Wie kriege ich meine Berufung mit?! - verein-web

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Jüngerschaft
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Einstieg
Wie kriege
ich meine
Berufung
mit?!
Das ist eine spannende Frage.
Dieser Artikel gibt dir Impulse,
wie du einen Abend
zu diesem Thema
gestalten kannst.
Möglichkeit 1: Hol die Jugendlichen
mit einem Brainstorming zum Thema
Berufung ab: Was ist Berufung in euren
Augen? Was denkt ihr, wenn ihr dieses
Stichwort hört?
Möglichkeit 2: Lade dir Powerpointpräsentation von www.forum-jugend.
ch mit Zitaten über Berufung herunter.
Einige Zitate sind ziemlich provokativ.
Diskutiert darüber.
Möglichkeit 3: An vielen Stellen in
den Evangelien beruft Jesus Leute in
seine Nachfolge oder erklärt, was dieser
Ruf in die Nachfolge bedeutet. Teile die
Jugendlichen in Gruppen ein und teile
ihnen jeweils eine Bibelstelle (Mt 9,9;
Mt 16,24; Mt 19,21; Lk 18,22 u.a.) zu.
Sie sollen die Stelle danach auf kreative
Weise – aber ohne Worte – dem Rest der
Leute erklären, die raten müssen, um
welche Geschichte es sich handelt.
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Input
Einleitung
Bist du berufen? Du denkst vielleicht,
dass nur speziell geistliche Menschen
von Gott für spezielle Aufgaben benutzt
werden. Oder du fragst dich, ob Gott
wirklich etwas mit dir anfangen kann.
Wenn wir über „Berufung“ sprechen,
meinen wir häufig ein ganz spezielles
Erlebnis mit Gott, das jemand zu einem
bestimmten Zeitpunkt gehabt hat – und
dieses Erlebnis hat dann der Einstieg in
irgendeine christliche Karriere markiert.
Aber die Bibel versteht viel mehr unter
„Berufung“. Bringen wir Licht ins Dunkel:
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1. „Allgemeine“ Berufung:
Jesus ruft uns alle zu sich
Lest zusammen Mt 9,13
und Mt 11,28.
„Komm zu mir!“, das rufen noch viele.
Und wir sind als Christen hier nicht gefeit. „Komm zu mir!“, sagt der Alkohol,
„ich gebe dir Spass“. „Komm zu mir!“,
sagt das Geld, „ich gebe dir Macht“.
„Komm zu mir!“, sagt der Spitzensport,
„ich gebe dir Ruhm.“
„Zu mir.“ Wer sagt das hier in unserem Text? Der Schöpfer, der Gott, der
Himmel und Erde erschuf, neigt sich in
seinem Sohn als Mensch zu uns, zu dir:
„Komm, zu mir! Komm zu deinem Gott.
Lerne mich kennen, lerne mir vertrauen,
lerne meine Liebe schätzen.“ Er ruft uns
einfach zu sich. Nirgendwo anders hin.
Aber wenn wir kommen, ist es eine
schmale Tür. Ich kann da nichts mit hineinschmuggeln als nur mich selber. Die
Türe ist so schmal, da geh ich einfach
gerade so durch.
Das beruhigt. Ich muss nicht mit Geschenken der Leistung kommen. Ich bin
ihm genug. Es reicht einfach, wenn wir
sind, wie wir sind - ehrlich und offen.
Lasten dürfen wir dort alle bei der
Tür entsorgen, bei der Tür steht nämlich auch das Kreuz. Das Zeichen, dass
er nicht nur unseren Pomp und unsere Werke nicht will (unser vermeintlich
Gutes), sondern auch mit unserem so oft
unterschätzten Schlechten (Schuld) umgehen kann.
Auch dein Selbstbild, deine Angst,
wie du vor anderen dastehst, deine
Minderwertigkeit, deine Verletzlichkeit,
alles, was dich entstellt in deinem Innersten, nimmt er, heilt er.
Jesus will dir aber nicht einfach einen Cheque abgeben, mit dem du etwas
Einlösen kannst. Er ruft dich zu sich,
damit ihr beieinander bleibt. Er ruft dich
ja nicht, weil er dich braucht, sondern
weil er dich liebt.
Er ruft dich und mich, und somit sind
alle Gerufene. Diejenigen, die kommen,
sind Berufene. Berufene zur Gemeinschaft mit Gott, Berufene in sein Reich
und in seine Gegenwart.
Berufene in einen neuen Status hinein: Adoptierte Söhne und Töchter des
Allerhöchsten, Berufene zur Kindschaft,
nicht zum Dienst. Diese Kinder leben in
einem neuen Leben, das nicht aus ihnen
kommt, sondern aus dem Geist Gottes,
der in ihnen lebt. Gottes Geist packt und
verändert ihr Leben.
Du bist als Gottes Kind berufen!
Das ist der erste Teil der Antwort auf
die Frage: Wie kriege ich meine Berufung mit? – Du bist Gottes geliebtes
Kind. Nun bist du auch dazu berufen,
wie ein Kind Gottes zu leben (Eph 4,1)
– in enger Gemeinschaft mit Gott. In
Gemeinschaft mit anderen Berufenen
– anderen Christen. Jesus ist dir dabei
das Vorbild – deine Berufung ist, so zu
werden wie er (vgl. Mt 11,28-30).
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2. „Spezielle“ Berufung:
Jesus hat für die Jünger auch
eine Aufgabe.
Jesus ruft uns nicht einfach zu sich,
sondern damit in die Nachfolge. Petrus
und Andreas ruft er zu: „Folgt mir, ich
will euch zu Menschenfischern machen!“ (Mt 4,19). Petrus hat das kapiert
und liess sich von Jesus an der Hand
nehmen.
