WIR März - Mai 2015 / Ausgabe 60 - Alt- Arm

März / April / Mai 2015
Grußwort
WIR, ein winziges Wort mit großer Wirkung.
Wir Menschen, wir Europäer, wir Deutsche, wir Pfälzer, wir Lauterer,
wir Arbeitskollegen, wir FCK-Fans, wir Senioren, wir Frauen und Männer.
Je enger das Wort WIR gefasst wird, umso schwieriger für diejenigen, die ihr WIR
verloren haben, die nicht mehr sagen können: WIR- meine Familie, WIR- meine
Geschwister, WIR- mein Mann, mein Kind und ich.
Eine 86-jährige allein lebende Frau sagte mir am Telefon:“ Wenn mir jemand erzählt
<WIR haben das gemacht und jenes geplant, wir waren beim Konzert oder haben
jemanden eingeladen>, dann fühle ich mich noch einsamer in meinen vier
Wänden. Ich habe kein WIR mehr. Unsere Tochter ist als kleines Mädchen
gestorben und mein Mann vor über zwanzig Jahren. Das einzige WIR, von dem ich
jetzt noch spreche: Wir, mein Arzt und ich…
Die unterschiedlichen Seiten des WIR-Begriffes sollen in diesem Heft beleuchtet
werden.
Herzlichst Ihre Margit Schupp
WIR -
Postanschrift:
alt-arm-allein e.V.
das Blatt für ältere Menschen in Kaiserslautern und Umgebung - erscheint alle drei
Monate und wird in Kirchengemeinden,
Seniorentagesstätten, Apotheken, Krankenkassen und anderen publikumsintensiven
Einrichtungen ausgelegt.
Sie finden hier alles Wissenswerte über unsere
Arbeit bei „alt-arm-allein“ e.V. Es gibt
Hinweise auf diverse Einrichtungen und
Veranstaltungen.
Kennelstr. 7
67659 Kaiserslautern
Geschäftsstelle:
Elisabeth Dressing
Tel.: 06 31/7 50 04 64
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Montag - Mittwoch: 10 - 12 Uhr
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Herausgeber:
Titelseite:
alt-arm-allein e.V
Foto: View die Agentur / Voss
Layout: Michelle Tesakov
Redaktion:
Margit Schupp
Illustration Julius Lerche
Druck:
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Internet: www.pri-me.eu
WIR Ausgabe 58 / Seite 3
2 WIR
WIR
WIR
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Menschen schon seit Urzeiten aus
verschiedenen Gründen mit anderen Menschen zusammenschließen. Schon immer
gibt es das Bedürfnis,WIR- Gemeinschaften zu bilden.
Diese entstanden durch eine gemeinsame Verständigung, vor allem durch eine
gemeinsame Sprache. Wenn man sich mit anderen verbündet, so hofft man auf
Verständnis, Schutz und Hilfe.
Mit der Zeit entsteht eine Verständigung darüber, was UNS verbindet, was WIR
gemeinsam haben, was UNS von ANDEREN unterscheidet.
WIR sind also die „Nicht- Anderen“. Auf diese Weise sind in der Geschichte der
Menschheit alle Gruppen entstanden, ob nationale, religiöse, ethnische oder
politische.
Ein Zusammenschluss zu einer
WIR- Gemeinschaft hat seine
Vorteile:
Es können bestimmte Ansprüche
und Forderungen geltend gemacht
werden;
man kann sich auf bestimmte Rechte
berufen, miteinander kommunizieren
und Schutz und Hilfe bekommen.
Schlimm wird es (leider noch immer),
wenn solche WIR- Gemeinschaften
von politischen Akteuren oder
religiösen Fanatikern dazu benutzt
werden, andere abzulehnen,
einzusperren oder auszugrenzen.
Seite 3 März / April / Mai 2015
Vorhaltungen
Zuweilen, verzeih, nehm ich dir’s übel,
dass die Gesetze, die Launen des Zerfalls
an dir, so sagt man, spurlos vorübergehen.
Und auch dein Jesus: hingerichtet zwar,
aber die Demütigung unerbittlichen Zerfalls blieb ihm erspart.
Ein Mensch ist er geworden, kein Greis jedoch,
kein Alterswrack und Pflegeobjekt im Heim oder Geriatriespital
(Geriatrie? Als ob Altern heilbar wäre!).
Ahnst du, wie furchtbar der Zerfall
einen Menschen entwürdigen, erniedrigen kann?
