Bundeswehr aktuell. Gesamtausgabe Nr. 14. Erscheinungsdatum

D 8512
52. Jahrgang
Nr. 14
Montag, 11. April 2016
NACHRICHTEN
POLITIK
Nachruf
Hans-Dietrich Genscher zählte
zu den prägendsten Politikern der
deutschen Nachkriegsgeschichte.
Ein Nachruf.
Seite 4
Neues aus
Camp Castor
BUNDESWEHR
Infanterie
Taktisches Verständnis und fließende Bewegungen – erfolgreiches Operieren im Ernstfall muss
trainiert werden.
Seiten 6/7
Pioniere bereiten im malischen
Gao den Aufwuchs des
SPORT
deutschen Kontingents vor.
Pfeil und Bogen
Dank der Sportförderung der
Bundeswehr arbeiten sich die
Bogenschützen kontinuierlich
bis an die Weltspitze vor. Seite 10
Seiten 2, 3 und 5
VIDEO DER WOCHE:
Medizinische Notfälle oder das
Ein- und Ausfliegen von Personal
und Gerät – fast im Stundentakt
steht der Flugdeckoffizier (FDO)
am Hangartor bereit, um die Hubschrauber einzuweisen. Unverzichtbares Hilfsmittel dabei sind
seine roten Paddles. Der Beitrag
„Dienst auf dem Flugdeck: Flugdeckoffizier des EGV ,Bonn‘“
zeigt, was alles zu den Aufgaben
des FDO gehört.
Foto: pa/dpa
BW CLASSIX: Der Beitrag
„Classix: Brandschutzausbildung
­
in Fassberg (1973)“ zeigt, wie
angehende Feuerwehrmänner
und Brandmeister Pulverlöschrohr und Löschschaumkanone
wirkungsvoll einsetzen.
(eb)
Diese und weitere
Videobeiträge unter
www.youtube.com/
bundeswehr.
[email protected]
2
aktuell
INTERN
11. April 2016
Foto: Thyssen Krupp
BILD DER WOCHE
Erste Probefahrt: die Fregatte „Baden-Württemberg“ der Klasse 125 auf Werfterprobung auf der Elbe in Hamburg. Mit an Bord: mehr als 60 Soldaten aus der zukünftigen
Besatzung Alpha. „Das ist unser Tag“, sagte der zukünftige Kommandant, Fregattenkapitän Markus Venker.
Mehr zur neuen Fregatte auf www.marine.de
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ZITAT
EDITORIAL
„Arbeit in stürmischer Zeit.“
Der Überfall auf den Norden
Malis gelang islamistischen
Gruppen 2012 ohne großen
Widerstand: Sie errichteten ein
Terror-Regime. Es ist Frankreichs Militärintervention im
Jahr 2013 zu verdanken, dass der
brutale Vormarsch vor der Hauptstadt Bamako gestoppt wurde.
Wäre Mali kollabiert, es wäre
zum Terror-Zentrum Westafrikas
geworden. Inzwischen hat Malis
Regierung auf Vermittlung
der Vereinten Nationen einen
Friedens vertrag mit einigen
Rebellen-Gruppen geschlossen.
Deutschland hilft Mali, sich
weiter zu stabilisieren. Im Rahmen der europäischen Ausbildungsmission EUTM Mali
wurden bisher 8000 malische
Soldaten trainiert. Die malischen Streitkräfte sollen ihr Land
künftig selbst schützen können.
Mehr noch: EU-Ausbilder sollen auch im gefährlicheren Norden arbeiten – auch Bundeswehrsoldaten. Vorausgesetzt,
dort wird es sicherer.
Daran arbeiten seit Januar
auch 200 deutsche Blauhelmsoldaten – im Rahmen der
UN-Mission MINUSMA. Sie
klären im Norden für die UN
auf, wer den Friedensprozess
stützt oder sabotiert. Für aktive
Terror bekämpfung sorgt die
Bundeskanzlerin Angela Merkel in der vergangenen Woche bei
den deutsch-französischen Regierungskonsultationen in Metz über
die Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich während
der Flüchtlingskrise.
KALENDERBLATT
Vor 55 Jahren: Am 12. April 1961 umrundet der sowjetische
Kosmonaut Juri Gagarin mit dem Raumschiff „Wostok 1“ die Erde.
Der Flug dauert nur 108 Minuten und macht ihn zum ersten Menschen im Weltraum. Gagarin wird zwei Tage später als Held der
­
Sowjetunion
geehrt.
Vor 65 Jahren: Am 15. April 1951 wird das erste SOS-Kinderdorf
mit dem Namen „Haus Frieden“ eröffnet. Der Österreicher Hermann
Gmeiner bringt sein gesamtes Vermögen auf, um verlassenen Kindern
in der Nachkriegszeit ein neues Zuhause zu geben.
Vor 145 Jahren: Am 16. April 1871 tritt die Bismarcksche Reichsverfassung in Kraft. In dieser neuen Verfassung schließen sich norddeutsche und süddeutsche Staaten zum Deutschen Reich zusammen.
Der Deutsche Kaiser und König von Preußen übt das Bundespräsidium
aus, Otto von Bismarck wird zum Reichskanzler ernannt.
Vor 495 Jahren: Am 17. April 1521 trägt Martin Luther seine Thesen dem Reichstag in Worms vor. Der Theologe verteidigt seine Lehren und wird infolgedessen als vogelfrei verurteilt. Der sächsische
Kurfürst rettet Luther und nimmt ihn in Schutzhaft.
Vor 775 Jahren: Am 11. April 1241 wird der ungarische König
Béla IV. vom mongolischen Heerführer Batu Khan vernichtend
geschlagen. König Béla selbst kann fliehen, sein Reich wird geplündert
und das Volk versklavt.
(eb)
französische Mission Barkhane.
Es ist der gefährlichste UN-Einsatz der Bundeswehr, sagte die
Ministerin in Mali (Seite 3).
Kritiker befürchten, die Bundeswehr schlittere in ein zweites
Afghanistan. Doch der Vergleich
hinkt: denn anders als dort werden von Anfang an malische
Soldaten ausgebildet. Alle militärischen Bemühungen sind in
einen breiten politischen Prozess
eingebettet. Die internationale
Gemeinschaft drängt auf rasche
politische Reformen und wirtschaftliche Fortschritte.
Die Chancen auf Frieden
sind in Mali günstiger als in
Afghanistan. Wir dürfen Mali
jetzt nicht im Stich lassen.
Andrea Zückert,
Chefredakteurin
Redaktion der Bundeswehr
11. April 2016
MINISTERIUM / HINTERGRUND
aktuell
3
Bis an den Nigerbogen
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen reist nach Mali – Bundeswehr-Ausbilder sollen auch in den Norden.
Von Andrea Zückert
Gao. Stefan ist Objektschützer
und seit Anfang des Jahres in
der UN-Mission MINUSMA
dabei. Er ist stolz, einen Blauhelm zu tragen. Es sei etwas
Besonderes, sagt er.
Stefan und seine Kameraden
stehen in Camp Castor in Gao
in der heißen malischen Wüste.
Sie erwarten ihre Verteidigungsministerin, wollen ihr ihre Fähigkeiten zeigen: mit Fahrzeugen
im Operationsgebiet aufklären,
Eigenschutz. Zu den Aufgaben
der deutschen und auch niederländischen Soldaten gehört es,
in die Dörfer zu fahren und mit
den Bewohnern zu sprechen.
Das ist wichtig, um sich ein Bild
von der Lage und Stimmung zu
verschaffen und der Bevölkerung zu erklären, dass sie für
deren Sicherheit da sind.
Raketenangriff im
Dezember
Stefan weiß um die Gefahren.
Das Camp Castor wurde erst
im Dezember von einer Rakete
angegriffen, sie verfehlte ihr Ziel
nur knapp. In der Region gibt
es Terrorangriffe durch Sprengfallen und Selbstmordattentate.
70 Blauhelmsoldaten sind in drei
Jahren getötet worden. Für 90
verschiedene Terrorgruppen ist
der Norden Rückzugsraum. Die
Ministerin steht nach der Vorführung im Wüstensand und sagt:
„Es ist der gefährlichste UNEinsatz, den Deutschland zurzeit hat.“
Rebellen im
Norden Malis
200 deutsche Soldaten sind
im Camp Castor seit Anfang des
Jahres eingesetzt. Vor allem als
Objektschützer. Künftig werden
noch Aufgaben in der Aufklärung
hinzukommen. Aufgeklärt wird
mit Spähfahrzeugen, auch Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron
sollen eingesetzt werden. Dafür
sollen zwei bis drei zusätzliche
Drohnen angemietet werden, zur
Überwachung der wichtigsten
­Verkehrsverbindungen. Die
aktive Bekämpfung des Terrorismus wird von den Franzosen durch die Operation Barkhane übernommen. Die deutsche
Ministerin wird in den nächsten
Wochen weitere Soldaten nach
Gao schicken. „Die Bundeswehr ist hier, weil wir der festen
Überzeugung sind, dass Mali ein
Schlüsselland in Westafrika ist“,
sagt sie. Ein Staatszerfall wie in
Libyen müsse verhindert werden.
