Der traurige Hahn! - Reformierte Landeskirche Aargau

Nr.40/ März / April 2015
Mit einem unruhigen Herzen ging er im
Hühnerstall umher.
Der traurige Hahn!
Dieses Jahr zu Ostern erzähle ich Ihnen eine der
bekanntesten Ostergeschichten. Sie wissen
schon…die vom traurigen Hahn.
Sein Weib und die sechs Küken schliefen ganz
friedlich. Ganz leise schlich er sich aus dem
Hühnerstall und schlenderte durch den Hof. Er
merkte, dass die Menschen sich im Hof sehr
seltsam verhielten. Seltsam, dass sie nicht
schliefen.
Der Hahn setzte sich in die Nähe des Lagerfeuers
auf eine Stange und starrte ins Feuer. Bis
plötzlich mehrere Soldaten in den Hof
einmarschierten.
Unter ihnen war ein übel zugerichteter Mann.
Das musste ein neuer Gefangener sein.
Der arme Mann, dachte sich der Hahn.
Wie die Soldaten kamen, so verschwanden sie im
Gebäude.
Wie bitte…? Was für eine Geschichte zu Ostern
soll das bitte sein…?
Sie alle kennen die Geschichte. Ganz sicher.
Aber: Heute wird sie eben einmal anders erzählt:
Hat jemand von Ihnen schon einmal einen
traurigen Hahn gesehen?
Nein, bestimmt nicht.
Kaum waren sie mit dem Gefangenen im
Gebäude verschwunden, tauchte ein anderer
Mann am Eisentor auf und spähte in den Hof
hinein. Obwohl er große Angst hatte, fasste er
den letzten Mut und ging auf das Lagerfeuer zu.
Er versuchte so gelassen zu wirken, wie es nur
ging.
Keiner durfte seine Angst in seinem Gesicht
entdecken, sonst würde auch er festgenommen,
so wie dieser eine Mann.
Ich nämlich auch nicht.
Aber vor ganz, ganz langer Zeit gab es einen
wunderschönen, starken Hahn. Leider war er an
einem Tag ganz, ganz traurig. Es konnte ihn
niemand trösten.
Können Sie sich vielleicht vorstellen, warum der
Hahn an diesem Tag so traurig sein könnte?
Dieser Hahn, von dem ich euch heute erzähle,
konnte in dieser Nacht nicht schlafen.
Dieser ängstliche Mann hiess Petrus. Er war ein
Jünger Jesu.
Petrus setzte sich ans Lagerfeuer und wärmte
seine Hände. Plötzlich trat eine Magd zu ihm und
fragte: "Warst du nicht auch mit diesem Mann,
Jesus aus Galiläa?"
Petrus lief der kalte Schweiss über den Rücken:
"Nein, du irrst dich!"
Später sah ihn eine andere und sie sagte zu den
anderen: "Dieser Mann war auch mit dem
Gefangenen."
Gott schenkt uns das Leben,
und zu Gott geht das Leben
zurück. Gott trägt allen Anfang
und alles Ende. Gott trägt uns.
Jetzt und von Ewigkeit zu
Ewigkeit.
Amen
Petrus bekam immer mehr Angst und leugnete
erneut.
Nach einer Weile traten einige Menschen zu ihm,
die dort in seiner Nähe standen und sprachen zu
Petrus: "Wahrhaftig, du bist auch einer von
denen, denn deine Sprache verrät dich.
Wir mussten uns verabschieden von:
Leonhard Burckhardt
15.9.1953 – 23.12.2014
Panik überfiel Petrus. Was sollte er nur tun. Was
ist, wenn sie ihn jetzt festnehmen? Petrus hatte
Angst. Die Soldaten würden auch ihn schlagen
und sich über ihn lustig machen, wie sie zuvor es
an Jesus getan hatten.
Da fing Petrus an, sich zu verfluchen und zu
schwören: "Ich kenne den Menschen nicht."
Der Hahn, der das Geschehene von seinem
Sitzplatz beobachtete, wurde durch Petrus‘ Worte
ganz traurig. Denn er hatte schon einmal von
diesem Jesus gehört. Er soll der Sohn Gottes
sein.
„Gott, Du kennst meine Sehnsucht, und mein
Seufzen ist Dir nicht verborgen“. Psalm 38.10
Wenn Hähne weinen dürften, so hätte er es in
diesem Augenblick getan. Aber Hähne sind stolz,
stark und schön. Sie dürfen nicht als weiche
Jammerlappen dastehen.