Hast du- in deiner, so sagt man, ewigen Jugendüberhaupt bemerkt, dass immer mehr zerfallene Menschen
an Selbstmord denken, den Selbstmord wählen
(falls sie dazu noch imstande sind)?
Du sagtest, so heißt es, dass dies eine große Sünde sei.
Doch mit Verlaub, das sagt sich leicht,
wenn man den Zerfall des Leibes nie am eigenen Leibe,
den Zerfall des Geistes nie am eigenen Geist erleiden muss.
Fast wünschte ich, du wärest hie und da ebenfalls
so alt und elend, dass du nur noch tränenlos ins Leere starren kannst.
Ein törichter Wunsch, ein unziemlicher dazu, ich weiß.
Mir aber tut’s wohl, ihn geäußert zu haben.
Vielleicht kannst du ja nichts dafür,
dass du so zeitlos ewig sein musst, wie sie sagen.
Oder bist du’s am Ende nicht?
Hast du mit deiner Ewigkeit möglicherweise Probleme,
von denen wir keinen Hochschein haben können?
Oder bist du zeitlicher als wir dachten bisher?
Ist auch Zerfall vielleicht eine Weise deines Seins und deines Leidens?
Sind dir Tränen nicht so fremd, wie es oft scheint?
Dann, bitte, nimm an,
ich hätte das alles mehr vor mich hingemurmelt
als dir vorgeworfen.
Kurt Marti, Pfarrer aus Bern, 94 Jahre
WIR Ausgabe 58 / Seite 5
4 WIR – damals vor 166 Jahren in Berlin
Bericht über die Tätigkeit eines Frauenvereins zur Unterstützung verschämter Armen
„Der im Jahr 1849 gegründete Verein, der unter Protektion Ihrer Majestät der
Kaiserin und Königin Auguste Victoria steht, beabsichtigt, sich des Elends und der
Not verschämter Armen in Berlin, ohne Rücksicht auf den Unterschied ihrer
religiösen Bekenntnisse anzunehmen und ihnen leiblich und geistig aufzuhelfen.“
„ ...Nachzulesen ist, dass nicht ausschließlich Unterstützung, sondern auch
moralische und religiöse Einwirkung auf diese Armen, Zweck des Vereins ist. Die
Unterstützung soll nicht den Charakter einmaliger Almosen tragen, sondern die
fortdauernde Aushilfe bezwecken.
Da der Sinn des Vereins dahin geht, sich der verschämten Armen anzunehmen,
wird auf jede Weise dafür Sorge getragen, die Namen der zu Unterstützenden nicht
zu veröffentlichen, sondern geheim zu halten.
Der zentrale Vorstand ernennt eine Vorsteherin, der es überlassen bleibt, sich nach
Bedürfnis die erforderliche Zahl von Gehilfinnen beizustellen, deren sie sich auch
zur Prüfung der Unterstützungsgesuche bedient…
Über ihre Wirksamkeit berichtet die Vorsteherin vierteljährig
an den Zentral- Vorstand.
Jeder Bezirk hat seine besondere Kasse, die aus den
Beiträgen, welche in dem betreffenden Bezirke gesammelt
werden und ausdrücklich nur für die Armen des Bezirks
bestimmt sind, gebildet wird.
Mitglied des Vereins wird jeder,
der bereit ist, sich an dem Werke im Geist christlicher Liebe zu beteiligen und
mindestens einen Beitrag von 12 Mark jährlich zahlt. Der Zentral- Vorstand kann
aber auch die Mitgliedschaft ohne Beitragszahlung erteilen.
Jedes Mitglied, welches mindestens einen Beitrag von 30 Mark zahlt, hat das
Recht, dem Zentral- Vorstand eine arme Familie zur Unterstützung vorzuschlagen,
welche beim Vorhandensein der erforderlichen Bedingungen vorzugsweise
berücksichtigt wird.
