Menschen in Bewegung bringen – eine Herausforderung für die Gesundheitsförderung! Klaus Pfeifer Arbeitsbereich Bewegung und Gesundheit Prof. Dr. Klaus Pfeifer Körperliche Aktivität: Æ alle körperlichen Bewegungen eines Menschen, die durch Aktivität der Skelettmuskulatur erzeugt werden und die zu einem substanziellen Anstieg des Energieverbrauchs über jenen in körperlicher Ruhe führen (Casperson et al. 1985) MET Æ Metabolisches Äquivalent: 1 MET = Energieverbrauch in Ruhe Ruhe Ruh he Sitze Sitzendes endes Verha alten Verhalten Leichtintensive kA moderatm iintensive nte e kA hochintensive kA ME ET 1 MET 1-1,5 MET 1,5 – 3 MET 3 – 6 MET > 6 MET Energieverbrauch (MET) (ME ET) Bewegungsmangel: das Fehlen gesundheitsförderlicher körperlicher Aktivität http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs385/en/ http://www.who.int/features/factfiles/physical_activity/en/ • Rauchen und Bewegungsmangel sind Hauptrisikofaktoren für nicht ansteckende Krankheiten und verursachen 5 Millionen der jährlich 36 Mio. Todesfälle • Bewegungsmangel erhöht das Risiko für Krebserkrankungen, Schlaganfall und Diabetes Mellitus Typ 2 um 20-30 % und reduziert die Lebensspanne um 3-5 Jahre Wen & Wu et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 192 Lee et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 219 • Welche Auswirkungen hat Bewegungsmangel auf die nichtansteckenden Erkrankungen? (KHK, Brust- und Darmkrebs, DM Typ II) • Wie viele dieser Erkrankungen könnten vermieden werden, wenn Inaktive körperlich aktiv würden? • Wie hoch wäre der globale Lebenserwartungsgewinn? Welchen Anteil hat Bewegungsmangel an der Entstehung nicht-ansteckender Erkrankungen? Lee et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 221 Bevölkerungsbezogen attributables Risiko (%) Welchen Anteil hat Bewegungsmangel an der Entstehung nichtansteckender Erkrankungen? 12 10,1 10 10,1 9,4 8,3 8 6 5,8 7,5 7,4 7,2 5,7 4,6 4 2 0 KHK DM Typ-2 weltweit Brustkrebs Darmkrebs Gesamtmortalität Deutschland Lee et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 219 - 229 Körperliche Aktivität und Sterblichkeit Inactive vs. Low: RR -14% ؙ3 Jahre höhere Lebenserwartung Aktivitätskategorien: Inactive: <3,75 METh Low: 3,75-7,49 METh ( ؙ15min moderate KA /Tag) Medium: 7,5-16,49 METh High: 16,5-25,49 METh Very High: > 25,49 METh Aus: Wen et al., 2011, S.5 Arem et al. 2015 - Leisure Time Physical Activity and Mortality. A Detailed Pooled Analysis of the Dose-Response Relationship. JAMA Intern Med. doi:10.1001/jamainternmed.2015.0533 Daten aus 6 prospektive Kohortenstudien aus USA und Europa (n = 661.137) • Max. Effekt bei 3-5x/Minimalempfehlung, • gleicher Effekt moderat intensiver kA beim 2 bis 10-fachen der Empfehlung • Kein erhöhtes Risiko bei sehr hohen Aktivitätsniveaus Aktuelle Empfehlung der WHO für Erwachsene (18-64 Jahre) ͻMindestens 150´/Woche moderatintensive aerobe körperliche Aktivität ͻoder mindestens 75´/Woche aerobe körperliche Aktivität höherer Intensität ͻin Einheiten von mind. 10 ´Dauer ͻfür zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen Erhöhung auf 300´/Woche bzw. 150´/Woche oder entsprechende Kombinationen ͻZusätzliche an zwei oder mehr Tagen/Woche muskelkräftigende Bewegung Mod. from: http://www.who.int/dietphysicalactivity/ publications/9789241599979/en/ ͻoder entsprechende Kombinationen Es gelten dieselben Empfehlungen. Bei geringer Mobilität zusätzlich Gleichgewichtsübungen/Sturzprävention DQ7DJHQ Bei gesundheitlichen Einschränken so viel wie machbar. Mod. nach: http://www.who.int/features/factfiles/physical_activity/en/ Mindestens 60 Minuten intensive körperliche Aktivität/Tag. Mehr ist besser. Mod. nach: http://www.who.int/features/factfiles/physical_activity/en/ ƃ < 30´ ŵŽĚ͘/ŶƚĞŶƐŝƚćƚĂŶшϱdĂŐĞŶ < 20´ ŚŽŚĞ/ŶƚĞŶƐŝƚćƚшϯdĂŐĞ Ƃ чϲϬϬDd-Min einer Kombination beider Intensitäten Weltweit: Afrika: Amerika: Europa: 31,1% Ϯϳ͘ϱй 43,2% 34,8% ֱ/֯ 33.9% / 27.9% Bangladesh: 4.7% Malta: 71.9% Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 249 Bewegungsmangel und Altersgruppen Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 250 Bewegungsmangel - Geschlecht und Einkommen • • Unterschiede Gesamtaktivität - Freizeit – Arbeit – Transport Verschiebung des „social pattern“ Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 250 Sitzendes Verhalten Weltweit: Afrika: Amerika: Europa: ϰϭ͘ϱй 37.8% ϱϱ͘Ϯй 64.1% ֱ/֯ 68%/66% ш2h Fernsehen/Tag (HSBC) > ϯϯйшϯŚƐŝƚnjĞŶĚĞŬƚ͘ (GSHS) ֱ/֯ Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 250 ƃ 80.3% der 13-ϭϱ-jährigen bewegen sich weniger als 60 Minuten/Tag mit mittlerer bis hoher Intensität Ƃ Daten ĂƵƐ'^,^ƵŶĚ,^ĨƺƌϭϬϱ Länder: ֱ шϴϬйŝŶϱϲ>ćŶĚĞƌŶ ֯ шϴϬйŝŶϭϬϬLändern Hallal et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 251 Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014 DOI 10.2766/73002 ϱϵйtreiben keinen Sport oder trainieren regelmäßig „Mit "Sport treiben" meinen wir alle Arten körperlicher Aktivität in einem mit Sport in Verbindung stehenden Kontext oder Rahmen, wie beispielsweise Schwimmen, in einem Fitnessstudio oder Sportklub trainieren, im Park joggen, usw. Wie oft treiben Sie Sport oder trainieren Sie?“ Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014 DOI 10.2766/73002 ϱϮйtreiben keinen Sport oder trainieren regelmäßig Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014 DOI 10.2766/73002 Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014 DOI 10.2766/73002 37% sind nicht anderweitig körperlich aktiv (Radfahren, Tanzen, Gartenarbeit etc.) Special Eurobarometer 412 “Sport and physical activity” 2014 DOI 10.2766/73002 • 41% der EU-Bürger treiben mind. 1x/Woche Sport, 59% machen es selten oder nie • 48% sind anderweitig körperlich aktiv (Gartenarbeit, Tanzen, Radfahren), aber 30 % tun dies nie • Männer sind körperlich aktiver als Frauen (z.B. 74% vs. 55% im Alter zwischen 15 und 24 Jahren) • Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil körperlicher Aktivität; ab 55 Jahre ƚƌĞŝďĞŶшϳϬйŶŝĞŽĚĞƌƐĞůƚĞŶ^ƉŽƌƚ͘ • 54% üben keine intensive, 44% keine mäßig intensive körperliche Aktivitäten aus. • 13% gehen in der Regel nie 10´am Stück zu Fuß • 69% verbringen i.d.R. zwischen 2 ½ und 8 ½ Stunden im Sitzen; 11% mehr als 8 ½ Stunden. • Gründe für Inaktivität: 42 % keine Zeit, 20% kein Interesse/Motivation, 13% Gesundheitsstörung, 10% fehlende finanzielle Mittel „Bewegen Sie sich möglichst 3-5 x 30 Minuten pro Woche mit moderater Intensität!“ Arbeitsbereich Bewegung und Gesundheit Prof. Dr. Klaus Pfeifer Dabei bleiben macht den Unterschied! Anpassungen an körperliche Aktivität (bio-psycho-sozial) Aktivitätslevel (Form der Aktivität x min/Woche x Intensität) hoch angepasst A B gesundheitswirksam C dekonditioniert Interventionszeitraum (Wochen/Monate) Selbstständige körperliche Aktivität (Wochen, Monate, Jahre) Körperliche Aktivität (KA) und chronische Erkrankungen • NCD tragen am meisten zu den “YLD” bei (Vos et al. 2012) • KA wird auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen empfohlen • Aber, diese haben häufig erheblich reduzierte KA Æ – – – – – – Krebserkrankungen: Typ II Diabetes Mellitus: KHK: Osteoarthrose: COPD: Rheumatoide Arthritis: 78% 65% 60% 50% 84% 74% (Courneya et al. 2008) (Plotnikoff et al. 2008) (Zhao et al. 2008) (Roseman et al. 2008) (Arne et al. 2009) (Arne et al. 2009) erfüllen die Bewegungsempfehlungen nicht! 