Experimente mit Erde & Co. 1. Das Zaubertheater Unser kleines Zaubertheater beruht auf Spiegelungen. Die Wirkung ist überraschend: wir lassen auf offener Bühne ein Püppchen verschwinden und erscheinen. Wir brauchen: • Einen stabilen Karton von etwa 40 x 30 x 30 cm mit abnehmbaren Deckel • Eine Glasplatte von 40 x 30 cm • Zwei Lampen von 10 bis 15 Watt Leistung (am besten kleine Spots mit Transformator, oder auch zwei Taschenlampen) • Schwarze Farbe • Klebstoff oder Heißleim • Kleine Holzstückchen • Zwei kleine Stühlchen und Püppchen oder jede Menge Knetmasse So wird es gemacht: In die Vorderseite des Kartons schneiden wir eine Öffnung von 25 x 25 cm als Zauberbühne; die Innenseiten der Schachtel werden schwarz angestrichen oder mit schwarzem Papier beklebt. In die Schachtel bauen wir diagonal eine Aufrecht stehende Glasplatte ein; die Halterung besteht aus seitlich angeklebten Holzstückchen. An die bezeichneten Stellen im Schachtelboden werden zwei Stühlchen aus einer Puppenstube gestellt. Man muss sie so ausrichten, dass das an der Glasplatte entstehende Spiegelbild des einen Stuhles genau mit dem anderen Stuhl zusammen fällt. In dieser Stellung werden die Stühle dann festgeklebt. Auf den Stuhl hinter dem Rand der Bühnenöffnung setzen wir nun ein passendes Püppchen, das man mit der Veränderung der Beleuchtung verschwinden oder wieder erscheinen lassen kann. Dazu wird in der Schachteldecke die Beleuchtungsanlage eingebaut oder durch die Öffnungen im Deckel zwei Taschenlampen gesteckt. Vor den Lampen sind Kartonblenden angebracht, damit jede Lampe nur einen Stuhl beleuchtet. Setzt man nun den Deckel auf die Schachtel und schaltet abwechselnd das eine oder andere Licht ein, so erscheint für den Betrachter das eine Mal das Püppchen auf dem Stuhl , das andere Mal ist der Stuhl leer. Mit einer Dimmerfunktion an den Lampen kann man das Püppchen auch langsam verschwinden oder erscheinen lassen. Mit Knete kann man auch selber Dinge bauen, die plötzlich erscheinen und dann wieder verschwinden. Ein bisschen Physik… Der Trick beruht darauf, dass Licht an einer Glasplatte teilweise reflektiert wird und das Spiegelbild eines Gegenstandes symmetrisch zur spiegelnden Fläche liegt. 2. Autozirkus Von früher kennt ihr sicherlich noch die Autorennanlagen aus Plastik, bei denen ein Matchbox-Auto durch Loopings und Plastikbahnen geschickt wird. Mit solch einer Anlage kann man aber auch einen erstaunlichen Trick vorführen: ein fallendes Auto fliegt in der Luft durch einen ebenfalls fallenden Ring. Wir brauchen: • Ein kurzes Stück (etwa 50 cm) einer Spielzeugrennbahn • Ein passendes Auto • Einen Ring aus Holz oder Metall von etwa 5 cm Durchmesser • Einen Tisch und zwei gleich große Stühle mit Lehne • Ein großes Buch • Einen dünnen Faden (ca. 1 m) und eine Nadel So wird es gemacht: Wir bauen das kurze Stück der Rennbahn so auf, dass die Bahn an der Tischkante endet und ein Auto, das dort ankommt, in den „Abgrund“ stürzen kann. Dazu stellen wir vor den Tisch zwei Stühle mit den Lehnen gegeneinander. Über die Lehnen legen wir ein ca. 25 cm breites Buch und darüber den Faden. An einem Ende des Fadens wird der Ring befestigt, das andere Ende bekommt eine Schlinge; diese hängen wir locker an der Nadelspitze am Ende der Autobahn ein. Schon bei der leisesten Berührung muss sich die Schlinge lösen. Die Abbildung zeigt schematisch den gesamten Aufbau; die Nadel wird so unter die Fahrbahn geklemmt, dass die Spitze nur etwa 2 mm hervorragt. Fährt nun das Auto herab, so löst es beim Verlassen der Bahn die Schlinge und der am Faden hängende Ring fällt gleichzeitig mit dem Auto nach unten. Dabei bewegt sich das Auto im Fallen auf den Ring zu und fliegt durch ihn hindurch. Ein bisschen Physik… Das Prinzip, das mit diesem Experiment demonstriert wird, ist unter der Bezeichnung „Galilei-Newtonsches Relativitätsprinzip“ bekannt. In unserem Versuch bedeutet es, dass der freie Fall des Autos durch die Horizontalbewegung nicht beeinflusst wird. Das Auto kommt also – trotz seiner waagerechten Bewegung – zur gleichen Zeit auf dem Fußboden an wie der Ring. Auto und Ring fallen gleich schnell und befinden sich immer auf gleicher Höhe. 3. Die