Im Jahr 1892 betrug die Zahl der Mitglieder und Wohltäter 370. Im gleichen Jahr
gewährte der Verein einmalige Unterstützung an 401 Personen, fortdauernd
unterstützt wurden 203 Personen im Betrage von 10 765 Mark.“
Seite 5 März / April / Mai 2015
Wir gratulieren
den Mitgliedern unseres Besuchskreises
und wünschen Gottes Segen für
das neue Lebensjahr
MÄRZ
Elisabeth Klopp
Isolde Pfister
Christel Schwarz
Dr. Wolfgang Weingarth
Sylvia Müller
APRIL
Rolf Ruster
Brigitta Weckerle
Mathias Müller
Rafael Guy
Annemarie Pönicke
Sigrid Wagner
Ingo Stark
Dieter Becker
MAI
Wilfriede Schäffler
Heidemarie Köhl
Angelika Stark
Roswitha Buchhold
Dennis Söhn
Bitte vormerken:
das WALDFEST DER ZUVERSICHT findet in diesem Jahr am 14. Juni
in der Fuchsdelle statt.
WIR Ausgabe 58 / Seite 7
6 Neu bei alt-arm-allein:
Sabine Paulus
Seit dem 1. Dezember arbeitet Sabine
Paulus in der Geschäftsstelle von
a-a-a. Die Sozialarbeiterin sagt von
ihrem Arbeitsplatz, es sei eine Stelle,
wie für sie gemacht.
„Was mich besonders anspricht, ist die
Idee, sind die Grundsätze des Vereins:
wirksame Hilfe direkt und
unbürokratisch zu gewähren.
Von Anfang an habe ich die Aktion
verfolgt. Mir gefällt besonders, dass
neben der RHEINPFALZ zwei
Kirchengemeinden Träger des Vereins
sind, also auch das christliche
Menschenbild eine Rolle spielt.
Seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit bin ich als <aufsuchende Sozialarbeiterin>
dort hingegangen, wo Menschen Hilfe brauchen.
Für a-a-a werde ich das nicht nur in Kaiserslautern tun, sondern auch im Landkreis.“
Mittwoch und Donnerstag: 9:00 - 16:00 Uhr
Freitag:
9:00 - 14:30 Uhr
Telefon:
0631 - 37100070
Seite 7 März / April / Mai 2015
WIR SAGEN HERZLICHEN DANK…
Nicht nur während der Spendenaktion zur Adventszeit bekommt a – a – a
finanzielle Unterstützung, zahlreiche Menschen helfen auch während des
Jahres in Not Geratenen durch ihre Spende.
Auf Wunsch des Verstorbenen HEINZ HOFFMANN spendeten die Angehörigen,
Freunde und Bekannten- anstelle von Blumen- für unsere älteren bedürftigen
Mitbürger.
………………………………………………………………………………………………
Eine Aufstockung ihres Kapitals um eine beträchtliche Summe erfuhr die Stiftung
a – a – a . Dank gebührt der Firma EUROMASTER GmbH,
eine Tochtergesellschaft des Reifenherstellers Michelin, die vertreten durch
Persolaldirektor OLIVER BECK und NINA HELLER aus dem
Personalmanagement einen Scheck an die Vorstände von a – a – a übergaben.
……………………………………………………………………………………………
Im Dezember teilte die SPINNEREI LAMPERTSMÜHLE mit, dass sie den Einsatz
zum Wohle hilfsbedürftiger älterer Mitbürger mit einer großzügigen Spende
unterstützt.
………………………………………………………………………………………………
Hermann Brand ist nicht nur Vorsitzender des „Heimatvereins Weilerbach e.V.“,
sondern auch- gemeinsam mit seinen Vereinsfreunden- der Braumeister des
Weilerbacher Festbieres.
Unter dem Motto „Weilerbacher Festbier - alt – arm – allein trinkt mit“ wurde bei
der Weilerbacher Kerwe und beim dortigen Weihnachtsmarkt
eigens gebrautes Festbier zugunsten von a – a – a verkauft. Am 7. Dez. konnten
Norbert Thines und einige Vorstandsmitglieder eine noble Spende in Empfang
nehmen.
………………………………………………………………………………………………
Wir bedanken uns sehr herzlich bei RAINER VOSS - Agentur VIEW- der die
Aufnahmen der Titelseite (an Heiligabend im „JULIEN“) machte und uns kostenlos
zur Verfügung stellt.
………………………………………………………………………………………………
Wir danken besonders dem Illustrator Julius Lerche der uns, wie immer, seine
Bilder kostenlos zur Verfügung stellt.
WIR Ausgabe 58 / Seite 9
8 Tim Lenhart übergibt den Spendenscheck an Jörg Thines
Die Fans der FCK Rolling Devils verkauften unter dem Motto
„Mit ganzem Herzen dabei“ bei den Dezember- Heimspielen rot leuchtende
Herzen. Die blinkenden LED- Herzen sorgten für eine besondere Atmosphäre. In
der Halbzeitpause des letzten Spiels im Dezember kam es zu der Übergabe des
Spendenschecks mit dem erzielten Erlös, der a – a – a zugute kommt.
