pressemappe - Jump

pressemappe
Unsere Geschichte:
Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde
Ein Film von Jobst Thomas
Artikel aus der
Ausgabe vom
04.2015
Artikel aus der
Ausgabe vom
04.2015
Ein dunkles Kapitel
Der Journalist Uwe Bahnsen hat sich mit der Rolle der Handelskammer im Dritten Reich befasst.
In seinem Buch „Hanseaten unter dem Hakenkreuz“ arbeitet er die Jahre 1932 bis 1948 auf.
Die 350-jährige Geschichte der Handelskammer ist reich an aufregenden Zeiten. Und doch gab es keine Phase, die so dramatisch
und folgenschwer war, wie die 16 Jahre zwischen 1932 und 1948.
In diese Zeit fielen der Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, die
NS-Diktatur mit der uneingeschränkten Herrschaft Adolf Hitlers und die von ihm betriebene gigantische Aufrüstung. Nicht
zu vergessen sind die Geburt Groß-Hamburgs als einheitlicher
Wirtschaftsraum sowie die Drangsalierung und gnadenlose Verfolgung der Juden. Hinzukommen der Zweite Weltkrieg mit den
Großangriffen vom Sommer 1943, der größten Katastrophe in
der Stadtgeschichte, aber auch die Rettung der Hansestadt vor
der völligen Vernichtung kurz vor Kriegsende und schließlich die
Währungsreform von 1948 als Startschuss für den beispiellosen
wirtschaftlichen Wiederaufstieg mit der zähen und mühseligen
Rückkehr auf die Märkte der Welt.
Diese 16 Jahre Stadtgeschichte sowie die Rolle der Handelskammer und der Kaufmannschaft beschreibt der Hamburger Journalist und Zeithistoriker Uwe Bahnsen in seinem Buch „Hanseaten
unter dem Hakenkreuz“. Die Handelskammer, die nach ihrem
historisch gewachsenen Selbstverständnis stets das Selbstverwaltungsorgan der gewerblichen Wirtschaft sein wollte, wurde
vom NS-Regime weithin gegen ihren Willen in die Rolle eines
Vollzugsorgans staatlicher Anordnungen gedrängt, wenngleich
es bei einigen autonomen Handlungsfeldern blieb.
Das „rote“ Hamburg, seit August Bebels Zeiten die traditionsstolze Hochburg der Linken, und zugleich seit Langem Hort eines liberalen, am weltweiten Austausch von Gütern und Ideen
orientierten Bürgertums mit anglophilen Neigungen – diese
Stadt hätte eigentlich eine Zitadelle der Weimarer Republik sein
müssen.
Die Gründe dafür, das es anders kam und der Nationalsozialismus 1933 innnerhalb weniger Wochen diese Bastion der Demokratie eroberte, hat die zeithistorische Forschung hinreichend
untersucht. Es sind die nationale Deklassierung durch den Versailler Vertrag, der Hamburg und seine Wirtschaft besonders
schwer traf; die doppelte Verarmung breiter Schichten durch
Inflation und Weltwirtschaftskrise und die kommunistische Revolutionsdrohung. Der Hamburger Aufstand der KPD war 1933
erst zehn Jahre her. Hinzukamen die offenkundige Unfähigkeit
des Weimarer Systems, mit diesen Herausforderungen fertig zu
werden, sowie die Irrtümer und Fehlrechnungen eines unsicher
gewordenen konservativen Bürgertums.
Wie haben sich die wirtschaftlichen Eliten dazu verhalten, die
Kaufmannschaft der Stadt und ihr institutioneller Mittelpunkt,
die Handelskammer, die nun mit einer Autarkiepolitik konfrontiert wurden, während sie doch das Gegenteil – einen freien
Welthandel – für notwendig hielten? Uwe Bahnsens Buch behandelt die Rolle der Hamburger Wirtschaft und der Kammer
in der NS-Zeit. Darin liegt kein Anspruch auf Vollständigkeit. Es
geht vor allem darum, die vorherrschenden Tendenzen herauszuarbeiten.
Den Anstoß dazu hat die Handelskammer selbst gegeben, und
zwar ausdrücklich unter Einbeziehung der für die Wirtschaft in
der NS-Zeit schmerzlichen Themen, zum Beispiel der Arisierung
jüdisch geführter Firmen und der Zwangsarbeiterproblematik.
„Nichts anderes sollte gelten als die historisch nachweisbaren
Fakten. Und daran haben sich beide Seiten gehalten“, sagt Bahnsen. „Die Kammer hat bei den Recherchen jede mögliche Unterstützung gewährt.“
Zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte standen die Handelskammer und die von ihr vertretene Wirtschaft vor vergleichbaren
Herausforderungen. Niemand kann leugnen, dass es dabei um
bedrückende Beispiele fehlender Zivilcourage ging, aber genauso auch um erhebende Beweise für Mut und Verantwortungsbewusstsein in schweren Tagen und Stunden, in denen buchstäblich alles auf dem Spiel stand.
Der Autor verschweigt und beschönigt nichts. Zugleich enthält
dieses Buch eine eindringliche Mahnung: Mangelndes oder irregeleitetes historisches Bewusstsein, das ist eine der Lehren
aus der Endphase der Weimarer Republik und der zwölf Jahre
NS-Herrschaft, kann zu einem der gefährlichsten politischen Infektionsherde überhaupt werden.
Die Handelskammer stellt sich mit diesem Buch einem der
schwierigsten Kapitel ihrer 350-jährigen Geschichte und verbindet das mit einer nachdrücklichen Botschaft: Die Wahrung der
Menschenwürde und der Menschenrechte muss auch im Wirtschaftsleben der oberste Grundsatz sein.
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
17.04.2015
Artikel vom
17.04.2015
Drei Männer
retteten Hamburg
Buchholz/Nordheide – Hamburg vor 70 Jahren, im April 1945. Die
stolze Freie und Hansestadt liegt in Trümmern. Bis zu 40 000
Menschen haben in den Bomben-Nächten ihr Leben verloren,
125 000 wurden verletzt, 227 000 Wohnungen in 40 000 Häusern
sind zerstört.
Vergrößern 29. April 1945. Britische Soldaten der 15. Schottischen
Division verlassen ihr Boot am Elbufer südöstlich von Hamburg
29. April 1945. Britische Soldaten der 15. Schottischen Division
verlassen ihr Boot am Elbufer südöstlich von Hamburg
Foto: picture alliance
Und alles wäre wohl noch viel schlimmer gekommen, hätte es
nicht drei mutige Männer gegeben, die durch ihr beherztes Handeln die völlige Zerstörung der Stadt und das Sterben von vielleicht Hunderttausenden ihrer Bewohner verhinderten.
Die Rede ist von dem Stabsarzt Hermann Burchard, Unternehmer Albert Schäfer und Leutnant Otto Edler von Laun.
Krankenbetten gibt es kaum in diesen Tagen, die Bomben haben
auch 24 Kliniken zerstört, darunter das Harburger Krankenhaus.
Doch Tausende Menschen brauchen medizinische Versorgung,
Hamburger, aber auch britische Soldaten!
Deshalb hat Burchard, der eigentlich Kinderarzt ist, im Keller der
Phoenix-Gummiwerke ein Lazarett eingerichtet. Ein gefährliches
Unterfangen – denn die Gummiwerke stellen unter anderem
Reifen für die Wehrmacht her.
Klar, dass die britischen Artillerie die Hallen im Hamburger Süden mit Granaten eindecken.
Da fasst Burchard einen mutigen, verzweifelten Entschluss:
Er will mit den Belagerern reden, um den Beschuss seines Behelfs-Krankenhauses zu beenden. Phoenix-Generaldirektor Albert Schäfer ist bereit, ihn zu unterstützen.
Der Zufall will es, dass die beiden am 28. April 1945 in Eppendorf
den damals 30-jährigen Stabs-Leutnant Otto Edler von Laun kennenlernen. Von Laun ist Sohn des Hamburger Universität-Rektors und spricht – im Gegensatz zu Burchard und Schäfer – fließend Englisch.
Es ist der 29. April, ein Sonntag, als die drei ihre Mission starten.
