SENIORINNEN UND SENIOREN DORTMUND | CASTROP-RAUXEL | LÜNEN | SCHWERTE Ausgabe 25 | Dez. 2015 Säugling in Stall gefunden – Polizei und Jugendamt ermitteln Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen Tatort: Bethlehem, Judäa In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Flüchtlingsfamilie entdeckt, die einen Stall besetzt hatten. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, in der Kälte der Tierbehausung einen neugeborenen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war. Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann die sofort alarmierten Sozialarbeiter abzuhalten. Er wurde später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert. Dieser Joseph, unterstützt von aufgewiegelten Hirten, sowie drei unidentifizierten terrorverdächtigen Ausländern, wollte die Mitnahme des neugeborenen Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert. Festgenommen wurden auch die drei bärtigen Ausländer, die sich verdächtig umständlich als weise Männer eines östlichen Landes ausgaben (!). Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind nach dem Einschalten des BKA und Interpol auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend seit geraumer Zeit illegal als Terrorzelle im Land aufhielDezember 2015 | Ausgabe 25 ten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie (wie bei vielen Flüchtlingen üblich) keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden sofort zur weiteren kriminaltechnischen Untersuchung in das Labor überstellt. Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: Der Vater wäre mittleren Alters und die Mutter sei definitiv noch nicht volljährig. Mit den Behörden in Nazareth wird geprüft, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen. Maria wurde im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchung aufgenommen. Sie kann auf jeden Fall mit einer Anzeige rechnen. Und weil sie fortwährend behauptete, sie sei noch Jungfrau (!) und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand natürlich näher unter die Lupe genommen. In einer offiziellen Mit- Für den Seniorenausschuss wünsche ich allen Leserinnen und Lesern der „ aktiv” eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und ganz viel Gesundheit fürs Neue Jahr! Agnes Hein teilung des Leiters der Psychiatrie steht: „Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall – ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen! Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können”. Zu guter Letzt erreichte uns noch diese Info: Die anwesenden aufgewiegelten Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: „Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe.” Jochen Killing 1 Gegen TTIP – die größte Demonstration seit Jahrzehnten in Berlin Die Stop-TTIP-Demonstration am Samstag, dem 10. Oktober 2015 in Berlin war riesig und ein unglaublicher Erfolg. Die Teilnehmerzahl hat auch die optimistischsten Erwartungen übertroffen: Ein buntes, fahnenschwingendes Meer von ca. 250.000 Menschen hatte sich zusammen gefunden, um gemeinsam gegen das geplante Freihandelsabkommen TTIP ein Zeichen zu setzen. Alleine aus Dortmund waren sieben Busse und ein Sonderzug gekommen. Die Dortmunder ver.diSenioren waren auch vertreten. Mal ehrlich: Das können die verantwortlichen Politiker jetzt wirklich nicht mehr ignorieren! Und trotzdem argumentieren die verantwortlichen Politiker weiterhin lauthals für TTIP: Sie behaupten weiterhin: TTIP und CETA sind reine Handelsabkommen. Es geht hauptsächlich darum, den Austausch von Gütern und Dienstleistungen zu vereinfachen. Richtig ist: TTIP und CETA sind weit mehr als Handelsabkommen! Sie dienen vor allem dazu, die Macht transnationaler Konzerne zu stärken und demokratische Institutionen gezielt zu schwächen. Die Kapitel zum Investitionsschutz sehen ein eigenes Justizsystem vor, das Investoren besondere 2 Klagerechte gegen Staaten einräumt, und zwar ohne jede demokratische Kontrolle! Durch TTIP und CETA drohen so viele soziale, demokratische und ökologische Errungenschaften als „Handelshemmnisse“ definiert zu werden, von der Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel über die Buchpreisbindung bis zu Datenschutz und Finanzmarktregulierungen. Darüber hinaus verbieten die Abkommen Kommunen, Bundesländern und Staaten, einmal privatisierte Betriebe und Branchen wieder in öffentlichen