Da der 1. Vorsitzende -Norbert Thines- an diesem Tag verhindert war,nahm sein
Sohn - Jörg Thines – den Scheck entgegen.
………………………………………………………………………………………………
Für großzügige Spenden bedanken wir uns auch bei KLAUS ADAM,
Geschäftsführer bei Wässa & Schuster, sowie bei FCK- Aufsichtsratsmitglied
DR. NIKOLAI RIESENKAMPFF.
………………………………………………………………………………………………
Herzlichen Dank auch allen UNGENANNTEN, die durch ihre große
Hilfsbereitschaft die Spendenaktion in vielfältiger Weise unterstützen.
Seite 9 März / April / Mai 2015
Zum 15. Mal serviert Martina Langguth das Heiligabend-Essen für „alt - arm - allein“
Foto: View
Eigentlich war alles wie immer, seit 15 Jahren an Heiligabend im Restaurant
“JULIEN”:
Festlich geschmückter Raum, ein wunderbares Menue für 60 Gäste,
von freundlichen jungen Leuten aufmerksam serviert,
das musikalische Unterhaltungsprogramm von der Musiklehrerin
Miriam Schmitt gestaltet. Sie hatte als Überraschungsgast
Katrin Hirschelmann mitgebracht, die mit Harfenklängen erfreute.
Man konnte die Lieder mitsingen, mitsummen oder einfach nur still genießen.
Auch der Nikolaus (Wolfgang Greß) kam wie alljährlich vorbei.
Ein herzliches Dankeschön sagen wir der Restaurantchefin
Martina Langguth und ihrem Team für das festliche Mittagsmahl.
WIR Ausgabe 58 / Seite 11
10 Die Rheinpfalz
Seite 11 März / April / Mai 2015
zitiert………………………………………………
In einem Brief der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland- Pfalz schrieb MALU
DREYER an Norbert Thines:
…….. “Ich bin sehr dankbar für das Engagement Ihres Vereins
<alt – arm – allein Kaiserslautern e.V.>. Mein herzlicher Dank gilt Ihnen und den
Ehrenamtlichen, die Zeit mit älteren Menschen verbringen und damit Vorbilder für ein
gutes Miteinander aller Generationen sind.
Für das Jahr 2015 wünsche ich Ihnen und den Mitgliedern des Vereins Glück und
Wohlergehen, vor allem Gesundheit und Schaffenskraft – und an dessen Ende viele
gute Gründe für eine erfolgreiche Bilanz.”
**************************************************************************************
imitiert………………………………………………
alt – arm – allein findet immer mehr Nachahmer
Nachdem Norbert Thines im letzten Jahr die Arbeit der Aktion
a – a – a in Landau vorstellte, wurde nun die
“Initiative Silberstreif- Gegen Altersarmut in Landau”
gegründet.
Die Aktionsgruppe um Christine Baumann setzt ein Zeichen für benachteiligte
Menschen und will die Altersarmut in Landau lindern.
Norbert Thines wünschte der Initiative in einem Brief Gottes Segen
für gelingende Arbeit.
WIR Ausgabe 58 / Seite 13
12 WIR ---- alt und allein
Liest man diese Wörter, denkt man vor allem an Alleinstehende, die Tag um Tag ihr
Leben einsam verbringen, verbringen müssen.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes sprechen von einer großen Zahl allein
lebender Männer und Frauen. Viele von ihnen sind einsam.
In einer Umfrage zeigt sich, dass Gefühle der Einsamkeit in erster Linie von älteren
Witwen beklagt werden.
Rund 45 % der Frauen und 18 % der Männer über 65 Jahre leben allein in ihrem
Haushalt.
Ab dem Alter von 85 Jahren spitzt sich die Datenlage weiter zu. Dann sind 74 % der
Frauen und 37 % der Männer in unserem Land alleinlebend.
Der weitaus höhere Frauenanteil erklärt sich vor allem durch die höhere
Lebenserwartung im Vergleich mit den Männern.
Die Statistik weist aber auch aus, dass immer mehr Menschen, unabhängig von Alter,
Lebenssituation und Geschlecht, sich über Einsamkeit beklagen.