Unerschrocken, aber mit weichen Knien, gehen sie auf die englischen Stellungen südlich von Harburg zu, dabei schwenken sie
ein weißes Bettlaken.
In Lürade, gleich hinter den heutigen Baumschulen Lorenz von
Ehren, erreichen die drei Unterhändler morgens die verschanzten Briten.
Die sind anfangs misstrauisch – und schießen auf das Trio. Die
Kugeln verfehlen Burchard, Schäfer und von Laun nur knapp.
Vergrößern zerbombtes Hamburg 1945
1945. Hamburg ist zerstört. Der Turm des Michels hat Brände und
Bomben überlebt
Foto: Hulton Archive/Getty Images
Aber dann werden sie doch durchgelassen und treffen im 18
Kilometer entfernten Landgasthof „Hoheluft“ in Buchholz den
britischen Captain Tom Lindsay. Der ist im Zivilberuf Musikprofessor, und man darf unterstellen, dass einem solchen Feingeist
der Krieg im Herzen zuwider ist.
Das Ende der Verhandlungen: Lindsay lässt den Beschuss des
Lazaretts einstellen. Überdies bekommen die Hamburger vom
Kommando der 7. Division ein Schreiben mit, in dem die Briten
anbieten, die ganze Stadt zu retten – durch kampflose Übergabe.
Der Anfang vom Ende der Zerstörung Hamburgs ist gemacht.
Die letzten Tage bis zur Kapitulation:
29. April. Die letzten Bomben fallen auf Hamburg. Tiefflieger beschießen um 17 Uhr in Friedrichsruh das Schloss des Fürsten von
Bismarck.
30. April. Hitler begeht Selbstmord. Leutnant von Laun übergibt
den Brief der Engländer an den Hamburger Kampfkommandanten Alwin Wolz. Der hatte noch am 26. April Soldaten, der jüngste war gerade 15 Jahre alt, in einem sinnlosen Gefecht mit den
Briten um ein kleines Dorf in den Tod geschickt.
1. Mai. Nach Hitlers Tod ist die Kapitulation Hamburgs plötzlich
greifbar nah. Generalmajor Wolz holt sich dafür Rückendeckung
von Großadmiral Karl Dönitz und Generalfeldmarschall Ernst
Busch. Der ordnet an: Alle Waffen müssen ruhen!
2. Mai. Wolz fährt zu Verhandlungen mit dem britischen Brigadegeneral John Michael Kane Spurling. Ein Ergebnis: Die letzten
Soldaten in der Stadt werden nach Schleswig-Holstein verlegt.
Hamburg ist danach eine „offene Stadt“.
3. Mai. Wolz unterschreibt im Beisein von Briten-Feldmarschall
Bernard Montgomery die Kapitulationsurkunde Hamburgs.
Morgen lesen Sie: Stunde Null, die Übergabe Hamburgs. Und wie
das Leben langsam in die geschundene Stadt zurückkehrt.
Der zweite Weltkrieg in Hamburg
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
18./19.04.2015
Artikel vom
18./19.04.2015
Hamburgs Kapitulation bei Nacht und Nebel
Der Zweite Weltkrieg steht kurz vor seinem Ende. Drei Hamburger verhandeln über eine Feuerpause – doch plötzlich geht es um die
Rettung der ganzen Stadt.
Es ist der 21. März 1945. Bei Hamburgs NSDAP-Gauleiter Karl
Kaufmann trifft ein Befehl des Führungsstabes Nordküste ein.
Der Erlass ordnet „für alle deutschen Gebiete für den Fall, dass
sie in Feindeshand zu fallen drohten, ganz allgemein und also
auch für Hamburg Totalzerstörungen an“, schreibt Kurt Detlev
Möller in seinem 1947 erschienen Buch „Das letzte Kapitel“.
Zwei Tage vorher, am 19. März 1945, hatte Adolf Hitler seinen
Nero-Befehl erteilt. Jetzt wissen auch die Hamburger, was dieser Befehl für ihre Stadt bedeutet.
Hamburg wird zu diesem Zeitpunkt von Gauleiter Karl Kaufmann und Kampfkommandant Alwin Wolz geführt. Kaufmann
ist mit großer Machtfülle ausgestattet und ein überzeugter
Nationalsozialist. Allerdings scheint ihm schon im Frühjahr 1945
die Aussichtslosigkeit des Kampfes der deutschen Truppen gegen die Alliierten klar geworden zu sein. Bei einem Treffen mit
dem Präses der Gauwirtschaftskammer, Joachim de la Camb,
und Staatssekretär Ahrens am 31. März 1945 wird offen darüber
gesprochen, dass wegen der aussichtslosen militärischen Lage
Deutschlands eine Verteidigung Hamburgs sinnlos geworden
sei.
Im Oberkommando der Wehrmacht sieht man das aus militärstrategischen Gründen anders. Großadmiral Karl Dönitz will so
lange wie möglich einen Korridor zwischen Elbe und Ostsee offenhalten, damit vor der Sowjetarmee flüchtende Zivilisten und
Soldaten in Deutschlands Nordwesten gelangen können. Daher
will er Hamburg bis aufs Letzte verteidigen lassen. Jeder weiß:
Das wäre das Ende der Stadt.
Am 3. April 1945 reist Karl Kaufmann nach Berlin, um – nach seinen eigenen Worten – im Führerbunker bei Hitler vorzufühlen,
ob eine kampflose Übergabe Hamburgs möglich sei. Doch Hitler
lehnt ab. Wenig später nimmt Generalfeldmarschall Wilhelm
Keitel die Kampfkommandanten persönlich in die Pflicht. Handelten sie dieser „soldatischen Pflicht und Aufgabe zuwider, so
würden sie … zum Tode verurteilt“.
n Hamburgs leben zu diesem Zeitpunkt ungefähr 1,1 Millionen
Menschen. Kaufmann und Wolz laufen Gefahr, von fanatischen
Nationalsozialisten getötet zu werden. Beide legen sich eine
Leibwache zu und tragen ständig eine geladene Waffe bei sich.
Allerdings hält das Kaufmann nicht von Durchhalteparolen an
die Hamburger ab.
Der 28. April 1945
Am 28. April 1945 erhält der Völkerrechtler und Universitätsprofessor Rudolf von Laun überraschend Besuch. An der Wohnungstür steht der Kinderarzt Prof. Hermann Burchard, der zu diesem
Zeitpunkt in Harburg als Divisionsarzt eingesetzt ist. Er bittet
den Völkerrechtler um Rat über die Rechte und Pflichten eines
Parlamentärs.
Otto von Laun, der Sohn des Völkerrechtlers, ist zu Besuch bei
seinen Eltern. „Ich hörte, dass Prof. Burchard die Absicht hatte,
als Parlamentär zu den Engländern zu gehen und darum zu bitten, es möge nicht mehr mit Artillerie in den Hof der Phoenix-Fabrik geschossen werden“, schreibt von Laun in seinen Erinnerungen. Burchard hofft auf Einlenken der Engländer, weil britische
Kriegsgefangene in dem Lazarett untergebracht sind.
Hier kommen Sie zum Multimedia-Projekt
Otto von Laun ist Leutnant und spricht fließend englisch. Erst
einige Tage zuvor war er zum Kampfkommandanten Hamburgs,
Generalmajor Alwin Wolz, versetzt worden. „Ich habe mich sofort Herrn Professor Burchard zur Verfügung gestellt und mich
erboten, ihn freiwillig als Dolmetscher zu begleiten.“ Burchard
nimmt das Angebot des jungen Offiziers an. Auch Wolz stimmt
der Teilnahme von Launs zu.
Der 29. April 1945
Es ist ein früher Sonntagmorgen, als Hermann Burchard und
Otto von Laun vor dem Stab des Kampfkommandanten an der
Rothenbaumchaussee in einen Militärkraftwagen steigen. In
Harburg gesellt sich der Chef der Phönix-Werke, Albert Schäfer,
zu ihnen. Er soll den Briten bestätigen, dass in dem Betrieb keine
kriegswichtigen Güter mehr hergestellt werden.