Der Norden Malis geriet 2012
in die Hände von islamistischen
Terroristen. Eine Militärintervention Frankreichs verhinderte
den Vormarsch auf die Hauptstadt Bamako. Im vergangenen
Jahr hat die Regierung einen
Friedensvertrag mit einigen
Rebellengruppen
­
geschlossen.
Um diesen Friedensprozess zu
sichern, setzen sich 51 Nationen
in der UN-Mission ein.
Einen Tag später ist Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen in Kourikolo, nahe der
Hauptstadt Bamako. Sie lässt
sich die Fortschritte bei der Ausbildung malischer Soldaten zeigen. 200 Bundeswehrsoldaten
trainieren die Männer im Rahmen
der EU-Mission EUTM Mali.
8000 sind seit 2013 ausgebildet
worden – von insgesamt 13 000.
Bundeswehr-Ausbilder
im Norden Malis
Bisher werden die Soldaten im
ruhigen Koulikoro ausgebildet.
Doch das soll sich ändern, wenn
der Bundestag zustimmt. Die
Ausbildung soll dezentral organisiert werden, in den Garnisonsstädten im Süden, dort, wo die
Soldaten sind. Mobile Teams
sollen vor allem die Ausbilder
schulen. Mehr noch: Die Bundeswehr-Ausbilder sollen auch in den
gefährlichen Norden geschickt
werden, dort, wo islamistische
Terrorgruppen auch Anschläge
verüben. „Auf die Dauer ist es
das Ziel – so ist das europäische
Mandat auch angelegt – bis an den
Nigerbogen auch in den Norden
zu gehen“, sagt die Ministerin.
Bevor Bundeswehrsoldaten dorthin gehen, muss die Region sicherer werden. Das kann dauern.
„Wir sind uns darüber im Klaren, dass man viel Geduld haben
muss“, sagt von der Leyen.
Der westafrikanische Staat Mali befindet sich seit
einem Militärputsch im März 2012 in der Krise.
Deutschland beteiligt sich an zwei militärischen
Missionen vor Ort. Im Februar 2013 stimmte der
Bundestag für die Entsendung deutscher Soldaten
zur Unterstützung der European Training Mission
in Mali (EUTM Mali). Das Mandat gilt bis zum
31. Mai 2016, sieht den Einsatz von bis zu 350
Soldaten vor. Im Juni 2013 beschloss das Parlament die Entsendung deutscher Kräfte zur Beteiligung an der Stabilisierungsmission der Vereinten
Nationen in Mali (MINUSMA). Im Januar 2016 wurde
eine Ausweitung sowie die Anhebung der Personalobergrenze auf 650 Soldaten beschlossen.
Fotos (3): pa/dpa
Die Bundeswehr in Mali
Zu Besuch in Gao: Verteidigungsministerin von der Leyen im
Gespräch mit deutschen (o.) und malischen (u.) Soldaten. Zur
Ausrüstung vor Ort zählen auch Fahrzeuge vom Typ Dingo (Mitte).
Flüchtlingskrise im Fokus
Politiker, Journalisten und Experten diskutieren an der BAKS über Migration.
Berlin. Die Flüchtlingskrise
und die Vereinbarung zwischen
der Europäischen Union und
der Türkei über die Rücknahme
von Flüchtlingen in der Ägäis –
diese Themen standen im
Mittelpunkt des ersten Medientages der Bundesakademie für
Sicherheitspoltik (BAKS) am
4. April in Berlin. Die Bundesakademie hatte Journalistinnen
und Journalisten eingeladen, sich
aus erster Hand über sicherheitspolitische Fragen zu informieren.
Dazu hatte die BAKS erfahrene
Politiker und Experten aufgeboten, die den Medienvertretern
Rede und Antwort standen.
„Brüssels Türkei-Deal ist eine
Hochrisikoinvestition“, sagte
Günter Verheugen. Der ehemalige ­EU-Integrationskommissar
und Honorarprofessor für
Europäisches Regieren an der
Europa-Universität Viadrina in
Frankfurt/Oder hält die Vereinbarung zwischen der EU und
Ankara für einen „Rettungsanker“, an dessen Wirksamkeit
er gleichwohl zweifelt.
Gunnar Köhne, der als freier
TV-Journalist in Istanbul tätig ist,
berichtete über die Flüchtlingssituation in der Ägäis und im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Er
erinnerte daran, dass die eher arme
Grenzregion im Süden der Türkei
allein 2,5 Millionen Flüchtlinge
aufgenommen habe.
Die Nachbarstaaten Syriens
humanitär besser zu unterstützen,
forderte die Sprecherin der
Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen für Sicherheitspolitik und Abrüstung,
Agnieszka Brugger. Gerade die
oft prekären Zustände in den
Flüchtlingslagern in den Nachbarländern seien es, die die Menschen zur Flucht nach Europa
veranlassten.
Stephan Mayer, der Sprecher
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Innenausschuss
begrüßte die Strategie von
­
Bundeskanzlerin
Angela Merkel,
­
eine europäische Lösung der
­Flüchtlingsproblematik anzustreben. „Wir können uns den
Verhandlungspartner nicht aus-
suchen“, sagte er mit Blick auf
die Kritik an der europäisch-­
türkischen Flüchtlingsvereinbarung.
„Fachkundige ­Journalisten
mit hilfreichen Informationen
versorgen“ – so hatte zuvor der
Präsident der BAKS, Karl-Heinz
Kamp, das Ziel des Medientages
an der Bundesakademie beschrieben. Rund 20 Vertreter von Printund Onlinemedien sowie von Hörfunk und Fernsehen waren seiner
Einladung gefolgt. Die Veranstaltung fortgesetzt werden.
(eb)
11. April 2016
Foto: picture alliance/Ulrich Baumgarten
POLITIK / HINTERGRUND
Foto: picture alliance/Egon Steiner
aktuell
Foto: EPA/FILIP SINGER
4
25 Jahre nach der Wende (l.): Hans-Dietrich Genscher im Jahr 2014 vor der deutschen Botschaft in Prag. 1989 hatte er dort DDR-Flüchtlingen verkündet, dass sie nach Westdeutschland ausreisen dürften. Im Bundestag: Genscher während einer Debatte im Jahr 1978 (Mitte) und mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl im Jahr 1983 (r.).
Der Liberale
Hans-Dietrich Genscher prägte 18 Jahre lang als Bundesaußenminister die Politik – ein Nachruf.
Genscher wurde am 21. März
1927 in Reideburg bei Halle an
der Saale geboren. Sein Vater
starb, als der Junge zehn Jahre
alt war. Das Ende des Weltkriegs
erlebte Genscher als Reichswehrsoldat. Die Kriegserfahrung ließ ihn zu einem überzeugten Pazifisten werden. Die
ersten Jahre unter dem kommunistischen Regime in der DDR,
in denen er in Wittenberg und
Leipzig Jura studierte, machten
ihn zum Liberalen. Nach der
Übersiedlung aus Halle nach
Bremen mit seiner Mutter im
Jahre 1952 landete er folgerichtig
in der FDP.
In der öffentlichen Wahrnehmung war Genscher weniger Parteipolitiker denn Regierungsmitglied. Dabei war ihm
seine FDP ebenso Herzenssache wie das Staatsamt. Bis zu
seinem Tode bleibt Genscher
Foto: pa/dpa
Unvergessen bleibt sein Auftritt auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag am
30. September 1989, als seine
Ankündigung von der bevorstehenden Ausreise im Jubel der
dort ausharrenden DDR-Bürger
unterging. Für Genscher, dem
Herzenssache:
Genscher und die FDP
der heimliche Vorsitzende der
FDP. Keiner seiner Nachfolger
kommt ohne den Segen des Altvaters aus. Telefonate oder gar
Treffen mit ihm werden genau
registriert und gelten als Maßstab für die Erfolgsaussichten des
jeweiligen Thronprätendenten.
Zu den unverrückbaren Stationen im Leben Genschers gehören
das Attentat palästinensischer
Terroristen auf die Olympischen
Spiele in München 1972 und das
Ende der sozial-liberalen Koalition unter dem SPD-Kanzler
Helmut Schmidt im Herbst 1982.
Der von ihm und Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff initiierte Koalitionsbruch, der den
CDU-Kanzler Helmut Kohl ins
Amt brachte, kostete Genscher
einen großen Teil seiner Reputation und die Hälfte seiner Parteimitglieder. Genscher blieb jedoch
im Amt und wurde zum rastlosen Weltreisenden in Sachen
Ost-West-Entspannung. Das
trug ihm neben viel Anerkennung
auch den Spott ein, bei Transatlantikflügen sei er sich schon
selbst begegnet. Genscher, der
bei öffentlichen Auftritten gern
Understatement und Selbstironie
pflegte, nahm derlei Sottisen
als Kompliment. Sein Meister-
stück lieferte Genscher bei den
Zwei-plus-Vier-Verhandlungen,
die im September 1990 zum Vertrag über die endgültige Souveränität des ­wiedervereinigten
Deutschlands führten.
