Menschen in Bewegung bringen – eine Herausforderung für die

Menschen in Bewegung bringen
–
eine Herausforderung für die
Gesundheitsförderung!
Klaus Pfeifer
Arbeitsbereich
Bewegung und Gesundheit
Prof. Dr. Klaus Pfeifer
Körperliche Aktivität:
Æ alle körperlichen Bewegungen eines Menschen, die durch Aktivität der
Skelettmuskulatur erzeugt werden und die zu einem substanziellen Anstieg des
Energieverbrauchs über jenen in körperlicher Ruhe führen (Casperson et al. 1985)
MET
Æ Metabolisches Äquivalent: 1 MET = Energieverbrauch in Ruhe
Ruhe
Ruh
he
Sitze
Sitzendes
endes
Verha
alten
Verhalten
Leichtintensive kA
moderatm
iintensive
nte
e
kA
hochintensive kA
ME
ET
1 MET
1-1,5 MET
1,5 – 3 MET
3 – 6 MET
> 6 MET
Energieverbrauch (MET)
(ME
ET)
Bewegungsmangel: das Fehlen
gesundheitsförderlicher körperlicher Aktivität
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs385/en/
http://www.who.int/features/factfiles/physical_activity/en/
• Rauchen und Bewegungsmangel sind Hauptrisikofaktoren für nicht ansteckende
Krankheiten und verursachen 5 Millionen der jährlich 36 Mio. Todesfälle
• Bewegungsmangel erhöht das Risiko für Krebserkrankungen, Schlaganfall und
Diabetes Mellitus Typ 2 um 20-30 % und reduziert die Lebensspanne um 3-5 Jahre
Wen & Wu et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 192
Lee et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 219
• Welche Auswirkungen hat Bewegungsmangel auf die nichtansteckenden Erkrankungen? (KHK, Brust- und Darmkrebs, DM Typ II)
• Wie viele dieser Erkrankungen könnten vermieden werden, wenn
Inaktive körperlich aktiv würden?
• Wie hoch wäre der globale Lebenserwartungsgewinn?
Welchen Anteil hat Bewegungsmangel an der Entstehung
nicht-ansteckender Erkrankungen?
Lee et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 221
Bevölkerungsbezogen attributables Risiko (%)
Welchen Anteil hat Bewegungsmangel an der Entstehung nichtansteckender Erkrankungen?
12
10,1
10
10,1
9,4
8,3
8
6
5,8
7,5
7,4
7,2
5,7
4,6
4
2
0
KHK
DM Typ-2
weltweit
Brustkrebs
Darmkrebs
Gesamtmortalität
Deutschland
Lee et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 219 - 229
Körperliche Aktivität und Sterblichkeit
Inactive vs. Low:
RR -14% ‫ ؙ‬3 Jahre höhere
Lebenserwartung
Aktivitätskategorien:
Inactive: <3,75 METh
Low: 3,75-7,49 METh
(‫ ؙ‬15min moderate KA /Tag)
Medium: 7,5-16,49 METh
High: 16,5-25,49 METh
Very High: > 25,49 METh
Aus: Wen et al., 2011, S.5
Arem et al. 2015 - Leisure Time Physical Activity and Mortality. A Detailed Pooled Analysis of the
Dose-Response Relationship. JAMA Intern Med. doi:10.1001/jamainternmed.2015.0533
Daten aus 6 prospektive Kohortenstudien aus USA und Europa (n = 661.137)
• Max. Effekt bei 3-5x/Minimalempfehlung,
• gleicher Effekt moderat intensiver kA beim 2 bis 10-fachen der Empfehlung
• Kein erhöhtes Risiko bei sehr hohen Aktivitätsniveaus
Aktuelle Empfehlung der WHO
für Erwachsene (18-64 Jahre)
ͻMindestens 150´/Woche moderatintensive aerobe körperliche Aktivität
ͻoder mindestens 75´/Woche aerobe
körperliche Aktivität höherer Intensität
ͻin Einheiten von mind. 10 ´Dauer
ͻfür zusätzlichen gesundheitlichen
Nutzen Erhöhung auf 300´/Woche bzw.