Die drei Männer fahren auf die Hamburger Südfront zu. Sie wollen diese bei Appelbüttel im Abschnitt der SS-Kampfgruppe
„Panzerteufel“ überqueren und müssen sich deshalb bei dem
dortigen Kommandeur melden. „Dieser war ein höherer SS-Führer“, berichtet von Laun. „Er war ziemlich kurz angebunden, und
man merkte ihm an, dass er nicht gerade ein Befürworter dieser
Aktion war.“
Nachdem der Kommandeur den drei Parlamentären zusichert,
die Bremer Chaussee sei bis über das Niemandsland hinaus nicht
vermint, marschieren sie los. Von Laun trägt die weiße Fahne –
ein an einem Stock befestigtes weißes Bettlaken. „Wir verließen
die eigene Front und gingen etwa auf der Höhe von Lürade 1,5 bis
zwei Kilometer entlang der heutigen B 75 durch das Niemandsland auf die englische Front zu.“
Als die drei Männer etwa in der Mitte sind, werden sie von der
englischen Seite aus beschossen. Sie gehen in Deckung und werden wenig später festgesetzt. Mit verbundenen Augen geht es
auf einem Lastkraftwagen zunächst zu der 5th Queen‘s Kompanie an der westlichen Grenze von Tötensen. Dort sollen sie einzeln verhört werden.
Die Bitte, mit dem Beschießen des Lazaretts aufzuhören, wird
zunächst mit der Begründung abgelehnt, die Deutschen hätten
auch keine Nachsicht gezeigt. Von Laun überreicht dem englischen Offizier daraufhin an die Eltern geschriebene Briefe von
drei englischen Kriegsgefangenen, die in dem Lazarett liegen.
„Das hat ihn schließlich dazu bewogen, unsere Bestrebungen als
menschlich anzuerkennen.“
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Anschließend werden den drei Parlamentären erneut die Augen
verbunden. „Wir wurden hin- und hergefahren, stundenlang“,
berichtet von Laun. Es ist schon Abend, als die drei Männer in
einem Gebäude Essen und Getränke erhalten. Burchard erinnert
sich an das Gasthaus „Hoheluft“, das unweit von Meilsen an der
heutigen B 75 liegt, als er auf dem Unterboden eines Tellers dessen Namen liest.
Ihr Gesprächspartner ist Hauptmann P. Martin Lindsay. Er arbeitete vor dem Krieg an der Universität Oxford als Musikprofessor
und spricht fließend deutsch. „Die Verhandlungen gingen bei
uns so vonstatten, wie es diplomatisch üblich ist: Der Stabsarzt
hatte unseren Wunsch in Deutsch vorgetragen, ich hatte ihn ins
Englische übersetzt, habe also englisch mit den Engländern verhandelt. Hauptmann Lindsay hat deutsch geantwortet.“
Man wird sich über den Verzicht der Angriffe auf die Phönix-Werke rasch einig. Doch die Engländer haben noch etwas
vor und tischen den drei Deutschen erneut Essen auf. Während
dieses Beisammenseins führt Hauptmann Lindsay mit jedem der
drei Parlamentäre ein Gespräch unter vier Augen. Er will herausfinden, ob auf deutscher Seite die Bereitschaft zur Kapitulation
besteht.
Während von Laun und Burchard sich bedeckt halten, hat Lindsay
bei Schäfer – dem Zivilisten unter den drei Parlamentären –
mehr Glück. Zumal Schäfer um die Bereitschaft von Gauleiter
Kaufmann weiß, Hamburg nicht um jeden Preis verteidigen zu
wollen. Der Direktor erklärt sich bereit, zwei an den Kampfkommandanten Alwin Wolz gerichtete Schreiben zu überbringen.
Als er zu von Laun und Burchard zurückgebracht wird, gibt es
Streit. Burchard wirft Schäfer vor, den eng begrenzten Verhandlungsauftrag der Parlamentäre weit überschritten zu haben.
Der 30. April 1945
Am Morgen des 30. April erfahren die drei Parlamentäre, dass
vorerst nur Schäfer in die Hansestadt zurückkehren könne. In
einem Vieraugengespräch erklärt Hauptmann Lindsay, „dass
während der Nacht Verhandlungen mit dem britischen Hauptquartier stattgefunden hätten und dass er einen Brief habe,
den er mir anvertrauen wolle und den ich mit Sicherheit dem
Kampfkommandanten, Herrn General Wolz, überbringen müsse“, berichtet Schäfer später. „Es war die formelle Aufforderung
zur kampflosen Übergabe der Hansestadt.“
Lindsay gibt Schäfer zwei Schreiben mit. In dem einen Schreiben berichtet Lindsay über die Verhandlungen. So wird darin
mitgeteilt, an welcher Stelle der Frontlinie bei Meckelfeld für 48
Stunden die Waffen schweigen sollen, damit dort in Ruhe Kapitulationsverhandlungen geführt werden können. Das andere
Schreiben ist die von General Lyne unterschriebene schriftliche
Aufforderung zur Kapitulation. Schäfer versteckt beide Briefe in
seinem Schuh, aus Sorge, überzeugte Nazis könnten ihn aufhalten.
Der Direktor braucht bis zum späten Nachmittag, bis er die
Kampfkommandantur am Rothenbaum erreicht. Er ist unsicher,
wie Wolz auf die Kapitulationsaufforderung reagieren werde.
„Er empfing mich sofort und öffnete in meiner Gegenwart den
Brief“, schrieb Schäfer später. „Es ging ein befriedigtes Lächeln
über seine Züge. Er sagte in seiner süddeutschen Mundart: ‚Das
können die Herren Engländer bald haben‘ und entließ mich mit
einem freundlichen Händedruck.“
Dann informiert Wolz Gauleiter Kaufmann. Der wendet sich an
Großadmiral Dönitz, Generalfeldmarschall Busch und Reichsführer-SS Heinrich Himmler und weist – wenn auch verklausuliert
– auf die Sinnlosigkeit einer weiteren Verteidigung Hamburgs
hin. Doch Dönitz bleibt hart und befiehlt, es sei „unumgänglich
notwendig, die Elbe-Stellung mit äußerster Zähigkeit gegen den
Westen zu verteidigen“. In Berlin nimmt sich unterdessen Adolf
Hitler das Leben.
Der 1. Mai 1945
Hauptmann Lindsay geleitet am frühen Morgen des 1. Mai 1945
Leutnant von Laun und Stabsarzt Burchard zum vordersten britischen Posten und wünscht ihnen Glück für ihre Mission. Die beiden Parlamentäre erreichen wenig später die deutschen Linien.
Als ein SS-Soldat sie empfängt, geschieht etwas Unerwartetes:
„In diesem Augenblick erzitterte die Luft von Detonationen,
ich warf mich zu Boden, wurde von Erdbrocken getroffen und
stand, nachdem es wieder ruhig geworden war, auf.“ Stabsarzt
Burchard war an einen Draht geraten, der eine siebenfache Tellermine auslöste. „Der Luftdruck schleuderte ihn gut zehn Meter
weit. Ich fand den Stabsarzt fast unverletzt im Graben“, berichtet von Laun.
Während die beiden Parlamentäre auf dem Rückweg sind, führt
Gauleiter Kaufmann ein vertrauliches Gespräch mit dem Bürgermeister a. D., Wilhelm Amsinck Burchard-Motz, dem Bruder des
Divisionsarztes. Er bittet ihn, die politischen Übergabeverhandlungen mit den Engländern zu führen. Burchard-Motz sagt nach
einigem Zögern zu. Den militärischen Teil soll Kampfkommandant Wolz übernehmen.
Dieser sucht dafür zwei Mitarbeiter seines Stabes, Major Andrae
und Hauptmann Link, aus und setzt zwei Schreiben auf. In dem
einen, dem offiziellen Schreiben an General Lyne, bedankt Wolz
sich dafür, dass die Engländer nicht weiter das Lazarett in Harburg beschießen werden. Das zweite Schreiben hingegen ist inoffiziell und enthält die Bereitschaft, Übergabeverhandlungen
aufzunehmen.