Auch wenn dies im Gesamtkontext kaum wahrgenommen
wurde, so war doch das Militär für Genscher ein zentrales
Mittel der Außenpolitik. Mit
der Zusicherung, dass es keine
NATO-Einheiten auf dem Gebiet
der ehemaligen DDR geben
werde, setzte Genscher bei den
Zwei-plus-Vier-Verhandlungen
­
das Ziel des Westens durch, dass
das vereinigte Deutschland Mitglied der NATO bleiben könne.
Verbundenheit
mit Soldaten
Genschers Politik schuf auch
die Grundlage für die späteren
Auslandseinsätze der Bundeswehr. Am deutlichsten sichtbar wurde dies auf dem Balkan.
1991 war Genscher die treibende Kraft für die Anerkennung Kroatiens und Sloweniens,
die sich vom damaligen Jugoslawien losgesagt hatten. Der Zerfall Jugoslawiens und der daraus resultierende Bürgerkrieg in
Bosnien-Herzegowina
­
führten
zum ersten bewaffneten Engagement der Bundeswehr.
Seine Verbundenheit mit den
Soldaten zeigte Genscher auch
nach seinem Ausscheiden aus
dem Ministeramt. Auf der Kommandeurtagung in Hannover
2002 bespielweise bekannte
sich Genscher zur Wehrpflicht
und zu einer angemessenen Ausstattung der Bundeswehr: „Was
man meint, nicht bezahlen zu
können, das darf man seinen
Soldaten auch nicht zumuten.“
Noch im Oktober 2014 meinte
Genscher mit Blick auf mangelnde Einsatzbereitschaft
vieler Gerätschaften, es wäre
„hilfreich, wenn die Flugzeuge
auch wirklich fliegen können“.
Eine Anmerkung in typischer
­Genscher-Ironie.
Am Sonntag wird Genscher
mit einem Staatsakt in Bonn
geehrt. Dann wird man zurecht
sagen: Er hat sich um dieses
Land verdient gemacht.
Der Autor Peter Blechschmidt
war jahrelang leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung in
München und in Berlin. Im Jahr
2013 war er Sprecher der FDP.
Foto: picture alliance/AP Photo
Unvergessen:
Der Balkon in Prag
Gegner oft Prinzipienlosigkeit
und Doppelzüngigkeit vorwarfen, war der feste Glaube an
die Wiedervereinigung eine
Konstante seines Denkens und
­
Handelns.
Foto: pa/dpa
Als Außenminister und Vizekanzler trat Hans-Dietrich
Genscher im Mai 1992 zurück.
Eine Institution ist er Zeit seines
Lebens geblieben. Am 31. März
ist Hans-Dietrich Genscher kurz
nach seinem 89. Geburtstag in
Bonn gestorben.
18 Jahre lang war Genscher
Außenminister, zuvor fünf
Jahre lang Innenminister.
Neben Kanzlern wie Konrad
Adenauer, Willy Brandt und
Helmut Kohl hat er die deutsche
Nachkriegsgeschichte
­
geprägt.
Der „Mann mit dem gelben Pullunder“, der von 1974 bis 1985
auch Vorsitzender der damaligen Regierungspartei FDP war,
hatte entscheidenden Anteil am
Zustandekommen der deutschen
Einheit. Er empfand sie als Krönung seines Lebenswerks.
1976: FDP-Mann Genscher (r.) mit Helmut Kohl (CDU) und 1987: Genscher begrüßt DDR-Staatsoberhaupt 1988: Genscher mit US-Präsident Ronald Reagan
Willy Brandt (SPD) nach der Bundestagswahl im Fernsehstudio. Erich Honecker (l.) in Bad Godesberg.
im Oval Office im Weißen Haus.
11. April 2016
EINSATZ / BUNDESWEHR
aktuell
5
Bereit für
den Aufwuchs
Der erste deutsche Kontingentführer bei
MINUSMA im aktuell-Interview
Wie ist die aktuelle Lage im
Kontingent in Gao?
Wir haben aktuell etwa
220 deutsche Soldaten in Gao, die
den Schutz des Lagers und des
Umfelds, die komplette sanitäts­
dienstliche Unterstützung sowie
die Führungs­ und Einsatzunter­
stützung des Kontingentes wahr­
nehmen. Sie treiben den Aus­
bau des Lagers weiter voran und
stellen so den weiteren Aufwuchs
des Kontingents – insbesondere
die Aufnahme der Aufklärungs­
kompanie für den Kernauftrag –
sicher. Im April sollen weitere
Unterstützungskräfte und der
LUNA­Zug (Luftgestützte unbe­
mannte Nahaufklärungsausstat­
tung) der Aufklärungskompanie
dazu stoßen. Weitere Fähigkeiten
der Aufklärungskompanie wer­
den folgen, sodass wir die nie­
derländischen Aufklärungskräfte
Anfang Juni ablösen können.
Welche Eindrücke haben Sie
nach zwei Monaten Einsatz von
Mali gewinnen können?
Es sind so viele Eindrücke, dass
es schwer fällt, sie in wenige Worte
zu fassen. Ich erlebe Soldaten, die
mit Herzblut, Begeisterung und
guter Laune – auch bei über 50
Grad – ihre Leistung bringen. Dies
reicht vom Sicherungssoldaten auf
Patrouille über die Pioniere beim
Befüllen von Sandsäcken bis zu
unseren Führungsunterstützern.
Ich sehe eine Bevölkerung, die
uns trotz großer Armut mit Gast­
freundschaft begrüßt. Ich darf eine
internationale Kooperation erle­
ben, in der man tagtäglich mitei­
nander und nicht nebeneinander
arbeitet. Alles wird geteilt: Auf­
träge, Werkzeuge, auch Zigaretten
und Kaffee. Ich erlebe dabei
auch eine Vielzahl von Heraus­
forderungen, „Baustellen“ und
scheinbar unüberwindbaren Hür­
den. Aber irgendwie kriegen es
meine Frauen und Männer mit
­Improvisationstalent, Ideenreich­
tum und viel harter Arbeit fast
immer hin.
Das Kontingent arbeitet eng mit
den niederländischen Kameraden
zusammen. Wie funktioniert diese
Zusammenarbeit?
Eine solch enge und gewinn­
bringende Kooperation habe
ich bisher noch nicht erlebt.
Unsere Kräfte und Fähigkeiten
sind mittlerweile so eng inein­
ander verwoben, dass man sich
die passenden Kräfte, Verfahren
und Ausrüstungen für den jewei­
ligen Auftrag auswählt und dann
entsprechend einsetzt. Ich glaube,
dass beide Seiten sehr viel vonei­
nander lernen. Aktuell wechselt
das niederländische Kontingent.
Die herzliche Verabschiedung
sowie die unzähligen kleinen
Andenken und Geschenke, die
untereinander ausgetauscht wer­
den, sprechen Bände. Es ist eine
echte Freundschaft entstanden,
die weit über den eigentlichen
Auftrag hinausgeht.
Dies ist der erste Einsatz in
dieser Größe unter dem Mandat
der Vereinten Nationen. Gibt es
Unterschiede zu anderen Einsätzen?
Die Unterschiede, zum Beispiel
zu den durch die NATO geführten
Missionen, an denen ich bisher
teilgenommen habe, sind wirklich
groß. Die an MINUSMA betei­
ligten Nationen haben wenige
standardisierte, einheitliche
Verfahren. So redet man schein­
bar vom Selben, erlebt aber in der
Umsetzung etwas völlig anderes.
Wobei die Kommunikation oft­
mals ein Problem ist, da viele der
Kräfte kein oder nur schlechtes
Englisch sprechen. Auch die büro­
kratischen Hürden innerhalb der
UN sind gewöhnungsbedürftig.
Es gibt Vordrucke und Listen
für scheinbar alles, aber man
muss genau das richtige Formu­
lar benutzen, sonst verlangsamt
sich der Bearbeitungsprozess. Auf
der anderen Seite ist natürlich die
Vielfalt der beteiligten Nationen
einfach einmalig.
Wie wirken sich die kulturellen
Unterschiede im Vergleich aus?
Fehlende Infrastruktur und
auch die eigene Mentalität der
Bevölkerung wirken sich tag­
täglich auf das Kontingent aus.
So mussten wir uns in den ers­
ten Wochen insbesondere daran
gewöhnen, alles mit einer Portion
„afrikanischer Gelassenheit“ zu
betrachten, denn es kommt immer
wieder vor, dass scheinbar einge­
Foto: Bundeswehr/PAO DEU EinsKtgt MINUSMA (5)
Gao. Oberstleutnant Marc Vogt
ist der erste deutsche Kontingent­
führer bei MINUSMA. Nach
zwei Monaten in Mali spricht er
im Interview über bisher gesam­
melte Erfahrungen, die Unter­
schiede zu anderen Einsätzen
und über die besondere Form der
Zusammenarbeit mit den nieder­
ländischen Kameraden im Camp
Castor in Gao.