Weltweit steigt die Zahl der Ein- Personen- Haushalte. Die verminderten zwischenmenschlichen Kontakte, die erhöhte Anonymität, diese Zeit ohne Geist, Religion und
Moral führen Wissenschaftler auf die Verstädterung der Gesellschaft und auf die
Technologischen Neuerungen (Soziale Netzwerke, Internet, IPhones usw.) zurück.
Darüber hinaus beklagen immer mehr Menschen
Zeitknappheit, Stress und Überforderungen aller Art und
pflegen deshalb keine Brief- oder andere Freundschaften.
Es gibt ein gewaltiges Überangebot an Büchern,
die vorgeben, zu wissen, wie man mit dem Alleinsein oder
der Einsamkeit fertig wird.
Diese Ratgeberliteratur ist allerdings meist ihr Geld nicht wert.
Seite 13 März / April / Mai 2015
Das WIR- Heft und alles, was bei a – a – a aktuell geschieht,
kann man auch im Internet nachlesen:
www.alt-arm-allein.de
Telefonseelsorge: Tag und Nacht zu sprechen: 0800 - 111 0 111
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, ein WIR- Heft zu bekommen, weil Sie z. B. nicht
mehr aus dem Haus können, lassen Sie es uns wissen.
Wir schicken Ihnen gerne eine Ausgabe zu.
a–a–a
Kennelstr.7
67659 Kaiserslautern
Tel. 0631- 7500464
ICH……..DU……..WIR
“Was erwarten wir, wenn wir verzweifeln
und doch zu einem Menschen gehen?
Wohl eine Gegenwärtigkeit, durch die uns gesagt wird,
dass es ihn dennoch gibt: den Sinn.”
*
Martin Buber hat das gesagt. Er kam 1878 in Wien zur Welt und starb 1965 in Jerusalem. “Ich und Du” ist neben der
Bibelübersetzung eines der bekanntesten und wichtigsten
Bücher des Religionsphilosophen.
*
Was wir von ihm lernen können? Das Leben als Begegnung zu betrachten, als Mensch dem Menschen zu begegnen, mit gegenseitiger Anteilnahme, Mitgefühl, mit Gesprächen und der Bereitschaft, den anderen in seinem Anderssein zu akzeptieren.
*
Ich und Du bilden ein WIR. Dabei steht das WIR im Vordergrund, nicht das Ich und nicht
das DU. Das WIR braucht das Vertrauen, ist im Gefühl zuhause. Eine starke Form des
Wir- Gefühls ist auch der Teamgeist. Menschen mit gutem Teamgeist bringen gemeinsam
ein Vielfaches zustande, was sie alleine niemals erreichen könnten.
Geteiltes Leid oder doppelte Freude – das schafft nur das
WIR- Gefühl.
WIR Ausgabe 58 / Seite 15
14 WIR und die Altersarmut
Gesundheitliche Einschränkungen, familiäre Probleme, Krankheit, Scheidung oder
auch der Verlust des Arbeitsplatzes sind die wesentlichen Gründe, die zu Altersarmut
führen (können).
Ältere Menschen, vor allem Frauen, die regelmäßig gearbeitet haben, jedoch im
Niedriglohn- Bereich oder in Teilzeit beschäftigt waren, verfügen nur über geringe
finanzielle Mittel und sind auf staatliche Ergänzungsleistungen angewiesen.
Ein anderer Faktor, von denen besonders ältere Menschen des Mittelstandes
betroffen sind, ist die Rente, die mit den steigenden Lebenshaltungskosten immer
weniger Schritt halten kann.
Da es darüber hinaus gewichtige Kostentreiber gibt, wie zum Beispiel die steigenden
Gesundheitskosten, die von der einen oder anderen Krankenversicherung nicht
übernommen werden, tun sich davon betroffene ältere Menschen schwer, über die
Runden zu kommen.
In den Sozialwerken rechnen Fachleute damit, dass die Altersarmut in Zukunft
erheblich zunehmen wird.
Vor allem muss man endlich verstärkt darauf hinweisen,
dass sich schon vor einigen Jahren zeigte, dass die
Altersarmut mehrheitlich „weiblich“ ist.
So ist das Versicherungssystem (Renten) an das
Erwerbseinkommen gebunden. Das hat zur Folge:
Frauen kommen schlecht weg.
Warum?
