Pressemitteilung 18.4.2016 Tragischer Einsatz im Mittelmeer Einen Tag nachdem bereits 116 Menschen im Mittelmeer gerettet werden konnten, wurden das Team von SOS MEDITERRANEE und ihr medizinischer Partner Ärzte der Welt am Sonntag, den 17. April, zu einem weiteren Einsatz gerufen. Weitere 108 Menschen konnten unter sehr schwierigen Bedingungen gerettet werden. Die Überlebenden stammen aus Gambia, Guinea-Bissau, Guinea-Conakry, der Elfenbeinküste, Togo, Nigeria, Mali, Sudan, Eritrea und Äthiopien. Auf stürmischer See (Windstärke 5-6, Wellen von 2 Metern) rettete das Search and Rescue Team Menschen aus einem Schlauchboot, das bereits die Hälfte seiner Luft verloren hatte, unter Wasser stand und dessen Motor bereits seit Stunden nicht mehr funktioniert hatte. Einem Überlebenden zufolge hatte es erst neun Stunden zuvor die libysche Küste verlassen. Zum Zeitpunkt der Rettung befand es sich bereits in einer extremen Notlage und konnte wegen seiner Instabilität nicht nah genug an die Aquarius herangezogen werden - es brauchte sechs Fahrten mit dem Rettungsboot, um alle 108 Überlebenden sicher an Bord zu bringen. Ein herausfordernder Einsatz für das gesamte Team. Dem Bericht der Überlebenden zufolge hatten sich ursprünglich mindestens 135 Menschen von Zabratah (Libyen) aus auf den Weg gemacht, 108 konnten gerettet werden. Die Verbleibenden wurden bereits vermisst, als die Aquarius die Schiffbrüchigen erreichte. Einige Menschen sprangen während des Einsatzes aus Panik ins Wasser, zwei von ihnen ertranken, ein Dritter konnte gerettet werden. Sechs Leichen wurden am Boden des Bootes entdeckt. Photo credit: Patrick Bar / SOS MEDITERRANEE Die Überlenden waren unterkühlt und standen teils unter Schock; einige von ihnen konnten kaum gehen, andere waren komplett unbekleidet. Sie wurden vom Team von Ärzte der Welt betreut. Im Seegebiet, in dem die Rettung stattfand, hatte ein Tanker zuvor eine Rettung aufgrund der schwierigen Bedingungen und des damit verbundenen hohen Risikos für die eigene Besatzung abgelehnt. Ohne den Einsatz Crew von SOS MEDITERRANEE wären alle 108 Menschen ertrunken. Trotz der schlechten Wetterlage und den schwierigen Bedingungen machen sich immer wieder Boote von Libyen aus auf den Weg– ein Zeichen, dass sich die Situation von Tag zu Tag verschlechtert. Damit wird deutlich, welch wichtige Rolle der Einsatz von SOS MEDITERRANEE im Mittelmeer spielt. Mit der Bitte um Veröffentlichung // Photo credits: Patrick Bar Für Rückfragen: Jana Ciernioch, SOS MEDITERRANEE e.V. Deutschland / Berlin: [email protected] |Tel: +49. 30 26392348 / 0049 176. 37379040 || Verena Papke, SOS MEDITERRANEE e.V. 0049.163.3115055 SOS MEDITERRANEE e.V. | Stresemannstr. 72 | 10963 Berlin Website: http://www.sosmediterranee.org/ | Facebook: http://www.facebook.com/sosmediterranee | Twitter SOS MEDITERRANEE | IBAN: DE 04 1005 0000 0190 4184 51 | BIC: BELADEBEXXX In Kooperation mit:
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