Eindrücke aus Mali: Die Objektschutzkräfte der Luftwaffe sind Teil der derzeit etwa 220 deutschen
Soldaten in Mali. Der Kontingentführer Oberstleutnant Marc Vogt (mitte l.) und seine Kameraden
leisten Pionierarbeit – der Aufwuchs der deutschen Teile auf 650 Soldaten muss vorbereitet werden.
spielte Verfahren, wie der Trans­
port von Material, nicht funktio­
nieren, weil etwa Uhrzeiten oder
Ankunftspunkte nicht eingehalten
werden. Genau diese Pionierar­
beit macht aber auch den Reiz
dieses ersten Kontingents aus.
So anspruchsvoll oder auch das
eine oder andere Mal frustrie­
rend dies sein mag, so belohnend
ist es, wenn man ein Zwischen­
ziel erreicht hat. Meine Männer
und Frauen können wöchentlich
spürbar erkennen, welche Fort­
schritte wir gemeinsam erreicht
haben. Nach zwei Monaten kön­
nen wir mit Stolz auf das blicken,
was wir erreicht haben.
Das Interview führte PAO DEU
EinsKtgt MINUSMA.
Auftrag der Bundeswehr bei MINUSMA
Am 28. Januar 2016 wurde durch den deutschen Bundestag eine
Ausweitung des Einsatzmandates „Mission multidimensionnelle
integrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali“, kurz
MINUSMA, beschlossen. Aus dem neuen Mandat ergeben sich
für die Bundeswehr folgende Aufgaben:
• Wahrnehmung von Führungs-, Verbindungs-, Beobachtungs- und Beratungsaufgaben
•
Wahrnehmung von Schutz- und Unterstützungsaufgaben,
auch zur Unterstützung von Personal in den EU-Missionen
in Mali
•
Aufklärung und Beitrag zum Gesamtlagebild
•
Beitrag zur zivil-militärischen Zusammenarbeit
•
Lufttransport in das Einsatzgebiet und innerhalb des Einsatzgebietes von MINUSMA sowie Unterstützung bei der Verlegung und der Folgeversorgung von Kräften von MINUSMA
•
Einsatzunterstützung durch gegebenenfalls temporär bereitgestellte Luftbetankungsfähigkeit für französische Kräfte
6
aktuell
BUNDESWEHR
aktuell
7
Sprung auf die
Höhenrippe
Damit Infanterie im Ernstfall erfolgreich
operieren kann, muss sie ausgiebig üben.
Taktik ist besonders wichtig.
Ein Besuch auf dem Truppenübungsplatz.
Oberlausitz. Der Truppen­
übungsplatz Oberlausitz. In einer
Blockhütte haben sich zwei Dut­
zend Soldaten der fünften Kom­
panie des Fallschirmjäger­
regiments 31 versammelt. Am
Sandkasten erläutert Zugführer
Hauptfeldwebel Micha F. den
Auftrag. Der Charlie­Zug soll
ein Übungsdorf auf einer Anhöhe
hinter zwei Höhenrippen ein­
nehmen. An der linken Grenze
zieht sich Wald hin, rechts eine
hügelige Heidelandschaft. Zwi­
schenziel ist ein Ruinendorf.
Den Angriff
trainieren
Für den Auftrag stehen zwei
Gruppen zur Verfügung. Die
Soldaten haben zwei MG 3
dabei, davon eines auf Lafette,
sowie ein leichtes MG 4. Außer­
dem unterstützt ein Team mit
der GMW, einer 40­Millimeter­
Granatmaschinenwaffe.
­
Beson­
derheit im Übungsablauf: Die
Fallschirmjäger laden Gefechts­
munition. Dementsprechend
gelten höchste Sicherheits­
standards. Jeder einzelne Soldat
soll heute beweisen, dass er Tak­
tik und Waffe beherrscht. Das
gilt besonders für drei junge Por­
tepees, die ihre Führungserfah­
rung beim Infanterieangriff ver­
tiefen sollen. Hauptfeldwebel F.
hat Erfahrung. Er führt diesen
Zug erst seit einigen Wochen.
Aber nach harten Gefechten in
Afghanistan und längerer Ver­
wendung im Fallschirmspezial­
zug weiß der 39­Jährige, worauf
es ankommt. „Ich will, dass wir
enger zusammenwachsen. Eine
richtige Einheit werden“, sagt er
und lässt abrücken.
Wenige Meter in
endlosen Minuten
Beim Vorgehen in Waldkampf­
formation bilden die Gruppen
ein „T“. „Wir machen uns vorne
breit“, erklärt F. und untermalt
das mit einer ausholenden Arm­
bewegung. „Das ist mit nur zwei
Gruppen die beste Lösung.“ Den
Flankenschutz
­
beim verminderten
­
Zug übernehmen einzelne
Soldaten, die als Sicherungs­
elemente etwas voraus und abseits
vorgehen. Der Zugführer bleibt
mit seinem Melder direkt hinter
dem „breiten Element“.
Leise rückt der Zug in der
befohlenen Formation vor.
Um möglichst spät gesehen zu
werden, wählt Hauptfeldwebel
F. die Annäherung durch ein
dichtes Waldstück. Nahe den
Ruinen lässt er eine Sicherungs­
gruppe mit MG zurück. Eine
andere Gruppe arbeitet sich
derweil an die ersten Häuser
heran. Für wenige Meter benö­
tigen die Fallschirmjäger end­
lose Minuten.
Unter
Beobachtung
„Das hier ist kein Spiel“, sagt
der Zugführer später. „Beim
Herangehen an eine feindbesetzte
Ortschaft werde ich vermutlich
Gefechtsschießen: Fallschirmjäger in Stellung. Im Hintergrund ist ein Präzisionsschütze mit Gewehr G3 und Zielfernrohr zu sehen.
beobachtet. Daran orientiert sich
unsere Vorgehensweise.“ Um
derart zerklüftetes Terrain zu
gewinnen ohne sich zu exponie­
ren, bleibt nur das Gleiten durch
den vereisten Matsch. Trotz der
Kälte rinnt der Schweiß bei allen
in Strömen. Endlich haben die
Männer das Dorf gewonnen.
Zügig sichern sie die Gebäude
und beziehen Stellung am Orts­
rand mit Blick zu dem Höhen­
zug, der nun genommen wer­
den muss.
Bislang ist noch kein Schuss
gefallen. Aber die Fallschirm­
jäger haben ihre Waffen kaum
in Stellung gebracht, da klappen
die ersten Scheiben hoch. Schüt­
zenreihe auf Schützenreihe
schickt der Gegner und Schüt­
zenpanzer dazu – Gegenstoß.
Mit der ganzen Feuerkraft des
Zuges werden die erkannten
Gegner bekämpft.
Granatmaschinenwaffe
gegen Schützenpanzer
Lange Feuerstöße rattern aus
dem lafettierten Maschinen­
gewehr, die Leuchtspur verrät die
Trefferlage. Mit einem dumpfen
„Flump“ verlassen 40­Millime­
ter­Granaten das Rohr der GMW.
Rote Wölkchen zeigen an, wo die
Granaten einschlagen. Es sind etli­
che Lagen nötig, bevor die feind­
lichen Schützenpanzer vernichtet
sind. Vermutlich ein paar zu viel.
Im Gesicht von Hauptfeldwebel F.
arbeitet es. Zwischen das Schüt­
zenfeuer mischt sich das Einzel­
feuer eines G3 mit Zielfernrohr,
das zum Niederkämpfen entfern­
ter Ziele dient.
Schließlich lässt der Zugführer
stopfen. Der Gegenstoß ist abge­
wehrt, der Waffenmix des Zuges
hat sich bewährt. Verpflegung
trifft ein. Hauptfeldwebel F.
serviert seinen Gruppenführern
die erste Auswertung gleich
zum Schnitzel dazu. Geradeaus
in der Sache, aber fair im Ton.
„Schneller muss das gehen, ent­
schlossener“, fasst er zusammen.
Nach einer kurzen Verschnauf­
pause und nachdem die Munitions­
vorräte ergänzt wurden, rücken
die Männer wieder vor. Das
Schema bleibt dasselbe: Die
Sicherungsgruppe behält die
Hügelkette im Auge, das Sturm­
element flankiert den Gegner
und rückt in zwei Gruppen
Befehlsausgabe am Sandkasten (o.l.). Der Zugführer weist dem Gruppenführer den Raum zu (o.r.). Aufklärungsergebnis auf dem Display (u.l.). MG in Stellung (u.r.).
unter Feuerschutz vor. Als die
Höhe genommen ist, zieht die
sichernde Gruppe nach. Diesmal
geht alles schon etwas flüssiger.
Aber der Zugführer ist keines­
wegs zufrieden. „Zu langsam, zu
zögerlich“, urteilt er später. „Da
fehlt es noch an taktischem Ver­
ständnis und Bewegung.“ Aber
er scheint den Fall nicht für aus­
sichtslos zu halten.
In Stoßtrupps
gegliedert
Vor dem finalen Sprung
zum Dorf auf der letzten Höhe
lassen die Fallschirmjäger eine
Drohne aufsteigen. Leise sur­
rend hebt die Mikado aus einer
Bodensenke ab und schwirrt
zum Übungsdorf hinüber. In
­
­verbliebenen „Pappkameraden“
­
mit kurzen Feuerstößen und
Handgranaten nieder.
