März / April / Mai 2015 Grußwort WIR, ein winziges Wort mit großer Wirkung. Wir Menschen, wir Europäer, wir Deutsche, wir Pfälzer, wir Lauterer, wir Arbeitskollegen, wir FCK-Fans, wir Senioren, wir Frauen und Männer. Je enger das Wort WIR gefasst wird, umso schwieriger für diejenigen, die ihr WIR verloren haben, die nicht mehr sagen können: WIR- meine Familie, WIR- meine Geschwister, WIR- mein Mann, mein Kind und ich. Eine 86-jährige allein lebende Frau sagte mir am Telefon:“ Wenn mir jemand erzählt <WIR haben das gemacht und jenes geplant, wir waren beim Konzert oder haben jemanden eingeladen>, dann fühle ich mich noch einsamer in meinen vier Wänden. Ich habe kein WIR mehr. Unsere Tochter ist als kleines Mädchen gestorben und mein Mann vor über zwanzig Jahren. Das einzige WIR, von dem ich jetzt noch spreche: Wir, mein Arzt und ich… Die unterschiedlichen Seiten des WIR-Begriffes sollen in diesem Heft beleuchtet werden. Herzlichst Ihre Margit Schupp WIR - Postanschrift: alt-arm-allein e.V. das Blatt für ältere Menschen in Kaiserslautern und Umgebung - erscheint alle drei Monate und wird in Kirchengemeinden, Seniorentagesstätten, Apotheken, Krankenkassen und anderen publikumsintensiven Einrichtungen ausgelegt. Sie finden hier alles Wissenswerte über unsere Arbeit bei „alt-arm-allein“ e.V. Es gibt Hinweise auf diverse Einrichtungen und Veranstaltungen. Kennelstr. 7 67659 Kaiserslautern Geschäftsstelle: Elisabeth Dressing Tel.: 06 31/7 50 04 64 Fax.: 06 31/7 50 05 54 Montag - Mittwoch: 10 - 12 Uhr E-Mail: [email protected] Herausgeber: Titelseite: alt-arm-allein e.V Foto: View die Agentur / Voss Layout: Michelle Tesakov Redaktion: Margit Schupp Illustration Julius Lerche Druck: pri-me Printservice - Medienservice Tel.: 06 31/341 05 20 Mail: [email protected] (pri-me Printservice - Medienservice) Internet: www.pri-me.eu WIR Ausgabe 58 / Seite 3 2 WIR WIR WIR Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Menschen schon seit Urzeiten aus verschiedenen Gründen mit anderen Menschen zusammenschließen. Schon immer gibt es das Bedürfnis,WIR- Gemeinschaften zu bilden. Diese entstanden durch eine gemeinsame Verständigung, vor allem durch eine gemeinsame Sprache. Wenn man sich mit anderen verbündet, so hofft man auf Verständnis, Schutz und Hilfe. Mit der Zeit entsteht eine Verständigung darüber, was UNS verbindet, was WIR gemeinsam haben, was UNS von ANDEREN unterscheidet. WIR sind also die „Nicht- Anderen“. Auf diese Weise sind in der Geschichte der Menschheit alle Gruppen entstanden, ob nationale, religiöse, ethnische oder politische. Ein Zusammenschluss zu einer WIR- Gemeinschaft hat seine Vorteile: Es können bestimmte Ansprüche und Forderungen geltend gemacht werden; man kann sich auf bestimmte Rechte berufen, miteinander kommunizieren und Schutz und Hilfe bekommen. Schlimm wird es (leider noch immer), wenn solche WIR- Gemeinschaften von politischen Akteuren oder religiösen Fanatikern dazu benutzt werden, andere abzulehnen, einzusperren oder auszugrenzen. Seite 3 März / April / Mai 2015 Vorhaltungen Zuweilen, verzeih, nehm ich dir’s übel, dass die Gesetze, die Launen des Zerfalls an dir, so sagt man, spurlos vorübergehen. Und auch dein Jesus: hingerichtet zwar, aber die Demütigung unerbittlichen Zerfalls blieb ihm erspart. Ein Mensch ist er geworden, kein Greis jedoch, kein Alterswrack und Pflegeobjekt im Heim oder Geriatriespital (Geriatrie? Als ob Altern heilbar wäre!). Ahnst du, wie furchtbar der