Weil sie immer noch- auch im Jahr 2015- weniger
verdienen als Männer. Aber auch, weil Frauen viel
unbezahlte Arbeit leisten, beziehungsweise ehrenamtlich
tätig sind, - dafür keine Vergütung bekommen und nur
selten
für diesen Dienst versichert sind.
Seite 15 März / April / Mai 2015
Theatertipps von Frank-Uwe Orbons
Hier kommen Sie unter Leute und verbringen kurzweilige Stunden – herzlich willkommen
bei uns im Pfalztheater!
Einführungsmatinéen
Bei unseren Matinéen am Sonntagmorgen erfahren Sie mehr über die Entstehung eines
bestimmten Stückes und können von Regisseuren, Schauspielern, Sängern, Dirigenten
und Dramaturgen Einzelheiten über die Inszenierung erfahren. Der Eintritt ist frei.
15/03/2015/ So/ Matinée zu „Yellow Line“ - Stück von Juli Zeh und Charlotte Roos/
Foyer/ 11.00 Uhr
29/03/2015/ So/ Matinée zu „Everyman (Jedermann)” - A Rock Mystery von Günter
Werno, Andy Kuntz, Stephan Lill und Johannes Reitmeier/ Großes Haus!/ 11.00 Uhr
26/04/2015/ So/ Matinée zu „Viel Lärm um Nichts“ - Komödie von William
Shakespeare/ Foyer/ 11.00 Uhr
Vorstellungen am Sonntagnachmittag
01/03/2015/ So / Musikcafé / Foyer / 14.30 Uhr (Einlass ab 13.45 Uhr) / Eintritt frei
Unter dem Titel „Das waren Zeiten – Träume, Wünsche, Erinnerungen“ gestaltet
Bariton Daniel Böhm auf Einladung der „Freunde des Pfalztheaters“ das
Musikcafé am 1. März. Das unterhaltsame Programm bietet Ausschnitte aus
Operetten wie „Gasparone“, „Die Csárdásfürstin“ und „Im weißen Rössl“ und aus
Musicals wie „Anatevka“, „My fair Lady“ und „Cats“. Außerdem singt Daniel Böhm
nostalgische Filmschlager wie „Bel Ami“ und „Für eine Nacht voll Seligkeit“. Sein
Begleiter am Klavier ist Rodrigo Tomillo. Für Kaffee und Kuchen wird wie immer bestens
gesorgt sein.
WIR Ausgabe 58 / Seite 17
16 Extras
Blaue Stunde
Einmal im Monat an einem Freitag um 18 Uhr stellen sich Ihnen Mitglieder unseres
Ensembles auf ganz persönliche Weise mit Texten und Veranstaltungen vor, die ihnen am
Herzen liegen oder die sie schon immer einmal zeigen wollten.
Die nächsten Termine: 27/03 und 24/04 um 18.00 Uhr | Volksbank, Fischerstr. 49
30/03/2015/ Mo / Talk unter Freunden / Foyer / 19.00 Uhr/ Eintritt frei
„Von der Wiege bis zur Bahre“ will der Mensch ins Leben eingreifen. Stichworte beim
„Talk unter Freunden“ sind etwa künstliche Befruchtung, Schönheits-OPs oder lebensverlängernde Maßnahmen. Auf dem Podium werden u.a. diskutieren: Michaela Pilters,
Theologin und Leiterin der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben“ (37°) und Dr. Elisabeth
Heist, Ärztin und Mitglied der Ethik-Kommission im Westpfalz-Klinikum. Die Gesprächsleitung hat wie immer „Rheinpfalz“-Redakteur Fabian Lovisa.
15/03/2015/ So / 4. Kammerkonzert- Gemischte Trios
und Quartette / Werkstattbühne/ 11.00 Uhr
Werke von Beethoven, Krommer, Igudesmann und Verdi
Mit: Laura Weiß (Flöte)/ Ji-Myon Cho (Fagott)/ Mari
Kitamoto (Violine)/ Naomi Ogino, Johannes Pardall (Viola)/
N. N. (Violoncello)/ Markus Bieringer (Klavier)
26/03/2015/ Do / Plan- Spiel- Europa I-III / Lounge im
mittleren Foyer/ 20.00 Uhr / Eintritt frei
II. Musik aus Polen
Ein musikalischer Abend mit Mitgliedern des Musiktheaterensembles und des Orchesters
des Pfalztheaters, bei dem Musik aus unserem Nachbarland Polen zu hören sein wird.