150´/Woche oder entsprechende
Kombinationen
ͻZusätzliche an zwei oder mehr
Tagen/Woche muskelkräftigende
Bewegung
Mod. from:
http://www.who.int/dietphysicalactivity/
publications/9789241599979/en/
ͻoder entsprechende Kombinationen
Es gelten dieselben Empfehlungen.
Bei geringer Mobilität zusätzlich
Gleichgewichtsübungen/Sturzprävention
DQ•7DJHQ
Bei gesundheitlichen Einschränken so
viel wie machbar.
Mod. nach: http://www.who.int/features/factfiles/physical_activity/en/
Mindestens 60 Minuten intensive
körperliche Aktivität/Tag.
Mehr ist besser.
Mod. nach: http://www.who.int/features/factfiles/physical_activity/en/
ƃ
< 30´ ŵŽĚ͘/ŶƚĞŶƐŝƚćƚĂŶшϱdĂŐĞŶ
< 20´ ŚŽŚĞ/ŶƚĞŶƐŝƚćƚшϯdĂŐĞ
Ƃ
чϲϬϬDd-Min einer
Kombination beider Intensitäten
Weltweit:
Afrika:
Amerika:
Europa:
31,1%
Ϯϳ͘ϱй
43,2%
34,8%
ֱ/֯
33.9% / 27.9%
Bangladesh: 4.7%
Malta:
71.9%
Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 249
Bewegungsmangel und Altersgruppen
Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 250
Bewegungsmangel - Geschlecht und Einkommen
•
•
Unterschiede Gesamtaktivität - Freizeit – Arbeit – Transport
Verschiebung des „social pattern“
Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 250
Sitzendes Verhalten
Weltweit:
Afrika:
Amerika:
Europa:
ϰϭ͘ϱй
37.8%
ϱϱ͘Ϯй
64.1%
ֱ/֯
68%/66% ш2h Fernsehen/Tag
(HSBC)
> ϯϯйшϯŚƐŝƚnjĞŶĚĞŬƚ͘
(GSHS)
ֱ/֯
Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 250
ƃ
80.3% der 13-ϭϱ-jährigen bewegen
sich weniger als 60 Minuten/Tag mit
mittlerer bis hoher Intensität
Ƃ
Daten ĂƵƐ'^,^ƵŶĚ,^ĨƺƌϭϬϱ
Länder:
ֱ шϴϬйŝŶϱϲ>ćŶĚĞƌŶ
֯ шϴϬйŝŶϭϬϬLändern
Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 251
Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014
DOI 10.2766/73002
ϱϵйtreiben keinen Sport oder trainieren regelmäßig
„Mit "Sport treiben" meinen wir alle
Arten körperlicher Aktivität in einem
mit Sport in Verbindung stehenden
Kontext oder Rahmen, wie
beispielsweise Schwimmen, in
einem Fitnessstudio oder Sportklub
trainieren, im Park joggen, usw. Wie oft
treiben Sie Sport oder trainieren Sie?“
Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014
DOI 10.2766/73002
ϱϮйtreiben keinen Sport oder
trainieren regelmäßig
Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014
DOI 10.2766/73002
Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014
DOI 10.2766/73002
37% sind nicht anderweitig
körperlich aktiv (Radfahren, Tanzen,
Gartenarbeit etc.)
Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014
DOI 10.2766/73002
• 41% der EU-Bürger treiben mind. 1x/Woche Sport, 59% machen es selten oder
nie
• 48% sind anderweitig körperlich aktiv (Gartenarbeit, Tanzen, Radfahren), aber
30 % tun dies nie
• Männer sind körperlich aktiver als Frauen (z.B. 74% vs. 55% im Alter zwischen 15
und 24 Jahren)
• Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil körperlicher Aktivität; ab 55 Jahre
ƚƌĞŝďĞŶшϳϬйŶŝĞŽĚĞƌƐĞůƚĞŶ^ƉŽƌƚ͘
• 54% üben keine intensive, 44% keine mäßig intensive körperliche Aktivitäten
aus.
