NEWS Der Wald ist viel mehr als nur Bäume 24.06.2015 | Müsste

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Der Wald ist viel mehr als nur Bäume
Kinder-Uni erklärt Ökologie am Beispiel Wald
24.06.2015 | Müsste man spontan einen Wald beschreiben, denkt man zunächst an
Bäume. Dazu kommen aber noch eine ganze Menge andere Lebewesen, vom Regen­
wurm über Pilze bis hin zum Reh. Wie diese Lebewesen im Wald zusammenleben und
warum ein Gleichgewicht unter ihnen wichtig ist, das erläuterten am Samstag in der
Kinder-Uni der Hochschule Aalen die Waldpädagogin Carolin Fischer und Prof. Dr. Ul­
rich Holzbaur.
Wer am Samstag das Audimax der Hochschule Aalen betritt, erkennt das ein oder an­
dere Lebewesen, das normal nicht in Gebäuden zu sehen ist, sondern einem eher mit
etwas Glück beim Spaziergang durch den Wald begegnet. Am Ende des Flurs steht ein
Dachs und auf der Tafel entdecken die Kinder zwei Marder und vorne am Pult einen
Siebenschläfer und vieles mehr. Außerdem entdecken die Besucher Äste und Stücke
von Baumstämmen und versuchen herauszufinden, welcher Stamm zu welchem
Baum gehört.
Dann geht es wie in einer normalen Vorlesung in die Sitzreihen des Audimax und Prof.
Dr. Ulrich Holzbaur erläutert: „Ökologie wird die Wissenschaft über das Zusammenle­
ben der Lebewesen genannt.“ Für was diese Wissenschaft der Ökologie, die unter an­
derem mit Beobachtung, Simulation, Experimentieren und Modellieren forscht, ge­
braucht wird, dahin führt Carolin Fischer anhand eines Tafelbildes. Zunächst sind Na­
del- und Laubbäume zu sehen, Baumstämme und Sträucher mit Beeren sowie Wie­
senstücke. Nun kommen die Tiere dazu und die Kinder setzen die Tiere in deren Le­
bensraum. So sitzen der Habicht und das Eichhörnchen auf dem Baum und der Hase
in der Wiese. Das Ökosystem Wald mit Pflanzen und Tieren wir sichtbar. Aber wie hän­
gen die Lebewesen im Wald zusammen? Auch hier finden die Kinder viele Antworten:
„Der Habicht frisst das Eichhörnchen“, „Das Eichhörnchen frisst Beeren“, „Der Igel
frisst den Regenwurm“. Das Tafelbild spiegelt nun das Netzwerk der Natur und die
Nahrungskette wider.
Die Referenten zeigen auf: Der Wald ist wichtig für alle Lebewesen, auch für uns Men­
schen, er bietet Wohnraum und Nahrung für die Tiere, die Bäume nehmen Kohlendi­
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oxid auf und spenden Sauerstoff, Die Bäume verhindern Erosionen und bieten im
Sommer Schatten und Kühle. Von uns Menschen wird der Wald auch gerne zur Erho­
lung genutzt.
Warum greift nun der Förster ein, wenn doch die Bäume für die Lebewesen so wichtig
sind? Zum einen wird das Holz für viele Dinge gebraucht: Nicht nur Möbel werden aus
Holz hergestellt, sondern zum Beispiel wird Holz auch zur Herstellung von Medika­
menten benötigt. Aber der Förster schlägt nur so viel Holz, wie benötigt wird, um das
Gleichgewicht zu halten und die Bäume wieder nachwachsen können. Das war nicht
immer so. Früher hat man oft zu viel Holz gerodet und wo einst ein Wald stand, war
nur noch brache Fläche. Heute sieht man diese Flächen nur noch, wenn ein Sturm ei­
ne Schneise durch den Wald zieht.
Das Fazit von Professor Holzbaur und Carolin Fischer an die Kinder war: Nachhaltige
Forstwirtschaft und Jagd beutet, es wird der Wald so bewirtschaftet und das Wild so
bejagt, damit die Natur ihr Gleichgewicht halten kann und dadurch auch spätere Ge­
nerationen ein lebenswertes Leben haben.
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