Wissensstand und Einstellung stationärer Patienten zur

Wissensstand und Einstellung stationärer
Patienten zur Krankenhaushygiene
Meike Stoffels
Stoffels M1, Exner D², Engelhart S1, Kalff J², Exner M1
(1) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn
(2) Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und
Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Bonn
Übersicht
• Aktuelle Initiativen, aktuelle Situation
• Patientenbefragung
• Ergebnisse
–
Vorwissen
–
Informationsstand, Vertrauen, Befürchtung nosokomialer
Infektionen sowie ihre Einflussfaktoren
–
Bereitschaft
–
Informationswunsch
–
Kommentare
• Schlussfolgerung
• Patienteninformation am UKB
Aktuelle Initiativen
• WHO-Empfehlungen
• Forderung der DGKH 1
• Exemplarisch in NRW:
-
Musterfragebogen zur Befragung von
Patienten
-
Wanderausstellung ,,Keine Keime‘‘
1 Exner M, Walger P. Aktuelle Forderungen der DGKH zur Krankenhaushygiene. Hyg Med 2015; 1:
53–58
Aktuelle Situation
• Kaum deutsche Literatur 2, 3
• Zusammenhänge zwischen Wissensstand und
Einstellung sowie personengebundenen Faktoren
der Patienten
2 Mattner F, Mattner C, Zhang I, Gastmeier P. Knowledge of nosocomial infections and multiresistant
bacteria in the general population: results of a street interview. J Hosp Infect 2006; 4: 524–525
3 Reichardt C, Königer D, Bunte-Schönberger K, van der Linden P, Mönch N, Schwab F, Behnke M,
Gastmeier P. Three years of national hand hygiene campaign in Germany: what are the key
conclusions for clinical practice? J Hosp Infect 2013; Suppl. 1: S11-S16
Patientenbefragung
• 442 stationäre Patienten und 3 stationäre
Begleitpersonen
• Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxund Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Bonn
• Anonym
• 21 Fragen zum Ankreuzen
• Freitext und Kommentare möglich
• 75 % Rücklaufquote (332 von 445)
Vorwissen
42 % wurden bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt
informiert. Davon …
72 % Händedesinfektion
63 % Händewaschen
43 % Wundhygiene
27 % Verhalten im Sanitärbereich
16 % nosokomiale Infektionen
15 % Katheterhygiene
6 % Sonstiges
Mehrere Antworten waren möglich.
Informationsstand
Informationsstand
Vertrauen
Vertrauen
Befürchtung
Zusammenhänge
Subjektiver
Informationsstand
* p ≤ 0,005
Vertrauen
Befürchtung
Einflüsse auf den Informationsstand
Informationsquelle
Subjektiver
Informationsstand
sehr gut
Broschüre,
Flyer *
Zeitung
Fernsehen,
Radio *
Internet
Freunde,
Familie
Krankenhauspersonal *
niedergelassene (r)
Arzt / Ärztin
+1 %
-6 %
-10 %
+4 %
-4 %
+19 %
-2 %
+13 %
+4 %
+7 %
+10 %
+4 %
+26 %
+23 %
mittel
-3 %
-8 %
-8 %
-15 %
-5 %
-25 %
-19 %
schlecht
-8 %
+10 %
+10 %
+4 %
+3 %
-17 %
-3 %
sehr schlecht
-3 %
+1 %
+1 %
-1 %
+1 %
-3 %
+2 %
gut
Mehrere Antworten waren möglich.
* Signifikant
Einflüsse auf das Vertrauen
Vertrauen
in Ärzte und
PflegeBroschüre,
personal
Flyer
Informationsquelle
Fernsehen,
Zeitung * Radio *
Internet
Freunde,
Familie
Krankenhauspersonal *
niedergelassene (r)
Arzt / Ärztin
sehr
-1 %
-19 %
-16 %
-2 %
-7 %
+19 %
+16 %
etwas
+6 %
+15 %
+9 %
+1 %
+4 %
-7 %
-21 %
neutral
-5 %
+3 %
+6 %
+2 %
+2 %
-14 %
+4 %
kaum
-1 %
0%
0%
0%
-2 %
+2 %
+2 %
0%
+1 %
+1 %
0%
+1 %
0%
0%
gar nicht
Mehrere Antworten waren möglich.
* Signifikant
Einflüsse auf die Befürchtung
Informationsquelle
Befürchtung
nosokomialer
Infektionen
sehr
Broschüre,
Flyer
Zeitung *
Fernsehen,
Radio *
Internet
Freunde,
Familie
Krankenhauspersonal
niedergelassene (r)
Arzt / Ärztin
-2 %
+4 %
+3 %
+1 %
-1 %
-6 %
+11 %
+10 %
+15 %
+19%
+3 %
+11 %
+3 %
-3 %
neutral
-8 %
-2 %
+1 %
+2 %
-5 %
-14 %
-6 %
kaum
-1 %
-8 %
-11 %
-2 %
-6 %
+7 %
+1 %
gar nicht
+1 %
-8 %
-11 %
-3 %
+1 %
+10 %
-4 %
etwas
Mehrere Antworten waren möglich.
* Signifikant
Subjektive Bedeutung
Bereitschaft
Bereitschaft
Mehrere Antworten waren möglich.
Informationsbedarf
78 % wünschten (mehr) Informationen
Mehrere Antworten waren möglich.
Gewünschte Informationsform
Mehrere Antworten waren möglich.
Kommentare
,,Warum öffnen sich Toilettentüren im Krankenhaus
,,Vordringlich
,,Bei
,,Die
Reinigung
ist der
die
von
Krankenzimmer
Aufklärung
Betten
(Hygienestraße)
des oder
ärztlichen
ist oberflächlich
und
leider
nicht Desinfektion
von selbst
bzw.
ohne
Türgriff;
zurzeit
und
pflegerischen
mangelhaft.
nur mitPersonals
einem
Z. B.auch
Lappen.
Türgriffe,
und
Selbst
Telefonhörer,
Überwachung
gesehen!!‘‘
der
Händewaschen
geht
mitdie
Sensoren,
man muss
Einhaltung
Fernbedienung
Hygienemaßnahmen.
der Fernseher
dann nichtsder
anfassen.
Das gehtusw.‘‘
aber …‘‘
alles erst bzw.
fängt mit Krankenhausplanung an!‘‘
Schlussfolgerung
• Große Bereitschaft der Patienten
• Meist persönlichen Nutzen erkannt
• Erheblicher Informationswunsch und –bedarf
• Patienten überschätzen vermutlich ihr Vorwissen
• Händehygiene guter Ansatzpunkt
• Unbekannt: Einstellung des Personals zur
Patientenintegration
Informationsbroschüre am UKB
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