Wolz schreibt darin: „Die Gedanken, die Sie – General Lyne – in
Ihrem Schreiben in so klarer Weise zum Ausdruck gebracht haben, sind bei der derzeitigen Situation naturgemäß auch von
zahlreichen verantwortlichen Führern und mir in Erwägung gezogen worden.
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
18./19.04.2015
Eine etwaige Übergabe Hamburgs würde weitreichende militärische und politische Folgen für das ganze noch unbesetzte
norddeutsche Gebiet und Dänemark haben. Infolgedessen entbehrt der mir erteilte strikte Befehl, Hamburg bis zum letzten
Mann zu halten, nicht einer inneren Berechtigung. Trotzdem bin
ich und ein bevollmächtigter Vertreter des Herrn Reichsstatthalters und Gauleiters Kaufmann bereit, … das Problem einer etwaigen Übergabe zu besprechen …“
Für Wolz und Kaufmann ist die Situation heikel, weil Dönitz ahnt,
dass die beiden zur Kapitulation bereit sind. Daher befiehlt er
Fliegergeneral Koehler, Wolz zu ersetzen und Hamburg – koste
es, was es wolle – zu verteidigen. Wolz gelingt es jedoch, Koehler
hinzuhalten. Am Ende wird der Fliegergeneral nie die Geschäfte
des Kampfkommandanten von Hamburg übernehmen. Zudem
schickt Dönitz ein Fernschreiben an Kaufmann, in dem er die
Verteidigung Hamburgs befiehlt.
In Hamburg aber stehen die Zeichen längst auf Kapitulation.
Kaufmann lädt für 17 Uhr die wichtigsten Führungskräfte zu einer Lagebesprechung und erklärt dort, dass er für den 2. oder 3.
Mai mit dem Einmarsch der Engländer in Hamburg rechne. In der
Runde geht es nur noch darum, wie man die von Dönitz befohlene Verteidigung Hamburgs, die große zivile Verluste erwarten
lässt, verhindern kann.
Unterdessen sind die beiden Offiziere Andrae und Link auf den
Weg zu den Engländern. Gegen 18 Uhr fahren sie in der Rothenbaumchaussee in einem zivilen Auto los und überqueren gut
eine Stunde später bei Meckelfeld die Frontlinie. Von dort werden sie zum Hauptquartier von Generalmajor Lyne gebracht und
erklären, dass sie ein Angebot zur kampflosen Übergabe Hamburgs übermitteln sollen.
General Lyne nimmt die beiden Schreiben von Generalmajor
Wolz zur Kenntnis und diktiert daraufhin den beiden Offizieren
die Kapitulationsbedingungen. Sollte Wolz diese Bedingungen
akzeptieren, werde er am Abend des 2. Mai an der Front unweit
von Meckelfeld erwartet. Zudem sichern die Engländer zu, dass
Hamburg bis dahin nicht weiter angegriffen wird.
Die beiden deutschen Offiziere kehren in die Kampfkommandantur zurück und informieren Generalmajor Wolz über das
Gespräch. Dieser befiehlt den ihm unterstehenden Truppen,
„Feindberührung“ zu vermeiden. Auch der Chef der Kriegsmarinedienststelle Hamburg, Konteradmiral Bütow, lässt die Marinetruppen von der Front abziehen.
Der 2. Mai 1945
Es ist eine unübersichtliche Situation in Hamburg an diesem 2.
Mai 1945. Während Kampfkommandant Wolz im Einverständnis
mit Gauleiter Kaufmann mit den Engländern über eine kampflose Übergabe verhandelt, verlangt Großadmiral Dönitz die Verteidigung der Hansestadt. Wolz gelingt es in den frühen Mor-
genstunden, Einheiten der Waffen-SS von der Front abzuziehen.
Er fürchtet, überzeugte Nationalsozialisten könnten auf eigene
Faust die Engländer angreifen oder sich in der Stadt verschanzen.
Eine dramatische Zuspitzung erfährt die Lage, als am Vormittag gegen 11 Uhr an verschiedenen Stellen der Stadt ein Aufruf
von Kaufmann ausgehängt wird, in dem dieser erklärt, er werde
kapitulieren. Eigentlich hatte der Aufruf erst ein oder zwei Tage
später öffentlich gemacht werden sollen. Als Dönitz davon erfährt, fordert er erneut die Verteidigung der Hansestadt.
Jetzt überschlagen sich die Ereignisse. Kaufmann lehnt die Verteidigung Hamburgs offen ab und der Großadmiral gibt nach
einigem Zögern nach. In einem Fernschreiben, das zwischen 16
und 17 Uhr in der Kommandozentrale in der Rothenbaumchaussee eintrifft, befiehlt Dönitz die kampflose Räumung Hamburgs.
Als Zeitpunkt der Übergabe wird der 3. Mai, 13 Uhr, festgelegt.
Am frühen Abend treffen noch Befehle vom Oberkommando
der Wehrmacht und der Heeresgruppe Nordwest ein, in denen
Hamburg zur offenen Stadt erklärt und der Rückzug der Truppen
befohlen wird.
Artikel vom
18./19.04.2015
Der 3. Mai 1945
Es ist früh am Morgen, als die deutsche Delegation unter Führung von Kampfkommandant Alwin Wolz sich auf den Weg zurück nach Hamburg macht. Schriftlich festgehalten ist die Kapitulation der Stadt zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach einer
Zwischenstation im Stab von Spurling, bei dem auch über das
Grauen in dem wenige Tage zuvor befreiten Konzentrationslager Bergen-Belsen gesprochen wird, kehren die Deutschen gegen 5 Uhr in die Kommandantur zurück.
Mehr Zeit als für ein kurzes Frühstück bleibt Wolz nicht, da er
die Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht zu General
Lyne bringen muss. Es ist wenige Minuten vor 9 Uhr, als diese
hochkarätige Delegation – zur ihr gehören Generaladmiral von
Friedeburg, Konteradmiral Wagner, General Kinzel und Major
Friedel – an der Hittfelder Landstraße in Fleestedt von den Engländern empfangen wird.
Kurz nach 21 Uhr besteigen Kampfkommandant Alwin Wolz,
Bürgermeister a.D., Wilhelm Burchard-Moritz, Major Andrae
und Hauptmann Link ein Fahrzeug der Wehrmacht und machen
sich auf den Weg zu den Engländern. Bei Meckelfeld überqueren sie die Front und werden auf englischer Seite von Oberstleutnant Jogg, dem Kommandeur des 9th Bataillon The Durham
Light Infantry, in Empfang genommen.
Wolz hofft nun, nach Hamburg zurückkehren und Vorbereitungen für den Einmarsch der britischen Truppen treffen zu können.
Allerdings wird ihm das verwehrt. Stattdessen muss er zusammen mit der Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht
nach Häck­­lingen bei Lüneburg in das Landhaus des Brauereidirektors Alexander Möllering fahren. Da die Bedingungen der
Übergabe zwar mündlich vereinbart, aber nicht schriftlich fixiert
wurden, muss Wolz im Hauptquartier der 2. Britischen Armee
noch warten, bis er die Kapitulationsurkunde unterschreiben
kann. Die Engländer haben inzwischen den ursprünglich für 13
Uhr vorgesehen Einmarsch ihrer Truppen auf 18 Uhr verschoben.
Anschließend geht es in das Hauptquartier der 131st Infantry Brigade, das in einem Landhaus in Klecken untergebracht ist. Dort
trifft die Delegation auf Brigadegeneral David Spurling. Auf die
Frage, was der Zweck des „Besuches“ sei, antwortet Wolz: „Die
Übergabe Hamburgs“. Die Nachfrage, ob es um eine „bedingungslose Kapitulation“ gehe, bejaht der Kampfkommandant.
Der Befehlshaber der 2. Britischen Armee, General Miles C.
Dempsey, verliest die Kapitulationsbedingungen, die für Wolz
Satz für Satz übersetzt werden müssen. Die Stimmung ist gereizt, weil es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Letzten Endes verlässt General Dempsey mit einem ärgerlichen „Finish“ den Raum und Wolz unterzeichnet die Kapitulation.
