pressemappe Unsere Geschichte: Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde Ein Film von Jobst Thomas Artikel aus der Ausgabe vom 04.2015 Artikel aus der Ausgabe vom 04.2015 Ein dunkles Kapitel Der Journalist Uwe Bahnsen hat sich mit der Rolle der Handelskammer im Dritten Reich befasst. In seinem Buch „Hanseaten unter dem Hakenkreuz“ arbeitet er die Jahre 1932 bis 1948 auf. Die 350-jährige Geschichte der Handelskammer ist reich an aufregenden Zeiten. Und doch gab es keine Phase, die so dramatisch und folgenschwer war, wie die 16 Jahre zwischen 1932 und 1948. In diese Zeit fielen der Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, die NS-Diktatur mit der uneingeschränkten Herrschaft Adolf Hitlers und die von ihm betriebene gigantische Aufrüstung. Nicht zu vergessen sind die Geburt Groß-Hamburgs als einheitlicher Wirtschaftsraum sowie die Drangsalierung und gnadenlose Verfolgung der Juden. Hinzukommen der Zweite Weltkrieg mit den Großangriffen vom Sommer 1943, der größten Katastrophe in der Stadtgeschichte, aber auch die Rettung der Hansestadt vor der völligen Vernichtung kurz vor Kriegsende und schließlich die Währungsreform von 1948 als Startschuss für den beispiellosen wirtschaftlichen Wiederaufstieg mit der zähen und mühseligen Rückkehr auf die Märkte der Welt. Diese 16 Jahre Stadtgeschichte sowie die Rolle der Handelskammer und der Kaufmannschaft beschreibt der Hamburger Journalist und Zeithistoriker Uwe Bahnsen in seinem Buch „Hanseaten unter dem Hakenkreuz“. Die Handelskammer, die nach ihrem historisch gewachsenen Selbstverständnis stets das Selbstverwaltungsorgan der gewerblichen Wirtschaft sein wollte, wurde vom NS-Regime weithin gegen ihren Willen in die Rolle eines Vollzugsorgans staatlicher Anordnungen gedrängt, wenngleich es bei einigen autonomen Handlungsfeldern blieb. Das „rote“ Hamburg, seit August Bebels Zeiten die traditionsstolze Hochburg der Linken, und zugleich seit Langem Hort eines liberalen, am weltweiten Austausch von Gütern und Ideen orientierten Bürgertums mit anglophilen Neigungen – diese Stadt hätte eigentlich eine Zitadelle der Weimarer Republik sein müssen. Die Gründe dafür, das es anders kam und der Nationalsozialismus 1933 innnerhalb weniger Wochen diese Bastion der Demokratie eroberte, hat die zeithistorische Forschung hinreichend untersucht. Es sind die nationale Deklassierung durch den Versailler Vertrag, der Hamburg und seine Wirtschaft besonders schwer traf; die doppelte Verarmung breiter Schichten durch Inflation und Weltwirtschaftskrise und die kommunistische Revolutionsdrohung. Der Hamburger Aufstand der KPD war 1933 erst zehn Jahre her. Hinzukamen die offenkundige Unfähigkeit des Weimarer Systems, mit diesen Herausforderungen fertig zu werden, sowie die Irrtümer und Fehlrechnungen eines unsicher gewordenen konservativen Bürgertums. Wie haben sich die wirtschaftlichen Eliten dazu verhalten, die Kaufmannschaft der Stadt und ihr institutioneller Mittelpunkt, die Handelskammer, die nun mit einer Autarkiepolitik konfrontiert wurden, während sie doch das Gegenteil – einen freien Welthandel – für notwendig hielten? Uwe Bahnsens Buch behandelt die Rolle der Hamburger Wirtschaft und der Kammer in der NS-Zeit. Darin liegt kein Anspruch auf Vollständigkeit. Es geht vor allem darum, die vorherrschenden Tendenzen herauszuarbeiten. Den Anstoß dazu hat die Handelskammer selbst gegeben, und zwar ausdrücklich unter Einbeziehung der für die Wirtschaft in der NS-Zeit schmerzlichen Themen, zum Beispiel der Arisierung jüdisch geführter Firmen und der Zwangsarbeiterproblematik. „Nichts anderes sollte gelten als die historisch nachweisbaren Fakten. Und daran haben sich beide Seiten gehalten“, sagt Bahnsen. „Die Kammer hat bei den Recherchen jede mögliche Unterstützung gewährt.“ Zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte standen die Handelskammer und die von ihr vertretene Wirtschaft vor vergleichbaren Herausforderungen. Niemand kann leugnen, dass es dabei um bedrückende Beispiele fehlender Zivilcourage ging, aber genauso auch um erhebende Beweise für Mut und Verantwortungsbewusstsein in schweren Tagen und Stunden, in denen buchstäblich alles auf dem Spiel stand. Der Autor verschweigt und beschönigt nichts. Zugleich enthält dieses Buch eine eindringliche Mahnung: Mangelndes oder irregeleitetes historisches Bewusstsein, das ist eine der Lehren aus der Endphase der Weimarer Republik und der zwölf Jahre NS-Herrschaft, kann zu einem der gefährlichsten politischen Infektionsherde überhaupt werden. Die Handelskammer stellt sich mit diesem Buch einem der schwierigsten Kapitel ihrer 350-jährigen Geschichte und verbindet das mit einer nachdrücklichen Botschaft: Die Wahrung der Menschenwürde und der Menschenrechte muss auch im Wirtschaftsleben der oberste Grundsatz sein. jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 17.04.2015 Artikel vom 17.04.2015 Drei Männer retteten Hamburg Buchholz/Nordheide – Hamburg vor 70 Jahren, im April 1945. Die stolze Freie und Hansestadt liegt in Trümmern. Bis zu 40 000 Menschen haben in den Bomben-Nächten ihr Leben verloren, 125 000 wurden verletzt, 227 000 Wohnungen in 40 000 Häusern sind zerstört. Vergrößern 29. April 1945. Britische Soldaten der 15. Schottischen Division verlassen ihr Boot am Elbufer südöstlich von Hamburg 29. April 1945. Britische Soldaten der 15. Schottischen Division verlassen ihr Boot am Elbufer südöstlich von Hamburg Foto: picture alliance Und alles wäre wohl noch viel schlimmer gekommen, hätte es nicht drei mutige Männer gegeben, die durch ihr beherztes Handeln die völlige Zerstörung der Stadt und das Sterben von vielleicht Hunderttausenden ihrer Bewohner verhinderten. Die Rede ist von dem Stabsarzt Hermann Burchard, Unternehmer Albert Schäfer und Leutnant Otto Edler von Laun. Krankenbetten gibt es kaum in diesen Tagen, die Bomben haben auch 24 Kliniken zerstört, darunter das Harburger Krankenhaus. Doch Tausende Menschen brauchen medizinische Versorgung, Hamburger, aber auch britische Soldaten! Deshalb hat Burchard, der eigentlich Kinderarzt ist, im Keller der Phoenix-Gummiwerke ein Lazarett eingerichtet. Ein gefährliches Unterfangen – denn die Gummiwerke stellen unter anderem Reifen für die Wehrmacht her. Klar, dass die britischen Artillerie die Hallen im Hamburger Süden mit Granaten eindecken. Da fasst Burchard einen mutigen, verzweifelten Entschluss: Er will mit den Belagerern reden, um den Beschuss seines Behelfs-Krankenhauses zu beenden. Phoenix-Generaldirektor Albert Schäfer ist bereit, ihn zu unterstützen. Der Zufall will es, dass die beiden am 28. April 1945 in Eppendorf den damals 30-jährigen Stabs-Leutnant Otto Edler von Laun kennenlernen. Von Laun ist Sohn des Hamburger