• 13% gehen in der Regel nie 10´am Stück zu Fuß
• 69% verbringen i.d.R. zwischen 2 ½ und 8 ½ Stunden im Sitzen; 11% mehr als 8
½ Stunden.
• Gründe für Inaktivität: 42 % keine Zeit, 20% kein Interesse/Motivation, 13%
Gesundheitsstörung, 10% fehlende finanzielle Mittel
„Bewegen Sie sich möglichst
3-5 x 30 Minuten pro Woche
mit moderater Intensität!“
Arbeitsbereich
Bewegung und Gesundheit
Prof. Dr. Klaus Pfeifer
Dabei bleiben macht den Unterschied!
Anpassungen an
körperliche Aktivität
(bio-psycho-sozial)
Aktivitätslevel
(Form der Aktivität x
min/Woche x Intensität)
hoch angepasst
A
B
gesundheitswirksam
C
dekonditioniert
Interventionszeitraum
(Wochen/Monate)
Selbstständige körperliche Aktivität
(Wochen, Monate, Jahre)
Körperliche Aktivität (KA) und chronische Erkrankungen
• NCD tragen am meisten zu den “YLD” bei (Vos et al. 2012)
• KA wird auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen
empfohlen
• Aber, diese haben häufig erheblich reduzierte KA Æ
–
–
–
–
–
–
Krebserkrankungen:
Typ II Diabetes Mellitus:
KHK:
Osteoarthrose:
COPD:
Rheumatoide Arthritis:
78%
65%
60%
50%
84%
74%
(Courneya et al. 2008)
(Plotnikoff et al. 2008)
(Zhao et al. 2008)
(Roseman et al. 2008)
(Arne et al. 2009)
(Arne et al. 2009)
erfüllen die Bewegungsempfehlungen nicht!
9
Ich möchte mich mehr
bewegen!
Problem: Motivation
d
Arbeitsbereich
Bewegung und Gesundheit
Prof. Dr. Klaus Pfeifer
tatsächliches Verhalten
Æ 10 Determinanten körperlich-sportlicher Aktivität
Risikowahrnehmung
Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit
Ausführungspläne
Konsequenzerwartung
Intention
Konsequenzerfahrung
Zielintention
Verhalten
Bewältigungspläne
Selbstkonkordanz
Handlungskontrolle
HAPA (Schwarzer, 2004); Integratives Modell zur Motivation und Volition (Höner et al., 2004); MoVo Prozessmodell (Fuchs, 2007)
Steigerung der Motivation
Steigerung der Volition
ͻ Bekanntmachung mit vielfältiger
KA
ͻ Förderung von
Selbstwirksamkeitserwartungen
ͻ Einsatz von Feedback
ͻ Spezifische Bewegungsempfehlung
ͻ Risikowahrnehmung/
Problembewusstsein fördern
ͻ Nutzen vs. Kosten abwägen
ͻ Genaue Beschreibung des zu
ändernden Verhaltens
ͻ Zielsetzungstraining / Verträge
ͻ Wissensvermittlung
ͻ Handlungspläne („Was-Wann-WoWie“)
ͻ Antizipation von Barrieren und
Hindernissen
ͻ Bewältigungspläne/ Gegenstrategien
ͻ Selbstbeobachtung (Tagebuch,
Trainingspläne)
(Conn et al. 2008, Dunbar-Jacob et al. 2007, Marks et al. 2005a,b)
+ 48 Minuten
Bewegungsbezogene
Gesundheitskompetenz
Basis
Bewegungsbezogene Grundfähigkeiten und -fertigkeiten
Physische Fitness
Bewegungskompetenz
Motorische Fertigkeiten
Körper- und
Bewegungswahrnehmung