Zitronenbatterie Eine Zitronenbatterie zu basteln ist im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht und kostet fast nichts an Material und Geld. Wir brauchen: • 2-3 Zitronen • Ein oder mehrere kleine LED-Lämpchen (z.B. aus einer Taschenlampe) • Mehrere kurze Kabelstücke • Zink-Nägel • Kupferplättchen oder –klammern oder 1,2 oder 5 CentStücke So wird es gemacht: Wir zerschneiden zwei bis drei Zitronen in Hälften und legen sie mit der runden Seite nach oben vor uns hin. Dann entfernen wir an den Kabelstücken jeweils die Enden der Isolierung, so dass der blanke Draht herausragt. Dann wickeln das Ende eines Kabelstücks um einen Zink-Nagel und stecken diesen in eine der Zitronenhälften. Das gleiche machen wir mit einem zweiten Käbelchen und wickeln es um eine KupferKlammer. Diese stecken wir zwei Zentimeter entfernt in die gleiche Zitronenhälfte. Um das jeweils freie Ende der beiden Käbelchen wickeln wir nun ein gegenteiliges Metallstück und stecken diese beiden (Zink-Nagel und Kupferklammer) in eine nächste Zitronenhälfte. Dies wiederholen wir mehrere Male, dass mindestens 4-5 Hälften miteinander verbunden sind. Dies nennt man eine Reihenschaltung. Wichtig ist, dass die Verbindungen zwischen Kabel und den Nägeln, bzw. Klammern immer gut halten und dass immer ein Kupfer-Teil (+) mit einem Zink-Teil (-) verbunden ist. Am Ende der Reihe bleiben dann ein freis Kabelende, welches von einem Kupferteil kommt und ein freies Ende, welches von einem Zinkteil herkommt. Hält man nun diese beiden Enden an ein kleines LED-Licht, wird man sehen, dass unsere Zitronenbatterie diese zum Erleuchten bringt. ACHTUNG: nach dem Experiment bitte die Zitronenhälften weg werfen, da sie durch dieses Experiment vergiftet werden!!! Ein bisschen Physik: Kaum zu glauben: In den kleinen Früchtchen stecken nicht nur Vitamine - ihr könnt mit ihnen auch Strom erzeugen! Dazu müsst ihr nur zwei unterschiedliche Metalle, etwa Kupfer und Eisen, in eine Zitrone stecken. Sie dienen als sogenannte Elektroden, das heißt als Plus- und Minuspol. Verbindet ihr die beiden miteinander, wird im Inneren der sauren Frucht ein chemischer Prozess in Gang gesetzt: Weil Eisenatome ihre Elektronen weniger fest an sich binden als Kupferatome, gibt das Eisen Elektronen an das Kupfer ab. Und dieser Elektronenfluss ist nichts anderes als - Strom. Das Geheimnis unserer gelben Batterie: Der Zitronensaft mit seiner Säure wirkt als Elektrolyt - so heißen Flüssigkeiten, die Strom leiten können. Die Säure wirkt in unserem Experiment wie ein "Treibstoff"; sobald sie verbraucht ist, fließt in der Frucht nichts mehr... 4. Unsichtbare Kräfte Für gewöhnlich machen wir uns keinen Begriff davon, wie stark die Luft auf die Erdoberfläche und auch auf uns drückt. Folgendes Experiment will den atmosphärischen Druck was anschaulicher machen: Wetten dass man unter bestimmten Bedingungen nicht imstande ist, ein nur mit einer Zeitung bedecktes Brettchen an einer Schnur vom Boden hochzuziehen? Eher wird die Schnur reißen! Wir brauchen: • Ein Brettchen von etwa 20 x 20 cm • Eine Zeitung • 1 Meter Bindfaden, stark genug, dass man ihn nicht mit beiden Händen durch reißen kann • Einen Nagel oder eine Schraube • 1 Holzstab von 10 cm So wird es gemacht: Durch das Brettchen wird in der Mitte ein Loch gebohrt. Der Bindfaden wird hindurch gezogen und eine Schlinge geknotet. In diese Schlinge wir ein Nagel oder eine Schraube geknotet, die sich unter das Brettchen fest setzt und verhindert, dass der Faden sich wieder durchzieht. Am anderen Ende befestigen wir den Holzstab als Griff. Wenn wir dieses Brettchen nun hochziehen, bereitet es uns keinerlei Schwierigkeiten. Nehmen wir doch eine große Zeitungsdoppelseite, machen in der Mitte ein Loch und ziehen den Faden dadurch, so dass wir die Zeitung am Boden schön über das Brett ausbreiten können, sieht das Experiment anders aus. Wenn wir nun ruckartig das Brett hochziehen möchten, dann reißt die Schnur ab und das Brettchen bleibt am Boden! Ein bisschen Physik… Welche Kraft hält das Brettchen mit der Zeitung so fest am Boden? Es ist die Luft, die auf dem Brettchen lastet! Wenn die Zeitung nicht über das Brettchen ausgebreitet ist, kann die Luft ohne weiteres unter das Brettchen eindringen und den Druck von oben ausgleichen. Anders, wenn die Zeitung darüber liegt. Sie legt sich beim Hochziehen eng am Boden, saugt sich richtig fest und verhindert, dass Luft unter das Brettchen nachströmt. Der Luftdruck beträgt ungefähr 10 N/cm2; bei einem Brettchen von 20 x 20 cm sind es demnach 4000 N, das ist ein Gewicht von 0,4 Tonnen. Kein Wunder, dass die Schnur reißt! 