Universität-Rektors und spricht – im Gegensatz zu Burchard und Schäfer – fließend Englisch. Es ist der 29. April, ein Sonntag, als die drei ihre Mission starten. Unerschrocken, aber mit weichen Knien, gehen sie auf die englischen Stellungen südlich von Harburg zu, dabei schwenken sie ein weißes Bettlaken. In Lürade, gleich hinter den heutigen Baumschulen Lorenz von Ehren, erreichen die drei Unterhändler morgens die verschanzten Briten. Die sind anfangs misstrauisch – und schießen auf das Trio. Die Kugeln verfehlen Burchard, Schäfer und von Laun nur knapp. Vergrößern zerbombtes Hamburg 1945 1945. Hamburg ist zerstört. Der Turm des Michels hat Brände und Bomben überlebt Foto: Hulton Archive/Getty Images Aber dann werden sie doch durchgelassen und treffen im 18 Kilometer entfernten Landgasthof „Hoheluft“ in Buchholz den britischen Captain Tom Lindsay. Der ist im Zivilberuf Musikprofessor, und man darf unterstellen, dass einem solchen Feingeist der Krieg im Herzen zuwider ist. Das Ende der Verhandlungen: Lindsay lässt den Beschuss des Lazaretts einstellen. Überdies bekommen die Hamburger vom Kommando der 7. Division ein Schreiben mit, in dem die Briten anbieten, die ganze Stadt zu retten – durch kampflose Übergabe. Der Anfang vom Ende der Zerstörung Hamburgs ist gemacht. Die letzten Tage bis zur Kapitulation: 29. April. Die letzten Bomben fallen auf Hamburg. Tiefflieger beschießen um 17 Uhr in Friedrichsruh das Schloss des Fürsten von Bismarck. 30. April. Hitler begeht Selbstmord. Leutnant von Laun übergibt den Brief der Engländer an den Hamburger Kampfkommandanten Alwin Wolz. Der hatte noch am 26. April Soldaten, der jüngste war gerade 15 Jahre alt, in einem sinnlosen Gefecht mit den Briten um ein kleines Dorf in den Tod geschickt. 1. Mai. Nach Hitlers Tod ist die Kapitulation Hamburgs plötzlich greifbar nah. Generalmajor Wolz holt sich dafür Rückendeckung von Großadmiral Karl Dönitz und Generalfeldmarschall Ernst Busch. Der ordnet an: Alle Waffen müssen ruhen! 2. Mai. Wolz fährt zu Verhandlungen mit dem britischen Brigadegeneral John Michael Kane Spurling. Ein Ergebnis: Die letzten Soldaten in der Stadt werden nach Schleswig-Holstein verlegt. Hamburg ist danach eine „offene Stadt“. 3. Mai. Wolz unterschreibt im Beisein von Briten-Feldmarschall Bernard Montgomery die Kapitulationsurkunde Hamburgs. Morgen lesen Sie: Stunde Null, die Übergabe Hamburgs. Und wie das Leben langsam in die geschundene Stadt zurückkehrt. Der zweite Weltkrieg in Hamburg jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 18./19.04.2015 Artikel vom 18./19.04.2015 Hamburgs Kapitulation bei Nacht und Nebel Der Zweite Weltkrieg steht kurz vor seinem Ende. Drei Hamburger verhandeln über eine Feuerpause – doch plötzlich geht es um die Rettung der ganzen Stadt. Es ist der 21. März 1945. Bei Hamburgs NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann trifft ein Befehl des Führungsstabes Nordküste ein. Der Erlass ordnet „für alle deutschen Gebiete für den Fall, dass sie in Feindeshand zu fallen drohten, ganz allgemein und also auch für Hamburg Totalzerstörungen an“, schreibt Kurt Detlev Möller in seinem 1947 erschienen Buch „Das letzte Kapitel“. Zwei Tage vorher, am 19. März 1945, hatte Adolf Hitler seinen Nero-Befehl erteilt. Jetzt wissen auch die Hamburger, was dieser Befehl für ihre Stadt bedeutet. Hamburg wird zu diesem Zeitpunkt von Gauleiter Karl Kaufmann und Kampfkommandant Alwin Wolz geführt. Kaufmann ist mit großer Machtfülle ausgestattet und ein überzeugter Nationalsozialist. Allerdings scheint ihm schon im Frühjahr 1945 die Aussichtslosigkeit des Kampfes der deutschen Truppen gegen die Alliierten klar geworden zu sein. Bei einem Treffen mit dem Präses der Gauwirtschaftskammer, Joachim de la Camb, und Staatssekretär Ahrens am 31. März 1945 wird offen darüber gesprochen, dass wegen der aussichtslosen militärischen Lage Deutschlands eine Verteidigung Hamburgs sinnlos geworden sei. Im Oberkommando der Wehrmacht sieht man das aus militärstrategischen Gründen anders. Großadmiral Karl Dönitz will so lange wie möglich einen Korridor zwischen Elbe und Ostsee offenhalten, damit vor der Sowjetarmee flüchtende Zivilisten und Soldaten in Deutschlands Nordwesten gelangen können. Daher will er Hamburg bis aufs Letzte verteidigen lassen. Jeder weiß: Das wäre das Ende der Stadt. Am 3. April 1945 reist Karl Kaufmann nach Berlin, um – nach seinen eigenen Worten – im Führerbunker bei Hitler vorzufühlen, ob eine kampflose Übergabe Hamburgs möglich sei. Doch Hitler lehnt ab. Wenig später nimmt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel die Kampfkommandanten persönlich in die Pflicht. Handelten sie dieser „soldatischen Pflicht und Aufgabe zuwider, so würden sie … zum Tode verurteilt“. n Hamburgs leben zu diesem Zeitpunkt ungefähr 1,1 Millionen Menschen. Kaufmann und Wolz laufen Gefahr, von fanatischen Nationalsozialisten getötet zu werden. Beide legen sich eine Leibwache zu und tragen ständig eine geladene Waffe bei sich. Allerdings hält das Kaufmann nicht von Durchhalteparolen an die Hamburger ab. Der 28. April 1945 Am 28. April 1945 erhält der Völkerrechtler und Universitätsprofessor Rudolf von Laun überraschend Besuch. An der Wohnungstür steht der Kinderarzt Prof. Hermann Burchard, der zu diesem Zeitpunkt in Harburg als Divisionsarzt eingesetzt ist. Er bittet den Völkerrechtler um Rat über die Rechte und Pflichten eines Parlamentärs. Otto von Laun, der Sohn des Völkerrechtlers, ist zu Besuch bei seinen Eltern. „Ich hörte, dass Prof. Burchard die Absicht hatte, als Parlamentär zu den Engländern zu gehen und darum zu bitten, es möge nicht mehr mit Artillerie in den Hof der Phoenix-Fabrik geschossen werden“, schreibt von Laun in seinen Erinnerungen. Burchard hofft auf Einlenken der Engländer, weil britische Kriegsgefangene in dem Lazarett untergebracht sind. Hier kommen Sie zum Multimedia-Projekt Otto von Laun ist Leutnant und spricht fließend englisch. Erst einige Tage zuvor war er zum Kampfkommandanten Hamburgs, Generalmajor Alwin Wolz, versetzt worden. „Ich habe mich sofort Herrn Professor Burchard zur Verfügung gestellt und mich erboten, ihn freiwillig als Dolmetscher zu begleiten.“ Burchard nimmt das Angebot des jungen Offiziers an. Auch Wolz stimmt der Teilnahme von Launs zu. Der 29. April 1945 Es ist ein früher Sonntagmorgen, als Hermann Burchard und Otto von Laun vor dem Stab des Kampfkommandanten an der Rothenbaumchaussee in einen Militärkraftwagen steigen. In Harburg gesellt sich der Chef der Phönix-Werke, Albert Schäfer, zu ihnen. Er soll den Briten bestätigen, dass in dem Betrieb keine kriegswichtigen Güter mehr hergestellt werden. Die drei Männer fahren auf die Hamburger Südfront zu. Sie wollen diese bei Appelbüttel im Abschnitt der SS-Kampfgruppe „Panzerteufel“ überqueren und müssen sich deshalb bei dem dortigen Kommandeur melden. „Dieser war ein höherer SS-Führer“, berichtet von Laun. „Er war ziemlich kurz angebunden, und man merkte ihm an, dass er nicht gerade ein Befürworter dieser Aktion war.