Körper- und bewegungsbezogenes Grundwissen
„Effektwissen“
(BewegungÆGesundheit)
Steuerungskompetenz
(adäquate körperliche Belastung für
Gesundheit und Wohlbefinden)
Gesundheitswirksame
Bewegung
Ausführung/Methoden
(„Handlungswissen“)
Förderliche personale
Handlungseigenschaften und
Bewertungsdispositionen
Selbstwirksamkeit
aufgabenbezogen
Verhaltensumsetzung
(konstruktive)
Einstellung,
Motivstruktur
kognitivrational
affektivemotional
Bewegungsspezifische
Selbstregulationskompetenz
(motivational-volitional)
Sudeck & Pfeifer 2013,
Pfeifer et al. 2013
Modell: Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz
Basis
Personen
mit hoher
bewegungsbezogene
Grundfähigkeiten und -fertigkeiten
Bewegungskompetenz
ƒ motorische Fähigkeiten
ƒ motorische Fertigkeit
• haben
körperlich-motorische
ƒ Körperund
Bewegungswahrnehmung
Voraussetzungen zur
Bewältigung von
Bewegungsaufgaben (Alltag,
Gesundheitssport)
• besitzen adäquate motorische
Fähigkeiten
• beherrschen relevante
motorische Fertigkeiten
• haben hinreichende
Fähigkeiten der Körper- und
Bewegungswahrnehmung
Teilkompetenzen
Bewegungskompetenz
Steuerungskompetenz
(bezogen auf adäquate
körperliche Belastung
im Hinblick auf Gesundheit
und Wohlbefinden)
Bewegungsspezifische
Selbstregulationskompetenz
(motivational-volitional)
Gesundheitswirksame
Bewegung
Modell: Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz
Basis
Personen mit
hoher
Steuerungskompetenz
bewegungsbezogene
• können
körperliche Belastung
Grundfähigkeiten und -fertigkeiten
auf positive
Auswirkungen
für
ƒ motorische
Fähigkeiten
ƒ motorische Fertigkeit
Gesundheit
und
ƒ Körper- und
Bewegungswahrnehmung
Wohlbefinden
ausrichten
• kennen
Möglichkeiten
zur
körperundbewegungsbezogenes
Grundwissen
Gestaltung
und Steuerung
ƒ »Effektwissen«
(Bewegung > Gesundheit)
gesundheitswirksamer
ƒ Ausführung/Methoden
körperlicher
Aktivität
(»Handlungswissen«)
• können eigene körperliche
Beanspruchung auf Basis
körperlicher Signale
(Herzfrequenz, Atmung,
subjektive Beanspruchung)
kontrollieren
Teilkompetenzen
Bewegungskompetenz
Steuerungskompetenz
(bezogen auf adäquate
körperliche Belastung
im Hinblick auf Gesundheit
und Wohlbefinden)
Bewegungsspezifische
Selbstregulationskompetenz
(motivational-volitional)
Gesundheitswirksame
Bewegung
Modell: Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz
Personen mit
Basishoher
Selbstregulationskompetenz
bewegungsbezogene
Grundfähigkeiten und -fertigkeiten
ƒ motorische
Verfügen
überFähigkeiten
eine
ƒ motorische Fertigkeit
verhaltensförderliche
ƒ Körper- und
Bewegungswahrnehmung
Motivationslage,
d.h.
• hohe
körper-Selbstwirksamkeit
undbewegungsbezogenes
Grundwissen
• pos.