Die eigentlichen Verhandlungen führt Divisionskommandeur
Lyne. Wolz erklärt noch einmal, dass er zu einer bedingungslosen Kapitulation Hamburgs bereit sei und fügt hinzu, dass er
einen Termin für Verhandlungen über eine Teilkapitulation der
Wehrmacht im Nordwesten Deutschlands vereinbaren solle.
Dieser Termin wird für den 3. Mai 1945 festgelegt.
Gegen 17 Uhr trifft der Kampfkommandant am Hamburger Rathaus ein. Die Stadt wirkt wie ausgestorben. Über den Rundfunk
war den Tag über in 15-minütigem Abstand vermeldet worden,
der Einmarsch der englischen Truppen stehe bevor. Zudem wurde eine Bekanntmachung veröffentlicht, die erste Anweisungen
der britischen Besatzungstruppen enthielt. Demnach gilt seit 13
Uhr eine Ausgangssperre, ein Verkehrsverbot sogar schon seit 12
Uhr.
Zudem verspricht der Kampfkommandant, dass in Hamburg am
3. Mai in der Zeit zwischen 13 und 19 Uhr – dem Einmarsch der
Briten – eine Ausgangssperre verhängt wird. Außerdem sollen
auf den drei geplanten Vormarschstraßen der englischen Truppen alle Minen und Pioniersprengladungen an den Elbbrücken
beseitigt werden. Gauleiter Kaufmann und Bürgermeister Carl
Vincent Krogmann sollen Spurling im Rathaus offiziell die Stadt
übergeben.
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Gegen 15.45 Uhr werden die englischen Truppen in Marschbereitschaft versetzt. Um 16.13 Uhr ertönt das Codewort „Baltic“
– der Befehl zum Einmarsch. In drei Marschsäulen – aus Richtung
Buxtehude, von Nenndorf über Tötensen und aus Richtung Hittfeld – setzen die Panzer der 7. Britischen Panzerdivision sich in
Bewegung. Vor den Elbbrücken treffen die drei Stränge aufeinander. Über den Heidenkampsweg und die Mönckebergstraße
geht es weiter in Richtung Rathausmarkt. Alle 50 Meter steht
ein deutscher Polizist.
Der erste englische Offizier, Colonel Weinmann, trifft kurz vor 18
Uhr am Rathausmarkt ein. Kampfkommandant Alwin Wolz und
seine Offiziere warten schon, doch es entsteht eine eigenartige Situation, weil Weinmann in alle Ruhe damit beginnt, einige Tauben auf dem Rathausmarkt zu füttern. Auf den Hinweis,
Generalmajor Wolz wünsche die Stadt Hamburg zu übergeben,
lautet die Antwort, er müsse auf Brigadegeneral Spurling warten.
Dieser trifft 18.25 Uhr ein, und Wolz übergibt ihm am Eingangsportal militärisch die Stadt. Im Bürgermeistersaal warten bereits
Gauleiter Kaufmann und Bürgermeister Vincent Krogmann.
Nach einen kurzen Handschlag erklärt Kaufmann, die kampflose
Übergabe der Stadt solle den Tod von Hunderttausenden Frauen
und Kindern verhindern. Es ist kurz vor 19 Uhr, als Kaufmann den
englischen Brigadegeneral informiert, dass für ihn und seine Begleitung ein Abendessen im Hotel Atlantic vorbereitet sei.
Die Stadt Hamburg ist durch die kampflose Übergabe ihrer totalen Zerstörung entgangen. Viele Menschenleben konnten dadurch gerettet werden. Doch die Wunden des Krieges und die
Zeichen der Not sind am 3. Mai unübersehbar. Zwar lagern zwischen 50.000 und 60.000 Tonnen Getreide in Hamburg und sichern die Brotversorgung für vier Monate. Doch Kartoffeln und
Kohlen sind schon knapp.
Dokumentarspiel im NDR-Fernshen
Dokumentarspiel Am kommenden Donnerstag wir um20.15 Uhr
im NDR-Fernsehen die Dokumentation „ Hamburg 1945 - Wie die
Stadt gerettet wurde“ zu sehen sein - eine Mischung aus Spielszenen und Originalmaterial. Als Presenter tritt Hubertus Mayer-Burkhard auf.
Weiße Fahnen sind nirgends in der Stadt zu sehen. Die Sorge,
versprengte SS-Truppen oder uneinsichtige Reste des Volkssturms könnten die Engländer in Straßenkämpfe verwickeln,
stellt sich als unbegründet heraus. Auch für die Engländer ist
der Einmarsch in die Millionenstadt etwas Besonderes. Alle
wichtigen Stationierungspunkte werden genau festgelegt. Die
Offiziere achten auf die Sauberkeit und den korrekten Sitz der
Uniformen und geben Anweisungen für richtiges Verhalten.
„The Germans respect a smart soldier“, heißt es zur Begründung.
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
18./19.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
18./19.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
20.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
20.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
21.04.2015
Artikel vom
21.04.2015
ONLINE ARTIKEL - Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde
Hamburg. In den letzten Kriegstagen im April 1945 soll Hamburg zu einer uneinnehmbaren Festung werden. Sogar auf der
Reeperbahn sind schon Panzersperren aufgebaut. Die Nazi-Befehlshaber stehen vor der Entscheidung: Entweder sie befolgen
Hitlers „Nero-Befehl“, zerstören die letzte intakte Infrastruktur
und machen die Hafenstadt zum Schauplatz einer nicht gewinnbaren Schlacht mit britischen Truppen.
Oder sie distanzieren sich vom Führer, übernehmen Verantwortung und vermeiden ein völlig sinnloses Blutvergießen. „Vor 70
Jahren (...) hing das Schicksal Hamburgs buchstäblich am seidenen Faden“, sagt der NDR-Moderator und Historiker Hubertus Meyer-Burckhardt in der Einleitung zum Dokumentarspiel
„Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“, das am Donnerstag um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen läuft.
Der Film von Jobst Thomas (jumpmedientv) umfasst viele historische Aufnahmen, Interviews mit den Kindern der damaligen Hauptakteure und spannende Spielszenen an den Originalschauplätzen. Der Held der dramatischen Geschichte ist der
Direktor der Phoenix-Gummiwerke in Hamburg-Harburg, Albert
Schäfer (1881-1971), gespielt von Götz Burger. Das unter britischem Artilleriebeschuss liegende Werk produziert im April ‚45
noch kriegswichtige Reifen. Im Keller der Fabrik ist aber ein Notlazarett eingerichtet, in dem deutsche und britische Verwundete liegen. Der Stabsarzt Hermann Burchard (Nico König) lässt
darum - so der Film - eigenmächtig ein rotes Kreuz auf dem Dach
anbringen. Darüber kommt es zum Streit mit Schäfer, der darin
eine Verletzung der Genfer Konventionen sieht.
Sie einigen sich darauf, gemeinsam über die Frontlinie zu den
Engländern zu gehen und sie darum zu bitten, das Werk aus der
Schusslinie zu nehmen. Hamburgs Stadtkommandant Alwin
Wolz genehmigt die Mission. Schäfer, Burchard und Leutnant
Otto von Laun als Dolmetscher fahren am 29. April mit einem
Auto an die Front und gehen mit einer weißen Fahne in der Hand
auf die britischen Linien zu. Ein paar Schüsse fallen, dann nehmen britische Soldaten die drei fest und bringen sie zum jungen
Captain Thomas Martin Lindsay (Eric Bouwer).
Schäfer erklärt sich bereit, einen Brief vom britischen Generalmajor Lewis Lyne an den Hamburger Stadtkommandanten Wolz
zu überbringen. Im Einverständnis mit Reichsstatthalter Karl
Kaufmann nimmt dieser daraufhin Verhandlungen mit den Briten auf. Wolz und Kaufmann seien dabei ein erhebliches Risiko
eingegangen, erklärt der Historiker Jan Heitmann. SS-Leute und
die Hitlerjugend hätten durchschaut, dass Wolz es nicht auf den
letzten großen Kampf ankommen lassen wollte. Zum Schutz vor
Anschlägen von fanatischen Nazis habe er sich in jenen Tagen
ständig mit einer eigenen Leibwache umgeben, ergänzt Bahnsen.