Zerfall einen Menschen entwürdigen, erniedrigen kann? Hast du- in deiner, so sagt man, ewigen Jugendüberhaupt bemerkt, dass immer mehr zerfallene Menschen an Selbstmord denken, den Selbstmord wählen (falls sie dazu noch imstande sind)? Du sagtest, so heißt es, dass dies eine große Sünde sei. Doch mit Verlaub, das sagt sich leicht, wenn man den Zerfall des Leibes nie am eigenen Leibe, den Zerfall des Geistes nie am eigenen Geist erleiden muss. Fast wünschte ich, du wärest hie und da ebenfalls so alt und elend, dass du nur noch tränenlos ins Leere starren kannst. Ein törichter Wunsch, ein unziemlicher dazu, ich weiß. Mir aber tut’s wohl, ihn geäußert zu haben. Vielleicht kannst du ja nichts dafür, dass du so zeitlos ewig sein musst, wie sie sagen. Oder bist du’s am Ende nicht? Hast du mit deiner Ewigkeit möglicherweise Probleme, von denen wir keinen Hochschein haben können? Oder bist du zeitlicher als wir dachten bisher? Ist auch Zerfall vielleicht eine Weise deines Seins und deines Leidens? Sind dir Tränen nicht so fremd, wie es oft scheint? Dann, bitte, nimm an, ich hätte das alles mehr vor mich hingemurmelt als dir vorgeworfen. Kurt Marti, Pfarrer aus Bern, 94 Jahre WIR Ausgabe 58 / Seite 5 4 WIR – damals vor 166 Jahren in Berlin Bericht über die Tätigkeit eines Frauenvereins zur Unterstützung verschämter Armen „Der im Jahr 1849 gegründete Verein, der unter Protektion Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Auguste Victoria steht, beabsichtigt, sich des Elends und der Not verschämter Armen in Berlin, ohne Rücksicht auf den Unterschied ihrer religiösen Bekenntnisse anzunehmen und ihnen leiblich und geistig aufzuhelfen.“ „ ...Nachzulesen ist, dass nicht ausschließlich Unterstützung, sondern auch moralische und religiöse Einwirkung auf diese Armen, Zweck des Vereins ist. Die Unterstützung soll nicht den Charakter einmaliger Almosen tragen, sondern die fortdauernde Aushilfe bezwecken. Da der Sinn des Vereins dahin geht, sich der verschämten Armen anzunehmen, wird auf jede Weise dafür Sorge getragen, die Namen der zu Unterstützenden nicht zu veröffentlichen, sondern geheim zu halten. Der zentrale Vorstand ernennt eine Vorsteherin, der es überlassen bleibt, sich nach Bedürfnis die erforderliche Zahl von Gehilfinnen beizustellen, deren sie sich auch zur Prüfung der Unterstützungsgesuche bedient… Über ihre Wirksamkeit berichtet die Vorsteherin vierteljährig an den Zentral- Vorstand. Jeder Bezirk hat seine besondere Kasse, die aus den Beiträgen, welche in dem betreffenden Bezirke gesammelt werden und ausdrücklich nur für die Armen des Bezirks bestimmt sind, gebildet wird. Mitglied des Vereins wird jeder, der bereit ist, sich an dem Werke im Geist christlicher Liebe zu beteiligen und mindestens einen Beitrag von 12 Mark jährlich zahlt. Der Zentral- Vorstand kann aber auch die Mitgliedschaft ohne Beitragszahlung erteilen. Jedes Mitglied, welches mindestens einen Beitrag von 30 Mark zahlt, hat das Recht, dem Zentral- Vorstand eine arme Familie zur Unterstützung vorzuschlagen, welche beim Vorhandensein der erforderlichen Bedingungen vorzugsweise berücksichtigt wird. Im Jahr 1892 betrug die Zahl der Mitglieder und Wohltäter 370. Im gleichen Jahr gewährte der Verein einmalige Unterstützung an 401 Personen, fortdauernd unterstützt wurden 203 Personen im Betrage von 10 765 Mark.