Liebe, ein unbedingtes „Ja“ zu mir und zu meinem Leben.
„Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen.“, so heißt es bei
Jesaja.
Wo begegnet mir Wasser im Alltag? Wie
gehe ich mit Wasser um: beim Duschen,
beim Waschen, beim Spülen…? Nehme
ich bewusst wahr, wie viel Wasser ich
verbrauche?
Nimm die alltäglichen Berührungen mit
Wasser zum Anlass, Dich an das
Versprechen, das unbedingte „Ja“ zu Dir,
ins Gedächtnis zu rufen. Wasser reinigt immer wieder neu.
Nimm öfter mal ein entspanntes Bad! 
Kleine Segnung als Tauferinnerung:
Zeichnet Euch gegenseitig ein Kreuzzeichen mit Wasser in die Handfläche, und
sprecht dazu „…(Name), Gott hat Dich bei Deinem Namen gerufen. Er hat „Ja“ zu Dir
gesagt. Durch die Taufe bist Du hineingenommen in das Geheimnis von Tod und
Auferstehung. Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes.“

Aus welcher Quelle lebe ich eigentlich? Was ist mir wichtig? Was gibt
meinem Leben Sinn? Sprudelt diese Quelle zurzeit oder ist sie ausgetrocknet?

Vielleicht hattest Du einen Taufspruch. Es war ein Wunsch deiner Eltern,
dass dieser Spruch Dich in deinem Leben begleitet. Frag Deine Eltern oder
Paten nach Deinem Taufspruch, und gucke, was Dir dadurch mit auf den
Weg gegeben wurde und ob dieser Spruch heute noch für Dich gültig ist.

Wenn Du Lust hast, erforsche mal Deine Namenspatronin, deinen
Namenspatron. Was könnte Dir die Lebensgeschichte dieser Person mit auf
den Weg geben?

Feiere Deinen Namenstag!

Wenn jemand Dich ruft, höre bewusst den Klang deines Namens. Erinnere
Dich, wer Dich durch die Taufe gerufen hat.

Wer sagt „Ja“ zu Dir in deinem Leben? Schöpfe Kraft durch die Begegnungen
mit diesen Menschen.
Mit allen Wassern gewaschen:
Wenn Du auch mit allen Wasser gewaschen wirst:
mit dem Wasser des Wohlstands, des Materialismus‘, des „Keine-Zeit-Habens“, des
„Wissens-ist-Macht“. Wenn Du mit diesen Wassern und vielen anderen gewaschen
wirst, weil Du eben ein Kind dieser Zeit bist, so bist Du aber auch mit einem anderen
Wasser gewaschen: das Wasser der Freundschaft, der Gemeinschaft, des Friedens, der
Gnade und des Neubeginns. Das Wasser des Gottes Jesu, der von sich sagt: Mein
Wasser führt zum Leben. Fürchte dich nicht! Ich bin bei dir!