“ Nachdem der Kommandeur den drei Parlamentären zusichert, die Bremer Chaussee sei bis über das Niemandsland hinaus nicht vermint, marschieren sie los. Von Laun trägt die weiße Fahne – ein an einem Stock befestigtes weißes Bettlaken. „Wir verließen die eigene Front und gingen etwa auf der Höhe von Lürade 1,5 bis zwei Kilometer entlang der heutigen B 75 durch das Niemandsland auf die englische Front zu.“ Als die drei Männer etwa in der Mitte sind, werden sie von der englischen Seite aus beschossen. Sie gehen in Deckung und werden wenig später festgesetzt. Mit verbundenen Augen geht es auf einem Lastkraftwagen zunächst zu der 5th Queen‘s Kompanie an der westlichen Grenze von Tötensen. Dort sollen sie einzeln verhört werden. Die Bitte, mit dem Beschießen des Lazaretts aufzuhören, wird zunächst mit der Begründung abgelehnt, die Deutschen hätten auch keine Nachsicht gezeigt. Von Laun überreicht dem englischen Offizier daraufhin an die Eltern geschriebene Briefe von drei englischen Kriegsgefangenen, die in dem Lazarett liegen. „Das hat ihn schließlich dazu bewogen, unsere Bestrebungen als menschlich anzuerkennen.“ jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Anschließend werden den drei Parlamentären erneut die Augen verbunden. „Wir wurden hin- und hergefahren, stundenlang“, berichtet von Laun. Es ist schon Abend, als die drei Männer in einem Gebäude Essen und Getränke erhalten. Burchard erinnert sich an das Gasthaus „Hoheluft“, das unweit von Meilsen an der heutigen B 75 liegt, als er auf dem Unterboden eines Tellers dessen Namen liest. Ihr Gesprächspartner ist Hauptmann P. Martin Lindsay. Er arbeitete vor dem Krieg an der Universität Oxford als Musikprofessor und spricht fließend deutsch. „Die Verhandlungen gingen bei uns so vonstatten, wie es diplomatisch üblich ist: Der Stabsarzt hatte unseren Wunsch in Deutsch vorgetragen, ich hatte ihn ins Englische übersetzt, habe also englisch mit den Engländern verhandelt. Hauptmann Lindsay hat deutsch geantwortet.“ Man wird sich über den Verzicht der Angriffe auf die Phönix-Werke rasch einig. Doch die Engländer haben noch etwas vor und tischen den drei Deutschen erneut Essen auf. Während dieses Beisammenseins führt Hauptmann Lindsay mit jedem der drei Parlamentäre ein Gespräch unter vier Augen. Er will herausfinden, ob auf deutscher Seite die Bereitschaft zur Kapitulation besteht. Während von Laun und Burchard sich bedeckt halten, hat Lindsay bei Schäfer – dem Zivilisten unter den drei Parlamentären – mehr Glück. Zumal Schäfer um die Bereitschaft von Gauleiter Kaufmann weiß, Hamburg nicht um jeden Preis verteidigen zu wollen. Der Direktor erklärt sich bereit, zwei an den Kampfkommandanten Alwin Wolz gerichtete Schreiben zu überbringen. Als er zu von Laun und Burchard zurückgebracht wird, gibt es Streit. Burchard wirft Schäfer vor, den eng begrenzten Verhandlungsauftrag der Parlamentäre weit überschritten zu haben. Der 30. April 1945 Am Morgen des 30. April erfahren die drei Parlamentäre, dass vorerst nur Schäfer in die Hansestadt zurückkehren könne. In einem Vieraugengespräch erklärt Hauptmann Lindsay, „dass während der Nacht Verhandlungen mit dem britischen Hauptquartier stattgefunden hätten und dass er einen Brief habe, den er mir anvertrauen wolle und den ich mit Sicherheit dem Kampfkommandanten, Herrn General Wolz, überbringen müsse“, berichtet Schäfer später. „Es war die formelle Aufforderung zur kampflosen Übergabe der Hansestadt.“ Lindsay gibt Schäfer zwei Schreiben mit. In dem einen Schreiben berichtet Lindsay über die Verhandlungen. So wird darin mitgeteilt, an welcher Stelle der Frontlinie bei Meckelfeld für 48 Stunden die Waffen schweigen sollen, damit dort in Ruhe Kapitulationsverhandlungen geführt werden können. Das andere Schreiben ist die von General Lyne unterschriebene schriftliche Aufforderung zur Kapitulation. Schäfer versteckt beide Briefe in seinem Schuh, aus Sorge, überzeugte Nazis könnten ihn aufhalten. Der Direktor braucht bis zum späten Nachmittag, bis er die Kampfkommandantur am Rothenbaum erreicht. Er ist unsicher, wie Wolz auf die Kapitulationsaufforderung reagieren werde. „Er empfing mich sofort und öffnete in meiner Gegenwart den Brief“, schrieb Schäfer später. „Es ging ein befriedigtes Lächeln über seine Züge. Er sagte in seiner süddeutschen Mundart: ‚Das können die Herren Engländer bald haben‘ und entließ mich mit einem freundlichen Händedruck.“ Dann informiert Wolz Gauleiter Kaufmann. Der wendet sich an Großadmiral Dönitz, Generalfeldmarschall Busch und Reichsführer-SS Heinrich Himmler und weist – wenn auch verklausuliert – auf die Sinnlosigkeit einer weiteren Verteidigung Hamburgs hin. Doch Dönitz bleibt hart und befiehlt, es sei „unumgänglich notwendig, die Elbe-Stellung mit äußerster Zähigkeit gegen den Westen zu verteidigen“. In Berlin nimmt sich unterdessen Adolf Hitler das Leben. Der 1. Mai 1945 Hauptmann Lindsay geleitet am frühen Morgen des 1. Mai 1945 Leutnant von Laun und Stabsarzt Burchard zum vordersten britischen Posten und wünscht ihnen Glück für ihre Mission. Die beiden Parlamentäre erreichen wenig später die deutschen Linien. Als ein SS-Soldat sie empfängt, geschieht etwas Unerwartetes: „In diesem Augenblick erzitterte die Luft von Detonationen, ich warf mich zu Boden, wurde von Erdbrocken getroffen und stand, nachdem es wieder ruhig geworden war, auf.“ Stabsarzt Burchard war an einen Draht geraten, der eine siebenfache Tellermine auslöste. „Der Luftdruck schleuderte ihn gut zehn Meter weit. Ich fand den Stabsarzt fast unverletzt im Graben“, berichtet von Laun. Während die beiden Parlamentäre auf dem Rückweg sind, führt Gauleiter Kaufmann ein vertrauliches Gespräch mit dem Bürgermeister a. D., Wilhelm Amsinck Burchard-Motz, dem Bruder des Divisionsarztes. Er bittet ihn, die politischen Übergabeverhandlungen mit den Engländern zu führen. Burchard-Motz sagt nach einigem Zögern zu. Den militärischen Teil soll Kampfkommandant Wolz übernehmen. Dieser sucht dafür zwei Mitarbeiter seines Stabes, Major Andrae und Hauptmann Link, aus und setzt zwei Schreiben auf. In dem einen, dem offiziellen Schreiben an General Lyne, bedankt Wolz sich dafür, dass die Engländer nicht weiter das Lazarett in Harburg beschießen werden. Das zweite Schreiben hingegen ist inoffiziell und enthält die Bereitschaft, Übergabeverhandlungen aufzunehmen. Wolz schreibt darin: „Die Gedanken, die Sie – General Lyne – in Ihrem Schreiben in so klarer