“ Seite 5 März / April / Mai 2015 Wir gratulieren den Mitgliedern unseres Besuchskreises und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr MÄRZ Elisabeth Klopp Isolde Pfister Christel Schwarz Dr. Wolfgang Weingarth Sylvia Müller APRIL Rolf Ruster Brigitta Weckerle Mathias Müller Rafael Guy Annemarie Pönicke Sigrid Wagner Ingo Stark Dieter Becker MAI Wilfriede Schäffler Heidemarie Köhl Angelika Stark Roswitha Buchhold Dennis Söhn Bitte vormerken: das WALDFEST DER ZUVERSICHT findet in diesem Jahr am 14. Juni in der Fuchsdelle statt. WIR Ausgabe 58 / Seite 7 6 Neu bei alt-arm-allein: Sabine Paulus Seit dem 1. Dezember arbeitet Sabine Paulus in der Geschäftsstelle von a-a-a. Die Sozialarbeiterin sagt von ihrem Arbeitsplatz, es sei eine Stelle, wie für sie gemacht. „Was mich besonders anspricht, ist die Idee, sind die Grundsätze des Vereins: wirksame Hilfe direkt und unbürokratisch zu gewähren. Von Anfang an habe ich die Aktion verfolgt. Mir gefällt besonders, dass neben der RHEINPFALZ zwei Kirchengemeinden Träger des Vereins sind, also auch das christliche Menschenbild eine Rolle spielt. Seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit bin ich als <aufsuchende Sozialarbeiterin> dort hingegangen, wo Menschen Hilfe brauchen. Für a-a-a werde ich das nicht nur in Kaiserslautern tun, sondern auch im Landkreis.“ Mittwoch und Donnerstag: 9:00 - 16:00 Uhr Freitag: 9:00 - 14:30 Uhr Telefon: 0631 - 37100070 Seite 7 März / April / Mai 2015 WIR SAGEN HERZLICHEN DANK… Nicht nur während der Spendenaktion zur Adventszeit bekommt a – a – a finanzielle Unterstützung, zahlreiche Menschen helfen auch während des Jahres in Not Geratenen durch ihre Spende. Auf Wunsch des Verstorbenen HEINZ HOFFMANN spendeten die Angehörigen, Freunde und Bekannten- anstelle von Blumen- für unsere älteren bedürftigen Mitbürger. ……………………………………………………………………………………………… Eine Aufstockung ihres Kapitals um eine beträchtliche Summe erfuhr die Stiftung a – a – a . Dank gebührt der Firma EUROMASTER GmbH, eine Tochtergesellschaft des Reifenherstellers Michelin, die vertreten durch Persolaldirektor OLIVER BECK und NINA HELLER aus dem Personalmanagement einen Scheck an die Vorstände von a – a – a übergaben. …………………………………………………………………………………………… Im Dezember teilte die SPINNEREI LAMPERTSMÜHLE mit, dass sie den Einsatz zum Wohle hilfsbedürftiger älterer Mitbürger mit einer großzügigen Spende unterstützt. ……………………………………………………………………………………………… Hermann Brand ist nicht nur Vorsitzender des „Heimatvereins Weilerbach e.V.“, sondern auch- gemeinsam mit seinen Vereinsfreunden- der Braumeister des Weilerbacher Festbieres. Unter dem Motto „Weilerbacher Festbier - alt – arm – allein trinkt mit“ wurde bei der Weilerbacher Kerwe und beim dortigen Weihnachtsmarkt eigens gebrautes Festbier zugunsten von a – a – a verkauft. Am 7. Dez. konnten Norbert Thines und einige Vorstandsmitglieder eine noble Spende in Empfang nehmen. ……………………………………………………………………………………………… Wir bedanken uns sehr herzlich bei RAINER VOSS - Agentur VIEW- der die Aufnahmen der Titelseite (an Heiligabend im „JULIEN“) machte und uns kostenlos zur Verfügung stellt. ……………………………………………………………………………………………… Wir danken besonders dem Illustrator Julius Lerche der uns, wie immer, seine Bilder kostenlos zur Verfügung stellt. WIR Ausgabe 58 / Seite 9 8 Tim Lenhart übergibt den Spendenscheck an Jörg Thines Die Fans der FCK Rolling Devils verkauften unter dem Motto „Mit ganzem Herzen dabei“ bei den Dezember- Heimspielen rot leuchtende Herzen. Die blinkenden LED- Herzen sorgten für eine besondere Atmosphäre. In der Halbzeitpause