Der Auftrag ist erfüllt. Haupt­
feldwebel F. lässt die Waffen
sichern und seinen Zug zur Aus­
gangsstellung zurückkehren.
Schon unterwegs wertet er die
Übung mit Unteroffizierskame­
raden aus. „Manches läuft schon
ganz gut, an manchem müssen wir
noch arbeiten“, sagt er zwischen­
durch. „Aber als Zugführer ist
man sowieso nie ganz zufrieden.“
Dem MG­Schützen, der kurz vor
Schluss eine entscheidende Sperre
des Gegners geschickt unter Feuer
gehalten hatte, lässt er die Hand
auf die Schulter sausen. „Hast
du gut gemacht“, sagt er zu dem
Stabsgefreiten. Mehr muss nicht
gesagt werden.
Granatmaschinenwaffe
Aufklärungsdrohne Mikado
Mit der Granatmaschinenwaffe (GMW) verfügt die Bundes­
wehr über eine automatische Unterstützungswaffe im
Kaliber 40 Millimeter. Das System ist bis etwa 1500 Meter
gegen ungepanzerte und leicht gepanzerte Ziele wirksam.
Gezieltes Einzelfeuer und kurze Feuerstöße sind möglich.
Die Munition wird dabei über Gurte zugeführt.
Mit beinahe 30 Kilogramm ist die Granatmaschinenwaffe
nicht eben ein Leichtgewicht. Im infanteristischen Ein­
satz wird sie in der Regel vom Dreibein aus eingesetzt.
Drei Mann sind für die Bedienung und den Transport
erforderlich. Das Waffensystem kann auch auf Fahrzeuge
montiert werden. Die Granatmaschinenwaffe verbindet
eine relativ große Reichweite mit einer beträchtlichen
Splitterwirkung.
Aufklärung ist das A und O. Zu den modernen Sensoren
der Aufklärer zählt auch ein kleiner Quadrokopter mit dem
etwas sperrigen Namen „Mikro­Aufklärungsdrohne im
Ortsbereich“, kurz Mikado. Für eine möglichst unbemerkte
Annäherung ist der filigrane Vier­Rotor­Hubschrauber mit
einem geräuscharmen Elektroantrieb ausgestattet. Bei bis
zu 30 Minuten Flugzeit liefert Mikado schnell und in Echtzeit
detaillierte Aufklärungsbilder. Die Reichweite des Systems
beträgt etwa 500 Meter. Die geringen Abmessungen und
das Gewicht von wenig mehr als einem Kilogramm machen
den Einsatz unkompliziert. Damit ist das „kleine Auge des
Heeres“ imstande, gegnerische Fahrzeuge, Personen und
Sperren zielgenau aufzuspüren und so Gefahren für die
eigene Truppe zu reduzieren.
Fotos: Vennemann/Bundeswehr (8)
Von Markus Tiedke
Fotos Carsten Vennemann
Angriff im scharfen Schuss: Der Fallschirmjäger-Zugführer führt
seine Soldaten in die Ausgangsstellungen.
8
aktuell
BUNDESWEHR
11. April 2016
Aus Singapur in die Oberlausitz
Singapurische Streitkräfte üben mit deutschem Panzerbataillon – und schätzen die Weiten des Übungsplatzes.
Oberlausitz. Im Kontrollraum
der Schießbahn 2 auf dem
Truppenübungsplatz
­
­Oberlausitz
knarzen die Lautsprecher. Ein
Soldat aus Singapur gibt über
Funk Kommandos auf Eng­
lisch. Angestrengt schauen
singapurische und deutsche
Soldaten mit ihren Ferngläsern
vom betonierten Vorplatz aus
ins weite, freie Gelände. Moto­
ren röhren aus der Ferne. Meh­
rere Panzer tauchen hinter gro­
ßen Bäumen am Horizont auf
und wühlen sich durch den san­
digen Boden der Lausitz. Der
erste Schuß donnert.
Soldaten des Panzerlehrbatail­
lons 93 aus dem niedersächsischen
Munster und der Armee der Repu­
blik Singapur haben in der vergan­
genen Woche gemeinsam auf dem
sächsischen Truppenübungsplatz
Oberlausitz geübt.
Der Übungsplatz: Fast
so groß wie Singapur
Mit vier deutschen Kampf­
panzern des Typs Leopard 2 A 6 M
und neun Panzern des Typs Leo­
pard 2 A 4 SGP trainierten die
deutschen und singapurischen
Truppen gemeinsam auf der
Schießbahn: „Wir wollen zusam­
men mit den Kameraden aus
Asien unsere Fertigkeiten verbes­
sern“, sagt Oberstleutnant David
Markus, Kommandeur des Pan­
zerlehrbataillons 93.
Für den Partner aus Südost­
asien gibt es einen weiteren Vor­
teil: Der Stadtstaat Singapur ist
nur rund viermal so groß wie der
Truppenübungsplatz Oberlausitz.
„Der große Vorteil für uns hier
in Deutschland und besonders in
der Oberlausitz ist, dass wir unter
sehr realistischen Bedingungen
trainieren können.
Interesse an der
deutschen Ausbildung
„Anders als zu Hause ist das
Gelände hier sehr offen und die
Panzer­Crews müssen ohne eine
Fahrspur navigieren. Außerdem
können wir zu Hause nur Ziele
in 800 Meter Entfernung anvi­
sieren, hier trainieren wir mit
Zielen, die fünfmal so weit ent­
fernt sind“, sagt Oberstleutnant
Cai Dexian, Kommandeur des
Bataillons 48 der Armee der
Republik ­Singapur.
Seit Anfang April sind 35 Sol­
daten aus dem niedersächsischen
Munster in der Oberlausitz, um
die singapurischen Streitkräfte
bei ihrer Übung zu unterstützen.
Mit einem Panzerzug demonst­
rierten sie gemeinsam mit den
Partnern aus Asien in einem
finalen Gefechtsschießen das
Zusammenspiel
­
­ unterschiedli­
cher Nationen in einer Übung.
Rund 500 Soldaten der Streit­
kräfte der Republik Singapur
sind noch bis zum 29. April auf
dem Übungsplatz. Die Truppe
aus Singapur übt bereits zum
Fotos: Riedel/Bundeswehr (3)
Von Cornelia Riedel
Die Lage gemeinsam im Blick: ein deutscher und ein singapurischer Soldat auf dem Übungsplatz (o.).
In der Ferne röhren die Leopard-Kampfpanzer (l.). Zum Abschied: Tausch der Ärmelabzeichen (r.).
achten Mal in Deutschland. Für
Oberstleutnant David Markus,
Kommandeur des Panzerlehr­
bataillons 93, sind vor allem die
internationalen Elemente der
Ausbildung entscheidend: „Die
Singapurer sind sehr interessiert
daran, wie wir unsere Panzer­
besatzungen ausbilden. Für uns
hingegen sind die Erfahrungen
wichtig, die wir beim Schießen
und der Zusammenarbeit im eng­
lischsprachigen Umfeld erlangen.
Und was die Lockerheit anbe­
langt, da können wir uns durch­
aus was abgucken“, sagt Markus.
Ärmelabzeichen
zum Abschied
Zum Ende der Übung stehen
die deutsche und die singapuri­
sche Truppe für das Abschluss­
foto vor ihren Panzern und tau­
schen Ärmelabzeichen und
Erinnerungsgeschenke aus. „Wir
haben die Gelegenheit, unsere
militärischen Kenntnisse aus­
zutauschen. Und ich persönlich
fand es toll, die deutschen Sol­
daten zu treffen und kennenzu­
lernen“, sagt Hauptmann Vivian
Lee, Kompaniechefin einer der
Panzerkompanien des singapu­
rischen Bataillons.
Die Kadetten der Panzer­ und
Panzergrenadiertruppe aus dem
Stadtstaat werden in den kommen­
den fünf Jahren jeweils im Früh­
jahr und im Herbst in die Lausitz
reisen und dort im Schießen mit
ihren Panzern ausgebildet.
Gebirgsjäger greifen an
Das Kämpfen in Höhen um 1000 Meter ist für die Soldaten aus Bad Reichenhall Standard.
Brot. Für den Angriff hat Klaß
seinen Zug in ein Sturm­ und
ein Deckungselement aufge­
teilt, um das Prinzip von Feuer
und Bewegung umzusetzen. Die
eine Gruppe zwingt den Feind
mit Gewehrfeuer in Deckung, die
andere bricht in die Stellungen
des Gegners ein.
Foto: Dorow/Bundeswehr
Bad Reichenhall. „Wer die
Höhen beherrscht, beherrscht
auch die Täler – ein alter Grund­
satz im Gebirgskampf“, erklärt
Oberleutnant Michael Klaß, Zug­
führer des Alpha­Zuges in der
3. Kompanie des Gebirgsjäger­
bataillons 231.