Erwartungen /
ƒ »Effektwissen«
(Bewegung > Gesundheit)
Erfahrungen
•
ƒ Ausführung/Methoden
selbstkonkordante
(»Handlungswissen«)
Teilkompetenzen
Bewegungskompetenz
Steuerungskompetenz
(bezogen auf adäquate
körperliche Belastung
im Hinblick auf Gesundheit
und Wohlbefinden)
Gesundheitswirksame
Bewegung
(intrinsische)
Absicht
Personale Handlungseigenschaften
und Bewertungsdispositionen
Können
körperliche aufgabenAktivität
im Voraus planen und
bezogen
Selbstwirksamkeit
Verhaltensabschirmen
umsetzung
• Ausführungs-,
kognitiv-rational
(konstruktive)
Einstellung,
Bewältigungspläne
affektivMotivstruktur
emotional
Bewegungsspezifische
Selbstregulationskompetenz
(motivational-volitional)
Mensch, tut das
wieder gut!
Aufbau bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz
Trainieren/Üben
(physisch, motorisch)
Lernen
(kognitiv, motorisch)
Erleben/Erfahren
(affektiv-emotional,
kognitiv)
Titze, S., Ring-Dimitriou, S., Schober, P.H., Halbwachs, C., Samitz, G., Miko, H.C., Lercher, P., Stein, K.V., Gäbler, C., Bauer, R., Gollner, E.,
Windhaber, J., Bachl, N., Dorner, T.E. & Arbeitsgruppe Körperliche Aktivität/Bewegung/Sport der Österreichischen Gesellschaft für Public Health
(2010). Bundesministerium für Gesundheit, Gesundheit Österreich GmbH, Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich (Hrsg.). Österreichische
Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung. Wien: Eigenverlag
Bauman et al. www.thelancet.com Vol 380 July 21, 2012, 259
Bauman et al. www.thelancet.com Vol 380 July 21, 2012, 259
http://www.interamericanheart.org/images/PHYSICALACTIVITY/TorontoCharterPhysicalActivityENG.pdf
Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren
Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: www.globalpa.org.uk/investmentsthatwork
• regelmäßiger Bewegungs- und Sportunterricht mit einem
hohen Anteil an Bewegungszeit
• Schulumfeld und Ressourcen zur Förderung strukturierter und
unstrukturierter Bewegung über den ganzen Schultag (vor,
während und nach der Schule)
• Maßnahmen, mit denen der aktiv (zu Fuß oder mit dem
Fahrrad) zurückgelegte Schulweg unterstützt wird
• Bewegungsförderliche Schulpolitik
• Einbindung von Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern,
Eltern sowie des größeren sozialen Umfeldes
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten:
Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
• Bewegungsförderliche Raumplanung - Zugang zu Fußwegen,
Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln
• Förderprogramme zur Unterstützung des Zufußgehens,
Radfahrens und der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
(z.B. Züge, Straßenbahnen und Busse)
• Umdenken bei der Verkehrsmittelwahl: weg von privaten
motorisierten Fahrzeugen hin zu vermehrter Bewegung.
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht
übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
• Raum- und Städteplanung: Richtlinien für gemischte Nutzung mit
Geschäften, Dienstleistungen und Arbeitsmöglichkeiten in
Wohnungsnähe
• Richtlinien zur vollständigen Erschließung von Verkehrsnetzen, die
es Menschen erleichtern, ihre Zielen zu Fuß oder mit dem Fahrrad
zu erreichen.
• Zugang zu Frei- und Grünräumen mit guten Freizeiteinrichtungen
für alle Bevölkerungsgruppen für eine aktive Freizeitgestaltung
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht
übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
100 m
100 m
http://www.thefuntheory.com/
• British Household Panel Survey
• n=4056 mit Info zu Pendelgewohnheiten und BMI zu Beginn und
nach 2 Jahren
í0.32 kg/m2
95% CI í0.60 - 0.05 (n=3090)
+0.34 kg/m2
95% CI 0.05 - 0.64 (n=787)
í0.45 kg/m2
95% CI í0.78 - 0.11 (n=109)
http://www.uli.org/wp-content/uploads/ULI-Documents/10-Principles-for-Building-Healthy-Places.pdf
• Bewegungsverhalten als fester Bestandteil eines regelmäßigen
Risikofaktorenscreenings zur Prävention von NCD im
Gesundheitssystem
• (Haus-)Ärztinnen und Ärzte sollten in der Sprechstunde und bei
Überweisungen gezielt auf die Bewegungsförderung eingehen
• Bewegung auf Verordnung, Überführung und Angebote hoher
Qualität!