Weise zum Ausdruck gebracht haben, sind bei der derzeitigen Situation naturgemäß auch von zahlreichen verantwortlichen Führern und mir in Erwägung gezogen worden. jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 18./19.04.2015 Eine etwaige Übergabe Hamburgs würde weitreichende militärische und politische Folgen für das ganze noch unbesetzte norddeutsche Gebiet und Dänemark haben. Infolgedessen entbehrt der mir erteilte strikte Befehl, Hamburg bis zum letzten Mann zu halten, nicht einer inneren Berechtigung. Trotzdem bin ich und ein bevollmächtigter Vertreter des Herrn Reichsstatthalters und Gauleiters Kaufmann bereit, … das Problem einer etwaigen Übergabe zu besprechen …“ Für Wolz und Kaufmann ist die Situation heikel, weil Dönitz ahnt, dass die beiden zur Kapitulation bereit sind. Daher befiehlt er Fliegergeneral Koehler, Wolz zu ersetzen und Hamburg – koste es, was es wolle – zu verteidigen. Wolz gelingt es jedoch, Koehler hinzuhalten. Am Ende wird der Fliegergeneral nie die Geschäfte des Kampfkommandanten von Hamburg übernehmen. Zudem schickt Dönitz ein Fernschreiben an Kaufmann, in dem er die Verteidigung Hamburgs befiehlt. In Hamburg aber stehen die Zeichen längst auf Kapitulation. Kaufmann lädt für 17 Uhr die wichtigsten Führungskräfte zu einer Lagebesprechung und erklärt dort, dass er für den 2. oder 3. Mai mit dem Einmarsch der Engländer in Hamburg rechne. In der Runde geht es nur noch darum, wie man die von Dönitz befohlene Verteidigung Hamburgs, die große zivile Verluste erwarten lässt, verhindern kann. Unterdessen sind die beiden Offiziere Andrae und Link auf den Weg zu den Engländern. Gegen 18 Uhr fahren sie in der Rothenbaumchaussee in einem zivilen Auto los und überqueren gut eine Stunde später bei Meckelfeld die Frontlinie. Von dort werden sie zum Hauptquartier von Generalmajor Lyne gebracht und erklären, dass sie ein Angebot zur kampflosen Übergabe Hamburgs übermitteln sollen. General Lyne nimmt die beiden Schreiben von Generalmajor Wolz zur Kenntnis und diktiert daraufhin den beiden Offizieren die Kapitulationsbedingungen. Sollte Wolz diese Bedingungen akzeptieren, werde er am Abend des 2. Mai an der Front unweit von Meckelfeld erwartet. Zudem sichern die Engländer zu, dass Hamburg bis dahin nicht weiter angegriffen wird. Die beiden deutschen Offiziere kehren in die Kampfkommandantur zurück und informieren Generalmajor Wolz über das Gespräch. Dieser befiehlt den ihm unterstehenden Truppen, „Feindberührung“ zu vermeiden. Auch der Chef der Kriegsmarinedienststelle Hamburg, Konteradmiral Bütow, lässt die Marinetruppen von der Front abziehen. Der 2. Mai 1945 Es ist eine unübersichtliche Situation in Hamburg an diesem 2. Mai 1945. Während Kampfkommandant Wolz im Einverständnis mit Gauleiter Kaufmann mit den Engländern über eine kampflose Übergabe verhandelt, verlangt Großadmiral Dönitz die Verteidigung der Hansestadt. Wolz gelingt es in den frühen Mor- genstunden, Einheiten der Waffen-SS von der Front abzuziehen. Er fürchtet, überzeugte Nationalsozialisten könnten auf eigene Faust die Engländer angreifen oder sich in der Stadt verschanzen. Eine dramatische Zuspitzung erfährt die Lage, als am Vormittag gegen 11 Uhr an verschiedenen Stellen der Stadt ein Aufruf von Kaufmann ausgehängt wird, in dem dieser erklärt, er werde kapitulieren. Eigentlich hatte der Aufruf erst ein oder zwei Tage später öffentlich gemacht werden sollen. Als Dönitz davon erfährt, fordert er erneut die Verteidigung der Hansestadt. Jetzt überschlagen sich die Ereignisse. Kaufmann lehnt die Verteidigung Hamburgs offen ab und der Großadmiral gibt nach einigem Zögern nach. In einem Fernschreiben, das zwischen 16 und 17 Uhr in der Kommandozentrale in der Rothenbaumchaussee eintrifft, befiehlt Dönitz die kampflose Räumung Hamburgs. Als Zeitpunkt der Übergabe wird der 3. Mai, 13 Uhr, festgelegt. Am frühen Abend treffen noch Befehle vom Oberkommando der Wehrmacht und der Heeresgruppe Nordwest ein, in denen Hamburg zur offenen Stadt erklärt und der Rückzug der Truppen befohlen wird. Artikel vom 18./19.04.2015 Der 3. Mai 1945 Es ist früh am Morgen, als die deutsche Delegation unter Führung von Kampfkommandant Alwin Wolz sich auf den Weg zurück nach Hamburg macht. Schriftlich festgehalten ist die Kapitulation der Stadt zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach einer Zwischenstation im Stab von Spurling, bei dem auch über das Grauen in dem wenige Tage zuvor befreiten Konzentrationslager Bergen-Belsen gesprochen wird, kehren die Deutschen gegen 5 Uhr in die Kommandantur zurück. Mehr Zeit als für ein kurzes Frühstück bleibt Wolz nicht, da er die Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht zu General Lyne bringen muss. Es ist wenige Minuten vor 9 Uhr, als diese hochkarätige Delegation – zur ihr gehören Generaladmiral von Friedeburg, Konteradmiral Wagner, General Kinzel und Major Friedel – an der Hittfelder Landstraße in Fleestedt von den Engländern empfangen wird. Kurz nach 21 Uhr besteigen Kampfkommandant Alwin Wolz, Bürgermeister a.D., Wilhelm Burchard-Moritz, Major Andrae und Hauptmann Link ein Fahrzeug der Wehrmacht und machen sich auf den Weg zu den Engländern. Bei Meckelfeld überqueren sie die Front und werden auf englischer Seite von Oberstleutnant Jogg, dem Kommandeur des 9th Bataillon The Durham Light Infantry, in Empfang genommen. Wolz hofft nun, nach Hamburg zurückkehren und Vorbereitungen für den Einmarsch der britischen Truppen treffen zu können. Allerdings wird ihm das verwehrt. Stattdessen muss er zusammen mit der Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht nach Häcklingen bei Lüneburg in das Landhaus des Brauereidirektors Alexander Möllering fahren. Da die Bedingungen der Übergabe zwar mündlich vereinbart, aber nicht schriftlich fixiert wurden, muss Wolz im Hauptquartier der 2. Britischen Armee noch warten, bis er die Kapitulationsurkunde unterschreiben kann. Die Engländer haben inzwischen den ursprünglich für 13 Uhr vorgesehen Einmarsch ihrer Truppen auf 18 Uhr verschoben. Anschließend geht es in das Hauptquartier der 131st Infantry Brigade, das in einem Landhaus in Klecken untergebracht ist. Dort trifft die Delegation auf Brigadegeneral David Spurling. Auf die Frage, was der Zweck des „Besuches“ sei, antwortet Wolz: „Die Übergabe Hamburgs“. Die Nachfrage, ob es um eine „bedingungslose Kapitulation“ gehe, bejaht der Kampfkommandant. Der Befehlshaber der 2. Britischen Armee, General Miles C. Dempsey, verliest die Kapitulationsbedingungen, die für Wolz Satz für Satz übersetzt werden müssen. Die Stimmung ist gereizt, weil es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Letzten Endes verlässt General Dempsey mit einem ärgerlichen „Finish“ den Raum und Wolz