Misteln - Active Live

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Misteln
Im Volksglauben gilt die Mistel seit langer Zeit als Glücksbringerin,
Pflanze mit Zauberkräften und Heilpflanze. In vielen Teilen der Welt
sind Bräuche rund um den Mistelzweig bekannt. In der Vorweihnachtszeit ist es auch bei uns Brauch, einen Mistelzweig als Glücksbringer
über einen Türrahmen zu hängen.
30 Jahre alt. Das Besondere an Misteln ist
auch, dass sie im Winter blühen, also dann,
wenn sich die anderen Pflanzen längst in der
Winterruhe befinden.
Für viele Vogelarten sind die Früchte und
Samen der Misteln wichtige Bestandteile ihrer
Winternahrung. Doch auch die Mistel ist auf
die Vögel angewiesen, denn diese sorgen für
die Verbreitung und Keimung ihrer Samen.
Brauchtum
England
«Kuss-Kugeln» nannten die Engländer des
18. Jahrhunderts die Früchte des Mistelzweiges. In manchen Teilen Englands wird
der Weihnachts-Mistelzweig in der zwölften
Nacht verbrannt, damit die Jungen und Mädchen, die sich darunter küssten, auch wirklich
heiraten. Bekannt ist noch eine weitere Spielregel: pflückt man eine Beere vom Zweig,
gibt es einen Kuss, zwei Beeren zwei Küsse
und so weiter. Wenn keine Beeren mehr da
sind, ist Schluss mit der Küsserei.
© FOTO: REGINA RUTISHAUSER
In vielen Ländern ist es Brauch, einen Mistelzweig über einen Türrahmen aufzuhängen. Ursprünglich aus den angelsächsischen
Ländern eingedrungen, war dies eigentlich
ein heidnischer Fruchtbarkeits- und Zauberbrauch. Früher glaubte man, dass der Mistelzweig helfe, böse Geister, Hexen oder
den Blitzschlag abzuwenden. In Form von
geschnitzten Anhängern dienten sie als
Schutz vor Erkrankungen und auch auf die
Fruchtbarkeit soll die Mistel positive Einflüsse
haben. Ein Kuss unter einem Mistelzweig soll
die Liebe festigen, kann aber auch dauerhafte
Freundschaft und Wohlwollen bedeuten.
(rr) Weltweit gibt es ungefähr 1100 Pflanzenarten, die als «Misteln» bezeichnet werden. In
der Schweiz kommt ausschliesslich die weissbeerige Mistel vor, im Mittelmeerraum siedelt
nur die rotbeerige Mistel. Als licht- und wärmeliebende Pflanze gedeiht sie besonders gut
auf Zweigen mit noch dünner Rinde im oberen Bereich der Baumkronen. Misteln wachsen als strauchartige Halbschmarotzer oder
Epiphyt auf den Bäumen. Über ihre Wurzeln
zapfen sie deren Leitungsbahnen an und entnehmen dem Wirtsbaum Wasser und darin
gelöste Nährsalze sowie andere organische
Verbindungen. Ihr Wachstum ist ausgesprochen langsam. Sie blühen erstmals nach fünf
Jahren und ein Mistelbusch mit einem Durchmesser von einem halben Meter ist rund
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November 2015
Mistelpflücker im winterlichen Rumänien, Zugfahrt zwischen Sibiu und Brasov
© FOTO: REGINA RUTISHAUSER
NAT UR
Geplante Windparks realitätsnah sehen und hören
Rumänien: Zugabteil voller Misteln
Frankreich
In unserem Nachbarland wird der Mistelzweig
an Neujahr über die Tür gehängt und jedermann küsst die Verwandten und Freunde darunter. Dazu wird der Spruch: «Au gui l’an
neuf» – «Mit der Mistel kommt das neue Jahr»
gesagt.
Skandinavien
Hier wurde der Mistelzweig als Pflanze des
Friedens angesehen, unter dem Feinde den
Waffenstillstand erklären konnten. Zerstrittene Ehepaare küssten sich darunter zur Versöhnung.
Kanada
Auch hier küsst man sich bis heute unter dem
Mistelzweig. Gibt sich ein verliebtes Paar einen Kuss unter dem Mistelzweig, wird dies
als ein Versprechen zum Heiraten sowie als
Prophezeiung für Glück und ein langes Leben interpretiert.