Feindliche Kräfte in Kompanie­
stärke besetzen im Raum Bad
Reichenhall die Übergänge
zum Pass Hallthurm und zum
Schwarzbachsattel – so lautet
die Übungsfeindlage an diesem
Morgen. Der Zug des Oberleut­
nants ist für den Angriff vorn
eingesetzt. Es folgen der Bravo­
und Charlie­Zug. Die angren­
zenden Höhen zu gewinnen, ist
der Auftrag der 3. Kompanie
mit dem Ziel, den Feind in der
Flanke anzugreifen und nieder­
zukämpfen.
Das Trainieren des Kampfes
in mehr als 1000 Metern Höhe
ist für die Gebirgsjäger tägliches
Alpha-Zug
greift an
Bis die Gebirgsjäger den Feind
angreifen können, gilt es, sich
ungesehen anzunähern. Mit der
Kommandoseilschaft – also zwei
sich gegenseitig sichernde Berg­
steiger – erklimmen zuerst zwei
Soldaten der Sturmgruppe 1
senkrecht die Felswand. „Beim
militärischen Bergsteigen kommt
es darauf an, die Wand sicher
und schnell zu durchklettern“, so
Klaß. Dafür werden Hilfsmittel
wie Schlingen und Schnüre
Mit dem MG 3 in die Hochalpen: bereit für das Deckungsfeuer.
genutzt. Sobald der erste Soldat
die Felskante erreicht hat, sucht
er einen festen Standplatz, um
den nachsteigenden Soldaten zu
sichern. Er bringt das Seil auf
Spannung – der zweite Soldat
kann die Felswand so deutlich
schneller hinaufklettern. Die
übrige Sturmgruppe wird über
einen Mannschaftszug nach oben
gezogen.
Sturm
und Einbruch
Die Deckungsgruppe nutzt zum
Überwinden der Höhenmeter ein
Seilgeländer. Ein Bautrupp befes­
tigt das Seil an Karabinern, die
vorher in die Wand getrieben
wurden. Gesichert und mit schwe­
ren Waffen ausgerüstet, erklimmt
die Deckungsgruppe die Fels­
wand. Haben die Reichenhaller
Gebirgsjäger die umliegenden
Höhen erreicht, stehen alle Zei­
chen auf Angriff. „Alpha an alle:
drei, zwei, eins – Hammer, Ham­
mer“, ruft Zugführer Klaß über
Funk. Die Deckungsgruppe hält
mit ihren Maschinengewehren
den Feind nieder. Nebelkörper
und Handgranaten der Sturm­
gruppe 1 fliegen in die Schlucht.
Dann folgen die Seile. Die
Gebirgsjäger stürmen die senk­
rechte Felswand hinab. Wieder
festen Boden unter den Füßen,
lösen sie sich von den Seilen und
kämpfen den Feind nieder. Nach
und nach folgen weitere Gebirgs­
jäger, bis der gesamte Zug in den
feindlichen Stellungen ist. (klim)
Der Beitrag „Gebirgs­
jäger“ unter
www.youtube.com/
bundeswehr.
11. April 2016
ZOOM
aktuell
9
Schulterdecker
Im Gegensatz zum tief
liegenden Höhenleitwerk
sind die Flügel oben
angebracht.
Alpha Jet in der Luftnah­
unterstützungsvariante
für die deutsche
Luftwaffe von 1978
Tragfläche
Gr
afi
k:
Y/
C3
Vi
sua
lL
ab
Die Spannweite
beträgt 9,1 Meter,
die Flügelfläche 17,5
Quadratmeter.
Gutmütig Dank seiner
Langsamflugeigenschaften ist
der bewegliche Alpha Jet mit
Tandemsitzen auch ein gutes
Schulungsflugzeug.
Abmessungen
In der Luftwaffenversion
ist der Alpha Jet 12,5
Meter lang. Seine Höhe
beträgt 4,2 Meter.
Bugform
Die deutsche Version
hatte im Gegensatz
zum französischen Jet
eine spitze Nase.
Triebwerk
Zwei Mantelstromtriebwerke
Snecma-Turbomeca
Larzac liefern je
14,1 Kilonewton Schub.
Mission Cazaux
Ein deutscher Oberstleutnant schult in Frankreich auf dem von der Bundeswehr ausgemusterten Alpha Jet.
Cazaux. „Heute können
wir voraussichtlich nicht zur
Range zum Schießen rausfliegen“, kündigt Oberstleutnant
­Sebastian Schmeling
­
mit Blick
auf den verhangenen Himmel
über dem Fliegerhorst von Cazaux
an. Gerade hat er seine drei Flugschüler, einen Franzosen und zwei
Belgier, für einen Formationsflug
gebrieft. Nichtsdestotrotz: „Kein
Flug – die Wolkenuntergrenze
ist zu niedrig und die Sicht zu
schlecht.“
Der 40-Jährige bildet dort
Piloten auf dem Alpha Jet aus.
Das robuste Kampfflugzeug
wurde bei der Bundeswehr nach
18 Dienstjahren im Jahr 1997 ausgemustert. In Frankreich wird es
heute für die Schulung weiter eingesetzt. Schmeling ist der einzige Deutsche unter neun französischen, neun belgischen und
einem italienischen Ausbilder
auf dem Luftwaffenstützpunkt an
der französischen Atlantikküste.
Seine Dienststelle in der Heimat
ist das Taktische Luftwaffengeschwader 33 in Büchel.
Ein Jahr
Taktikausbildung
Die Taktikausbildung dauert
bis zu einem Jahr. Die Schüler sind Franzosen und Belgier, derzeit 16 junge Männer.
Sie sind zwischen 20 und 25
Jahre alt, je nachdem, ob sie
direkt von der Schule kommen
oder schon ein Studium hinter
sich haben. „Das Fliegen muss
bereits jeder beherrschen, der
zu mir kommt“, sagt Schmeling.
Jeder seiner Schüler hat zuvor
in drei Ausbildungsphasen den
Kunst-, Formations- und Tiefflug
sowie den Flug an Instrumenten
mit verschiedenen Schulflugzeugen erlernt. In Cazaux erlernen
sie die taktischen Komponenten.
Anderes Land,
andere Regeln
Laut Lehrplan sind täglich zwei
Trainingsflüge von rund einer
Stunde vorgesehen. „Ein deutlich schwierigeres Wettergebiet
mit mehr Wind und Nebel als
das Schönwetterland USA“, sagt
Schmeling. Er wurde unter anderem auf der US-Basis Sheppard in
Texas ausgebildet. „Schwieriger
ist in Europa auch das Thema
Luftraumstruktur. Die einzelnen
Staaten konfrontieren die Piloten
mit unterschiedlichen Luftraumstrukturen“, sagt Schmeling. Das
ist in den USA einfacher: Dort
gibt es nur eine Luftraumstruktur
mit einheitlichen Richtlinien.
Er fühlt sich wohl im milden
Atlantikklima. Seine regulären
dreieinhalb Jahre der Auslandsverwendung hat er gerade um
ein weiteres Jahr verlängert. „Die
Zusammenarbeit zwischen Nationen mit unterschiedlicher Mentalität ist nicht immer einfach“, räumt
er ein. „Dennoch: Ich glaube an
das Konzept einer gemeinsamen
europäischen Ausbildung. Multinationales Handeln ist zeitgemäß.
Ein Muss, um in der heutigen globalisierten Welt zu bestehen.“
Ein ausführlicher Artikel ist im
Y-Magazin 4/16 zu lesen.
Fotos: Armée de l‘Air (2), T.Paudeleux/Armée de l‘Air (2)
Von Gabriele Vietze
Ausbildung in Frankreich auf dem Alpha Jet: das Schulflugzeug auf der „Platte“ von Cazaux (o. l.) und
über der Bucht von Arcachon (u. r.). Ein Fluglehrer prüft die Funktionen des Flugsimulators (u. l., o. r.).
Der Alpha Jet: 18 Jahre bei der Bundeswehr im Dienst
Die Geschichte des Alpha Jets beginnt als
deutsch-französische Koproduktion in den 1970-er
Jahren. Die Franzosen sind auf der Suche nach
einem einfach zu fliegenden Schulungsflugzeug,
die Luftwaffe will vor allem Ersatz für ihren betagten
leichten Jagdbomber Fiat G.91. So produzieren
die Hersteller Dassault aus Frankreich und das
deutsche Unternehmen Dornier schließlich eine
französische Version „E“ für École („Schule“) und
eine Luftwaffen-Version „A“ für Appui („Unterstützung“) für die Luftnahunterstützung (Close
Air Support, CAS).
1979 in Dienst gestellt, wird der Alpha Jet wegen
seiner geringen Geschwindigkeit von „nur“ etwa
1000 Kilometern pro Stunde von Starfighter- und
Tornadopiloten oft als „Lachtaube“ belächelt.
Genau das ist aber auch seine Stärke: Bei der
geringen Geschwindigkeit von nur etwa 220 Kilo-
metern pro Stunde (120 Knoten) fliegt er noch
sicher. Bis 1983 liefert Dornier insgesamt 175 Jets
an die Luftwaffe.
Bereits 1997 wird der Alpha Jet wieder ausgemustert. Grund hierfür sind vor allem die
Abrüstungsvereinbarungen des Vertrages über
Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag)
vom 19. November 1990 zur Reduzierung der Zahl
der Kampfflugzeuge vom Atlantik bis zum Ural.