unterzeichnet die Kapitulation. Die eigentlichen Verhandlungen führt Divisionskommandeur Lyne. Wolz erklärt noch einmal, dass er zu einer bedingungslosen Kapitulation Hamburgs bereit sei und fügt hinzu, dass er einen Termin für Verhandlungen über eine Teilkapitulation der Wehrmacht im Nordwesten Deutschlands vereinbaren solle. Dieser Termin wird für den 3. Mai 1945 festgelegt. Gegen 17 Uhr trifft der Kampfkommandant am Hamburger Rathaus ein. Die Stadt wirkt wie ausgestorben. Über den Rundfunk war den Tag über in 15-minütigem Abstand vermeldet worden, der Einmarsch der englischen Truppen stehe bevor. Zudem wurde eine Bekanntmachung veröffentlicht, die erste Anweisungen der britischen Besatzungstruppen enthielt. Demnach gilt seit 13 Uhr eine Ausgangssperre, ein Verkehrsverbot sogar schon seit 12 Uhr. Zudem verspricht der Kampfkommandant, dass in Hamburg am 3. Mai in der Zeit zwischen 13 und 19 Uhr – dem Einmarsch der Briten – eine Ausgangssperre verhängt wird. Außerdem sollen auf den drei geplanten Vormarschstraßen der englischen Truppen alle Minen und Pioniersprengladungen an den Elbbrücken beseitigt werden. Gauleiter Kaufmann und Bürgermeister Carl Vincent Krogmann sollen Spurling im Rathaus offiziell die Stadt übergeben. jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Gegen 15.45 Uhr werden die englischen Truppen in Marschbereitschaft versetzt. Um 16.13 Uhr ertönt das Codewort „Baltic“ – der Befehl zum Einmarsch. In drei Marschsäulen – aus Richtung Buxtehude, von Nenndorf über Tötensen und aus Richtung Hittfeld – setzen die Panzer der 7. Britischen Panzerdivision sich in Bewegung. Vor den Elbbrücken treffen die drei Stränge aufeinander. Über den Heidenkampsweg und die Mönckebergstraße geht es weiter in Richtung Rathausmarkt. Alle 50 Meter steht ein deutscher Polizist. Der erste englische Offizier, Colonel Weinmann, trifft kurz vor 18 Uhr am Rathausmarkt ein. Kampfkommandant Alwin Wolz und seine Offiziere warten schon, doch es entsteht eine eigenartige Situation, weil Weinmann in alle Ruhe damit beginnt, einige Tauben auf dem Rathausmarkt zu füttern. Auf den Hinweis, Generalmajor Wolz wünsche die Stadt Hamburg zu übergeben, lautet die Antwort, er müsse auf Brigadegeneral Spurling warten. Dieser trifft 18.25 Uhr ein, und Wolz übergibt ihm am Eingangsportal militärisch die Stadt. Im Bürgermeistersaal warten bereits Gauleiter Kaufmann und Bürgermeister Vincent Krogmann. Nach einen kurzen Handschlag erklärt Kaufmann, die kampflose Übergabe der Stadt solle den Tod von Hunderttausenden Frauen und Kindern verhindern. Es ist kurz vor 19 Uhr, als Kaufmann den englischen Brigadegeneral informiert, dass für ihn und seine Begleitung ein Abendessen im Hotel Atlantic vorbereitet sei. Die Stadt Hamburg ist durch die kampflose Übergabe ihrer totalen Zerstörung entgangen. Viele Menschenleben konnten dadurch gerettet werden. Doch die Wunden des Krieges und die Zeichen der Not sind am 3. Mai unübersehbar. Zwar lagern zwischen 50.000 und 60.000 Tonnen Getreide in Hamburg und sichern die Brotversorgung für vier Monate. Doch Kartoffeln und Kohlen sind schon knapp. Dokumentarspiel im NDR-Fernshen Dokumentarspiel Am kommenden Donnerstag wir um20.15 Uhr im NDR-Fernsehen die Dokumentation „ Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“ zu sehen sein - eine Mischung aus Spielszenen und Originalmaterial. Als Presenter tritt Hubertus Mayer-Burkhard auf. Weiße Fahnen sind nirgends in der Stadt zu sehen. Die Sorge, versprengte SS-Truppen oder uneinsichtige Reste des Volkssturms könnten die Engländer in Straßenkämpfe verwickeln, stellt sich als unbegründet heraus. Auch für die Engländer ist der Einmarsch in die Millionenstadt etwas Besonderes. Alle wichtigen Stationierungspunkte werden genau festgelegt. Die Offiziere achten auf die Sauberkeit und den korrekten Sitz der Uniformen und geben Anweisungen für richtiges Verhalten. „The Germans respect a smart soldier“, heißt es zur Begründung. jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 18./19.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 18./19.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 20.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 20.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 21.04.2015 Artikel vom 21.04.2015 ONLINE ARTIKEL - Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde Hamburg. In den letzten Kriegstagen im April 1945 soll Hamburg zu einer uneinnehmbaren Festung werden. Sogar auf der Reeperbahn sind schon Panzersperren aufgebaut. Die Nazi-Befehlshaber stehen vor der Entscheidung: Entweder sie befolgen Hitlers „Nero-Befehl“, zerstören die letzte intakte Infrastruktur und machen die Hafenstadt zum Schauplatz einer nicht gewinnbaren Schlacht mit britischen Truppen. Oder sie distanzieren sich vom Führer, übernehmen Verantwortung und vermeiden ein völlig sinnloses Blutvergießen. „Vor 70 Jahren (...) hing das Schicksal Hamburgs buchstäblich am seidenen Faden“, sagt der NDR-Moderator und Historiker Hubertus Meyer-Burckhardt in der Einleitung zum Dokumentarspiel „Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“, das am Donnerstag um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen läuft. Der Film von Jobst Thomas (jumpmedientv) umfasst viele historische Aufnahmen, Interviews mit den Kindern der damaligen Hauptakteure und spannende Spielszenen an den Originalschauplätzen. Der Held der dramatischen Geschichte ist der Direktor der Phoenix-Gummiwerke in Hamburg-Harburg, Albert Schäfer (1881-1971), gespielt von Götz Burger. Das unter britischem Artilleriebeschuss liegende Werk produziert im April ‚45 noch kriegswichtige Reifen. Im Keller der Fabrik ist aber ein Notlazarett eingerichtet, in dem deutsche und britische Verwundete liegen. Der Stabsarzt Hermann Burchard (Nico König) lässt darum - so der Film - eigenmächtig ein rotes Kreuz auf dem Dach anbringen. Darüber kommt es zum Streit mit Schäfer, der darin eine Verletzung der Genfer Konventionen sieht. Sie einigen sich darauf, gemeinsam über die Frontlinie zu den Engländern zu gehen und sie darum zu bitten, das Werk aus der Schusslinie zu nehmen. Hamburgs Stadtkommandant Alwin Wolz genehmigt die Mission. Schäfer, Burchard und Leutnant Otto von Laun als Dolmetscher fahren am 29. April mit einem Auto an die Front und gehen mit einer weißen Fahne in der Hand auf die britischen Linien zu. Ein paar Schüsse fallen, dann nehmen britische Soldaten die drei fest und bringen sie zum jungen Captain Thomas Martin Lindsay (Eric Bouwer). Schäfer erklärt sich bereit, einen Brief vom britischen Generalmajor Lewis Lyne an den Hamburger Stadtkommandanten Wolz zu überbringen. Im Einverständnis mit Reichsstatthalter Karl Kaufmann nimmt dieser daraufhin Verhandlungen mit den Briten auf. Wolz und Kaufmann seien dabei ein erhebliches Risiko eingegangen, erklärt der Historiker Jan Heitmann. SS-Leute und die Hitlerjugend hätten durchschaut, dass Wolz es nicht auf den letzten großen Kampf ankommen lassen wollte. Zum Schutz vor Anschlägen von fanatischen Nazis habe er sich in jenen Tagen ständig mit einer eigenen Leibwache umgeben, ergänzt Bahnsen. Um das Misstrauen der Naziführer zu zerstreuen, habe Wolz noch am 26. April „den wilden Mann spielen“ müssen, heißt es im Film. Er gab einer Einheit von militärisch kaum geschulten Hitlerjungen den Befehl, zwei von den Briten eroberte Dörfer an der Elbe zurückzuerobern. Die Aktion kostet noch rund 80 Briten und Deutsche das Leben. Wolz habe damit aber sein „weit höheres Ziel“ erreichen wollen, erklärt Historiker Heitmann. Seine Überzeugung: „Ihm blieb nichts anderes übrig, als dieses Opfer von den deutschen Soldaten zu fordern und den sinnlosen Einsatz zu befehlen.