des letzten Spiels im Dezember kam es zu der Übergabe des Spendenschecks mit dem erzielten Erlös, der a – a – a zugute kommt. Da der 1. Vorsitzende -Norbert Thines- an diesem Tag verhindert war,nahm sein Sohn - Jörg Thines – den Scheck entgegen. ……………………………………………………………………………………………… Für großzügige Spenden bedanken wir uns auch bei KLAUS ADAM, Geschäftsführer bei Wässa & Schuster, sowie bei FCK- Aufsichtsratsmitglied DR. NIKOLAI RIESENKAMPFF. ……………………………………………………………………………………………… Herzlichen Dank auch allen UNGENANNTEN, die durch ihre große Hilfsbereitschaft die Spendenaktion in vielfältiger Weise unterstützen. Seite 9 März / April / Mai 2015 Zum 15. Mal serviert Martina Langguth das Heiligabend-Essen für „alt - arm - allein“ Foto: View Eigentlich war alles wie immer, seit 15 Jahren an Heiligabend im Restaurant “JULIEN”: Festlich geschmückter Raum, ein wunderbares Menue für 60 Gäste, von freundlichen jungen Leuten aufmerksam serviert, das musikalische Unterhaltungsprogramm von der Musiklehrerin Miriam Schmitt gestaltet. Sie hatte als Überraschungsgast Katrin Hirschelmann mitgebracht, die mit Harfenklängen erfreute. Man konnte die Lieder mitsingen, mitsummen oder einfach nur still genießen. Auch der Nikolaus (Wolfgang Greß) kam wie alljährlich vorbei. Ein herzliches Dankeschön sagen wir der Restaurantchefin Martina Langguth und ihrem Team für das festliche Mittagsmahl. WIR Ausgabe 58 / Seite 11 10 Die Rheinpfalz Seite 11 März / April / Mai 2015 zitiert……………………………………………… In einem Brief der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland- Pfalz schrieb MALU DREYER an Norbert Thines: …….. “Ich bin sehr dankbar für das Engagement Ihres Vereins <alt – arm – allein Kaiserslautern e.V.>. Mein herzlicher Dank gilt Ihnen und den Ehrenamtlichen, die Zeit mit älteren Menschen verbringen und damit Vorbilder für ein gutes Miteinander aller Generationen sind. Für das Jahr 2015 wünsche ich Ihnen und den Mitgliedern des Vereins Glück und Wohlergehen, vor allem Gesundheit und Schaffenskraft – und an dessen Ende viele gute Gründe für eine erfolgreiche Bilanz.” ************************************************************************************** imitiert……………………………………………… alt – arm – allein findet immer mehr Nachahmer Nachdem Norbert Thines im letzten Jahr die Arbeit der Aktion a – a – a in Landau vorstellte, wurde nun die “Initiative Silberstreif- Gegen Altersarmut in Landau” gegründet. Die Aktionsgruppe um Christine Baumann setzt ein Zeichen für benachteiligte Menschen und will die Altersarmut in Landau lindern. Norbert Thines wünschte der Initiative in einem Brief Gottes Segen für gelingende Arbeit. WIR Ausgabe 58 / Seite 13 12 WIR ---- alt und allein Liest man diese Wörter, denkt man vor allem an Alleinstehende, die Tag um Tag ihr Leben einsam verbringen, verbringen müssen. Die Daten des Statistischen Bundesamtes sprechen von einer großen Zahl allein lebender Männer und Frauen. Viele von ihnen sind einsam. In einer Umfrage zeigt sich, dass Gefühle der Einsamkeit in erster Linie von älteren Witwen beklagt werden. Rund 45 % der Frauen und 18 % der Männer über 65 Jahre leben allein in ihrem Haushalt. Ab dem Alter von 85 Jahren spitzt sich die Datenlage weiter zu. Dann sind 74 % der Frauen und 37 % der Männer in unserem Land alleinlebend. Der weitaus höhere Frauenanteil erklärt sich vor allem durch die höhere Lebenserwartung im Vergleich mit den Männern. Die Statistik weist aber auch aus, dass immer mehr