Heute nutzen neben Frankreich unter anderem
noch Belgien, Portugal, Marokko, Ägypten und
Thailand das kleine bewegliche Schulflugzeug.
Frankreich selbst erhielt 176 Maschinen. Die AlphaJet-Staffeln sind in Cazaux seit 1982 stationiert
und bilden heute als frankobelgische Kooperation
die Advanced Jet Training School. Insgesamt 36
Maschinen stehen derzeit für die Ausbildung französischer und belgischer Piloten bereit.
10
aktuell
SPORT
11. April 2016
Vor dem Schießen: Stabsunteroffizier Richter bereitet ihren Bogen vor (o.).
Beim Schießvorgang müssen Schütze und Bogen eine Einheit bilden (u.).
Foto: Bruns/Bundeswehr (6)
Harmonie trotz Konkurrenz: Oberfeldwebel Winter (o. l.) und Stabsunteroffizier Richter
(o. r.) beim Training. Beide können sich noch für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren.
Mit Pfeil und Bogen nach Rio
Die Sportsoldaten Karina Winter und Elena Richter sind auf ihrem Weg zu Olympia Kameraden und Konkurrenten.
Von Markus Theis
Kienbaum. In der Sportförder­
gruppe und im Verein sind
sie Kameraden und trainieren
zusammen – doch in Hinblick auf
die Olympischen Spiele sind sie
zugleich Konkurrenten: Die Ber­
liner Bogenschützen Oberfeld­
webel Karina Winter und Stabs­
unteroffizier (FA) Elena Richter.
Ob beide nach Rio fliegen oder
womöglich nur eine von beiden,
entscheidet sich erst im Juni beim
Weltcup im türkischen Antalya.
Wie gehen die beiden bis dahin
mit diesem Spannungsverhältnis
aus Kameradschaft und Konkur­
renz um? „Darüber machen wir
uns zurzeit noch kaum Gendan­
ken, sondern bereiten uns erst
mal auf den Weltcup im Juni
vor“, erklärt Winter. „Dort wol­
len wir den Quotenplatz für den
Team­Wettbewerb holen. Falls
das nicht klappt, muss eben jeder
selbst versuchen, sich im Einzel­
wettbewerb zu qualifizieren.“
Die Chancen, als Team nach
Rio zu fliegen, stehen allerdings
gut. Schließlich hat sich die deut­
sche Bogen­Mannschaft in den
letzten Jahren fest in den Top 10
der Weltrangliste etabliert.
Schon seit der Steinzeit wird
der Bogen von Menschen ver­
wendet, zunächst für die Jagd,
später dann auch als Kriegswaffe.
Doch mit den Bögen vergange­
ner Zeiten haben die modernen
Sportbögen bis auf die Grund­
form kaum mehr etwas gemein.
Bogen aus
Hightech statt Holz
Der Werkstoff Holz findet sich
nur noch selten, es dominieren
Leichtmetall­ und Verbundwerk­
stoffe.
Dafür sticht ein langer Stab mit
einer Y­förmigen Verzweigung
am Griff des Bogens ins Auge.
Diese Stabilisatoren dämpfen
die Schwingungen des Bogens
und erhöhen somit die Treff­
sicherheit.
Auch wenn bei den Streitkräften
die Feuerwaffen den Bogen
schon vor Jahrhunderten ver­
drängt haben, gibt es doch
einige Gemeinsamkeiten beim
Schießen. Dies gilt zum Beispiel
für die Atemtechnik und die Ruhe
beim Schuss. „Trotz aller Unter­
schiede merken wir auf Lehr­
gängen, dass uns das Schießen
mit Schusswaffen leichter fällt
als anderen“, bestätigt Richter.
Dabei muss man nicht grund­
sätzlich ein ruhiger Typ sein,
um als Schütze in der Weltspitze
mithalten zu können.
Winter, die sich selbst als eher
„hibbelig“ charakterisiert, ist
dafür ein gutes Beispiel. Viel­
mehr kommt es darauf an, im
entscheidenden Moment voll­
kommen ruhig zu sein – und
diese Art der Disziplin und
Fokussierung lässt sich trainie­
ren. „Die mentale Verfassung
ist in unserem Sport wirklich
sehr wichtig“, betont Richter.
Daher nimmt sich jeder Schütze
viel Zeit, um alles so einzu­
stellen und einzuüben, dass
Sehne
Pfeil
Visier
Schiene mit Skala
zur Justierung
des Visiers
Stabilisatoren
mit Gewichten
Bogen aus Leichtmetall- und Verbundwerkstoff
die Einheit aus Schütze und
Bogen optimal harmoniert.
„Bogenschießen ist ein ästheti­
scher und eleganter Sport, bei
dem viel davon abhängt, dass
man mit sich selbst im Reinen
ist“, fügt Kamerad Winter hinzu.
Weltspitze dank
Sportförderung
Dank der Sportförderung der
Bundeswehr konnten sich beide
kontinuierlich bis an die Welt­
spitze ihrer Disziplin vorarbeiten.
Solche Fördermöglichkeiten sind
gerade in den Sportarten wichtig,
bei denen Sponsoren sich eher
zurückhalten. Beide haben sich
bewusst für die Bundes wehr
entschieden, weil deren Kon­
zept flexibler sei als das ande­
rer staatlicher Institutionen.
Zwar müsse man Jahr für Jahr
Leistungen auf internationalem
Niveau erbringen, damit das
Dienstverhältnis
­
verlängert
werden könne, aber umgekehrt
stehe es einem auch selbst frei,
einen anderen Weg einzu­
schlagen. Sport – gleich wel­
cher Art – könne wesentlich zur
Entwicklung der Persönlichkeit
beitragen, ist die Grundschul­
pädagogin Winter überzeugt. Sie
und Kamerad Richter wünschen
sich aber natürlich, dass Bogen­
schießen im Zuge der Olympi­
schen Spiele populärer wird.
11. April 2016
SOZIALES / PERSONAL
aktuell
11
Politische Bildung im Vorbeigehen
Eine Plakataustellung informiert Soldaten über die Flüchtlingskrise und ihre Hintergründe.
Aus diesem Grund hat Relja
Richert jetzt im Treppenaufgang des Kompaniegebäudes
die ­aktuelle ­Plakatausstellung
„Flüchtlinge in Europa. Ursachen, Hintergründe, Herausforderungen“ des Zentrums für
Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
aufgehängt: „Ich habe im Intranet etwas darüber gelesen und
spontan Material beantragt.“
Die Ausstellung umfasst
zwölf Bildtafeln. Zahlen, Daten,
Fakten. Begleitend dazu hält die
Kompaniechefin Unterricht ab. Das
habe sie auch nach den Anschlägen
im vergangenen Herbst in Paris so
gehandhabt, sagt die 32-Jährige.
Gerade für Soldaten sei es wichtig,
sich intensiv mit diesen Themen
auseinanderzusetzen.
Foto: Twardy/Bundeswehr
Eindrücke, die man
nicht mehr vergisst
„An manchen Tagen sind bis
zu 1200 Menschen bei uns angekommen“, erzählt Oberleutnant
René Nehls. Der 25-Jährige ist
in seiner Einheit verantwortlich
für die Flüchtlingshilfe. Die
Eindrücke vor Ort wird er nicht
mehr vergessen: „Man fragt sich,
wie man sich selbst in dieser
Situation fühlen würde.“
Die Gefühle, die ganz persönlichen Geschichten und Schicksale, die jeder Flüchtling mitbringt, sind nicht auf den zwölf
Foto: Wald/Bundeswehr
Ursachen und
Herausforderungen
Foto: Schmidt/Bundeswehr
Hannover. Flucht und Vertreibung. Worte wie aus einer
anderen Zeit. „Dennoch gehören
sie heute zu unserem Alltag“,
sagt Hauptmann Relja Richert.
Die 32-Jährige ist Kompaniechefin der dritten Kompanie
des Feldjägerregiments 2 in
Hannover. Sie und ihre Kameraden waren von November 2015
bis März 2016 in der Flüchtlingshilfe auf dem Bahnhof in Laatzen
in der Region Hannover eingesetzt.
„Wer sich mit der Flüchtlingsthematik auseinandersetzt,
kommt auch an unserer eigenen
Geschichte nicht vorbei“, sagt
Hauptmann Richert. Jeder solle
sich nur einmal in seiner eigenen Familie umschauen. „Meine
musste beispielsweise aus Oberschlesien fliehen“, sagt Richert.
Aus dieser Verpflichtung heraus wurde der Artikel 16a des
Grundgesetzes installiert, der
Menschen in Not Asyl gewärt.
Die Welt ist inzwischen
modern und vor allem digital
geworden, aber die Bilder von
damals und heute ähneln sich.
Eine erschreckende Erkenntnis
für jeden Betrachter. Denn der
Ausdruck in den Gesichtern
der Menschen, die ihre Heimat
verlassen mussten, bleibt stets
derselbe: Erschöpfung gepaart
mit Dankbarkeit.