Um das Misstrauen der Naziführer zu zerstreuen, habe Wolz
noch am 26. April „den wilden Mann spielen“ müssen, heißt es
im Film. Er gab einer Einheit von militärisch kaum geschulten
Hitlerjungen den Befehl, zwei von den Briten eroberte Dörfer an
der Elbe zurückzuerobern. Die Aktion kostet noch rund 80 Briten
und Deutsche das Leben. Wolz habe damit aber sein „weit höheres Ziel“ erreichen wollen, erklärt Historiker Heitmann. Seine
Überzeugung: „Ihm blieb nichts anderes übrig, als dieses Opfer
von den deutschen Soldaten zu fordern und den sinnlosen Einsatz zu befehlen.“
Nach dem Tode Hitlers am 30. April laviert Wolz, bis schließlich
der Befehl des Hitler-Nachfolgers Admiral Karl Dönitz eingeht,
Hamburg kampflos zu räumen. Wolz unterzeichnet am 3. Mai
die Kapitulation im Hauptquartier der Briten in Häcklingen bei
Lüneburg. Noch am selben Tag rücken die Briten ohne weitere
Kämpfe in die Stadt ein.
Hamburg ist gerettet, „weil drei Männer sich mutig dafür eingesetzt haben, weiteres sinnloses Blutvergießen zu verhindern“,
sagt NDR-Intendant Lutz Marmor. Schäfer, Burchard und Wolz
solle eine Art filmisches Denkmal gesetzt werden.
(dpa)
Dieser ist studierter Musikwissenschaftler und spricht sehr gut
Deutsch. Im Gasthof „Hoheluft“ in Meilsen bei Buchholz fassen
Schäfer und er schnell Vertrauen zueinander. Lindsay akzeptiert „das Ehrenwort eines Hamburger Kaufmanns“ und sichert
Schäfer zu, dessen als Lazarett dienende Fabrik nicht mehr zu
beschießen. Beide stoßen mit einem Scotch auf den Frieden an.
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
22.04.2015
Artikel vom
22.04.2015
NDR-Dokumentarspiel würdigt die„Retter“ Hamburgs von 1945
HAMBURG In den letzten Kriegstagen im April 1945 soll1 Hamburg zu einer uneins nehmbaren Festung werden. Sogar auf
der Reeperbahn sind schon Panzersperren aufgebaut. Die Nazi-Befehls- • haber stehen vor der Entscheidung: Entweder sie
her folgen Hitlers „Nero-Befehl“, zerstören die letzte intakte
Infrastruktur und machen die Hafenstadt zum Schauplatz einer
nicht gewinnbaren Schlacht mit britischen Truppen. Oder sie
distanzieren sich vom Führer, übernehmen Verantwortung und
vermeiden ein völlig sinnloses Blutvergießen.
„Vor 70 Jahren hing das Schicksal Hamburgs buchstäblich am
seidenen Faden“, sagt der NDR-Moderator und Historiker Hubertus MeyerBurckhardt in der Einleitung zum Dokumentarspiel
„Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“, das morgen um
20.15 Uhr im NDR Fernsehen läuft. Der Film von Jobst Thomas
(jumpmedientv) umfasstviele historische Aufnahmen, Interviews mit den Kindern der damaligen Hauptakteure und spannende Spielszenen an den Originalschauplätzen. Der Held der
dramatischen Geschichte ist der Direktor der Phoenix-Gummiwerke in Hamburg-Harburg, Albert Schäfer (1881- 1971), gespielt
von Götz Burger. Das unter britischem Artilleriebeschuss liegende Werk produziert im April 1945 noch kriegswichtige Reifen.
Im Keller der Fabrik ist aber ein Notlazarett eingerichtet, in dem
deutsche und britische Verwundete liegen. Der Stabsarzt Hermann Burchard (Nico König) lässt darum - so der Film - eigenmächtig ein rotes Kreuz auf dem Dach anbringen - und bringt
damit einiges ins Rollen. lno
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
22.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
23.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
23.04.2015
Artikel vom
23.04.2015
„Hamburg 1945 – Wie die Stadt gerettet wurde“ ist das aufwändigste Dokumentarspiel,
das je für ein drittes Programm produziert wurde.
Es war Anfang Mai 1945. Deutschland lag in Schutt und Asche.
Und Albert Schäfer, Chef der Harburger Phoenix-Werke, stapfte mit dem Schicksal Hamburgs, das er in einem seiner Schuhe
versteckt hatte, durch die Lüneburger Heide. Er hat Briefe dabei,
die belegen sollen, dass er in friedlicher, moralisch einwandfreier Absicht unterwegs ist. Klingt abenteuerlich? Ist es. Klingt so
abenteuerlich, dass es nur wahr sein kann? War es auch.
Fast genau 70 Jahre später stapft Hubertus Meyer-Burckhardt
auf den Spuren Schäfers durch die Lüneburger Heide. Hauptberuflich ist er ein versierter TV-Produzent, bekannt ist er vor
allem als launiger Talkshow-Gastgeber. Jetzt ist der ehemalige
Geschichts-Student in einer ganz neuen Rolle unterwegs, als
„Presenter“, als Erzähler und Erklärer einer wahren Begebenheit,
von der bislang nur sehr wenige wussten. In der Hand trägt er
ebenjene weiße Fahne, mit der sich Schäfer damals vor den Kugeln britischer Soldaten schützen wollte.
„Hamburg 1945“ ist Dokumentarspiel wie es so noch keines gab
im NDR
Wieder und wieder sagt Meyer-Burckhardt seinen auswendig
gelernten Text auf, bis alles sitzt und Jobst Thomas und Marc
Brasse am Szenenrand zufrieden sind. Die warme Erbsensuppe
danach ist ehrlich verdient. Denn es ist Januar und noch verdammt feuchtkalt auf dieser sehr weiten Flur. Aber den Winter
soll man ja tunlichst nicht erkennen in diesen Szenen, die hier für
ein Dokumentarspiel gedreht werden, wie es so noch keines gab
im NDR-Programm.
„Hamburg 1945 – Wie die Stadt gerettet wurde“ erzählt pünktlich zum Kapitulations-Jubiläum die immer noch unglaubliche
Geschichte Schäfers. Der hatte damals fast im Alleingang, nur
von zwei Gleichgesinnten begleitet, in einem Landgasthof mit
einem ebenso jungen wie kulturbeflissenen britischen Offizier
ausgehandelt, dass Hamburg nicht doch noch – wie es Bremens
Schicksal gewesen war – mit aller Macht in die Kapitulation gebombt wurde, sondern verschont blieb.
Einige Wochen später, in den Räumen der Produktionsfirma
jumpmedientv in Winterhude. Der Film ist geschnitten, vor einigen Tagen wurde er im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer gezeigt, weil Schäfer nach dem Krieg deren Präses war und
damit auch Teil ihrer langen Geschichte. Brasse und Thomas
haben ihr Rennen gegen die Zeit gewonnen, denn zwischen
dem Entschluss, diesen Stoff unbedingt verfilmen zu wollen,
und dem Abgabetermin lagen nicht die üblichen anderthalb bis
zwei Jahre, sondern gerade mal neun Monate. Das ist schon sehr
sportlich für einen 60-Minüter dieses Formats. Erst recht, weil
es keine handelsübliche Dokumentation mit drögem Volkshochschul-Aroma sein sollte, sondern ein „Dokumentarspiel“, eine
Mischung also aus Spielszenen, Originalmaterial und historischer Einordnung.
In den angelsächsischen Ländern ist dieses Format sehr beliebt,
hierzulande muss diese Tradition noch etwas wachsen. Außerdem hat die überdramatisierende Guidoknoppisierung vieler
Themen aus dem Dritten Reich dafür gesorgt, dass die Filmemacher ihr Publikum mühsam von diesem Darstellungsmodus entwöhnen müssen. „Der Zuschauer ist inzwischen sehr verwöhnt,
was historische Stoffe angeht“, sagt Brasse. „Da reicht es nicht
mehr, einfach nur einen Knobelbecher durchs Bild marschieren
zu lassen. Der Zuschauer möchte wissen, wie es damals aussah.
