„Me dizin an Bo rd“ - Ein Lehrga ng der bes onderen Art Wir ginge n übe r die Mes s e in Düss e ldorf und ich s uchte e ine n Notfallkoffe r. Die s a he n m ir alle nicht ve rtra ue ns e rwe cke nd ge nug a us und s o kame n wir a n de n S ta nd von S e a doc Ham burg und dort fa nd ich endlich, wa s ich suchte . Abe r was s olle n wir bloß m it de n ga nze n schöne n bunte n P äckche n a nfa nge n? Als o Anm e ldung für de n Le hrga ng folgte und wir fuhre n Mitte Mä rz a n e inem S ams ta g und Sonnta g nach Ha m burg und ga be n a uch noch Ge ld da für a us und hoffte n da bei, da ss m a n das Ge le rnte niem a ls be nötigt. Wir, Dirk und ich, ha be n es ge ta n und – um e s gle ich vo rwe g zu ne hm e n – s ind m it de m Le hrga ng se hr zufrie de n ge we s en. Abe r m al e hrlich, we iß je de r von uns wie z.B. die He rzdruckm as s age und die Be atm ung richtig e rfolgt und wie s chwe r e ige ntlich e ine He rzdruckma ss a ge durchzuführe n is t? De r s pa nne nde , kurzwe ilige und s e hr pra xis na he Le hrga ng m it vie le n Übunge n mit re a le n Hilfsm itte ln wurde von s e ge lnde n Notä rzte n durchge führt. Er we nde t s ich nicht nur a n S e gle r, die e inm al a uf groß e Fa hrt m öchten, s onde rn e be n a uch a n S e gle r, die sich e ine r Ve ra ntwortung ihre n Mits e gle rn ge ge nübe r bewus s t sind. Eige ntlich wis s en wir ja alle , das s es a uch a uf kurze n S tre cke n, a uf Binne ngewä ss e rn ode r a uf de r Os ts e e nicht imm e r m it schne lle r Hilfe be i le be ns be drohlichen Notfä lle n zu re chne n is t. S o baute sich de r Le hrga ng a uch a uf. Ich ha be ja s chon oft Ampulle n ge öffne t und eine S pritze a ufge zoge n a be r funktionie rt das a uch noch be i s ta rkem S e e gang, hohe r We lle und bei Laie n, die das noch nie gem a cht ha be n? Da s übte n wir, na türlich ohne S e e ga ng und hohe r We lle und a ns chlie ß e nd durfte a uch gle ich noch Kochs a lz unte r die Ha ut ges pritzt we rde n. Für Dirk wa r es das e rs te Ma l, da ss e r pra ktis ch S pritze n durfte und e ine Infus ion mit Kochsa lzlös ung unte r die Ha ut in die Ba uchde cke a nle gte und ich ha be es a ls „Ve rs uchska ninche n“ a uch übe rlebt. Da s Erke nne n von le be ns be drohliche n Situa tione n, Unte rs uchungsm e thode n bei Be wus s ts einss törunge n, Erke nne n und Be ha nde ln von ve rs chie de nste n Erkra nkunge n unte r Bordbedingungen, a be r auch die Wundve rs orgung und die Me dikame nte nga be unte r die se n Be dingunge n wa re n höchs tinte re s s ant. Ode r we r von uns weiß schon, wie ma n mit eine r Zwe im anncrew eine n offe ne n Unte ra rm bruch ( ga r nicht s o s elte n a n Bord ) richte t und a ns chlie ße nd mit e inem Gips fixie rt. We nn ich euch e rzä hle n würde , wie da s ge ht, ihr würde t es mir nicht gla ube n. Nur s o vie l, e s ge ht mit de r Winsch! S o le rnte n wir a uch, wie m a n Ve rbre nnunge n richtig ve rs orgt, da s s m a n Wunde n a n Bord na ch Möglichke it nicht nä he n sonde rn offe n ha lte n sollte und wie m a n s te rile Ha nds chuhe richtig a nzie ht um , we nn es doch einm al nötig se in s ollte , ein S tück „Bockwurs t“ zus amme n zu nä he n. Ga r nicht s o e infach, wie Dirk da nn schne ll e rke nne n m us s te . Ein wichtiges Thema war aber auch die Kommunikation mit Rettungskräften und die Möglichkeiten der medizinischen Beratung. Jeder an Bord sollte wissen, mit welchen Telefonnummern man sich Hilfe holen kann. Mein persönliches Fazit als gelernte Krankenschwester, und ich habe auch lange in diesem Beruf gearbeitet, eine sehr gute Auffrischung von fast Vergessenem und viele neue Informationen. Aber das Wichtigste, mein Skipper kann nun auch mich besser behandeln, sollte mir mal etwas passieren. Die Angst, etwas falsch zu machen, hat man nach so einem Lehrgang nicht mehr. Bei uns hat dieser Lehrgang aber auch dazu geführt, dass wir unsere medizinische Notfallausrüstung an Bord gründlich überdacht haben und die Priorität zu Gunsten dieser Ausrüstung und auf Kosten einiger technischer „Spielereien“ – auch wenn Dirk da ganz anderer Meinung ist – verändert haben. Aber, wie schon eingangs geschrieben, wir hoffen, dass wir das Gelernte niemals anwenden müssen. Für mehr Informationen: www.seadoc.de
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