Foto: Döpke/Bundeswehr
Von Colla Schmitz
Angekommen in Deutschland: Hunderte Flüchtlinge erreichten in den vergangenen Monaten
Deutschland – Tag für Tag. Derzeit sind rund 3000 Soldaten in die Flüchtlingshilfe eingebunden (r. o.).
Die Plakatausstellung (l. u.) informiert über Hintergründe der Flüchtlingskrise.
Infotafeln abgedruckt. „Aber
sie werden in irgendeiner Form
erzählt werden, wenn die Sol-
daten an den Plakaten vorbei
gehen“, davon ist die Kompaniechefin überzeugt. Für Relja
Richert ist das eine gelungene
Form der Information und die
schönste Form des Flurfunks.
Als Feldjäger auf hoher See
Hannover. „Feldjäger oder gar
nicht.“ Eine klare Ansage. Oberfeldwebel Sascha Lang macht
aus seiner Begeisterung für die
Kameraden mit der orangen Litze
kein Geheimnis. Berufssoldat
möchte der 26-Jährige werden.
Aber eben nur hier. Ihm gefalle
einfach, dass dort kein Tag wie
der andere sei, gibt Lang unumwunden zu. Das fange beim Realauftrag im Inland an und höre
bei den unterschiedlichen Sonderqualifikationen wie beispielsweise dem Personenschutz oder
den Ermittlungstätigkeiten noch
lange nicht auf. „Wir sind“, so
der Oberfeldwebel, „für die
Bundeswehr weltweit als vielseitiger Dienstleister unterwegs.“
Und ein ausgesprochen flexibler
noch dazu.
Erst vor wenigen Wochen
ist er von seinem Einsatz auf
dem Einsatzgruppenversorger
(EGV) „Berlin“ nach Hannover
Foto: Döpcke/Bundeswehr
Oberfeldwebel Sascha Lang unterstützte bei der Flüchtlingsaufnahme im Mittelmeer.
zurückgekehrt. Im Mittelmeer
hatte der EGV im Rahmen der
EUNAVFOR MED – Operation
Sophia Flüchtlinge aufgenommen. Bilder, die andere nur aus
den Medien kennen, hat der Feldjäger mit eigenen Augen gesehen:
„Man macht sich keine Vorstellung davon, wie winzig so ein
Schlauchboot ist und wie viele
Menschen dabei auf engstem
Raum zusammengepfercht werden. Oft tagelang. Ohne Trinkwasser. Ohne Toiletten.“
Nach der Rettung kam die
Registrierung: „An Bord haben
wir dann diese Aufgabe übernommen.“ Dazu gehörte unter
anderem, jeden Flüchtling zu fragen, woher er kommt. „Durch
unsere Ausbildung sind wir mit
solchen Abläufen vertraut. Das
erleichtert die Arbeit ganz ungemein“, erklärt der Oberfeldwebel.
Vor allem dann, wenn wie auf
dem EGV Daten von knapp
2000 Menschen erfasst werden
müssen. Obwohl Sascha Lang
froh ist, wieder festen Boden
unter den Füßen zu haben, möchte
er seine auf der „Berlin“ gemachten Erfahrungen nicht missen:
„Es ist ein gutes Gefühl, aktiv
einen Beitrag zur Flüchtlingshilfe geleistet zu haben.“ (lae)
Was ist Ihr höchstes Gut?
Mein Humor.
Was ist Ihre größte Errungenschaft?
Der Sieg über meine Höhenangst durchs Klettern.
Was treibt Sie an?
Kaffee.
Was können Sie besonders gut kochen?
Lasagne.
Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Zoll oder Polizei.
Welche Eigenschaft schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Ehrlichkeit.
Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?
Schokoladentorte.
Wo möchten Sie am liebsten leben?
Im Ruhrpott.
Was ist Ihr Hauptcharakterzug?
Ich bin sehr temperamentvoll.
aktuell
VERMISCHTES
„A War“: Ein
moralisches Dilemma
Foto: Studiocanal GmbH
Kino. Der dänische Kommandant Claus Pedersen (Pilou
Asbæk) ist mit seiner Einheit
in der afghanischen Provinz
Helmand stationiert. Als er und
seine Soldaten während einer
Patrouille in einen Hinterhalt
der Taliban geraten, fordert
Pedersen Luftverstärkung an,
um das Leben seiner Kameraden
zu retten. Bei dem Einsatz kommen auch unschuldige Zivilisten
ums Leben – dafür muss sich
Pedersen kurz darauf in seiner
Heimat vor Gericht verantworten. Es beginnt ein zermürbender Prozess, der den dreifachen
Familienvater auch in ein moralisches Dilemma treibt: Wie weit
darf der Kampf gegen den Terrorismus gehen?
„A War“ wurde in diesem Jahr
als „Bester Fremdsprachiger
Film“ für die Oscar-Verleihung
nominiert. Der Film läuft ab dem
14. April 2016 im Kino. aktuell
verlost zum Kinostart viermal zwei Tickets. Einfach eine
E-Mail mit dem Betreff „A War“
senden an:
[email protected] (pfr)
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14/2
11. April 2016
Vernetzt in Storkow
Bei der ersten LAN-Party der Bundeswehr zeigen IT-Interessierte, was sie können.
Von Antje Laenen
Storkow (Mark). Im IT-Camp
in Storkow surren die Laptops.
„Hier gibt es keine Lagerfeuerromantik“, scherzt Initiator
Hauptmann Martin Heusler. Sein Plan: der Jugend von
heute zu zeigen, was man als
Cyber-Fachmann von morgen
bei der Bundes wehr macht.
Nun sitzen 18 junge Männer
drei Tage lang beim Führungsunterstützungsbataillon 381 in
Storkow an den Rechnern. „Was
die Jungs hier machen, zum
Beispiel ein IP-Adresskonzept
erstellen und die Verkabelung
selbst ziehen, das machen die
Soldaten in ihrem Job genauso“,
verdeutlicht Heusler.
Vom Kabel-Patchen
bis zum Datenstream
Mit Unterstützung der Profis
errichten die Teilnehmer erst zwei
separate Netzwerke, die dann miteinander verbunden werden. Das
Highlight des Camps: Das so entstandene Netzwerk wird im Stil
einer LAN-Party auf seine Funktionstüchtigkeit getestet. Ein LAN
(Local Area Network) ist ein
lokales Datenkommunikationssystem (Netz), durch das zwischen mehreren unabhängigen
Fotos: Bruns/Bundeswehr
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Willkommen im IT-Camp: Komplexe Netzwerke müssen eingerichtet und anschließend auf Herz und
Nieren getestet werden. Hauptmann Heusler (r.o.) freut sich auf die Fortsetzung im kommenden Jahr.
Rechnern Daten übertragen werden können – und zwar mit sehr
hoher Geschwindigkeit.
In Storkow treten zwei Teams
gegeneinander an. Gemessen
wird sich mit dem Strategiespiel „Command & Conquer –
Generäle“ und mit dem Rennspiel „TrackMania Nations“.
Obwohl das Camp nur in den
Regionen Berlin, Cottbus und
Frankfurt (Oder) beworben
wurde, sind IT-Begeisterte aus
ganz Deutschland angereist. Felix
Hüls aus Tübingen hat über eine
Online-Community vom Camp
erfahren. Bisher hat sich der
24-Jährige vor allem mit Web-
design beschäftigt, bringt also die
IT-Grundlagen schon mit. Nun
möchte er „mehr Abwechslung
in sein Berufsleben bringen“ und
alle Möglichkeiten ausloten –
auch bei der Bundeswehr.
Aus ganz Deutschland
zum IT-Camp
Am Nachbar-Laptop sitzt der
19-jährige Dominik Hackfort,
den das Kabelgewirr nicht
abschreckt: „Ich selbst habe
zuhause mehrere Bildschirme stehen – da bin ich es gewohnt, den
Überblick nicht zu verlieren“. Er
möchte freiwilligen Wehrdienst
leisten, die positiven Erfahrungen hier bekräftigen ihn in seiner Entscheidung. Martin Heusler
freut das. „Das Ausbildungslevel des IT-Personals der Bundeswehr ist durchaus vergleichbar
mit dem der führenden SoftwareHersteller. Die Zertifikate aus
unseren IT-Lehrgängen werden
auch in der freien Wirtschaft
anerkannt“, sagt Heusler.
Das Feedback der Gamer:
durchweg positiv. Deswegen
steht schon jetzt fest, dass es
das Cyber Camp im Führungsunterstützungsbataillon 381 in
Storkow auch im nächsten Jahr
wieder geben soll.
SUDOKU
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Senden Sie die vier Lösungszahlen,
lück
die sich aus den farbigen Feldern
!
ergeben, per E-Mail mit dem Betreff
„Sudoku 14/2016” und Ihrer Postanschrift an:
[email protected]
Einsendeschluss:
Sonntag dieser Woche
Zu gewinnen:
APC Mobile Power Bank 10 000 mAh
Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und
Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs.
Lösung 12/2016: 1 2 5 8
Gewonnen hat: Violetta Lehmann
Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen.
Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt.
Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.