Mit der «Energiestrategie 2050» der Schweizer
Regierung haben erneuerbare Energien, vor
allem auch Windenergie, eine entscheidende
Bedeutung für die hiesige Versorgungssicherheit bekommen. Zugleich sind die Planung
und Umsetzung von Windenergieprojekten
oft schwierig. Anwohner und Schutzorganisationen kritisieren die Pläne wegen der Veränderung des Landschaftsbilds und wegen des
befürchteten Lärms. Bislang fehlten jedoch
Instrumente, die sowohl eine optische als
auch eine akustische Bewertung von Windenergieanlagen ermöglichen – und zwar noch,
bevor diese gebaut sind. Die visuell-akustische Simulation «VisAsim» entstand in einer
Forschungszusammenarbeit der ETH Zürich
und der Empa und soll diesen Missstand nun
beheben. Die Software arbeitet mit digitalen Daten des Bundesamts für Landestopografie swisstopo. Mittels Leinwand und Lautsprechern werden geplante Windparkanlagen
in einer interaktiven 3D-Darstellung der realen Landschaft simuliert. So lässt sich der
optische Eindruck der Windenergielandschaft
und die akustische Störwirkung der Windräder einschätzen.
2016 soll die Simulation an verschiedenen
Orten der Deutschschweiz gezeigt werden.
www.empa.ch
Barbarazweige
Will man an Weihnachten einen blühenden
Zweig im Haus haben, muss man sich schon
bald einen Zweig besorgen. Barbarazweige
werden am 4. Dezember geschnitten. Als
Zweige eignen sich Obstbaumzweige, speziell Kirschbaumzweige, weil diese besonders schöne Blüten zaubern. Aber auch Flieder oder Forsythienzweige können eingestellt
werden. Diese Zweige dürfen erst nach dem
Frost geschnitten werden, damit die Knospenruhe gebrochen und die Austriebsfähigkeit angeregt ist. Wenn es bis dahin noch keinen Frost gegeben hat, legen Sie die Zweige
einfach für zwei Tage in die Gefriertruhe.
Das Schneiden von Barbarazweigen hat eine
lange Tradition und reicht bis ins Mittelalter
zurück. Der Legende nach soll ein Kirschbaumzweig, den die Heilige Barbara auf
ihrem Weg ins Gefängnis in eine Vase stellte,
völlig unerwartet an ihrem Todestag geblüht
haben. Somit sollen der Brauch und das Aufblühen der Knospen Leben, Licht und Freude
in die dunkle Jahreszeit bringen.
www.gardena.com
Aufgelesen
Frischer Salat für Astronauten
Die US-Raumfahrtbehörde NASA informierte, dass auf dem Speiseplan
der Raumfahrer in der Internationalen Raumstation ISS erstmals dort
angebautes Gemüse steht. US-Astronaut Scott Kelly hatte den Salat gesät,
dieser war dann während rund 30 Tagen
gewachsen und wurde von den Raumfahrern mit Genuss verzehrt. Bisher war
das in dem fliegenden Labor gewachsene Gemüse stets zur Untersuchung
zur Erde gebracht worden.
Mammutfund in Zug
Auf einer Baustelle in Rotkreuz im
Kanton Zug stiessen Arbeiter auf einen Mammutstosszahn. Er ist auf einer
Länge von knapp zwei Metern erhalten,
ursprünglich dürfte er aber deutlich länger gewesen sein. Auch grosse Knochen, die ebenfalls von einem Mammut
stammen dürften, wurden gefunden. Die
entdeckten Stücke sind sehr gut erhalten. Nach einer vorläufigen Schätzung
dürfte das Mammut vor rund 20 000 Jahren gelebt haben.
Krokodil auf Abwegen
Mitten in New York hat die Polizei ein
Krokodil eingefangen. Das ein Meter
lange und «ziemlich angriffslustige»
Tier sei durch Inwood im Norden von
Manhattan spaziert. Mit Hilfe von Spezialisten konnte das Krokodil eingefangen
und abtransportiert werden. Nun wird
nach einem geeigneten Ort gesucht, um
es wieder auszusetzen.
Hund und Katz
In der Schweiz leben rund 100 000
Hunde und etwa zwei Millionen Katzen. Pro Jahr werden gegen 300 Millionen Franken für Tierfutter ausgegeben.
Die Ausgaben für die Tierarztrechnungen belaufen sich jährlich auf 1,2 Milliarden Franken.
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