Follow me. Nun gehöre ich ganz ihm.
Ich bin Verwalter des mir anvertrauten
Guts: meines Lebens und meiner Gaben.
Das bedeutete für Petrus Ungewissheit,
Unsicherheit im Bezug auf viele Dinge,
aber gleichzeitig wusste er sich immer
in der Nähe Jesu. Das ist genug. Petrus
erlebte, wie Jesus ihm Aufgaben zumutete, die etwas zu gross sind, aber mit
seiner Hilfe doch nicht zu schwer.
Petrus ging durch Höhen und Tiefen, er verleugnete Jesus schrecklich
in dessen schwierigsten Stunden. Doch
Jesus liess nicht locker, fragte ihn als
Auferstandener: „Hast du mich lieb?“.
Petrus empfing erneut Vergebung und
den Auftrag, Jesu Herde zu weiden (Joh
21,15-17).
Nachdem wir Berufene sind, beruft
Gott uns in spezielle Aufgaben. In seiner Kraft die Welt dort verändern, wo
er uns hinstellt, wo er es will. Nicht so
sehr meine Vision für mein Leben, nein,
seine Vision für mein Leben, seine Kraft
durch mein Leben, das ist es, was uns
und diese Welt nochmals positiv verändern kann.
Ganz grundsätzlich wichtig ist: Vieles
für die tägliche Nachfolge hat Gott uns
gezeigt und in seinem Wort gesagt. Für
Spezialaufträge spricht er seine Kinder
zur rechten Zeit an. Er sprach die Jünger
ganz direkt an und sagte ihnen, was sie
tun sollen. So wie bei unseren Kindern:
Vieles ist einfach normal, das muss nicht
täglich wiederholt werden. Spezialaufträge müssen aber formuliert werden, sonst
weiss ein Kind ja nicht, was es tun soll.
3. Wie krieg ich bloss meine
spezielle, ganz persönliche
Berufung mit?
Wenn Jesus einen speziellen Auftrag
hat, spricht er uns an. Deshalb ist es so
wichtig, dass wir in dieser engen Beziehung zu ihm leben, damit wir seine
Stimme hören! Dieses Ansprechen kann
auf mindestens drei wichtigen Ebenen
geschehen:
„Innere Gewissheit der Berufung“:
Jesus spricht durch seinen Geist zu uns.
Das ist eine innere Berufung zu einem
speziellen Dienst, die von Gott ausgeht.
Ich höre Gottes Reden in einem speziellen Moment, in der Stille, durch eine
Begebenheit.
„Äussere Bestätigung der Berufung“: Es ist wichtig, dass ich auf andere Christen (z.B. meinen Jugendpastor)
hören, denn Gott spricht auch durch
sie zu mir. Das hilft mir zu klären, ob
ich nur meinen eigenen Willen wahrgenommen habe, oder ob Jesus zu mir gesprochen hat. Aber auch eine Begabung
oder ein Wunsch und Freude an einem
bestimmten Dienst für Gott kann eine
äussere Bestätigung sein.
„Fortlaufende Bestätigung der Berufung“: Gibt es einen roten Faden in
meinem Leben, an dem ich erkennen
kann, dass Gott mich auf diese Aufgabe
hingeführt hat? Z.B. die Freude am Arbeiten mit Menschen, Vorbereiten von
Andachten... Hinweise von Menschen,
die mich darauf angesprochen haben?
Deine Berufung bestätigt sich, sie wird
zu einem Weg, den man geht. Auf diesem Weg festigt sich die Berufung und
wird klarer. Manchmal erhält sie auch
eine andere Richtung, während wir in
ihr leben.
Zusammenfassung
Als Gottes Kind bist du berufen. Zu
einem Leben in Gemeinschaft mit ihm.
Ihm immer ähnlicher zu werden. Ihm zu
dienen mit allem, was du hast und bist.
Und weil du als Gottes Kind lebst und
mit ihm unterwegs bist, hat Gott auch
spezielle Aufgaben für dich bereit. Was
deine ganz persönliche Berufung ist,
kannst du herausfinden, indem du deine
Beziehung zu ihm pflegst, und indem du
dir die drei Fragen stellst:
1. Weiss ich mich berufen? Bin ich unsicher? („Innere Gewissheit“)
2. Hat man mir das bestätigt? („Äussere
Bestätigung“)
3. Bin ich dabei, meine Berufung zu leben? („Fortlaufende Bestätigung“)
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Going deeper – Zeit der
persönlichen Stille
Berufung ist ein sehr persönliches, aber
nicht individualistisches Thema. Plane
eine Zeit der Stille ein, in der die Jugendlichen sich mit den drei Fragen
beschäftigen können. Lade dir dazu das
Vertiefungsblatt von www.forum-jugend.ch herunter, kopiere es und verteile es an alle.
Achte auf die Rahmenbedingungen,
dass die Jugendlichen wirklich vor Gott
zur Ruhe kommen können.
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Austausch und / oder
Gebet in Kleingruppen
Nach der Zeit der Stille gilt es, in die
Gemeinschaft zurückzukehren. Bilde
Kleingruppen und lass die Jugendlichen
erzählen, was ihnen wichtig geworden
ist. Es soll aber kein Druck entstehen,
etwas erzählen zu müssen. Betet füreinander, dass Gott jeden von euch persönlich führt und dass ihr immer besser
lernt, auf seine Stimme und in liebevoll
korrigierender Gemeinschaft zu leben.
Wichtig: Achte darauf, dass ihr an diesem Abend genügend Leiter habt, die
seelsorgerliche Gespräche mit den Jugendlichen führen, falls gewünscht.
Begleitet eure Jugendlichen in diesem
Prozess!
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