Menschen, unabhängig von Alter, Lebenssituation und Geschlecht, sich über Einsamkeit beklagen. Weltweit steigt die Zahl der Ein- Personen- Haushalte. Die verminderten zwischenmenschlichen Kontakte, die erhöhte Anonymität, diese Zeit ohne Geist, Religion und Moral führen Wissenschaftler auf die Verstädterung der Gesellschaft und auf die Technologischen Neuerungen (Soziale Netzwerke, Internet, IPhones usw.) zurück. Darüber hinaus beklagen immer mehr Menschen Zeitknappheit, Stress und Überforderungen aller Art und pflegen deshalb keine Brief- oder andere Freundschaften. Es gibt ein gewaltiges Überangebot an Büchern, die vorgeben, zu wissen, wie man mit dem Alleinsein oder der Einsamkeit fertig wird. Diese Ratgeberliteratur ist allerdings meist ihr Geld nicht wert. Seite 13 März / April / Mai 2015 Das WIR- Heft und alles, was bei a – a – a aktuell geschieht, kann man auch im Internet nachlesen: www.alt-arm-allein.de Telefonseelsorge: Tag und Nacht zu sprechen: 0800 - 111 0 111 Wenn Sie Schwierigkeiten haben, ein WIR- Heft zu bekommen, weil Sie z. B. nicht mehr aus dem Haus können, lassen Sie es uns wissen. Wir schicken Ihnen gerne eine Ausgabe zu. a–a–a Kennelstr.7 67659 Kaiserslautern Tel. 0631- 7500464 ICH……..DU……..WIR “Was erwarten wir, wenn wir verzweifeln und doch zu einem Menschen gehen? Wohl eine Gegenwärtigkeit, durch die uns gesagt wird, dass es ihn dennoch gibt: den Sinn.” * Martin Buber hat das gesagt. Er kam 1878 in Wien zur Welt und starb 1965 in Jerusalem. “Ich und Du” ist neben der Bibelübersetzung eines der bekanntesten und wichtigsten Bücher des Religionsphilosophen. * Was wir von ihm lernen können? Das Leben als Begegnung zu betrachten, als Mensch dem Menschen zu begegnen, mit gegenseitiger Anteilnahme, Mitgefühl, mit Gesprächen und der Bereitschaft, den anderen in seinem Anderssein zu akzeptieren. * Ich und Du bilden ein WIR. Dabei steht das WIR im Vordergrund, nicht das Ich und nicht das DU. Das WIR braucht das Vertrauen, ist im Gefühl zuhause. Eine starke Form des Wir- Gefühls ist auch der Teamgeist. Menschen mit gutem Teamgeist bringen gemeinsam ein Vielfaches zustande, was sie alleine niemals erreichen könnten. Geteiltes Leid oder doppelte Freude – das schafft nur das WIR- Gefühl. WIR Ausgabe 58 / Seite 15 14 WIR und die Altersarmut Gesundheitliche Einschränkungen, familiäre Probleme, Krankheit, Scheidung oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes sind die wesentlichen Gründe, die zu Altersarmut führen (können). Ältere Menschen, vor allem Frauen, die regelmäßig gearbeitet haben, jedoch im Niedriglohn- Bereich oder in Teilzeit beschäftigt waren, verfügen nur über geringe finanzielle Mittel und sind auf staatliche Ergänzungsleistungen angewiesen. Ein anderer Faktor, von denen besonders ältere Menschen des Mittelstandes betroffen sind, ist die Rente, die mit den steigenden Lebenshaltungskosten immer weniger Schritt halten kann. Da es darüber hinaus gewichtige Kostentreiber gibt, wie zum Beispiel die steigenden Gesundheitskosten, die von der einen oder anderen Krankenversicherung nicht übernommen werden, tun sich davon betroffene ältere Menschen schwer, über die Runden zu kommen. In den Sozialwerken rechnen Fachleute damit, dass die Altersarmut in Zukunft erheblich zunehmen wird. Vor allem muss man endlich verstärkt darauf hinweisen, dass sich schon vor einigen Jahren zeigte, dass die Altersarmut mehrheitlich „weiblich“ ist. So ist das Versicherungssystem (Renten) an das