„Verborgen“ ist ein Wort, das ich persönlich mit
Leonhard Burckhardt verbinde. Jeder Mensch hat
einen ganz eigenen und besonderen Lebensweg.
Niemand von uns kann diesen Weg von einem
anderen Menschen ganz sehen oder ganz
verstehen. Vieles, was im Inneren eines Menschen
vorgeht, bleibt anderen verborgen.
Um seine Traurigkeit nicht zu verbergen, spannte
er seine Muskeln an und schrie so kräftig er
konnte in die dunkle Nacht. Und das drei Mal.
Auf einmal fielen Petrus Jesu Worte ein: "Ehe
der Hahn kräht, wirst du mich dreimal
verleugnen.
Das ist bei uns allen so.
Petrus verliess den Hof und weinte ganz
bitterlich.
Bei Leonhard Burckhardt war es noch einmal
etwas Besonderes. Sein leichter Autismus hat es
mit sich gebracht, dass bei ihm vielleicht mehr als
bei anderen Menschen im Verborgenen blieb.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir wissen, dass die Geschichte zuletzt gut
ausgeht: Jesus Christus wird auferstehen.
Aber: Das konnte der Hahn, und auch Petrus, zu
diesem Zeitpunkt nicht wissen.
Der Lebensweg von Leonhard Burckhardt ist zu
Ende gegangen.
Wir können ihn nicht mehr weiter begleiten.
Und was ist mit uns – wissen und glauben wir es
wirklich? Oder erstarren auch wir in Tränen und
Traurigkeit?
Es sind von jetzt an die Bilder von ihm, die uns
begleiten werden.
Für mich persönlich sind diese Bilder:
Sein Eifer und die Freude, allen von den Orten zu
erzählen, die er besucht hat.
Sein Talent, sich so vieles merken zu können. Sein
Ich wünsche Ihnen bewusste Ostern!
Pfarrerin Anita Kohler
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Bedürfnis nach klaren Strukturen, seine
Genauigkeit. Seine Höflichkeit im Umgang mit
anderen Menschen. Seine Freude, dabei zu sein.
Meine Freude an meinem „GottesdienstWandervogel“.
Besonders in der Apostelgeschichte wird in vielen
Aufrufen und Geschichten vermittelt, wie sich die
ersten Gemeinden gegenseitig am besten
unterstützen können. Diese Tradition hat sich bis
heute erhalten, und setzt sich in den Kollekten
fort, die auch wir in jedem Gottesdienst sammeln.
Ich freue mich, Ihnen das Kollektenergebnis 2014
mitteilen zu dürfen:
Für uns wird immer vieles aus seinem Leben,
seinem Denken und Fühlen verborgen bleiben.
Bei Gott ist nichts verborgen.
„Gott, Du kennst meine Sehnsucht, und mein
Seufzen ist Dir nicht verborgen“. Psalm 38.10
Ein Jahr des Rätselns, Überlegens und Bibellesens
ist wieder zu Ende gegangen!
Januar 2014: Allah Kariem: Fr 336.95
Februar / März / April 2014: Brot für Alle /
Fastenopfer: 594.85 ; Mai / Juni / Juli 2014:
Gehörlosenschule Riberalta: Fr 604.55
August / September / Oktober 2014: Kindergarten
Mongolei: Fr 367.15; Dezember 2014: Solothurn
und Baselstadt: Migratio – Stipendium Flüchtlinge
Eritrea: Fr 118.30 und Fr 380.10; Basellandschaft:
Kinderhilfe Bethlehem: Fr. 221.70 Aargau: Caritas
Flüchtlingshilfe Fr 301.75
Viele Gemeindemitglieder haben sich am
Bibelquiz 2014 beteiligt. Es freut mich, die
glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner nennen
zu dürfen:
Platz 1:
Margrit Buser und Ruedi Wüthrich, Heidi
Wiedmer
Ich danke allen Gemeindemitgliedern, die diese
Kollekten grosszügig unterstützt haben!
Platz 2:
Lilly Steiger, Gerda Winteler
Platz 3:
Lukas Bertschi
Begrüssung der neuen katholischen
Seelsorgerin der gehörlosen Menschen in
Zürich
Herzlichen Glückwunsch an alle, und ich freue
mich auf viele Quizeifrige im neuen Jahr!
Sonntag, 22. März 2015 um 15:00 Uhr
Wir freuen uns, Ines Bolthausen in einem
feierlichen Gottesdienst herzlich zu begrüssen.