“ Nach dem Tode Hitlers am 30. April laviert Wolz, bis schließlich der Befehl des Hitler-Nachfolgers Admiral Karl Dönitz eingeht, Hamburg kampflos zu räumen. Wolz unterzeichnet am 3. Mai die Kapitulation im Hauptquartier der Briten in Häcklingen bei Lüneburg. Noch am selben Tag rücken die Briten ohne weitere Kämpfe in die Stadt ein. Hamburg ist gerettet, „weil drei Männer sich mutig dafür eingesetzt haben, weiteres sinnloses Blutvergießen zu verhindern“, sagt NDR-Intendant Lutz Marmor. Schäfer, Burchard und Wolz solle eine Art filmisches Denkmal gesetzt werden. (dpa) Dieser ist studierter Musikwissenschaftler und spricht sehr gut Deutsch. Im Gasthof „Hoheluft“ in Meilsen bei Buchholz fassen Schäfer und er schnell Vertrauen zueinander. Lindsay akzeptiert „das Ehrenwort eines Hamburger Kaufmanns“ und sichert Schäfer zu, dessen als Lazarett dienende Fabrik nicht mehr zu beschießen. Beide stoßen mit einem Scotch auf den Frieden an. jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 22.04.2015 Artikel vom 22.04.2015 NDR-Dokumentarspiel würdigt die„Retter“ Hamburgs von 1945 HAMBURG In den letzten Kriegstagen im April 1945 soll1 Hamburg zu einer uneins nehmbaren Festung werden. Sogar auf der Reeperbahn sind schon Panzersperren aufgebaut. Die Nazi-Befehls- • haber stehen vor der Entscheidung: Entweder sie her folgen Hitlers „Nero-Befehl“, zerstören die letzte intakte Infrastruktur und machen die Hafenstadt zum Schauplatz einer nicht gewinnbaren Schlacht mit britischen Truppen. Oder sie distanzieren sich vom Führer, übernehmen Verantwortung und vermeiden ein völlig sinnloses Blutvergießen. „Vor 70 Jahren hing das Schicksal Hamburgs buchstäblich am seidenen Faden“, sagt der NDR-Moderator und Historiker Hubertus MeyerBurckhardt in der Einleitung zum Dokumentarspiel „Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“, das morgen um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen läuft. Der Film von Jobst Thomas (jumpmedientv) umfasstviele historische Aufnahmen, Interviews mit den Kindern der damaligen Hauptakteure und spannende Spielszenen an den Originalschauplätzen. Der Held der dramatischen Geschichte ist der Direktor der Phoenix-Gummiwerke in Hamburg-Harburg, Albert Schäfer (1881- 1971), gespielt von Götz Burger. Das unter britischem Artilleriebeschuss liegende Werk produziert im April 1945 noch kriegswichtige Reifen. Im Keller der Fabrik ist aber ein Notlazarett eingerichtet, in dem deutsche und britische Verwundete liegen. Der Stabsarzt Hermann Burchard (Nico König) lässt darum - so der Film - eigenmächtig ein rotes Kreuz auf dem Dach anbringen - und bringt damit einiges ins Rollen. lno jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 22.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 23.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 23.04.2015 Artikel vom 23.04.2015 „Hamburg 1945 – Wie die Stadt gerettet wurde“ ist das aufwändigste Dokumentarspiel, das je für ein drittes Programm produziert wurde. Es war Anfang Mai 1945. Deutschland lag in Schutt und Asche. Und Albert Schäfer, Chef der Harburger Phoenix-Werke, stapfte mit dem Schicksal Hamburgs, das er in einem seiner Schuhe versteckt hatte, durch die Lüneburger Heide. Er hat Briefe dabei, die belegen sollen, dass er in friedlicher, moralisch einwandfreier Absicht unterwegs ist. Klingt abenteuerlich? Ist es. Klingt so abenteuerlich, dass es nur wahr sein kann? War es auch. Fast genau 70 Jahre später stapft Hubertus Meyer-Burckhardt auf den Spuren Schäfers durch die Lüneburger Heide. Hauptberuflich ist er ein versierter TV-Produzent, bekannt ist er vor allem als launiger Talkshow-Gastgeber. Jetzt ist der ehemalige Geschichts-Student in einer ganz neuen Rolle unterwegs, als „Presenter“, als Erzähler und Erklärer einer wahren Begebenheit, von der bislang nur sehr wenige wussten. In der Hand trägt er ebenjene weiße Fahne, mit der sich Schäfer damals vor den Kugeln britischer Soldaten schützen wollte. „Hamburg 1945“ ist Dokumentarspiel wie es so noch keines gab im NDR Wieder und wieder sagt Meyer-Burckhardt seinen auswendig gelernten Text auf, bis alles sitzt und Jobst Thomas und Marc Brasse am Szenenrand zufrieden sind. Die warme Erbsensuppe danach ist ehrlich verdient. Denn es ist Januar und noch verdammt feuchtkalt auf dieser sehr weiten Flur. Aber den Winter soll man ja tunlichst nicht erkennen in diesen Szenen, die hier für ein Dokumentarspiel gedreht werden, wie es so noch keines gab im NDR-Programm. „Hamburg 1945 – Wie die Stadt gerettet wurde“ erzählt pünktlich zum Kapitulations-Jubiläum die immer noch unglaubliche Geschichte Schäfers. Der hatte damals fast im Alleingang, nur von zwei Gleichgesinnten begleitet, in einem Landgasthof mit einem ebenso jungen wie kulturbeflissenen britischen Offizier ausgehandelt, dass Hamburg nicht doch noch – wie es Bremens Schicksal gewesen war – mit aller Macht in die Kapitulation gebombt wurde, sondern verschont blieb. Einige Wochen später, in den Räumen der Produktionsfirma jumpmedientv in Winterhude. Der Film ist geschnitten, vor einigen Tagen wurde er im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer gezeigt, weil Schäfer nach dem Krieg deren Präses war und damit auch Teil ihrer langen Geschichte. Brasse und Thomas haben ihr Rennen gegen die Zeit gewonnen, denn zwischen dem Entschluss, diesen Stoff unbedingt verfilmen zu wollen, und dem Abgabetermin lagen nicht die üblichen anderthalb bis zwei Jahre, sondern gerade mal neun Monate. Das ist schon sehr sportlich für einen 60-Minüter dieses Formats. Erst recht, weil es keine handelsübliche Dokumentation mit drögem Volkshochschul-Aroma sein sollte, sondern ein „Dokumentarspiel“, eine Mischung also aus Spielszenen, Originalmaterial und historischer Einordnung. In den angelsächsischen Ländern ist dieses Format sehr beliebt, hierzulande muss diese Tradition noch etwas wachsen. Außerdem hat die überdramatisierende Guidoknoppisierung vieler Themen aus dem Dritten Reich dafür gesorgt, dass die Filmemacher ihr Publikum mühsam von diesem Darstellungsmodus entwöhnen müssen. „Der Zuschauer ist inzwischen sehr verwöhnt, was historische Stoffe angeht“, sagt Brasse. „Da reicht es nicht mehr, einfach nur einen Knobelbecher durchs Bild marschieren zu lassen. Der Zuschauer möchte wissen, wie es damals aussah. Wahre Gesichter.