5. Doppelball Doppelball – das ist kein neumodisches Spiel, sondern ein verblüffendes Experiment mit zwei Bällen. Lässt man einen Ball zu Boden fallen, so erreicht er beim Hochspringen seine ursprüngliche Höhe nicht mehr. Ein guter Tennisball springt etwa die halbe Fallhöhe, ein „Flummi“-Ball aus Vollgummi sogar bis zu 90 % davon wieder hoch. Unser besondere Ball schlägt aber alle Rekorde… Wir brauchen: • Zwei Vollgummibälle („Flummis“), einen grossen mit 5 cm Durchmesser und einen kleineren mit etwa 2,5 cm Durchmesser • Etwas Klebewachs oder einen Kaugummi So wird es gemacht: Der kleine Ball wird leicht, so dass er eben nicht herunterfällt, auf den größeren geklebt und so gehalten, dass er beim Fallen möglichst immer noch oben auf dem größeren Ball sitzt. Die Fallhöhe sollte etwa 1,5 m sein und der Boden aus Holz, Stein oder Kunststoff sein, denn auf Teppich funktioniert das nicht so gut. Nun aber Vorsicht: der kleinere Ball wird mit einer solchen Gewalt beim Aufprall hoch- bzw. weggeschleudert, dass er eine Höhe von mehreren Metern erreicht! Der große Ball bleibt dagegen fast bewegungslos liegen. Achtet also darauf, dass ihr das Experiment im Freien macht, oder dass in dem Raum keine Vase oder Lampe im Weg stehen könnte. Auch die Umherstehenden sollten acht geben, da der Ball auch in verschiedene Richtungen fliegen kann. Ein bisschen Physik… Betrachten wir den Augenblick, in dem die Bälle am Boden ankommen: Der große Ball berührt den Boden und springt hoch, und zwar mit einer nur wenig geringeren Geschwindigkeit als er unten ankommt. Nun steht ihm aber der kleine Ball im Wege, d.h. er stößt diesen an und gibt den größten Teil seiner Bewegungsenergie an ihm ab. Da seine Masse ungefähr sechsmal so groß ist wie die des kleinen Balles, wird dessen Geschwindigkeit entsprechend größer. Eine kurze Rechnung zeigt, dass der kleine Ball eine bis zu zwanzigfache Höhe erreicht. 6. Die ruhige Hand – Der heiße Draht Dieses sicherlich bekannte Geduldsspiel ist sicherlich vielen bekannt. Doch man kann es auch relativ einfach mit Kindern und Jugendlichen selber bauen. Wir brauchen: • Ein Holzbrett (ca. 20 x 50 cm) • Batterie (ersatzweise ein Stromkabel mit Stecker, welches an ein Transformator angeschlossen wird) • Lämpchen mit Lämpchenfassung (evtl. kombiniert mit einer elektronischen Schelle oder einem „Brummer“ für das akustische Signal) • Befestigungsschrauben, isolierten Draht, festen Eisen- oder Kupferdraht, große Büroklammer, Isolierband • Kleinwerkzeug So wird es gemacht: Wir bauen einen kompletten Bausatz für dieses Geduldsspiel zusammen. Das Ziel des Spieles ist es, mit dem Metallring entlang der Hindernisbahn zu fahren, ohne diese zu berühren. Kommt es zu einer Berührung, leuchtet das Glühlämpchen auf und/oder eine Schelle, bzw. ein „Brummer“ ertönt. Als erstes wird auf dem Holzbrettchen eine Lampenfassung mit Lämpchen festgeschraubt und daneben eine Batterie fixiert. Auf der langen Seite des rechteckigen Brettchens montiert man mit zwei Schrauben einen festen Draht, den man vorher kunstvoll und fantasiereich zur Hindernisbahn biegt. Die Batterie ist auf einer Seite mit einem der beiden Drahtenden verbunden. Der zweite Battariepol ist mit einem Lämpchenpol verbunden. An der zweiten Lämpchenseite ist ein flexibler Draht befestigt, an dessen Ende eine große Büroklammer fixiert ist. Wie vorher beschrieben, fährt man nun mit der Büroklammer, in der der Draht verläuft, entlang der Bahn. Bei jeder Berührung leuchtet diesmal das Lämpchen auf, weil der Stromkreis geschlossen wurde. Dazwischen kann man wie gesagt auch ein akustisches Signal zwischenschalten. Jede Berührung ist ein Fehler. Wer schafft nun in der kürzesten Zeit die wenigsten Fehler?
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