A u s s c h u s s g e m e I n s c h a f t Stadt Augsburg Frau Bürgermeisterin Eva Weber Rathausplatz 1 86150 Augsburg Augsburg, 17.11.15 Grundsatzbeschluss Verkauf Spitalgasse 14 - GRU 15/0359 Sehr geehrte Frau Weber, wir stellen folgenden Antrag zum Grundsatzbeschluss “Spitalgasse 14”: 1. Die Beschlussvorlage GRU 15/0359 zum Verkauf des Gebäudes Spitalgasse 14 wird abgelehnt. 2. Die Verwaltung legt ein Sanierungskonzept unter Nutzung aller Förder- und Zuschussmöglichkeiten vor, welches eine weitere sozialverträgliche Vermietung sicherstellt. Begründung Im Februar 2014 gab es durch die damalige Stadtregierung bereits Bestrebungen, das Gebäude Spitalgasse 14 Vorderhaus zu veräußern. Damals konnte ein gemeinsamer Antrag von FW, SPD und LINKE die Verkaufsbestrebungen stoppen (siehe Anlage). Beschreibung: denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus mit vier Einheiten Grundstücksgröße ca. 145 m² Wohn- und Gewerbefläche ca. 345 m² Baujahr: vermutlich 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, Heizung: Einzelöfen jährliche Mieteinnahmen: ca. 7.000 € Der Sanierungsaufwand des Gebäudes wird durch das Hochbauamt mit 950.000 Euro veranschlagt. Dies entspricht bei 345m² Nutzfläche einen Sanierungspreis von 2.753,- €/m², eine völlig überzogener Ansatz der sogar weit über Neubaukosten liegt. Dabei wurde das Gebäude 1973 bereits umfangreich saniert. Hingegen wurden die Mieteinnahmen mit 7.000,- €/Jahr angegeben, was einer Miete pro qm von ca. 1,70 € entspricht. Dieser Wert ist diesseits jeder Mietpreisrealität im Ulrichsviertel und weist auf eine unprofessionelle Gebäudebewirtschaftung hin. Das Gebäude soll nun für 460.000 Euro verkauft werden, dem 65-fachen Wert des Jahresmietertrags, was man als Wucherpreis werten darf, da derzeit maximal zum 20 bis 25fachen Jahresmietertrag verkauft wird. Der Kaufpreis entspricht 1.333,00 Euro/m². Ein künftiger Käufer hätte eine Kapitalverzinsung von 0,66% bei gleichbleibender Miete. Bei einer sozialverträglichen Miete von 6 € pro qm² wäre die Kapitalverzinsung ohne Sanierungsinvestition bei 24.840 €/Jahr oder ca. 5,5%/Jahr. Nach einem Verkauf durch die Stadt wird der neue Eigentümer eine Mieterhöhung durchführen bzw. allen Mietern kündigen Nach einer Luxussanierung werden die Wohnungen als teure Eigentumswohnungen mindestens für 5.000 €/qm² verkauft. Wir schlagen vor, eine Grundsanierung für max. 500.000 € durchzuführen und das Gebäude für durchschnittlich 8 €/qm² zu vermieten. Die jährlichen Miteinnahmen sind dann 33.120 €, was einer Kapitalverzinsung von 6,6 % entspricht. Mit diesem Ertrag lassen sich künftig Instandhaltungsrücklagen bilden, welche den Bestand dauerhaft sichern. Gleichzeitig ist eine sozialverträgliche Miete garantiert. Heute aus einem unterbliebenen Unterhalt einen Verkaufszwang abzuleiten kommt einer Bankrotterklärung gleich. Ebenso halten wir den Bezug auf den KGSt-Prozess für unseriös, da die Stadt dann auch die Garagen unter dem Metzplatz und am unteren Perlachberg verkaufen müsste. Dort müssen wegen unterbliebenem Bauunterhalt Millioneninvestitionen getätigt werden und auch diese Objekte benötig die Stadt nicht für städtische Aufgaben. Im Gegenteil halten wir gerade das Haus an der Spitalgasse 14 mit Hausaufgabenraum, rückwärtigem Kindergarten und öffentlichem Spielplatz im Innenhof als bestandsnotwendig für die Sicherung städtischer und sozialer Aufgaben. Volker Schafitel Regina Stuber-Schneider Christian Pettinger Alexander Süßmair Otto Hutter Oliver Nowak Ausschussgemeinschaft FREIE WÄHLER/DIE LINKE/ÖDP/Polit-WG, Geschäftsstelle Rathausplatz 2, 86150 Augsburg Tel.: 0821/324-34261, Fax: 0821/324-34262, Email: [email protected]
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