• Nötig: Schulung der Expertinnen und Experten in den
Gesundheitsberufen
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht
übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
• Gleich bleibende und klare Botschaften über Bewegung in der
Bevölkerung verbreiten
• Medienpräsenz kann Bewusstsein steigern, Wissen verbessern,
soziale Normen und Werte verändern und motivieren
• Wichtig: kombinierte Ansätze mit lokalen/regionalen Angeboten
der Bewegungsförderung!
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht
übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
• Bevölkerungsweite Bewegungsförderung in Schlüsselsettings wie
Städte, Gemeinden, Schulen und Betrieben
• Bündelung von politischen Strategien, Öffentlichkeitsarbeit und
Programmen zur Bewegungsförderung
• Dort ansetzen, wo Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit
verbringen
• Beteiligung und Befähigung!
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht
übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
• Breite Angebotspalette für Mädchen und Jungen, Frauen und
Männer aller Altersklassen
• Niedrigschwellige Gesundheitssportangebote hoher Qualität
• Partnerschaften zwischen Bewegungsanbietern, Kommunen und
(Gesundheits-)Politik
• Soziale, finanzielle und räumliche Hürden reduzieren
Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht
übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa
Kohl et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 299
Theoretischer Rahmen
Physical Activity-related Health Competence in
Apprenticeship & Vocational Education
[Kompetenz Bewegung in der beruflichen Bildung]
PArC-AVE
Prof. Dr. Klaus Pfeifer1, Jana Semrau1, Christian Hentschke1,
Matthias Kohl2,
1Institut
für Sportwissenschaft und Sport, FAU Erlangen-Nürnberg
2Forschungsinstitut
Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH
Zielsetzung
• Förderung der Bewegungsbezogenen
Gesundheitskompetenz (BGeKo/PArC) bei
Auszubildenden
• Nutzung von kooperativ entwickelten Interventionen:
a) Bewegungsintervention/-programm für
Auszubildende,
b) interprofessionelle Bildungssystematik für
verantwortliche Akteure der beruflichen Bildung
Eckpunkte
Dauer: 32 Monate (März 2015 bis Oktober 2017)
Umsetzungspartner: n=2
• Krankenpflege: Berufsbildungszentrum (BBZ) Ingolstadt,
Klinikum Ingolstadt (via BBZ);
• Kfz-Mechatronik: AUDI Ausbildungszentrum Ingolstadt
Politische Partner: n=5
• Staatliche Krankenpflegeschule, Universitätsklinikum
Erlangen;
• Industrie und Handelskammer Nürnberg (IHK);
• Handwerkskammer Mittelfranken (HWK);
• Bayerisches Zentrum für Prävention und
Gesundheitsförderung (im LGL)
Phase 3
Intervention
Zielgruppe
Ziele
Outcomes
Design
Time
Kooperativer
Planungsprozess 1
Auszubildende,
Verantwortliche in
der beruflichen
Bildung, weitere
relevante Akteure
“bottom up“
Entwicklung von
Interventionen zur
Förderung der
BGeKo
Merkmale
BGeKo und
weitere
Outcomes
Protokolle,
Inhaltsanalysen
Okt
2015März
2016
Kooperativer
Planungsprozess 2
Auszubildende,
Verantwortliche in
der beruflichen
Bildung und Akteure
der politischen und
wissenschaftlichen
Partner
“bottom up“
Bildungssystematik
für verantwortliche
Akteure der
beruflichen Bildung
Merkmale
BGeKo und
weitere
Outcomes
Protokolle,
Inhaltsanalysen
Okt
2015März
2016
[email protected]
Arbeitsbereich
Bewegung und Gesundheit
Prof. Dr. Klaus Pfeifer