persönlich grundsätzlich praktisch informativ Jüngerschaft INFO-BOX Stichwort: l Input/Anlass ecken l Berufung entd Autoren: intensiv t sich Claudius Buser ha Berufung befasst. mit dem Thema rte ihn nach Seine Berufung füh in ein Theologiein se rda hre Le dem esslich als Dozent studium und schli a. on ch nach St. Chris lte sich berufen, füh n ße Va rah bo De n einen Themenhte sic Ein n ine aus se ndarbeit zu ge Ju ine de abend für basteln :-) 1 Einstieg Wie kriege ich meine Berufung mit?! Das ist eine spannende Frage. Dieser Artikel gibt dir Impulse, wie du einen Abend zu diesem Thema gestalten kannst. Möglichkeit 1: Hol die Jugendlichen mit einem Brainstorming zum Thema Berufung ab: Was ist Berufung in euren Augen? Was denkt ihr, wenn ihr dieses Stichwort hört? Möglichkeit 2: Lade dir Powerpointpräsentation von www.forum-jugend. ch mit Zitaten über Berufung herunter. Einige Zitate sind ziemlich provokativ. Diskutiert darüber. Möglichkeit 3: An vielen Stellen in den Evangelien beruft Jesus Leute in seine Nachfolge oder erklärt, was dieser Ruf in die Nachfolge bedeutet. Teile die Jugendlichen in Gruppen ein und teile ihnen jeweils eine Bibelstelle (Mt 9,9; Mt 16,24; Mt 19,21; Lk 18,22 u.a.) zu. Sie sollen die Stelle danach auf kreative Weise – aber ohne Worte – dem Rest der Leute erklären, die raten müssen, um welche Geschichte es sich handelt. 2 Input Einleitung Bist du berufen? Du denkst vielleicht, dass nur speziell geistliche Menschen von Gott für spezielle Aufgaben benutzt werden. Oder du fragst dich, ob Gott wirklich etwas mit dir anfangen kann. Wenn wir über „Berufung“ sprechen, meinen wir häufig ein ganz spezielles Erlebnis mit Gott, das jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt gehabt hat – und dieses Erlebnis hat dann der Einstieg in irgendeine christliche Karriere markiert. Aber die Bibel versteht viel mehr unter „Berufung“. Bringen wir Licht ins Dunkel: 12 jugend 4/07 1. „Allgemeine“ Berufung: Jesus ruft uns alle zu sich Lest zusammen Mt 9,13 und Mt 11,28. „Komm zu mir!“, das rufen noch viele. Und wir sind als Christen hier nicht gefeit. „Komm zu mir!“, sagt der Alkohol, „ich gebe dir Spass“. „Komm zu mir!“, sagt das Geld, „ich gebe dir Macht“. „Komm zu mir!“, sagt der Spitzensport, „ich gebe dir Ruhm.“ „Zu mir.“ Wer sagt das hier in unserem Text? Der Schöpfer, der Gott, der Himmel und Erde erschuf, neigt sich in seinem Sohn als Mensch zu uns, zu dir: „Komm, zu mir! Komm zu deinem Gott. Lerne mich kennen, lerne mir vertrauen, lerne meine Liebe schätzen.“ Er ruft uns einfach zu sich. Nirgendwo anders hin. Aber wenn wir kommen, ist es eine schmale Tür. Ich kann da nichts mit hineinschmuggeln als nur mich selber. Die Türe ist so schmal, da geh ich einfach gerade so durch. Das beruhigt. Ich muss nicht mit Geschenken der Leistung kommen. Ich bin ihm genug. Es reicht einfach, wenn wir sind, wie wir sind - ehrlich und offen. Lasten dürfen wir dort alle bei der Tür entsorgen, bei der Tür steht nämlich auch das Kreuz. Das Zeichen, dass er nicht nur unseren Pomp und unsere Werke nicht will (unser vermeintlich Gutes), sondern auch mit unserem so oft unterschätzten Schlechten (Schuld) umgehen kann. Auch dein Selbstbild, deine Angst, wie du vor anderen dastehst, deine Minderwertigkeit, deine Verletzlichkeit, alles, was dich entstellt in deinem Innersten, nimmt er, heilt er. Jesus will dir aber nicht einfach einen Cheque abgeben, mit dem du etwas Einlösen kannst. Er ruft dich zu sich, damit ihr beieinander bleibt. Er ruft dich ja nicht, weil er dich braucht, sondern weil er dich liebt. Er ruft dich und mich, und somit sind alle Gerufene. Diejenigen, die kommen, sind Berufene. Berufene zur Gemeinschaft mit Gott, Berufene in sein Reich und in seine Gegenwart. Berufene in einen neuen Status hinein: Adoptierte Söhne und Töchter des Allerhöchsten, Berufene zur Kindschaft, nicht zum Dienst. Diese Kinder leben in einem neuen Leben, das nicht aus ihnen kommt, sondern aus dem Geist Gottes, der in ihnen lebt. Gottes Geist packt und verändert ihr Leben. Du bist als Gottes Kind berufen! Das ist der erste Teil der Antwort auf die Frage: Wie kriege ich meine Berufung mit? – Du bist Gottes geliebtes Kind. Nun bist du auch dazu berufen, wie ein Kind Gottes zu leben (Eph 4,1) – in enger Gemeinschaft mit Gott. In Gemeinschaft mit anderen Berufenen – anderen Christen. Jesus ist dir dabei das Vorbild – deine Berufung ist, so zu werden wie er (vgl. Mt 11,28-30). persönlich grundsätzlich praktisch informativ Jüngerschaft 2. „Spezielle“ Berufung: Jesus hat für die Jünger auch eine Aufgabe. Jesus ruft uns nicht einfach zu sich, sondern damit in die Nachfolge. Petrus und Andreas ruft er zu: „Folgt mir, ich will euch zu Menschenfischern machen!