Erwerbseinkommen gebunden. Das hat zur Folge: Frauen kommen schlecht weg. Warum? Weil sie immer noch- auch im Jahr 2015- weniger verdienen als Männer. Aber auch, weil Frauen viel unbezahlte Arbeit leisten, beziehungsweise ehrenamtlich tätig sind, - dafür keine Vergütung bekommen und nur selten für diesen Dienst versichert sind. Seite 15 März / April / Mai 2015 Theatertipps von Frank-Uwe Orbons Hier kommen Sie unter Leute und verbringen kurzweilige Stunden – herzlich willkommen bei uns im Pfalztheater! Einführungsmatinéen Bei unseren Matinéen am Sonntagmorgen erfahren Sie mehr über die Entstehung eines bestimmten Stückes und können von Regisseuren, Schauspielern, Sängern, Dirigenten und Dramaturgen Einzelheiten über die Inszenierung erfahren. Der Eintritt ist frei. 15/03/2015/ So/ Matinée zu „Yellow Line“ - Stück von Juli Zeh und Charlotte Roos/ Foyer/ 11.00 Uhr 29/03/2015/ So/ Matinée zu „Everyman (Jedermann)” - A Rock Mystery von Günter Werno, Andy Kuntz, Stephan Lill und Johannes Reitmeier/ Großes Haus!/ 11.00 Uhr 26/04/2015/ So/ Matinée zu „Viel Lärm um Nichts“ - Komödie von William Shakespeare/ Foyer/ 11.00 Uhr Vorstellungen am Sonntagnachmittag 01/03/2015/ So / Musikcafé / Foyer / 14.30 Uhr (Einlass ab 13.45 Uhr) / Eintritt frei Unter dem Titel „Das waren Zeiten – Träume, Wünsche, Erinnerungen“ gestaltet Bariton Daniel Böhm auf Einladung der „Freunde des Pfalztheaters“ das Musikcafé am 1. März. Das unterhaltsame Programm bietet Ausschnitte aus Operetten wie „Gasparone“, „Die Csárdásfürstin“ und „Im weißen Rössl“ und aus Musicals wie „Anatevka“, „My fair Lady“ und „Cats“. Außerdem singt Daniel Böhm nostalgische Filmschlager wie „Bel Ami“ und „Für eine Nacht voll Seligkeit“. Sein Begleiter am Klavier ist Rodrigo Tomillo. Für Kaffee und Kuchen wird wie immer bestens gesorgt sein. WIR Ausgabe 58 / Seite 17 16 Extras Blaue Stunde Einmal im Monat an einem Freitag um 18 Uhr stellen sich Ihnen Mitglieder unseres Ensembles auf ganz persönliche Weise mit Texten und Veranstaltungen vor, die ihnen am Herzen liegen oder die sie schon immer einmal zeigen wollten. Die nächsten Termine: 27/03 und 24/04 um 18.00 Uhr | Volksbank, Fischerstr. 49 30/03/2015/ Mo / Talk unter Freunden / Foyer / 19.00 Uhr/ Eintritt frei „Von der Wiege bis zur Bahre“ will der Mensch ins Leben eingreifen. Stichworte beim „Talk unter Freunden“ sind etwa künstliche Befruchtung, Schönheits-OPs oder lebensverlängernde Maßnahmen. Auf dem Podium werden u.a. diskutieren: Michaela Pilters, Theologin und Leiterin der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben“ (37°) und Dr. Elisabeth Heist, Ärztin und Mitglied der Ethik-Kommission im Westpfalz-Klinikum. Die Gesprächsleitung hat wie immer „Rheinpfalz“-Redakteur Fabian Lovisa. 15/03/2015/ So / 4. Kammerkonzert- Gemischte Trios und Quartette / Werkstattbühne/ 11.00 Uhr Werke von Beethoven, Krommer, Igudesmann und Verdi Mit: Laura Weiß (Flöte)/ Ji-Myon Cho (Fagott)/ Mari Kitamoto (Violine)/ Naomi Ogino, Johannes Pardall (Viola)/ N. N. (Violoncello)/ Markus Bieringer (Klavier) 26/03/2015/ Do / Plan- Spiel- Europa I-III / Lounge im mittleren Foyer/ 20.00 Uhr / Eintritt frei II. Musik aus Polen Ein musikalischer Abend mit Mitgliedern des Musiktheaterensembles und des Orchesters des Pfalztheaters, bei dem Musik aus unserem Nachbarland Polen zu hören sein wird. Mit Werken von Frédéric Chopin, Auszügen aus der Oper „Halka“ von Stanislaw Moniuszko und anderen Kompositionen. 