Wahre Gesichter.“ Weitere Aspekte liefert die im Anschluss zu
sehende Doku „Mein 45 – Norddeutsche erinnern sich an das
Kriegsende“.
Damit können der Produzent Jobst Thomas und Brasse, der nach
mehr als zwei Jahrzehnten bei „Spiegel TV“ nun beim NDR für
zeitgeschichtliche Dokumentationen zuständig ist, auf beeindruckende Weise dienen. Sie hatten mit dem Historiker Jan
Heitmann nicht nur den einzigen Experten an ihrer Seite, der die
handelnden Personen zu deren Lebzeiten noch getroffen hat.
Brasse und Thomas haben die Kinder von Albert Schäfer in das
Projekt geholt, um zu erzählen, was war. So wird die Geschichte
hinter der Geschichte unmittelbar erlebbar. Für die Spielszenen
wurden bewusst Schauspieler gecastet, die den Originalpersonen ungemein ähnlich sehen. Dieser Kunstgriff sorgt dafür,
dem Geschehen alles gedrechselt Gekünsteltes zu nehmen.
Meyer-Burckhardt, der war Brasses Idee. Auch diesen Fachwechsel hat es so noch nicht gegeben.
So spannend das Thema, so dürftig die Quellenlage. Von Schäfer
gibt es aus jener Zeit nur einige Fotos, von seinem britischen Gegenüber Thomas Lindsay gerade mal ein einziges. „Immer wieder hatten wir das Gefühl, uns fehlt was“, erinnert sich Thomas
an die mühsame Recherche. Das Archivmaterial aus Großbritannien sorgte aber auch immer wieder für angenehme Überraschungen. „Material zu finden, das nicht so abgenudelt ist – darüber freue ich mich wie ein Kind.“ Der größte Film-Schatz? „Das
Feiern der Briten auf dem Hamburger Rathausmarkt mit einer
Flasche Whisky am Hals, das finde ich schon besonders. Das ist
so locker und lässig.“
Für das ARD-Hauptprogramm wurde schon öfter derart opulent
in die Vergangenheit eingeladen, doch diesen Aufwand auch für
eine Produktion im Dritten zu treiben, ist neu. Auf die Frage, ob
das alles nicht zu schade für diesen regionaleren Sendeplatz,
reagiert Brasse so kategorisch, wie es sich in seiner Position
gehört: „Nein, das finde ich gar nicht. Das ist eine wunderbare Hamburgensie und ein Stoff, der ganz exemplarisch für viele
dieser Ereignisse steht. Er steht für die stillen Helden, die es gegeben hat, und für die Geschichten, die es auch 70 Jahre später
noch zu erzählen gilt. Wichtig ist, den Zuschauern in dieser Darstellungsform immer wieder zu sagen: Das ist kein Fernsehfilm,
das ist nicht „Unsere Mütter, unsere Väter“. Diese Geschichte
hat es wirklich gegeben.“
„Hamburg 1945 – Wie die Stadt gerettet
wurde.“, Do 20.15 Uhr, im Anschluss: „Mein 45 – Norddeutsche
erinnern sich an das Kriegsende.“
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
23.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
24.04.2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
24.04.2015
Doku übers Kriegsende
Altstadt - Stadtgeschichte im TV: Im Doku-Film „ Hamburg 1945 wie die Stadt gerettet wurde“ des Hamburger Autors Jobst Thomas geht es um den bevorstehenden finalen Angriff der Briten
und mutige Männer wie den späteren Kammer-Präses Albert
Schäfer, der die Stadt vor der totalen Zerstörung rettet. Spannend!
Mit dem 60-minütigen Dokumentarspiel „Hamburg 1945 wie die Stadt gerettet wurde“ zeigen wi r erstmals ausführlich
die aufwühlende Geschichte des Fabrikanten Albert Schäfer,
des Stabsarztes Hermann Burchard und die des Hamburger
Kampfkommandanten Alwin Wolz. Hubertus Meyer-Burckhardt
erzähl t diese bislang kaum bekannte Geschichte, die an
Originalschauplätzen in Hamburg und in der Lüneburger Heide
verfilmt wurde.
Der Film ist der Auftakt des NDR Schwerpunktes „ Mai 1945 Ein Land wird befreit“, der sich intensiv mit dem Ende des
Zweiten Weltkrieges in Norddeutschland beschäftigt. Allein
fünf Produktionen der Reihe „Unsere Geschichte“ im NDR
Fernsehen widmen sich dieser bewegten Zeit. An diesen
Dokumentationen haben die Landesfunkhäuser in Schwerin
und Hannover wie auch die Kollegen von Ecomedia und dbate
mitgearbeitet.
23. April 20.15 Uhr im NDR-Fernsehen.
( jökö)
Unbekannte Geschichten entdecken
Unbekannte Geschichten entdecken
70 Jahre ist es bald her: der 8. Mai 1945, einer der wichtigsten
Tage der deutschen Geschichte. Tag der Befreiung, Tag des
Kriegsendes.
An manchen Orten aber kam das Ende früher. Manchmal hatte
das geographische Gründe, manchmal militärische, manchmal
auch menschliche. Einzelne, mutige Leute suchten den
Kontakt zu Briten oder Amerikanern, um so für ihr Dorf, ihre
Stadt Schlimmeres zu verhindern. Viel war lange nicht über
diese Leute bekannt. Ihre Geschichten sind oft nur Fußnoten in
den Geschichtsbüchern, wenn überhaupt. So wie der Fall einer
Gruppe von Männern aus Hamburg, die mit Entschlossenheit
und Courage weiteres sinnloses Blutvergießen verhinderten.
Keine zweite Operation Gomorrha, in der im Feuersturm mehr
als 40.000 Hamburger starben. Stattdessen endlich: Frieden.
Auch unsere Radioprogramme nehmen das Thema umfassend
auf, u. a. mit dem von Fred Breinersdorfer geschriebenen
Hörspiel „Elser“. Es zeichnet ein packendes, emotionales
Porträt des Widerstandskämpfers Georg Elser und entstand im
Zusammenhang mit dem gleichnam igen Film, der im Frühjahr
in die Kinos kommt. NDR.de startet die Multimediadokumentation„ Die Befreiten“: Dort erzäh len Zeitzeugen mit bewegenden
Schicksalen Autoren aus der Generation der Enkelkinder,
wie sie die letzten Monate des zweiten Weltkrieges er- und
überlebt haben.
Ich freue mich mit Ihnen darauf, viele unbekannte Geschichten
zu entdecken, die unsere Heimat zu dem gemacht haben, was
sie heute ist.
Lutz Marmor
NDR Intendant
Einer der mutigen Menschen, der Hamburg die bedingungslose
Kapitulation ermöglicht, ist Albert Schäfer, ein Fabrikbesitzer
aus Harburg. Sein Werk steht unter britischem Artilleriebeschuss,in seinem Keller ist ein Notlazarett eingerichtetworden, der
Stabsa rzt Hermann Burchard hat hier das Sagen.
Trotz vieler Meinungsverschiedenheiten verbindet die beiden
Männer ein verwegener Plan, sie wollen zu Fuß an die Frontlinie
und die britischen Kommandeure um die Verschonung des
Lazarettes bitten.
Am Morgen des 29. April brechen sie auf, es folgen dramatische
Tage, der Kampf um das Schicksal der Hansestadt
beginnt.
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Artikel vom
24.03.2015
Einschaltquoten NDR Fernsehen
Die Fernsehsendungen
„Unsere Geschichte:
Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“
Sendetermin: Donnerstag, 23. April, 20.15 Uhr, NDR Fernsehen
Das Dokumentarspiel von Au tor Jobst Thomas schaut zurück
auf die Schicksalstage, die der Kap itulation Hamburgs am
3. Mai 1945 vorausgegangen si nd, und stellt deren dramatische
Ereignisse in aufwendig inszenierten Spielsequenzen (Regie
Torsten Wacker) nach. Im Mittelpunkt stehen dabei drei Männer,
die damals wesentlich - auch unter Ei nsatz ihres Lebens - zur
unblutigen Beendigu ng des Krieges beigetragen ha ben. In den
Geschichtsbüchern kommen sie jedoch, wenn überhaupt, nur
als Randfiguren vor. „Hamburg 1945 -wie die Stadt gerettet
wurde“ erzä hlt die Geschichte hinter der Geschichte.