9 Ich möchte mich mehr bewegen! Problem: Motivation d Arbeitsbereich Bewegung und Gesundheit Prof. Dr. Klaus Pfeifer tatsächliches Verhalten Æ 10 Determinanten körperlich-sportlicher Aktivität Risikowahrnehmung Selbstwirksamkeit Selbstwirksamkeit Ausführungspläne Konsequenzerwartung Intention Konsequenzerfahrung Zielintention Verhalten Bewältigungspläne Selbstkonkordanz Handlungskontrolle HAPA (Schwarzer, 2004); Integratives Modell zur Motivation und Volition (Höner et al., 2004); MoVo Prozessmodell (Fuchs, 2007) Steigerung der Motivation Steigerung der Volition ͻ Bekanntmachung mit vielfältiger KA ͻ Förderung von Selbstwirksamkeitserwartungen ͻ Einsatz von Feedback ͻ Spezifische Bewegungsempfehlung ͻ Risikowahrnehmung/ Problembewusstsein fördern ͻ Nutzen vs. Kosten abwägen ͻ Genaue Beschreibung des zu ändernden Verhaltens ͻ Zielsetzungstraining / Verträge ͻ Wissensvermittlung ͻ Handlungspläne („Was-Wann-WoWie“) ͻ Antizipation von Barrieren und Hindernissen ͻ Bewältigungspläne/ Gegenstrategien ͻ Selbstbeobachtung (Tagebuch, Trainingspläne) (Conn et al. 2008, Dunbar-Jacob et al. 2007, Marks et al. 2005a,b) + 48 Minuten Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz Basis Bewegungsbezogene Grundfähigkeiten und -fertigkeiten Physische Fitness Bewegungskompetenz Motorische Fertigkeiten Körper- und Bewegungswahrnehmung Körper- und bewegungsbezogenes Grundwissen „Effektwissen“ (BewegungÆGesundheit) Steuerungskompetenz (adäquate körperliche Belastung für Gesundheit und Wohlbefinden) Gesundheitswirksame Bewegung Ausführung/Methoden („Handlungswissen“) Förderliche personale Handlungseigenschaften und Bewertungsdispositionen Selbstwirksamkeit aufgabenbezogen Verhaltensumsetzung (konstruktive) Einstellung, Motivstruktur kognitivrational affektivemotional Bewegungsspezifische Selbstregulationskompetenz (motivational-volitional) Sudeck & Pfeifer 2013, Pfeifer et al. 2013 Modell: Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz Basis Personen mit hoher bewegungsbezogene Grundfähigkeiten und -fertigkeiten Bewegungskompetenz motorische Fähigkeiten motorische Fertigkeit • haben körperlich-motorische Körperund Bewegungswahrnehmung Voraussetzungen zur Bewältigung von Bewegungsaufgaben (Alltag, Gesundheitssport) • besitzen adäquate motorische Fähigkeiten • beherrschen relevante motorische Fertigkeiten • haben hinreichende Fähigkeiten der Körper- und Bewegungswahrnehmung Teilkompetenzen Bewegungskompetenz Steuerungskompetenz (bezogen auf adäquate körperliche Belastung im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden) Bewegungsspezifische Selbstregulationskompetenz (motivational-volitional) Gesundheitswirksame Bewegung Modell: Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz Basis Personen mit hoher Steuerungskompetenz bewegungsbezogene • können körperliche Belastung Grundfähigkeiten und -fertigkeiten auf positive Auswirkungen für motorische Fähigkeiten motorische Fertigkeit Gesundheit und Körper- und Bewegungswahrnehmung Wohlbefinden ausrichten • kennen Möglichkeiten zur körperundbewegungsbezogenes Grundwissen Gestaltung und Steuerung »Effektwissen« (Bewegung > Gesundheit) gesundheitswirksamer Ausführung/Methoden körperlicher Aktivität (»Handlungswissen«) • können eigene körperliche Beanspruchung auf Basis körperlicher Signale (Herzfrequenz, Atmung, subjektive Beanspruchung) kontrollieren Teilkompetenzen Bewegungskompetenz Steuerungskompetenz (bezogen auf adäquate körperliche Belastung im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden) Bewegungsspezifische Selbstregulationskompetenz (motivational-volitional) Gesundheitswirksame Bewegung Modell: Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz Personen mit Basishoher Selbstregulationskompetenz bewegungsbezogene Grundfähigkeiten und -fertigkeiten motorische Verfügen überFähigkeiten