Stefan Staubli, Präsident der Kommission
„Katholische Behinderten-Seelsorge im Kanton
Zürich“ steht dem Gottesdienst vor. Anita Kohler,
Co-Präsidentin, und Felix Weder, Co-Präsident
der ökumenischen Arbeits-Gemeinschaft für
Gehörlosenund
Schwerhörigen-Seelsorge
(SOGS/COSM) gestalten die Begrüssungs-Feier
mit. Danach sind alle zu einem reichhaltigen
Apéro im Johanneum (gleich neben der Kirche)
eingeladen.
Wir gratulieren
Bitte beachten: Dieser Anlass erfordert eine
Anmeldung.
Die
Einladung
und
das
Anmeldeformular liegen diesem Gemeindeblatt
bei.
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Angegeben wird das Buch und
das Kapitel der Bibel.
Den Rest müssen Sie selber suchen!
Sonntag, 8. März, 10.00 Uhr
Gottesdienst mit Pfarrerin Anita Kohler
Calvinstube, Pauluskirche, Olten
Thema: das liebe Federvieh…!
1.
An welchem Tag erschafft Gott eigentlich die
Vögel?
Erster Mose 1.1-24
Sonntag, 15. März, 14.30 Uhr
Gottesdienst mit Pfarrerin Anita Kohler
Bullingerhaus, Aarau
 a) … am dritten Tag
 b) … am vierten Tag
 c) … am fünften Tag
2.
Sonntag, 22. März, 15.00 Uhr
Begrüssungsgottesdienst Ines Bolthausen
sh. Beilage zu diesem Gemeindeblatt
Tiere zu opfern war in vielen Religionen lange
Tradition. Auch in der Zeit des Alten Testamentes.
Welche Vögel sollen hier geopfert werden?
Erster Mose 15.1-16
Sonntag, 29. März, 14.30 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl zu Palmsonntag
mit Pfarrerin Anita Kohler, Kirchgemeindehaus
Martinshof, Liestal
 a) … Wachteln
 b) … Tauben
 c) … Hühner
3.
Freitag, 3. April, 15.00 Uhr
Ökumenischer
Karfreitagsgottesdienst
mit
Abendmahl, Pfarrerin Anita Kohler und Seelsorger
Felix Weder, Kornfeldkirche, Riehen
Manchmal gelten Vögel sogar als Freudenboten
Gottes. Welche Vögel sind hier die Boten?
Psalm 68.12-14
Samstag, 4. April, 17.00 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst zu Ostersamstag mit
Abendmahl, Pfarrerin Anita Kohler und Seelsorger
Felix Weder, Peterskapelle, Solothurn
 a) … Tauben
 b) … Raben
 c) … Geier
4.
Montag, 6. April, 15.00 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst zu
Abendmahl, Bullingerhaus, Aarau
Gott kümmert sich um die Vögel, er nährt sie,
auch wenn sie nicht, wie wir Menschen, was tun?
Matthäusevangelium 6.25-27
mit
Sonntag, 19. April, 15.00 Uhr
Gottesdienst mit Pfarrerin Anita Kohler,
reformierte Kirche, Baden
 a) … glauben und beten
 b) … loben und danken
 c) … säen und ernten
5.
Ostern
Sonntag, 26. April, 10.00 Uhr
Gottesdienst mit Pfarrerin Anita Kohler
Bullingerhaus, Aarau
Und nochmal: Wie oft kräht der Hahn, als Petrus
Jesus verleugnet?
Matthäusevangelium 26.69-75
Sonntag, 26. April, 14.30 Uhr
Gottesdienst mit Pfarrerin Anita Kohler
reformierte Kirche Sissach
 a) … zweimal
 b) … dreimal
 c) … viermal
Gemeindeblatt – Impressum - Adressen
Redaktion:
Anita Kohler, reformiertes Gehörlosenpfarramt der Nordwestschweiz, Bruggweg 40, 4143 Dornach; Tel./Fax 061/ 701 22 45,
E-Mail: [email protected]
Sekretariat: Reformierte Landeskirche Aargau,
Marianne Käser, Stritengässli 10, 5001 Aarau
Tel.: 062 / 838 09 67; Fax.: 062 / 838 00 29
E-Mail: [email protected]
Lektorat: Marianne Käser
Druck: Druckerei Meier, Würenlingen
Antworten bis zum 30. April 2015 per Post, Fax oder Email
an: Anita Kohler, Bruggweg 40, 4143 Dornach, Fax 061 701
22 45, Email: [email protected]
Dieses Quiz ist ein Jahresquiz! Im Dezember 2015 wird an
die Quizlöserin oder den Quizlöser mit den meisten richtigen
Antworten ein Preis vergeben! Also: mitmachen lohnt sich!
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