“ Weitere Aspekte liefert die im Anschluss zu sehende Doku „Mein 45 – Norddeutsche erinnern sich an das Kriegsende“. Damit können der Produzent Jobst Thomas und Brasse, der nach mehr als zwei Jahrzehnten bei „Spiegel TV“ nun beim NDR für zeitgeschichtliche Dokumentationen zuständig ist, auf beeindruckende Weise dienen. Sie hatten mit dem Historiker Jan Heitmann nicht nur den einzigen Experten an ihrer Seite, der die handelnden Personen zu deren Lebzeiten noch getroffen hat. Brasse und Thomas haben die Kinder von Albert Schäfer in das Projekt geholt, um zu erzählen, was war. So wird die Geschichte hinter der Geschichte unmittelbar erlebbar. Für die Spielszenen wurden bewusst Schauspieler gecastet, die den Originalpersonen ungemein ähnlich sehen. Dieser Kunstgriff sorgt dafür, dem Geschehen alles gedrechselt Gekünsteltes zu nehmen. Meyer-Burckhardt, der war Brasses Idee. Auch diesen Fachwechsel hat es so noch nicht gegeben. So spannend das Thema, so dürftig die Quellenlage. Von Schäfer gibt es aus jener Zeit nur einige Fotos, von seinem britischen Gegenüber Thomas Lindsay gerade mal ein einziges. „Immer wieder hatten wir das Gefühl, uns fehlt was“, erinnert sich Thomas an die mühsame Recherche. Das Archivmaterial aus Großbritannien sorgte aber auch immer wieder für angenehme Überraschungen. „Material zu finden, das nicht so abgenudelt ist – darüber freue ich mich wie ein Kind.“ Der größte Film-Schatz? „Das Feiern der Briten auf dem Hamburger Rathausmarkt mit einer Flasche Whisky am Hals, das finde ich schon besonders. Das ist so locker und lässig.“ Für das ARD-Hauptprogramm wurde schon öfter derart opulent in die Vergangenheit eingeladen, doch diesen Aufwand auch für eine Produktion im Dritten zu treiben, ist neu. Auf die Frage, ob das alles nicht zu schade für diesen regionaleren Sendeplatz, reagiert Brasse so kategorisch, wie es sich in seiner Position gehört: „Nein, das finde ich gar nicht. Das ist eine wunderbare Hamburgensie und ein Stoff, der ganz exemplarisch für viele dieser Ereignisse steht. Er steht für die stillen Helden, die es gegeben hat, und für die Geschichten, die es auch 70 Jahre später noch zu erzählen gilt. Wichtig ist, den Zuschauern in dieser Darstellungsform immer wieder zu sagen: Das ist kein Fernsehfilm, das ist nicht „Unsere Mütter, unsere Väter“. Diese Geschichte hat es wirklich gegeben.“ „Hamburg 1945 – Wie die Stadt gerettet wurde.“, Do 20.15 Uhr, im Anschluss: „Mein 45 – Norddeutsche erinnern sich an das Kriegsende.“ jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 23.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 24.04.2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 24.04.2015 Doku übers Kriegsende Altstadt - Stadtgeschichte im TV: Im Doku-Film „ Hamburg 1945 wie die Stadt gerettet wurde“ des Hamburger Autors Jobst Thomas geht es um den bevorstehenden finalen Angriff der Briten und mutige Männer wie den späteren Kammer-Präses Albert Schäfer, der die Stadt vor der totalen Zerstörung rettet. Spannend! Mit dem 60-minütigen Dokumentarspiel „Hamburg 1945 wie die Stadt gerettet wurde“ zeigen wi r erstmals ausführlich die aufwühlende Geschichte des Fabrikanten Albert Schäfer, des Stabsarztes Hermann Burchard und die des Hamburger Kampfkommandanten Alwin Wolz. Hubertus Meyer-Burckhardt erzähl t diese bislang kaum bekannte Geschichte, die an Originalschauplätzen in Hamburg und in der Lüneburger Heide verfilmt wurde. Der Film ist der Auftakt des NDR Schwerpunktes „ Mai 1945 Ein Land wird befreit“, der sich intensiv mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Norddeutschland beschäftigt. Allein fünf Produktionen der Reihe „Unsere Geschichte“ im NDR Fernsehen widmen sich dieser bewegten Zeit. An diesen Dokumentationen haben die Landesfunkhäuser in Schwerin und Hannover wie auch die Kollegen von Ecomedia und dbate mitgearbeitet. 23. April 20.15 Uhr im NDR-Fernsehen. ( jökö) Unbekannte Geschichten entdecken Unbekannte Geschichten entdecken 70 Jahre ist es bald her: der 8. Mai 1945, einer der wichtigsten Tage der deutschen Geschichte. Tag der Befreiung, Tag des Kriegsendes. An manchen Orten aber kam das Ende früher. Manchmal hatte das geographische Gründe, manchmal militärische, manchmal auch menschliche. Einzelne, mutige Leute suchten den Kontakt zu Briten oder Amerikanern, um so für ihr Dorf, ihre Stadt Schlimmeres zu verhindern. Viel war lange nicht über diese Leute bekannt. Ihre Geschichten sind oft nur Fußnoten in den Geschichtsbüchern, wenn überhaupt. So wie der Fall einer Gruppe von Männern aus Hamburg, die mit Entschlossenheit und Courage weiteres sinnloses Blutvergießen verhinderten. Keine zweite Operation Gomorrha, in der im Feuersturm mehr als 40.000 Hamburger starben. Stattdessen endlich: Frieden. Auch unsere Radioprogramme nehmen das Thema umfassend auf, u. a. mit dem von Fred Breinersdorfer geschriebenen Hörspiel „Elser“. Es zeichnet ein packendes, emotionales Porträt des Widerstandskämpfers Georg Elser und entstand im Zusammenhang mit dem gleichnam igen Film, der im Frühjahr in die Kinos kommt. NDR.de startet die Multimediadokumentation„ Die Befreiten“: Dort erzäh len Zeitzeugen mit bewegenden Schicksalen Autoren aus der Generation der Enkelkinder, wie sie die letzten Monate des zweiten Weltkrieges er- und überlebt haben. Ich freue mich mit Ihnen darauf, viele unbekannte Geschichten zu entdecken, die unsere Heimat zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Lutz Marmor NDR Intendant Einer der mutigen Menschen, der Hamburg die bedingungslose Kapitulation ermöglicht, ist Albert Schäfer, ein Fabrikbesitzer aus Harburg. Sein Werk steht unter britischem Artilleriebeschuss,in seinem Keller ist ein Notlazarett eingerichtetworden, der Stabsa rzt Hermann Burchard hat hier das Sagen. Trotz vieler Meinungsverschiedenheiten verbindet die beiden Männer ein verwegener Plan, sie wollen zu Fuß an die Frontlinie und die britischen Kommandeure um die Verschonung des Lazarettes bitten. Am Morgen des 29. April brechen sie auf, es folgen dramatische Tage, der Kampf um das Schicksal der Hansestadt beginnt. jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Artikel vom 24.03.2015 Einschaltquoten NDR Fernsehen