eine motorische Fertigkeit verhaltensförderliche Körper- und Bewegungswahrnehmung Motivationslage, d.h. • hohe körper-Selbstwirksamkeit undbewegungsbezogenes Grundwissen • pos. Erwartungen / »Effektwissen« (Bewegung > Gesundheit) Erfahrungen • Ausführung/Methoden selbstkonkordante (»Handlungswissen«) Teilkompetenzen Bewegungskompetenz Steuerungskompetenz (bezogen auf adäquate körperliche Belastung im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden) Gesundheitswirksame Bewegung (intrinsische) Absicht Personale Handlungseigenschaften und Bewertungsdispositionen Können körperliche aufgabenAktivität im Voraus planen und bezogen Selbstwirksamkeit Verhaltensabschirmen umsetzung • Ausführungs-, kognitiv-rational (konstruktive) Einstellung, Bewältigungspläne affektivMotivstruktur emotional Bewegungsspezifische Selbstregulationskompetenz (motivational-volitional) Mensch, tut das wieder gut! Aufbau bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz Trainieren/Üben (physisch, motorisch) Lernen (kognitiv, motorisch) Erleben/Erfahren (affektiv-emotional, kognitiv) Titze, S., Ring-Dimitriou, S., Schober, P.H., Halbwachs, C., Samitz, G., Miko, H.C., Lercher, P., Stein, K.V., Gäbler, C., Bauer, R., Gollner, E., Windhaber, J., Bachl, N., Dorner, T.E. & Arbeitsgruppe Körperliche Aktivität/Bewegung/Sport der Österreichischen Gesellschaft für Public Health (2010). Bundesministerium für Gesundheit, Gesundheit Österreich GmbH, Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich (Hrsg.). Österreichische Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung. Wien: Eigenverlag Bauman et al. www.thelancet.com Vol 380 July 21, 2012, 259 Bauman et al. www.thelancet.com Vol 380 July 21, 2012, 259 http://www.interamericanheart.org/images/PHYSICALACTIVITY/TorontoCharterPhysicalActivityENG.pdf Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: www.globalpa.org.uk/investmentsthatwork • regelmäßiger Bewegungs- und Sportunterricht mit einem hohen Anteil an Bewegungszeit • Schulumfeld und Ressourcen zur Förderung strukturierter und unstrukturierter Bewegung über den ganzen Schultag (vor, während und nach der Schule) • Maßnahmen, mit denen der aktiv (zu Fuß oder mit dem Fahrrad) zurückgelegte Schulweg unterstützt wird • Bewegungsförderliche Schulpolitik • Einbindung von Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie des größeren sozialen Umfeldes Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa • Bewegungsförderliche Raumplanung - Zugang zu Fußwegen, Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln • Förderprogramme zur Unterstützung des Zufußgehens, Radfahrens und der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel (z.B. Züge, Straßenbahnen und Busse) • Umdenken bei der Verkehrsmittelwahl: weg von privaten motorisierten Fahrzeugen hin zu vermehrter Bewegung. Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa • Raum- und Städteplanung: Richtlinien für gemischte Nutzung mit Geschäften, Dienstleistungen und Arbeitsmöglichkeiten in Wohnungsnähe • Richtlinien zur vollständigen Erschließung von Verkehrsnetzen, die es Menschen erleichtern, ihre Zielen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. • Zugang zu Frei- und Grünräumen mit guten Freizeiteinrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen für eine aktive Freizeitgestaltung Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa 100 m 100 m http://www.thefuntheory.com/ • British Household Panel Survey • n=4056 mit Info zu Pendelgewohnheiten und BMI zu Beginn und nach 2 Jahren í0.32 kg/m2 95% CI í0.60 - 0.05 (n=3090) +0.34 kg/m2 95% CI 0.05 - 0.64 (n=787) í0.45 kg/m2 95% CI í0.78 - 0.11 (n=109) http://www.uli.org/wp-content/uploads/ULI-Documents/10-Principles-for-Building-Healthy-Places.pdf • Bewegungsverhalten als fester Bestandteil eines regelmäßigen Risikofaktorenscreenings zur Prävention von NCD im Gesundheitssystem • (Haus-)Ärztinnen und Ärzte sollten in der Sprechstunde und bei Überweisungen gezielt auf die Bewegungsförderung eingehen • Bewegung auf Verordnung, Überführung und Angebote hoher Qualität! • Nötig: Schulung der Expertinnen und Experten in den Gesundheitsberufen Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa • Gleich bleibende und klare Botschaften über Bewegung in der Bevölkerung verbreiten • Medienpräsenz kann Bewusstsein steigern, Wissen verbessern, soziale Normen und Werte verändern und motivieren • Wichtig: kombinierte Ansätze mit lokalen/regionalen Angeboten der Bewegungsförderung! Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa • Bevölkerungsweite Bewegungsförderung in Schlüsselsettings wie Städte, Gemeinden, Schulen und Betrieben • Bündelung von politischen Strategien, Öffentlichkeitsarbeit und Programmen zur Bewegungsförderung • Dort ansetzen, wo Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen • Beteiligung und Befähigung! Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa • Breite Angebotspalette für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer aller Altersklassen • Niedrigschwellige Gesundheitssportangebote hoher Qualität • Partnerschaften zwischen Bewegungsanbietern, Kommunen und (Gesundheits-)Politik • Soziale, finanzielle und räumliche Hürden reduzieren Modifiziert aus: Global Advocacy for Physical Activity (GAPA): Internationale Gesellschaft für Bewegung und Gesundheit (ISPAH). Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten: Bewegungsförderung - erfolgversprechende Maßnahmen. Februar 2011. Verfügbar unter: http://www.ispah.org/advocacy-gapa Kohl et al. (2012) www.thelancet.com Vol 380, 299 Theoretischer Rahmen Physical Activity-related Health Competence in Apprenticeship & Vocational Education [Kompetenz Bewegung in der beruflichen Bildung] PArC-AVE Prof. Dr. Klaus Pfeifer1, Jana Semrau1, Christian Hentschke1, Matthias Kohl2, 1Institut für Sportwissenschaft und Sport, FAU Erlangen-Nürnberg 2Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH Zielsetzung • Förderung der Bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz (BGeKo/PArC) bei Auszubildenden • Nutzung von kooperativ entwickelten Interventionen: a) Bewegungsintervention/-programm für Auszubildende, b) interprofessionelle Bildungssystematik für verantwortliche Akteure der beruflichen Bildung Eckpunkte Dauer: 32 Monate (März 2015 bis Oktober 2017) Umsetzungspartner: n=2 • Krankenpflege: Berufsbildungszentrum (BBZ) Ingolstadt, Klinikum Ingolstadt (via BBZ); • Kfz-Mechatronik: AUDI Ausbildungszentrum Ingolstadt Politische Partner: n=5 • Staatliche Krankenpflegeschule, Universitätsklinikum Erlangen; • Industrie und Handelskammer Nürnberg (IHK); • Handwerkskammer Mittelfranken (HWK); • Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (im LGL) Phase 3 Intervention Zielgruppe Ziele Outcomes Design Time Kooperativer Planungsprozess 1 Auszubildende, Verantwortliche in der beruflichen Bildung, weitere relevante Akteure “bottom up“ Entwicklung von Interventionen zur Förderung der BGeKo Merkmale BGeKo und weitere Outcomes Protokolle, Inhaltsanalysen Okt 2015März 2016 Kooperativer Planungsprozess 2 Auszubildende, Verantwortliche in der beruflichen Bildung und Akteure der politischen und wissenschaftlichen Partner “bottom up“ Bildungssystematik für verantwortliche Akteure der beruflichen Bildung Merkmale BGeKo und weitere Outcomes Protokolle, Inhaltsanalysen Okt 2015März 2016 [email protected] Arbeitsbereich Bewegung und Gesundheit Prof. Dr. Klaus Pfeifer
© Copyright 2025 ExpyDoc