26/04/2015/ So / 5. Kammerkonzert- „Duo Lumière plus“ / Werkstattbühne/ 11.00 Uhr Werke von Ravel, Debussy, Jolivet und Takemitsu Mit: Konstanze Licht (Harfe)/ Sophie Barili (Flöte)/ Dominique Anstett (Viola) Karten für oben stehende Veranstaltungen erhalten Sie an der Theaterkasse im Pfalztheater oder unter 0631 3675 209. Wussten Sie, dass Sie als Empfänger|innen von Grundsicherung und ALG II Anspruch auf unsere 3,00 €-Last MinuteTickets haben? Kommen Sie ab einem Tag vor der Vorstellung und Sie erhalten gegen Vorlage Ihres Ausweises eine Karte (sofern verfügbar) zum Preis von 3,00 €. Sie haben spezielle Wünsche und Anregungen? Melden Sie sich bei mir unter 0631 3675 333. Mit herzlichen Grüßen, Frank-Uwe Orbons Seite 17 März / April / Mai 2015 WIR Ausgabe 58 / Seite 19 18 Das ist schwer: ein Leben zu zwein. Nur eins ist noch schwerer: einsam sein. Kurt Tucholsky ZUSAMMENSETZSPIEL Ein Mosaik aus Ich und Du, aus Wir und Ihr und Augenzu, aus Hängtihnauf und Schießihntot, aus Weiß- und Schwarz- und Kuchenbrot, aus Himmel, Hölle, Erdensand, aus Feindesfuß und Bruderhand, aus Dir und Mir und Mein und Dein, aus Traurig- und auch Glücklichsein: setz zu dein Teilchen lebenslang und kitt es mit Zusammenhang. Günter Kunert Einzeln sind wir Worte, zusammen ein Gedicht. Georg Bydlinski Unsere verbleibende Zeit nimmt ab, die Zukunft schrumpft Jahr für Jahr, aber es bleibt eine glückliche Ungewissheit, die uns mit Möglichkeiten spielen lässt. Roger-Pol Droit Seite 19 März / April / Mai 2015 Das Alter – die Liebe – der Sex – und WIR Am Aschermittwoch veröffentlichte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG eine Studie, für die das Team um den Soziologen Samuel Stroope 1656 verheiratete Menschen im Alter zwischen 57 und 85 Jahren nach Häufigkeit und Freude am Sex befragte. Das Alter mag zunehmen, die Freude am Sex und dessen Häufigkeit muss deshalb nicht nachlassen. Im Gegenteil: Unter jenen Menschen, deren Ehe 50 Jahre oder länger hält, scheinen Häufigkeit und Spaß am Sex in höheren Jahren wieder zuzunehmen. Fast jeder fünfte Befragte erklärte, ein- bis zweimal in der Woche Sex zu haben. Knapp 30 Prozent der Befragten geben die Häufigkeit mit maximal einmal im Monat an. Fast genauso viele hatten innerhalb des vorangegangenen Jahres gar keinen Sex. Unabhängig von der Häufigkeit ihrer “sexuellen Aktivitäten”, wie die Forscher es ausdrücken, erklärten mehr als drei Viertel der aktiven älteren Menschen, den Sex als “extrem” oder “sehr” genussvoll zu erleben. Interessanterweise stiegen Häufigkeit und erlebtes Vergnügen nach mehr als 50 Jahren Ehe wieder leicht an. Der Anteil der seit mindestens fünf Jahrzehnten Verheirateten war zwar klein, aber der Effekt offenbar signifikant. Über die Gründe hierfür könne man nur spekulieren, sagen die Wissenschaftler. “Womöglich lernt man zunehmend viel über seinen Partner, auf dem man mit der Zeit aufbauen kann”, sagt der Soziologe Stroope. WIR Ausgabe 58 / Seite 21 20 DER EINSAME Einsam irr’ ich durch die Gassen, durch den Regen, durch die Nacht. Warum hast du mich verlassen, Warum hast du das gemacht? Nichts bleibt mir, als mich zu grämen! Gestern sprang ich in den Bach, um das Leben mir zu nehmen; doch der Bach war viel zu flach. Einsam irr’ ich durch den Regen, und ganz feucht ist mein Gesicht nicht allein des Regens wegen, nein, davon alleine nicht. Wo bleibt Tod in schwarzem Kleide? Wo bleibt Tod und tötet mich? Oder besser noch: uns beide? Oder besser: erst mal dich? Heinz