Die Fernsehsendungen „Unsere Geschichte: Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde“ Sendetermin: Donnerstag, 23. April, 20.15 Uhr, NDR Fernsehen Das Dokumentarspiel von Au tor Jobst Thomas schaut zurück auf die Schicksalstage, die der Kap itulation Hamburgs am 3. Mai 1945 vorausgegangen si nd, und stellt deren dramatische Ereignisse in aufwendig inszenierten Spielsequenzen (Regie Torsten Wacker) nach. Im Mittelpunkt stehen dabei drei Männer, die damals wesentlich - auch unter Ei nsatz ihres Lebens - zur unblutigen Beendigu ng des Krieges beigetragen ha ben. In den Geschichtsbüchern kommen sie jedoch, wenn überhaupt, nur als Randfiguren vor. „Hamburg 1945 -wie die Stadt gerettet wurde“ erzä hlt die Geschichte hinter der Geschichte. In den letzten April tagen haben die bri tischen Truppen Hamburgs südlichen Stadtrand er re icht. Ihre Artillerie eröffnet das Feuer auf den Stadtteil Harburg. Dabei werden die PhoenixWerke, ein kriegswichtiger Rei fe nhersteller, mehrfach getroffen. Seit ei nem Bombenangriff wenige Monate zuvor sind bereits alle umliegenden Krankenhäuser vollkommen zerstört. Deshalb ist in den Kellern der Phoenix-Werke ein Reservelazarett eingerichtet worden, nicht nur für deutsche Verwundete, sondern auch für verletzt e, in Gefangenschaft geratene britische Soldaten. Um das Lazarett vor weiteren Zerstörungen zu schützen, hat Stabsarzt Hermann Bu rchard eigenmächtig angeordnet, auf dem Werksdach ein weit sichtbares Rotes Kreuz anzubringen. Werksleiter Albert Schäfer, ein angesehener Hamburger Kaufman n, fü hlt sich übergangen und stellt Burchard zur Rede. Er sieht in dem Roten Kreuz auf dem Werksdach einen Versto ~ gegen die Genfer Konvention, weil in einigen Hallen noch gearbeitet wird. Burchard seinersei ts wirft Schäfer vor, die Reifenprodukt ion trotz des ei ngerichteten Lazaretts nicht eingestellt zu haben. Der Streit endet unversöhnl ich. Den noch ra ufen sich die beiden zusammen, denn plötzlich verbi ndet sie ein verwegener Plan. Zu Fu ~ wollen sie sich an die Frontlinie heranwagen und die britischen Kommandeure um Verschonung des Lazaretts bitten. Als sie sich am 29. April morgens zu den brit ischen Stel lungen aufmachen, begin nen ereignisreiche Tage voller Dramatik. Bevor am 3. Mai für die Hansestadt der Krieg- anders als befohlen - kampflos zu Ende geht, ist Hamburgs Schicksal gänzlich ungewiss. Der 60-minütige Film wird präsentiert und erzählt von Stab Autor Regie Szenen Kamera Szenen Kamera Dokumentation Schnitt Kostümbild Ausstattung Grafik Musik Ton Produktionsleitung Herstellungsleitung Produzent NDR Redaktion Moderation & Sprecher Dr. Jobst Thomas Torsten Wacker Andre Lex Jürgen Sta iger Sigrid Sveistrup Antje Gebauer Michae l Möldner stodt mediendesign Carsten Heussmann Andreas Kluge, Pascal Chavel Evelyn Hein / Jörg Kuhlmann Klaus Behrsing Ulf Thomas (jumpmedientv) Marc Brasse (Lei tung), Cla udia Wallbrecht Hubertus Meyer-Burckhardt Besetzung Albert Schäfer Elisabeth Schäfer Prof. Dr. HermannBurchard Thomas Lindsay Kradmelder Zeitzeugen Uwe Bahnsen Dr. Jan Heitmann Dr. Peter Schäfer Elisabeth Sahlmann Dr. Elisabeth Schwabe Götz Burger Mar ion Elskis Nico König Eric Bouwer Michael Lott Buchautor Historiker Sohn von Albert Schäfer Tochter von Alwin Wolz Tochter von Albert Schäfer jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Beginn Titel 07:19 08:09 08:59 09:29 09:59 10:30 10:59 11 :28 11 :30 12:14 12:16 13:04 13:06 13:33 14:00 14:15 15:00 15:15 15:59 16:10 17: 11 18:00 18:15 18:44 19:30 20:00 20:15 21 :12 21 :42 21:59 23:29 00:19 01:19 01 :50 02:20 02:30 02:45 Rote Rosen Folge Sturm der Liebe Folge NORDMAGAZIN HAMBURG JOURNAL Folge SCHLESWIG-HOLSTEIN- buten un binnen HALLO NIEDERSACHSEN NDR AKTUELL KOMPAKT Wildes Deutschland - NDR AKTUELL KOMPAKT In aller Freundschaft Folge NDR AKTUELL KOMPAKT X:enius Brisant Folge NDR-AKTUELL BILDERBUCH NDR-AKTUELL Vietnam - Auf dem Ho-Chi- NDR-AKTUELL Mein Nachmittag Panda, Gorilla und Co. Folge NDR regional Niedersachsen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpom Hamburg Bremen Typisch! Der Gärtner von Gut DAS! Folge NDR regional Niedersachsen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpom Hamburg Bremen Tagesschau Unsere Geschichte -Hamburg 1945 Unsere Geschichte - Mein 1945 NDR-AKTUELL 8 Uhr 28 Heiter bis tödlich - Morden im Stratmanns Zapp Kulturjournal MEIN NORDEN 7.3 Tagesschau - Vor 20 Jahren: 1995 HALLO NIEDERSACHSEN Zuschauer MA 1942 30 000 2205 40 000 20 000 40 000 40 000 1 30 000 60 000 70 000 30 000 50 000 50 000 10 000 10 000 63 40 000 70 000 120 000 100 000 80 000 90 000 100 000 170 000 320 000 160 000 80 000 50 000 20 000 10 000 290 000 440 000 1090 000 490 000 220 000 220 000 120 000 50 000 980 000 520 000 450 000 470 000 270 000 100 000 40 000 20 000 20 000 10 000 10 000 10 000 3.6% 4.4% 2.1% 4.7% 4.2% 2.7% 6.0% 6.8% 2.8% 4.3% 3.8% 0.7% 0.6% 2.6% 4.4% 7.4% 6.9% 4.5% 5.5% 5.8% 8.5% 12.2% 14.0% 12.5% 11.4% 6.3% 10.5% 9.6% 12.0% 24.4% 20.6% 27.8% 33.0% 24.7% 25.3% 19.5% 9.2% 7.4% 8.2% 6.5% 5.0% 3.0% 2.4% 2.2% 1.3% 1.4% 1.5% jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected] Unsere Geschichte: Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde Erstausstrahlung Donnerstag, 23.04.2015 um 20.15 Uhr im NDR Das Dokumentarspiel von Autor Jobst Thomas schaut zurück auf die Schicksalstage, die der Kapitulation Hamburgs am 3. Mai 1945 vorausgegangen sind und stellt deren dramatische Ereignisse in aufwändig inszenierten Spielsequenzen nach. Im Mittelpunkt stehen dabei drei mutige, entschlossene Männer, die damals wesentlich, auch unter Einsatz ihres Lebens, zur un- blutigen Beendigung des Krieges beigetragen haben. In den Geschichtsbüchern kommen sie jedoch, wenn überhaupt, nur als Randfiguren vor. Hamburg 1945 - Wie die Stadt gerettet wurde erzählt die Geschichte hinter der Geschichte. (Besetzung: Götz Burger als Albert Schäfer | Marion Elskis als Elisabeth Schäfer | Nico König als Prof. Dr. Hermann Burchard Eric Bouwer als Thomas M. Lindsay | Michael Lott als Kradmelder) Autor | Realisation: Regie Spiel: Dialogautor: Kamera: Ton: Schnitt: Produktionsleitung: Herstellungsleitung: Redaktion: Casting: Kostümbild: Ausstattung: Grafik: Musik: Moderation | Sprecher: Produzent: Jobst Thomas Torsten Wacker Sebastian Andrae André Lex | Jürgen Staiger Andreas Kluge | Pascal Chavel Sigrid Sveistrup Evelyn Hein | Jörg Kuhlmann Klaus Behrsing Marc Brasse ( Leitung) | Claudia Wallbrecht Marion Haak Antje Gebauer Michael Möldner stodt mediendesign Carsten Heusmann Hubertus Meyer-Burkhardt Ulf Thomas ©2015 jumpmedientv GmbH | Arndtstraße 16 | 22085 Hamburg | Fon.: +49-40-22 72 69-0 | Fax: +49-40 22 72 69-72 | [email protected]
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