Besitz zu überführen („Sperrklinkenklausel“). Dadurch schaffen sie eine knallharte Einbahnstraße in Richtung Privatisierung und Deregulierung. Sie behaupten weiterhin: TTIP hätte eine positive Wirkung auf Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand. Aber: Kritische Analysen der Studien, auf die sich EU-Kommission und Bundesregierung berufen, ergeben ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum in der EU in der Größenordnung von nur 0,1 Prozent pro Jahr. Selbst Wirtschaftsminister Gabriel musste zugeben, dass Prognosen über die Job- und Wachstumseffekte von TTIP letztlich „Voodoo-Ökonomie“ seien. Die EUKommission und der BDI haben nach massiver Kritik an unseriösen Wachstumsprognosen und manipulierten Zahlen die falschen Versprechen inzwischen von ihren Webseiten gelöscht. Sie behaupten weiterhin: Mit TTIP werden kleine und mittlere Unternehmen gefördert. Aber: Für eine positive oder auch nur neutrale Wirkung von TTIP gibt es keine Belege. Da zwei Drittel des transatlantischen Handels auf Großkonzerne entfallen, sind Zugewinne vor allem in diesem Bereich zu erwarten. Angesichts der bestenfalls minimalen gesamtwirtschaftlichen Wachstumseffekte ist sogar davon auszugehen, dass die Zugewinne der Konzerne zulasten von kleinen oder mittleren Unternehmen gehen würden. Sie behaupten weiterhin: Wir brauchen TTIP und CETA, um zu verhindern, dass China weltweit die Vorreiterrolle übernimmt und schlechte Standards setzt, denen wir uns beugen müssen. Aber: Das China-Argument ist irrationale Angstmacherei. Es folgt dem uralten Muster, eine „gelbe Gefahr“ zu beschwören, um eine Politik durchzusetzen, die auf immer mehr Ablehnung in der Bevölkerung stößt. Tatsächlich treiben die EU und Nordamerika durch TTIP und CETA weltweit schlechte Standards voran, die Demokratie, Umweltschutz und Arbeitnehmerrechte untergraben. Statt auf einen Handelskrieg gegen China und den Rest der Welt zu setzen, sollten sich Bundesregierung und EU-Kommission für ein faires multi-laterales Handelssystem stark machen, das soziale und ökologische Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Als größter Wirtschaftsraum der Erde könnte die EU hier vorangehen und vollkommen andere Standards setzen, als es TTIP und CETA tun. Im Übrigen verhandelt die EU längst auch mit China – ebenfalls im Geheimen – über ein Freihandelsabkommen. Ohne weiteren und noch massiveren Druck der Bürger werden die konzernfreundlichen Abkommen allen vollmundigen Versprechungen zum Trotz letztlich durchgesetzt werden. Und: Sind sie einmal in Kraft, ist es kaum mehr möglich, sie rückgängig zu machen. Jochen Killing Seniorinnen und Senioren aktiv | Dezember 2015 | Ausgabe 25 Was bedeutet das neue Pflegestärkungsgesetz? Mal etwas Positives für alle Pflegebedürftigen und Pflegenden: Seit dem 1. Januar 2015 können Pflegebedürftige bis zu 40 % der ambulanten Pflegesachleistungen für Unterstützung im Haushalt oder für die Organisation zusätzlicher Hilfestellungen umwandeln. So können sie in Zukunft selbst flexibler darüber entscheiden, in welcher Form sie im Alltag unterstützt werden möchten. Alle Pflegebedürftigen sollen für zusätzliche Betreuungsund Entlastungsleistungen mindestens 104 Euro im Monat erhalten. Bislang gab es dies nur für Demenzkranke. Während bisher Pflegebedürftige, die zu Hause wohnen, bis zu vier Wochen vorübergehend in Pflegeeinrichtungen untergebracht werden konnten, sind ab Januar 2015 bis zu acht Wochen Kurzzeitpflege in Pflegeeinrichtungen möglich. Die Pflegekasse übernimmt künftig dafür bis zu 3.224 Euro. Ähnlich ist auch die so genannte Verhinderungspflege geplant: Wenn pflegende Angehörige eine Vertretung benötigen, gibt es ab 2015 bis zu sechs Wochen Verhinderungspflege. Dafür stehen pro Pflegebedürftigem bis zu 2.418 Euro zur Verfügung. Jeder möchte gerne möglichst lange zu Hause wohnen bleiben. Aber mit der Pflegebedürftigkeit werden oft neue Umbaumaßnahmen nötig. Für Umbauten (z.B. Einbau eines Treppenliftes) wird es mit dem Pflegestärkungsgesetz bis zu 4.000 Euro Zuschuss geben – bislang waren es 2.557 Euro. Für die Gründung einer Wohngemeinschaft für Pflegebedürftige können diese Zuschüsse addiert werden. Seit dem 012. Januar können so bis zu 16.000 Euro pro Maßnahme beantragt werden. Statt drei Pflegestufen fünf Pflegegrade Ab 2017 wird es in der Einschätzung der Pflegebedürftigkeit