In den letzten April tagen haben die bri tischen Truppen Hamburgs
südlichen Stadtrand er re icht. Ihre Artillerie eröffnet das
Feuer auf den Stadtteil Harburg. Dabei werden die PhoenixWerke,
ein kriegswichtiger Rei fe nhersteller, mehrfach getroffen.
Seit ei nem Bombenangriff wenige Monate zuvor sind bereits
alle umliegenden Krankenhäuser vollkommen zerstört. Deshalb
ist in den Kellern der Phoenix-Werke ein Reservelazarett eingerichtet
worden, nicht nur für deutsche Verwundete, sondern
auch für verletzt e, in Gefangenschaft geratene britische Soldaten.
Um das Lazarett vor weiteren Zerstörungen zu schützen,
hat Stabsarzt Hermann Bu rchard eigenmächtig angeordnet,
auf dem Werksdach ein weit sichtbares Rotes Kreuz anzubringen.
Werksleiter Albert Schäfer, ein angesehener Hamburger
Kaufman n, fü hlt sich übergangen und stellt Burchard zur Rede.
Er sieht in dem Roten Kreuz auf dem Werksdach einen Versto ~
gegen die Genfer Konvention, weil in einigen Hallen noch gearbeitet
wird. Burchard seinersei ts wirft Schäfer vor, die Reifenprodukt
ion trotz des ei ngerichteten Lazaretts nicht eingestellt
zu haben. Der Streit endet unversöhnl ich.
Den noch ra ufen sich die beiden zusammen, denn plötzlich
verbi ndet sie ein verwegener Plan. Zu Fu ~ wollen sie sich an
die Frontlinie heranwagen und die britischen Kommandeure
um Verschonung des Lazaretts bitten. Als sie sich am 29. April
morgens zu den brit ischen Stel lungen aufmachen, begin nen
ereignisreiche Tage voller Dramatik. Bevor am 3. Mai für die
Hansestadt der Krieg- anders als befohlen - kampflos zu Ende
geht, ist Hamburgs Schicksal gänzlich ungewiss.
Der 60-minütige Film wird präsentiert und erzählt
von
Stab
Autor
Regie Szenen
Kamera Szenen
Kamera Dokumentation
Schnitt
Kostümbild
Ausstattung
Grafik
Musik
Ton
Produktionsleitung
Herstellungsleitung
Produzent
NDR Redaktion
Moderation & Sprecher
Dr. Jobst Thomas
Torsten Wacker
Andre Lex
Jürgen Sta iger
Sigrid Sveistrup
Antje Gebauer
Michae l Möldner
stodt mediendesign
Carsten Heussmann
Andreas Kluge, Pascal Chavel
Evelyn Hein / Jörg Kuhlmann
Klaus Behrsing
Ulf Thomas (jumpmedientv)
Marc Brasse (Lei tung),
Cla udia Wallbrecht
Hubertus Meyer-Burckhardt
Besetzung
Albert Schäfer
Elisabeth Schäfer
Prof. Dr. HermannBurchard Thomas Lindsay
Kradmelder
Zeitzeugen
Uwe Bahnsen
Dr. Jan Heitmann
Dr. Peter Schäfer
Elisabeth Sahlmann
Dr. Elisabeth Schwabe
Götz Burger
Mar ion Elskis
Nico König
Eric Bouwer
Michael Lott
Buchautor
Historiker
Sohn von Albert Schäfer
Tochter von Alwin Wolz
Tochter von Albert Schäfer
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Beginn Titel 07:19 08:09 08:59 09:29 09:59 10:30 10:59 11 :28 11 :30 12:14 12:16 13:04 13:06
13:33 14:00
14:15
15:00 15:15 15:59 16:10 17: 11 18:00 18:15 18:44 19:30 20:00 20:15 21 :12
21 :42 21:59 23:29 00:19 01:19 01 :50 02:20 02:30 02:45 Rote Rosen Folge Sturm der Liebe Folge NORDMAGAZIN HAMBURG JOURNAL Folge
SCHLESWIG-HOLSTEIN-
buten un binnen HALLO NIEDERSACHSEN NDR AKTUELL KOMPAKT Wildes Deutschland - NDR AKTUELL KOMPAKT In aller Freundschaft Folge NDR AKTUELL KOMPAKT X:enius Brisant Folge NDR-AKTUELL
BILDERBUCH NDR-AKTUELL Vietnam - Auf dem Ho-Chi- NDR-AKTUELL Mein Nachmittag Panda, Gorilla und Co. Folge NDR regional Niedersachsen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpom Hamburg Bremen Typisch! Der Gärtner von Gut DAS! Folge NDR regional Niedersachsen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpom Hamburg Bremen Tagesschau Unsere Geschichte -Hamburg 1945
Unsere Geschichte - Mein 1945
NDR-AKTUELL 8 Uhr 28
Heiter bis tödlich - Morden im Stratmanns Zapp Kulturjournal MEIN NORDEN 7.3 Tagesschau - Vor 20 Jahren: 1995 HALLO NIEDERSACHSEN Zuschauer MA
1942 30 000
2205 40 000
20 000
40 000
40 000
1 30 000
60 000
70 000
30 000
50 000
50 000
10 000
10 000
63 40 000 70 000 120 000 100 000 80 000 90 000 100 000 170 000 320 000 160 000 80 000 50 000 20 000 10 000 290 000 440 000 1090 000 490 000 220 000 220 000 120 000 50 000 980 000 520 000 450 000 470 000 270 000 100 000 40 000 20 000
20 000
10 000 10 000 10 000 3.6%
4.4%
2.1%
4.7%
4.2%
2.7%
6.0%
6.8%
2.8%
4.3%
3.8%
0.7%
0.6%
2.6%
4.4%
7.4%
6.9%
4.5%
5.5%
5.8%
8.5%
12.2%
14.0%
12.5%
11.4%
6.3%
10.5%
9.6%
12.0%
24.4%
20.6%
27.8%
33.0%
24.7%
25.3%
19.5%
9.2%
7.4%
8.2%
6.5%
5.0%
3.0%
2.4%
2.2%
1.3%
1.4%
1.5%
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
Unsere Geschichte:
Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde
Erstausstrahlung Donnerstag, 23.04.2015 um 20.15 Uhr im NDR
Das Dokumentarspiel von Autor Jobst Thomas schaut zurück
auf die Schicksalstage, die der Kapitulation Hamburgs am 3.
Mai 1945 vorausgegangen sind und stellt deren dramatische
Ereignisse in aufwändig inszenierten Spielsequenzen nach. Im
Mittelpunkt stehen dabei drei mutige, entschlossene Männer,
die damals wesentlich, auch unter Einsatz ihres Lebens, zur un-
blutigen Beendigung des Krieges beigetragen haben. In den Geschichtsbüchern kommen sie jedoch, wenn überhaupt, nur als
Randfiguren vor.
Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde erzählt die Geschichte hinter der Geschichte.
(Besetzung: Götz Burger als Albert Schäfer | Marion Elskis als Elisabeth Schäfer | Nico König als Prof. Dr. Hermann Burchard
Eric Bouwer als Thomas M. Lindsay | Michael Lott als Kradmelder)
Autor | Realisation: Regie Spiel:
Dialogautor:
Kamera:
Ton:
Schnitt:
Produktionsleitung:
Herstellungsleitung: Redaktion: Casting: Kostümbild: Ausstattung: Grafik: Musik: Moderation | Sprecher: Produzent: Jobst Thomas
Torsten Wacker
Sebastian Andrae
André Lex | Jürgen Staiger
Andreas Kluge | Pascal Chavel
Sigrid Sveistrup
Evelyn Hein | Jörg Kuhlmann
Klaus Behrsing
Marc Brasse ( Leitung) | Claudia Wallbrecht
Marion Haak
Antje Gebauer
Michael Möldner
stodt mediendesign
Carsten Heusmann
Hubertus Meyer-Burkhardt
Ulf Thomas
©2015
jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]