Erhardt BILANZ Wir hatten manchen Weg zurückgelegt, wir beide, Hand in Hand. Wir schufteten und schufteten unentwegt und bauten nie auf Sand. Wir meisterten sofort, was uns erregt, mit Herz und mit Verstand. Wenn man sich das so richtig überlegt, dann war das allerhand. Heinz Erhardt Seite 21 März / April / Mai 2015 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH DEN GEWINNERN UNSERES LETZTEN RÄTSELS 1. Preis: Gisela Berzel, Kaiserslautern 2. Preis: Stefanie Leppla, Niederkirchen 3. Preis: Carolin Leppla, Niederkirchen Preisrätsel- raten und gewinnen Lösen Sie unser Silbenrätsel und schicken Sie die Lösung an: alt – arm – allein Kennelstr.7 67659 Kaiserslautern 1. Preis: Einkaufsgutschein 2. Preis: Buchgutschein 3. Preis: Buchgutschein Einsendeschluss: 30. April 2015 Bitte auch Tel. Nr. angeben! Be – ben – biss - bold - Che – dar – de – Di – di – E – El – Ge – gel – gi – Gus – Häu – Im – im –ker – kli – Le – lich – lie – ma – mann – mer – mi – Nach – nal – när – ner – nick – o – Ob - Ohr – on – or - ra – re – Ree – rei – rek – Rie – ring – ring – rup – sach – se – See – sinn Tast – tav – ti – tor – Trai – tung – vi – weis - Witz Aus obigen Silben sind 23 Wörter nachstehender Bedeutung zu bilden WIR Ausgabe 58 / Seite 23 22 1. Männername 555555 2. Sperre 555555 3. Vorsitzender 555555 4. objektiv 55555555 5. maritime Witterung 6. Frauenname 555555 7. gebietsweise 55555555 8. hinterer Halsteil 9. unfein, vulgär 55555555 555555 5555555 10. Übungsleiter 5555555 11. Berührungsempfinden 55555555 12. Spaßmacher 55555555 13. poetisch: ewig 55555555 14. Schifffahrtsunternehmen 55555555 15. Buchgemeinschaft 55555555 16. Schmuckstück 5555555 17. Gutdünken, Ermessen 55555555 18. Vulkanausbruch 55555555 19. Beleg, Dokument 55555555 20. Leiter, Vorsteher 55555555 21. Zwischenmahlzeit 555555 22. Wissenschaftler 55555555 23. Gewebeerneuerung 5555555 5555555 55555 5555 555 5555 Die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Begriffe bilden die Lösung. Gefragt ist nach einem Kirchenlied, in dem das Wort WIR enthalten ist. Seite 23 März / April / Mai 2015 Wie bekomme ich Hilfe durch „alt – arm – allein“ e.V.? Ich wende mich an die Geschäftsstelle von „alt – arm - allein“ e.V. Kennelstr.7 67655 Kaiserslautern und schildere meine Notlage Tel.: 06 31/7 50 04 64 oder 06 31/7 50 05 64 Wie geht es dann weiter? Der Vorstand (Arbeitskreis) trifft sich einmal im Monat und berät über die notwendigen Hilfen. Jedes eingegangene Hilfeersuchen wird sorgfältig geprüft und beraten: Welche Hilfe kann geleistet werden? Wer kann helfen? Reicht dies zur Abwendung der Not aus? Das Ergebnis der Beratung wird dem Hilfesuchenden mitgeteilt. Erst nach dem Beschluss des Arbeitskreises wird die Hilfe geleistet. Vorstand der Gesellschaft zur Förderung der Initiative „alt - arm - allein“ Vorsitzender: Norbert Thines Stv. Vors.: Werner Stumpf Roswitha Braun Wilfried de Buhr Marita Gies Erich Neuner Hans-Joachim Schulz Margit Schupp Jürgen Weber Vereinsträger: Pfarrei St. Maria Prot. Apostelkirchengemeinde DIE RHEINPFALZ SPENDENKONTEN Kreissparkasse Kaiserslautern IBAN DE58540502200000118877 BIC Malade51klk Stadtsparkasse Kaiserslautern IBAN DE89540501100000323626 BIC Malade51kls Volksbank Kaiserslautern-Nordwestpfalz eG IBAN DE10540900000001219910 BIC GENODE61KL1 Stiftungskonto Stadtsparkasse Kaiserslautern IBAN DE71540501100000521054 BIC Malade51KLS WIR Ausgabe 58 / Seite 24
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