“ (Mt 4,19). Petrus hat das kapiert und liess sich von Jesus an der Hand nehmen. Follow me. Nun gehöre ich ganz ihm. Ich bin Verwalter des mir anvertrauten Guts: meines Lebens und meiner Gaben. Das bedeutete für Petrus Ungewissheit, Unsicherheit im Bezug auf viele Dinge, aber gleichzeitig wusste er sich immer in der Nähe Jesu. Das ist genug. Petrus erlebte, wie Jesus ihm Aufgaben zumutete, die etwas zu gross sind, aber mit seiner Hilfe doch nicht zu schwer. Petrus ging durch Höhen und Tiefen, er verleugnete Jesus schrecklich in dessen schwierigsten Stunden. Doch Jesus liess nicht locker, fragte ihn als Auferstandener: „Hast du mich lieb?“. Petrus empfing erneut Vergebung und den Auftrag, Jesu Herde zu weiden (Joh 21,15-17). Nachdem wir Berufene sind, beruft Gott uns in spezielle Aufgaben. In seiner Kraft die Welt dort verändern, wo er uns hinstellt, wo er es will. Nicht so sehr meine Vision für mein Leben, nein, seine Vision für mein Leben, seine Kraft durch mein Leben, das ist es, was uns und diese Welt nochmals positiv verändern kann. Ganz grundsätzlich wichtig ist: Vieles für die tägliche Nachfolge hat Gott uns gezeigt und in seinem Wort gesagt. Für Spezialaufträge spricht er seine Kinder zur rechten Zeit an. Er sprach die Jünger ganz direkt an und sagte ihnen, was sie tun sollen. So wie bei unseren Kindern: Vieles ist einfach normal, das muss nicht täglich wiederholt werden. Spezialaufträge müssen aber formuliert werden, sonst weiss ein Kind ja nicht, was es tun soll. 3. Wie krieg ich bloss meine spezielle, ganz persönliche Berufung mit? Wenn Jesus einen speziellen Auftrag hat, spricht er uns an. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in dieser engen Beziehung zu ihm leben, damit wir seine Stimme hören! Dieses Ansprechen kann auf mindestens drei wichtigen Ebenen geschehen: „Innere Gewissheit der Berufung“: Jesus spricht durch seinen Geist zu uns. Das ist eine innere Berufung zu einem speziellen Dienst, die von Gott ausgeht. Ich höre Gottes Reden in einem speziellen Moment, in der Stille, durch eine Begebenheit. „Äussere Bestätigung der Berufung“: Es ist wichtig, dass ich auf andere Christen (z.B. meinen Jugendpastor) hören, denn Gott spricht auch durch sie zu mir. Das hilft mir zu klären, ob ich nur meinen eigenen Willen wahrgenommen habe, oder ob Jesus zu mir gesprochen hat. Aber auch eine Begabung oder ein Wunsch und Freude an einem bestimmten Dienst für Gott kann eine äussere Bestätigung sein. „Fortlaufende Bestätigung der Berufung“: Gibt es einen roten Faden in meinem Leben, an dem ich erkennen kann, dass Gott mich auf diese Aufgabe hingeführt hat? Z.B. die Freude am Arbeiten mit Menschen, Vorbereiten von Andachten... Hinweise von Menschen, die mich darauf angesprochen haben? Deine Berufung bestätigt sich, sie wird zu einem Weg, den man geht. Auf diesem Weg festigt sich die Berufung und wird klarer. Manchmal erhält sie auch eine andere Richtung, während wir in ihr leben. Zusammenfassung Als Gottes Kind bist du berufen. Zu einem Leben in Gemeinschaft mit ihm. Ihm immer ähnlicher zu werden. Ihm zu dienen mit allem, was du hast und bist. Und weil du als Gottes Kind lebst und mit ihm unterwegs bist, hat Gott auch spezielle Aufgaben für dich bereit. Was deine ganz persönliche Berufung ist, kannst du herausfinden, indem du deine Beziehung zu ihm pflegst, und indem du dir die drei Fragen stellst: 1. Weiss ich mich berufen? Bin ich unsicher? („Innere Gewissheit“) 2. Hat man mir das bestätigt? („Äussere Bestätigung“) 3. Bin ich dabei, meine Berufung zu leben? („Fortlaufende Bestätigung“) 3 Going deeper – Zeit der persönlichen Stille Berufung ist ein sehr persönliches, aber nicht individualistisches Thema. Plane eine Zeit der Stille ein, in der die Jugendlichen sich mit den drei Fragen beschäftigen können. Lade dir dazu das Vertiefungsblatt von www.forum-jugend.ch herunter, kopiere es und verteile es an alle. Achte auf die Rahmenbedingungen, dass die Jugendlichen wirklich vor Gott zur Ruhe kommen können. 4 Austausch und / oder Gebet in Kleingruppen Nach der Zeit der Stille gilt es, in die Gemeinschaft zurückzukehren. Bilde Kleingruppen und lass die Jugendlichen erzählen, was ihnen wichtig geworden ist. Es soll aber kein Druck entstehen, etwas erzählen zu müssen. Betet füreinander, dass Gott jeden von euch persönlich führt und dass ihr immer besser lernt, auf seine Stimme und in liebevoll korrigierender Gemeinschaft zu leben. Wichtig: Achte darauf, dass ihr an diesem Abend genügend Leiter habt, die seelsorgerliche Gespräche mit den Jugendlichen führen, falls gewünscht. Begleitet eure Jugendlichen in diesem Prozess! l jugend 4/07 13
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