Mit Werken von Frédéric Chopin, Auszügen aus der Oper „Halka“ von Stanislaw Moniuszko und anderen Kompositionen.
26/04/2015/ So / 5. Kammerkonzert- „Duo Lumière plus“ / Werkstattbühne/ 11.00 Uhr
Werke von Ravel, Debussy, Jolivet und Takemitsu
Mit: Konstanze Licht (Harfe)/ Sophie Barili (Flöte)/ Dominique Anstett (Viola)
Karten für oben stehende Veranstaltungen erhalten Sie an der Theaterkasse im Pfalztheater oder unter 0631 3675 209.
Wussten Sie, dass Sie als Empfänger|innen von Grundsicherung und ALG II Anspruch auf
unsere 3,00 €-Last MinuteTickets haben? Kommen Sie ab einem Tag vor der Vorstellung
und Sie erhalten gegen Vorlage Ihres Ausweises eine Karte (sofern verfügbar) zum Preis
von 3,00 €.
Sie haben spezielle Wünsche und Anregungen?
Melden Sie sich bei mir unter 0631 3675 333. Mit herzlichen Grüßen,
Frank-Uwe Orbons
Seite 17 März / April / Mai 2015
WIR Ausgabe 58 / Seite 19
18 Das ist schwer: ein Leben zu zwein.
Nur eins ist noch schwerer: einsam sein.
Kurt Tucholsky
ZUSAMMENSETZSPIEL
Ein Mosaik aus Ich und Du,
aus Wir und Ihr und Augenzu,
aus Hängtihnauf und Schießihntot,
aus Weiß- und Schwarz- und Kuchenbrot,
aus Himmel, Hölle, Erdensand,
aus Feindesfuß und Bruderhand,
aus Dir und Mir und Mein und Dein,
aus Traurig- und auch Glücklichsein:
setz zu dein Teilchen lebenslang
und kitt es mit Zusammenhang.
Günter Kunert
Einzeln sind wir Worte,
zusammen ein Gedicht.
Georg Bydlinski
Unsere verbleibende Zeit nimmt ab,
die Zukunft schrumpft Jahr für Jahr,
aber es bleibt eine glückliche Ungewissheit,
die uns mit Möglichkeiten spielen lässt.
Roger-Pol Droit
Seite 19 März / April / Mai 2015
Das Alter – die Liebe – der Sex – und WIR
Am Aschermittwoch veröffentlichte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
eine Studie, für die das Team um den Soziologen Samuel Stroope
1656 verheiratete Menschen im Alter zwischen 57 und 85 Jahren nach Häufigkeit und
Freude am Sex befragte.
Das Alter mag zunehmen, die Freude am Sex und dessen Häufigkeit muss deshalb nicht
nachlassen. Im Gegenteil: Unter jenen Menschen, deren Ehe 50 Jahre oder länger hält,
scheinen Häufigkeit und Spaß am Sex in höheren Jahren wieder zuzunehmen.
Fast jeder fünfte Befragte erklärte, ein- bis zweimal in der Woche Sex zu haben. Knapp
30 Prozent der Befragten geben die Häufigkeit mit maximal einmal im Monat an. Fast
genauso viele hatten innerhalb des vorangegangenen Jahres gar keinen Sex.
Unabhängig von der Häufigkeit ihrer “sexuellen Aktivitäten”, wie die Forscher es
ausdrücken, erklärten mehr als drei Viertel der aktiven älteren Menschen, den Sex als
“extrem” oder “sehr” genussvoll zu erleben.
Interessanterweise stiegen Häufigkeit und erlebtes Vergnügen nach mehr als 50 Jahren
Ehe wieder leicht an. Der Anteil der seit mindestens fünf Jahrzehnten Verheirateten war
zwar klein, aber der Effekt offenbar signifikant.
Über die Gründe hierfür könne man nur spekulieren, sagen die Wissenschaftler.
“Womöglich lernt man zunehmend viel über seinen Partner, auf dem man mit der Zeit
aufbauen kann”, sagt der Soziologe Stroope.
WIR Ausgabe 58 / Seite 21
20 DER EINSAME
Einsam irr’ ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen,
Warum hast du das gemacht?
Nichts bleibt mir, als mich zu grämen!
Gestern sprang ich in den Bach,
um das Leben mir zu nehmen;
doch der Bach war viel zu flach.