nicht mehr die Einteilung in drei Pflegestufen, sondern in fünf Pflegegrade geben, die dem individuellen Pflegebedarf besser gerecht werden sollen. Die Pflegebedürftigkeit bestimmt sich dann ausschließlich nach dem Grad der Selbstständigkeit. Davon ausgehend wird das Stadium der Einschränkung in fünf Grade eingeteilt, von geringer Beeinträchtigung der Selbstständigkeit (Pflegegrad 1) bis zur schwersten Beeinträchtigung, die mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung einhergeht (Pflegegrad 5). Neben den Leistungsverbesserungen will der Gesetzgeber künftig das Prinzip „Reha vor Pflege” stärken. Der Anteil derer, die Reha-Leistungen erhalten, soll von heute 0,4 auf künftig 6,3 Prozent steigen. Jochen Killing Geschätzte Rentenerhöhung 2016 zwischen 4,35% und 5,03% So wie es aussieht, werden im kommenden Jahr die ca. 20 Millionen Rentner in Deutschland eine kräftige Rentenerhöhung erfahren. Im Rahmen der guten Wirtschaftslage wird den Ruheständlern nach offiziellen Schätzungen vom Bundessozialministerium ab Mitte 2016 eine Anhebung von vier bis fünf Prozent gewährt. Genau feststehen wird die zum Juni 2016 anstehende Rentenanpassung allerdings erst im kommenden Früh- jahr. Die vorläufige Prognose vom Juli 2015 lautet ein Plus der Altersbezüge um 4,35 Prozent im Westen und um 5,03 Prozent im Osten unseres Landes. Somit würde ein West-Rentner mit einer „Standard”-Brutto-Rente von 1.314 Euro nach 45 Beitragsjahren einen Zuschlag von rund 57 Euro monatlich erhalten. Das ist zu Weihnachten ja auch mal eine schöne Nachricht, oder? Jochen Killing SENIORENBILDUNGSFAHRT Besuch vom Dortmunder Kriminalmuseum Eine Seniorenbildungsveranstaltung im Polizeipräsidium. Geplant sind Hintergründe von Mord, Totschlag, Brandstiftung etc. Wann: am Donnerstag, 11. Februar 2016, Treffpunkt: Markgrafenstraße 102 in 44139 Dortmund Kriminalhauptkommissar Wolfgang Wittrien führt uns durch das Kriminalmuseum. Gegen 12:30 Uhr geht es zur Kantine im Haus (wer möchte). Anmeldungen für diese Veranstaltung werden telefonisch unter der Nummer 02 31 / 46 82 54 entgegengenommen. Ein Kostenbeitrag ist nicht zu entrichten. Karl Fischer Seniorinnen und Senioren aktiv | Dezember 2015 | Ausgabe 25 3 SENIORINNEN UND SENIOREN Ausflug nach Xanten Am 10. September 2015 stand für uns Seniorinnen und Senioren ein Besuch in der Römer-, Dom- und Siegfriedstadt Xanten auf dem Programm. TERMINE ver.di Stammtisch Xanten: Kaiser Trajan n jeden 1. Montag des Monats Beginn: 10.00 Uhr Ort: Hansmann-Haus, Nähe Südbad (Haltstelle Stadthaus) Beratungstermine n im ver.di Haus Königswall 36, 44137 Dortmund, Telefon 02 31 / 91 30 000 Rentenberatung n dienstags in Lünen n mittwochs in Dortmund Nach telefonischer Terminabsprache. Schwerbehindertenberatung Xanten hat eine mehr als 2000-jährige Geschichte. Von der römischen Vergangenheit Xantens zeugen der Archäologische Park und das Amphitheater. Der Archäologische Park ist auch für Senioren gut begehbar. Und wer wollte, konnte bis zur Besichtigung des Museums die imposanten Anlagen im Park erkunden. Unser Hauptanliegen war aber die Besichtigung des Römer-Museums. Aufgeteilt in zwei Gruppen erläuterten uns die Fremdenführer kompetent und kurzweilig das Museum mit seinen antiken Fundstücken und moderne Medien zeigten anschaulich, wie das römische Leben vor 2000 Jahren aussah. U. a. waren hier auch die freigelegten Ruinen einer römischen Badeanlage zu besichtigen. Nicht nur die Ausstellung, auch das Gebäude des RömerMuseums ist beeindruckend. Der 20 m hohe Bau hat die Ausmaße der Eingangshalle der Großen Thermen einer römischen Stadt. Nach den Führungen war Zeit zur freien Verfügung, um Xanten mit seinem historischen Stadtkern, dem gotischen St. Viktor Dom und vielen spätgotischen Bürgerhäusern zu erkunden. In einem der zahlreichen Restaurants oder Cafès konnten wir uns für die Rückfahrt stärken. Ingrid Vosseler 4 n montags in Dortmund Nach telefonischer Terminabsprache. Internetseiten n www.senioren.verdi.de n www.dortmund.verdi.de IMPRESSUM VERANTWORTLICH ver.di Dortmund, Birgit Haverkemper Königswall 36, 44137 Dortmund REDAKTION Ingrid Vosseler, Jochen Killing, Jürgen Erbe, Karl Fischer PRODUKTION 2print gestaltet & gedruckt GmbH Speicherstraße 59-61 44147 Dortmund [email protected] www.2-print.net Dezember 2015 | Ausgabe 25
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