Einsam irr’ ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht
nicht allein des Regens wegen,
nein, davon alleine nicht.
Wo bleibt Tod in schwarzem Kleide?
Wo bleibt Tod und tötet mich?
Oder besser noch: uns beide?
Oder besser: erst mal dich?
Heinz Erhardt
BILANZ
Wir hatten manchen Weg
zurückgelegt,
wir beide, Hand in Hand.
Wir schufteten und schufteten
unentwegt
und bauten nie auf Sand.
Wir meisterten sofort,
was uns erregt,
mit Herz und mit Verstand.
Wenn man sich das so richtig
überlegt,
dann war das allerhand.
Heinz Erhardt
Seite 21 März / April / Mai 2015
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
DEN GEWINNERN UNSERES LETZTEN RÄTSELS
1. Preis: Gisela Berzel, Kaiserslautern
2. Preis: Stefanie Leppla, Niederkirchen
3. Preis: Carolin Leppla, Niederkirchen
Preisrätsel- raten und gewinnen
Lösen Sie unser Silbenrätsel und schicken Sie
die Lösung an:
alt – arm – allein
Kennelstr.7
67659 Kaiserslautern
1. Preis: Einkaufsgutschein
2. Preis: Buchgutschein
3. Preis: Buchgutschein
Einsendeschluss: 30. April 2015
Bitte auch Tel. Nr. angeben!
Be – ben – biss - bold - Che – dar – de – Di – di – E – El – Ge – gel – gi – Gus – Häu
– Im – im –ker – kli – Le – lich – lie – ma – mann – mer – mi – Nach – nal – när – ner –
nick – o – Ob - Ohr – on – or - ra – re – Ree – rei – rek – Rie – ring – ring – rup – sach
– se – See – sinn
Tast – tav – ti – tor – Trai – tung – vi – weis - Witz
Aus obigen Silben sind 23 Wörter nachstehender Bedeutung zu bilden
WIR Ausgabe 58 / Seite 23
22 1. Männername
555555
2. Sperre 555555
3. Vorsitzender
555555
4. objektiv
55555555
5. maritime Witterung
6. Frauenname
555555
7. gebietsweise 55555555
8. hinterer Halsteil
9. unfein, vulgär
55555555
555555
5555555
10. Übungsleiter 5555555
11. Berührungsempfinden
55555555
12. Spaßmacher
55555555
13. poetisch: ewig
55555555
14. Schifffahrtsunternehmen
55555555
15. Buchgemeinschaft
55555555
16. Schmuckstück 5555555
17. Gutdünken, Ermessen
55555555
18. Vulkanausbruch
55555555
19. Beleg, Dokument 55555555
20. Leiter, Vorsteher
55555555
21. Zwischenmahlzeit
555555
22. Wissenschaftler 55555555
23. Gewebeerneuerung
5555555
5555555
55555
5555
555
5555
Die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Begriffe bilden die Lösung.
Gefragt ist nach einem Kirchenlied, in dem das Wort WIR enthalten ist.
Seite 23 März / April / Mai 2015
Wie bekomme ich Hilfe durch „alt – arm – allein“ e.V.?
Ich wende mich an die Geschäftsstelle von
„alt – arm - allein“ e.V.
Kennelstr.7
67655 Kaiserslautern
und schildere meine Notlage
Tel.: 06 31/7 50 04 64 oder 06 31/7 50 05 64
Wie geht es dann weiter?
Der Vorstand (Arbeitskreis) trifft sich einmal im Monat und berät über die
notwendigen Hilfen. Jedes eingegangene Hilfeersuchen wird sorgfältig geprüft
und beraten: Welche Hilfe kann geleistet werden? Wer kann helfen?
Reicht dies zur Abwendung der Not aus?
Das Ergebnis der Beratung wird dem Hilfesuchenden mitgeteilt.
Erst nach dem Beschluss des Arbeitskreises wird die Hilfe geleistet.
Vorstand der Gesellschaft zur Förderung der Initiative „alt - arm - allein“
Vorsitzender: Norbert Thines
Stv. Vors.: Werner Stumpf
Roswitha Braun
Wilfried de Buhr
Marita Gies
Erich Neuner
Hans-Joachim Schulz
Margit Schupp
Jürgen Weber
Vereinsträger: Pfarrei St. Maria
Prot. Apostelkirchengemeinde
DIE RHEINPFALZ
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WIR Ausgabe 58 / Seite 24